Teil 6

Die Nachtschicht begann ganz normal. Zum Glück für Sara und Grissom, denn dadurch hatten sie keine Zeit über die neue Situation nachzudenken. Auch der Tag 2 ihrer neuen Beziehung, wie Sara es nannte, lief genauso ab. Aber dann wurde Sara von einem Anruf geweckt.

„Sara, bitte entschuldige die frühe Störung. Aber ich bräuchte eine Entscheidung von Dir."
„Grissom, worum geht es?"
„Ich habe auf dem Weg nach Hause gesehen, dass ein neues Hotel eröffnet wird und sie haben Sonderangebote."
Mit einem Mal war Sara wach. Sagte er gerade Hotel, das würde ja bedeuten. Und es waren keine Wochen oder kein Monat vergangen, sondern nur 2 Tage. Wow.

„Erzähl mir mehr."

„Wir könnten ein Zimmer übers Wochenende bekommen. Samstag morgen bis Montag morgen. Was meinst Du? Ich denke, wir hätten uns ein wenig Entspannung verdient. Wir könnten nach der Arbeit hinfahren und unsere Zeit dort verbringen. Ich weiß ein Wochenende ist lang, aber wenn es uns nicht gefällt oder wir uns streiten ..."
„Grissom, hör auf zu reden. Buch es einfach. Ich bringe heute Abend eine Reisetasche mit zur Arbeit und wir können unser Wochenende beginnen. Also bis dann. Ich muss packen." Damit leget sie auf und sprang aus dem Bett. Ein Wochenende mit Grissom. Es könnte traumhaft werden oder ein Alptraum.

Teil 7

Sara und Grissom fuhren getrennt zum Hotel. Auf der Arbeit hatten sich kaum gesehen, da Grissom an einer Sitzung teilgenommen hatte. So kam es, dass sie ihn nach dem Telefonat nicht mehr sah.

Sara war sicher, dass sie viel zu viel eingepackt hatte. Sie wollte Grissom nicht fragen, was sie machen würden. Würden sie ausgehen oder im Zimmer bleiben ? Sie kannte den privaten Grissom kaum. Was machte er direkt nach der Arbeit, wenn er nach Hause kam? Und was machte er an seinen freien Tagen?
Als sie mit dem Taxi beim Hotel ankam, sah sie dass Grissoms Auto gerade eingeparkt wurde. Als sie das Hotel betrat, stand Grissom bereits an der Rezeption.
„Dr.Grissom, bitte entschuldigen Sie."
Dieser nickte nur stumm.
„Miss Sidle, willkommen im „Oasis".

Grissom lies keinen weiteren Austausch von Höflichkeiten zu. Er berührte Sara leicht am Arm und führte sie wortlos zum Fahrstuhl. Der kleine Zwischenfall in der Rezeption hatte ihn aus der Bahn geworfen. Die Hoffnung, dass Sara nichts gemerkt hatte schwand als sie ihn fragend ansah.

„Später", mehr sagte er nicht. Sie folgten dem Hotelangestellten zum Zimmer. Dessen Erklärungen zum Hotel, den Restaurants und dem Wellness-Bereich blieben ungehört.
Sara hatte den Eindruck, dass Grissom sauer war. Sie wusste nicht wieso und auf wen. Als sich dann der Page verabschiedete und Grissom nicht reagierte, war ihr klar dass irgendetwas in der Luft lag. Die Art des Angestellten und sein Kommentar „Viel Spaß bei uns" klangen zu vertraulich und fast zu schleimig. Endlich schloss sich die Tür und die beiden waren allein.
Sara beschloss das Eis zu brechen. Sie hatte wirklich keine Lust Zeit zu verschwenden.
„Hi, ich habe dich vermisst." Und bevor Grissom etwas sagen konnte, küsste sie ihn.
Damit hatte er nicht gerechnet.
„Hallo."
Sie sahen sich sekundenlang in die Augen bevor Grissom einen Schritt zurücktrat. Ihre Hand nehmend, zog er sie zu einem gedeckten Tisch.
„Ich habe Frühstück bestellt. Dabei können wir dann entscheiden was wir in den nächsten Tagen machen wollen. Oder ich geben Dir einfach eine Tour durch die Suite."
„Erst das Frühstück", entschied Sara.
Schweigend setzten sie sich und begannen zu Essen. Nach einer Weile war Sara die Ruhe zu unheimlich.
„Grissom, ich will dich nicht nerven, aber du hast doch irgendwas. Liegt es an mir? Wenn du dich nicht wohlfühlst sag es mir."
Grissom trank weiter seinen Kaffee. Seit der Ankunft im Hotel lief nichts wie er es erhofft hatte. Der Concierge hatte ihn sofort erkannt und nach Catherine gefragt. Und dann tauchte Sara auf. Wahrscheinlich war es besser die Sache gleich zu klären.
„Es liegt nicht an Dir. Das hier ist ein neues Hotel, aber man trifft man trotzdem auf Schritt und Tritt Angestellte anderer Hotels. Diese verdammten Hotelketten."
„Solange uns niemand aus dem Labor sieht", versuchte ihn Sara zu beruhigen.
„Nein darum geht es nicht. Man hat mich mit Catherine gesehen, nun mit dir. Es tut mir sehr leid. Die Blicke, die sie dir zugeworfen haben, verdienst du nicht."
„Mir ist egal was sie von mir denken. Solange du mich nicht mit Catherine vergleichst. Und ich hoffe, dass du es nicht tust."
„Sara, wie könnte ich dich mit ihr vergleichen?"
„Ich weiß nicht, du hattest du uns beide im Bett, im Labor. Du hast eine Menge Vergleichsmöglichkeiten."
„Bitte Sara, ich mag dieses Thema nicht. Wenn das ein Problem für dich darstellen sollte, dann sag es. Ich checke uns dann sofort aus."

Sara schwieg. Das ging ja schnell. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass das Ganze problemlos ablief, aber diese Reaktion hatte sie nicht erwartet.

„Grissom, ich werde dich nicht bitten oder anflehen Zeit mit mir zu verbringen. Wenn Du willst, dann gehen wir. Aber schiebe nicht irgendwelche Gründe vor. Es war doch abzusehen, dass so etwas passieren kann und unsere Vereinbarung ist auch nicht gerade moralisch einwandfrei. Also wir können zu Ende frühstücken, das Hotel verlassen und nie wieder darüber reden. Oder ich nehme meine Tasche, lasse mir ein Bad ein, packe aus und gebe dir damit Zeit zu überlegen."

„Weißt du wo das Bad ist?", fragte Grissom leise.
Sara schüttelte den Kopf.
„Das finde ich schon. Bis später." Damit machte sie sich auf die Suche nach dem Badezimmer.
Grissom blieb regungslos sitzen.

Teil 8

Nachdem Sara das Zimmer verlassen hatte, musste Grissom tatsächlich an seine „Begegnungen" mit Catherine denken. Mit ihr war es „einfacher" gewesen.

Sie waren ins Hotel gegangen, hatten ein wenig geredet und waren dann gleich miteinander ins Bett gegangen. Nach 2-3 Stunden verlies Grissom das Hotel. Catherine blieb manchmal noch um in Ruhe zu duschen oder ein Bad zu nehmen.

Der Sex war gut gewesen, genau was die beiden erwartet hatten.

Von Anfang an war die Situation mit Sara eine andere. Seit der ersten Nacht suchte er mehr denn je ihre Nähe. Am liebsten hätte er sie schon am nächsten Tag wieder sehen wollen. Und als er dann das Angebot sah, konnte er einfach nicht widerstehen.

Er sah sich im Zimmer um. Durch die Glastüren konnte er in das Schlafzimmer schauen. Er seufzte auf. Was war ihm wichtiger – Sara oder sein Ärger mit dem Hotelpersonal?

Er griff zum Telefon und bat um die Abholung des Frühstücks. Danach betrat er das Schlafzimmer und begann seine Tasche auszupacken. Er würde einfach nicht mehr über die Situation nachdenken und schon gar nicht mit Sara darüber reden. Eine gute Strategie, die sich in der Vergangenheit oft bewährt hatte.

„Grissom", tönte es plötzlich aus dem Badezimmer. „Ich brauche deine Hilfe."

„Ich komme sofort." Grissom betrat das Bad ohne zu klopfen. Sara saß in der großen Badewanne und lächelte ihn an. Ein Lächeln, dass Grissom einfach erwidern musste. Ihm war klar, was sie vorhatte.

„So sehr mir der Gedanke gefällt, ich steige nicht in die Wanne. Dazu bin ich zu alt und es ist auch zu unbequem. Du musst schon aufstehen und zu mir kommen. Aber ich kann dir gern einen Bademantel reichen und dir beim Anziehen helfen?"

„Anziehen?", fragte Sara. „Warum soll ich etwas anziehen. Oh, ich verstehe. Damit du …."

„Das ist Teil meines Plans und der andere besteht darin, dir vorzuschlagen, dass wir uns vorstellen ganz normale Leute zu sein."

„Ganz normale Leute ? Seit wann bist du denn ein Freund von Rollenspielen?"

„Seit diesem Moment."

„Okaaayyy, dann sollten wir so tun als ob die Nacht anbricht, draußen die Lichter von Las Vegas strahlen und wir uns sehr lange nicht gesehen haben", schlug Sara vor.

„Sehr lange nicht gesehen haben, das klingt gut."

„Brauche ich einen Bademantel?"

„Nein", sagte Grissom und reichte ihr seine Hand.

Teil 9

„Sara, warum bist du hier?", fragte Grissom etwas später. Sie lagen im Bett und sahen sich an. Der Moment war fast genauso intensiv wie ihr erstes Mal. Nur diesmal hatten sie sich noch nicht einmal berührt.

„Weil du mich gefragt hast", sagte Sara leise.

„Einfach so?"

„Einfach, nein ? Ich bin Catherine diesmal fast dankbar, dass sie mich vorgewarnt hat. Wahrscheinlich hätte ich sonst sofort abgelehnt. Aber so habe ich Zeit gehabt darüber nachzudenken, was ich will."

„Und du willst mich?". Grissom klang überrascht.

„Ich wollte immer nur dich."

„Falls es dich interessiert, mir geht es auch so. Weißt du, was für Gefühle du in mir auslöst ?"

„Vielleicht genau die die ich jetzt habe. Wenn du mir so nahe bist, dann erregt mich das immer. Es machst mich verrückt, wenn du mich nicht berührst."

„Soll ich dich berühren ?"

„Ja, bitte.", sagte Sara und presste sich an Grissom. Beiden kam es so vor als wenn sie in Flammen standen.

„Besser so?", flüsterte Grissom zwischen den Küssen.

Saras Brüste waren seiner Meinung nach perfekt. Nicht zu groß, wie bei vielen Las Vegas Tänzerinnen.

„Grissom, du redest zuviel."

Nie in seinem Leben hätte er gedacht, dass Sara so etwas zu ihm sagen würde. Er hatte versucht verständnis- und rücksichtvoll zu sein. Er hatte sich ein bestimmtes Bild von Sara gemacht und darin kam ungezügelte Leidenschaft nicht vor. Aber anscheinend hatte er die aktuelle Situation falsch eingeschätzt.

Sara merkte, dass in Grissom eine Veränderung vorging. Vielleicht hatte er endlich verstanden, dass er sie nicht wie eine Porzellanpuppe behandeln musste. Sie fragte sich wirklich welches Bild sich Grissom von ihr gemacht hatte. Irgendwann würde sie es hoffentlich erfahren, jetzt aber gab sie sich Grissoms Berührungen hin.

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„Grissom was machen wir heute Abend?", fragte Sara als sie aufwachte. „Ich habe gesehen, dass es unten im Hotel eine große Lounge gibt und man heute abends sogar tanzen kann. Was hältst du davon?"

„Ich tanze nicht", murmelte Grissom in sein Kissen. „Aber wenn die Musik wirklich gut ist, können wir gern hinunter gehen."

Wunderbar, dachte Sara. Mal sehen was er sagt, wenn er mich in meinem Kleid sieht.

„Wie lange brauchst Du?", fragte sie statten dessen. „Wir können uns unten treffen."

„In Ordnung", sagte Grissom. Wie konnte sie nur so munter sein. Er hatte eigentlich gedacht, dass sie ebenso müde sein würde wie er. Stattdessen hörte er sie in Badezimmer singen.

„Ich gehe dann. Bist du sicher wach? Grissom, du kannst auch gern weiterschlafen. Ich bin einfach zu munter."

Sara fühlte sich heute ganz merkwürdig, sie hatte beschlossen, dass Rollenspiel ernst zu nehmen. Heute war sie nicht die ernsthafte Wissenschaftlerin, nein sie war eine Las Vegas Touristin.

In Las Vegas war zu jeder Tag- und Nachtzeit viel los. So war es auch nicht verwunderlich, dass aus die Bar fast voll war.

Sara lies sich einen Tisch geben und wartete auf Grissom.

Nach 15 Minuten sah sie zum ersten Mal auf die Uhr, nach einer halben Stunde bestellte sie sich einen Cocktail und weitere 10 Minuten später sang sie leise die Musik mit. Als sie dann Schritte hörte, erwartete sie dass endlich Grissom auftauchte.

„Haben Sie Lust zu tanzen ?" Als sie aufblickte, stand ein großer, gutaussehender Mann vor ihr.

Kein Grissom weit und breit. Und er wollte sowieso nicht tanzen, also warum nicht.

Der Mann stellte sich während des Tanzens als Scott vor.

Er sei Sportler und mit seinen Freunden für ein paar Tage in Las Vegas. Das Gespräch plätscherte vor sich hin. Sara versuchte nicht an Grissom zu denken oder daran wo er denn nur blieb.

„Langweile ich sie?", fragte Scott vorwurfsvoll.

„Nein. Ich war einfach nur in Gedanken. Sie sind ein sehr guter Tänzer."

„Danke, und Sie sind eine gute Tänzerin. Wenn Sie jetzt noch über meine Witze lachen, dann sind sie die perfekte Frau für mich."

Sara musste lachen.

„Sehen sie, ich wusste es doch. Wollen Sie mich heiraten? Kommen Sie, wir finden bestimmt jemanden der uns traut."

Ehe sie es sich versah, hatte Scott ihre Hand gegriffen und tat so als wenn er sie von der Tanzfläche ziehen wollte.

Saras Lachen wurde immer lauter. „Sofort?", fragte sie spielerisch.

„Natürlich, warum warten, wenn man die Frau fürs Leben gefunden hat. Also wollen Sie eine weiße Heirat?"

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Grissom war tatsächlich wieder eingeschlafen und versuchte sich auf dem Weg nach unten eine Entschuldigung für Sara bereitzulegen. Sie war sicher sauer.

Als er die Lounge betrat sah er eine Menschenmenge auf der Tanzfläche, die über irgendetwas lachte. Er sah sich um suchte Sara, als er plötzlich ihr Lachen hörte. Anscheinend amüsierte sie sich auch ohne ihn. Mit diesem Gedanken im Kopf folgte er dem Lachen und erlitt einen Schock als er die letzten Worte des Mannes hörte. Was war denn hier los?

Ohne weiter nachzudenken, ging Grissom auf Sara zu und stellte sich vor sie hin.

„Hey Baby, hast du vergessen, dass du schon vergeben bist?", fragte er mit hörbarem Ärger in der Stimme.

Grissom, dachte Sara. Sie sagte kein Wort, sah ihn nur an. Wollte er eine Antwort?

„Honey, du weißt doch wie schnell ich mich langweile. Du hast mich vor lauter hübschen Tänzerinnen vergessen. Und Scott war so nett, sich ein wenig um mich zu kümmern.", sagte sie mit einer vorwurfsvollen Kleinmädchenstimme.

„Nun bin ich ja da und wir können gehen", sagte Grissom und griff Sara am Arm.

Diese protestierte leise, als sie die Tanzfläche verließen. „Grissom, du kannst mich loslassen. Unser Tisch ist dort hinten."

„Du meinst deinen Tisch und wir werden uns nicht hinsetzen."

„Was soll das? Es ist noch viel zu früh wieder ins Zimmer zu gehen. Ich will noch hier bleiben."

Sara staunte über Grissoms Verhalten. Er benahm sich wie ein Höhlenmensch, fast schien er eifersüchtig.

„Warum spielst du mit mir, Sara?", fragte Grissom als sie den Fahrstuhl betreten hatten. Es sah sie wütend an. „Warum tust du mir das an?"

Sara verstand nicht was passiert war.

„Grissom, was meinst du du?"

Inzwischen war der Fahrstuhl in ihrer Etage angekommen und Grissom stürmte den Flur entlang. Es schien als wenn er vergessen hatte wo sie waren. Er drängte Sara ins Zimmer und warf die Tür zu.

„Du weißt nicht was ich meine?", fragte Grissom wütend.

„Wir schlafen miteinander und nur eine Stunde später flirtest du mit einem anderen. Hast du bekommen was du wollest und beschlossen das reicht nicht für eine Nacht? Du solltest wissen, dass du an diesem Wochenende nur mir gehörst?" Grissom stand nun direkt vor Sara und sah sie ernst an. „War das nicht unsere Vereinbarung?"

Sara nickte. Diesen Grissom kann sie nicht. All seine Beherrschung und Selbstkontrolle war verschwunden. Es sollte ihr Angst machen, aber so war es nicht. Statt dessen fand sie es aufregend zu sehen welche Seiten Grissom ihr bisher verborgen hatte. Das hatte sie gemeint, als sie ihn vor ein paar Stunden bat sich nicht zurückzuhalten. Sie hatte gemerkt, dass er kurz davor stand, aber als er sie dann geliebt hatte, war sein Schutzpanzer wieder da. Sie wollte diesen Schutz durchbrechen und wenn es nur für einen Abend war.

„Vereinbarung oder nicht, ich gehöre dir, Grissom."

Grissom hörte es – ich gehöre dir. Sara hatte es gesagt und in diesem Moment wollte er nichts anderes als ihr zu glauben.

„Du gehörst mir, mir allein", sagte er, bevor er sie voller Leidenschaft, Wut und Liebe küsste.

„Für immer nur mir."

Teil 10

„Für immer."

Dieser Satz hing noch immer in der Luft als Grissom Sara ungeduldig auszog. Er hatte kein weiteres Wort gesagt und Sara war sich fast sicher, dass er überhaupt nicht gesehen hatte, dass sie ein Kleid trug.

„Bist du mir böse Grissom?", fragte Sara als ihr Kleid auf den Boden fiel und Grissom sie zum Bett drängte.

„Nein, ich bin dir nicht böse."

Sara hatte inzwischen Grissoms Hemd geöffnet. Beiden dauerte es viel zu lange. Trotzdem fand sie Zeit zum Antworten.

„Gut, ich will nicht, dass du mich liebst, wenn du ärgerlich bist. Ich will, dass du mit mir schläfst, weil du mich magst. Nicht weil du eifersüchtig bist."

„OK", sagte Grissom.

Die beiden hatten inzwischen das Bett erreicht und Grissom fühlte Saras Körper unter sich.

Sein Herz schlug so schnell, dass es ihm unheimlich war. Er nahm Saras Hand und legte sie auf sein Herz.

„Fühlst du das? Nur du bringst mein Herz so zum schlagen. Und ich liebe dich, egal, ob ich ärgerlich bin oder ob ich mit dir lache oder ob ich versuche dich zu vergessen. Ich liebe Dich."

Diese „Rede" hatte Grissom nicht abgehalten sich weiter auszuziehen, denn Sara schien bewegungslos.

Er hatte gesagt, dass er sie liebte. Das hatte nichts mehr mit ihrer Vereinbarung zu tun, das war real. Sie sah Grissom nackt vor sich. Es war zwar nicht das erste Mal, aber irgendwie kam es ihr so vor als wenn er alle Scheu abgelegt hatte. Er wollte nicht mehr verbergen wie erregt er war. Und er wollte, dass Sara sah, dass sie der Grund war.

Sara sah ihn an und Grissom wusste, dass die Nacht etwas ganz besonderes seien würde. Wenn Sara ihn wirklich wollte, dann musste sie den echten Grissom kennen lernen.

Grissom strich mit seiner Hand an Saras Beinen entlang. Es fühlte sich wunderbar an. Er glitt zwischen ihre Schenkel und genoss wie sehr erregt sie war.

„Sara, willst du mich? Du kannst dir nicht vorstellen wie lange ich darauf gewartet habe, dich zu spüren und in dir zu kommen."

Sara drängte sich ihn entgegen.

„Ich will dich auch. Bitte liebe mich."

Sie öffnete ihre Beine und stieß einen kleinen Schrei aus als sich Grissom in ihr bewegte.

„Bitte, mach weiter." Sara hatte Angst, dass er sich wieder zurückziehen würde. Aber davon konnte keine Rede sein, stattdessen verstärkte Grissom seine Bewegungen. Seine Stöße wurden tiefer und sein Atem ging schneller.

„Oh Sara, ich ..."

Sara wusste was Grissom sagen wollte, sie war so erregt und sie fühlte, dass sie bald ihren Höhepunkt haben würde.

„Mach weiter, du fühlst dich so gut an. So stark."

Ihre Worte erregten ihn immer mehr, er wusste, dass er sich nicht mehr zurückhalten konnte.

„Sara, ich bin fast soweit. Tut mir leid, aber ich kann nicht mehr warten." Noch einmal drang er tief in sie ein, bevor er kam.

Auch Saras Erregung war auf dem Höhepunkt und sie konnte nicht anders als seinen Namen herauszuschreien.

Lange Zeit war in dem Zimmer nichts anderes zu hören als der schnelle Atem der beiden Liebenden. Keiner wollte aufstehen und diesen Moment zerstören.

„Stört es dich, wenn wir so wie wir sind schlafen oder möchtest du aufstehen und duschen?", fragte Grissom leise.

Sara lachte auf. „Ich möchte für immer so liegen bleiben. Aber ein paar Stunden tun es vorerst auch."

„Schlaf gut, Sara. Wir haben später Zeit für alles andere."

„Gute Nacht, Darling."

Ein paar Stunden später wachte Sara auf und drehte sich um. Endlich hatte sie etwas Zeit ihren Liebhaber, ja Grissom war wirklich ihr Liebhaber, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, anzusehen. Würde es dabei bleiben oder würde Grissom die Nacht bedauern?

Sara strich über seine Arme. Sie liebte diese Arme, sie waren stark und hatten sie trotzdem zärtlich umfangen.

„Sara, hast noch nicht genug davon?"

„Vom Sex mit dir, niemals", antwortete Sara.

„Gut, denn mir geht es ebenso."

Sie schloss die Augen. der Traum war noch nicht vorbei. Er liebte sie noch immer.

„Schade, dass wir irgendwann wieder zur Arbeit müssen.", murmelte Sara. Sie genoss Grissoms Berührungen und seine Hände, die inzwischen an ihr entlang wanderten.

„Wie kannst du jetzt an Arbeit denken", brachte Grissom zwischen zwei Küssen hervor. Er hatte sich zu ihrem Bauchnabel heruntergearbeitet und wollte sich nicht ablenken lassen.

Plötzlich lachte Sara auf. „Das kitzelt."

„Hey, du machst die ganze Stimmung kaputt."

„Tut mir echt leid", lachte Sara weiter. „Aber Dein Bart kitzelt."

Grissom sah hoch und blickte in ihre strahlenden Augen. Sie schien glücklich zu sein. Er hatte sie glücklich gemacht.

Er richtete sich auf und küsste sie zärtlich auf den Mund.

„Du hast gefragt, was wir heute machen wollen. Was hältst du von einer Auslösung unserer Vereinbarung? Stattdessen schließen wir einen Vertrag ab?"

Er richtete sich auf und küsste sie zärtlich.

„Du hast gefragt, was wir heute machen wollen. Was hältst du von einer Auslösung unserer Vereinbarung? Stattdessen schließen wir einen Vertrag ab?"

Sara schaute erschrocken auf. Sie war so in dem Kuss versunken, dass merkte was Grissom gesagt hatte.

„Was hast du gerade gesagt?", fragte sie deshalb.

„Ich würde gern einen neuen Vertrag mit dir schließen. Aber zuerst müssen wir unsere Vereinbarung überdenken."

Sara schluckte. „Was meinst du damit? Ich dachte …" Sie versuchte angestrengt die aufsteigenden Tränen zurückzudrängen.

„Honey, so meinte ich das nicht. Vertraust du mir?"

Sara nickte.

„Ok, dann zieh dich an. Wo ist denn dieses Kleid geblieben?"

„Du hast es also gesehen. Aber ich denke, dass kann ich vergessen", damit stand Sara vom Bett auf und lief zum Schrank herüber.

„Ich habe noch ein helles Sommerkleid dabei. Wohin wollen wir gehen? Passt es zu dem Anlass?"

Grissom nickte.

Schweigend zogen sich die beiden an und Grissom nahm Saras Hand als sie das Hotelzimmer verließen.

Ihren fragenden Blick ignorierte er.

OK, dachte Sara. Spielen wir also weiter Touristen. Während der Fahrstuhlfahrt kam ihr wieder ein Lied in den Sinn, dass sie in letzter Zeit häufiger gehört hatte.

"Where You Lead

I will follow

Anywhere that you tell me to

If you need-If you need me to be with you

I will follow

Where you lead"

Sara wusste, dass sie Grissom überall hin folgen würde, er brauchte sie nur zu fragen. Er war der Einzige, der Richtige für sie.

Als selbstbewusste Frau sollte sie nicht abhängig von einem Mann sein. Und das war sie auch nicht. Sie konnte ohne ihn leben, ohne Männer leben, aber mit ihm und nur mit ihm wäre das Leben schöner. So einfach war es.

So war es keine Überraschung dass sie ihm heute folgte. Hand in Hand.

Es war merkwürdig tagsüber durch die Straßen von Las Vegas zu laufen.

Ab und zu blieben sie stehen, aber es schien als ob Grissom ein Ziel haben würde.

Sara hielt die Spannung nicht mehr aus.

„Grissom, wohin gehen wir? Was hast du vor?"

Sie ging nicht mehr weiter.

Notgedrungen musste dieser stehen bleiben.

„Wir sind in Las Vegas. Es muss doch irgendwo eine geschmackvolle Hochzeitskapelle geben."

Sara verstand noch immer nicht.

„Was willst du in einer Hochzeitskapelle?"

Fast ungläubig erwiderte Grissom: „Ich dachte, wir heiraten."

Irgendwie zeigte Sara nicht die Reaktion, die er erwartet hatte. Sie stand stumm da und fast schien es – ja, sie war sogar ein wenig wütend.

Grissom seufzte, da machte er ihr eine Art Heiratsantrag und sie war sauer auf ihn.

„Warum tust du das, Grissom? Es war so ein schöner Tag und du zerstörst ihn."

„Nein, Sara. Ich versteh nicht warum du ärgerlich bist. Ich meine du kannst nein sagen. Vielleicht willst du gar nicht heiraten, dann verstehe ich das. Aber bitte sei nicht sauer, dass ich es versucht habe."

„Du meinst es ernst. Ich verstehe nicht …"

„Honey, ich dachte einfach, weil es so gut mit uns klappt …"

Du willst du heiraten", vollendete Sara den Satz.

„Ja, denk darüber nach. Es ist logisch und bietet viele Vorteile", erwiderte Grissom mit etwas mehr Hoffnung in der Stimme.

„Aber wir sind beide Einzelgänger. Du bist verschlossen. Lässt niemanden an dich heran. Und eine Ehe passt einfach nicht zu uns."

Grissom war klar, dass Sara Argumente hören wollte. Er verstand sich ja selbst nicht und im Prinzip hatte Sara ja Recht.

Aber die Idee geisterte seit gestern Abend in seinem Kopf herum. Als er den fremden Mann von Heirat reden hörte, um genauer zu sein. Wie sollte er Sara nur dazu bringen ihn ernst zu nehmen?

„Sieh es doch als ein Experiment an. Es spricht viel dafür, dass es funktionieren könnte. Wir kennen uns schon so lange, haben gleiche Interessen, unsere Arbeitszeit harmoniert und der Sex ist ungewöhnlich gut."

Sara schaute ihn argwöhnisch an. Er meinte es tatsächlich ernst.

„Aber ich weiß nichts von deinem Leben."

„Sara, du bist doch neugierig. So hast die Möglichkeit es kennen zu lernen. Und dass niemand über unser Privatleben Bescheid weiß, spricht dafür, dass wir die Ehe geheim halten könne. Nicht bewusst, aber warum sollte jemand davon erfahren?"

„Wie lange hast du darüber nachgedacht, es klingt so logisch."

„Nicht so lange", musste Grissom zu geben. „Aber warum wollen wir nicht einmal etwas riskieren und heiraten. Was meinst du? Traust du dich?"