Hier bin ich wieder mit einem neuen Chap! Ich hoffe ich habe euch nicht allzu lange warten lassen!?

Ich darf wieder ganz genehm darum bitten, mir doch ein Review dazulassen! Ich beantworte es auch ganz bestimmt! gg

Das wäre nett! Danke also schon im Vorraus und viel Spaß mit dem neuen Chap!

P.S.: Ach ja, auf die Frage nach Harrys Freunden hin...ich bin mir ganz sicher dass sie bald wieder auftauchen!

Also viel Spaß!

Kapitel 9

Greybacks Griff verstärkte sich immer weiter.

Harry spürte seine Stimmbänder versagen. Seine Kehle wurde von Greyback so zusammengepresst das er es merkwürdig fand, überhaupt noch atmen zu können.

Junger Schüler, du musst dich stärken! Sammle deine Kräfte und konzentriere dich. Nimm deine Umgebung war! Lote deine Möglichkeiten aus…."

Das einzige was Harry im Moment an Möglichkeiten sah, war es Greyback in irgendeiner Art und Weise abzuschütteln. Doch allmählich begann sich alles in seinem Kopf zu drehen und einen Gedanken zu fassen schien ihm unmöglich.

Junger Gryffindor, du musst dich wehren! Deine Kräfte schwinden und deine Atemzüge werden flacher. Zum denken benötigst du genügend Blut in deinem Gehirn."

Harry versuchte gerade diese Worte die in seinem Kopf wiederhallten zu verstehen, als plötzlich eine wohlige Wärme seinen Körper ergriff und auch rasend schnell den Weg in seinen Kopf fand.

Plötzlich konnte er wieder klar denken.

Er musste es hinbekommen Greyback abzuschütteln. Doch wie? Er konnte keinen Laut hervorbringen. Einen Moment war er ratlos, doch dann kam es wie eine kalte Dusche über ihn. Ungesagte Zauber….

Die ungesagten Zauber im letzten Jahr. Doch verdammt noch mal, sie hatten nur sehr leichte Zauber durchgenommen. Würde er es auf Anhieb hinbekommen einen schwierigeren Zauber auszuführen? Harry vernahm Greybacks schmieriges Lachen nah an seinem Ohr und er konnte dessen gierigen Atem auf seinem Gesicht spüren.

Er musste es versuchen….

„Stupor!", dachte Harry und konzentrierte sich ganz auf den Fluch.

Und da sah Harry wie ein kleiner roter Strahl aus seiner Zauberstabspitze hervorbrach. Doch was dann kam geschah sehr überraschend. Ruckartig lösten sich Greybacks Klauen von seinem Hals und dieser schrie auf als hätte ihn jemand abgestochen.

Harry versuchte den schreienden Greyback von sich abzuschütteln, was ihm schließlich auch gelang. Doch was Harry erblickte als er sich aufgerichtet hatte, verwirte ihn noch mehr.

Dort stand mit erhobenem Zauberstab Draco Malfoy und sah Genugtuend auf seinen schreienden Todesserkumpanen hinunter.

Die Maske lag hinter Malfoy auf dem dreckigen Waldboden und einzelne Blätter hatten sich in die blonden Haare Malfoys hinein verirrt. So gab er einen recht wirren Anblick ab.

Malfoy schien Harry nicht zu beachten, er war zu konzentriert dabei Greyback leiden zu sehen, als das es für ihn wichtigeres gab.

Erst als Harry langsam auf ihn zutrat, hob er seinen Blick. Mit einem Ausdruck aus Verängstigung, Schmerz und Hass blickte er Harry an. Doch er bewegte sich keinen Zentimeter.

Langsam ging Harry weiter auf ihn zu. Er wusste sehr genau wie er diese Situation einzuschätzen hatte, jederzeit konnte sich Malfoy gegen ihn richten, und für diesen Fall war Harry gewappnet.

Doch dann mit einem Mal brach Malfoy wehrlos zusammen und gleichzeitig verstummten auch die Schmerzensschreie von Greyback.

Mit einem Satz war Harry bei Malfoy. Er war mit dem Kopf in den weichen Waldboden gefallen und Harry hob nun seinen Kopf aus der Erde. Ein kleines Rinnsal Blut floss aus seinem linken Mundwinkel und seine Augen waren nach oben hin verdreht. Harry glaubte schon Malfoy wäre gestorben, doch als er seine Pulsader am Hals leicht pochen sah, wusste er dass er noch lebte. Sein Puls ging schwach, doch er gab noch ein Lebenszeichen von sich.

Harry musste schnell entscheiden was er tun sollte. Er hatte hier drei bewegungsunfähige Todesser die er so schnell wie möglich hier weg bekommen musste, ehe sich vielleicht noch eine zweite Sicherung von Voldemort in Gang setzte. Und dann, da war sich Harry sicher würde die ganze Angelegenheit noch schwieriger werden.

Harry deutete mit seinem Zauberstab auf Greyback, der regungslos vor ihm lag.

Incacerus!"

Greyback fand sich in magischen Fesseln wieder und Harry ließ ihn alleine mit Malfoy vor der Hütte liegen. Er eilte hinein und sah Wurmschwanz zusammengebrochen immer noch auf dem Stuhl sitzen. Er löste die Fesseln auf, sodass Wurmschwanz nicht mehr an den Stuhl gefesselt war. Doch er fesselte ihn noch einmal, diesmal nur seine Hände und Beine. Mit einem „Lokomotor" brachte er ihn zum schweben und ließ ihn so hinter sich herschweben. Draußen angekommen brachte er Wurmschwanz und Greyback mit dem Rücken gegeneinander sitzend in Stellung. Jetzt fesselte er die beiden noch zusammen und wand sich dann Malfoy zu. Dieser lag nach wie vor regungslos auf dem Boden.

Harry fuhr mit seinem linken Arm unter seinen Oberkörper und hob den bewusstlosen Malfoy ein wenig an. Er war schwerer als Harry vermutet hätte und so zehrte es ihn an Kraft aufrecht mit dem bewusstlosen Malfoy zu stehen. Er zog Malfoy neben die beiden anderen Gefesselten. Was er jetzt tat verlangte äußerste Konzentration. Er bemühte sich jeweils eine Hand von Pettigrew und Greyback in seine Hand zu legen. Wenn sie nicht mit ihm in Berührung waren, würde das Seit-an-Seit apparieren nicht funktionieren. Wenn es denn überhaupt funktionieren würde….Konnte man überhaupt mit 3 Menschen Seit-an-Seit apparieren?

Harry wusste es nicht, doch im Moment blieb ihm keine andere Möglichkeit als es auszuprobieren.

Harry hielt nun seine linke Hand um den bewusstlosen Draco Malfoy und in seiner rechten Hand hielt er jeweils eine Hand von Pettigrew und Greyback. Harry konzentrierte sich und schloss die Augen. Doch nichts passierte und als Harry die Augen öffnete fand er sich immer noch in dem Wald in dem Voldemorts Hütte stand, doch etwas war anders:

Harry konnte deutlich eine schneidende Stimme vernehmen: „Vergiss es, Potter! Das schaffst selbst du nicht!"

Eine zweite Stimme ertönte: „Nicht wenn du dich mitten in einem Anti-Disapparationsfeld befindest.", die Stimme lachte schrill auf.

Harry konnte die Personen nicht anhand ihrer Stimmen erkennen, doch er wusste dass er diese Stimmen nicht zum ersten Mal hörte.

Blitzschnell löste sich Harry aus der Gruppe seiner Gefangenen und drehte sich um.

Die beiden Gestalten waren in schwarze Umhänge gehüllt und hatten beide eine Todessermaske auf. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme von Voldemort. Was befand sich hier an diesem Ort, das so wertvoll für Voldemort war, dass er es durch insgesamt fünf Todesser bewachen ließ. Die alle in verschiedenen Fällen hier aufgetaucht waren. Harry kam zu keinem vernünftigen Entschluss. Und er wusste, dass er jetzt erst einmal dafür sorgen musste, lebend aus dieser Situation herauszukommen. Und falls seine Gefangenen noch länger leben sollten, musste er es so schnell wie möglich anstellen.

Kaum das er sich erhoben hatte, waren die Zauberstäbe der beiden auf ihn gerichtet.

„Ich würde das an eurer Stelle nicht tun! Eine Fluch der daneben geht und ihr tötet einen von euren Kumpanen. Und wie ihr selber wisst kann dass nicht gut enden!"

Die beiden schienen zu überlegen und diese Zeit nutzte Harry um Malfoy hochzuziehen. Die lange schwarze Robe von Malfoy hatte Harry in sein Gesicht gezogen, sodass man ihn nicht erkennen konnte. „Ihr werdet mich jetzt gehen lassen!", sprach Harry ruhig und wie er selbst zu seinem Erstaunen feststellte einigermaßen selbstsicher in die Richtung der beiden Todesser. „Hebt das Anti-Disapparationsfeld auf oder eurem Freund hier wird es nicht gut ergehen!"

„Du meinst du kannst uns erpressen?", fragte die männliche Stimme.

„Das kannst du vergessen! Wer sagt uns dass der den du da nicht schon tot ist?", das war der andere Todesser und die Stimme verriet Harry dass unter der Robe eine Frau stecken musste.

„Ich sage euch dass er noch lebt und wenn er dass auch noch in einigen Stunden tun soll, würde ich auf mein Urteil vertrauen!" Während er sprach bewegte er sich in kleinen Schritten nach hinten, Malfoy hielt er mit dem linken Arm vor seiner Brust, um den Todessern keine Angriffsmöglichkeit zu geben. Die Füße Malfoys streiften über den Boden und sein Kopf lag auf Harrys Schulter. Harry konnte Malfoys Herzschläge spüren und er musste feststellen, dass diese in immer länger werdenden Abständen zu spüren waren. Er musste Malfoy so schnell wie möglich hier wegbringen, damit er von Heilern versorgt werden konnte.

„Nun habt ihr euch entschieden…? Wenn ihr mich angreift greift ihr auch gleichzeitig euren Kumpanen an! Das ist euch hoffentlich bewusst! Und ich würde euch belügen wenn ich behaupten würde, dass würde euren Herrn nicht wütend machen. "

„Wer ist da unter dem Umhang! Los, sag es uns Potter!" Die dumpfe Stimme der Frau hallte unter der Maske des linken Todessers hervor.

„Ich werde euch beiden nichts sagen! Ihr habt die Wahl! Entweder ihr bringt diesen wichtigen Todesser um und lasst euch danach von dunklen Lord foltern oder ihr lasst mich gehen und die Strafe eures Herrn fällt wesentlich geringer aus!"

Mein junger Gryffindor, nur noch ein paar Schritte. Sie besitzen nicht die Kraft ein allzu großes Energiefeld aufzubauen. Du musst die Grenze bald überschritten haben!"

„Nun, wie sieht es aus? Wollt ihr ihn opfern?"

Mittlerweile waren sich die beiden Todesser immer noch nicht einig geworden.

Harry machte einen weiteren Schritt nach hinten und er verspürte auf einmal das Gefühl als ob ein schweres Gewicht von ihm genommen worden sei. Er wusste dass er die Grenze des Anti-Disapparationfelds überschritten hatte. Noch einmal sah er die beiden Todessergestalten an und er verspürte deren Angst. Die beiden setzten zu einem Zauberspruch an, aber Harry kam ihnen zuvor.

Mit einem Ruck zog er Malfoy nach hinten und disapparierte mit ihm.

So schnell wie die Welt um Harry verschwommen war, so schnell klärte sie sich auch wieder auf. Die Umrisse der Eingangshalle von Godirc´s Hollow manifestierten sich vor ihm. Harry fühlte sich wie stundenlang durch eine Mangel gedreht. Sein Hals schmerzte und seine Finger zitterten. Doch das alles musste er jetzt ignorieren.

Er hielt immer noch den verletzten Draco Malfoy in den Armen. Er musste so schnell es ging einen Heiler herbeiholen, sonst würde Malfoy noch sterben. Harry deutete mit seinem Zauberstab auf Malfoy und ließ ihn schweben. Eilenden Schrittes stieg Harry die Treppen zum ersten Stock hinauf, den schwebenden Malfoy dirigierte er vor sich her.

Welcher Heiler würde am schnellsten kommen. Er konnte Malfoy unmöglich ins St. Mungo bringen, da dort höchst wahrscheinlich sofort ein riesiger Aufruhr entstehen würde und dass war das letzte was Harry wollte. Die einzige die ihm in diesem Fall einfiel war Madam Pomfrey. Sie würde sich höchstwahrscheinlich in ihren Gemächern in Hogwarts befinden.

Harry musste so schnell es ging Kontakt mit ihr aufnehmen.

Harry lies die Tür zu den Gäste-Gemächern auffliegen und ihm fiel ein dass er ja Trixy mit der Suche nach Madam Pomfrey beauftragen könnte.

„Trixy!"

Mit einem Plopp erschien die Hauselfe vor ihm und schaute ihn freudig an.

„Hallo, Meister Harry! Trixy freut sich, dass Mei…."

Harry unterbrach Trixy.

„Trixy, ich brauche so schnell wie möglich Madam Pomfrey hier. Kannst du bitte versuchen sie zu benachrichtigen!"

„Jawohl Meister!"

Trixy verschwand und Harry lies den regungslosen Körper von Malfoy auf eines der Betten hinuntersinken. Er schob den Ärmel seines rechten Arms hoch um seinen Puls zu fühlen. Der Puls ging immer schwächer. Doch Harry bemerkte noch etwas. Das dunkle Mal bewegte sich ruckartig auf der Innenseite von Malfoys Arm. Es war dass was Harry erwartet hatte. Malfoy war seit letztem Jahr in die Todesserreihen aufgestiegen. Doch er hatte schon letztes Jahr Schwierigkeiten gehabt. Und Malfoy schien sich immer noch nicht so ganz einen Namen gemacht zu haben, wie Harry heute gesehen hatte. Greyback hatte ihn nicht gerade achtungsvoll behandelt, wobei sich beide merkwürdig benommen hatten. Warum hatte Malfoy versucht ihn zu töten, wo er doch wusste, dass er somit nur den Zorn seines dunklen Herrn auf sich ziehen würde. Und warum hatte sich Greyback ebenfalls so verhalten?

Harrys Gedanken wurden von einem leisen Plopp unterbrochen. Trixy war neben ihm erschienen. Als Harry Trixy in ihrem alten Küchenhandtuch sah, fiel ihm ein dass er ja noch für die Hauselfen Kleidung bestellt hatte.

„Meister Harry! Trixy hat es Madam Pomfrey ausgerichtet.."

„Und was hat sie gesagt?"

„Madam Pomfrey hat zu Trixy gesagt dass sie so schnell wie sie kann kommen wird!"

„Gut, Danke Trixy!"

„Soky wird sie hier hoch bringen!"

Harry nickte und wand sein Kopf wieder Malfoy zu. Er war recht abgemagert und abgesehen von seinem schwachen Puls machte Harry etwas anderes auch Sorgen. Er zog den Ärmel von Malfoy noch einmal hoch und betrachtete das dunkle Mal. Wie stark konnte dieses dunkle Mal mit Voldemort kommunizieren. Es mochte zwar sein, dass sich ein so starker Geist wie Snape gegen Voldemort abschotten konnte. Doch Harry glaubte nicht daran, dass Malfoy stark genug war um Voldemort entgegenzuhalten. Er beherrschte keine Okklumentik so weit Harry bescheid wusste.

Plötzlich zuckte Malfoy zusammen. Das dunkle Mal auf seinem rechten Arm schien zu brennen und Malfoys Körper erwachte plötzlich zum Leben. Malfoy wollte mit seiner linken Hand danach schlagen. Doch er traf es nicht. Er konnte es nicht einmal berühren. Mit Schrecken musste Harry feststellen, dass Malfoy keinen linken Arm mehr besaß. Dort wo sein linker Arm sitzen sollte, schlug die schwarze Robe nur schlaff um nichts. Schnell war Harry aufgesprungen. Und als er den rechten Ärmel von Malfoys Robe hochschob sah er nur einen Armstumpf. Der Armstumpf war mit einigen Stichen zusammengeflickt und die Wunde war sicher schon etwas älter.

Wer hatte Malfoy so etwas angetan? War er im Kampf so stark verletzt worden, dass sie ihm den Arm hatten abnehmen müssen? Oder war diese Amputation aus ganz anderen Gründen geschehen?


„Meister Harry, Meister Harry! Madam Pomfrey ist so eben eingetroffen!"

Harry schüttelte die Gedanken ab die ihn zur Zeit hinderten. Er stand mit einem Ruck auf und richtete seinen Blick auf Trixy die im Türrahmen zum weitläufigen Flur des ersten Stocks im Hause der Potters stand.

„Wo ist Sie, Trixy?"

„Sie hat soeben die Eingangshalle betreten."

Harry eilte an Trixy vorbei und ging schnellen Schrittes auf die Treppe zum Erdgeschoss zu.

Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, eilte er die Treppe hinunter.

Unten, am Fuße der Treppe, nahm gerade Madam Pomfrey die erste Stufe.

„Mr. Potter…"

„Guten Tag, Madam Pomfrey! Könnten sie mir bitte so schnell wie möglich folgen?"

„Ja, natürlich!"

Madam Pomfrey war sichtlich überrascht dass es der junge Harry so eilig hatte. Sie hatte zwar bereits bei der Benachrichtigung durch seine Hauselfe gemerkt dass etwas Dringendes vorlag, aber dass es nun wirklich so dringend war…

„Madam, sie kennen doch sicherlich den jungen Draco Malfoy?"

„Ja, sicherlich. Er war es doch der Ende des Schuljahrs das Unglück über unsere Schule gebracht hat!"

„Ebendieser braucht jetzt so schnell wie möglich ihre Hilfe!"

„Sie haben ihn…", Ihr Gesichtsausdruck wechselte blitzartig von erschrocken zu entsetzt. „Er ist hier?"

Harry merkte wie sie hinter ihm aufkeuchte. Er hätte nicht erwartet dass sie so reagieren würde. Malfoy war warscheinlich zu einer echten Gefahr in den Lehrerkreisen erklärt worden und dass war auch mehr als verständlich, sah man sich an was er vor den Sommerferien angerichtet hatte.

Sie hatten nun das Ende der Treppe erreicht und Harry bog nach links ab.

„Ja, ich habe ihn mit hierher gebracht..."

„In welchem Zustand befindet er sich?"

„Gegenwärtig würde ich sagen, dass er ihre Hilfe so schnell wie möglich braucht!"

„Hat Malfoy irgendwelche Anzeichen von Vergiftungen oder Schändungen?"

Harry stutze kurz und drehte sich zu ihr um. Sie standen nun vor der Tür zum Gästezimmer.

„Ich meine irgendwelche abgetrennten Körperteile oder offene Wunden?"

„Woher wissen sie…?"

„Glauben sie mir! Ich habe schon allzu viele Todesser verarztet in meiner Zeit als Heilerin am St. Mungo."

Harry nickte kurz und öffnete dann die große schwere Eichentür zum Gästezimmer.

Die offene Tür gab den Blick frei auf den bewusstlosen Draco Malfoy der immer noch auf dem großen violetten Bett lag. Die abendlichen Sonnenstrahlen erhellten das Zimmer und tanzten auf den zerzausten silber-blonden Haaren von Draco Malfoy. Neben dem Bett im Schatten stand die kleine Trixy, die die beiden gerade eben durch die Tür gekommenen Zauberer mit großen Augen anschaute. Die Arme hatte sie vor ihrer Brust verschränkt und es sah so aus, als ob sie sich strikt weigern würde auch nur einen nicht Befugten an das Bett von Malfoy zu lassen. Harry musste, auch wenn die Situation noch so ernst war, schmunzeln und fragte sich bei sich wo die Hauselfen nur diese Überzeugung zu ihrem Tun herhatten. Während Harry noch nachdachte, nahm Madam Pomfreys Gesicht ernste Züge an.

Sie machte sich daran ihre Tasche auszupacken.

„Der linke Arm, Madam Pomfrey.." Doch da hatte Madam Pomfrey den Armstumpf schon entdeckt und ein kleiner Aufschrei entrutschte ihr.

„Ich weiß nicht woher er diese Verwundung hat, aber sie muss schon älter sein..", sagte Harry zu Madam Pomfrey, welche schon in ihrer Tasche kramte.

Sie zog nach wenigen Augenblicken eine kleine Phiole hervor, die mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt war. Behutsam öffnete sie den Mund von Malfoy und ließ drei Tropfen hinein tropfen. Mit der anderen Hand beschwor sie ein Glas mit Wasser herauf und setzte dieses dann Malfoys Lippen. Dieser schluckte und seine Gesichtszüge entspannten sich.

„Was hat er?", fragte Harry schließlich.

„Ich würde sagen", meinte Madam Pomfrey die gerade ein zweites Fläschchen aus ihrer Tasche holte, „dass er eben nur gerade knapp am Tod vorbeigeschrammt ist. Es sind mehr geistige Schäden als äußerliche, natürlich abgesehen von der Amputation."

Sie träufelte die zweite Tinktur ebenfalls in Malfoys Mund und wandte sich dann an

Harry. „Ich denke ich muss mich jetzt ganz auf ihn konzentrieren, wenn sie mich also bitte alleine lassen würden."

„Natürlich!", entgegnete ihr Harry und wandte sich zum Gehen. Er warf einen Blick auf Trixy, welche immer noch neben dem Bett stand.

„Trixy wir hier bleiben! Wenn irgendetwas sein sollte wird sie mich informieren."

Er schloss die Tür zum Gästezimmer hinter sich und verharrte noch eine Weile im Flur des großen Hauses. Die Tiere und Menschen in den Bildern und Porträts an den hohen Wänden des Flurs liefen unruhig hin und her. Die Zauberer die sonst immer zu dieser Zeit dachten sie hätten schon genügend den Tag über in ihrem Porträt rumgehangen und sonst schon schliefen, waren hellwach. Nach all den Monaten seit sie hier wieder aufgehängt worden waren, passierte an diesem Abend etwas und dass schien ihre Lebensgeister zu wecken. Harry musterte die verschiedenen Porträts. Darunter waren Zauberer von denen er im Leben noch nichts gehört hatte. Was auffiel war der häufige Nachname Potter. Mindestens ein Dutzend seiner Ahnen schienen hier an den Wänden zu hängen und auf ihn herab zu schauen.

„Junger Potter, gehe ich richtig in der Annahme dass soeben die Rede von einem Manne aus dem Hause Malfoy war?"

Harry suchte mit zusammengekniffenen Augen die Wände ab und denjenigen ausfindig zu machen, der ihn gerade angesprochen hatte. Nach dem er einige Augenblicke gesucht hatte, fand er ihn. Ein groß gewachsener schwarzhaariger Zauberer mit einem Blick der Harry Ehrfurcht einflösste. Sein Name war Iraus Potter und dem Messingschild zufolge, dass unter seinem Porträt hing, musste er im 16. Jahrhundert gelebt haben. Da Harry noch nicht geantwortet hatte, schien dieser ungeduldig zu werden.

„Guten Abend, Iraus! So heißen sie doch?"

Der schwarzhaarige Zauberer nickte

„Exakt!", er schaute ihn durchdringend an „Exakt junger Potter! Und sie dürften mein letzter Urenkel nach 500 Jahren sein?"

„Da liegen sie richtig!"

„Nun dann muss ich ihnen eine Frage stellen. Wie konnte es dazu kommen dass das Hause der Potters einen Malfoy unter ihrem Dache beherbergt?"

„Sie scheinen nicht viel von den Malfoys zu halten?"

„Nein, ganz und gar nicht. Das Hause Malfoy ist eines der intrigantesten Häuser der Zaubererwelt! Es bedeutend den Tod, sich auf ihre Seite zu begeben. Solange ich deren Geschichte zurückverfolgen kann, gab es nicht einen einzigen Potter, der diesen Schritt gewagt hat!" Er sah Harry entrüstet an.

„Nun, dann denke ich wird es Zeit dass einer von uns diesen Schritt vollbringt!"

Harry wartete eine Antwort ab, doch Iraus Potter schnaubte nur in seinen Schnurrbart hinein und drehte sich weg.

Harry ging langsamen Schrittes auf die Tür zu, welche zu seinen Gemächern führte. Hinter sich konnte er die Porträts flüstern hören.

Als er die Türe geschlossen hatte, ließ er erst einmal seine schwere Rüstung ab.

Den Schutz aus Drachenleder legte er in eine Ecke des Raumes. Das Drachenleder schützte wirklich gut und Harry bereute seinen Kauf nicht, es schnitt nichteinmal in die Haut ein. Nur dort wo das Drachenleder ihn nicht schützte, hatte er heute ziemlich was abbekommen. Der Hals hatte am meisten gelitten, dort wo sich Greybacks Klauen in sein Fleisch geschnitten hatten spürte Harry einen mächtigen Schmerz. Er betastete mit seinen Finger die Male an seinem Hals. Seine Hände waren ebenfalls durch Drachenleder in Form von Handschuhen geschützt gewesen. Harry legte die leicht verdreckten Umhänge im Bad auf das ausladende Waschbecken und betrachtete sich im Spiegel. Jetzt sah er deutlich rote Spuren an seinem Hals und aus einer tropfte sogar noch Blut. Er nahm sich eines der kleinen Handtücher von der marmornen Ablage und tupfte die Wunde ab. Unter Harrys Augen zogen sich dunkle Ringe und auch sonst merkte man ihm jetzt an, dass er die letzte Nacht kein Auge zu gemacht hatte. Er legte seinen Zauberstab auf den Rand des Waschbeckens und ließ einen leisen Seufzer hören. Dann zog er seine übrigen Kleider aus und ließ sich in das Badebecken gleiten. Harry drehte an einigen Hähnen und innerhalb von wenigen Sekunden hatte sich das Becken mit warmem Wasser gefüllt, welches herrlich duftete.

Harry lies sich zurück fallen und versuchte zu entspannen. Doch immer wieder schossen ihm die Bilder der vergangenen Stunden und Tage durch den Kopf. Onkel Vernon wie er bewusstlos auf dem Wohnzimmerboden der Dursleys lag. Dann die Flammen die den Plastikboden der Küche auffraßen und gewaltigen Rauch produzierten. Und immer wieder das Bild seiner toten Tante auf der Treppe.

Und was war mit Dudley? Hatten ihn die Leute vom Ministerium gefunden, wusste er von dem Tod seiner Mutter? Und wie würde er reagieren?

Dudley wusste über die Zaubererwelt bescheid, doch wie würde sich seine Stellung dazu verändern nach diesem Ereignis? Dass alles waren Fragen, die Harry so schnell es ging für sich beantwortet sehen wollte. Er musste sich auf den Weg ins St. Mungo machen und nach Onkel Vernon schauen, dabei musste er noch irgendwie Dudley finden und ihm dies alles erklären. Und er war sich sicher, er musste auch Vernon gegenüber eine Menge erklären.

Doch für ein paar Minuten wollte er all dass verdrängen und nur dem ruhigen Plätschern des einfließenden Wassers lauschen. Doch es wollte ihm nicht gelingen. Erst nach mehren Anläufen schaffte er es seine Gedankenwelt zu leeren.

Harry hatte ungefähr eine Stunde im wohlig-warmen Wasser gebadet, da erschien Trixy neben ihm und teilte ihm mit das Madam Pomfrey so eben ihre Arbeit beendet hätte.

Harry stieg aus dem Becken und schnappte sich eines der Handtücher und trocknete sich schnell ab. Er zog noch schnell einen der Morgenmäntel an, die alle an einem Hacken hingen an und machte sich auf den Weg zu Madam Pomfrey. Der Morgenmantel schmiegte sich an seinen Körper an und gab ihm wohliges Gefühl. Als er die Tür zum Gästezimmer vorsichtig öffnete sah er Madam Pomfrey gerade mehrere Fläschchen und Phiolen in ihrer scheinbar geräumigen Tasche verstauen.

„Ah, Mr. Potter! Ich denke sie werden erfreut sein zu hören dass es dem jungen Malfoy wieder besser geht!" Sie schaute ihn an.

„Haben sie feststellen können was ihm fehlt?"

„Soweit ich es zurückverfolgen konnte ist dieser junge Mann über mehrere Wochen nicht allzu gut behandelt worden. Die frischesten Wunden lassen sich auf mehrere Stunden zuvor datieren. Er muss unglaublichem Druck ausgesetzt worden sein. Bis sich seine normale geistliche Verfassung wiederhergestellt haben wird, werden wohl noch einige Tage vergehen. Ich habe außerdem eine Entzündung an der Wunde seiner Amputation feststellen müssen. Ich habe diese aber soweit wie möglich versorgt."

Madam Pomfrey schloss ihre Heilertasche mit einem klicken der silbernen Schnallen.

„Muss ich irgendetwas in nächster Zeit noch beachten?"

Während sie auf Harry zuging antwortete sie ihm: „Sie sollten jede drei Stunden nach ihm schauen und seinen Puls überprüfen. Ich denke aber dass ich in zwei Tagen nocheinmal vorbeischauen werde!" Sie hatte nun die Tür erreicht und stand Harry gegenüber.

„Danke, Madam Pomfrey! Ich kann ihnen nicht sagen wie dankbar ich ihnen für ihre schnelle Hilfe bin."

„Ich denke, dass war das mindeste was ich tun konnte. Wenn ich mir aber doch noch eine Frage erlauben darf, Mr. Potter?" Madam Pomfrey sah Harry fragend an.

„Das dürfen sie…"

„Was denken sie werden sie mit dem jungen Malfoy machen wenn er wieder bei voller Gesundheit ist? Sie wissen er wird von den Ministeriumsauroren genauso gesucht, wie Severus Snape." Sie sah nachdenklich aus.

„Ich weiß, Madam…Ich werde mich noch entscheiden müssen, ob ich ihn diesem Schicksal ausliefere. Doch bis dorthin würde ich sie gerne um ihre Diskretion bitten. Ich glaube nicht dass jetzt der geeignete Moment wäre, diese Festnahme an die Öffentlichkeit zu bringen!"

„Natürlich, Mr. Potter, sie können sich auf mich verlassen."