Hallöli!! Ein neues Kapitel ist online und mit diesem Kapitel gibt es noch eine Neuerung. Hab mir gedacht, ich mache einen Deal mit all jenen, die die Story lesen wollen. Ihr gebt mir Reviews, ich gebe euch neue Kapitel – oder andersrum: keine Reviews – keine Kapitel. Ich will euch damit nicht unter Druck setzten, sonder nur in Erfahrung bringen, ob die Story überhaupt jemand liest.

Außerdem ist es möglich, dass die Story bald einen neuen Titel trägt, den in Rücksprache mit einer Freundin wird sie etwas ausgebaut. Pairings sind also nicht mehr nur Kagome/Kouga, sondern auch Miroku/Sango und Sesshoumaro/OC. Lest einfach selbst weiter.

@Lady_Rosha: Ja, das wird eine Kagome/Kouga Story (vorwiegend) und es freut mich, dass dir das gefällt. Der arme Kouga tut mir nämlich immer soooooo leid, wenn Kagome ihn abblitzen lässt und dabei wär er doch so ein Süßer, nicht? *zwinker* Würd mich freuen, bald wieder von dir zu hören!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Let me stay with you

Langsam öffnete Kagome die Augen, ehe sie die Arme in die Höhe streckte. Dann blinzelte sie zweimal und sah sich überrascht um. Wo war sie? Ihre Hand tastete über ein weiches Fell und ihr Blick blieb an der groben Höhlenmauer hängen. Irgendwie kam ihr das alles bekannt vor.

„Schon aufgewacht? Ich habe mir bereits Sorgen gemacht, dass du den ganzen Tag verschläfst!"

Kagome drehte den Kopf und sah Kouga vor sich stehen. In dem Moment, als sich der junge Wolf zu ihr hinab beugte, kam die Erinnerung mit grausamer Härte wieder. Gerade als Kouga ihr eine einzelne Haarsträhne aus dem Gesicht strich, sah sie das verhasste Bild wieder vor sich und Tränen traten in ihre Augen.

Kouga zuckte zurück. Unbewusst entfernte er sich etwas von ihr und sah ihr forschend in die Augen.

„Kagome?", fragte er dann leise, erhielt aber keine Antwort. Stattdessen begann das Mädchen vor ihm lauthals zu schluchzen. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und zitterte am ganzen Körper.

Kouga war ratlos – ratlos und hilflos. Seine Hand näherte sich ihrer Schulter, aber im letzten Moment zog er sie wieder zurück. Unsicher, wie er sich verhalten sollte, begann er auf den Fersen vor und zurück zu wippen.

„Kagome!", meinte er dann mit beruhigender Stimme, „Du brauchst doch keine Angst haben. Hier bist du in Sicherheit. Keiner wird dir etwas antun. Und du kannst jederzeit zu Inu Yasha zurückkehren, wenn das dein Wunsch ist."

Kouga hatte erwartet, dass sie nun aufstand und ihn freudestrahlend umarmte, oder wenigstens lachte – ein kleines Lächeln hätte ihm auch schon genügt. Aber stattdessen schluchzte sie nur noch lauter. Diese Reaktion brachte Kouga gänzlich zur Verzweiflung. Was fehlte ihr nur? Fühlte sie sich nicht gut? Glaubte sie ihm nicht?

Zögernd streckte er wieder die Hand nach ihr aus und umfasste ihre Schulter. Eigentlich wollte er sie mit dieser Bewegung nur dazu bringen, ihren Kopf zu heben und ihn anzusehen. Doch stattdessen warf sie sich ihm völlig überraschend in die Arme und heulte an seiner Brust weiter.

Einem Impuls folgend zog er sie näher zu sich und hielt sie umfangen. Seine Hand strich leicht und beruhigend über ihren Rücken.

Die anderen aus seinem Rudel hatten inzwischen einen Halbkreis um die beiden gebildet. Alle waren neugierig näher gekommen, als sie Kagomes Schluchzer gehört hatten. Es hatte sie schon verwundert, dass der Chef in der vergangenen Nacht mit dem Menschenmädchen in den Armen wieder aufgetaucht war, aber dass er sie nun schlug und sie zum Weinen brachte, konnten sie nicht verstehen. Beim Näherkommen sahen sie dann aber schon, dass nicht Kouga der Grund für ihre Heulerei sein konnte, denn warum sollte sie sich sonst so an ihn klammern?

Kouga bemerkte die Menge, die ihn und Kagome anstarrte und warf seinen Freunden hilfesuchende Blicke zu. Mit einer freien Hand deutete er auf Kagomes Rücken und zuckte dabei die Schultern. Die anderen verstanden die Botschaft sehr wohl, konnten ihm aber leider nicht helfen. Einige zuckten ihrerseits die Schultern, andere blieben einfach abwartend stehen und Dritte wiederum hielten sich die Hand vors Gesicht, damit niemand sie lachen sehen konnte. Kougas Gesichtsausdruck und die Hilflosigkeit, die er angesichts der unerwarteten Situation ausstrahlte, waren einfach unschlagbar.

Kouga merkte es natürlich trotz vorgehaltener Hand und warf den Betroffenen böse Blicke zu. Dann wedelte er mit der freien Hand in der Luft und deutete den anderen somit zu verschwinden. Das Wolfspack folgte seiner Aufforderung nur sehr zögernd und es dauerte einige Zeit, bis alle aus der Höhle verschwunden waren. Erst als er sicher war, dass niemand sie mehr stören würde, packte er Kagome bei den Schultern und schob sie ein Stück von ihm weg, sodass er in ihr Gesicht sehen konnte.

„Kagome, was ist denn los? Fürchtest du dich vor mir?"

Sie hatte die Augen geöffnet und sah ihn nun direkt an, während sie stumm den Kopf schüttelte.

„Glaubst du vielleicht, dass ich dich nicht mehr gehen lassen werde?"

Die einzige Antwort bestand wieder nur aus einem Schütteln des Kopfes.

„Ist dir nicht gut?"

„Hast du Heimweh?"

Fragen über Fragen, doch niemals gab sie eine Antwort. Kouga war nahe am Verzweifeln. Plötzlich nahmen seine Augen einen harten Ausdruck an und er fragte mit schmerzlicher Stimme: „Fehlt dir Inu Yasha denn so sehr?"

Kagome zögerte mit einer Antwort. Zum einen, da sie sich nicht sicher war, was sie antworten sollte und zum anderen verwundert über den Schmerz in Kougas Stimme.

Plötzlich stand Kouga auf und wandte sich ab.

„Vergiss es! Das war eine törichte Frage. Natürlich vermisst du ihn. Na gut! Geh! Ich halte dich nicht auf."

Ohne sich auch nur noch ein einziges Mal umzudrehen, verließ Kouga die Höhle. Draußen angekommen fand er sich seinem versammelten Rudel gegenüber, das ihn mit neugierigen Blicken musterte. Kougas Augenbraue zuckte.

„Was ist denn los, Chef? Was hat das Mädchen?"

„Sie heißt Kagome, du Idiot. Und woher soll ich wissen, was ihr fehlt? Bin ich vielleicht Hellseher?"

Kouga brüllte den Mann, der die Frage gestellt hatte, an und rannte dann davon.

Kagome saß immer noch auf dem warmen Fell und hatte verwundert dem Geschrei vor der Höhle gelauscht. Was war bloß in Kouga gefahren, dass er sich plötzlich so unfreundlich seinen Leuten gegenüber verhielt?

Ginta kam herein und blieb vor Kagome stehen.

„Wie geht's dir, Chefin?"

Seid dem Vorfall mit den Dämonenvögeln nannten viele der Wolfsleute sie Chefin. Doch dieses Mal gab Kagome gar nicht darauf acht.

„Was ist denn bloß mit Kouga los? So kenne ich ihn ja gar nicht!"

Ginta sah nachdenklich auf sie hinab, ehe er mit einem leichten Lächeln meinte: „Das müssten wir schon dich fragen, Chefin. Schließlich warst du diejenige, die ihn verärgert hat. Den ganzen Morgen war er so gut gelaunt, wie schon lange nicht mehr."

Unsicher schaute Kagome hoch.

„Aber ich habe doch gar nichts gesagt! Nicht ein Wort!"

Im Wegdrehen meinte Ginta: „Wer weiß, vielleicht ist es ja gerade das, was ihn so verärgert hat?"

Kouga saß auf einem Stein am Ufer des Flusses und starrte in die rauschenden Wellen. Er wollte nicht dabei sein, wenn Kagome sie wieder verließ. Denn sie würde wieder gehen, dass war ihm klar. Ihr Herz gehörte Inu Yasha und das würde wohl immer so bleiben. Kouga seufzte leise auf. Es war nicht leicht, sich selbst eine Niederlage einzugestehen, vor allem dann nicht, wenn so viel von dieser Entscheidung abhing. Er hatte wirklich gedacht, dass er Kagome dieses Mal davon überzeugen konnte, bei ihm zu bleiben. Aber ihre Tränen bei seinem Anblick hatten ihm schier das Herz zerrissen. In diesem Moment hatte er geahnt, dass sie ihm niemals gehören würde.

„Wozu kämpfen, wenn der Sieger ohnehin schon feststeht?" Diese Taktik hatte ihm schon viele Male das Leben gerettet. Niemals stellte er sich einem aussichtslosen Kampf, nur um der Ehre oder des Ruhmes willen. Was brachten einem diese Dinge, wenn man tot war? Er, Kouga hielt es nicht für unehrenhaft oder feige, wenn man bei einem übermächtigen Gegner seinen Instinkten vertraute und die Flucht ergriff.

Aber war Inu Yasha das? War er übermächtig? Wenn sich um einen normalen Kampf zwischen ihm und dem Hundejungen gehandelt hätte, hätte Kouga diese Frage verneint. Aber hier ging es nicht um einen Faustkampf, hier ging es um das Herz einer Frau. Und derjenige, der dieses Herz besaß gewann an Macht und Stärke. Also war es wohl wirklich so, dass Inu Yasha als Sieger hervorgehen würde.

„Denn dann würdest du niemals erfahren, ob du ihn nicht vielleicht doch schlagen hättest können!"

Bei der weiblichen, sanften Stimme schoss Kouga hoch und wirbelte herum. Überrascht sah er auf Kagome, doch dann verdüsterte sich sein Blick wieder.

„Du hier, Kagome? Du willst dich wohl verabschieden, wie? Mach dir nicht die Mühe! Geh einfach!"

Ohne auf ihre Reaktion zu warten, setzte er sich wieder hin. Er hörte ihre näher kommenden Schritte auf dem nassen Waldboden und dennoch zuckte er zusammen, als sie ihre Hand auf seine Schulter legte.

„Eigentlich bin ich gekommen, um dich zu bitten, noch bleiben zu dürfen."

Kougas Herz machte einen Sprung, doch schnell rief er sich wieder zur Ordnung. Er durfte nicht zu viel in diese einzelne Bitte hineinlesen. Vielleicht wollte sie ja nur hier warten, bis Inu Yasha sie abholen kam, weil sie sich allein in den Wäldern fürchtete.

Kouga legte den Kopf in den Nacken und versuchte ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Wie er vor gar nicht allzu langer Zeit, starrte sie auf das vorbeirauschende Wasser, den Blick träumerisch.

„Warum?" Kougas Stimme klang heiser.

„Weil ich will, dass du den Kampf aufnimmst, Kouga…"

Kouga runzelte die Stirn. Wusste sie den überhaupt, welchen Kampf er meinte?

„Warum sollte ich eine sinnlose Schlacht schlagen? Nur ein Dummkopf würde das tun."

Kagome nahm die Hand von seiner Schulter und setzte sich neben ihn. Kouga fühlte sich plötzlich wieder einsam.

„Hm, ein Dummkopf? Ja, vielleicht. Oder jemand, der seine eigene Stärke und seinen eigenen Wert nicht zu gering einschätzt."

„Besser zu gering, als zu hoch. Besser lebendig, als tot. Du weißt doch nicht, wovon du sprichst, Kagome."

Kouga starrte in Kagomes Gesicht, doch das Mädchen hielt den Blick weiterhin auf das Wasser. Verstand sie denn nicht, dass hierbei weit mehr für ihn auf dem Spiel stand als nur eine kleine Niederlage? Denn diese Niederlage würde schmachvoll sein und eine Revanche war unmöglich. Von ihrer leisen Stimme, wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

„Ich weiß sehr wohl wovon ich rede, Kouga, besser als manch anderer, vielleicht sogar besser als du. Denn ich habe so einen Kampf bestritten,…"

Kouga sah wie erneut Tränen in ihre Augen traten und er wünschte sich nichts mehr, als sie ihre Trauer und ihren Schmerz vergessen zu lassen. Ihre Stimme war immer leiser und leiser geworden und nun musste er sich schon näher zu ihre beugen, um die letzten, geflüsterten Worte zu verstehen: „…und ich habe verloren."

Verwirrt kratzte sich Kouga am Kopf. Wovon sprach sie? Welchen Kampf sollte sie schon verloren haben? Ah, er hasste solche Gespräche! Wirklich! Jeder sprach zu dem anderen in verschlüsselten Sätzen, um sich nur ja keine Blöße zu geben und dem anderen die Möglichkeit zu nehmen, ihn zu verletzten und dabei sprach man aneinander vorbei. Nein, er würde sie nun einfach fragen, was sie damit meinte. Klipp und klar!

„Und darf ich noch bei dir bleiben?"

Ihre Frage riss ihn aus seinen Gedanken und verstörte ihn vollends.

„W…was? Ja, natürlich. Wenn du willst."

Kagome lächelte ihn erleichtert an und stand auf.

„Na dann ist ja gut. Wir sehen uns später, ja?"

„J..ja, geht in Ordnung."

Kagome winkte ihm noch kurz zu und verschwand dann zwischen den nahen Bäumen. Kouga hatte halbherzig die Hand erhoben, ließ sie aber wieder sinken, sobald sie aus dem Blickfeld war. Laut seufzte er auf. Er verstand die Welt nicht mehr. Was war gerade passiert? Er hatte eigentlich gedacht, dass Kagome von ihm wegwollte, aber stattdessen bat sie ihn, noch hier bleiben zu dürfen. Dann gab sie ihn irgendwie den Tipp, weiter um sie zu kämpfen, aber irgendwie auch nicht. Und zu guter Letzt jammerte sie über einen Kampf, den sie verloren haben sollte. Das war ihm zu hoch.

Kouga stand auf. Er beschloss, dass er einfach nur froh war, dass sie noch bei ihm blieb. Warum und wieso interessierten ihn gar nicht.

~*~

„Nein, ich will nicht mehr bei Inu Yasha bleiben. Er hatte Kagome wehgetan und nur wegen ihm kommt sie nicht mehr."

Shippo stand vor Kaedes Hütte und weigerte sich standhaft den anderen zu folgen. Seit einigen Minuten redete Sango nun schon auf den kleinen Fuchs ein und versuchte ihn zum Mitgehen zu überreden.

Inu Yasha stand daneben und tat, als würde ihn das alles nichts angehen. Jedes Mal, wenn die Sprache auf Kagome kam, blockte er ab und tat uninteressiert. Doch weder Sango noch Miroku waren die Sehnsucht in seinen Augen entgangen, wann immer er an das Mädchen dachte.

„Aber, Shippo, wir haben eine Aufgabe zu erledigen." Als der Fuchs immer noch nicht näher kam, ging Sango zu ihm und beugte sich hinab.

„Außerdem können wir auf dieser Reise Inu Yasha zureden, dass er Kagome wieder holt. Na, was meinst du?"

Shippo schüttelte nur trotzig den Kopf. Dieses Mal würde er Inu Yasha nicht vergeben, wie er Kagome behandelt hatte. Sollte der dumme Halbdämon seine noch dümmeren Splitter doch alleine sammeln und sonst konnte er ja immer noch seine allerdümmste Kikyo fragen.

„Nein, ich gehe zum Brunnen und warte. Vielleicht kommt Kagome ja wieder zurück, wenn Inu Yasha endlich fort ist?"

„Shippo, das geht doch nicht. Ohne Splitter kann sie nicht zurückkehren, das weißt du doch." Sango resignierte. Der kleine Fuchs war nicht zum Mitgehen zu bewegen. Gerade wollte sie erneut mit ihm reden, als Shippos Augen zu glänzen begannen und er mit einem „Geht einfach ohne mich!" davon rannte. Sango zuckte die Schultern, zog ihren Bumerang zu sich und meinte zu den anderen: „Gehen wir?"

Miroku nickte und drehte sich um, doch Inu Yasha blieb, wo er war. Verwundert sah Sango zu ihm und bemerkte, dass sein Blick in die Ferne gerichtet und sein Geist abwesend war. Nachdenklich folgte Sango seinem Blick und lächelte leicht. Er sah eindeutig in Richtung des knochenfressenden Brunnens. Das Mädchen stupste ihn leicht in die Seite und meinte dann gespielt ungeduldig: „Inu Yasha, wir warten!"

„Wie…? Ja, ich komme schon."

Freudig rannte Shippo zu Kaede, die etwas abseits vom Dorf in einem Garten arbeitete.

„Du Kaede?"

„Ja, Shippo?"

„Kagome kann doch ohne Juwelensplitter nicht in unsere Zeit zurückkommen, oder?"

„Das stimmt! Aber warum freust du dich darüber so? Das sollte dich doch eher traurig stimmen, meinst du nicht? Vermisst du sie den gar nicht?"

„Oh, doch, ich vermisse sie sogar sehr. Aber Kaede, wenn sie keine Splitter hat, dann kann sie doch gar nicht durch die Zeit reisen, oder?"

Kaede klang inzwischen schon leicht gereizt.

„Ja, Shippo! Auf was willst du hinaus?"

„Na, merkst du nichts? Sie hat beide Splitter Inu Yasha gegeben. Also hat sie keine mehr besessen. Wie ist sie dann in ihre Zeit zurückgekommen?"

Kaedes Augenbrauen schossen hoch. Was der kleine Fuchs da sagte, war gar nicht so falsch. Wie war es Kagome ohne Splitter gelungen in ihre Zeit zurückzukehren? War ihr das überhaupt gelungen?