Hallöchen, ihr Lieben!!! Wie versprochen folgt auf die 10. Review das neue Kapitel! Naja, ich werde mich jetzt hier noch etwas austoben, denn am Ende des Kapitels werdet ihr dieses Mal auf einen Kommentar meinerseits verzichten müssen. Ja ganz recht, Kari-chan labert euch mal nicht die Ohren voll. Ich will ja schließlich eure Reaktionen (die ihr mir dann hoffentlich über Review zukommen lasst, nicht beeinträchtigen. Ja, endlich wird das Geheimnis um Inashis Rache gelüftet. Seid ihr schon gespannt? Lasst mich gleich festhalten: Es ging nicht anders. So genug gefaselt, viel Spaß beim Lesen! Das nächste Kapitel dieses Mal bei 11 Reviews!!

@hi yasha: Tja, mit diesem Kapitel ist der Kussrausch wohl beendet. Du weißt was kommt, nicht wahr, Süße? Hast es schon überwunden? *gg* An dieser Stelle danke fürs Korrekturlesen!

@Swunz: Endlich wirst du erfahren, was Sache ist. Sag nicht mehr! Einfach lesen.

@kagome: Es ist soweit. Entspann dich und genieß das neue Kapitel!!

@Lara: Tja, die Probleme mit dem Computer kenn ich. Freu mich, dass du an mich gedacht hast, nun da er wieder funktioniert. Auf Kouga musst du dich nicht mehr länger gedulden und auch Sesshy wird nun sein gerechtes (?) Schicksal ereilen.

@Kirara: Ich tu mir ja immer mehr leid, als die Charas wenn es darum geht, sie aus ihren prekären Situationen zu retten. Aber es freut mich riiiiiiiiesig, wenn du die Story „süß" findest, ja echt!!

@Soobin: Böser Kouga, ne? Naja, eben nur ein Mann, wie du richtig feststellst. Aber wir erfahren schon in diesem Kapitel, wie es mit ihm weitergeht.

@Evils Sister: So, hab mich beeilt und hier ist das neue Kapitel. Viel Spaß beim Lesen und meld dich doch wieder, ja???

@Matorif: Schön, dass dir die Geschichte immer noch gefällt. Es ist jedes Mal eine Freude, von dir zu lesen und ich erwarte schon die nächste!

@kuina: Kein Problem! Ich freu mich schon auf deine nächste Review. Aber erst mal lies das neue Kapitel!

@Lady Rosha: Danke für deine Bestätigung! *gg* Tut meinem wehen Schriftstellerherzen richtig gut! Als Dank dafür gibt's auch gleich das neue Kapitel!!!!

Das Ende

Sesshoumaru kämpfte sich hoch. Der Schmerz vernebelte seine Sinne, nahm ihm den Atem und warf ihn beinahe zu Boden. Doch der Stolz, der ihn schon so manches Mal in verzwickte Situationen gebracht hatte, hielt ihn aufrecht. Innerlich gegen die unerwarteten und unbeschreiblichen Schmerzen kämpfend, wurde sein Blick noch kälter, als er für gewöhnlich war. Starr schaute er auf die Frau zu seinen Füßen, hörte ihr Wimmern und Stöhnen. Sie war gefangen, gefangen in der Welt des Schmerzes ohne auch nur die leiseste Möglichkeit sich zu befreien.

Langsam und bedächtig bückte sich Sesshoumaru und hob sie hoch, ihr Köper leicht wie eine Feder, doch vor Schmerz zuckend und verkrampft. Als er dies tat merkte er, dass sich die magische Kette noch mehr zusammenzog und ihnen beinahe keinen Freiraum mehr überließ. Doch das war im Moment unwichtig. Ohne ein weiteres Wort verließ er den Saal und machte sich, die Dämonin an seine Brust gedrückt, auf den Weg zu seinem Schlafzimmer. Aus unerklärlichen Gründen fühlte er beinahe so etwas wie Mitleid für das Wesen in seinen Armen und wenn er es nicht besser gewusst hätte, so hätte er doch angenommen, er wünschte sich, er könnte den Schmerz von ihr nehmen. Doch schuld daran waren wohl die Qualen, die ihm bereitet wurden, sie mussten seine Wahrnehmung, sein Denken und Fühlen beeinträchtigen. Tatsächlich schaffte er es kaum, die Tür hinter sich zu schließen, doch dann ging er zu dem breiten Bett ließ die Frau sacht auf die Matratze gleiten und legte sich dann selbst hin. Die Dämonin war schon lange verstummt, hatte sich in eine gnädige Ohnmacht geflüchtet und auch Sesshoumaru spürte, wie seine Sicht sich zu verengen begann, sah kleine Sternchen, die aus allen Himmelsrichtungen auf ihn zugeschossen kamen, ehe er in eine alles verschluckende Schwärze versank. Zum ersten Mal in seinem Leben war er froh, dass ihm das Bewusstsein genommen wurde und der Schmerz verschwand.

Als er wieder erwachte, fühlte er sich ermattet. Im nächsten Moment gestand er sich selbst ein, dass das wohl nicht das richtige Wort war, um seinen körperlichen Zustand zu beschreiben. Eigentlich fühlte er sich kraftlos, niedergeschlagen, um nicht gar zu sagen vernichtet. Noch niemals vorher, nach keinem Kampf hatte er sich so…müde gefühlt. Selbst das Drehen des Kopfes kostete ihn eine enorme Anstrengung. Sein Blick fiel auf Inashi, die immer noch gleich dalag, wie er sie aufs Bett hatte gleiten lassen. Ihr Atem ging jetzt jedoch ruhig und gleichmäßig, ein Zeichen dafür, dass auch ihre Schmerzen verschwunden waren. Langsam hob er den Arm, an dem die magische Kette befestigt war und zog probehalber daran. Nichts geschah. Sie hatte wieder ihre ursprüngliche Länge erreicht. Scheinbar ruhig und gedankenverloren blieb Sesshoumaru liegen, doch in seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Was war da geschehen? Wie konnte man das eigentlich Unerklärliche erklären? In seiner doch recht umfangreichen Bibliothek hatte er nicht den kleinsten Hinweis gefunden, weder zu dieser dummen Kette, noch zu dem eigenartigen Teufel.

Erst nach einiger Zeit merkte er, dass er beobachtet wurde. Langsam drehte er erneut den Kopf und sah in ein Paar dunkelblaue Augen, die ihn fragend  anblickten  und in seinem Blick nach Antworten suchten. Es steigerte seine Wut noch, dass er ihr keine Antwort auf die unausgesprochene Frage geben konnte. Sein kalter Blick ruhte auf ihr, doch als sie kein Zeichen von Furcht zeigte, wandte er sich scheinbar desinteressiert ab.

„Wenn du wieder auf den Beinen bist, dann würde ich dir raten, so schnell wie möglich aus meinem Bett zu verschwinden. Ich gedenke nicht, meine Schlafstätte mit einer derart unwürdigen Kreatur zu teilen."

Inashi stockte der Atem. Die Beleidigung hatte gesessen. Sie hatte gedacht, sie wären sich näher gekommen, doch scheinbar, war dies ein Irrtum gewesen.

„Ach ja? Ich habe Euch ja nicht darum gebeten, mich in dieses Bett zu legen, das war allein Euer Einfall."

„Das mag so sein, doch tat ich das nur, um zu verhindern, dass du mich aus dem Bett zerrst. Die Kette hatte eine unglückliche Kürze erreicht, sodass dies ohne weiteres hätte passieren können, wärst du auf dem Boden gelegen, so wie es eigentlich sein sollte."

Inashi kochte innerlich, war aber zu schlapp, um irgendetwas zu tun. So begnügte sie sich damit, ihn so böse wie möglich anzustarren. Er reagierte jedoch nicht, tat als wäre sie nicht da, und wenn doch, dann höchstens ein absolut widerwärtiges und störendes Insekt.

Als die Zeit verstrich, es aber immer noch keine Regung von ihm gab, wurde sie unsicher. Verlangte er jetzt wirklich von ihr, dass sie sich auf den Boden legte? Sie hasste ihn, sie konnte gar nicht sagen wie sehr. Nichts wünschte sie sich sehnlicher, als seinem Leben ein Ende zu setzen, am besten hier und jetzt. Es wäre so einfach, sie müsste nur nach dem Schwert greifen, dass wieder an der Wand lehnte, es auf ihn richten und einen kleinen, aber wirksamen Stoss auf sein Herz durchführen. Die Welt wäre von einem Übel befreit und ihr Problem wäre gelöst. Aber leider war das nur Wunschdenken, denn in der Realität begann ihr Problem hier erst. Durch seinen Tod wäre auch sie dazu gezwungen, zu sterben. Das war dann natürlich weniger gut. Trotzdem juckte es sie in den Fingern, den Märtyrertod in Kauf zu nehmen, wenn sie dafür seine nichtswürdige Existenz auslöschen könnte.

Wie würde sie das Gefühl genießen, wenn der blanke Stahl des Schwertes durch seine verletzliche Haut drang, das warme Fleisch durchtrennte und so seinem Dämonenleben ein Ende setzte. Oh ja, sie würde ihm ins Gesicht lachen, bevor auch sie sterben würde – aber ach, welch schöner Tod.

Während sie sich noch weitere schlimme Todesarten für Sesshoumaru ausdachte, kam der Schlaf langsam wieder zurück. Ehe sie es richtig bemerkte, war sie in einem Traum gefangen – ein Traum, wie er ihrer Meinung nach, schöner nicht sein konnte.

Sie stand über ihm und sah in sein schönes, engelsgleiches Gesicht, das in diesem Moment aber vor Furcht und Entsetzen verzerrt war. Sie spürte den kühlen Schwertschaft in ihrer Hand, die sie hoch über den Kopf erhoben hatte. Und unwillkürlich wurde ihr klar, dass dies der Moment war, bevor sie zustechen würde. Und Sesshoumarus Gesichtsausdruck unter ihr nach zu schließen, wusste er es auch. Sie hörte ihn keuchen.

„Wenn du das tust, dann wirst auch du sterben, ist dir das denn nicht klar?" Seine Stimme hatte jegliche Arroganz und Selbstsicherheit verloren.

Inashi spürte, wie sie überlegen zu lächeln begann.

„Nein, ich werde leben. Wer sonst könnte deinen Tod angemessen feiern?"

Es schien als wollte Sesshoumaru noch etwas sagen, ließ es dann aber doch bleiben. Stattdessen wandte er geschlagen den Kopf ab.

Inashi hörte, wie sie angesichts seiner Niederlage wild zu lachen begann. Dann sauste ihre Hand mit voller Wucht auf seinen Körper zu und kurz bevor die Klinge seine Haut durchstieß, sah er sie an. Sie zuckte noch einmal leicht zurück, denn auf alles war sie gefasst gewesen, doch nicht, dass er sie mit diesem Ausdruck von Enttäuschung und seelischem Leid ansah. Doch es war zu spät!

Ein letztes Mal bäumte sich sein Körper auf, nahm den Kampf gegen das Schwert, bei dem der Sieger ohnehin schon feststand auf und während sich sein Brustkorb blutrot färbte, sackte er wieder zurück, die Augen leblos ins Leere starrend, der Blick gebrochen.

Inashis Hand zitterte, als sie die Waffe wieder aus seinem Körper zog und achtlos auf die Seite warf. Sie hörte das Klirren, als sie auf dem Boden aufschlug. Dann stürzte sie hin und aus irgendeinem Grund begann sie zu weinen. Tränen liefen über ihre Wangen, während sie sich über seinen toten Körper warf und den Verlust betrauerte. Die Wange an seine Brust geschmiegt, spürte sie das warme Blut, das nun ihr Gesicht verschmierte. Doch das alles war ihr egal. Er war tot, sie hatte ihn umgebracht. Sie sah auf ihre Hände, befleckt mit seinem Blut. Und der Wunsch wurde in ihr wach, ihm doch folgen zu können. Warum erlitt sie denn nicht dieselben Qualen, die er hatte erdulden müssen? Warum konnte sie ihm denn nicht nachfolgen?

Plötzlich flog die Tür auf und das kleine Mädchen, Rin, kam herein. Verdutzt blieb sie stehen und sah auf den toten Youkai. Dann trat sie langsam näher und legte eine Hand auf seine Wange. Einen irrsinnigen Moment lang hoffte Inashi, dass er auf diese Berührung reagieren würde, doch nichts geschah. Stattdessen erstarrte Rin, hob den Blick und Inashi glaubte Sesshoumaru durch Rins Augen zu sehen. Sie hatten den gleichen kühlen, überheblichen Ausdruck, den seine immer besessen hatten. Und dann begann sie auch noch mit seiner Stimme zu sprechen: „Du hast Sesshoumaru-sama getötet. Dafür musst du bezahlen. Auf ewig musst du nun mit mir durch die Welt wandern und auf ewig werde ich dich an deine Tat erinnern. Du, die du lebst, wo er tot ist – du, die du dich bewegst, wo er zu nie endender Starre verdammt ist – du, die du lachst, wo er doch am liebsten weinen möchte."

Mit einem grausamen Lachen zeigte Rin auf Inashis Hand. Die Dämonin sah hinab und erkannte die magische Kette, die sie nun nicht mehr mit Sesshoumaru, sondern mit Rin verband.

Schweißgebadet wachte sie auf und starrte in die hereinbrechende Dunkelheit. Mit einem schnellen Blick vergewisserte sie sich, dass die Kette um ihr Handgelenk noch immer unsichtbar war, und dass keine Rin im Raum stand. Dann überkam sie ein unbändiges Freudengefühl. Sesshoumaru war tot und sie war frei.

Nur langsam begann sie zu realisieren, dass alles nur ein Traum gewesen war, und dass sich der Brustkorb des Dämons, der neben ihr schlief, immer noch sanft hob und senkte. Enttäuscht ließ sie sich in die Kissen zurückfallen  und begann über diesen seltsamen Traum nachzudenken. Seltsam war er tatsächlich und dass in nicht nur einer Hinsicht. Nicht, dass Träume unbedingt realistisch sein mussten, aber meist waren sie doch etwas verständlicher als dieser hier. Warum, im Namen aller großen Dämonen, hatte sie sich über ihn geworfen und geheult, als er endlich tot gewesen war? Warum war Rin plötzlich erschienen und hatte mit seiner Stimme gesprochen? Doch das Merkwürdigste von allem, warum war sie nicht auch gestorben? Inashi hielt sehr viel von Träumen. Für sie waren sie immer der Bote einer Zukunft, wie sie vielleicht sein konnte. Aber was wollte ihr dieser Bote sagen?

Noch einmal vergewisserte sie sich, dass er tatsächlich noch atmete. Zu wirklich war ihr der Traum erschienen, sie konnte sogar noch die Wärme seines Blutes auf ihren Händen spüren. Verwirrt fuhr sie sich mit der Hand übers Gesicht. Was sollte das Ganze?

Ohne richtig zu bemerken, wie es vor sich ging, saß sie plötzlich aufrecht im Bett. Ein Grinsen hatte sich über ihr ganzes Gesicht ausgebreitet. Natürlich! Wie konnte sie nur solange brauchen, um dies zu erkennen? Es war doch ganz klar! Sie brauchte nicht zu sterben!

Langsam und leise stand sie auf, zog probeweise an der Kette und sah, dass sie genug Bewegungsfreiheit hatte. Dann schlich sie langsam um das Bett herum und näherte sich der Wand, an der die Schwerter lehnten. Bald schon würde Tensaiga ihr gehören. Mit zögerlichem Griff tastete sie nach dem anderen, dem bösen Schwert – Tokijin. Sie hatte schon mehrmals gehört, dass nur ein wirklich mächtiger Dämon es halten und besitzen konnte, einem anderen raubte es den Willen und führte ihn so ins Verderben.

Sie hoffte, dass sie genug Willensstärke besaß, außerdem musste sie es ja nicht lange halten. Es sollte nur sein grausames Schicksal erfüllen, und seinem Meister den Tod bringen. Fest fasste sie dann nach dem Schwert und hob es an, überrascht, wie leicht und wie sicher es zu führen war. Probeweise schwang sie es einmal. Es lag gut in der Hand, eine wahrlich meisterhaft ausgeführte Waffe. Dann trat sie zum Bett und sah auf den schlafenden Youkai hinab. Wieder fesselten sie seine glatten Züge, die im Licht des hereinfallenden Mondes noch unwirklicher aussahen. Nie hatte er sie mehr an etwas Überirdisches erinnert, was er als Dämon ja auch teilweise war.

Sie zögerte. Sollte sie ihn wirklich töten? Doch schon im nächsten Moment schüttelte sie über sich selbst den Kopf! Natürlich würde sie es tun – sie musste es tun! Sie spürte, wie das Schwert in ihrer Hand zum Leben erwachte, nach Blut dürstete. Wusste es nur nicht, dass es das Blut seines Meisters war, oder kümmerte es es nicht?

Wie in ihrem Traum hob sie die Hand, die das Schwert hielt, über ihren Kopf. Es würde sich bewahrheiten, der Traum würde geschehen. Einziger Unterschied war, dass der Schmerz und der Tod Sesshoumaru unvorbereitet treffen würde. Er würde sie nicht ansehen, in jener letzten Sekunde – gebrochen, geschlagen.

Die erhobene Hand zitterte leicht, den Blick hatte sie fest auf sein Gesicht gerichtet. Ob er wohl gerade träumte? Wenn ja, wovon wohl?

Einmal noch holte sie tief Luft, ehe sie das Schwert niedersausen ließ. In der nächsten Sekunde passierte, wie es schien, alles auf einmal. Sesshoumaru schlug die Augen auf und zuckte unwillkürlich zusammen. Diese kleine Bewegung verhinderte, dass das Schwert sein Herz traf. Dennoch schnitt es tief in seinen Brustkorb. Erneut zuckte er zurück, dieses Mal vor Schmerz. Inashi ließ die Waffe los, die unbeachtet zur Seite kippte. Ihr Blick war auf ihn geheftet, der mit ungläubigem Blick seine Wunde betrachtete. Er musste unsägliche Schmerzen haben, dennoch zeigte er diese nicht. Auch Inashi trat unwillkürlich einen Schritt näher und starrte auf seine Brust. Dann hob sie schnell die Hand zum Mund, zum einen um ein Aufkeuchen zu verhindern, zum anderen um den Brechreiz zu unterdrücken. Die Wunde war tödlich, das war gewiss. Das Blut floss in Strömen, hatte bereits seine Kleidung und die Bettwäsche durchweicht. Ein widerlicher Gestank nach Tod begann sich schon jetzt im Zimmer auszubreiten.

Dann merkte sie, dass seine Augen auf sie geheftet waren. Sie erwiderte seinen Blick und war überrascht, dass er immer noch kühl und unnahbar wirkte. Bis zum bitteren Ende würde er sich unverletzlich zeigen, niemanden spüren lassen, dass auch er eine schwache Seite besaß. Dann, als sein Blick bereits glasig zu werden begann, öffnete er den Mund. Sie musste sich näher zu ihm beugen, um seine Worte zu verstehen.

„Du Närrin! Das ist dein Ende!"

Dann schlossen sich seine Augen und sein Körper erschlaffte. Was niemand wissen konnte war, dass sich seine letzten Gedanken zum einen um das kleine Mädchen, das nur wenige Zimmer weiter schlief und das er nun schutz- und wehrlos in dieser Welt zurücklassen musste, und zum anderen um die Frau, die an seinem Bett stand und seinem Sterben zusah, drehten. Auch so etwas wie Bedauern verspürte er tief in seinem Inneren. Bedauern über die ungenützten Gelegenheiten, die es zuhauf gab. Dann starb der große Hundedämon, Lord des Westens. Er starb so, wie er gelebt hatte. Stolz und ungebrochen.

Das alles war blitzschnell gegangen und kaum, dass sich Sesshoumarus Augen geschlossen hatten, wand sich Inashi. Ein fürchterlicher Schmerz breitete sich in ihrem Innern aus. Es war als stünde ihr Fleisch in Flammen. Unsicher hob sie eine Hand zur Brust und spürte eine warme Nässe. Als ihr Blick zu Boden glitt, sah sie, dass sie in einer Blutlache stand. Es war ihr eigenes Blut, das sich nun langsam mit dem Sesshoumarus mischte. Ein letztes Mal glitt ihr Blick zu der leblosen Gestalt auf dem Bett. Nein, sie bereute es nicht. Er hatte bekommen, was er verdient hatte!

Ihr Blick begann sich zu vernebeln. Nur mehr undeutlich konnte sie das Bett oder andere Möbelstücke erkennen. Langsam schwand die Kraft aus ihrem Körper. Als sie nach vorne kippte, war sie bereits nicht mehr bei vollem Bewusstsein. Nur mehr undeutlich nahm sie wahr, dass sie auf etwas Weiches fiel, ahnte jedoch nicht, dass es sich dabei um Sesshoumarus toten Körper handelte. Sie merkte nicht, wie sich ihr Haar voll sog mit Blut und auch nicht, wie sich ihre Hand in seine Schulter grub.

Sie wusste, ihr Ende war nah und die Zweifel, ob sie schon das Richtige getan hatte, nahmen Überhand. Dann wurde ihr schwarz vor Augen und sie versank in eine Welt des Schmerzes und der Dunkelheit, ehe auch diese letzten Empfindungen aus ihrem Bewusstsein schwanden.

Es war vorüber.

~*~

Kouga wollte sich gerade von Jikara befreien, als er spürte, wie sie langsam zurück trat und ihn losließ. Ein verklärtes Leuchten lag in ihren Augen, gepaart mit Enttäuschung und Trauer. Kouga blieb abwartend an den Baum gelehnt stehen. Es dauerte lange, ehe sie zu sprechen begann.

„Das Mädchen kann sich wirklich glücklich schätzen, Kouga, einen Mann wie dich zu haben. Ich danke dir, denn ich habe einen Blick ins Paradies werfen dürfen, auch wenn mir der Zugang verwehrt bleibt. Ich habe dir versprochen, nicht mehr als diesen einen Kuss zu verlangen und daran werde ich mich auch halten – sollte es auch noch so schwer fallen."

Sie trat einen Schritt näher und legte eine Hand an seine Wange. Das zärtliche Lächeln erlosch nicht, während sie seinem fragenden Blick begegnete. Eine einzelne Träne trat hervor und bahnte sich einen Weg, ihre Wangen hinab bis zum Kinn. Kouga fing sie mit einem Finger auf, strich dann zart über ihr Gesicht und verweilte mit den Fingern auf ihren Lippen. Er suchte nach Worten.

„Du brauchst nichts zu sagen, Kouga! Du hast mir viel mehr gegeben, als ich zu hoffen gewagt habe. Ich wünsche nur noch deine Freundin bleiben zu dürfen. Wann immer dir das Herz schwer ist, komm zu mir. Das ist das Mindeste, das ich tun kann, nachdem ich dich so sehr verletzt habe."

Dann gab sie ihm einen Schubs in die Richtung aus der sie gekommen waren. Er stolperte leicht nach vorne, blieb aber dann unsicher stehen.

„Na los, geh schon! Geh und hol das Mädchen. Ich sehe doch, dass du sie jetzt schon vermisst. Niemand hat gesagt, dass sie nicht mitkommen kann. Wenn du dich beeilst, hast du uns in der Nacht schon wieder eingeholt. Wir werden ein Stückchen weiter da lang unser Lager aufschlagen."

Kouga begann zu grinsen. Dann drehte er sich um und rannte los. Aufgewirbelter Staub war alles, was seine Anwesenheit noch verriet.

Jikaras Augen wurden melancholisch und das Lächeln auf ihren Lippen erlosch.

„Ich liebe dich, Kouga! Aber das wirst du niemals erfahren, denn dein Herz gehört jetzt einer anderen und mit ihr sollst du glücklich werden!"