Kapitel 4
Ginny war in ihrer Traumwelt. Könnte sie doch endlich wieder Harry zurück haben! In umarmen, ihn küssen! Ihm sagen, dass sie ihn brauchte...ihn liebte.
Warum nur war Harry so störrisch? Warum schottete er sich vom Rest der Welt ab? Liebte er sie nicht mehr? Fragen über Fragen, die sie ihm gerne selbst stellen würde. Die unzähligen Briefe die sie ihm geschrieben hatte...alle waren sie ohne Antwort geblieben.
Kein Lebenszeichen von Harry. Lebte er überhaupt noch? Wer wusste dass schon? Sicher war auf jedenfall nichts.
Seinen schweren Verletzungen hätte er erliegen können. Nein! Er durfte nicht sterben! Er durfte nicht tot sein!
„Ginny! Ginny! Ich rede mit dir!", die Stimme von Fred.
Die Zwillinge saßen zusammen mit Ginny, Hermine und Ron im Grimmauldplatz. Fred und George führten ihren Laden in der Winkelgasse als einige der wenigen weiter, obwohl sich ihr Umsatz rapide verschlechtert hatte.
Fred legte gerade seine Lederjacke auf das Bett von Ron.
„Fred, sei ein bisschen einfühlsamer!" Hermine starrte Fred entrüstet an.
„Es ist nicht gerade einfach für sie!"
„Hermine, du meinst wir hätten es leichter?"
„Oh, ja um einiges!"
„Ach ja, ich sag´ dir mal was: Jeden Morgen Ministeriumsauroren vor unserem Geschäft. Vormittags, nachmittags, abends Kontrollen….
Als ob da noch jemand zum Einkaufen geht. Vor allem verdächtigen sie uns Ware zu verkaufen, die den Todessern bei ihrem Kampf helfen soll. So ein Schwachsinn!"
„Nehmt´s mir nicht übel, aber wenn ihr kleine Todessermal-Miniaturen kostenlos an die Leute verteilt, woraufhin die grüne Fratze jeden anschreit, „Du hast Dumbledore getötet!" führt das nicht gerade zu eurer Entlastung."
George schaltete sich ein. „Du hast ja nicht mal richtig hingehört, sonst wüsstest du das hinterher noch kurz der Fettkopf von Snape erscheint und dir die Zunge rausstreckt und sagt ‚Nein, Ich bin der Mörder!'"
„Wir helfen also bei der Festnahme von Snape, diesem Mörder und sind so auf der Seite des Ministeriums!"
Hermine beugte sich zu Ginny, die auf Harrys ehemaligem Bett lag und sich in das Kopfkissen eingegraben hatte. Sie streichelte ihr behutsam über den Rücken und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
Ron schnauzte derweil seine großen Brüder an:
„Wenn ihr nichts anderes zu tun habt, als hier Blödsinn zu erzählen, könnt ihr gehen. Seht euch doch mal Ginny an. Natürlich wir sind alle davon betroffen das Harry verschwunden ist, aber ihr könntet euch ruhig etwas sozialer verhalten"
Die Zwillinge schienen überrascht, dann schlich sich jedoch ein Grinsen auf Freds Gesicht: „Seit wann bist du denn der Sozial-Experte? Hast du ne Fortbildung gemacht?"
„Och kommt schon, ihr zwei Blödmänner!"
„Ja, Ja. Schon gut! Wir werden euch nicht länger zur Last fallen, wir gehen mal Mom besuchen!"
Die zwei verschwanden durch die offen stehende Tür, die Ron daraufhin schloss.
Hermine schaute ihn dankvoll an und wendete sich dann zu Ginny „Ginny, du musst dir keine Gedanken über die zwei machen. Sie meinen es nicht so!"
„Mhhh...ich weiß...", kam Ginnys erstickte Stimme aus dem Kopfkissen.
„Wenigstens habt ihr zwei euch!"
Hermine und Ron erschraken und liefen beide gleichzeitig in Rekordzeit purpurrot an.
Hermine schloss die Tür hinter sich. Jetzt war sie mit Ron alleine. Der kratzte sich nachdenklich am Kopf und schien sie erwartungsvoll anzuschauen.
Hermine kam langsam auf ihn zu und ließ sich langsam neben ihm auf das Bett sacken.
„Ron, wir müssen einen Weg finden Harry aufzuspüren! Es kann nicht sein dass er dort draußen alleine verletzt herum läuft und sich Ginny hier den Kopf über ihn zerbricht, wie wir uns alle. Ich glaube nicht dass er dass er das alleine bewältigen kann. Du hast doch gesehen...Dumbledore... " Hermine brach ab.
Ron sah sie von der Seite an, sie starrte betrübt auf ihre zusammengefalteten Hände in ihrem Schoß. Sie hatte schöne Hände, wunderschöne...
Ron rutschte näher an Hermine heran. Er legte einen Arm auf ihre Schulter. Sie wehrte sich nicht. Langsam schob Ron seine Hände in die von Hermine, umfasste sie und drückte sie fest. Hermine sah langsam auf und richtete ihren Blick direkt auf ihn. Sie waren sich nahe, sehr nahe sogar. Es war der Augenblick gekommen, da sich alles herausstellen sollte. Liebte sie ihn? Ron jedenfalls liebte sie. Und dass so stark dass es ihn fast zerreisen könnte. Er stand unter höchster Anspannung. Langsam näherte er sich Hermines Mund. Hermine schloss ihre Augen und setzte ihre Lippen auf Rons. Ron schien innerlich zu explodieren. Hermines Lippen prickelten auf den seinen. Ihr Geschmack. Der Duft nach einer Mischung aus Rosen und wilden Südfrüchten ihrer Haare umspielte seine Nase. Hermine legte ihre Hände in Rons Haare. Sie zogen sich fest.
Ron umfasste Hermines Oberkörper und drückte ihn an sich.
Langsam bahnte sich seine Zunge ihren Weg in ihren Mund, traf dort auf ihre. Leicht kämpften die beiden Zungen und ließen dann wieder voneinander ab.
Die beiden waren langsam nach hinten gekippt.
Immer noch stetig ihre Lippen sich leicht von einander lösend und wieder aufeinanderdrückend ließen sie ihrer Liebe freien Lauf.
Langsam schob Hermine ihre Hände unter Rons Pullover. Sie zog ihn ihm aus. Ebenso ließ Ron seine Hände unter das Top von Hermine wandern. Er tastete sich langsam vor und zog ihr das Top über den Kopf. Ron ließ seine Lippen über Hermines Oberkörper wandern und verteilte überall kleine heiße Küsse. Er erreichte ihren BH, den sie sich mit einem kleinen Lächeln, ausziehen ließ. Rons Mund wanderte zu Hermines Brustwarzen und liebkoste erst die eine dann die andere. Sanft ließ er die Zungenspitze um den aufgerichteten Nippel kreisen und entlockte Hermine so, an diesem höchst empfindlichen Nervenknoten spielend, ein leichtes Stöhnen. Sie ließ sich ganz von Ron vereinnahmen und gab sich ihm hin. Die beiden führten ihr Spiel weitere 10 Minuten so, bis sie sich erschöpft nebeneinander in das Bett fielen ließen. Hermine schmiegte sich fest an Rons nackten Oberkörper und legte ihren Arm um ihn. Ron grinste sie an.
„Was werden wir erst erschöpft sein, wenn es mal richtig zur Sache geht!"
Hermine verpasste ihm einen leichten liebenswürdigen Hieb in die Seite und schmunzelte.
Harry lag nun seit geschlagenen 30 Minuten auf seinem Bett und hatte jetzt endlich einen Entschluss gefasst, der diese ganze Geschichte auflösen würde.
Ächzend richtete er sich auf. Zuerst musste er etwas ausprobieren. Er zog eine Krücke vom Boden zu sich heran, brachte sich in eine Position von der er aufstehen konnte. Nun stützte er sich mit dem linken Arm auf die eine Krücke und zog sich hoch. Es funktionierte. Es war zwar anstrengend, doch es ging.
Er legte die Krücke wieder zur Seite und ließ sich wieder auf das Bett fallen. Mit einem Wink seines Zauberstabs beförderte er seinen Koffer, so nah wie möglich an sein Bett heran. Er griff hinein und wühlte solange in seinem Koffer, bis er das passende gefunden hatte. Eine schwarze neutrale Robe, ohne den Aufdruck von Hogwarts. Außerdem zog er noch eine passende schwarze Hose und ein schwarzes T-Shirt hervor. Dass T-Shirt hatte früher einmal seinem Cousin Dudley gehört und das sah man, es war Harry viel zu breit und schlabberte an seinem Körper hinunter. Er zog es über seine Verbände und deute schließlich mit seinem Zauberstab auf das T-Shirt und murmelte: „aptare!"
Das T-Shirt zog sich fest um seinen Oberkörper und ließ die verschiedenen Verbände und Pflaster deutlich hervortreten, es lag nun eng an. Harry warf sich mit aller Mühe die Robe um, wobei er sich mehrere Male mit dem rechten Arm verhedderte und wieder von vorne anfangen musste. Schließlich gelang es ihm doch und er zog sich noch seine Hose an. Er klappte den Deckel seines Koffers zu, verstaute den immer noch nicht versendeten Brief an Flourish & Blotts in seiner Umhangstasche und stopfte sich den Tarnumhang in seine andere Tasche. Dem Problem mit seinem Koffer und Hedwigs Käfig wurde er mächtig mit einem Zauber den er heute Mittag in einem Buch für Verwandlung gefunden hatte. Mit einem leisen „Engorgio!" verkleinerten sich der Koffer und der Käfig auf wenige Zentimeter Durchmesser und Harry konnte sie so mühelos in seiner Tasche verstauen. Er klemmte sich die Krücke schließlich wieder unter den Arm und erhob sich.
Er hörte die Stimmen von Kathy und Marlén in der Küche. Das Essen würde bald fertig sein. Vorsichtig humpelte er zur Tür und stieß sie mit einem Wink seines Zauberstabs auf. Die beiden drehten sich erschrocken zur Tür um zu sehen wer den Krach verursacht hatte. In der Tür stand ein gefährlich aussehender Harry, vollkommen in Schwarz, mit einem Zauberstab in jeder Hand.
Marlén wollte zu ihrem Zauberstab greifen, doch sie bemerkte dass Harry ebendiesen in seiner linken Hand hielt.
Harry funkelte beide an.
„Schluss mit dem Spielchen!"
„Harry, nein...was tust du?", das war Kathy.
„Warte, Kathy...du wirst es gleich erfahren!"
„Nein, Harry...tu das nicht! Ich.." Marlén sah ihn angsterfüllt an.
„Was soll ich nicht tun? Ihr alles erzählen?", er wies mit einem Wink seines Zauberstabs auf Kathy, die erschrocken zurück wich.
„Oder steckt sie auch mit drin? Ist sie auch an deinem merkwürdigen Spiel beteiligt?"
„Marlén, was redet Harry...was für ein Spiel?"
„Nein, Harry! Ihr darfst du nichts tun, sie weiß von nichts!"
„Gut, Also. Was soll das?"
„Harry...Harry ich kann dir alles erklären..."
„Nur los ich höre...Marlén..."
„Marlén, was hast du gemacht? Weshalb ist Harry so aufgeregt?"
Harry blickte Kathy mitleidig an und murmelte: „Es tut mir leid Kathy, du musst für einen Augenblick ruhig sein ‚Silencio'‚Muffliato!'"
Kathy die gerade zu einem Satz ansetzte bemerkte voller Schrecken das sich zwar ihr Mund bewegte, allerdings drang kein Laut ihres gesprochenen an ihre Ohren. Diese wurden nur von einem lautem Brummen erfüllt, das alles übertönte, so musste sie stumm und taub den Streit zwischen Harry und Marlén beobachten.
„Harry, ...beruhige dich!."
„Ich soll mich beruhigen, ja? Warum hast du mir nicht erzählt dass du eine Hexe bist? Und dazu sogar noch eine Journalistin! Hältst du mich hier fest?" Harrys Gesicht war rot angelaufen. „erzähl es mir!", schrie er sie an.
„Ja, es stimmt! Ich bin eine Hexe. Und ja, ich arbeite auch beim Tagespropheten! Aber ich halte dich auf keinen Fall hier fest, wie du vielleicht denkst! Ich habe dich gefunden, nach diesem Duell mit Lestrange. Es ist alles so wie ich dir erzählt habe! Ich habe Artikel über den Vorfall geschrieben ja! Aber ich habe dich nicht verraten! Ich wollte dir nur helfen!"
„Du wolltest mir helfen! Du weißt dass ich hätte sterben können! Mit den Folgen eines Cruciatus ist keinesfalls zu spaßen. Und du legst mich hier ganz munter in Kathys Wohnung, ohne einen einzigen Heiler! Du hast dich verschätzt Marlén!"
„Ich weiß ich bin leichtsinnig gewesen! Ich hätte dich ins St. Mungo bringen sollen! Ich hätte dich nicht hier liegen lassen sollen. Ich weiß...ich weiß"
„Du hast ein doppeltes Spiel gespielt! Wahrscheinlich hast du mich hier nebenbei ausgehört!"
„Wie denn? Über die Zaubereigemeinschaft? Das weiß ich alles selber! Du hast nichts über dich erzählt, also kann ich dich auch nicht ausgehört haben! Nein, ich habe dich zu verstehen begonnen. Ich habe begonnen zu verstehen wie es dem großen Harry Potter in seinem Leben ergangen sein muss...ich habe begonnen dich zu verstehen..."
Eine längere Pause entstand, da Harry nicht wusste was er sagen sollte. Und Marlén war offenbar auch mit ihren Erklärungen am Ende.
Schließlich wurde Harry auf die immer noch stumm und geängstigt in der Ecke stehenden Kathy aufmerksam.
Er deutete mit seinem Zauberstab auf Kathy „Muffliato! Dissilencio!"
„Ich kann nicht mehr hier bleiben! Ich muss mich um andere Dinge kümmern!"
„Aber Harry, in deinem jetzigen Zustand kannst du nirgends hin!"
„Kathy, Ich muss diese Sache erledigen und ich werde mir ärztliche Hilfe holen, versprochen!"
„Weshalb habt ihr euch gestritten? Was für ein Spiel?" sie schaute Marlén an.
Bevor Marlén antworten konnte, begann Harry zu reden. „Ich gehe!" Er humpelte dicht an Marlén vorbei und drückte ihr so unbemerkt von Kathy ihren Zauberstab in die Hand und flüsterte ihr zu:„Es liegt an dir ob du ihr die Wahrheit erzählt, sie hat von dem Gespräch nichts mitbekommen!"
Er humpelte weiter zu Kathy. „Las dir von Marlén die Wahrheit erzählen, hörst du?" Er gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange und humpelte dann zur Tür. Er bedachte sie beide mit einem Kopfnicken. „Macht es gut!"
Auf der Straße wehte ihm eine frische Abendprise ins Gesicht und er stellte fest. Dass Kathy in keiner schlechten Gegend wohnte. Wieso bloß hatte sie sich in diesem Dreckspub herumgetrieben? Zusammen mit einer Hexe?
Harry sah in einer Entfernung von 50 Metern das große Schild einer Undergroundstation und humpelte darauf zu.
Er stand nun vor dem Grimmauldplatz und stützte sich ächzend gegen eine Hauswand um den Tarnumhang aus seiner Tasche hervorzuziehen.
Er warf ihn sich mit einigen Schwierigkeiten über und stampfte auf den Grimmauldplatz zu. Er gehörte ja ihm und irgendwie müsse sich die blöde Tür ja auch ohne Schlüssel öffnen, dachte Harry. Tatsächlich als er vor der Tür stand, sprang diese zu seiner Überraschung auf.
Es war inzwischen schon sehr spät, wenn sich Harry nicht täuschte war es schon nach Mitternacht. Es hatte viel Zeit in Anspruch genommen humpelnd an diesen verdammten Ort zu kommen. Da es schon so spät war, glaubte Harry nicht dass noch irgendwelche Bewohner in diesem Haus wach waren. Doch Vorsicht konnte nie schaden! Langsam stieg er die Treppen zur Eingangshalle hinauf und versuchte dies so leise wie möglich zu machen, was ihm nicht gerade leicht fiel.
Die Eingangshalle fand er so vor, wie er es von letztem Jahr gewohnt war. Es hatte sich nichts verändert. Am Treppenabsatz zur Küche hinunter verharrte er kurz um festzustellen, ob sich noch jemand zu dieser Uhrzeit in der Küche befand. Er hörte nichts und sah auch kein Licht unter der Tür hindurchscheinen.
Er stieg leise die Treppen zu den anderen Zimmern in den
Obergeschossen hinauf. Er ging an den Türen zu den Zimmern in denen
normalerweise Hermine, Ron und Ginny wohnten vorbei und steuerte auf sein altes Zimmer zu. Was erhoffte er sich in seinem alten Zimmer zu finden?
Er wusste es nicht. Langsam drückte er die Klinke hinunter und öffnete die Tür. Durch das Fenster am einen Ende des Raumes fiel ein Schimmer Mondlicht und erhellte so den Rest des Zimmers. Als Harry den Kopf wand um nach seinem Schrank zu schauen, fiel sein Blick auf eine Gestalt die eingehüllt in der Bettdecke auf seinem Bett lag. Die Gestalt hatte lange rote lockige Haare, die im Schein des Mondlichts rötlich schimmerten. Harry hatte nicht erwartet Ginny hier anzutreffen, so war das nicht geplant gewesen. Wie in Trance näherte er sich ihr schwankend. Seine Krücke rutschte ihm weg und mit einem kleinen Stöhnenden Laut landete er vor seinem Bett. Ginnys Gesicht lag keine zwei Handbreit von seinem auf der weichen Matratze. Seine umbundenen Finger näherten sich langsam ihren Lippen und Harry strich ihr gedankenverloren eine Strähne aus ihrem hübschen Gesicht. Vorsichtig berührte er ihre Unterlippe, strich sanft darüber und verlor sich in seinen Gedanken. Erst nach einigen Minuten während deren er nur still vor ihr gekniet hatte, fand er zurück in die Realität. Verdammt! Er hätte nicht hierher kommen dürfen. Zu groß war die Gefahr entdeckt zu werden. Langsam richtete er sich auf, seine Knie schmerzten. Er ging zur Tür und wollte sie gerade schließen, da ertönte von seinem Bett her ein Laut. Leises Gemurmel, dann deutlicher werdende Worte: „Harry…." Auf Ginnys Gesicht stahl sich ein Lächeln, bevor sie Harry ihren Rücken zudrehte. Leise schloss Harry die Tür unverrichteter Dinge.
Er ordnete kurz seine Gedanken und machte sich dann auf den Weg in die Black'sche Bibliothek ein Stockwerk höher.
Als er angekommen war schloss er die Tür und belegte sie mit einem Zauber sodass man sie nicht so leicht von außen öffnen konnte – Er wollte ungestört sein und vor allem unentdeckt.
Er suchte Bücher, Bücher die ihm wertvolle Informationen für seinen Kampf gegen Voldemort liefern könnten und natürlich auch für die Suche nach den Horcruxen.
Das war sein erstes Ziel – die Horcruxe zu finden und zu zerstören. Fünf waren noch übrig. Davon war ein Horcrux der Becher von Helge Hufflepuff, dann waren da noch die Dinge von Godric Gryffindor und Rowena Ravenclaw. Blieben also noch zwei unbekannte Horcruxe. Doch wo sollte Harry anfangen zu suchen? Er hatte keine Ahnung und so machte er sich in der Bibliothek auf die Suche nach Büchern von denen er dachte dass sie ihm weiterhelfen könnten.
Mittlerweile befand er sich schon zwei Stunden in diesem Raum und hatte immer noch nichts gefunden was ihn ansprach. Gerade wollte er mit der Suche aufgeben, da fiel sein Blick auf den Titel auf einem Buchrücken.
„Dinge die im verborgenen liegen"
Er näherte sich dem Regal und nahm das dicke Buch heraus. Es hatte einen ledernen Einband und die Beschriftung war in goldenen Lettern. Mühsam hievte der verletzte Harry das Buch auf einen Tisch am Ende des Ganges und ließ sich dann auf den Stuhl davor fallen. Er schlug den Einband auf und blickte auf das Titelblatt. Hier aber entdeckte er unter dem eigentlichen Titel des Buches einen zweiten.
„Die Geschichte der Blacks"
Das war nicht das Buch nach dem er gesucht hatte. Er wollte es schon wieder zuklappen, da überkam ihn doch die Neugier und er schlug die erste Seite auf. Die ganze Seite beinhaltete nur wenige Zeilen.
Ein Gedicht:
„Durch des Waldes Dunkel und die nächtlich' Finsternis,
kommt sein mächt'ges Heer ohn' Hindernis.
Verborgen in des Berges Schutz verschwindet unsrer aller Schmutz.
Dort ist auch aufgebaut sein Refugium, welches beinhaltet seines Herzens Schutz,
durch ew'ge Treue gebunden an sein Leid, bis sie sich befrei'n von seiner Herrschaftszeit!
Herr der Finsternis zu sein, schließt auch eure Obrigkeit mit ein! "
Die Worte schienen in Harry einzugehen und sich mit seinem Geist zu verbinden, er begriff nicht was mit ihm geschah. Als würde er von einer unsichtbaren Kraft angezogen, die sich bis eben in diesem Buch versteckt gehalten hatte. Krampfhaft klammerte er das Buch an sich, die Knöchel auf seiner Hand traten weiß hervor und das Blut schien in Harrys Kopf zu schießen. Seine Zähne schmerzhaft auf einander gepresst, begann Harry sich auf dem Boden zu winden, das Buch immer noch fest umklammert. Es schien als würde der Boden Harry verschlucken, denn plötzlich war von der einen Hälfte seines Körpers nichts mehr zu sehen. Sie war förmlich im Erdboden versunken und die andere Körperhälfte mit Harrys Kopf war gerade im Begriff auch zu verschwinden. Ein letztes Mal zuckte Harrys Kopf zur Seite, dann war Harry verschwunden. Dort wo er eben noch gelegen hatte, war nichts davon zu sehen. Der dicke alte Black'sche Teppich wies keinerlei Spuren auf. Lediglich Harrys Umhängetasche die auf einem der Stühle am Tisch lag, verwies auf die Anwesenheit Harrys bis vor wenigen Augenblicken.
Das Buch war mit Harry verschwunden.
