Teil 12
„Nicht so lange", musste Grissom zu geben. „Aber warum wollen wir nicht einmal etwas riskieren und heiraten. Was meinst du? Traust du dich?"
„Vielleicht solltest du etwas länger darüber nachdenken…"
„Sara, ich will nicht länger darüber nachdenken. Dann fallen mit tausend Gründe ein warum es vielleicht doch unvernünftig ist."
„Eben. Genau das ist mein Punkt. Morgen wirst du es dumm finden und dann willst du dich scheiden lassen. Und ich werde sagen, nein niemals. Und schon haben wir einen großen Ehestreit. Und du …"
Weiter kam Sara nicht, weil Grissom sie küsste. Sekunden vergingen und die beiden konnten sie nicht voneinander lösen.
„Willst du mich heiraten?", fragte Grissom als er wieder zu Atem gekommen war.
„Ich werde dich küssen bis du ja sagst", versprach er Sara. „Also was meinst du? Sag ja."
Die beiden standen auf einer Hauptstraße von Las Vegas, Leute liefen vorbei, aber sie merkten nichts von dem wichtigen Moment, den Grissom and Sara gerade durchlebten.
„Wie war noch einmal die Frage?", sagte Sara mit einem Lächeln.
„Willst du mich heiraten?"
„Ja."
Die beiden lächelten sich an.
„Dann komm. Suchen wir uns eine schöne Hochzeitskapelle."
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Catherine saß über einigen alten Akten. Allerdings konnte sie sich nicht wirklich konzentrieren. Sara und Grissom hatten 2 Tage freigehabt, zur selben Zeit. Catherine konnte sich nicht erinnern, dass das schon oft vorgekommen war. Aber sie würde die beiden genau beobachten.
Vielleicht hatte Grissom Sara ja doch gefragt. Wenn man vom Teufel spricht, dachte Catherine als sie die beiden sah. Sie würde so gern wissen was in den beiden vorging und was die beiden in den letzten Tagen getan hatten.
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
„Grissom, wann bekomme ich meinen Ring zurück?", fragte Sara leise.
„Wenn du mich endlich Gil nennst", erwiderte dieser und verschwand in seinem Büro.
Toll. Sara war plötzlich nicht mehr so sicher, dass niemand etwas von ihrer Beziehung merken würde. Sie selbst fühlte sich irgendwie anders, merkwürdig, aber gut.
Nach dem Ausschecken aus dem Hotel hatte Grissom darauf bestanden, dass sie ihre Sachen zu ihm bringen sollte.
Sie schüttelte leicht den Kopf. Machte sie eigentlich alles was Grissom wollte? Das musste unbedingt aufhören. Sie öffnete ihre Telefon und sagte: „Ich will meinen Ring. Heute noch."
Dann legte sie rasch auf, bevor er irgendeine Bemerkung machen konnte.
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Die Nacht schien ruhig zu laufen, wenn man davon absah, dass Ecklie Sara dauernd über den Weg lief. Und tatsächlich kam er kurz vor dem Ende der Schicht auf sie zu.
„Sidle, in mein Büro."
Oh Gott, dachte Sara. Weiß er Bescheid, so schnell kann es sich doch gar nicht herumgesprochen haben.
„Warrick, sagst du Grissom Bescheid wo ich bin, wenn er nach mir fragt.", fragte sie ihren Kollegen.
„Klar, kein Problem." Auch Warrick wunderte sich über Ecklies Anwesenheit. Ob Grissom etwas vergessen hatte. Er machte sich auf die Suche nach seinem Chef.
Er fand ihn in den Umkleideräumen.
„Grissom, Ecklie hat Sara gerade zu einem Gespräch bestellt. Weißt du etwas darüber? Jedenfalls soll ich dir von Sara Bescheid geben."
Grissom schüttelte den Kopf. Ecklie ? Hatte er etwas gehört?
„Keine Ahnung. Ich werde mal nach ihr sehen. Danke Warrick."
Ohne weitere Erklärung ging Grissom in sein Büro. Er hatte das Gefühl etwas vergessen zu haben. Und ein Blick in den Kalender zeigte, was.
Das halbjährliche Gespräch zwischen Sara und Ecklie. Und er hatte vergessen sie darüber zu informieren.
Das konnte er nun wirklich nicht brauchen, ärgerte sich Grissom. Wie konnte ich den Termin vergessen. Sara wird zu recht böse sein.
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Schon
zum dritten Mal sah Grissom auf die Uhr. Saras Meeting mit Ecklie
sollte inzwischen vorbei sein, er es kaum erwarten.
10 Minuten
später und noch immer keine Sara Sidle zu sehen.
CSI Sara Sidle bemühte sich die Tür zu Ecklies Büro nicht zu zuschlagen. Das wäre unprofessionell. Obwohl was würde es schon ausmachen. Denn so hatte er sie gerade genannt. Unprofessionell im Erscheinungsbild. Wie konnte er nur? Was machte sie eigentlich falsch?
Ihre Wut wurde immer größer
und so stürmte sie in Grissoms Büro und schmiss dort die
Tür hinter sich zu.
„Grissom, schau mich an. Was siehst
du? Was ist falsch an mir?"
Grissom
schaute erschrocken auf. Was war passiert? Meinte sie ihre Fragen
ernst?
„Nichts ist falsch an dir. Du bist perfekt.",
antwortete er. Sara schien seine Bemerkung kaum zu registrieren. „Mit
dieser Meinung stehst du allein da. Ecklie meint..."
„Was ist passiert? Was hat Ecklie gesagt?"
„Oh, alles lief ganz wunderbar. Er ist einigermaßen zufrieden mit mir, aber mein äußeres Erscheinungsbild mache ihm Sorgen. Also sieh mich genau an."
„Sara, ich weißwirklich nicht was du meinst. Bitte, Baby. Rede mit mir."
Diesmal nahm Sara Grissoms Anrede war. Er hatte sie Baby genannt. Im Büro . Wow.
Sie räusperte sich und versuchte sich wieder auf das Geschehen mit Ecklie zu konzentrieren.
„Griss, bitte. Sieh mich an und sag mir, ob dir etwas auffällt."
Auffallen – Grissom schaute sie an. Sie trug eine dunkle Jeans. Dazu ein T-Shirt und ein Jacke. Ihr Erscheinungsbild war eindeutig professionell. Nicht wie Catherine, die seiner Meinung nach, viel zu große Ausschnitte trug, oder wie Sofia, die versuchte unter ihren männlichen Polizeikollegen nicht aufzufallen.
„Sara, ich sehe nichts. Was meint Ecklie?"
Mist, dachte Sara. Warum war sie so spontan zu Grissom gelaufen. Sie hätte vorher darüber nachdenken sollen.
„Entschuldige bitte, es ist wohl besser, wenn ich gehe. Die Situation wird sonst wirklich peinlich."
Ohne weitere Worte versuchte sie aus dem Büro zuflüchten.
Aber diesmal war Grissom schneller als sie. Er griff ihren Arm und zog sie aus dem Gebäude zu seinem Auto.
„Sara, komm. Wir werden das jetzt klären. Aber nicht hier, sondern zu Hause."
Sara stieg ins Auto und dachte über einen Ausweg nach. Sie konnte Grissom wirklich nicht die Wahrheit sagen, es war einfach zu peinlich.
Nach 10 Minuten hielten die beiden vor Grissoms Haus und stiegen wortlos aus.
Sara
ergriff nervös das Wort.
„Grissom, ich weiß wirklich
nicht was ich sagen soll. Ecklie hat mir was Blödes gesagt. Es
ist unwichtig. Glaub mir."
„Ich will wissen was dich so aufgeregt hat. Ecklie wollte dich bestimmt nur ärgern. Aber ich muss wissen warum."
„Grissom, es ist wirklich nichts. Du kennst doch Ecklie. Er hat versucht mich zu provozieren. Vergessen wir es einfach. Bitte. Es gibt wichtigeres."
Grissom merkte sehr wohl, dass ihn Sara von dem Gespräch ablenken wollte. Aber vielleicht hatte sie wirklich Recht. Warum sollten sie beide ihre Zeit mit Ecklie vertrödeln?
„Grissom, du hast mich Baby genannt. Das war so sexy. Findest du mich sexy?"
xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Gemein, keine Hochzeit. Ich weiß, aber es gibt ja Rückblicke.
Aber erst muss die Frage beantwortet werden. Was hat Ecklie zu Sara gesagt und kann sie Grissom ablenken?
Erwartet bitte morgen kein Kapitel, ich bin Freitagabend immer zu nichts anderem als Fernsehen fähig.
