Disclaimer: Nein, immer noch keine Rechte, weder für "Harry Potter", noch für "Fluch der Karibik". Schade.
A/N: Trinkt aus Piraten Yo Ho und ab an Deck mit euch, ihr Landratten! Weiter wird geschippert mit Captain Black und Crew, auf der Jagd nach Black Pearl, Greyback und einem richtig fiesen Bösewicht, der hier auch noch mal mitmischen will.
Aber erst mal müssen wir die besoffene Crew wieder von Hogsmeade runterkriegen, klar soweit? ;)
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Einen Augenblick lang war es völlig still an Deck.
"Gwen!", rief Jo dann auf einmal und die kleine Schiffselfe erschien augenblicklich neben ihrem Captain.
"Aye, Miss?"
"Trommle die Crew zusammen. Bei Sonnenaufgang laufen wir aus."
"Aye, Captain.", salutierte Gwen und verschwand dann mit einem leisen "Plop".
Kaum war sie verschwunden wandte sich Jo erneut an Sirius. "Und du bringst uns zu diesem verfluchten Schiff. So schnell wie möglich. Verstanden?"
Sirius nickte. Jo sah ihn noch einen Augenblick lang an, dann drehte sich sich um und ließ die beiden Priaten und ihren Neuzugang wortlos stehen.
"Bestens.", grinste Sirius ihr hinterher. "Hätte nicht besser laufen können."
"Alles in Ordnung mit dir, Remus?", fragte James den jungen Mann neben sich, der schon eine ganze Weile schweigsam erst Sirius und dann den nächsten Masten angestarrt hatte. Er wirkte seltsam blass.
"Oh ja, alles in Ordnung.", murmelte er.
"Wir sollten uns noch einmal aufs Ohr hauen, bevor es los geht.", schlug James vor, sein besorgter Blick ruhte immer noch auf Remus.
"Bin ganz deiner Meinung, Jamie.", antwortete Sirius und streckte sich ausgibig.
"Kommst du, Remus?", fragte James und deutete auf den Zugang zum Schlafraum der Besatzung.
"Sofort. Ich komme gleich nach. Ich muss nur...ich will nur noch einmal frische Luft schnappen."
"Okay.", sagte James schulterzuckend und verließ gemeinsam mit Sirius das Deck.
Remus schlenderte, kaum waren seine beiden Reisekameraden verschwunden, hinüber an die Reling, an der Jo stand und ins tintenschwarze Meer blickte.
"Miss Black."
Jos Kopf fuhr zu ihm herum und sie sah ihn aus nebelgrauen Augen an.
"Ich muss sie warnen...bezüglich Fenrir Greyback. Er...er ist..."
Jo unterbrach ihn mit einer Handbewegung und zog etwas aus dem Halfter, der an ihrer schmalen Hüfte baumelte. Sie hielt den Gegenstand Remus unter die Nase. Eine Pistole. Jo öffnete das Magazin und ließ daraus eine kleine Kugel auf ihre Handfläche fallen. Remus beobachtete das kleine Ding genau, als sie es ihre Handfläche entlang zu ihren Fingern rollen ließ und sie dann zwischen Daumen und Zeigefinger drehte.
"Silber.", sagte sie einfach nur, als würde das alles erklären. Nun, für Remus erklärte es alles.
"Ihr wollt ihn..."
"Diese Kugel wartet schon seit Jahren darauf sich in das Herz dieses reudigen Köters bohren zu dürfen", unterbrach sie ihn erneut, während sie die Kugel seelenruhig zurück in ihre Pistole schob. "Einmal gut gezielt und dieses Monster ist Geschichte." Ihre Finger tanzten vorsichtig über die Waffe, fast als würden sie sie streicheln. Remus lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
"Woher dieser Hass?", fragte Remus vorsichtig. Jo hob den Blick von ihrer Pistole.
"Woher die Kenntnis über Greybacks pelziges Geheimnis?", entgegnete sie.
"Ich tausche meine Geschichte gegen Eure."
"Klingt fair.", lächelte Jo.
"Allerdings würde es mir einfacher fallen Euren Worten zu folgen, wenn Ihr dabei nicht auf mich zielen würdet." Remus deutete auf die Pistole in Jos Händen. Sie errötete ein wenig und steckte die Waffe zurück in ihren Halfter. "Verzeihung.", murmelte sie und blickte dann wieder auf die See hinaus.
"Meine Geschichte ist schnell erzählt. Greyback hatte meine Mutter angefallen, kurz vor meiner Geburt. Sie war schwer verletzt, aber sie überlebte, ebenso wie ich. Ein paar Jahre später hat er erneut den Hafen überfallen, in dem wir lebten. Und als sie sich dann weigerte sich seinem Rudel anzuschließen, hat er sie einfach umgebracht." Ein trauriges Lächeln umspielte Josephines Züge.
"Das...das tut mit Leid."
"Das muss es nicht.", sagte sie leise. "Nicht Euch. Aber ihm wird es Leid tun."
In ihren grauen Augen funkelte es entschlossen. Eine Entschlossenheit, die Remus faszinierte.
"Wie steht es mit Euch? Wie ist Eure Geschichte mit Greyback.", fragte sie und wandt ihren Kopf wieder Remus zu, der sich beim Starren ertappt fühlte und nun schnell seine Hände betrachtete.
"Auch die meine ist kurz.", antwortete Remus leise. "Greyback und mich verbindet...eine Begegnung."
"Eine Begegnung.", wiederholte Jo. Remus sah sie nicht an, aber er spürte, dass ihr forschender Blick auf ihm ruhte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er wusste, dass er ihr diese Geschichte nicht schuldig bleiben konnte.
Remus zuckte zusammen, als er Jos Finger am Kragen seines Hemdes spürte, doch er hielt sie nicht zurück. So sah sie zumindest die Wahrheit, ohne dass er sie aussprechen musste.
Mit flinken Fingern öffnete Jo einige Knöpfe seines Hemdes und schob es ein wenig zurück. Remus konnte sie nicht ansehen. Er wollte die Abscheu nicht in ihren Augen lesen.
Er spürte ihre Finger auf seiner Haut, als sie die helle Narbe auf seiner rechten Schulter nachzeichnete, die Greybacks Gebiss vor Jahren dort hinterlassen hatte. Zeichen eines ewigen Fluches. Ein kleiner Schauer lief abermals Remus' Rücken hinunter, jedoch einer von der angenehmeren Sorte.
Dann schob sie ihre Finger unter sein Kinn und zwang ihn dazu sie anzusehen. "Ihr werdet zu Eurer Rache kommen, ebenso wie ich.", versprach sie. Der Ausdruck in ihren Augen brachte etwas in Remus' Inneren zum Klingen. "Und wir werden Euer Mädchen zurückbringen, bevor ihr etwas geschieht. Bis zum nächsten Mond haben wir noch etwas mehr als zwei Wochen."
"Miss Evans ist nicht mein Mädchen.", erklärte Remus schnell. "Sie ist schon seit Jahren Commodore Snape versprochen."
"Und das bedauert Ihr."
"Nicht um meinetwillen. Sie liebt ihn nicht und träumt von der großen Liebe."
"Tun wir das nicht alle?", fragte Jo und lächelte. "Wollen wir nicht alle unser Herz verschenken und wissen, dass es in guten Händen ist?"
Remus nickte und erwiderte ihr Lächeln. "Habt ihr Euer Herz schon verschenkt?" Die Frage war schneller über seine Lippen gesprungen, als ihm lieb war.
"Ja.", antwortete Jo und blickte wieder aufs Meer hinaus. Etwas stach in Remus' Brust, er konnte es jedoch nicht zuordnen. "Mein Herz gehört der See.", fuhr sie fort. "Freiheit, soweit das Auge reicht."
Eine Weile betrachteten die beiden still das dunkle Meer, dann wandte sich Jo zum Gehen. "Ihr solltet Euch auch noch etwas ausruhen, Mister Lupin.", sagte sie noch, verschwand dann durch eine Tür und ließ Remus allein mit seinen Gedanken.
