Hallöchen meine Lieben!!! Willkommen zurück zur trauten Runde. Lange hat es nun nichts Neues mehr gegeben (zu lange?). Jetzt bin ich wieder hier, mit einem hoffentlich guten Kapitel. Ich mag es – nein, ich liebe es. Euch geht es hoffentlich genau so.
@Swunz: So, dieses Mal gibt es wieder viiiiiel Kouga-kun! Er tut etwas, mit dem wir wohl alle nicht gerechnet haben! *gg* Du weißt, wie sich Inashi rächt? Sag doch bitte, was du vermutest, ja? Im nächsten Kapitel ist es dann eh schon so weit!
@ Hi Yasha: Neugierige Quenglerin!!! *gg* Alles zu seiner Zeit, du wirst schon noch erfahren, was es mit dieser Kette auf sich hat. Und Inu wird schon auch nicht zu kurz kommen, keine Sorge!
@Lady Rosha: Natürlich freut es mich, wenn dir die anderen Pärchen auch gefallen! *freu* Ja, dieses Kap wieder unser aller Lieblingswolf. Hab so nen ungefähren Rohentwurf des Verlaufs und ich befürchte fast, ihr werdet noch länger was zu lesen haben. Zu meinen „überflüssigen" Bemerkungen *gg*: Ich bin halt ein Sensibelchen und brauche immer wieder die Bestätigung durch andere!! Tut mir leid! *gg*
@Kagome: Nur noch etwas Geduld, liebste Kagome. Bald wirst du die Rache erfahren!
@Soobin: Ich sag nichts mehr zu der Inashi-Sesshoumaru Kausa. Lass dich überraschen! *finger nägel kau* Bin nur gespannt auf eure Reaktion.
@Matorif: Natürlich kannst du immer mit Wünschen an mich herantreten, ich kann dir nur nicht versprechen, dass ich sie alle ganz erfüllen kann (tue aber mein Bestes). Auf deine Fragen wirst du nach und nach eine Antwort erhalten, verrat jetzt nichts, sonst ist die Spannung futsch!
@babysmile001: Hier die Fortsetzung! Es geht wieder einmal heiß her. Lass doch wieder von dir lesen, ja?
@JackoVance: Du würdest wirklich die Mühe auf dich nehmen und die Geschichte übersetzen? Das wär natürlich klasse, auch wenn ich mich nicht aufdrängen will. Vielleicht kann ich dir als Gegenleistung bei den Umsetzungen deiner Ideen helfen?
@Kirara: Du bist wortlos?? Ach, ne das glaub ich nicht, so gut ist es auch nicht! *gg* Trotzdem vielen, vielen, vielen, vielen Dank!
GetrenntWeder Ginta noch Hakaku waren begeistert davon, dass Kagome los wollte, um ihre Freundin zu holen. Sie hatten den Auftrag von Kouga erhalten, auf Kagome aufzupassen, bis er wieder hier war und beide hatten die verschleierte Drohung in seinem Blick gesehen. Murrend und maulend machten sie sich also abmarschbereit.
Wenig später marschierten sie in Richtung Norden, die Richtung, die Shippo ihnen gewiesen hatte. Lange Zeit wanderten sie schweigend, denn immer noch waren die beiden Wolfsdämonen missmutig gelaunt. Kagome hingegen machte sich Sorgen wegen Sango und hing ihren Gedanken nach. Ein weiterer Punkt, der ihr Sorgen machte, war, dass sie wohl oder übel Inu Yasha wieder begegnen würde. Was sollte sie sagen? Was sollte sie tun? Sie befragte sich selbst, was ihr denn am liebsten wäre, das geschehen sollte? Wollte sie zu Inu Yasha zurück?
Der Tag zog sich recht langsam hin und Kagome ertappte sich immer öfter dabei, dass sie an Kouga dachte. Sie fragte sich, was er wohl jetzt gerade machte, ob er denn auch an sie dachte, ob seine Wunde noch schmerzte…oder auch ob er gerade mit Jikara lachte und sie so ansah, wie er sie, Kagome bisher immer angesehen hatte. Während des Tages hatte sie auch viel Zeit um über ihre Gefühle für den Wolfsdämonen nachzudenken. Und sie nutzte die Zeit. Während sie sich also durch Sträucher kämpfte, über Wurzeln kletterte und unter tief hängenden Ästen durchschlüpfte, versuchte sie sich über ihr Gefühlsleben klar zu werden. Vor ihrem inneren Auge sah sie Inu Yasha, von dem sie geglaubt hatte, dass ihr Herz ihm gehöre und sie sah Kouga, in dem sie immer nur einen Freund gesehen hatte. Doch die letzten Tage hatten alles verändert. Unwillkürlich wanderte ihr Finger zu ihren Lippen. Inu Yasha hatte sich von ihr abgewandt, Kouga hatte sie geküsst. Der Kuss hatte ihr gefallen und sie hoffte sehr, dass Kouga sie noch einmal küssen würde. Im Gegenzug sehnte sie sich nicht wirklich nach einem Kuss von Inu Yasha – nicht mehr. Ihr schien es, als hätte sie innerlich mit Inu Yasha abgeschlossen, als hätte ihr Herz endlich eingesehen, was ihr Verstand ihr schon lange gesagt hatte. Inu Yasha gehörte nicht zu ihr – wollte nicht zu ihr gehören und würde auch niemals zu ihr gehören. Sein und Kikyos Schicksal waren zu sehr miteinander verwoben und auch die Tatsache, dass sie Kikyos Wiedergeburt war, änderte nichts daran. Das brachte sie Inu Yasha nicht näher, sondern entfernte sie eher von ihm. In einer gewissen Weise liebte sie ihn immer noch – Liebe verging nicht von einem Tag auf den anderen. Aber es war nun mehr eine enttäuschte Liebe, denn sie wusste genau, dass er ihr Vertrauen verloren hatte. Sie würde in der ständiger Angst leben, dass er sich doch wieder von ihr abwandte und seiner alten Flamme nachrannte. Das träumerische an der Liebe war vergangen, es war also hätte sie die rosarote Brille abgenommen und sah sich nun mit der harten Realität konfrontiert. Sie hatte eingesehen, dass Inu Yasha der Typ Mann war, der gerne nahm, was ihm angeboten wurde, doch selten daran dachte, etwas zurückzugeben. Aus diesem Grund hatte er auch immer so ärgerlich auf Kouga reagiert, er sah in ihm eine Bedrohung. Inu Yasha hatte das Leben an Kagomes Seite genossen, sie war immer dagewesen, hatte ohne große Fragen versucht, ihm alles angenehmer zu machen und hatte – und das war das Wichtigste – nichts zurückgefordert. Damals hatte sie noch gedacht, dass er nur etwas Zeit bräuchte, Zeit um sich an sie und auch an die aufkeimende Liebe zu gewöhnen. Aber vielleicht hatte sie sich da ja getäuscht? Womöglich war sie nichts weiter für ihn als eine bessere Dienerin? Natürlich wollte sie ihm jetzt nicht unterstellen, dass er das böswillig gemacht hätte, aber er hatte ihr wohl einfach nicht die gleichen Gefühle entgegengebracht, wie sie ihm. Das hatte sie jetzt verstanden.
Dies hier war nicht ihre Zeit und sie würde sie auch bald wieder verlassen. Sie würde heimgehen, heim zu ihrer Familie, die sie sicher schon vermisste, heim in ein trostloses Leben. Sie würde ihre Freunde hier zurücklassen, in der Gewissheit, sie nie wieder zu sehen. Miroku, Sango, Shippo…und Kouga…seltsamerweise schmerzte es sie am meisten zu wissen, dass sie den jungen Wolfsdämon verlassen musste ohne die Möglichkeit, ihn jemals wieder zu sehen.
Kouga schreckte hoch, als er Jikaras laute Stimme gleich neben seinem Ohr vernahm. Er drehte sich zu ihr um und sah ihren fragenden Blick. Offensichtlich wartete sie auf eine Antwort von ihm, doch da er nicht einmal wusste, was sie ihn gefragt hatte, konnte er ihr die natürlich nicht geben. Seine Gedanken waren, wie in den letzten Stunden immer, bei Kagome gewesen. Entschuldigend lächelte er die Wolfsdämonin an.
„Was hast du gesagt?"
Sie seufzte auf, wiederholte aber dann ihre Frage.
„Ich wollte wissen, ob dieses junge Menschenmädchen deine Gefährtin ist." Bei dieser Frage sah sie angelegentlich in die andere Richtung. Doch Kouga achtete gar nicht darauf, sondern überlegte vielmehr, was er ihr antworten sollte. Schließlich zuckte er nur leicht die Schultern.
„Hm, nein, eigentlich nicht."
Jikaras Blick schoss zu ihm zurück.
„Eigentlich? Was meinst du denn damit?"
„Na ja,…das ist schwierig zu erklären. Lass uns doch von etwas anderem sprechen, ja? Wie geht es denn Lofta? Warum ist er nicht bei dir?"
Als die Sprache auf seinen ehemaligen Freund kam, versuchte Kouga seine Stimme so neutral wie möglich zu halten, doch konnte er eine gewisse Bitterkeit nicht verbergen. Daraufhin wandte Jikara den Blick wieder ab und antwortete ihm sehr leise.
„Lofta? Es geht ihm gut,…denke ich. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen."
Kouga starrte immer noch auf einen Punkt in weiter Ferne. Sie hatte ihn neugierig gemacht, doch versuchte er es nicht allzu deutlich werden zu lassen.
„Warum denn nicht? Du müsstest doch inzwischen längst seine Gefährtin sein. Wie kommt es dann, dass ihr euch nur so selten seht?"
„Nun ja,…wir sind kein Paar. Ich…wir haben uns getrennt, kurz nachdem du uns verlassen hast."
Kouga schien es, als würde sie auf eine Erwiderung seinerseits warten, doch wusste er nicht, was er sagen sollte. Diese Neuigkeit kam ziemlich überraschend für ihn. Noch einmal erinnerte er sich des Gefühls des Verrats, das ihn nach dem Weggang vom Bergwolfsrudel lange nicht mehr verlassen hatte. Noch viele Monde hatte er Jikara, die Frau die er liebte, in den Armen Loftas, seines besten Freundes, gesehen, wie sie ihm mit abgewandten Blick gestanden hatten, dass sie ein Paar werden würden. Voll Zorn und Hass war er damals aus der Höhle gestürmt und erst Stunden später wieder zurückgekehrt. Von diesem Zeitpunkt an war er den beiden aus dem Weg gegangen, auch wenn sie noch des Öfteren versucht hatten, mit ihm zu sprechen. Als er dann das Rudel wieder hatte verlassen dürfen, war er mehr als glücklich gewesen und hatte keinen Blick zurückgeworfen, als er allein Richtung Tal marschiert war. Er hätte es nicht ertragen, sie zu sehen – zusammen, wie sie ihm zuwinkten.
Und er wusste auch, wäre Jikara einige Tage früher zu ihm gekommen und hätte ihm das erzählt, er hätte keine Sekunde gezögert und sie gebeten, seine Gefährtin zu werden. Er hätte ihr den Verrat und alles verziehen. Doch nun langen die Dinge leider anders. Kagome wartete auf ihn und er liebte sie. Der Kuss, den sie geteilt hatten, hatte ihm dies nur verdeutlicht. Sein Herz gehörte ihr, und in dem Moment als sie seinen Kuss erwidert hatte, hatte sie auch noch seine Seele erobert.
Wenn er wieder zurückkam, würde er sie zu seiner Gefährtin machen. Ein Lächeln zog über seine Lippen und er spürte Jikaras neugierigen Blick auf sich ruhen.
„Oh, das tut mir leid – die Sache mit dir und Lofta. Habt ihr euch gestritten?"
Kouga versuchte Interesse vorzutäuschen, obwohl es ihn herzlich egal war, warum sie sich getrennt hatten.
„Nun, so könnte man es sagen, ja! Weißt du, Kouga, als du fort warst, habe ich erkannt, dass mein Herz nur dir gehört und dass ich dem Wunsch meines Vaters, Lofta als Gefährten zu nehmen, nicht entsprechen kann."
Sie gab das Liebesbekenntnis ab, als würde sie vom Wetter sprechen – oder davon, was sie am vergangenen Tag gegessen hatte. Kougas Herz jedoch setzte für einen Moment aus. Beinahe wäre er über einen Stein gestolpert, von denen viele auf dem leicht ansteigenden Weg lagen, der von Bäumen gesäumt war und dem sie nun schon einige Zeit folgten.
Erschrocken sah er in Jikaras Gesicht und sah die Erwartung in ihren Augen. Ganz offensichtlich rechnete sie nun damit, dass er sie in die Arme ziehen und ihr seine Liebe gestehen würde. Doch das konnte er nicht.
Als sie seine unsichere Miene sah, erlosch das freudige Lächeln auf ihrem Gesicht und ihr Blick wurde ein klein wenig melancholisch.
„Ich verstehe! Es ist das Menschenmädchen, richtig? Du liebst sie, oder?"
Kouga brachte nur ein Nicken zustande. Die Kehle war ihm wie zugeschnürt. Es tat ihm leid, Jikara verletzen zu müssen. Als er dann endlich den Mund öffnete, um etwas zu sagen, hielt sie ihn mit einer Hand davon ab.
„Nein, ist schon gut. Du brauchst nichts zu erklären, Kouga. Es war ja auch zu töricht von mir, zu denken, dass du noch keine andere Gefährtin gefunden hast. Sie scheint nett zu sein und wenn du sie liebst, dann kann ich euch nur alles Glück dieser Welt wünschen. Ich…ich bin selbst schuld, dass dein Herz nun einer anderen gehört und damit muss ich leben. Ich dachte nur…nachdem du gesagt hast, sie wäre nicht deine Gefährtin…ich…nun, ich wollte nicht noch eine Gelegenheit verstreichen lassen, verstehst du?"
Ihre Stimme war wehmütig geworden, doch Kouga konnte trotzdem heraushören, dass ihr Wunsch, er und Kagome sollten glücklich werden, aufrichtig war. Stumm sah er, wie ihr Tränen in die Augen traten, als sie erneut zu sprechen begann.
„Kouga, würdest du mir vielleicht einen Wunsch erfüllen?"
Er nickte bloß.
„Würdest du mich nur einmal – ein einziges Mal – küssen?"
Kagome lag unter dem freien Himmel und betrachtete die Sterne, die über ihr leuchteten. Shippo hatte gemeint, dass sie am nächsten Tag nur mehr ein oder zwei Stunden zu laufen hätten, dann wären sie am Ziel. Kagome hoffte, dass die Sache möglichst schnell bereinigt war, damit sie zurück konnten. Sie wollte unbedingt da sein, wenn Kouga wieder eintraf.
Überrascht stellte sie dann fest, dass ihre Gedanken erneut um den Wolfsdämon kreisten, anstatt, wie erwartet, um das Treffen mit Inu Yasha.
Seufzend gestand sich Kagome nun endlich ein, was ihr Herz schon seit längerem wusste. Sie war in Kouga verliebt. Und irgendwie fühlte sie sich deswegen schlecht. Es war nicht, dass sie es für falsch hielt, aber sie kam sie so wankelmütig vor. An einem Tag glaubte sie in Inu Yasha verliebt zu sein, am nächsten Tag war es dann Kouga. Konnte sie ihren Gefühlen überhaupt trauen?
Kouga hielt inne und starrte Jikara an.
„Also…äh, ich weiß nicht…"
„Nein, keine Sorge, ich will dich in keine Falle locken. Und du brauchst auch nicht zu befürchten, dass ich mehr von dir verlangen werde. Ich will nur diesen einen Kuss. Nur einmal will ich deine Lippen auf den meinen spüren. Bitte, Kouga, verwehre es mir nicht. Ich will nur eine Idee davon haben, was ich hätte haben können, wenn ich nicht so dumm gewesen wäre und auf meinen Vater gehört hätte."
„Was meinst du damit, ‚auf deinen Vater gehört'?"
„Nun, er hielt es für besser, wenn ich einen Partner aus unserem eigenen Rudel wählte und hat mir deshalb den Umgang mit dir verboten. Ich wusste aber nicht, wie ich es dir sagen sollte und so habe ich dich mehr oder weniger vor vollendete Tatsachen gestellt. Lofta war in Vaters Augen der ideale Kandidat und da ich ihn schon lange kannte, ihn recht gerne mochte und dich ja nicht haben konnte,…auf jeden Fall entsprach ich mit Lofta Vaters Wunsch. Es brach mir das Herz, die Enttäuschung und den Abscheu in deinen Augen zu sehen. Doch ich hielt es für besser, wenn du mich hasst, mich für verräterisch und treulos hieltest, als wenn du die Wahrheit wüsstest, warum wir nicht zusammen sein konnten. Der Tag, als du gegangen bist, war der schlimmste in meinem Leben. Vergeblich hoffte ich darauf, dass du dich noch einmal umdrehtest und ich dir wenigstens mit Blicken sagen konnte, dass ich dich liebe. Aber in unversöhnlichem Groll hast du uns verlassen und ich hatte die Gewissheit, dich so sehr verletzt zu haben, dass du mir nicht mehr in die Augen schauen wolltest. Aus diesem Grund kam ich auch nicht zu dir, als die Beziehung mit Lofta in die Brüche ging, obwohl er es mir nicht nur einmal riet. Doch ich hatte Angst – Angst davor, in deinen Augen anstatt der Liebe nur Hass zu finden. Doch das Schicksal führte uns noch einmal zusammen und ich wollte – wie gesagt – die Gelegenheit nicht ungenützt verstreichen lassen. Ich bin schon zufrieden, wenn ich weiß, dass du glücklich bist, denn du hast es dir verdient. Trotzdem bitte ich dich noch einmal um diesen einen Kuss – als Abschiedsgeschenk sozusagen."
Kouga stolperte einen Schritt zurück. Aus irgendeinem Grund schien es ihm falsch, Jikara zu küssen. Tief in seinem Inneren kam es ihm wie ein Verrat an Kagome vor. Unsicher fuhr seine Hand in sein dichtes Haar. Was sollte er tun, wie sollte er sich verhalten? Warum nur, warum? Erst war kein der beiden Frauen gewillt, das Leben an seiner Seite zu verbringen und dann plötzlich – badong – wollten beide. Na ja, nicht dass Kagome schon ihre Zustimmung gegeben hätte, aber ihr Kuss war so verlangend, so entgegenkommend gewesen, dass es gar keine andere Möglichkeit gab. Das Schicksal machte schlechte Scherze, das konnte man wohl zugeben.
In Gedanken bat er Kagome um Verzeihung, als er langsam zu nicken begann.
„Nun gut, aber nur dieser eine Kuss!"
Jikara nickte, trat näher, legte ihm die Arme um die Taille, ohne auf sein Erschauern bei der unerwarteten Berührung zu achten, hob den Kopf leicht an und schloss die Augen. Spätestens nun war Kouga klar geworden, dass sie sich mit einem züchtigen Kuss auf die Wange nicht zufrieden geben würde. Seufzend ergab er sich in sein Schicksal. Als sich seine Lippen den ihren näherten und er das feine Beben ihrer Haut wahrnahm, konnte er nicht verhindern, dass sein Herz schneller zu schlagen begann.
Zum zweiten Mal an diesem Tag trafen Kougas Lippen auf weiches, warmes, lebendiges Fleisch. Er erbebte, als die Berührung, sanft wie der Hauch eines Schmetterlings, ihn traf wie ein Keulenschlag. Er spürte ihre Antwort, lange bevor er die Frage gestellt hatte, fühlte wie sie sich näher an ihn drückte, ihre Lippen fordernd auf die seinen presste. Nein, das würde kein freundschaftlicher Kuss werden. Sie wollte alles, und er war bereit es ihr zu geben. Alle Bedenken über Bord werfend, zog er sie mit einer groben Geste noch näher an sich, hörte ihr zufriedenes Knurren und spürte das Blut in seinen Adern pulsieren. Noch tiefer senkte er den Mund, stieß mit der Zunge sacht gegen ihre Zähne und begehrte so Einlass in die feuchte Mundhöhle. Unnötig zu sagen, dass dieser ihm gern gewährt wurde. Ihre Zungen begannen einen Tanz der Leidenschaft, der Sehnsucht und des Feuers. Jikara immer noch an sich gepresst, ihre Berührung nicht unterbrechend, stolperte Kouga rückwärts, bis er an seinem Rücken das beruhigende Kühl eines Baumes spürte. Seine Beine hätten ihn auch keinen Meter weiter mehr getragen. Jikara lag nun mehr auf ihm, als dass sie an ihm lehnte und so spürte er ihre vollen, weiblichen Rundungen, die sich scheinbar perfekt an seinen männlich–muskulösen Körper schmiegten.
Und doch war es in diesen Minuten der Leidenschaft, dass Kouga das Gesicht einer ganz anderen Person vor sich sah, die ihn vorwurfsvoll verletzt anstarrte. Schwarzes, volles Haar umrahmte ihr bleiches Gesicht und die haselnussbraunen Augen zeigten eine Mischung aus Schock und Abscheu.
~*~
Für Miroku schien die Zeit still zu stehen. Kein Vogel war zu hören, kein Luftzug war zu spüren, das Universum hatte sich minimiert auf ihre zwei Existenzen. Oder vielleicht war es besser zu sagen, sie hatten sich ihr eigenes Universum geschaffen? Auf jeden Fall dankte Miroku in diesem winzige kleinen Moment, da aus der Hoffnung, dass sie sich küssen würden, Gewissheit wurde, Inu Yasha dafür, dass er verschwunden war, sie allein gelassen hatte, ungestört und doch fürchtete er auch, dass dieses Mal niemand erscheinen würde, der sie unterbrach, der ihn davon abhielt einen Fehler zu machen. Und das es ein Fehler war, war ihm klar. Was anderes konnte es sein, wenn er es riskierte, von der Frau, der zum ersten Mal in seinem Leben seine ganze Liebe gehörte, gehasst zu werden, nur für den kurzen Moment körperlicher Freuden und der Auslebung der Leidenschaft, die ihn innerlich zerfraß? Obwohl es unmöglich erschien, hoffte er, betete er, dass ihre Liebe groß genug war, um den heimtückischen Zauber zu widerstehen, der zwischen ihm und seinem größten Glück stand.
Dann schob er all die Gedanken beiseite – er wollte frei sein, frei um zu genießen, wonach er sich schon seit Monaten sehnte. Er hatte den Kampf gegen sich selbst verloren, und wenn er schon unterging, dann wenigstens mit einem Pfand, das ihm die Niederlage schmackhafter machte. Nur Millimeter trennten seine Lippen von den ihren und ein Feuer der Erwartung begann sich in ihm auszubreiten, verzehrte ihn, seine Gedanken und seine Seele. Er war beseelt von dem Wunsch es hier und jetzt zu Ende zu bringen, der Ungewissheit der Zukunft ein Ende zu setzen. Langsam schlossen sich auch seine Augen, während sich sein Mund auf den ihren legte.
Ja, das wars dann wieder mal. Wie üblich würde ich mich über viiiiiiel Reviews freuen!!!
