Nehmen wir mal ausnahmsweise an, Peter Jackson würde auf deutsch denken... oder wir sind einfach zu faul auf englisch zu schreiben...
Was geht jetzt?
Kapitel 27: Viggo oder Aragorn? Orlando oder Legolas?
Peter Jackson:
„Let's have a break!", rief ich den anderen zu. Wir drehten gerade die Hochzeitsszene zwischen Arwen und Aragorn nach und bis jetzt hatte es sehr gut geklappt. Ich nippte an meinem Kaffee und lehnte mich behaglich in meinem Regisseurstuhl zurück. Fast wäre ich eingeschlafen, doch war am Set niemals Ruhe. „Okay, next scene!", brüllte ich.
Die Schauspieler trudelten langsam ein. Liv nahm an ihrem Platz Aufstellung und auch die anderen waren da, nur Viggo und Orlando fehlten. Aber sie standen nicht weit von mir entfernt und unterhielten sich... auf Sindarin! Ich starrte die beiden an. „Äh... Viggo? Orlando?"
Keine Reaktion.
Einer der Sprachwissenschaftler trat neben mich. „They speak it quite well, don't they?"
„Yeah, but I would prefere, if they returned to the scene. Gentlemen!"
Die beiden hoben den Kopf. „Was?"
„What?"
„Was?"
„Okay, that's enough!" Die beiden starrten mich verständnislos an.
„Mr Jackson, why do they speak german?", fragte mich der Wissenschaftler.
„I don't know...", seufzte ich. „Do you speak german?" - er nickte – „Can you talk with them..."
Er nickte wieder. „Viggo! Orlando! Könnt ihr bitte auf eure Plätze gehen?"
Und ausnahmsweise taten sie dieses auch... wenn auch auf die falschen Plätze... „Viggo! You have to stand there und Orlando... you there...", seufzte ich und deutete auf die richtigen Plätze.
Die beiden starrten mich wieder an, setzten sich dann jedoch in Bewegung. Die Szene klappte halbwegs, bis Viggo mit reden dran war. Er starrte nur auf Hugo und Liv, brachte jedoch keinen Ton raus.
„Viggo, what's up!"
Keine Reaktion.
Langsam bekam ich einen Nervenzusammenbruch... Ich nickte dem Sprachwissenschaftler zu.
Dieser wandte sich wieder an Viggo. „Was ist los? Hast du deinen Text nicht gelernt?"
Viggo starrte ihn verwirrt an. „Meinen Text? Was mach ich hier eigentlich?"
„Du bist Schauspieler Viggo...", fing er mit der Erklärung an, doch Viggo unterbrach ihn. „Nennt mich bitte nicht Viggo... Ich bin Aragon, Arathorn's Sohn." Der Wissenschaftler seufzte und übersetzte mit das Gespräch.
Ich wischte mir mit einem Taschentuch den Schweiß von Stirn. „Can somebody tell me that it's just dream?", bat ich, doch die Leute um mich, starrten mich nur bedauernd an. In diesem Moment hasste ich meinen Job... Ich erlaubte den anderen noch eine Pause zu machen und holte mir selbst noch einen Kaffee, aber einen starken...
Als ich 10 Minuten später wieder zurück kam hatten sich Viggo und Orlando nicht vom Platz bewegt, sie sprachen nur leise miteinander und zwar auf deutsch... Schließlich waren alle da bis auf Liv... aber die brauchte meistens etwas länger, denn ihr Handy klingte wirklich dauernd. Als sie 5 Minuten später allerdings immer noch nicht aufgetaucht war, fing ich langsam an mir ernsthafte Sorgen um sie zu machen und schickte einen der Mitarbeiter los um die zu suchen. Dieser kehrte weinige Augenblicke später mit einer zeternden Liv zurück, allerdings zeterte diese auf deutsch...
„Can we start?", flüsterte ich leise um mich selbst zu schonen.
Die anderen nickten alle, bis auf Viggo, Orlando und Liv, was ich auch nicht gerade erwartet hätte. 2 Minuten später, war die ganze Schonung umsonst gewesen, weder Viggo, noch Orlando oder Liv konnten auch nur ein Wort von ihrem Text! Ich bemühte mich ruhig zu atmen und mich nicht aufzuregen...
Der Wissenschaftler mit den Deutschkenntnissen redete mit den dreien. „Was ist eigentlich los mit euch?"
Orlando schaute sich um. „Ich versteh das hier alles irgendwie nicht..."
Liv stimmte ihm zu. „Einer eurer Wachen schleifte mich hierher und nun verlangt ihr dass wir einen Text sprechen, den wir überhaupt nicht kennen... Ihr seid wahrlich seltsam."
„Könnt ihr euch nicht zusammen nehmen und diesen Text einfach sprechen?", fragte ich die drei nach der Übersetzung gereizt. (Tut mir Leid, aber ich habe grad keinen Nerv mehr das wieder ins Englisch usw. zu übersetzten. So ist es glaub ich eh besser...)
Als der Wissenschaftler übersetzt hatte, seufzte Viggo. „Wir können diese seltsame Sprache doch nicht sprechen!"
Das war eindeutig zu viel. „Du bist Amerikaner!", brüllte ich ihn an.
Er starrte mich erschrocken an und wandte sich dann mit fragendem Gesicht zum Wissenschaftler. „Was will er denn von uns?"
Der Wissenschaftler seufzte. „Könnt ihr beide" – er deutete auf Liv und Viggo- „nicht einfach euren Text sprechen? Dann ist die Hochzeitsszene schon erledigt..."
Liv stieß einen hohen schrillen Schrei aus. „Wir sollen heiraten!"
Viggo schüttelte bedauernd den Kopf. „Das geht leider nicht."
„Und wieso?", hakte der Wissenschaftler nach.
„Ich bin schon verheiratet."
„Mit Keks.", fügte Orlando bedeutungsvoll hinzu.
Ich runzelte die Stirn. „Moment mal... waren da nicht mal zwei kleine Mädchen mit Cate auf der Premiere?" Der Wissenschaftler übersetzte unser Gespräch.
„Autsch...", kam es zweistimmig von Viggo und Orlando.
„Was?"
„Das hören die beiden gar nicht gerne!", erklärte Orlando grinsend.
„Die beiden? Dann kennt ihr euch jetzt näher?" , fragte der Wissenschaftler.
Viggo fing an zu lachen. „Könnte man so sagen..."
Bevor ich weiter darauf eingehen konnte hörte ich eine altbekannte Stimme rufen. „Hey Peter!" Ich drehte mich um und sah eine heftig winkende Cate auf mich zukommen, allerdings mit ihrer Galadriel-Frisur.
Ich bemerkte die zwei Mädchen von der Premiere und noch zwei anderen Mädchen neben ihr. „Hallo ihr fünf! Was führt euch hierher?"
Cate grinste. „Die vier sind ganz große Herr der Ringe Fans, wie du vielleicht schon während der Premiere bemerkt hast... Jedenfalls habe ich ihnen erlaubt einmal zuschauen zu dürfen. Geht das?"
Ich seufzte. „Es gibt nicht viel zum zuschauen. Orlando, Viggo und Liv verarschen mich gerade..."
„Wieso?", wollte eine der vier Mädchen wissen.
„Naja, sie behaupten sie könnten kein Englisch und reden nur noch Deutsch und Sindarin miteinander...", antwortete ich grinsend.
Das Lächeln der Mädchen verschwand schlagartig. „Was!", fragte eine andere entsetzt und starrte an mir vorbei. Dort kamen gerade Viggo und Orlando angeschlendert. Zwei der Mädchen stürmten an mir vorbei auf die beiden zu.
Keks:
Ich packte Aragon hart am Arm und zerrte ihn mit mir mit. Dabei gab ich ihm keine Gelegenheit sich irgendwie zu verteidigen. „Was fällt dir eigentlich ein!", zischte ich ihn wütend an. „Weißt du eigentlich was passiert wäre wenn rausgekommen wäre, wer du bist! Ich glaube du hast sie nicht mehr alle! Schau mich nicht so verständnislos an, du weißt genau was ich meine! Ihr Männer seid manchmal wirklich bescheuert, immer müssen wir Frauen alles ausbaden was ihr verbockt. Man könnte meinen du seist nicht 88 sondern 8..." Ich seufzte.
Er setzte zum sprechen an.
„Halt die Klappe!", sagte ich und drohte ihm mit dem Finger. Er schloss den Mund wieder und versuchte sich aus meiner Umklammerung zu lösen. Ich hielt ihn noch fester und zog ihn in Richtung von Gala's Limousine. Dort angekommen drückte ich ihn schnell rein und setzte mich dann neben ihn. Zur Sicherheit ließ ich die Zentralverriegelung runter. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ihn sauer an. „Und, was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?"
Er starrte mich nur schweigend an.
„Fein, wenn du willst können wir uns auch an schweigen..."
Er reagierte nich im geringsten, sondern runzelte nur verwirrt die Stirn.
„Aragorn, manchmal könnte ich dich auf den Mond schießen...", grummelte ich.
„I'm not Aragorn... I think that you know my name... Keks..." , kam es da von ihm.
Entsetzt riss ich die Augen auf. „Viggo?", stammelte ich.
Er nickte und grinste mich an. „Why did you call me Aragorn?"
Ich überlegte verzweifelt. „Because... ähm... sorry, I don't know the englisch word for that...", sagte ich zufrieden, weil ich eine passende Ausrede gefunden hatte.
„Please discribe me, what you mean.", kam es da zurück.
Mist! Gott sei dank rettet mich das Klingen meines Walkie-Talkie's. „Ja?", fragte ich in den Hörer.
Azrael antwortet mir mit fröhlicher Stimme (g Das entspricht der Wahrheit!) „Keks, ich will dich ja nicht stören, aber den Kerl den du da mitgenommen hast, das war eindeutig nicht Aragorn!"
Ich sah zu Viggo. „Ich weiß..."
Sie lachte. „Der echte Aragorn hat das allerdings mitbekommen und meint jetzt du betrügst ihn..."
„Oh... das klingt nicht gut."
„Nein, aber ich drück dir die Daumen...", munterte sie mich auf.
„Danke...", antwortete ich und legte auf. Dann machte ich die Zentralverriegelung wieder rauf. „You can go now...", sagte ich zu Viggo und deutete hinaus.
Er starrte mich an und murmelte etwas von „Crazy germans..."
Ich atmete erleichtert aus als er verschwunden war. Was wenn er auf eine Erklärung bestanden hätte... Da wurde die Tür aufgerissen und er kam wieder rein. „What is now?", fragte ich genervt.
„Was hast du mit ihm gemacht?"
Mein Kopf flog rum. „Aragorn!"
„Gut erkannt, Frau Gattin...", spottete er.
„Sei nicht so unfreundlich, ihr seht euch nunmal ähnlich, dafür kann ich ja nichts!", verteidigte ich mich.
„Natürlich..."
„Ja!"
„Wer war er eigentlich?", fragte er dann interessiert. „Er sah nämlich genauso aus wie ich... naja... nicht ganz."
Jetzt wurde ich aber neugierig. „Wieso nicht ganz? Ihr seid im Grunde ein und diesselbe Person..."
„Aber es gibt einen Unterschied zwischen uns beiden.", betonte er nocheinmal.
„Und was?", fragte ich ungeduldig.
„Er hat Falten, ich nicht!", verkündete Aragorn stolz.
„Nicht mehr...", meinte ich und grinste. „Aber auch nur dank mir... Theoretisch gesehen hätte ich auch meinem Vater den Anhänger schenken können."
„Und warum hättest du das tun sollen?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Um dich zu ärgern..."
Er knuffte mich in die Seite. „Du hast also wirklich nichts mit ihm gemacht?"
Ich runzelte die Stirn. „Auf was spielst du an?"
„Auf nichts?"
„Du wirst mir immer ähnlicher... Früher konnte ich dich noch ganz schnell sprachlos machen, aber jetzt wird es immer schwerer...", brummte ich.
„Das tut mir Leid...", sagte er mit sarkastischem Unterton.
„Ich will euch verzeihen... mein König...", säuselte ich und probierte einen verführerischen Augenaufschlag.
Er grinste. „Das Zwinkern steht dir gut."
„Danke...", seufzte ich.
„Was wolltest du damit erreichen?", fragte er.
„Deine ungeteilte Aufmerksamkeit."
„Die hast doch schon längst...", erwiderte er ernst.
„Ich bin begeistert.", sagte ich grinsend und küsste ihn.
Da wurde die Wagentür mal wieder aufgerissen. „Hab ich es mir doch gedacht.", meinte Elen und grinste uns an. „Hier seid ihr beiden also... Tut mir Leid, ich wollte euch nicht stören...", sagte sie mit einem unterdrückten Kichern.
Asti:
Legolas starrte Orlando an. Orlando starrte Legolas an. Oje… das konnte ja was werden. Ungläubig starrte Peter Jackson zwischen den beiden hin und her. „Could somebody explain this…?"
Und wisst ihr, was das Peinlichste war? Ich wusste selber nicht mehr, wer denn jetzt wer war. „Well", fing ich an, wie jeder anglophone Mensch, wenn er nicht weiß, was er sagen soll, „I think… we have a little problem… over here…"
Orlando und Legolas sahen mich beide fragend an. Dann hoben beide absolut synchron die Hand, deuteten aufeinander und fragten mich „Wer ist er!" beziehungsweise „Who is he!"
Puh, jetzt wusste ich immerhin schon mal wieder, wer davon welcher war. Und jetzt musste ich die Situation irgendwie entschärfen. Also sagte ich lachend. „Orlando, I think it's quite obvious. Looks like Legolas Greenleaf, don't you think?"
Legolas runzelte die Stirn. „Was hast du ihm gesagt?"
„Wer du bist, Darling."
„Und wer ist ER?"
„Was glaubst du denn! Orlando Bloom natürlich!"
Hinter mir kicherte es und ich fuhr herum. „Azrael, CATE, wenn ihr das besser regeln könnt, dann tut das bitte!"
Jemand kam angeschlendert, der wohl Viggo war. Keks war nicht bei ihm. Er erstarrte, als er die beiden sah. „Okay, that's really crazy", murmelte er und ging kopfschüttelnd fort.
Orlando musterte Legolas. „Man… That's amazing! You look exactely like me!"
„Was?" „Du siehst genau so aus wie er", übersetzte ich ihm.
„Dann sag ihm, dass er wohl eher aussieht wie ich!"
„What!"
„He says, that YOU look like HIM!"
„Yeah… it's both the same, isn't it?"
Ich schüttelte den Kopf. „Not if you remarke that he ist more than 2900 years older than you."
Orlando fing an zu lachen. „What!"
„Könntest du mich mal aufklären, worüber ihr gerade redet?"
So, jetzt reichte es mir. Ich drehte mich um und ging an den anderen vorbei in Richtung Limousine. „Klärt ihr das doch", knurrte ich den anderen zu.
„Halt Asti!", rief Azrael mir nach, „Welcher ist denn jetzt Legolas?"
„Der Rechte!", rief ich zurück und ging weiter. Aragorn und Keks starrten mich fragend an, als ich an ihnen und Elen vorbei ging und mich schmollend in den Wagen setzte. „Asti?", fragte Keks.
„Was?"
„Was geht mit dir?"
„Ich durfte gerade Orlando irgendwie erklären, dass da Legolas vor ihm steht."
Sie fing an zu lachen. „Ganz nach deinem Geschmack, was?"
Mein Grinsen konnte ich nur mühsam unterdrücken. „Ich weiß auch nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Aber andererseits könnte ich auch Gott dafür danken…"
Aragorn schüttelte den Kopf. „Also eure Welt hat mir bei euch zu Hause wesentlich besser gefallen."
Keks grinste ihn an. „Ach, ich find's ganz lustig, wenn du mal nicht alles verstehst."
Er sah sie gleichgültig an, tätschelte ihr dann den Kopf und grinste. „Klein Keksi freut sich über ein kleines Machtgefühl… süß."
Mit bebender Unterlippe schluckte Keks die aufkommende Schimpfsalve hinunter und schaffte es, ihn anzugrinsen. „Eigentlich könnten wir doch auch hierher ziehen."
„Nein."
„Warum nicht?"
„Weil ich das nicht will?"
Wieder sah ich einen Artikel des Grundgesetzes aufkommen… und ich hatte Recht. „Artikel 3, Absatz 2 des deutschen Grundgesetzes: Männer und Frauen sind…"
„Keks."
„Was?"
„Wir sind hier weder in Deutschland, noch interessiert mich das übermäßig."
Schmollend ging Keks in Richtung Set.
Nach einigen Minuten hatten wir dann schließlich doch alle zusammen gesammelt und machten uns auf den Weg zurück zu den Einkäufen. Legolas war etwas verschwiegen und sah sich um.
„Ich hab ja gesagt, dass er dir ähnlich sieht", meinte ich zu ihm und er sah mich, wie ich meinte, etwas ungehalten an. Dass er auf der Sache mit Orlando auch immer so rumhacken musste… Wir saßen alle wieder im Bus und fuhren in Richtung Stadtmitte. „Bist du sauer?", fragte ich ihn nach einer Weile.
Da grinste er mich an. „If I had unterstood you, I would answer your question…"
„STOP!", kreischte ich und Gala legte eine Vollbremsung hin, nach der keinem von uns irgendein Knochen an seinem Angestammten Platz saß. „Wir haben Orlando mitgenommen!", schrie ich und Gala seufzte. „Mann, du hast doch gesagt, es sei der Rechte!"
Keks verdrehte die Augen. „Also ihr solltet Asti inzwischen schon so gut kennen, dass ihr die Grundlagen der Astianischen Sprache (Ja, Nici, das kannst du gleich in dein Vokabelheft übernehmen…g) beherrscht: Rechts heißt links und links heißt rechts!"
Orlando sah sich um. „Cate, could you please tell me what the hell is going on!"
„That's difficult to say", seufzte Gala, „We're all a bit confused at the moment, aren't we, ASTI?"
„Sorry", murmelte ich. Woher soll ich auch wissen, was jetzt rechts und links ist? Wir fuhren also wieder zurück zum Set und mir war natürlich die überaus ehrenvolle Aufgabe auferlegt worden, Legolas da raus zu holen.
Als ich ankam, waren alle einem Nervenzusammenbruch nahe. „Hey…", fing ich an und Peter Jackson deutete nur entnervt in Richtung eines Trailers. „Orlando is completely crazy: He doesn't want to change his cloths… And this although his costume ist the most uncomfortable in the whole movie…"
Ich ahnte schreckliches und ging zu dem angewiesenen Wagen. Ich öffnete die Tür, riss die Augen auf und brach dann in Lachen aus: Legolas saß in Jeans und T-Shirt in einem Sessel und massierte sich entnervt die Schläfen. „Das ist nicht lustig", grummelte er.
„'Tschuldigung", lachte ich, „aber… oh mein Gott…." Ich bekam mich gar nicht mehr ein. „Wo sind deine Kleider?", fragte ich nach einer ganzen Weile, als er mich so sauer anschaute, dass ich eine Gänsehaut bekam.
„Keine Ahnung…"
Legolas:
Warum Asti und Keks diese verfluchten Hosen immer trugen war mir ein Rätsel: Sie waren schwer, rau und ziemlich unbeweglich. Nicht, dass meine so bequem wären, aber das hier war eine Zumutung. Und Asti war auch nicht wirklich eine große Hilfe. „Was mach ich denn jetzt?", fragte ich sie.
Auch wenn sie nicht mehr lachte, sah man ihr das Lachen richtig an. „Wir gehen", sagte sie schlicht.
„Aber… meine Kleider!"
„Du hast doch welche an!"
„Ja, aber das sind nicht MEINE!"
„Du hast doch zuhause noch andere."
„Ja, aber wann kommen wir denn wieder nach Hause?"
„Jetzt tu nicht so, als sei eine Jeans so schlimm! Steht dir übrigens gut…"
Ich hatte das dringende Bedürfnis, ihr an die Gurgel zu gehen. Dann dachte ich an unsere Hochzeit zurück, sah Asti in dem Kleid vor mir und war doch irgendwie ganz zufrieden. Aber das Schlimmste kam noch: Als wir zu den anderen kamen, hielt sich keiner mehr. Schmollend setzte ich mich ans Fenster und alle äugten dauernd zu mir rüber.
Dann, als zumindest zwei drei Personen sich mal wieder gefasst hatten, nahm Gala so ein kleines, komisches Ding und plötzlich war ihre Stimme lauter und im ganzen Bus zu hören. „Willkommen auf unserer Wellington-Express Strecke. Wir bitten Sie jetzt, das Kichern einzustellen. Achten Sie darauf, dass alle Sitzlehnen in aufrechter Position sind…"
„Gala?"
„Was?"
„Halt die Klappe und fahr."
Wir tuckerten wieder in Richtung Stadtmitte und gegenüber meiner Mutter hatte ich wirklich keinen Grund, mich für meine Fahrkünste zu schämen. Asti hatte den Kopf gegen meinen Arm gelehnt. Keks, die vor uns saß, kniete sich auf ihren Sitz und drehte sich zu uns um. „Hey Asti! Ist doch besser als das schwuchtelige silberne Nachthemd oder was das auch immer sein soll."
„Ich hab ja auch gar nichts dagegen", klärte Asti sie auf, „nur ihm gefällt das nicht so ganz…"
Keks musterte mich und grinste. „Sieht irgendwie seltsam aus."
„Keks…", knurrte ich.
Asti kicherte. „Liggalaus, siehst tomisch aus."
Einige brachen in Lachen aus und ich starrte lieber weiterhin aus dem Fenster.
„Hey, nicht sauer sein", gurrte Asti und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
„Ihr müsst gar nichts sagen", meinte mein Vater, „Ihr würdet in elbischen Kleidern auch etwas seltsam aussehen."
„Das wissen wir alle seit den Hochzeiten der beiden", meinte Elrond lachend.
Asti und Keks schmollten beleidigt und Azrael seufzte. „Mir tut das richtig Leid, dass ich bei Keks' Hochzeit nicht dabei war. Die hätte ich doch zu gern mal in einem Kleid gesehen… so ein richtig kleines, braves Mädchen…"
Aragorn hielt die fauchende, um sich schlagende Keks kommentarlos mit einer Hand an einer Gürtelschlaufe ihrer Hose fest und verhinderte damit einen Mord.
„Ich will nach Hause und mich umziehen", murrte ich.
„Du klingst wie ein Kleinkind", meinte Elen und verdrehte die Augen.
„Das würde dann anders klingen", murmelte mein Vater und grinste mich an.
