Hier das Ende der Geschichte. ich hoffe, dass Ihr Spaß beim Lesen hattet.


Gil Grissom träumte. Sein Leben war abwechslungsreich und aufregend. Er hatte eine Frau, die er liebte und eine Zukunft mir ihr vor sich.

Und das merkwürdige daran war, dass es kein Traum war. Sara war Wirklichkeit.

Er konnte mit ihr reden, sie berühren und sie lieben.

Langsam öffnete er die Augen. Vorsichtig drehte er sich auf die Seite und betrachtete sie. Sie hatte ihm von ihrem Alpträumen erzählt, aber in dieser Nacht lag sie ruhig im Bett schlief wie ein Baby.

Grissom strich ihr vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Im Gegensatz zu Catherines Annahme war er nicht blind und naiv. Er sah sehr wohl die Problematik in ihrer Situation. In den vergangenen Jahren hatte er nichts anderes gemacht als sich damit zu beschäftigen.

Welche Optionen gab es für sie?

Was sollte er machen, wenn man sie vor die Wahl stellte?

Er wusste, dass er Sara wählen würde. Wie früher ohne sie zu leben, kam nicht mehr in Frage.

Also würde er seinen Job verlieren. Als Vorgesetzter hatte er seine Kompetenzen überschritten und Ecklie würde nicht zögern ihn rauszuwerfen.

Vielleicht konnte er beim CSI bleiben, aber war das wirklich sein Wunsch?

Sara musste mit einer Verwarnung rechnen, einem Eintrag in ihre Akten und vor allem mit den Gerede neidischer Kollegen.

Er war sich sicher, dass sie das konnte. Aber wollte er sie dieser Situation aussetzen?

Je länger er nachdachte desto weniger Alternativen taten sich auf.

Vielleicht fiel ihm morgen mehr ein.

Er rückte vorsichtig an Sara heran, schloß die Augen und schlief wieder ein.

x

Sara wachte ein paar Stunden später auf. Sie sah auf die Uhr. In ein paar Stunden fand das zweite Verhör mit Lady Heather statt.

Vorsichtig stand sie auf, ging duschen und machte sich auf den Weg zur Arbeit.


Jim Brass machte sich Sorgen. Irgendwas lag in der Luft. Sara, Catherine und Grissom verhielten sich anders als sonst. Besonders bei Grissom verwunderte ihn das. Der war sonst die Ruhe und Konstanz in Person.

Ja, etwas ging hier vor. Jim spürte es.

Von weiten sah er Sara kommen. Sie hatte Lady Heathers Akte in der Hand und wie er sie kannte, hatte sie sich minutiös auf das Verhör vorbereitet. Hoffentlich sah Heather ein, dass sie jede Hilfe brauchen konnte, die man ihr bot.

Und so merkwürdig es Jim erschien, Sara bot ihr tatsächlich ihre Hilfe an. Sicher nicht offensichtlich für jeden, aber ganz subtil in den Angeboten und Formulierungen. Bei Heathers Erfahrung mit der Polizei sollte sie dies erkennen.

Auch das trug dazu bei, dass seine detektivischen Antennen auf Empfang waren. Warum half sie Grissom–Ex-Geliebter?

Vielleicht würde das Gespräch mit Aufschluss geben?

„Hallo Sara. Bereit?"

Sara zuckte mit den Schultern.

Für Lady Heather würde sie wohl nie bereit sein. Aber in Anbetracht der Situation würde sie versuchen das Beste daraus zu machen.

„Jim, ich wäre dir dankbar, wenn du mir notfalls helfen könntest. Ich bin nicht sicher wie sie heute reagiert. Und damit du Bescheid weißt, ich habe mit Catherine und Grissom vereinbart, dass ich den Fall abgebe, wenn sie mich heute wieder ablehnt."

Jim nickte.

Er war mehr als überrascht. Wenn Sara Sidle einen Fall abgeben wollte und das mit den Vorgesetzten abgesprochen hatte, dann war eindeutig etwas im Busch.


Leider begann das Verhör genauso schlecht wie das davor endete. Lady Heather zeigte keine Kooperationsbereitschaft, sie war arrogant und strafte Sara mit Nichtachtung.

Nach ein paar Minuten war es Jim zuviel.

„Ok, ich habe mir das Ganze lange genug angesehen. Lady Heather, Sie missverstehen die Situation. Miss Sidle ist hier die einzige, die Ihnen helfen will und kann. Grissom darf nicht mit ihnen sprechen und viele andere Kollegen missbilligen Ihre Beziehung zu ihm. Ich verstehe zwar nicht warum Miss Sidle so nett zu Ihnen ist, aber gerade deshalb sollten Sie es nicht verderben."

Lady Heather lächelte.

„Oh, ich weiß schon warum unsere Miss Sidle hier so nett zu mir ist. Sie will Gil damit beeindrucken. Habe ich nicht Recht?"

Jim hatte sich schon so etwas gedacht. Umso überraschter war es von Saras Reaktion.

Sara lächelte. Sie lächelte und erwiderte ganz ruhig.

„Das habe ich gar nicht nötig. Ich will Ihnen helfen. Wenn Sie meine Hilfe nicht annehmen wollen, dann gebe ich den Fall ab."

„Das würden Sie nie tun. Gil würde das nicht erlauben."

„Gil", sie betonte seinen Vornamen ganz bewusst, „wird meine Entscheidung verstehen und respektieren."

Endlich schien sie Heathers Aufmerksamkeit gewonnen zu haben.

Sie schaute sich Sara genauer an. Wie es schien war das Selbstbewusstsein nicht gespielt.

„So, Miss Sidle, Sie müssen also Ihren Chef nicht mehr beeindrucken. Interessant ? Hat sich Ihre Beziehung geändert?"

Sara lies sich nicht provozieren. Vielleicht war sie zu weitgegangen, aber sie musste diese Frau einfach in ihre Grenzen weisen.

„Lady Heather, so merkwürdig es Ihnen erscheinen mag, noch haben sie eine Chance. Reden Sie mit uns. Geben Sie uns etwas zum arbeiten."

Jim Brass hatte die Interaktion der beiden Frauen genau beobachtet.

Er wusste Heather Recht geben. Sara hatte eine merkwürdige Ausstrahlung. Sie lächelte mehr, schien zufriedener.

Plötzlich fiel es Jim wie Schuppen von den Augen, Sara hatte einen Freund. Deshalb war es ihr auch egal was Grissom von ihr dachte.

Der arme Gil, dachte Jim. Er dachte sicher, dass Sara auf ihn warten würde. Der nächste Gedanke, war oh Gott. Jetzt fängt es wieder an – die Zeit mit Hank hatte ihm gereicht. Kein zweites Mal würden er und die Kollegen das mitmachen.

Anscheinend hatte Grissom keine Ahnung. Aber Catherine schien etwas zu ahnen.

Jim war stolz auf seine Kombinationsgabe.

Plötzlich stieß ihn jemand in die Seite.

„Brass, können wir weitermachen?"

Der Polizist nickte.

„Entschuldigung. Lady Heather, wollen Sie nun unsere Hilfe oder nicht ?"

Wenn Sara und Jim angenommen hatten, dass die Vernunft siegen würde, so sahen sie sich getäuscht.

„Ich verzichte auf Ihre Hilfe. Dieser Mann hat meine Tochter getötet. Jedes Gericht und jeder Geschworenen wird mich verstehen."

Sara schüttelte den Kopf. Sie hatte wirklich alles versucht. Nun lag es nicht mehr in ihrer Hand. Sie stand auf.

„Es tut mir leid, dass sie mir nicht vertrauen."

Sie drehte sich zu Brass um.

„Ich gehe zu Grissom und sage ihm Bescheid. Wahrscheinlich wird Ecklie den Fall selbst übernehmen."

Jim sah Sara nach als sie den Raum verlies.

Er schüttelte den Kopf. Der arme Grissom, er würde die News nicht gut verkraften.

Dann wandte er sich wieder der „Angeklagten" zu.

„Sie haben einen großen Fehler gemacht. Miss Sidle ist die beste."

„Nein, Gil ist der Beste. Er wird mich nicht im Stich lassen."

„Darum geht es nicht. Er wird seine Karriere nicht für sie aufs Spiel setzen."

Ohne ein weiteres Wort verlies er den Verhörraum und machte sich auf die Suche nach dem CSI-Team.

x

Sara war nicht zum Aufenthaltsraum gegangen. Sie wollte versuchen Grissom unter 4 Augen zu sprechen.

Hoffentlich verstand er sie.

Seine Bürotür war geschlossen. Anscheinend war er doch schon auf dem Weg zum Team.

Sara würde dann wohl gleich mit Ecklie reden. Schade, sie hätte gern ein paar aufmunternde Worte von ihrem Ehemann gehört.

x

Jim traf Catherine auf dem Weg zum Breakroom. Er zwinkerte ihr zu.

„Ich weiß Bescheid."

Catherine schaute ihn verwirrt an.

„Worüber ?"

„Hey. Ich bin Detektive. Ich erkenne die Signale."

„Jim, ich bin heute nicht besonders geduldig. Warum geht es?"

„Um Sara und ihren neuen Freund. Und ich bin sicher du ahnst auch etwas."

Catherine wurde plötzlich blaß. Was wusste Jim?

„Jim, ich hoffe du behältst deine Vermutungen für dich."

Jim war erstaunt. Catherine war doch sonst kein Spielverderber. Aber es war kein vielleicht auch kein Wunder. Ihr war sicher klar wie Grissom darauf reagieren würde.

„Natürlich sage ich nichts. Aber es wird sich Rumsprechen. Und dann wird es Gil ganz besonders treffen. Vielleicht solltest du ihn schonend darauf vorbereiten."

Catherine lachte auf.

„Was?", fragte Jim.

„Nichts, ich werde mit Gil sprechen."

„Gut. Er wird es brauchen."

x

Sara hatte das Gespräch mit Ecklie gut hinter sich gebracht. Erstaunlicherweise hatte er Verständnis für ihre Situation und nach einem Blick in die Akten war sie entlassen.

Nun endlich konnte sie mit Grissom sprechen. Er musste doch inzwischen in seinem Büro sein. Vielleicht war er allein und sie konnten etwas ungestört reden.


Nach der Begegnung mit Jim überlegte Catherine eine Weile, ob sie Grissom warnen sollte.

Schließlich entschloss sie sich dazu, was tat man nicht alles aus Freundschaft.

Ohne anzuklopfen betrat sie sein Büro und sah gerade noch wie Sara und Grissom auseinander fuhren.

Soviel zur Diskretion, dachte sie.

„Entschuldigung, ich hätte anklopfen sollen. Aber so etwas habe ich nicht erwartet."

Sara und Grissom schauten sich schuldbewusst an. Wahrscheinlich sollten sie froh, dass es nur Catherine war, die sie überrascht hatte.

„Was kann ich für dich tun?", fragte Grissom höflich.

„Oh, eigentlich wollte ich etwas für euch tun. Jim ist misstrauisch geworden. Er findet Saras Verhalten merkwürdig."

„Wie merkwürdig ? Ich habe doch noch vor kurzem mit ihm gesprochen."

„Tja, was soll ich sagen. Er findet wohl, dass du zu nett zu Grissoms ehemaliger Geliebten warst."

„Wie bitte?", fragte Grissom überrascht.

Catherine zuckte nur mit den Schultern. Mehr würde sie nicht verraten. Sollten die beiden doch selbst sehen wie sie aus dieser Situation herauskamen.

Grissom sah Catherine an. Er war sich sicher, dass Catherine nicht alles gesagt hatte.

„Sonst noch etwas ?"

„Nein, ich fahre dann zu meinem Tatort."

Als sie den Raum verlassen hatte, sahen sie die beiden an.

„Was sollte denn das?", fragte Sara erstaunt.

„Ich weiß nicht. Aber wir sollten uns auch auf den Weg machen."


Grissom hatte sich diesmal mit Sara eingeteilt. Nach solange Abwesenheit wollte er endlich etwas mehr Zeit mit ihr verbringen und sei es nur an einem Tatort. Die anderen hatten sich zwar gewundert, dass er sich einen einfachen Überfall „genommen" hatte, aber wer wusste schon was hinter Grissoms Entscheidungen stand.

So genossen Sara und er die ruhige Arbeitsatmosphäre. Sie sammelten Beweise, sprachen mit der Polizei und einigen Beobachtern. Zwei von ihnen hatten interessantes zu berichten und sie wurden zum Protokoll ins Polizeigebäude gebeten.

Wie es aussah würde die Polizei den Fall aufklären können und Sara und Grissom konnten pünktlich nach Hause.

Nach Catherines Bemerkungen fühlten sie Jims Blicke die ganze Nacht. Da er nichts sagte, schwiegen sie ebenfalls.

X

Brass gab nach einer Weile den Versuch auf das Paar unauffällig zu beobachten.

Er musste Sara bewundern. Sie verhielt sich ganz normal Grissom gegenüber. Ein paar Mal berührten sich sogar ihre Körper und keiner der beiden zuckte zurück. Grissom lachte über ihre Bemerkungen und nahm ihr sogar den Koffer ab.

All dies zeigte Jim, dass Grissom Sara keineswegs aufgegeben hatte. Vielleicht sollte er schon eine Flasche Scotch bereitstellen, wenn er sich bei ihm ausweinen wollte.


Zufrieden und müde kamen Sara und Grissom in getrennten Autos an.

Sara begann das Frühstück vorzubreiten als Grissom ankam.

Er beobachtete sie von der Tür und fragte dann: „Kann ich dir helfen?"

Sie schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht. Ich wollte nur ein wenig Toast machen. Oder bist du sehr hungrig ?"

Inzwischen stand er direkt neben ihr und nahm ihr das Brot aus der Hand.

„Ich bin hungrig."

„Wirklich, dann werde ich mich beeilen. Grissom, gib mir das Brot. Selbst ich kann Toasten. Grissom ?"

Der hatte inzwischen angefangen über ihren Arme zu streichen und als sie sich ganz zu ihm umdrehte, zog er sich zu sich heran.

„Ich will ja nicht so kitschig klingen, aber ich dachte an etwas anderes als Essen."

„Aber …"

„Kein aber. Komm mit."

Sara sah ihren Mann an. Männer, dachte sie spöttisch.

Aber sie folgte ihn bereitwillig.

Das sie Sex mit Grissom hatte, kam Sara wie ein Wunder vor. Es war so neu und in ihren Augen perfekt. Er war einfallsreich und fragte sie nach ihren Wünschen. Aber er machte er klar was er genoss und was sie für ihn tun konnte. Es war ein Geben und Nehmen, genau wie es sein sollte.

„Liebling", hörte sie ihn rufen.

„Ja, ich bin gleich da."

Sara versicherte sich mit einem Blick, dass alle Geräte in der Küche ausgeschaltet waren. Danach schloss sie noch die Wohnungstür zu.

Als sie dann endlich im Schlafzimmer ankam, lag Grissom ausgezogen auf dem Bett.

„Wow, du hast es heute wohl eilig."

Grissom schaute sie verlegen an.

„Wenn du keine Lust hast, ich meine, ich will dich nicht …"

„Gil, das war ein Scherz. Ich sage dir, wenn ich „keine Lust" habe. Aber glaub mir, dass wir bestimmt nicht häufig vorkommen. Ich liebe dich und ich liebe es, was du mit mir machst. Es ist mehr als Sex. Du machst wirklich Liebe."

Sie hatte sich während ihrer kleinen Rede auf Bett gesetzt und sein Gesicht gestreichelt.

Nun beugte sie sich noch näher heran und küsste ihn.

Grissom schloss die Augen und genoss das Gefühl, dass Sara in ihm auslöste. Als der Kuss immer intensiver wurde, zog er Sara zu sich aufs Bett.

Sie löste sich ein wenig und küsste sich den Weg an seinem Oberkörper herab. Er machte keine Anstalten sie zu stoppen, stattdessen lehnte er sich bequem auf dem Bett zurück und wartete darauf wie weit sie gehen würde.

Sara war sich bewusst worauf ihre Aktionen hinausliefen. Sie hatte in der Vergangenheit Probleme mit dieser Art Intimität gehabt und dabei kaum Genuss empfunden.

Aber Grissom schien abzuwarten was sie tun würde, er überlies ihr die Entscheidung.

Sie schaute ihn an. Als er merkte, dass sie ihn nicht mehr berührte, öffnete er die Augen und sah sie an.

Vorsichtig setzte er sich auf.

„Sara, du musst das nicht tun. Komm her."

Sie nahm seine Hand und legte sich neben ihn.

„Aber du magst es."

„Ja, aber nur, wenn es dir auch gefällt. Bitte tu es nur dann, ok. Wir sind noch nicht so lange zusammen. Entweder bist du irgendwann soweit oder nicht. Ich liebe dich. Du musst mir nichts beweisen."

Sie nickte.

„Ich liebe dich auch, aber ich fühle mich unsicher dabei. Tut mir leid."

„Sara, entschuldige dich nicht. Wir haben so viel Spaß im Bett. Auch ohne dies."

Er sah, dass Sara noch nicht ganz überzeugt war.

„Aber ich habe etwas begonnen und nicht zu Ende geführt."

„Nun ja, vielleicht fällt dir etwas anderes ein", sagte er.

„Ich habe da schon eine Idee. Was hältst du davon?"

Sara stand auf und begann sich ganz langsam auszuziehen. Hoffentlich würde Grissom ihre kleine Striptease-Vorstellung nicht albern finden. Aber da brauchte sie sich keine Sorgen machen.

Obwohl er schon sehr erregt war, gelang es Sara das noch zu steigern.

Allerdings war seine Geduld fast erschöpft.

„Sara, bitte. Ich bin fast … Ich meine kannst du dich etwas schneller ausziehen?"

„Mmm, kann ich."

Sie zählte bis 3 und hatte sich aller Kleider entledigt. Grissom konnte auch nicht länger warten. Beiden war klar, dass sie keine Zeit für ein Vorspiel hatten und brauchten.

Als sich Sara hinlegte und ihn zu sich zog, drang er sofort ihn sie ein. Er küsste sie hart und begann sich in ihr zu bewegen. Sie liebten sich leidenschaftlich und schliefen danach sofort ein. .


Als sie aufwachten war es bereits früher Nachmittag.

Sara war zuerst wach und ging ins Badezimmer. Plötzlich fiel ihr etwas ein.

„Grissom, wach auf. Wollen wir heute mit meinem Umzug beginnen. Grissom !"

„Umzug. Das wäre toll. Dann leben wir endlich zusammen. Ich bin in einer halben Stunde fertig, dann kann es losgehen."

Mit soviel Enthusiasmus hatte Sara nicht gerechnet, aber auch sie wollte endlich einen Schlussstrich unter ihr altes Leben ziehen.

x

Wie versprochen fuhren sie eine halbe Stunde später zu Saras Wohnung und begannen dort mit dem Packen.

Bald war der SUV voll. Grissom fuhr allein zu seinem Haus und wollte dort einfach nur die Kartons abstellen. In der Zwischenzeit wollte Sara weiter packen.

Beim Durchsehen ihrer Sachen kamen ihr viele Erinnerungen, gute und schlechte. Sie wollte aber nur die guten Erinnerungen mit in ihr neues Leben mit Grissom nehmen.

Sie sah sie um, kein leerer Karton für die schlechten Erinnerungen. Sie sah an sich herab.

Die kurzen Hosen würden für den Trip ausreichen. Sie stieg in ihr Auto und fuhr zum nächstgelegenen Staples-Markt.

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Jim kam von einem Einsatz als er Saras Auto vor dem Markt sah. Vielleicht sollte er die Gelegenheit nutzen und mit ihr sprechen. Er stieg aus und war auf dem Weg ins Geschäft als er Sara mit Umzugskarton aus dem Geschäft kommen sah. Verdammt, was sollte das bedeuten? Ohne dass sie ihn gesehen hatte, ging Jim zurück zu seinem Auto und fuhr ihr hinterher.

Er fühlte sich nicht gut dabei ihr hinterher zu spionieren, aber seine Neugier siegte.

x

Grissom hatte die Kartons wie vereinbart einfach in der Garage abgestellt und sich sofort auf dem Weg zurück gemacht. Es blieben nur noch 2 Stunden bis zum Beginn der Nachtschicht und er wollte keinesfalls zu spät kommen.

In seiner Eile bemerkte er nicht, dass Jims Auto in der Nähe parkte.

Der hatte sich noch nicht entschieden was er machen wollte als er Grissoms Auto kommen sah.

In Jeans und mit einem Hemd über den Hosen sah er Jahre jünger aus. Mit schnellen Schritten betrat er Saras Haus und kam wenig später mit ein Karton auf dem Arm und Sara im Schlepptau zurück.

Verdammt, ich muss träumen, dachte Jim. Sara und Grissom, das konnte doch einfach nicht sein.

Aber es erklärte viel. Was sollte er nun mit dieser Information anfangen?

Verdammt, warum ich. Wenn er genauer darüber nachdachte wie merkwürdig Catherine reagiert hatte, dann wurde ihm klar, dass sie davon gewusst hatte.

Er startete sein Auto und fuhr zum CSI. Das wollte er doch gleich klären.


Catherine saß bereits im Aufenthaltsraum und trank ihren ersten Kaffee vor der Nachtschicht als Jim hereinkam.

Er sah sich um, niemand war zu sehen.

„Verdammt Catherine. Du wusstest Bescheid. Sieh mich nicht so an. Ich habe Grissom und Sara gesehen. Zusammen."

Catherine blieb ruhig. Er sollte schon genauer werden.

„OK, ich durfte einen Blick in das traute Familienleben werfen."

„Oh", mehr brachte Catherine nicht heraus.

„Ja, oh. Warum zum Teufel ist das passiert? Nein, besser wann. Und wieso weißt du Bescheid?"

Catherine stöhnte innerlich auf.

„Das willst du gar nicht wissen, Jim. Und ehrlich gesagt, es ist noch schlimmer als du denkst."

Bevor sie den Satz beenden konnte, räusperte sich jemand an der Tür.

Die beiden hatten vor lauter Aufregung nicht bemerkt, dass Ecklie den Raum betreten hatte.

„Was ist schlimmer als eine Beziehung zwischen Grissom und Sidle?"

Die beiden schwiegen.

„Auch gut, dann frage ich sie direkt."

Ecklie drehte sich um und stürmte aus dem Raum.

Jim Brass und Catherine Willows sahen sich an.

Sie fing sich als erstes.

„Gut, dann ist es also heraus. Ehrlich gesagt, ist es vielleicht sogar besser so. Ich wäre aber gern dabei, wenn Ecklie erfährt, dass die beiden verheiratet sind."

Mit einem leichten Lächeln sah sie Brass an, der sich wortlos auf den nächsten Stuhl setzte.

„Verdammt. Und ich dachte …. Ich meine … Das hätte ich ihnen einfach nicht zugetraut."

„Tja", stimmte ihm Catherine zu.

„Ich war auch mehr als überrascht. Allerdings weiß ich auch nicht wie das alles passiert ist."

Noch immer schüttelte Jim den Kopf. Das frischgebackene Ehepaar hatte wirklich ein Problem. Er wollte nicht in deren Haut stecken.

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Sara und Grissoms Wege hatten sich nach dem Betreten des Gebäudes sofort getrennt. Beide wollten in Zukunft vorsichtiger sein und da war es am besten die Gegenwart des anderen im Büro zu vermeiden.

Grissom saß an seinem Schreibtisch um die Daten des letzten Falles in die Datenbank einzugeben als er Ecklies Stimme hörte.

„Grissom in mein Büro. Und bringen sie CSI Sidle mit."

An Ecklies Ton erkannte Grissom sofort, dass irgendetwas passiert sein musste.

Er holte sein Handy hervor und schickte Sara eine SMS.

„Komm bitte zu Ecklie. Liebe Dich, Gil."


Sara stand zufällig in der Nähe von Ecklies Büro als sie die Nachricht erreichte. Sie schaute sich um, sie würde auf Grissom warten.

So viele Gedanken gingen ihr im Kopf herum. Was würde das Ganze für Auswirkungen haben? Stellte Ecklie Gil vor die Wahl sie oder sein Job?

Sie war sich ziemlich sicher, dass sich Gil nicht erpressen lies. Hoffentlich war Ecklie nicht so dumm. Aber darauf konnte man sich leider nicht verlassen.

Sara atmete tief durch. Nur nicht die Nerven verlieren.

Als sie Grissom lächelnd auf sie zukommen sah, konnte sie nicht anders als auch zu lächeln.

„Na, bist du bereit für die Standpauke unseres großen Chefs?", fragte er leise.

„Nein. Und du ?"

Grissom schüttelte den Kopf.

„Ich hatte gehofft, dass er es nicht so schnell herausbekommt. Meinst du, dass Catherine etwas gesagt hat?"

„Ich denke nicht, dass sie dir das antun würde", erwiderte Sara. „

Sie klopfte an die Tür. Ein letzter Blick in Grissoms Augen und sie betraten das Büro.

„Sidle, Gil. Setzen Sie sich. Ich habe gehört, dass sie eine intime Beziehung haben. Trotz aller Warnungen in der Vergangenheit. Was sagen Sie dazu?"

Am liebsten hätte Grissom Ecklie eine dumme Antwort gegeben. Aber das hatte keinen Sinn.

„Intime Beziehung trifft es nur zum Teil. Sara ist meine Frau."

Ecklie wurde blass und dann laut.

„Wie können Sie nur? Sie haben damit Ihren Job riskiert."

Sara nahm Grissoms Hand.

„Wir sind in Las Vegas und da ist das Heiraten ganz einfach."

„Sie denken wohl, dass sie sich alles erlauben können, Sidle. Sie stehen kurz davor Ihren Job zu verlieren. Und „Ihrem" Mann geht es ebenso."

Langsam reichte es Grissom.

„Ecklie, lassen sie dass. Entweder Sie feuern uns oder nicht. Ihre Drohungen hängen mir zum Halse raus."

„Und Sie denken, dass man Ihnen nichts anhaben kann, oder? Da irren Sie sich. Mittlerweile gibt es auch andere Fachleute auf Ihrem Gebiet. Ich brauche Sie nicht mehr."

Oh Gott, dachte Sara. Er denkt wirklich daran Gil zu feuern. Das kann doch nicht sein.

„Grissom ist nicht zu ersetzen. Wie können Sie so etwas nur in Betracht ziehen?", erwiderte Sara mit fester Stimme. Sie wollte auf keinen Falls ihre Angst zeigen, aber vor Grissom konnte sie nicht verbergen.

„Sara, wenn Ecklie mich ersetzen will, dann ist das sein gutes Recht."

„Genau", stimmte dieser zu.

„Aber Grissom, dein Job ist dir wichtig. Was schlagen Sie uns vor, Ecklie?"

„Grissom, Ihre Frau scheint vernünftiger zu sein als Sie. Was soll ich sagen: einer von Ihnen beiden muss gehen. Und wir wissen beide, dass Sie es nicht seien werden."

Abrupt stand Grissom auf und nahm Saras Hand.

„Ich glaube Sie irren sich. Es gibt noch andere Möglichkeiten. Komm Sara, wir gehen."

Völlig verunsichert blickte sie zwischen Grissom und Ecklie hin und her.

Bevor Grissom sie aus dem Zimmer zog, konnte sie noch ein „Wir werden darüber nachdenken" loswerden.

Ohne Rücksicht auf die Blicke der anderen Mitarbeiter gingen sie Hand in Hand durch die Gänge, an Grissoms Büro vorbei hinaus vor das Gebäude. Dort blieb Grissom stehen, deutete auf eine Bank und sagte nur: „Bitte, setz dich."

Als er sah, dass sie ohne zu streiten seinem Wunsch folgte, kniete er sich vor sie hin und sah ihr in die Augen.

„Sara, können wir reden?"

Sie nickte.

„Gut, ich weiß du willst nicht, dass ich meinen Job verliere. Aber ich lasse es nicht zu, dass er uns gegeneinander ausspielt. Es gibt kein du oder ich mehr. Nur noch uns beide. Verstehst du das?"

„Natürlich Grissom. Aber Ecklie ist unfair."

„Mag sein, aber so sind die Regeln. Und die kannten wird. Das wir nun Ecklie als Vorgesetzten haben ist sicher Pech, andere Vorgesetze hätten sicher taktvoller reagiert."

„Und uns andere Auswege angeboten.", warf Sara ein.

„Vielleicht. Aber wir mussten mit Konsequenzen rechnen, Honey."

„Und was wollen wir jetzt machen?"

Zu ihrer Überraschung lächelte Grissom.

„Wir fangen neu an."

„Aber", versuchte Sara ihn nochmals zu bremsen.

„Kein Aber. Erinnerst du dich an unsere Hochzeit."

Endlich hatte er es geschafft sie zum Lächeln zu bringen.

„Natürlich. Es war der schönste Tag in meinem Leben."

„In meinem auch. Und erinnerst du dich was wir uns versprochen haben."

Sie nickte. Wie konnte sie das vergessen.

Flashback

Sara und Gil. Wollen Sie sich etwas Besonderes versprechen?

Sie sahen sich an. Und Grissom ergriff das Wort:

Du erwartest sicher, dass ich jetzt irgendeine Berühmtheit zitiere. Aber an diesem wichtigen Tag möchte ich versuchen mit meinen Worten zu beschreiben was du mir bedeutest. Du bist völlig überraschend in mein Leben getreten und alles es durcheinander gebracht. Ich habe versucht weiterzumachen wie zuvor, habe jahrelang meine Gefühle unterdrückt, nur um einzusehen, dass ich nichts dagegen machen konnte. Du bist zu meinem Leben geworden. Ohne dich gibt es keine Zukunft. Ich liebe dich, so einfach ist das. Du hast vielleicht viele schöne Worte erwartet. Tut mir Leid, Liebling. Ich kann nur daran denken, dass mein größter Wunsch mit dir zusammen zu sein, heute erfüllt wird. Und ich hoffe, du wirst für immer bei mir bleiben. Kannst du mir diesen Wunsch erfüllen?"

Mit Tränen in den Augen hatte Sara zugehört. Sie hatte tatsächlich etwas anderes erwartet, umso mehr war sie von seiner von Emotionen getragenen Versprechen ergriffen.

Sie stimmte ihm in allen Dingen zu. Nie hatte sie gedacht, dass sie so eine Liebe finden würde. Und einen Mann, mit dem sie ihr Leben verbringen wollte.

Gil, ich habe nie daran geglaubt, dass ich einmal heiraten werde. Weil ich mir nie vorstellen konnte, dass es jemanden gibt der mich kennt und versteht und mich trotzdem lieben kann. Ich bin sicher, dass du dieses Gedicht kennst:

Ihr wurdet zusammen geboren,
und ihr werdet auf immer zusammen sein.
Ihr werdet zusammen sein,
wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden.

Aber lasst Raum zwischen euch.
Liebt einander, aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie eher ein wogendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen sein.
Füllt einander den Becher, aber trinkt nicht aus einem Becher.
Gebt einander von eurem Brot, aber esst nicht vom selben Laib.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich, aber lasst jeden von euch allein sein,
So wie die Saiten einer Laute allein sind und doch von derselben Musik erzittern.

Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich,
Und die Eiche und die Zypresse wachsen nicht im Schatten der anderen.

Genauso sehe ich unsere Beziehung und so wünsche ich mir unsere Ehe. Du bist der einzige Mann, mit dem ich leben möchte. Ich verspreche bei dir zu bleiben, dich zu lieben, dir zu vertrauen. Niemand soll je zwischen uns stehen. Ab heute werde ich deine Frau und Partnerin zu sein.

Flashback

Sara und Grissom lächelten sich an. Der Hochzeitstag war ein Wendepunkt in ihrem Leben gewesen. Heute zeigten sich die Konsequenzen, aber sie würde damit leben können.

Gemeinsam. Grissom stand auf und zog Sara zu sich heran.

„Bist du bereit?", fragte er.

„Wozu?"

„Zu unserem offiziellen Outing. Weil ich dich nämlich jetzt sofort küssen werde und jeder kann uns sehen."

„Frag nicht, tue es einfach."

Langsam zog er Sara an sich. Er platziere kleine Küsse auf ihr Gesicht und als sie lachte, oder auslachte, küsste er sie richtig. Und beide vergaßen die Probleme, die auf sie zukamen, vergaßen Ecklie, die neidischen Kollegen und ihre Freunde.

Sie würde viel verlieren, aber sie hatten sich und ihre Liebe. Und ihr gemeinsames Leben.


Das Gedicht stammt von Khalil Gibran (An die Ehe)