Was geht jetzt?

Kapitel 28: Kindergeschichten

Elrohir:

Elladan und ich sahen uns an und lachten los. Ja, an verschiedene Leute im Kindesalter konnten wir uns noch sehr gut erinnern… Und es gab ein Wort, das Legolas damals recht gut beschreiben konnte: Plage.

„Jetzt fang ja nicht damit an", knurrte er Thranduil an.

„Doch, ich will das hören!", schrie Gala von vorne. „Immerhin hab ich deine Kindheit verpasst."

„Sei froh", sagten Elladan und ich gleichzeitig. Inzwischen gluckste auch unser Vater leise.

„Warst du denn so schlimm?", fragte Asti Legolas.

„Nein", sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Wieder einmal fiel mir auf, wie lächerlich er in diesen Kleidern aussah.

„Jetzt wollen wir es aber wissen!", meinte Keks grinsend.

„Ich erinnere mich noch genau", fing Thranduil an, „als Legolas ungefähr 2 war…"

„SÜÜÜÜÜÜÜÜSS!"

„Asti…"

„…hat er mal fast den Palast abgefackelt."

„Also doch ein Terrorist", stellte Keks nickend fest.

„Mann, schade, dass es bei euch keine Fotos gibt", sagte Azrael. „Das würde ich nur zu gerne mal sehen."

„Aber ganz schlimm war es ja, wenn Arwen und Legolas aufeinander getroffen sind."

„Was?"

„Ja, sie sind ja etwa gleich alt und haben früher ab und zu miteinander gespielt."

„Solange sie JETZT nicht mehr miteinander SPIELEN…", murrte Asti.

„Das war furchtbar", stöhnte Elladan, „Ihr würdet gar nicht glauben, wie oft wir die beiden auseinander zerren mussten, weil sie sich gegenseitig beinahe die Haare ausgerupft hätten…"

Arwen schob beleidigt die Unterlippe vor. Ich grinste sie an. „Genau den Gesichtsausdruck hattest du dann auch immer drauf."

„Aber jemand anderes war ja auch nicht unbedingt besser", sagte Legolas und verkniff sich mühevoll ein Grinsen.

„Wer?", fragte Elen neugierig.

„Der kleine Aragorn", lachte Elladan.

Keks sah ihren Mann fragend an. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du mal klein gewesen bist."

Aragorn enthielt sich. Auch Vater sah jetzt nicht mehr ganz so glücklich aus.

„Ach spielt ihr darauf an, als er…", fing Gala an.

„Genau", sagte Legolas, bevor sie weiter ausholen konnte.

„Was?", fragte Keks.

„Gar nichts", meinte Aragorn und seltsamerweise traf er genau den Ton, den Legolas vorher geknurrt hatte.

„Saaaag schon!", bettelte Keks.

„Also", fing ich an, „eines Morgens ist Vater aufgestanden und Aragorn hatte in der Nacht… sagen wir mal… seine Frisur etwas überarbeitet."

„Wie?", fragte Asti.

Gala klammerte sich lachend an das Lenkrad und Vater hüstelte verlegen.

„Er hatte ihm zwei Zöpfe geflochten", lachte Legolas.

„Heidi-Zöpfe?", fragte Keks ungläubig.

Gala nickte nur, weil sie vor lachen nicht mehr reden konnte. (Was sich nicht unbedingt positiv auf ihren Fahrstil auswirkte.) Aragorn grinste selber. „Sah doch putzig aus…"

Vater war tomatenrot geworden. „Aragorn, das war nicht komisch."

„Doch!", rief Elladan und konnte sich kaum mehr aufrecht halten.

Vater sah uns wütend an. „Dann erzählt doch einmal von euren Streichen!"

Elladan und ich tauschten einen Blick um dann lieber zu schweigen. Elen sah mich auffordernd an. „Was denn? Erzähl doch!"

Ich schüttelte schnell den Kopf und sah wie Legolas vorhin, aus dem Fenster. Gala kicherte noch immer leise vor sich hin. Ich wagte einen Blick zu Vater zu werfen und ahnungsvoll rutschte ich tiefer in meinen Sitz. Vater sah belustigt zwischen mir und Elladan hin und her. „Ich würde ja nicht sagen, dass ihr extrem schlimm wart, aber...", er schwieg bedeutungsvoll und ließ somit Elladan und mir genug Zeit einen sorgenvollen Blick auszutauschen. „Ich möchte auch gar nicht davon erzählen wie ihr Aragorn erzogen habt oder Arwen mit Glorfindel verkuppeln wolltet..." Aragorn und Arwen erröteten leicht. „Aber an die Baumhausgeschichte kann ich mich noch sehr gut erinnern..."

„Vater, das ist lange her!", versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

Er kicherte fast. „Die beiden haben sich zu ihrem 10. Geburtstag ein Baumhaus gewünscht, welches sie auch bekommen haben. Aber nachdem sie rauf geklettert waren, kamen sie nicht mehr hinunter...", er prustete los.

Asti sah ihn leicht verwirrt an. „Das wars schon?", fragte sie enttäuscht.

Vater schüttelte den Kopf. „Nein, sie beschlossen nämlich nicht um Hilfe zu rufen, sondern Elladan sollte Elrohir mit einem Seil abseilen... Allerdings hakte das Seil fest und Elrohir baumelte in der Luft..."

Die meisten um uns herum fingen an zu kichern und ich sah wieder aus dem Fenster. Das Vater auch solche alten Geschichten erzählen musste...

„Was war denn mit Aragorn's Erziehung?", fragte Keks neugierig.

„Das war auch so eine Sache...", meinte Gala und ihre Schultern zuckten verdächtig.

Legolas grinste ebenfalls. „Oh ja, das fand ich auch lustig... Es war der 12. Geburtstag von Aragorn und die beiden zogen ihn immer damit auf, dass er noch so klein sei..."

Wieder kicherten die meisten los.

„Das interessiert doch keinen...", murrten Elladan und Aragorn gleichzeitig.

„Doch!", kam es lachend von allen Seiten.

„Was war denn da?", fragte Keks noch einmal.

„Naja, sie meinten zu ihm, dass er noch kein Mann sein..."

Aragorn errötete verdächtig. „Und um ein Mann zu sein, sollte er eine Flasche Rotwein aus Elrond's Lager trinken.", erklärte Legolas grinsend.

Arwen lachte. „Oh ja, das war köstlich, wie dieser betrunkene 12-jährige Knirps an getorkelt kam und direkt vor seinen Brüdern auf den Boden spuckte..."

Angeekelt verzog ich das Gesicht. „Das war widerlich... da hatten wir das dann bereut."

Aragorn schwieg und sah stumm aus dem Fenster, während die anderen grinsten.

„Und ihr?", fragte Boromir plötzlich die Maden. Diese schwiegen und tauschten stumme Blicke.

„Wir waren schon immer die reinsten Unschuldslämmer...", erklärte Azrael und klimperte mit den Augen.

Éomer grinste. „Das ausgerechnet von dir zu hören, ist irgendwie komisch..."

Azrael boxte ihm in den Arm. „Wie warst du eigentlich als du klein warst?"

Éowyn kicherte. „Eigentlich war er ja ganz artig, nur manchmal, da war er ein wenig seltsam. Er konnte lange Zeit nicht reiten!"

Erstaunt sahen alle ihn an. „Wie du konntest nicht reiten!", fragte Azrael erstaunt.

Keks kicherte los, woraufhin Asti nur seufzte. „Ich glaube nicht dass sie es SO gemeint hat..."

Azrael warf Keks einen strafenden Blick zu. „Ich bin schließlich nicht pervers..."

Das führte dazu, dass der ganze Bus anfing zu gröhlen. „Hab ich jetzt was falsches gesagt?", fragte Azrael beleidigt.

Keks grinste schweigend und sah dann wieder zu Éomer. „Also, du konntest nicht... reiten?"

Éomer nickte verlegen. „Ich bin öfter mal vom Pferd gefallen, bis ich es konnte."

„Öfter, ist gut...", feixte Éowyn.

„DU solltest lieber ruhig sein!", meinte Éomer.

„Was? Warum?", wollte Éowyn wissen.

„Immerhin habe ich nicht deine Kleidung angezogen..."

„Ich wollte nun mal lieber ein Junge sein...", schmollte Éowyn beleidigt.

„Ist doch nicht schlimm...", meinte Éomer versöhnlich, doch sein Grinsen widersprach einfach seiner Aussage und Éowyn drehte sich beleidigt weg, was uns alle einmal mehr zum lachen brachte.

Gala:

„Hey Leute, ich will euch ja wirklich nicht stören, aber eigentlich sind wir hierher gekommen um meine Hochzeit zu feiern...", sagte ich betont ruhig und sah zweifelnd in die aufgedrehte Runde.

„Ja, stimmt, jetzt wo du es sagst...", bemerkte Elen spöttisch und grinste mich an.

„Ach, jetzt reg dich doch nicht auf, wir haben noch ewig Zeit.", meinte Thranduil gelassen.

Ich trat verärgert auf die Bremse. „Das ist aber wichtig!"

Alle schwiegen und sahen sich an, um dann gleichzeitig zu seufzen. „Oooookayyyy...", kam es dann einstimmig von hinten. Zufrieden nickte ich und bog in die Straße zum Hotel ein.

„Was machen wir hier beim Hotel? Das ist doch das Hotel, wo die ganzen „Herr der Ringe"-Schauspieler wohnen...?", wollte Asti wissen und sah aus dem Fenster.

„Ich hab hier Übernachtunsmöglichkeiten besorgt...", sagte ich und grinste freudestrahlend in die Runde.

Schweigen. Dann ein vierstimmiger schriller Aufschrei. „Danke, Gala!" Azrael, Elen, Asti und Keks fielen mir stürmisch um den Hals.

„Ich würde dich ja jetzt abknutschen...", meinte Azrael grinsend.

Ich zwinkerte ihr zu. „Was hindert dich?"

Elen, Asti und Keks prusteten los, während Azrael angeekelt von mir abließ. „Ach, lass nur... dafür nehme ich einfach meinen Schatz... Éomer! Komm mal her!"

Wir stiegen aus dem Bus und ich betrat an der Spitze das Hotel. Von allen Seiten wurden wir komisch angeschaut... Naja, kein Wunder bei der seltsamen Truppe.

„Mr Bloom?", ein junger Teenager trat auf Legolas zu. Dieser sah relativ verwirrt auf sie nieder und betrachtete nachdenklich den ihm entgegengestreckten Stift und das Papier. „Orlando?", fragte sie nach.

„Nicht schon wieder...", stöhnte er auf und ging an ihr vorbei.

Asti kicherte leise und tätschelte Legolas leicht am Arm. „Das wird schon wieder, glaub mir..."

„Wer kriegt eigentlich mit wem ein Zimmer?", fragte Elrohir und starrte unauffällig zu Elen.

Ich kratze mich nachdenklich am Kopf und kramte dann eine kleine Liste hervor. „Also, da hätten wir: Elrohir und Elen, Zimmer 204. Legolas und Asti, Zimmer 205. Éomer und Azrael, Zimmer 206. Aragorn und Keks, Zimmer 207. Arwen und Boromir, Zimmer 378. Éowyn und Faramir, Zimmer 379. Elrond und Celebrían, Zimmer 380. Elladan und... Moment... ach ja...", ich schluckte kurz und sah dann zu Elladan. „Hast du starke Nerven?"

Verwirrt sah er mich an und nickte dann. „Ja, ich denke schon... Wieso?"

„Du teilst dir Zimmer 380 mit... Haldir..."

Ich musste grinsen. Natürlich war das jetzt gemein, aber man musste manchmal einfach fies sein.

„Elladan! Wir sind Zimmerpartner!", ertönte es da prompt von Haldir.

Keks sah Elladan mitleidig an. „Ich würde ja Aragorn gegen dich eintauschen... ach, ich meine natürlich ich würde mit dir tauschen..."

Asti kicherte wieder. „Jaja, Keks, wir haben dich durchschaut. Aber wenn du willst, Elladan, dann..."

„Asti!", kam es knurrend von Legolas.

„Tja, hat sich erledigt.", sagte sie grinsend zu Elladan.

„So schlimm ist es doch auch nicht mit Haldir in einem Zimmer zu schlafen.", meinte ich. Alle sahen mich schweigend an. „OK, dann ist es vielleicht doch schlimm...", verbesserte ich mich.

Haldir schmollte beleidigt.

„Ach, so haben wir es doch nicht gemeint...", meinte Celebrían versöhnlich.

„Hab ich irgendjemand vergessen?", fragte ich in die Menge.

„Ja, Celeborn und mich!", verkündete plötzlich jemand. Verwundert drehte ich mich um und entdeckte zu meiner Überraschung Lothia. „Was tust du hier?", fragte ich sie verwirrt.

„Du hast uns mitgebeamt, oder wie auch immer das heißt...", erklärte sie mir.

„Dann teilt ihr euch doch auch einfach ein Zimmer.", schlug ich vor. Drei Leute räusperten sich laut. „Na gut, dann teilt das doch auf, wie ihr wollt."

„Aber Herrin Galadriel, das ist unfair, die wollen ja alle nicht, dass ich ein Zimmer mit Elladan teile!", beklagte sich Haldir.

„Du schnarchst nunmal und Celeborn ist das ja jetzt schon gewöhnt.", seufzte ich. Warum waren diese Leute so schwer in Doppelzimmer zu verteilen! Es dauerte eine Ewigkeit bis jeder sein Zimmer gefunden hatte und dann dauerte es nochmal zwei Ewigkeiten bis die Mittelerdler murrend versprachen, die Zimmer nicht zu verlassen. Denn immerhin wohnten diverse andere Leute in diesem Hotel... Total unwichtige Leute wie Peter Jackson oder so...

„So, was brauchen wir denn noch für deine Hochzeit?", fragte Azrael und setzte sich im Schneidersitz aufs Bett. Wir Maden saßen in meinem Zimmer und planten die Hochzeit. Thranduil hatte ich vorsorglich zu Elrond gebracht. „Die Lilien sind da, die Gartenmöbel, der Sekt, die weißen Kekse... ja, ich glaube das wars.", rechnete ich zusammen.

„Und wer führt die Trauung durch?", wollte Elen wissen.

„Elrond.", sagte ich „Und ihr vier seid Brautjungfer..."

„Bitte!", empörte sich Keks. „Ich hab die Kleider für die Brautjungfer schon gesehen..."

„Ja und?", fragte Asti.

„Die sind ROSA!", keuchte Keks.

„Gala!", schrien drei andere Stimmen auf.

„Was?"

„ROSA!"

„Ist doch süß...", sagte ich grinsend und tätschelte Azrael's Wange.

„Fass mich nicht an...", knurrte sie und verschränkte sauer die Arme vor der Brust. „Ich zieh doch kein rosa Kleid an."

„Éomer findet das bestimmt toll.", verteidigte ich mich.

„Elrohir bestimmt nicht!", meinte Elen.

„Biiiittteeee!", flehte ich die vier an. „Bitte, nur dies eine Mal..."

Sie tauschten Blicke. „Müssen sie denn rosa sein?"

„Naja, eigentlich sind sie ja pink...", gab ich zu.

Keks stöhnte auf. „Du weißt schon, dass die anderen uns sehen werden...?"

„Ach, die finden das garantiert toll!", meinte ich optimistisch.

„Jemand in diesem Raum ist eindeutig zu optimistisch!", verkündete Azrael.

Asti nickte. „Warum hast du die Kleider auch rosa gemacht!", fragte sie.

„Das passte so schön...", grummelte ich.

„Nur einmal?", fragte Elen nach.

„Ja." „Was kriegen wir dafür?"

„Alles was ihr wollt!", sagte ich.

„Schuhe!", kam es von Keks.

Ich seufzte. „Einverstanden..."

„Ich will einen Einkaufsgutschein von H&M!", verlangte Elen.

„Ihr bekommt alle Geld und kauft euch einfach was davon, ja?"

„Gut.", meinten die vier und wir schlugen ein.