Teil 18
„Nach Hause", dachte Sara als sie ins Auto stieg. Sie hatte ihre Sachen noch immer in ihrem Apartment und gehörte doch eigentlich in Grissoms Townhaus. War das wirklich ihr neues, richtiges zu Hause?
Irgendwie schien die ganze Situation total verfahren. Beruflich und privat. Und der Vergangenheit konnten beide nicht auch nicht entkommen. Irgendwie stand immer Lady Heather im Hintergrund und sie selbst musste immer an ihre Mutter denken.
Teil der Vergangenheit war auch Catherine. Wenn die Beziehung zwischen ihnen bekannt wurde, Catherine gehörte sich nicht zu den Frauen, die so leicht vergessen und vergeben würden.
Sara stöhnte auf und griff zu ihrem Telefon.
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Enttäuscht betrat Grissom sein Townhaus. Es war dunkel, nicht sehr einladend. Keine Sara. Sein Blick fiel auf den blinkenden Anrufbeantworter und er wusste, dass es nur sie es sein konnte.
„Hi Griss. Ich hatte vergessen, dass ich meine Unterlagen in meiner Wohnung habe. Tut mir leid. Ich vermisse dich wirklich sehr und denke dauernd an dich. Was ist eigentlich mit unseren Ringen?"
Die Ringe, dachte Grissom. Die hatte er wirklich fast vergessen. Was Sara wohl bevorzugte?
Laut Catherine kam es auf die Größe an, aber bei Sara hatte er so seine Zweifel.
Er selbst konnte sich einen eleganten und ungewöhnlichen Ring an ihrer Hand vorstellen, eine Ring, der ihr entsprach.
Obwohl er nur wenig geschlafen hatte, beschloss er eine kleine Suche im Internet zu starten. Als er die vielen Hochzeitsangebote sah, musste er unwillkürlich an die Hochzeit mit Sara denken.
Hand in Hand liefen sie den Strip entlang. Kein Erfolg, denn viele Kapellen lagen in den Nebenstraßen. Langsam hatte Grissom genug, schließlich boten auch die vielen Hotels die Gelegenheit zum Heiraten.
So führte sie der Weg ins Bellagio, eines der neuesten und elegantesten Hotels von Las Vegas.
Sara sah sich um. War das Ganze wirklichwahr, verdiente sie wirklich so viel Glück. Sie schaute Grissom an und er spürte sofort ihre Zweifel.
„Sara, ich möchte dich gern heiraten. Aber wenn du Zweifel hast dann werde ich das akzeptieren."
„Das Ganze ist total verrückt, aber genau deshalb sollten wir es tun."
Sara konnte nicht glauben, dass sie das sagte und wirklich meinte. Die nächsten Minuten verflogen wie im Traum. Sie bekamen einen Termin und für die Zeit bis dahin eine Hochzeitsberaterin an die Seite gestellt. In Saras Fall hieß das – welches Kleid wollte sie tragen. Mit Hilfe der Verkäuferin fand sie ein paar Kleider die in die engere Auswahl kamen. Eins nach dem anderen führte sie Grissom vor. Sie achtete genau auf seine Reaktionen und entschied sich für das Kleid, bei dem seine Augen hell aufleuchteten. Alle versuchten ihr einzureden, dass das nur Unglück bringen würde, aber sie glaubte nicht an solche Dinge. Entweder es klappte oder nicht, daran würde auch kein Hochzeitskleid etwas ändern.
Sie schaute vorsichtig durch den Vorhang.
Grissom saß da als wenn ihn nichts aus der Ruhe bringen könnte. Nur sein wippender Fuß zeigte Sara, dass er innerlich genauso aufgeregt war wie sie.
Grissom sah die leichte Bewegung des Vorhangs. Er lächelte. Bald würde sie zu ihm gehören.
„Grissom, wo bist du?"
Saras Stimme riss ihn aus seinen Erinnerungen. Endlich, dachte er.
„Ich bin hier, Honey."
Mehr brachte er nicht heraus, denn Sara küsste ihn.
Grissom ist mein Zuhause, dachte Sara. Ihn brauchte sie zum Leben, egal wie und wo.
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Catherine hatte sich die Vernehmungsprotokolle im Fall Lady Heather durchgelesen. Sara war erstaunlich professionell gewesen, aber noch war die Untersuchung nicht abgeschlossen. Sie machte sich Sorgen. Welche Auswirkungen würde der Fall auf Grissoms Karriere haben? Vielleicht sollte sie ihn direkt darauf ansprechen und den Sheriff bitten ihr die Untersuchung anzuvertrauen. Sara würde sicher nichts dagegen haben.
Cath schaute auf die Uhr, Grissom war bestimmt noch wach. Vielleicht sollte sie gleich bei ihm vorbeischauen.
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Ich hoffe, dass noch ein paar Leser übrig geblieben sind. Meine anderen Geschichten habe ich auch weiter geschrieben, aber die sind in meinem Koffer in Heathrow. Und der ist noch immer nicht angekommen. Und da ich ja nun gerade in Las Vegas war – keine Kapellen am Strip. Jedenfalls habe ich keine gesehen, nur die großen Hotels.
Das nächste Kapitel am Wochenende.
