Was geht jetzt?
Kapitel 12: Ein Wiedersehen mit Folgen...
Squeaky:
Mit einem vollendeten Rad beendete Keks ihre Schwebebalkenkür und stand kerzengerade auf dem Boden. Mit offenem Mund starrten wir sie an. Wie machte sie das bloß! Sie grinste über das ganze Gesicht und zwinkerte Asti zu. Was hatten die beiden denn jetzt schon wieder für Insiderwitze? Asti war als nächste dran und vollbrachte ebenso eine Glanzleistung wie Keks. Ich war einfach sprachlos. Hatten die beiden trainiert? Ich sah Asti fragend an. „Asti? Wie hast du das gemacht?" Sie grinste. „Ich bin halt toll..." „Keks?", hilfesuchend sah ich sie an. Sie zuckte bloß mit den Schultern. „Ich bin halt geil..." Ich seufzte, seit einigen Tagen waren die beiden irgendwie anders... Ich konnte es mir einfach nicht erklären... Unsere Sportlehrerin stürzte sich auf die beiden. „Ihr solltet unbedingt in eine AG gehen!" Die beiden sahen sich entsetzt an. „Nein! Auf keinen Fall!" Die beiden hassten alles was mit Schule zu tun hatte, vorallem Nachmittags. Wir bekamen eine kurze Trinkpause und ich war als eine der ersten fertig. Asti und Keks lieferten sich noch eine Wasserschlacht in der Dusche und man hörte ihr lautes Gekreische bis draußen. „Ich geh schon mal runter, ihr Maden!", rief ich ihnen zu. „Is okay..." Ich ging wieder runter in die Sporthalle, dort hatten sich alle in einem Kreis versammelt. Neugierig drängelte ich mich nach vorne. Und da standen sie... Aragorn und Legolas. Ohne Scheiß. Ich versuchte so leise wie möglich zu kreischen und bemühte mich wieder gleichmäßig zu atmen. „Legolas...", hauchte ich und stürmte auf ihn zu um ihn zu umarmen. Verblüfft sah er mich an. „Wer seid ihr?" „Squeaky...", hauchte ich. „Kennst du vielleicht Asti oder Keks?" Ich nickte und wollte ihm gerade erklären, das die beiden zwei meiner engsten Freunde waren, als man jemanden laut brüllen hörte... oben an einem Drahtnetzgitter stand Asti mit rotem Kopf und sah aus, als ob sie jemanden umbringen wollte. „SQUEAKY, ICH BRING DICH UM!" Neben ihr sah ich Keks, die verzweifelt versuchte Asti festzuhalten. Legolas riss sich von mir los. „Asti?" Aragorn starrte ebenfalls nach oben. „Keks..." Legolas rannte los, an mir vorbei zur Tür. Asti wurde mit einem Mal bleich und wich nach hinten zurück. Keks stand wie versteinert da und starrte in die Halle hinunter. „Aragorn...", flüsterte sie leise, als sie mit einem Ruck nach hinten gezerrt wurde. Ich drehte mich um und sah Aragorn, der wie hypnotisiert nach oben starrte. „Keks...", flüsterte er leise und rannte dann ebenfalls los. „Ihr kennt euch?", schrie ich ihm hinterher. Keine Reaktion. Fragend starrten wir uns an. Alex und Uli schwärmten gerade von Aragorn... Ich überlegte: Was war das eigentlich gerade?
Keks:
Asti zerrte mich keuchend über den Schulhof zum Bus. „Komm schon Keks, wir haben nen Deal!" Ich nickte, ich war einfach nicht fähig zu antworten. „Asti, warte!", rief Legolas hinter uns. Asti beschleunigte ihre Schritte. „Keks!", ertönte Aragorn's Stimme. Ich verlangsamte meine Schritte und sah über meine Schulter nach hinten. Da liefen die beiden und winkten hektisch. „KEKS!", brüllte Asti vor mir. Ich beschleunigte meine Schritte wieder und wir bestiegen einen Bus. „Fahren Sie verdammt nochmal los!" Der Busfahrer zuckte vor Schreck zusammen, schloss dann aber die Türen und fuhr los. Ich rannte nach hinten zur Affenschaukel und starrte nach draußen, wo Aragorn und Legolas angerannt kamen. Ich knutschte die Glasscheibe ab, woraufhin Aragorn lächeln musste. Legolas starrte dem Bus ausdruckslos hinterher. „Wo fahren wir denn überhaupt hin?", fragte ich Asti. „Gehen wir nach Stuttgart zum Flughafen, und dann nach Indien oder so.. Aline kommt doch nachher aus Amerika zurück, die können wir dann auch treffen." Ich nickte und setzte mich neben sie. Eine Stunde später erreichten wir den Flughafen. Wir erhielten zwei Passteile mit denen man in den Check-In-Bereich kam und lehnten uns an die Glasscheibe. „Wie lange dauert's noch bis Aline kommt?", fragte ich Asti. „Halbe Stunde noch...", meinte sie und starrte gedankenverloren auf die Geschäftsleute. „In 20 Minuten gehen wir dann zu den Arrvials..." „Okay..." Plötzlich klopfte es hinter uns und ruckartig drehten wir uns um: da standen Aragorn und Legolas, auf der anderen Seite der Glasscheibe. „Aragorn?", fragte ich. Er grinste. „Gut, dumme Frage..." Asti hatte ihren Kopf gesenkt und hob ihn jetzt ganz langsam hoch. Legolas tippte mit seinem Zeigefinger gegen das Glas. Asti hob ihre Hand und tippte zurück. Irgendwie süß die beiden.. Ich wandte meinen Blick wieder zu Aragorn. „Soll ich zu dir kommen?", fragte er. Ich nickte begeistert. „Ja!" Er ging zu dem Metalldetektoren. Geduldig wartete ich auf der anderen Seite, doch er tauchte einfach nicht auf... Ich hatte eine böse Ahnung und fühlte mich bestätigt, als ich zwei Polizisten auftauchen sah. Kurz darauf kamen sie mit Aragorn in Handschellen wieder raus. Ich stellte mich den Polizisten in den Weg. „Kann ich kurz mit ihm reden?" Sie nickten und ich sah Aragorn etwas betreten an. „Ich hätte dir vielleicht vorher sagen sollen, dass man mit einem ca. 1m langem Schwert, einem Dolch und diversen Messern nicht durch einen Metalldetektor kommt..." Er sah mich niedergeschlagen an. „Warum hast du es dann nicht getan?" Ich sah zu ihm hoch. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass du das nicht weißt..." Er nickte. Ich wandte mich an die Polizisten. „Darf ich ihn küssen?" Die nickten und standen grinsend neben uns. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und Aragorn hob seine Arme über mich und beugte sich zu mir runter um mich zu küssen. „Ich hab dich vermisst...", sagte ich leise und schaute zu ihm hoch. „Ich dich auch... Wo ist eigentlich deine Krone?" Ich verzog mein Gesicht. „Mein Herz vermag es nicht zu sagen, die Trauer ist noch zu nah!" Er lächelte wieder. „Kommst du jetzt mit mir zurück?" Ich sah auf den Boden. „Ich kann nicht..." „Wieso denn das? Liebst du mich nicht mehr?" „Doch, aber ich hab es Asti versprochen..." „Wann ist ihre Flucht denn beendet?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. „Wenn sie keine Lust mehr hat!" „Ich werde dich trotzdem suchen..." Ich nickte. „Ich weiß..." Ein Polizist tippte mir vorsichtig auf die Schulter. „Fräulein, wir müssen ihn jetzt mitnehmen..." Ich nickte leicht und Aragorn zog seine Arme von mir weg. „Ich liebe dich!", rief ich ihm hinterher. „Ich dich auch, Keks!", hörte ich noch bevor der Lärm um mich herum langsam wieder in mein Gedächtnis drang... Total fertig setzte ich mich auf eine Bank. Aragorn in Handschellen...
Asti:
Sprachlos standen Legolas und ich uns gegenüber. Bis ich schließlich ein leises „Hi..." herausbrachte. „Hi...", antwortete er genau so leise. „Asti... ich... ich hab dich vermisst..." „Ich dich auch..." „Soll ich rüberkommen?" Ich warf einen Blick auf den Tumult mit Aragorn. „Nein, lieber nicht..." „Willst du nicht mitkommen?" Ich seufzte schwer. „Ich kann nicht..." „Warum nicht?" Er legte die Hand auf das Glas und ich legte meine genau darauf. Nur eine Glasscheibe. Nur eine verfluchte Glasscheibe! „Ich... ich habe... Angst..." „Wovor? Vor mir?" „Warum sollte ich vor dir Angst haben?" Mir traten die Tränen in die Augen. „Bitte komm mit mir!" „Legolas... ich..." Ich schluchzte laut auf. „Weinst du etwa?", fragte er flüsternd. Ich nickte nur schniefend. „Ich habe dich noch nie weinen gesehen..." „... Ich kann jetzt noch nicht zurück! Ich kann nich..." Plötzlich ging sein Blick über meine Schulter hinter mich und wurde ziemlich... bedrohlich. „Was..." „Asti?" Ich fuhr herum. „Elladan? Was machst du denn hier?" „Ich bring das Wasser, damit ihr zurück kommt..." Plötzlich schlug eine Faust auf die Glasscheibe. „ELLADAN DU HURENSOHN!" „Legolas? Was tust DU hier?" „LASS DIE FINGER VON MEINER VERLOBTEN!" „Legolas...", versuchte ich ihn zu beruhigen. „WENN DU IHR AUCH NUR EINEN ZENTIMETER ZU NAHE KOMMST..." „LEGOLAS!", schrie ich. „Asti... Nein", stotterte er und wich erschrocken zurück. „Tu mir das nicht an!..." DAS hatte er irgendwie falsch verstanden. „Legolas, beruhig dich! Wir sind nur Freunde!" „Freunde?" „Ja, Freunde!" „Wie Freunde?" „Soll ich dir jetzt ernsthaft den Begriff Freund definieren?" „Ich weiß, was ein Freund ist," sagte er und sein Blick wanderte wieder zu Elladan, „aber ein Freund ist nicht unbedingt jemand, der einem am liebsten die Kleider vom Leib reißen würde!" „Ich schlag ihn dann..." „Versprochen?" „Hoch und heilig!" Er hob drohend den Zeigefinger. „Elladan, ich warne dich! Wenn du sie auch nur anfasst, dann werde ich dich vierteilen, den Wargen zum Fraß vorwerfen und deine Knochen den Orks als Haarschmuck verkaufen!" „Das war deutlich", sagte Elladan grinsend. Dass der immer noch grinsen konnte, beeindruckte mich irgendwie. „Dein Vater hat etwas ähnliches gesagt..." „Mein Vater?" „Ja, als wir in Bruchtal aufgebrochen sind." „Du hast meinen Vater getroffen?", fragte er mich. Ich nickte. „Und er hat dich nicht aufgehalten?" „Legolas, wir sprechen von Thranduil. Sei bitte nicht unrealistisch!" „Stimmt..." Er atmete tief durch. „Und du willst wirklich nicht mit kommen?" Ich schüttelte langsam und unsicher den Kopf. „Werden wir uns wieder sehen?", fragte er ganz leise. Ich drehte mich um und sah Elladan auffordernd an. „Was?", fragte er. „Könntest du uns bitte alleine lassen?" Er deutete vor Legolas eine spöttische Verbeugung an und verschwand. „Du wirst mich wieder sehen!", versprach ich ihm. „Wann? Wo?", wollte er wissen. Ich legte meine Hand wieder auf die Glasscheibe. „Such mich!", flüsterte ich. „Aber..." Ich legte meinen Finger auf die Glasscheibe in der Höhe seiner Lippen. Dann hauchte ich das Glas an, damit es beschlug, küsste sie dort und schrieb in Spiegelschrift zwei Buchstaben rein. Dann drehte ich mich langsam um und ging. (Ich liebe theatralische Auf- und Abgänge!) Ich hörte noch einmal ein fragendes „M T?" und dann ging ich zu Keks, die ziemlich verstört auf einer Bank saß. „Na?", fragte ich sie. „Sie haben ihn verhaftet..." „Oh..." „Glaubst du, er kommt wieder frei?" „Bestimmt..." Elladan und Elrohir gesellten sich zu uns. „Ihr seid noch hier?", fragte Elrohir überrascht, „Ich dachte eigentlich, ihr würdet mit ihnen gehen..." Keks fing an zu grummeln. „Asti und ich haben nen Deal..." „Sollen wir jetzt nach Mittelerde zurück?", fragte Elladan. Keks nickte freudig. „Gehen wir davor noch einkaufen?", fragte ich. Sie nickte wieder. „OK..." Nach einem kleinen Ausflug in die Stadt suchten wir uns einen ruhigen Platz und wenig später waren wir wieder in Mittelerde.
Wir kamen in der Nähe von Bruchtal raus (Warum auch immer...). Also machten wir da gerade mal nen Abstecher hin. Wir platzten mitten in den Speisesaal. „Hallo alle miteinander!", rief Keks in die Runde. Elrond, Gala und Thranduil fuhren erschrocken zusammen. „Was macht ihr denn wieder hier?", fragte Elrond verwundert. „Wir haben gedacht, wir schauen mal vorbei...", sagte ich. Keks setzte sich neben Gala und grinste sie an. „Na? Mal wieder die beiden uns nachgeschickt?" Sie sah betont weg. „Ein Bisschen..." Da fing Keks an zu kichern. „Ich muss dich um nen Gefallen bitten..." Sie starrte sie entsetzt an. „Muss ich etwa schon wieder mitkommen?" „Nein, aber... kannst du die beiden zurück holen?" „Wollt ihr sie treffen?" „Netter Versuch, Thranduil...", sagte ich. „Was ist denn los?", fragte Gala. Keks sah auf den Boden. „Sie haben Aragorn verhaftet..." „WAS? Wie hast du das denn geschafft?" „Er ist durch den Metalldetektor am Flughafen..." „Mit Schwert und Dolch und so?" „Genau..." Sie seufzte. „Mal sehen, was sich machen lässt." Keks fiel ihr um den Hals. „Äh... Kannst du seine Sachen auch zurück kriegen?" „Ja... schon." „Krieg ich sein Schwert?" Gala starrte sie entsetzt an, als Thranduil, der am Grübeln war den Finger hob. „Halt! Wenn... wenn ihr das wisst, müsstet ihr sie doch gesehen haben!" „Hervorragend kombiniert, Watson!", sagte ich und nahm mir eine imaginäre Pfeife aus dem Mund. „Hat Legolas dich gesehen?" „Ja." „Und?" „Nichts und." „Er hat dich gehen lassen?" „Da war eine Glasscheibe zwischen uns." „Aha... Gala, könntest du mit dem zurückholen warten, bis wir weg sind?" „Ihr habt sie gesehen und rennt immer noch weg?" „Nicht mehr lange...", flötete ich. „Aber sie wissen doch gar nicht, wo wir hin wollten", jammerte Keks. „Aber sie könnten drauf kommen!" „Wie denn?" „Ich hab Legolas nen Tipp gegeben..." „Glaubst du im Ernst, dass dein Zwergkaninchen intelligent genug ist, um einen Tipp zu verstehen?" „Keks..." „OK..." „Was hat Legolas gesagt?", wollte Thranduil wissen. „Geht's dich was an?" „Nur so... aber falls es jemanden interessiert: Ich werde wieder zurück gehen!" Stille. Dann ein erfreutes Kreischen aus Richtung Gala. „Asti! Das ist die beste Idee, die du seit langem hattest!" Thranduil kam auf mich zu und... drückte mich an sich. „Komm an mein Herz, Schwiegertochter!" „Elrond, ich glaub Thranduil ist krank!" „Was?" Keks starrte ihn an. „Du hast Asti angefasst..."
Keks:
Asti knurrte mich wütend an. „Haha... sehr witzig..." Thranduil ließ sie wieder los und räusperte sich. „Und wann trefft ihr euch wieder?" „Tja...", grinste ich. Asti fing an zu kichern. „Bald..." Gala runzelte die Stirn. „Wann ist bald?", fragte sie argwöhnisch. „Bald?", fragte ich. „Okay, ich lass es... Ich hol jetzt erst mal das Zeug von Aragorn..." „Das ist kein einfaches Zeug! Das ist sein Schwert!", warf ich ein. „Keks, sei bitte nicht so... so..." Sie verstummte. „Keksig?", fragte Asti mit einem Grinsen. „Genau... und jetzt haltet die Klappe, ich muss mich konzentrieren!" Sie starrte vor sich auf den Tisch und kurz darauf polterten Aragorn's Waffen hinter ihr auf den Boden. Sie grinste leicht. „Oh... eigentlich wollte ich den Tisch treffen..." Ich stürmte auf die das geile Schwert zu und streichelte es. „Meins, ... mein Eigen, ... Mein Schatz!" Asti kicherte. „Keks, du übertreibst..." Ich schüttelte den Kopf und steckte das Schwert in die Scheide. „Jetzt wird Aragorn mich erst Recht suchen!" Asti seufzte. „Na toll..." Wir ritten eine Stunde später los, Richtung Edoras.
