Was geht jetzt?
Kapitel 29: Die Hochzeit
Gala:
Es war soweit... Endlich konnte ich Thranduil heiraten, nach ein paar tausend Jahren Wartezeit. Aber wem macht das schon etwas aus? ... mir. Naja, egal, ich konnte jetzt heiraten. Ich drehte mich freudestrahlend zu den Maden um, die lange Gesichter zogen. „Was habt ihr denn!", fragte ich, obwohl ich es mir schon denken konnte.
„Diese...", fing Elen an.
„...dummen...", machte Azrael weiter.
„... rosa...", knurrte Asti.
„...Kleider!", beendete Keks den Satz.
„Och... so schlimm sind so doch nicht. Ihr seht richtig klein, niedlich, putzig und süß aus!", verteidigte ich mich auf gemeine Weise.
Keks ließ ihre Finger knacken und Asti sah aus als ob sie überlegen würde, ob sie mich lieber erwürgen oder erstechen sollte. Azrael war zusammengesunken und murmelte irgendwas wie „Tu es nicht, man würde dich bestrafen..." Elen warf mir einen bösen Blick zu und knurrte verdächtig.
„Seid ihr soweit?", fragte ich und tat als würde ich sie nicht beachten.
„Gala!", kam es aus vier Mündern gleichzeitig.
„Bitte! Ihr habt es versprochen!", beschwor ich sie.
„Versprechen sind dazu da um gebrochen zu werden... Hab ich aus einem Buch.", meinte Keks, nachdem wir ihr erstaunte Blicke zugeworfen hatten.
„Die anderen finden euch bestimmt klasse!"
Murrend standen die vier auf und wir traten aus dem Wohnwagen, den ich mir ausnahmsweise mal gegönnt hatte. Ich gönnte mir ja sonst nichts... Die vier wollten schon um die Ecke biegen, als ich sie zurückrief. „Das Beste kommt erst noch!", verkündete ich zufrieden und deutete auf die vier Blumenkörbchen und den dazugehörigen Haarschmuck.
Sie warfen sich entsetzte Blicke zu.
„Das ist nicht dein Ernst!", keuchte Elen.
„Gala...", knurrte Azrael.
„Das hatten wir nicht abgemacht!", sagte Asti bestimmend.
„Ich zieh das nicht an!", meinte Keks und warf mir einen abschätzenden Blick zu.
„Ihr wollt doch eure Gutscheine, oder nicht?", fragte ich mit zuckersüßer Stimme und winkte mit den besagten Scheinen in der Luft.
Gleichzeitig seufzten die vier und griffen nach den Körbchen... die mit rosa Bändern verziert waren. Dann setzten alle den Haarreif, der mit rosa Band umwickelt war und mit den gleichen Blumen, wie im Körbchen verziert war, auf. Ich lächelte, ja die vier sahen schon niedlich aus...
„Wir können gehen.", sagte ich und die vier setzten sich vor mir in Bewegung.
„Dafür bring ich dich eines Tages um!", versprach mir Azrael.
„Ach was, die Leute werden beigeistert sein. Ihr seht toll aus!", sagte ich und versuchte mir krampfhaft ein Lachen zu verkneifen.
„Da vorne sind alle... ich glaube ich renn gleich schreiend weg.", sagte Keks.
„Wehe dir, dann kannst du was erleben!", zischte ich sie an.
„Ach Gala, manchmal bist du richtig fies..."
„Unerhört!"
„Was? Stimmt doch!"
„Nein, ich bin immer fies.", sagte ich zufrieden.
Vierfaches Aufstöhnen.
„Ruhe!"
„Ist ja gut..."
„Pscht..."
„Ich geb's auf..."
Die Musik setzte ein und die Leute standen an beiden Seiten des Mittelgangs. Vorne stand Thranduil neben Elrond und schien schon ungeduldig zu warten. Ich lächelte glücklich und schritt dann mit zwei Maden vor, und zwei Maden hinter mir durch den Gang.
Getuschel setzte ein und wurde dann zu einem lauten Gelächter.
Ich sah mich um: Éomer, Legolas, Elrohir und Aragorn standen in der ersten Reihe und lachten aus voller Kehle über ihre Frauen bzw. Freundinnen. Ich warf einen Blick auf die Maden und langsam bekam ich wirklich Angst... Alle vier warfen mir seeeehr tödliche Blicke zu und ich grinste sie nur verlegen an. Vielleicht hätte ich ihnen doch die Wahrheit sagen sollen, nämlich dass sie in diesen Kleidern wie zehnjährige Mädchen aussahen... Aber ich wollte ihnen ja nicht den Tag verderben.
„GALA!", knurrte Asti.
„Ja bitte?", fragte ich gespielt ahnungslos. „Warum hast du denn so einen roten Kopf?"
„Du bist tot!"
„Noch nicht...", bemerkte ich.
„Das verzeih ich dir nie!", schwor Elen.
„Einfach lächeln und weitergehen..."
Missmutig stampften die vier hinter und vor mir und warfen mir immer wieder zornige Blicke zu. Das war fast besser als ich erhofft hatte... Ups...
Schließlich blieb ich neben Thranduil stehen und die vier verdrückten sich schnell.
Thranduil:
Gala blieb neben mir stehen und grinste mich breit an.
„Bereit?", fragte ich sie.
Sie nickte. „Immer doch."
Ich nahm sie fürsorglich an der Hand, man wusste ja schließlich nie, ob sich die Frauen das nicht doch noch anders überlegten...
Elrond räusperte sich dezent und lächelte uns dann zu. „Wir haben uns heute hier getroffen..."
„... um uns ordentlich zu besaufen und eine Orgie zu feiern!", verkündete Keks stolz.
„Saufen! - Klingt nach meinem Geschmack.", meinte Asti grinsend.
„Haltet die Klappe!", zischte ich ihnen zu und drehte mich dann wieder um.
„Jedenfalls haben wir uns heute hier getroffen um diesen Mann und diese...", fuhr Elrond fort, bis er wieder unterbrochen wurde.
„...Nymphomanin!", bemerkte Azrael trocken.
„Diese FRAU zu vermählen.", erklärte Elrond und ignorierte Azrael's Kommentar.
Irgendwie hatte ich das Gefühl die Maden wollten sich an mir rächen...
„Ui, was ganz neues.", kicherte Elen.
„Thranduil, willst du diese..."
„Nymphomanin!", kam es von der Menge.
„Seid doch mal alle ruhig!", kreischte Gala und sah sichtlich nervös aus.
„...Frau zu deinem Weib nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, so antworte mit ja, ich will."
„Ja, ich will.", sagte ich klar und deutlich.
„Gut, und du, Galadriel, willst du diesen Mann zu deinem Ehemann nehmen, ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten zeiten, so antworte ebenfalls mit: ja, ich will.", sprach Elrond und sah Gala abwartend an.
Diese sah jetzt noch nervöser aus und blickte sich unsicher um.
„Ist fast so wie bei „Die Braut die sich nicht traut."", kicherte Asti.
Azrael verneinte. „Nee, Julia Roberts hat nen viel größeren Mund..."
„Aber von den Männern her könnte sie fast mithalten.", meinte Elen.
„RUHE!", brüllte ich wütend und die vier schwiegen betroffen.
„Gala?", fragte Elrond zögerlich, als von ihr immer noch keine Antwort kam.
„Ähm... ja, ja natürlich...", antwortete sie zerstreut.
„Dann erkläre ich euch zu Mann und Frau. Ihr dürft die Braut jetzt küssen..."
Das ließ ich mir selbstverständlich nicht zweimal sagen.
Gala zwang die ganze Gruppe noch am selben Tag zurückzugehen... Ich persönlich hatte nichts dagegen, dieses Land war wirklich seltsam... Alle erinnerten mich hier an die Maden, seltsames Volk, wirklich...
