Was geht jetzt?
Kapitel 11: Das unglaublichste Verhör der Welt
Legolas:
Wir „landeten" in der Herrentoilette. Ich öffnete die Tür und blieb erstmal stehen. Das war alles so... anders... groß... und unheimlich. Etliche Menschen liefen geschäftig durch eine... Halle.
„Wo können sie bloß sein?", fragte Aragorn verzweifelt. Wir sahen uns um. Die beiden in dieser Menschenmasse zu finden erschien einfach unmöglich. (Der Quadratur des Kreises gleichgesetzt!)
„Was machen wir denn jetzt?" „Gehen wir mal da rüber...", sagte er und wir gingen zu einem riesigen Fenster. Draußen standen riesige... Dinger, die Ähnlichkeit mit Vögeln hatten.
„Was ist das hier?", fragte ich.
„Keine Ahnung... wo würden wir jetzt sein, wenn wir zwei Maden wären?", überlegte Aragorn. Wir dachten angestrengt nach. Es war wirklich nicht leicht, wie eine Made zu denken. Wir liefen etwas rum.
Plötzlich starrte Aragorn nach vorne. „Sind sie das?" Da saßen zwei Mädchen auf dem Boden. Sie unterhielten sich anscheinend. Plötzlich schlug das Mädchen mit den braunen Haaren dem Mädchen mit den blonden Haaren gegen den Oberarm.
„Ja! Das sind sie!" Wir gingen näher ran. „Da ist ja eine Scheibe...", sagte Aragorn. Wir standen dicht vor der Scheibe und ich hob die Hand und klopfte leicht gegen die Scheibe. Beide drehten die Köpfe und starrten uns an.
Asti senkte schnell wieder den Kopf, während Keks Aragorn anstarrte. „Aragorn?" Er grinste. „Gut, dumme Frage..."
Asti schien meinen Blick zu spüren, denn sie hob langsam den Kopf. Ich tippte mit einem Finger leicht gegen die Glasscheibe. Sie hob die Hand und tippte zurück.
„Soll ich zu dir kommen?", fragte Aragorn neben mir. Keks nickte begeistert und beide entfernten sich.
Asti und ich sahen uns schweigend an, bis sie endlich leise „Hi..." sagte. „Hi...", antwortete ich genau so leise. „Asti... ich... ich hab dich vermisst..." „Ich dich auch..." „Soll ich rüberkommen?"
Sie warf einen Blick auf den Tumult bei den Türen, wo Aragorn verschwunden war. „Nein, lieber nicht..." „Willst du nicht mitkommen?" Sie seufzte. „Ich kann nicht..."
„Warum nicht?" Ich legte die Hand auf das Glas und sie legte ihre genau darauf. „Ich... ich habe... Angst..." „Wovor? Vor mir?" „Warum sollte ich vor dir Angst haben?" Ihr traten die Tränen in die Augen. „Bitte komm mit mir!" „Legolas... ich..." Sie schluchzte auf.
„Weinst du etwa?", fragte ich flüsternd. Sie nickte nur schniefend. „Ich habe dich noch nie weinen gesehen..." „... Ich kann jetzt noch nicht zurück! Ich kann nich..." Plötzlich ging mein Blick über ihre Schulter... da war er.
„Was...", fragte Asti. „Asti?" Sie drehte sich um. „Elladan? Was machst du denn hier?" „Ich bring das Wasser, damit ihr zurück kommt..."
Ich schlug mit der Faust auf die Glasscheibe. „ELLADAN DU HURENSOHN!" „Legolas? Was tust DU hier?" „LASS DIE FINGER VON MEINER VERLOBTEN!" „Legolas...", bat Asti.
„WENN DU IHR AUCH NUR EINEN ZENTIMETER ZU NAHE KOMMST..." „LEGOLAS!", schrie Asti.
Ich konnte es nicht glauben.. Asti mit... Elladan? „Asti... Nein", stotterte ich und wich zurück. „Tu mir das nicht an!..."
„Legolas, beruhig dich! Wir sind nur Freunde!", sagte Asti. „Freunde?" „Ja, Freunde!" „Wie Freunde?" „Soll ich dir jetzt ernsthaft den Begriff Freund definieren?"
„Ich weiß, was ein Freund ist," sagte ich und starrte Elladan an, „aber ein Freund ist nicht unbedingt jemand, der einem am liebsten die Kleider vom Leib reißen würde!" „Ich schlag ihn dann..." „Versprochen?" „Hoch und heilig!"
Ich hob drohend den Zeigefinger. „Elladan, ich warne dich! Wenn du sie auch nur anfasst, dann werde ich dich vierteilen, den Wargen zum Fraß vorwerfen und deine Knochen den Orks als Haarschmuck verkaufen!"
„Das war deutlich", sagte Elladan grinsend. Verdammter Mistkerl! „Dein Vater hat etwas ähnliches gesagt..." „Mein Vater?" „Ja, als wir in Bruchtal aufgebrochen sind."
„Du hast meinen Vater getroffen?", fragte ich sie. Asti nickte. „Und er hat dich nicht aufgehalten?" „Legolas, wir sprechen von Thranduil. Sei bitte nicht unrealistisch!" „Stimmt..." Ich atmete tief durch. „Und du willst wirklich nicht mit kommen?"
Sie schüttelte langsam und unsicher den Kopf. „Werden wir uns wieder sehen?", fragte ich ganz leise. Sie drehte sich zu Elladan um. „Was?", fragte er. „Könntest du uns bitte alleine lassen?" Er deutete vor mir eine spöttische Verbeugung an und verschwand.
„Du wirst mich wieder sehen!", versprach sie. „Wann? Wo?", wollte ich wissen.
Sie legte ihre Hand wieder auf die Glasscheibe. „Such mich!", flüsterte sie. „Aber..." Sie legte ihren Finger auf die Glasscheibe in der Höhe meiner Lippen. Dann hauchten sie das Glas an, küsste die Scheibe dort und schrieb in Spiegelschrift zwei Buchstaben rein. Dann drehte sie sich langsam um und ging.
„M T?", fragte ich verwirrt. Ich starrte ihr nach.
Wo sollte ich sie jetzt suchen! Sie war Richtung Keks verschwunden. Ich ging in dieselbe Richtung wie zuvor Aragorn, doch von ihm war keine Spur zu sehen. Da waren so komische Boxen, durch die die Menschen gingen. Ich konnte Aragorn nirgends entdecken, so ein Scheiß! Aragorn war meistens da wo Keks war... Wo war Keks? Keks war meistens da wo Asti war... Wo war Asti? Womit wir wieder bei der Anfangsfrage waren. Ich beschloss einfach Aragorn zu folgen, denn das würde mich zu Keks und damit auch zu Asti führen. Was für ein perfekter Plan!
Ich ging durch diese komischen Boxen und prompt fing es laut an zu piepen... meine armen Ohren! Ich trat schnell zurück.
Eine Frau trat neben mich. „Bitte legen sie alle Metallgegenstände ab." Ich nickte und legte meine Messer, meine Pfeile und meine Armschienen ab. Die Frau fing ohne ersichtlichen Grund an zu schreien. „Hier ist schon wieder so einer!"
Auf einmal standen zwei grün angezogene Männer neben mir. „Kommen Sie bitte mit!", forderte der eine mich auf. Der andere nahm mir meinen Bogen ab. „Vorsicht, der ist von den der Herrin Galadriel!" „Was?" „Vergiss es..."
Ich wurde quer durch die Halle in ein kleines, enges, dunkles, widerwärtiges Zimmer geführt. Als sich meine Augen an das Halbdunkle gewöhnt hatten entdeckte ich noch jemanden in dem Raum. „Aragorn?"
Derjenige sah überrascht auf. „Legolas?" „Hi..."
Aragorn:
Ich ging so schnell wie möglich in Richtung Durchlass. Keks lief immer neben mir her. Auf der anderen Seite der Glasscheibe. Ich ging zu solchen komischen Boxen, wo immer nur einer auf einmal durchging. Ich stellte mich an und ging schließlich durch. Doch seltsamer Weise fing das Ding an zu piepsen, als ich hindurch ging.
„Bitte legen Sie alle Metallgegenstände ab!", sagte eine Frau zu mir.
Ich zuckte mit den Schultern. War in Edoras auch nicht anders. Ich legte meine Pfeile und Messer ab. Die Frau starrte mich entsetzt an. Dann zog ich mein Schwert. „Passt damit auf! Das ist kein gewöhnliches Schwert! Das ist Andùril!"
Sie wich zurück. „Sicherheitsdienst!", rief sie schrill.
Plötzlich kamen zwei seltsame, grün gekleideten Leute zu mir. „Würden Sie bitte mitkommen?", fragten sie.
Wenn sie schon so höflich fragten... Sie begleiteten mich durch das Tor und plötzlich nahmen sie meine Hände zusammen und fesselten sie mit Schellen. „Was soll das denn?" „Sie sind vorläufig verhaftet. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann vor Gericht gegen Sie verwendet werden." „Was?"
Plötzlich stand Keks vor mir. „Kann ich kurz mit ihm reden?" , fragte sie die grünen Männer. Sie nickten und sie sah mich etwas betreten an. „Ich hätte dir vielleicht vorher sagen sollen, dass man mit einem ca. 1m langem Schwert, einem Dolch und diversen Messern nicht durch einen Metalldetektor kommt..."
Ich sah sie niedergeschlagen an. „Warum hast du es dann nicht getan?"
Sie sah zu mir hoch. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass du das nicht weißt..." Ich nickte. Sie wandte sich an die grünen Typen. „Darf ich ihn küssen?" Die nickten und standen grinsend neben uns. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und ich hob meine Arme über sie und beugte mich zu ihr runter um sie zu küssen. „Ich hab dich vermisst...", sagte sie leise und schaute zu mir hoch.
„Ich dich auch... Wo ist eigentlich deine Krone?", wollte ich wissen. Sie verzog das Gesicht. „Mein Herz vermag es nicht zu sagen, die Trauer ist noch zu nah!" Ich lächelte wieder. „Kommst du jetzt mit mir zurück?"
Sie sah auf den Boden. „Ich kann nicht..." „Wieso denn das? Liebst du mich nicht mehr?" „Doch, aber ich hab es Asti versprochen..." „Wann ist ihre Flucht denn beendet?", fragte ich.
Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn sie keine Lust mehr hat!" „Ich werde dich trotzdem suchen..." Sie nickte. „Ich weiß..."
Ein grüner Typ tippte ihr vorsichtig auf die Schulter. „Fräulein, wir müssen ihn jetzt mitnehmen..." Sie nickte leicht und ich zog meine Arme von ihr weg. „Ich liebe dich!", rief sie mir hinterher.
„Ich dich auch, Keks!", rief ich zurück.
Ich wurde in ein kleines, enges, dunkles, widerwärtiges Zimmer geführt. Ich setzte mich hin und seufzte. Was sollte das jetzt wieder? Nach einer kleinen Weile öffnete sich die Tür wieder. Jemand wurde ebenfalls hereingeführt. „Aragorn?"
„Legolas?" Er seufzte. „Hi..." „Ach du auch..." „Ich hasse dieses Land." „Ich auch..." (Wie Asti sagen würde: True that, true that...)
Die Tür ging wieder auf und ein grüner Typ räusperte sich. „Äh...würden Sie bitte mitkommen?" Ich schüttelte den Kopf. „Legolas, stell dir vor, wir würden mit Gefangenen so umgehen!" „Da wäre es vorbei mit Respektpersonen!"
Wir wurden in eine Art Sprechzimmer geführt und setzten uns an einen Tisch. Mir wurden endlich die Schellen abgenommen. Uns gegenüber saß ein etwas dicklicher, kahlköpfiger Herr und raschelte mit einem Stapel Papier herum. „In Ordnung, wir brauchen ihre Personalien."
Er wandte sich an mich. „Name?" „Aragorn." „Aragorn...?" „Ja." „Und wie weiter?" „Nichts weiter... Arathorns Sohn." „Nein, ich meine einen zweiten Namen!" „Ach so! Streicher, Elessar, Estel, Dun-adan..." „Äh... nochmal zum Mitschreiben: Sie heißen Aragorn Streicher Elessar Estel Dun-adan?" „Nein, NUR Aragorn." „Ja was jetzt... ach lassen wir das! Wohnort?" „Minas Tirith." „Adresse?" „Im Palast." Er hob den Blick. „Aha... und wo soll dieses... Minas Tirith liegen?" „In Gondor." „Und wo liegt... Gondor?" „Im Süden Mittelerdes." „Was? Jetzt hören Sie doch auf mich zu verarschen!"
„Er verarscht euch doch gar nicht...", bemerkte Legolas ruhig. „Und wie heißen Sie?" „Legolas Grünblatt." „Ah! Zumindest mal ein Nachnahme, mit dem wir arbeiten können. Wo wohnen sie?" „Düsterwald." „Gut. Adresse?" „Im Palast."
Er ließ seufzend das Papier sinken und verdrehte die Augen. „Jetzt fangen Sie auch noch damit an! Wer war eigentlich das blonde Mädchen..."
„Made!", korrigierten wir beide gleichzeitig. „Was?" „Made, nicht Mädchen!", erklärte ich.
„Wer war sie? Ihre Komplizin?" „Meine Frau...", sagte ich genervt.
Er starrte mich an. „Sie wissen, dass Sie sich wegen Verführung Minderjähriger strafbar machen können..." „Was?" „Wenn Sie sie verführen, kommen Sie ins Gefängnis", erklärte er.
„Ups...", sagte ich und Legolas grinste vor sich hin. „Von DIR wollen wir gar nicht erst anfangen!", sagte ich zu ihm.
„Soll das heißen", sagte der Typ langsam, „dass sie dieses...diese Made auch..." „NEIN!"
Ich räusperte mich. „Er würde nie mit meiner Frau..." „Also nicht mit Keks! Mit Asti!" „Halt! Wer ist Keks?" „Die blonde Made." „Keks? Wie Gebäck?" „Ja! Keks Packung!"
Er sah mich zweifelnd an. „Und Asti?"
„Asti Cinzano, meine Verlobte, eine Freundin von Keks", erklärte Legolas. „Soll das heißen, Sie haben auch eine Minderjährige verführt?"
Er überlegte. „Hm... kommt drauf an, wie man das sieht... Eigentlich hat SIE angefangen..."
Ich lehnte mich auf den Tisch und grinste ihn an. „Interessant, interessant..." „Aragorn..." „Ich meine, als sie in Helms Klamm ihr Top hochgezogen hat..." „Aragorn, das muss man hier ja wohl nicht vor einem Dritten erläutern!" „Schon okay..."
„Helms Klamm?", fragte der Typ.
„Eine Festung...", sagte Legolas. „Ist das der Sitz ihrer Organisation?" „Organ-was?" „Sie sind doch sicher bei irgend einer terroristischen Organisation... Al-Qaida ... ?" „Was?"
„Haben Sie einen Waffenschein für das?" Er deutete auf unsere Waffen, die auf einem Tisch ausgebreitet waren. „Nö", sagte Legolas. „Also unerlaubter Waffenbesitz..."
„Was wollt ihr eigentlich von uns?", fragte ich. „Sie können doch nicht erwarten, dass wir Sie derartig bewaffnet durch einen Metalldetektor lassen!"
Legolas stützte den Kopf auf die Hände. „Dafür bring ich Asti um!" Der Typ grinste uns schmierig an. „Jetzt weiß ich es: Sie sind Mädchenhändler!"
„Was? Wie soll man denn mit Mädchen handeln?" „Sie wissen schon... als Prostituierte... Und diese Asti und Keks sind wohl ihre persönlichen... Sklavinnen..." Legolas seufzte. „Schön wär's..."
Ich sah ihn an. „Was?" „Dann könnte ich sie wenigstens vorm Weglaufen hindern." „Sie halten sie also gegen ihren Willen fest?" „Nein", sagte Legolas. „Aber ich würde, wenn ich könnte." „Aha!"
Plötzlich verschwanden meine Waffen vom Tisch. „WAS WAR DAS?", fragte der Typ entsetzt. Wir zuckten die Schultern. „Weg gebiemt..."
Plötzlich ging die Tür auf. „Guten Tag, mein Name ist Blanchett, ich soll hier übernehmen!"
Der Typ hob die Hände. „Gott sei Dank! Aber Sie werden kein Glück mit den beiden haben!"
Wir starrten die in grün gekleidete Frau an. Legolas formte lautlos das Wort „Gala". Sie grinste uns an und zwinkerte. „Also..." Sie nahm das Papier und las sich durch, was darauf stand. „In Ordnung...Ihre Namen sind also Aragorn und Legolas..." Wir nickten. „...und Sie kommen aus Minas Tirith beziehungsweise Düsterwald..." „Ja..." „Wie alt sind Sie denn?" „Neunzig", sagte ich.
Der Typ starrte mich an. „Sie sind doch nie im Leben 90!" „Doch..."
Gala grinste und notierte es sich. „Und Sie?", fragte sie Legolas.
„Zweitausendneunhunderteinunddreißig." Der Typ starrte ihn an. „Bitte?" „2931!", wiederholte Legolas höflich. Gala schrieb Legolas' Alter mit todernster Miene auf.
Der Typ starrte uns abwechselnd an und seufzte dann. „Ich brauch nen Kaffee!" Damit ging er aus dem Zimmer. „Darauf hab ich gewartet!", sagte Gala.
„Was machst du hier?", fragte ich. „Keks hat mich gebeten, dich zu befreien. Aber dass Legolas auch verhaftet wurde wussten sie anscheinend nicht!"
Legolas stand auf und packte seine Waffen ein. „Meine Güte, die sind hier ja total beschränkt!"
„Wem sagst du das?", fragte Gala, „Drei Mal darfst du raten, warum ich in Mittelerde wohn." Legolas grinste sie an. „Ach, mir würde da ein Grund einfallen..." „Ich lass dich gleich hier!", drohte sie ihm.
„Schon gut!", sagte er, grinste aber weiter. „Also biem ich euch mal zurück!"
