Hallöchen zusammen! Neues Kap, neues Glück, was? #gg# Wieder einmal – wie fast schon bei jedem Kap, ist euch das auch schon aufgefallen? – muss ich euch um Verzeihung bitten, dass es solange gedauert hat. Trotzdem hoffe ich, dass ihr weiter lesen werdet.
Navara-Baby: Hi! #wink# Schön, dass dir die Story soooooooo gut gefällt! Hier habe ich Nachschub für dich und würde mich freuen, wenn es dir wieder zusagt!
Fiaba: Ich will natürlich nicht, dass meine Leser auf die Folter gespannt werden und leiden müssen! Deshalb hier das neue Kapitel! Have fun!
Liel: Psst! #sich nervös umschau# Brauch doch nicht jeder wissen, dass ich noch ein oder zwei Kapitel in petto hab, oder? #gg# Naja, auf jeden Fall gaaaaanz herzlichen Dank für deine liebe Rev. Und als Zeichen meines guten Willens hier das nächste Kapitel! Aber so viel hab ich dann nicht mehr! #gg# Bis bald! #knudde#
Unfreiwilliger VerbündeterDie Wut in ihm wuchs und wuchs mit jedem Augenblick, den er den spöttischen und selbstgefälligen Blick des Teufels vor sich sah. Er spürte, die Wunde auf seiner Brust schon nicht mehr, hatte sogar für einen Moment Kagome vergessen. Sein Blickfeld hatte sich auf den Feind verengt, der abwartend vor ihm stand. Sein Kopf war klar, jedes Detail nahm er innerhalb von Sekunden wahr. Er fieberte dem Kampf entgegen, wollte all das Unrecht, das ihm in den letzten Tagen widerfahren war, vergessen, den Tod seiner Kameraden rächen und allen beweisen, was in ihm steckte. Er wollte die Achtung seinesgleichen erringen. Sein Bein schnellte hoch und traf den Teufel direkt an der Schläfe. Der strauchelte, stürzte nach hinten. Einen Moment verharrte er regungslos am Boden, richtete sich dann aber wieder auf und wischte sich das Blut von der aufgebissenen Lippe. Der spöttische Ausdruck aus seinen Augen verschwand aber nicht. Stattdessen richtete er sich wieder auf und sah auf den Wolfsdämonen, der nur wenige Meter entfernt stand.
„Ja, du bist zweifellos der Richtige!"
Kouga runzelte die Stirn.
„Der Richtige? Wofür?"
Der andere Dämon ging nicht auf seine Frage ein, sondern sprach einfach weiter.
„Ich habe einen kleinen Auftrag für dich! Ich bin sicher, du wirst ihn zu meiner Zufriedenheit erfüllen!"
Kougas Augenbrauen schossen in die Höhe, ehe er laut zu lachen begann.
„Du spinnst ja! Erwartest du allen Ernstes, dass ich dir bei was auch immer helfe?"
Das Grinsen des Teufels vertiefte sich wenn möglich noch. Kouga blieb überrascht stehen. Was sollte das? Da stimmte doch was nicht? Der Teufel war viel zu selbstsicher. Er hatte noch ein Ass im Ärmel, keine Frage. Aber was konnte das sein? Wieder glitt Kougas Blick zu dem im Schatten der Bäume verborgenen Körper des toten Wolfes. Hatte er etwa noch mehr aus seinem Clan gefangen genommen? Unsicher blieb Kouga stehen, in seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Was sollte er nur tun? Wie sollte er sich verhalten?
Der Dämon ihm gegenüber schien um seine Zweifel zu wissen, sich auch noch an ihnen zu weiden. Die Wut brodelte wieder in Kouga hoch. Die Hände ballte er zu Fäusten, seine Augen zogen sich zusammen. Die Muskeln in seinem Körper waren zum Zerreißen gespannt, warteten nur mehr auf das letzte, auf das finale Zeichen zum Angriff.
Doch es kam nicht. Der Teufel blieb einfach stehen, sah in an, immer noch denselben spöttischen Ausdruck in den weißen, leblosen Augen. Kougas Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Er ließ seinen Gegner nicht für eine Sekunde aus den Augen. Als dieser erneut zu lachen begann, zuckte er unwillkürlich zusammen.
„Na, Wölfchen, was ist los? Hast du doch so große Angst vor mir?"
Kouga knurrte. Der andere wollte ihn aus der Reserve locken, aber so leicht ließ er sich nicht überrumpeln. Also blieb er immer noch in Kampfstellung stehen. Der Teufel grinste zufrieden. Dann, ohne Vorwarnung schoss er plötzlich nach vorn, direkt auf den immer noch wie erstarrt stehenden Wolfsdämonen zu. In allerletzter Sekunde gelang es Kouga, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen, doch noch ehe er sich von dem raschen Angriff erholen konnte, war der Teufel auch schon wieder neben ihm, hielt plötzlich ein Schwert in Händen und zielte direkt auf Kougas Kehle. Noch einmal gelang es dem Dämonen auszuweichen und dieses Mal konnte er sogar etwas mehr Abstand zwischen sich und seinem Gegner bringen. Mit einem schnellen Sprung und einem anschließenden Kick schlug er dem Teufel das Schwert aus Händen und sah zufrieden zu, wie das kalte Metall bis in den Schatten der nächsten Bäume schlitterte. Dann wandte er sich wieder seinem Gegner zu, seine Augen verengten sich und mit einem Schrei losstürmte. Dieses Mal war das Moment der Überraschung auf seiner Seite und es gelang ihm, den Teufel zwei oder drei Mal hart zu treffen, ehe der sich wehrte. Dann entbrannte ein wilder Kampf zwischen den beiden, bei dem der Sieger für sehr lange Zeit nicht feststand. Sie waren sich in etwas gleichwertig, steckten beide Schläge ein und trafen beide den Widersacher hart. Kouga war bald ermüdet, spürte die Folgen seiner Verletzung und des langen Kampfes in den Knochen. Seine Reaktionszeit wurde immer länger, seine Treffer weniger hart und seinem Gegner gelang es leichter, ihn zu treffen.
Schwer atmend wischte sich Kouga das Blut aus dem Gesicht, das von einer Platzwunde an der Stirn herrührte. Zahlreiche weitere Verletzungen zeichneten seinen Körper, Blut floss an seinen Armen und Beinen zu Boden. Er wusste, dass er bald nicht mehr weiterkämpfen konnte, und sein Blick glitt zu seinem Gegner. Auch dessen Atmung ging schwerer, aber die Wunden, die auch er während des Kampfes erhalten hatte, bluteten kaum noch, schienen stattdessen mit rasender Geschwindigkeit zu heilen.
Der Teufel spürte Kougas Blick auf sich, wusste, um was dessen Gedanken kreisten und grinste abwertend.
„Du kannst mich nicht besiegen, siehst du das nicht ein?"
Er schien nicht auf eine Antwort zu warten, gönnte dem Wolf den kurzen Moment der Rast und sprach weiter: „Aber ich muss gestehen, dass es noch nie jemand so lange gegen mich ausgehalten hat. Beachtlich! Vor allem, wenn man bedenkt, dass du immer noch unter der Wunde des letzten Mals zu leiden hast!"
Gelangweilt deutete er auf Kougas Brust und die Schmarre, die sich darüber zog und nun wieder zu bluten begonnen hatte.
„Ja, ja…bla bla…na los, tu uns beiden einen Gefallen und bring es endlich zu Ende!"
Kouga war nicht gewillt, sich noch länger den Monolog des anderen anzuhören. Er hatte das ungute Gefühl, dass der nur mit ihm spielte, ihn eigentlich schon lange hätte besiegen können, wenn er nur gewollt hätte. Aber warum das Ganze? Wieder fiel Kouga ein, dass der Teufel etwas davon erwähnt, hatte, dass er ihn, Kouga brauchte, um etwas zu erledigen. Was mochte das sein? Warum konnte er das nicht selbst erledigen, da er ja offensichtlich unbesiegbar war?
„Du willst dein Können also nicht in meinen Dienst stellen?" Es war eine Feststellung und keine Frage und Kouga gab auch keine Antwort.
„Nun, dann wird deine kleine Freundin wohl darunter zu leiden haben. Aber nun gut, wie du willst!"
Mit diesen Worten und einem grimmigen Grinsen drehte er sich weg, achtete nicht auf Kougas entsetztes Gesicht und drehte sich zur Seite, ging langsamen Schrittes auf den Waldrand zu.
„Warte!"
In Kouga arbeitet es fieberhaft. Seine kleine Freundin? Sollte der Teufel Jikara in seiner Gewalt haben? Aber das war unmöglich, schließlich hatte er sie erst vor wenigen Stunden alleine gelassen. Sie war sicher und wohl behütet bei ihrem Rudel. Nein, es war ein Bluff, mit dem der andere ihn auf seine Seite ziehen wollte. Außer…! Kougas Verstand weigerte sich diesen Gedanken zu Ende zu denken. Die Möglichkeit war zu grausam. Es konnte nicht sein, dass er SIE in seiner Gewalt hatte. Sie war doch bei Inu Yasha, der Hundejunge passte doch auf sie auf…oder? Unsicherheit machte sich in Kouga breit, er wusste nicht, was er tun und lassen sollte, wie er reagieren sollte.
Der Teufel war ruhig stehen geblieben, hatte den Kopf halb gewandt und sah nun in welchem Zwiespalt sich der andere befand. Das gefiel ihm und er stimmte ein spöttisches Lachen an.
„Was ist? Hast du es dir doch noch anders überlegt? Ja, ja, sie ist hübsch. Die langen, schwarzen Haare, die weiße Haut…kein Wunder, dass du zögerst."
Kouga erstarrte. Also war es tatsächlich Kagome. Aber wie konnte das sein? Warum hatte Inu Yasha nicht auf sie Acht gegeben?
„Wo…wo ist sie?"
„Das sage ich dir…sobald du mich besiegt hast!"
Mit neuem Eifer stürzte sich der Teufel auf Kouga, der wehrte die Schläge bestmöglich ab, wurde aber immer weiter zurück gedrängt. Die Sorge um Kagome und sein ohnehin schon geschwächter Zustand verschlechterten seine Position gegenüber dem Gegner. Ein letztes Mal stieß er zu, traf den Teufel mit der Ferse am Nacken und brachte ihn so zum Schwanken. Seine letzten Kräfte zusammennehmend wollte er den Moment der Schwäche des anderen nutzen, stürzte vor, hob den Arm und schlug zu. Er nahm aber kaum noch wahr, dass sein Schlag ins Leere ging, er nach vorne stolperte, das Gleichgewicht verlor und von einem Schlag auf seinen Hinterkopf zu Boden gestoßen wurde. Seine letzten Gedanken, ehe er das Bewusstsein verlor, galten Kagome. „Es tut mir Leid,…"
Der Teufel sah zufrieden auf den leblosen Körper zu seinen Füßen. Der Wolf hatte sich wirklich gut geschlagen. Keiner hatte ihn bisher so gefordert. Ja, er war sicher der Richtige für die Aufgabe…und mit etwas Training würde es für ihn ein Leichtes sein, das Geforderte zu erfüllen. Gelangweilt stieß er den Wolfsdämonen mit der Spitze seines Fußes leicht in die Seite, hörte mit einer gewissen Befriedigung das leise Stöhnen und warf ihn sich dann rücksichtslos über die Schulter. Das Blut, das an dem gepeinigten Körper zu Boden troff, störte ihn nicht. Mit sich, dem heutigen Tag und der Welt generell zufrieden verschwand er dann im Schatten der nahen Bäume. Alles lief gut!
Kagome saß dicht bei dem kleinen Fenster durch das das bisschen Licht herein schien, das den Raum aber nur notdürftig erhellte. Es war eigentlich kein Raum, mehr eine Höhle. Die Wände waren aus massivem Stein, das Fenster zu klein, als dass man hindurch schlüpfen konnte und zudem mit Holzstangen versperrt. Eine dicke Holztür trennte dieses Gefängnis auch von der Außenwelt. Auf dem Boden lagen ein paar dünne Matten, etwas Stroh und der eine oder andere Stein. Ansonsten war in den düsteren Ecken kaum etwas zu erkennen und Kagome verspürte nicht unbedingt das Bedürfnis nachzusehen, was sich sonst noch alles in dem Raum verbarg. Sollte es doch unentdeckt dort bleiben, wo es gerade war. Das junge Mädchen schüttelte sich leicht bei dem Gedanken, welches Getier wohl in den dunklen Ecken und verborgenen Winkeln hauste und sich nur noch nicht dazu bequemt hatte, das lang gehegte Versteck zu verlassen, um den Neuankömmling gebührend willkommen zu heißen. Hektisch ließ sie deshalb den Blick von einer Ecke zur anderen wandern, gespannt darauf wartend, wo sich zuerst etwas rühren mochte und sich die schlimmsten Sachen vorstellte, was dann aus dem Dunkel gekrochen kommen könnte. Sie war so in ihrer Suche vertieft, dass sie das knirschende Drehen des Schlüssels im Schloss erst gar nicht wahrnahm. Erst als sich die Tür nicht gerade leise öffnete und helles Licht hereindrang, sah sie hoch. Geblendet schloss sie kurz die Augen, hörte ein dumpfes Poltern und sah nur noch, wie die Tür wieder ins Schloss fiel. Wieder das Geräusch des Schlüssels, dann war es leise – genauso leise wie zuvor…oder zumindest fast. Kagome horchte genauer, konnte dann das schwere Atmen eines anderen Lebewesens hören. Zitternd presste sie sich enger and die kalte Steinwand. Was zum Teufel hatte man nun zu ihr in die Zelle gesperrt? Sie ließ den Blick suchend über den Boden gleiten und blieb dann an einer Gestalt – oder mehr nur an einem Schatten hängen, der vorher eindeutig nicht da gewesen war. Immer noch hörte sie den hastigen Atem, auch wenn sich sonst nichts rührte. Das Mädchen überlegte verzweifelt, was es nun machen sollte. Sollte sie näher rangehen und schauen, um was oder besser wen es sich handelte? Oder sollte sie ruhig sitzen bleiben und hoffen, dass ihr Zellengeselle nicht auf sie aufmerksam wurde? Kagome zögerte, dann stieß sie sich seufzend von der Wand ab und rutschte auf Knien langsam näher.
„He, du…alles in Ordnung?" Ihre Stimme war leise und zögerlich und doch kam es ihr selbst so vor, als donnerte sie durch den Raum und würde von den Wänden zehnmal lauter zurückgeworfen. Doch nichts geschah. Vorsichtig robbte sie noch näher und bald ertasteten ihre Hände weiche, lange Haare. Sie folgten den Strähnen, die an manchen Stellen seltsam feucht waren, bis zum Kopf des anderen. Dort erfühlte sie ein Haarband, das sich seltsam pelzig angriff. Ihre Hand schwebte kurz über dem Kopf des Liegenden, als sich ein Gedanke in ihrem Hirn formte. Sie kannte nur einen, der langes Haar hatte und ein Kopfband trug. Um sicher zu gehen, tastete sie an den Hinterkopf, konnte den Punkt ergreifen, von dem alle Haare ausgehen zu schienen – ein Pferdeschwanz also.
„Kouga?"
Keine Antwort. Kagome war sich aber ziemlich sicher, dass es sich bei dem ‚Gast' um den Wolfsdämonen handelt musste, also packte sie ihn unter den Armen, ignorierte das Aufstöhnen, das über seine Lippen drang und das außer dem keuchendem Atem, das erste Lebenszeichen von ihm war und zerrte ihn näher an das Fenster. Dort ließ sie ihn wieder zu Boden sinken, kniete sich neben ihn und erkannte erleichtert, dass es sich tatsächlich um den geliebten Wolfsdämonen handelte. Er war also doch noch gekommen, auch wenn sie schon alle Hoffnung aufgegeben hatte. Mit einem sanften Lächeln sah sie auf sein Gesicht, das im Halbdunkel nur sehr schwer zu erkennen war, hinab. Dann stockte sie, sah das geronnene Blut, das seine Bahn die Wange entlang gezogen hatte. Nun fiel ihr auch wieder die Feuchtigkeit ein, die sie gespürt hatte, als sie sein Haar berührte. Vorsichtig rieb sie die Finger aneinander und roch dann daran. Blut! Überall Blut! Kein Wunder, dass er nicht zu sich kam und so hastig atmete. Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden hastete sie zur Tür und begann wild gegen das Holz zu pochen. Hatte sie es vorher tunlichst vermieden, die Aufmerksamkeit ihres Überwältigers auf sich zu ziehen, wollte sie nun das genaue Gegenteil erreichen. Aus Leibeskräften begann sie zu schreien, schlug mit aller Gewalt gegen die Tür und atmete erleichtert auf, als sich ein in die Holztür eingelassenes Brett zur Seite schob und sie eine genervte Stimme hörte.
„Was schlägst du hier für nen Radau?"
„Ich…er…ich brauche Verbandsmaterial!"
Kagome schüchterte die Stimme ein und als nun noch ein grausames Lachen zu hören war, zuckte sie zusammen. Doch dann konnte sie noch eine zweite Stimme hören, dann wieder die erste, die leise etwas erwiderte.
„Warte kurz!"
Mit einem Rums wurde die Spalte wieder zugemacht und Stille kehrte wieder ein. Kagome eilte zurück an Kougas Seite, ließ sich neben ihm zu Boden und strich sanft die Haarsträhnen aus seinem Gesicht. Ängstlich horchte sie auf seine Atmung, wartete gespannt darauf, dass ihr die gewünschten Sachen gebracht wurden. Dennoch konnte sie die Freude, Kouga wieder bei sich zu haben, nicht unterdrücken. Sie nahm seine Hand in die ihre und drückte sie sanft. Er war hier bei ihr! Das war gut! Sie würde ihn wieder gesund pflegen und dann würden sie gemeinsam fliehen. Ja, nun, da sie wieder zusammen waren, würde sie nichts mehr trennen können! Nie wieder!
Schnell hob sie den Kopf, als sie die näher kommenden Schritte hörte. Nur Sekunden später wurde die Tür geöffnet und ein Dämon trat ein. Es war nicht der Teufel und Kagome wollte schon erleichtert aufatmen. Doch dann sah sie, wie der Mann nach Kouga griff, in sich achtlos über die Schulter warf und dann, ohne ein Wort gesagt zu haben den Raum wieder verließ. Die Tür ließ er offen und so folgte ihm Kagome rasch. Unsicher schlich sie hinter ihm her, doch niemand hielt sie auf. Schließlich kamen sie in einem kleinen, aber hellen und gemütlichen Zimmer an und der Dämon ließ Kouga auf das Bett sinken. Dann ließ er die beiden wieder allein und Kagome beeilte sich zu Kouga zu eilen.
„Hier ist Verbandsmaterial und alles was du sonst noch brauchen kannst. Du bist dafür verantwortlich, dass er so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommt. Es ist dir gestattet, dich hier frei zu bewegen. Solltest du auf die Idee kommen, fliehen zu wollen, wird er sterben. Wenn er dir unter den Fingern wegstirbt, dann wirst du ihm bald darauf folgen. Ich hoffe, du hast das alles verstanden?"
Kagome hatte sich schon bei den ersten Worten umgedreht und stand nun dem Teufel gegenüber, der sie spöttisch und mit kaltem Blick musterte. Sie nickte nur zaghaft. Ihm schien dies als Antwort zu genügen, denn er drehte sich weg, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Kagome hörte keinen Schlüssel, der sich im Schloss drehte. Doch es war ihr auch egal. Sie beeilte sich, das Verbandsmaterial vom Tisch zu holen und anschließend Kougas Wunden zu versorgen. Mit Sorgen sah sie die vielen Schrammen, Blutergüsse und Fleischwunden. Kein Wunder, dass er bewusstlos war und noch nicht mehr zu sich gekommen war.
Müde saß Inu Yasha auf einem Baum und starrte in die Ferne. Den ganzen Tag hatte er vergeblich nach Kagome gesucht, doch sie war und blieb verschwunden. Sollte sie tatsächlich wieder zu dem Wolf zurückgekehrt sein? Bisher hatte er versucht, den Gedanken zu verdrängen, aber nun kam er mit immer noch größer Dringlichkeit zurück, ließ sich einfach nicht mehr in die abgeschotteten und selten benutzen Winkel des Gehirns verschieben, sondern setzte sich direkt im Zentrum fest.
Sein nachdenklicher Blick wanderte zum Lagerfeuer, das Sango und Miroku am Fuße des Baumes entzündet hatten. Dann waren sie unter kindischem Gekicher Richtung heißer Quelle verschwunden und von dort hörte man nun recht eindeutige Geräusche. Inu Yasha freute sich für die beiden – irgendwie. Er konnte auch den kleinen Stich der Eifersucht in seinem Herzen nicht ganz ignorieren, der ihn hämisch grinsend immer wieder darauf hin wies, was er hätte haben können, wenn er nicht so verbohrt, gefühlskalt und einfühlsam wie ein Eisklotz in der Eiszeit durch die Umwelt getobt wäre. Kagome wäre hier bei ihm, würde ihn mit diesem wissenden, sanften Blick förmlich durchbohren. Wie sehr vermisste er es. Wie sehr vermisste er sie!
Niemals hatte er gedacht, dass der Wolf ein ernstzunehmender Gegner in der Gunst um Kagomes Herzen war. Natürlich hatte er gesehen, wie der andere um sie herumgetänzelt war, hatte die Sehnsucht in seinen Augen gesehen. Doch er hatte auch gewusst, dass Kouga nie weitergehen würde, solange er nicht Kagomes Einverständnis hatte – und dass das Mädchen sich einmal von ihm, Inu Yasha abwenden könnte, daran hatte er nicht geglaubt. Doch konnte er ihr böse sein? Er wusste es nicht – wusste gar nichts mehr.
Ja, ja, armer Inu, nicht? Nächstes Kapitel wieder Sess und Inashi! Wird sich eine Heilung für die beiden finden oder müssen sie ewig zusammen bleiben? Lasst euch überraschen!
