Was geht jetzt?
Kapitel 20: Wo ist Asti's Hochzeitsnacht?
Asti:
Am nächsten Morgen lag ich hellwach im Bett. „Legolas?"
Er drehte sich zu mir und legte seinen Arm über meinen Bauch. „Ja?"
„Sind wir verheiratet?"
Er stemmte sich auf die Arme. „Was?"
„Ob wir verheiratet sind!"
Er sah weg, als ob er erst überlegen müsste. „Ja?"
Ich atmete tief durch, schloss die Augen und kreischte so laut und hoch es mir möglich war los.
(Irgendwo im Palast fuhren Aragorn und Keks aus dem Schlaf.
„Bei Elendil! Was war das?"
Keks fiel seufzend zurück ins Kissen. „Asti ist wieder wach und nüchtern...")
Legolas saß im Bett und sah mich zweifelnd an. Inzwischen war ich in hysterisches Lachen ausgebrochen.
„Asti?", fragte er besorgt, „Ist mit dir alles Ok?"
Schwungvoll setzte ich mich auf, nahm sein Gesicht und küsste ihn.
„Wofür war das denn?", fragte er lächelnd.
„Wir sind verheiratet!", rief ich aus.
„...Ich weiß!"
Ich sprang auf und führte einen Freudentanz vor.
„Asti? Geht's dir gut?"
„JAAAA!", kreischte ich.
„Ich hab's geschafft!"
„Du und der Sekt..."
„Nein, nur ich!"
„Ach ja? Dann sag doch mal, was gestern so passiert ist!"
Ich verstummte. „Äh... da waren... ganz viele... Leute...und...äh..."
Er grinste vielsagend. „Nicht zu vergessen, dass du Elladan umarmt und ihm dann eine geschmiert hast."
„Was?"
„Genau."
„Der Arme..."
„Asti..."
„...dabei ist er doch dafür verantwortlich, dass wir jetzt verheiratet sind..."
„...Asti..."
„...wir verdanken ihm wirklich viel..."
„Asti!"
„Was?"
„Wenn er nicht wäre, wäre unserer Hochzeit außer deinen Fluchtversuchen nie etwas im Weg gestanden."
„Oh..."
„Ja, so seh ich das auch."
Ich setzte mich zu ihm auf's Bett und küsste ihn noch mal. „Aber jetzt ist es vorbei!"
„Mit was?"
„Mit dem weg Gerenne!"
„Aha..."
„Das klingt ja nicht besonders überzeugt..."
„Ich glaub dir erst, wenn wir eine zeitlang verheiratet sind."
„Gut..."
Ich zog mich an und hüpfte aus unserem Zimmer und in den Speisesaal (Ich weiß jetzt, wo er ist!hüpf) .
Als ich die Tür aufriss und ein lautes „Guten Morgen!", in den Raum schmetterte, sahen mich alle recht verwundert an. Ich hüpfte an meinen Platz und setzte mich.
Keks grinste mich an. „Und, wie war die Hochzeitsnacht?"
Ich verstummte. Hochzeitsnacht? Hochzeitsnacht? Ich? „Was?"
Sie kicherte. „Du weißt schon... Hochzeitsnacht!"
So langsam wurde mir eine grausame Tatsache bewusst. Gerade kam Legolas (immer noch leicht verwirrt) in den Saal.
„Legolas?", fragte ich leise.
„Was?"
„Hatten wir überhaupt eine?"
„Eine was?"
„...Hochzeitsnacht..."
Er lächelte und hob die Augenbrauen. „Ja, durchaus..."
Ich ließ meinen Kopf jammernd auf den Tisch fallen.
Keks klammerte sich vor Lachen an den Stuhl.
„Was ist denn?", fragte Legolas.
„Sie...sie...", keuchte Keks, „Sie erinnert sich nicht mehr!"
Er sah mich erstaunt an. „Was? Gar nicht?"
Ich schüttelte wimmernd den Kopf. „Überhaupt nicht!"
„Du verarschst mich!", sagte er toternst.
„Nein! Ich weiß NICHTS mehr!"
Keks kriegte sich gar nicht mehr. „Du armes Würstchen..."
„Hey...", jammerte ich.
Legolas schüttelte den Kopf. „Wie kann man so was vergessen?"
Ich wimmerte nur leise vor mich hin.
Keks grinste mich an. „Ich weiß MEINE Hochzeitsnacht noch ganz genau..."
„Keine Details bitte!", warf ich schnell ein.
Aragorn saß still da und schlürfte sein Kaffee-Verschnitt.
Da ging die Tür auf und Thranduil und Gala kamen herein.
„Na ihr frisch Verheirateten?", begrüßte uns Thranduil grinsend.
„Was geht mit dem Asti?", fragte Gala, was vermutlich daher kam, dass ich meinen Kopf auf die Tischplatte hämmerte.
Keks setzte ein strahlendes Grinsen auf. „Sie kann sich nicht an die Hochzeitsnacht erinnern!"
„Oh..." Sie setzte sich, war kurz still, sprang wieder auf und hob den Finger. „Mir fällt da was ein! Wartet hier!"
Und dann rannte sie aus dem Saal.
Wenig später kam sie mit einer Flasche zurückgerannt. „Trink das!", sagte sie zu mir.
„Was ist das?", fragte ich misstrauisch.
„Dadurch erinnerst du dich wieder an alles."
„Wirklich?", fragte Legolas.
„Ja!"
Ich schnupperte an der klaren Flüssigkeit. „Werde ich dadurch auch kein Zwerg?"
Gala grinste. „...schwere Nebenwirkungen sind nicht auszuschließen."
„WAS?"
„Spaß..."
„Und was ist mit anderen Nebenwirkungen?", fragte Keks interessiert.
Gala räusperte sich. „Es kann sein, dass du etwas... sagen wir mal... halluzinierst, bis die Wirkung einsetzt."
Ich sah die Flüssigkeit abschätzend an. „Legolas?"
„Ja?"
„Ich tu's... wenn du mir Elladan vom Hals hältst!"
„Nichts lieber als das."
Keks klopfte mir auf die Schulter. „Wir passen schon auf dich auf, Aschdilein!"
Aragorn sah mich kurz an. „Wenn du meinst, Asti..."
„Legolas?"
„Was?"
„Lohnt es sich?"
Er fing an zu lachen. „Auf jeden Fall!"
„Na dann Skoll!"
Und dann kippte ich das Zeug weg. Und langsam merkte ich, wie mir schummrig wurde.
„Alles in Ordnung?", fragte Legolas besorgt.
„Mir ist schwindelig..."
„Das vergeht wieder...", tröstete Gala mich.
„Ok..."
Die Tür ging wieder auf.
„Morgen...", rief jemand.
„Morgen..." Ich sah auf und erstarrte. „Desperados?"
Legolas räusperte sich. „Asti...das ist... Elladan."
„Oh... Jetzt wo du's sagst..."
„Was ist denn mit Asti los?", wollte er wissen.
„Haltet die Klappe!", rief ich, bevor Keks ausholen konnte.
Legolas räusperte sich nochmal. „Asti... wer ist Desperados?"
Ich grinste. „Ein Typ... Bodybuilder... Steht mir sehr nah..."
„ASTI..."
Keks kicherte. „Legolas tut mir Leid."
Dieser sah mich ungläubig an. „Wer ist dieser... Typ?"
„Bist du eifersüchtig? Er wohnt bei mir. Ich hab Jahrelang mit ihm in einem Zimmer geschlafen!"
„In einem Bett?"
„Das nicht... glaub ich zumindest."
„Asti... Ich... ich glaub das einfach nicht."
„Jetzt sag's ihm schon!", sagte Keks und rollte mit den Augen.
„Desperados ist mein Bruder!" Legolas atmete auf.
„Ich dachte schon..."
„Ich muss hier raus...", sagte ich und stand auf.
Ich ging in Richtung Tür, bis sich wieder jemand räusperte.
„Asti?", sagte Gala kichernd.
„Ja?"
„Das ist das Fenster...die Tür ist in der anderen Richtung!"
„Oh...stimmt..."
Also ging ich zur richtigen Tür und verließ den Raum. Ich wanderte ein Bisschen durch den Palast (Eigentlich war ich auf der Suche nach unserem Zimmer, aber das konnte ich in meinem Zustand bei bestem Willen nicht finden.) und lief dann schließlich in Richtung Speisesaal...oder so...
Irgendwann ging ich einfach in einen Raum und zu meiner Freude war Legolas da. Er stand am Fenster und sah raus. Ich ging zu ihm, drehte seinen Kopf und küsste ihn. Es herrschte Stille. Dann eine mir bekannte Stimme.
„...Asti?"
Meine Hände zuckten weg, als hätte ich mich verbrannt. „Keks?"
Zwei gellende Schreie hallte durch ganz Düsterwald.
Als Aragorn und Legolas uns fanden, drängte sich jede von uns in eine Ecke und wir starrten uns durch den Raum hinweg entsetzt an.
„Was ist denn hier los?", fragte Aragorn.
Keks zeigte auf mich. „Sie... sie... sie... hat...was...getan!"
Legolas sah mich an. Ich saß in meiner Ecke und kaute apathisch an meinem Daumennagel.
„Was denn?", fragte Aragorn weiter.
„Sie hat mich... GEKÜSST!"
Die beiden starrten sie an, dann mich und dann brachen sie in schallendes Gelächter aus.
„Du hast WAS getan?"
Zur Antwort wimmerte ich leise.
Legolas kam zu mir, kniete sich hin und musterte mich. „Dich kann man auch keine fünf Minuten alleine lassen."
„Legolas?"
„Was?"
„Bist du's auch wirklich?"
„Ja...schon!"
Ich fiel ihm um den Hals. „Das war nicht lustig!", jammerte ich.
„Aber echt nicht!", stimmte Keks mir zu.
„Daran ist nur Gala Schuld!", wimmerte ich.
Legolas lachte, hob mich hoch und trug mich vorsichtshalber in unser Zimmer.
Keks:
„Keks?", fragte Aragorn besorgt.
„...mihmihm...", wimmerte ich.
„Was?", fragte er verwirrt.
„Asti hat mich geküsst!"
Er grinste. „Ja... ich weiß."
„Tu doch was!", jammerte ich.
„Was soll ich denn tun?", fragte er.
„Keine Ahnung, tu irgendwas!"
Er überlegt. „Vielleicht hat Gala ja ein Mittel gegen „böse" Erinnerungen?"
„Werd ich dann so wie Asti?"
Er grinste. „Man weiß es nicht..."
„ARAGORN!", schrie ich und sprang auf. „Ich geh jetzt zu Gala und hol mir ein Mittel..."
Ich ging zu Gala, die mir bloß grinsend eine Flasche in die Hand drückte.
„Ich hab's gehört... Herzliches Beileid!"
„Danke..."
„Du weißt die Nebenwirkungen?"
Ich nickte. „Halt dich von Asti fern!", rief sie mir noch hinter her.
Auf einmal kam mir jemand dunkelhaariges entgegen. Ich vermutete einfach mal, dass es Aragorn war, der mich suchte und sprang dem Elb um den Hals. Ein Räuspern ertönte.
Ich zuckte zusammen. „Du bist nicht Aragorn?", fragte ich leise und ließ den Kerl wieder los.
„Nein, Keks..."
„ELROND?"
„Ja..."
„Tut mir Leid, tut mir Leid..."
„Ist in Ordnung..."
Ich entfernte mich so schnell es ging von ihm.
Ich ging in den Garten, das kam mir irgendwie am sichersten vor. Ich hockte mich auf eine Bank, als plötzlich jemand dunkelhaariges den Weg entlang kam. Kurz vor der Bank hielt der jemand an und schaute zögerlich in meine Richtung.
„Hallo?", kam es leise.
Ich sah angestrengt in die Richtung. Wer war das verdammt nochmal! „Hallo?", fragte ich zögerlich zurück.
Eine leises „Keks?", war die Antwort.
„Asti?"
„Ja."
Gut, sehr gut. Das war also Asti... ich war beruhigt.
„Es tut mir Leid wegen vorhin...", entschuldigte sie sich.
Ich nickte. „Passt scho... Ich weiß jetzt wie das ist, hab auch so Zeug getrunken..."
Sie setzte sich neben mich. „An was willst du dich denn erinnern?"
„Ich will etwas vergessen!"
„Oh..."
„Wir sind schon bemitleidenswert...", meinte ich.
„Jetzt können wir ja immer zusammen rätseln wer die nächste Person ist..."
„Ich hab schon Elrond umarmt...", erzählte ich.
„Jesus!", rief sie grinsend aus. Dann wurde sie wieder ernst. „Was ich gemacht hab, weißt du ja..."
Ich nickte, als jemand an uns vorbei lief, ruckartig Halt machte und sich zu uns drehte.
„Darf ich mich zu euch setzen?"
Ich konnte seine Stimme bei bestem Willen nicht identifizieren!
„Klar...", antwortete Asti. Sie hatte ihn also erkannt...
„Wer ist das?", fragte ich sie leise.
„Elladan..."
„Okay, danke..."
Elladan sah uns an (zumindest vermutete ich das...) „Alles in Ordnung bei euch?", fragte er nach einer Weile.
Asti sah auf und ein lautes. „Oh mein Gott!", entfuhr ihr.
„Was ist denn los?", fragte ich leise.
„Ich weiß jetzt wieder was in Bruchtal war... mit Elladan...", flüsterte sie zurück.
„Ach wirklich?", fragte Elladan.
„Verdammte Elbenohren...", knurrte Asti.
„Und, wie kann er küssen?", fragte ich sie grinsend.
„Ich will nicht darüber reden...", antwortete sie.
„Nein?", fragte Elladan.
„Ja! Und vorallem nicht mit dir!", gab sie zickig zurück.
„Du weißt es wirklich wieder?", fragte er honigsüß.
„Elladan, hau ab!", mischte ich mich ein.
„Genau, verpiss dich!", sagte Asti.
Er zuckte mit den Schultern. (Vermutete ich zumindest.) „Man sieht sich Asti...", sagte er.
Sie rieb sich die Augen. „Nicht wirklich..."
Ich musste kichern, als ein blonder Elb um die Ecke kam.
„Und wer ist das jetzt?", fragte ich Asti leise.
„Das müsste eigentlich Legolas sein..."
Sie sprang auf und umarmte den Elben. „Asti?"
„Hallo Thranduil... Ich hatte gerade das Bedürfnis jemanden in den Arm zu nehmen..."
Ich musste lachen, lügen war echt nicht Asti's Stärke.
„Hast du Alkohol getrunken?", fragte Thranduil.
„Nein!", empörte sich Asti.
Er schüttelte den Kopf und ging seufzend davon.
„Oh je... ich glaube wir haben ein Problem...", sagte Asti und seufzte.
„Ein großes Problem..."
„Was sollen wir denn jetzt machen?", fragte Asti unsicher.
„Gehen wir einfach tief in den Wald... also den Wald hier im Garten...", schlug ich vor.
„Gute Idee...", stimmte mir Asti zu.
„Warte, da kommt jemand blondes...", murmelte ich und sah auf den Boden.
„Einfach so tun als ob nichts wär..."
Dieser jemand blieb vor uns stehen.
„Hey ihr beiden! Alles Okay?" Dieser jemand kannte uns also.
„Hi...wer immer du auch bist!", sagte Asti.
Der jemand kam her und zeigte auf sich. „Ich Gala! Du verstehe?"
Wir grinsten sie an. „Ach... ja... hi..."
„Ich wollt nur schauen, ob mit euch alles in Ordnung ist...Ich hab euch schon länger beobachtet."
„Ach...", murmelte ich.
„Ein paar Sachen: Keks, meinst du nicht, dass Elrond „etwas" zu alt für dich ist?..." - ich knurrte sie wütend an - „... und Asti: Wenn du dich an die Sache mit Elladan erinnern kannst, hast du vermutlich bald deine Erinnerung wieder und alles ist vorbei..." - Asti atmete auf - „...aber so lange: Hände weg von Thranduil!"
Jetzt knurrte Asti auch. „Hey..."
„Und", fuhr Gala fort, „eine gute Idee, euch zusammen aufzuhalten! So könnt ihr EUCH wenigstens nicht verwechseln..."
Wir knurrten beide. „Gala, das ist nicht lustig!"
„Stimmt...es ist lachhaft!"
„GALA!"
„Schon gut... Ich geh dann mal wieder und lass euch..." - sie setzte ein fieses Grinsen auf - „...Turteltäubchen mal alleine!"
Asti musste mich festhalten, damit ich nicht auf Gala losging. „Dumme Gala...", murrte ich.
Gala drehte sich noch einmal um und winkte uns mit einem breiten Grinsen nach. Ich warf ihr einen bösen Blick zu, die konnte was erleben, wenn ich wieder... nüchtern(?) war!
„Komm wir gehen in den Wald... da sind wir... sicher!", meinte Asti und zog mich in den Wald... uh!
Aragorn:
„Was machen die da?", fragte ich Legolas, der immer noch vor Lachen am Balkongeländer hing.
„Ich weiß es nicht...", brachte er schließlich atemlos hervor.
„Das mit Elrond, Gala und deinem Vater war ja schon... seltsam..."
„Ja schon... Wir sollten uns merken: Nie etwas von Gala annehmen!"
„Eindeutig..."
Wir sahen ihnen weiter nach, wie sie langsam in den Wald gingen.
„Die beiden sind schon irre...", sagte Legolas grinsend.
„Absolut irre..."
„Sollen wir ihnen nach?"
Ich zuckte die Schultern. „Ok... Aber glaubst du, dass sie uns erkennen?"
„Wer weiß..."
Er grinste noch breiter. „Kann auch lustig sein..."
„Wie... meinst du das?"
„Nicht so... Wir könnten uns unterhalten!"
„Du meinst, sie über uns ausfragen?"
„Genau!"
Wir sahen uns kurz an und machten uns dann auf den Weg nach unten.
Keks und Asti ausfindig zu machen war nicht besonders schwierig: Sie hinterließen eine deutliche Spur (Absätze...) und das Kichern und Schreien war unverkennbar. Wir trafen sie auf einer Lichtung, wo sie nebeneinander auf einem Baumstamm saßen.
„Hallo ihr beiden!", rief Legolas.
Sie starrten uns erschrocken an und grinsten dann.
„Ach... ihr... wer immer auch..."
Legolas warf mir einen schnellen Blick zu. „Thranduil!"
Sie nickten einsichtig und sahen mich dann fragend an.
„Elrohir..."
„Ach... du... deinen Bruder haben wir vorher schon getroffen...", sagte Keks.
„Weiß ich...", sagte ich grinsend.
„Erzählt ihr euch etwa alles?", fragte Asti entgeistert.
„Wir sind Zwillinge", sagte ich grinsend, „wir kennen uns schließlich schon unser ganzes Leben. Und das ist schon sehr lang."
Sie sah beschämt auf den Boden, was Legolas wohl gar nicht gefiel.
Er setzte sich neben Asti. „Und... Schwiegertochter..."
Sie sah ihn zweifelnd an.
„Was willst du?"
„Ich wollte nur mal fragen, ob da irgendwas mit Elladan war..."
„Was interessiert DICH das?", fragte Asti verwirrt.
„Immerhin ist Legolas mein Sohn", sagte er mit einem breiten Grinsen, „Ich will nur sicher gehen, dass er in guten Händen ist."
„Warum seid ihr beiden eigentlich zusammen unterwegs?", fragte Keks plötzlich.
„Äh... wir haben uns zufällig getroffen", sagte ich schnell. „
Aber jetzt zurück zum Thema!", forderte Legolas.
„Da war nichts!", sagte Asti.
„Ach...", meinte Legolas, „Und was war damals in Bruchtal? Woran du dich so plötzlich wieder erinnern kannst!"
„Woher weißt du davon?"
„Gala...", sagte er zur Erklärung.
Sie seufzte. „Ich stand unter starker Medizin und Alkohol und... na ja... Ich hab ihn geküsst!"
„Aha!", sagte Keks. „Also aus Eigeninitiative!"
Ich bemerkte, dass Asti mir schnell einen Blick zuwarf. Sie war wirklich der Meinung, ich sei Elrohir und wüsste, von was sie redete.
„Und ich hab mit ihm in einem Zimmer, in einem Bett geschlafen."
„DU HAST MIT IHM GESCHLAFEN?", fragte Legolas entsetzt.
„NEIN!", rief sie schnell, „Ich hab nur mit ihm in einem Bett, aber nicht MIT ihm, verstehst du?... Bei... nicht mit!"
Legolas starrte sie leicht wütend an.
„Schau mich nicht so an...", knurrte sie, „Da war nicht mehr, ok?"
„Ja... Ich glaub dir", sagte Legolas seufzend.
„Und Keks? Immer noch glücklich verheiratet?", fragte ich sie.
„Allerdings, Elrohir! Mach dir keine falschen Hoffnungen!"
„Schade eigentlich...", meinte ich „traurig".
„Was findest du an dem denn so toll?", fragte ich.
„Äh... was? Ich... liebe ihn?"
„Aha..."
„Ja! Und du hast echt nicht die klitzekleinste Chance!"
„Das tut mir aber Leid..."
Keks warf Asti einen fragenden Blick zu. „Außerdem hat er nen geilen Arsch!"
Legolas brach in Lachen aus, während ich an mir runter sah.
„Uh, da muss ich aber mal drauf achten, wenn ich ARAGORN das nächste Mal seh...", sagte Legolas.
„Das geht dich gar nichts an!", sagte Keks beleidigt.
„Und ich dachte, du stehst auf Frauen!", grinste Asti ihn an.
„Tu ich auch", sagte Legolas grinsend.
„Gut für Gala!", sagte Keks.
„Hä?...Ach so", sagte er.
Asti seufzte. „Elrohir, wenn du Elladan siehst, dann sag ihm, ich muss noch dringend mit ihm reden."
„Warum?", fragten Legolas und ich gleichzeitig und Keks sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Jetzt woll'n wir's aber wissen!"
„Das geht euch gar nichts an!", sagte Asti grinsend.
„Ich finde schon, dass mich das was angeht", murmelte Legolas.
„Warum?", fragte sie diesmal.
„Weil ich... Legolas' Vater bin! Und ich will nicht, dass du ihn... verletzt!" Legolas fiel es immer schwerer, in seiner Rolle zu bleiben.
„Ich muss mit ihm über eben diesen Abend in Bruchtal reden! So!", sagte Asti genervt.
„Warum?", fragten wieder alle zusammen.
„Weil er die Finger von mir... na ja... zumindest größten Teils von mir gelassen hat. Und da muss ich mich noch bedanken."
„Hast du das nicht schon?", fragte Keks.
„Aber da war ich mir ja nicht... sicher!" „
Wie – hast – du – dich – bei – ihm – bedankt?", fragte Legolas drohend. Ich wusste genau, an welches Dankes-Ritual er dachte. Das letzte Mal hatte Asti es eindrucksvoll mit Haldir vorgeführt. Das war KEIN schöner Anblick.
„Mit einem „Danke"?", sagte Asti mit fragendem Blick.
„Wie denn sonst?"
Er atmete auf. „Ok..."
Asti starrte ihn entsetzt an. Dann sprang sie auf und zeigte zitternd mit dem Finger auf ihn, setzte sich dann doch wieder schweigend und grinsend hin.
„Was war das jetzt?", fragte Keks verwirrt.
„Mir war gerade danach..."
„Aha..."
„Ok, Thranduil" – sie betonte den Namen ganz besonders – „Ich würde Legolas nie betrügen..."
„Da bin ich ja beruhigt", grinste Legolas.
„... auch wenn du große Ähnlichkeit mit ihm hast."
Keks starrte sie entsetzt an. „Asti?"
Sie rutschte näher an Legolas. „Die Ähnlichkeit ist so groß, dass ich mich fast in dich verlieben könnte..."
„Asti, spinnst du?", fragte Keks und rutschte ganz an den Rand des Baumstammes.
Asti rutschte ganz nahe an Legolas und legte ihm die Hand auf die Wange.
„Äh... Asti?", fragte dieser.
Er hatte es wohl auch noch nicht gemerkt. Da konnte ich nur den Kopf schütteln. Dann nahm Asti Legolas' Gesicht in die Hände und küsste ihn.
Keks sprang auf. „Was machst du denn da!" Sie war beinahe panisch. „Was machen die beiden da?", fragte sie und kam zu mir.
„Sie küssen sich...", sagte ich.
„Das seh ich auch, aber... warum?"
„Weiß auch nicht..."
Sie sah mich an. Dann riss sie die Augen auf und ihre Hand schoss vor und krallte sich in meinen Oberarm.
„ARAGORN?"
„Hi..."
Asti fing an zu kichern. „Du denkst doch nicht im Ernst, dass ich Thranduil küssen würde!"
„Bei dir weiß man ja nie! Aber... du... ihr seid doch alle doof!"
Asti setzte sich Legolas auf den Schoß.
„Jetzt komm schon Keks...", sagte ich.
„War doch nur ein Scherz!"
„Ein doofer Scherz!", knurrte sie und sah in eine andere Richtung.
„Keheeeks..."
„Nein!" „
Bitte..."
„Nö!"
„Keksi!"
„ASTI!"
Während Legolas versuchte, die tobende Keks von Asti fern zu halten, schlich ich mich von hinten an sie ran und hob sie dann plötzlich hoch, worauf sie anfing zu kreischen.
„Lass mich runter!"
„Nein!"
„Aragorn..."
„Nö!"
„Warum kommt mir das bekannt vor?", fragte Legolas.
Keks hörte auf sich zu wehren und schmollte dafür.
Plötzlich hörte Asti auf zu grinsen, drehte langsam den Kopf und starrte Legolas an. „ICH HAB'S WIEDER!", kreischte sie.
„Was?", fragten Keks, Legolas und ich gleichzeitig.
„Ich erinnere mich wieder!", klärte sie uns auf.
„Aha...", sagte Keks grinsend. „Dann erzähl mal!"
Asti streckte ihr die Zunge raus. „Dir bestimmt nicht... Aber..." - sie grinste Legolas an – „da muss wohl auch noch ein besonderes Danke raus!"
Da die beiden dann wohl nicht mehr ansprechbar waren, trug ich Keks in Richtung Palast zurück.
„Lass mich runter!", knurrte sie.
„Ich pass lieber auf dich auf... nicht dass du noch mal Elrond begegnest!"
„Hey... Das ist nicht fair!"
„Ach..."
„Gala ist Schuld!"
„Jaja, Gala ist immer an allem Schuld!"
„Du hast es erfasst!"
