Was geht jetzt?

Kapitel 30: Gibt es in Mittelerde Erdbeeren?

Keks:

Einige Wochen waren vergangen, es war inzwischen kalt geworden. Asti und ich waren jetzt seit ca. einem Jahr in Mittelerde... und seit einem halben Jahr verheiratet. Aber nicht miteinander! Ich saß frierend im Thronsaal und „telefonierte" mit Asti über's Walkie-Talkie.

Plötzlich war Stille am anderen Ende.

„Asti?", fragte ich.

„Keks, wir haben was wichtiges vergessen!", brüllte es auf einmal aus dem Hörer.

„Was?", fragte ich geschockt.

„Weihnachten!"

„Uh, da kommt die Katholikin in dir raus!"

„Hey! Überleg doch mal, kein Weihnachten!", meinte sie.

„Warum?", fragte ich verwirrt.

„Hallo! Die sind hier keine Christen!"

„Oh... Aber... aber... aber man kann doch nicht Weihnachten ausfallen lassen!", sagte ich betrübt.

„Sagte die ungetaufte, ungläubige Keks zu mir... Ich zwar auch nicht, aber DU!"

„Hey!", beschwerte ich mich.

„Also, was machen wir jetzt?"

„Weihnachten feiern!", fragte ich.

„Wo? Die Frage wann erübrigt sich ja...", murmelte Asti.

„Hm... Gondor?", überlegte ich laut.

„Och... ich möchte aber, dass du auch nach Düsterwald kommst!"

„Muss das sein?", fragte ich.

„Du warst erst 2x da!", bettelte sie.

„Ja, aber du warst..."

„3x!"

„Hmpf... Ich will aber die weiße Stadt am Weihnachtsabend sehen!"

„Werd nicht sentimental!"

„Außerdem haben wir einen größeren Saal!"

„Jetzt hast du's mir aber gegeben!", spottete sie.

„Wen sollen wir eigentlich alles einladen?", fragte ich.

„Halt die Maden, unsere Männer, noch ein paar Freunde..."

„Und was ist mit unseren Freunden und unseren Familien aus der richtigen Welt?", fragte ich.

Stille.

„Nein...", sagte Asti langsam. „Das meinst du nicht ernst!"

„Und Squeaky?", fragte ich.

„Ja!",rief sie begeistert.

„Und unsere Familien? Soll'n wir mal Gala um Rat fragen?"

„Du kannst doch das Wort Rat nicht mit Gala in Verbindung bringen!", beklagte sich Asti.

„Wir machen eine 5-Kanalverbindung und holen Azrael, Elen und Gala dazu, ja?", fragte ich.

„Ich nicke...", sagte Asti.

Ich wählte ein paar Nummern und drückte ein paar Tasten von meinem Walkie-Talkie und Azrael und Gala kamen in die Leitung.

„Wo ist Elen?", wollte ich wissen.

Gala kicherte leise. „Ich glaube die ist beschäftigt..."

Da erklang ein Räuspern und ein kleinlautes: „Ich bin hier..."

„Bei was stören wir denn, Elen?", fragte Asti und man konnte ihr das Grinsen richtig anhören.

„Bei... gar nichts!", murmelte sie, „Wartet mal kurz!" Ich glaubte die Worte „Elrohir verschwinde!", zu hören.

„Also was gibt's?", fragte Azrael.

„Weihnachten!", sagte ich.

„Was?"

„Weihnachten, Gala... Solltest du eigentlich kennen..."

„Ja, aber warum wollt ihr Weihnachten feiern?", fragte sie verwirrt.

„Weil das doch irgendwie Tradition hat... Man sitzt zusammen, verteilt Geschenke...Nächstenliebe! Verstehst du?"

„Ja... ich hab damit angefangen..."

Wir schwiegen verwirrt bis Elen sagte: „Wie, du hast angefangen?"

„Na ja..."

Azrael kicherte. „Sie hatte doch mal was mit Jesus!"

„Ja ja", kicherte ich.

„Gala die Geile", flötete Asti.

Elen meldete sich wieder. „Und dann?"

Gala seufzte. „Sagen wir mal... der Ausdruck „Nächstenliebe" entstand so, dass ich eben allen Leuten gern zeigte...dass ich sie liebe..."

„Oh Gott!", seufzte Elen.

„Sei vorsichtig, mit dem was du zu dem Thema sagst...", kicherte Azrael.

„Aber wenn ihr unbedingt wollt", räumte Gala ein, „Können wir das dumme Fest ja feiern. Wo und Wann?"

Wir blieben still.

„Was?"

„Gala", sagte Elen ruhig, „Weihnachten ist immer am selben Tag..."

„Oh..."

Wir fingen an zu lachen.

„Aber Wo ist die Frage!", sagte Azrael.

Alle fingen an zu reden und zählten die Vorzüge ihrer Heimat auf.

Schließlich seufzte ich. „Haltet mal die Klappe! Wie wär's mit ner Rundreise?"

„Was?", fragten alle.

„Na ja, ich fang an, geh hier los, reisen nach Düsterwald, holen da Asti und Legolas und Gala und Thranduil ab, dann gehen wir nach Edoras und holen Azrael und dann gehen wir alle nach Bruchtal und da können wir dann feiern und dann gehen wir nach Minas Tirith... an Silvester..."

„Klingt gut!", gab Asti zu.

„Okay!", sagte Azrael.

„Ich find's toll!", rief Elen begeistert.

„Wenn's sein muss...", murmelte Gala.

„Na dann wäre das geklärt! Weiht eure Männer noch ein!"

„Ich bin nicht mit Elrohir verheiratet!", empörte sich Elen.

„Noch nicht...", murmelte Asti.

„Bis dann, ihr Maden!", sagte Gala.

„Ciao!", verabschiedete Asti sich.

Auch Azrael und Elen verschwanden und ich stand auf und ging in den Thronsaal, wo Aragorn mit irgendwelchen Beratern über irgend ein wichtiges, wirtschaftliches Problem debattierte.

Ich platzte ziemlich unverblümt hinein und grinste ihn an. „Aragorn, wir feiern Weihnachten in Bruchtal!"

Alle verstummten.

„Was?", fragte Aragorn verwirrt.

„Na ja... Wir feiern Weihnachten... in Bruchtal..."

„Was ist denn Weihnachten jetzt schon wieder?"

„Na ein Fest! Ein tolles Fest! Mit Lichtern und Geschenken und... Keksen... es ist halt toll!"

„Und was feiert man?", wollte einer der Berater wissen.

Ich lachte. „Den Geburtstags von Gala's Lover..."

„Den Geburtstag von Thranduil?", fragte Aragorn verblüfft.

„Nein, nicht doch! Den Geburtstag von Jesus!", erklärte ich.

„Wer ist Jesus?", mischte sich der Berater wieder ein.

„Das is aber kompliziert...", warnte ich sie.

„Egal..."

„Okay, also, da war vor 2000 Jahren so ein Typ, der hieß Jesus und der traf dann irgendwann Gala. Und dann... äh... die beiden waren ein Paar...", sagte ich und schwieg bedeutungsvoll.

„Aha...", murmelte Aragorn und grinste.

„Jedenfalls machte Gala irgendwann mit ihm Schluss und er is verrückt geworden und hat gemeint, dass Gala irgendwie ein Engel war, der ihm die... „Nächstenliebe" gezeigt hat. Er hat dann ne Religion gegründet und dafür sogar Anhänger gefunden und mittlerweile glauben mehrere Millionen Menschen an seine Religion..."

Sie starrten mich alle verwirrt an.

„Was ist ein Engel?", fragte einer der Berater.

Ich seufzte, das dürfte ein langer Abend werden...

Asti:

„Legolas, wir feiern Weihnachten!"

Er war gerade mit irgendeinem Dokument beschäftigt und redete mit Thranduil. „Was?", fragte er verwirrt.

„Weihnachten! Das Fest der Liebe!"

„Warum?"

„Weil man das in unserer Welt jeden Winter feiert."

„Der christliche Teil unserer Welt wohlgemerkt", sagte Gala, die gerade reinkam.

„Und was feiert man da? Mitten im Winter?", wollte Thranduil wissen.

Gala wurde rot, als sei sie zu lang vor dem Gesichtsbräuner gesessen. „Äh.. tja... eigentlich gar nichts."

Ich hüpfte um Legolas rum. „Das wird toll. Wir gehen nach Bruchtal und..."

Er hielt mich fest. „Bruchtal."

„Ja?"

„Für das Fest der Liebe..."

„Legolas, so ist das nicht gemeint. Das ist Nächstenliebe, keine richtige Liebe."

Gala kicherte. „Na dann..."

„Jedenfalls werden alle kommen. Und dann machen wir uns nen schönen Abend."

„Aha..."

„Asti, sprich's ruhig aus", seufzte Gala.

„Ja, man schenkt sich gegenseitig was."

„Aha. Das ist also der Grund."

„Das ist nicht der Grund. Weihnachten ist geil! Da gibt's ganz viele tolle Traditionen."

„Aha... Und was soll ich dir schenken?"

„Nichts?"

„Sie will einen Ring."

„Gala!", jammerte ich.

„Einen Ring?"

„Ja."

„Gala..."

„Und was für einen Ring?"

„Wir gehen mal zusammen einkaufen..."

„Gala..."

„Stimmt doch..."

„Wir müssen sowieso alle zusammen einkaufen gehen."

„Ja... Mit Keks?"

„Wenn wir Keks nicht mitnehmen, dann bin ich beleidigt."

„Okay, ruf sie an." Ich zückte das Walkie-Talkie.

„Hast du das immer bei dir?"

„Schon... Keks?"

Rausch. „Ist gerade draußen."

„Hallo Aragorn."

„Und, schon in den Weihnachtsvorbereitungen?"

„Auf jeden Fall. Und ihr?"

„Keks schmückt den Garten..."

„Oh..."

„ARAGORN!"

„Okay, sie ist wieder da..."

„Asti?"

„Hi. Wir wollen einkaufen gehen. Kommt ihr mit?"

„Bin ich blond?"

„Okay. So um drei?"

„Ist in Ordnung... aber..."

„Was, aber?"

„Was machen wir mit unseren Lovern? Ich will ehrlich gesagt nicht nochmal mit denen durch Stuttgart rennen..."

Gala kicherte. „Stuttgart? Wer sagt denn was von Stuttgart?"

Ich starrte sie an.

„Gehen wir nach New York! Da beachtet uns sowieso keiner!"

Ich starrte sie an. Dann umarmte ich sie. „Ich liebe dich, Gala!"

Kichern aus dem Walkie-Talkie. „Oh nein, jetzt hat es dich auch noch erwischt."

„Keks... holst du Elen und Azrael?"

„Jou."

„Na dann, bis denne."

„Ciao."

Einkaufen. In New York... Ich liebe diese Welt. Wenig später tigerten wir nämlich alle zusammen durch die 7th Avenue.

„Hier muss irgendwo der H&M sein!", rief ich begeistert.

„Asti, die 7th Avenue ist lang..."

„Ich weiß..."

„Wisst ihr was, wir teilen uns sowieso auf. Ihr sollt ja nicht sehen, was man euch schenkt!"

Also zog Gala mit Legolas, Aragorn, Éomer, Thranduil und Elladan los und wir Maden liefen gleich mal in den nächsten GAP. Soviel zum Thema Weihnachtsgeschenke... Als wir nach draußen kamen, dachten wir doch mal daran, dass diverse Leute beschenkt werden wollten.

„Was wollt ihr denn?", fragte Azrael.

Alle blieben stumm.

Schließlich hatte Keks eine Idee. „Elen, gib mal deine Tüte. So, du nimmst meine und ihr beiden tauscht auch noch. Und dann schenken wir uns gegenseitig die Klamotten, die wir gekauft haben."

„Welch Genialität..."

„Was schenkt ihr euren Lovern?"

Stille.

Keks sah sich um. „Nen Wecker?"

„Ihr wisst es also auch noch nicht..."

„Elen?"

„Keine Ahnung."

„Asti?"

Ich biss mir auf die Lippe.

„Asti?"

„Ich... hab da... so ne Idee..."

„Was denn?"

„Sag ich nicht."

„Warum nicht?"

Ich musste lachen. „Weil ich Angst hab, dass ihr mir nachmacht."

„Machen wir bestimmt nicht. Sag schon!"

„Das könnt ihr nicht beurteilen. Und ich sag's euch nicht!" Das blieb mein wohlgehütetes Geheimnis. Da blockierte ich erst mal meine Gedanken. „Elen, raus aus meinem Kopf."

„Is ja gut."

„Was schenken wir den Anderen?"

„Elrond kriegt ne Sonnenbrille", sagte Keks wie aus der Pistole geschossen.

„Okay. Haldir?"

„Zusammen mit Celeborn Plüsch-Handschellen",sagte Elen.

„In Rosa", fügte ich hinzu.

„In Ordnung. Éowyn und Faramir?"

„Ne Obstschale oder ein Geschenkekörbchen?"

„Da freuen sie sich bestimmt. Noch jemand? Elladan?"

Da hatte ich schon ne Idee. „Acgua di Gio."

„Was?"

Keks kicherte. „Astilein..."

„Warum nicht?"

„Warum?"

„Was ist das?", fragte Azrael.

„Ein Parfum", erläuterte ich.

„Ja, warum nicht?", fragte Elen.

„Weil Asti von dem Zeug high wird."

„Oh..."

„Du übertreibst maßlos!"

„Ich meine, mir gefällt es auch, aber ich werd davon nicht ganz so geil wie du."

Die anderen beiden kicherten.

„Das ist verdammt gut, okay?", verteidigte ich mich.

„Aha... und nach was riecht das?"

Ich hielt ihnen meine Tasche hin.

„Was?"

„Ich hab da immer ein paar Proben drin."

Sie schnüffelten hinein. „Boah... das ist ja... also... das ist ja..."

„...geil?", versuchte ich es.

„Ja, das trifft es ziemlich genau."

„Elen?"

„Die Tasche kriegst du nie wieder."

„Also schenken wir es ihm oder nicht?"

„Ist okay."

„Wer noch? Arwen und Boromir?", sagte Azrael.

„Wie wär's mit geschmacklosem Schmuck. Da steht Arwen doch drauf."

„Aber Boromir..."

„So eine Kette mit nem geteilten Herz. Dann sind beide glücklich."

„Okay. Celebrían?"

„Ein „I love NY"-T-Shirt."

„Geht klar. Haben wir noch jemanden vergessen?"

„Nö, jetzt fehlen nur noch unsere Lover. Außer Legolas, da hat Asti ja anscheinend schon was."

„Ja. Aber ihr habt jemanden vergessen."

„Wen?"

„Thranduil und Gala."

„Oh..."

„Wie wär's mit so nem Jesusbild für Gala?"

Wir fingen lauthals an zu lachen. „Thranduil bringt uns um."

„Ja, schon."

„Was könnten die beiden brauchen?"

„Asti, du wohnst doch mit ihnen quasi zusammen..."

„Was heißt quasi? Ich wohne wirklich mit ihnen zusammen."

„Dann sag schon: Was könnten die brauchen?"

„Urlaub zu zweit?"

„Ja! Biete ihnen an, dass du und Legolas für zwei Wochen oder so die Verwaltung von Düsterwald übernehmt und die können sich irgendwo zum turteln hin verziehen."

„Ja, das ist gut."

„Okay. Dann brauchen wir nur noch Geschenke für unsere Lover..."

Azrael:

„Wir sollten uns nicht so stressen lassen, gehen wir noch ein wenig shoppen, dann kommen uns bestimmt gute Ideen!", schlug ich vor.

„Ich könnte Aragorn Bettwäsche schenken...", murmelte Keks nachdenklich.

„Klar... darüber freut er sich bestimmt.", bemerkte Asti.

„Wo sollen wir hin gehen?", fragte Elen und sah sich um.

„H & M!", sagte Asti.

„Okay...", meinte ich und wir gingen in den H & M.

Dank Gala's Kreditkarte konnten wir wirklich alles kaufen... draußen tauschten wir wieder die Tüten.

„Stellt euch das mal an Weihnachten vor...", sagte Keks grinsend und holte ihr Top aus der Tüte. „Oh danke, Azrael! Das habe ich mir wirklich schon immer gewünscht!", säuselte sie.

Asti schüttelte stumm den Kopf.

„Sollen wir etwas trinken gehen?", fragte Elen.

„Ja!", rief Asti begeistert.

„Nein!", rief Keks geschockt.

„Warum nicht?", fragte ich.

„Weil Asti so ein Starbucks-Fan ist!", erklärte Keks.

„Wir müssen noch die Geschenke für die anderen kaufen!", erinnerte Elen uns.

„Die Sonnenbrille für Hugo... äh... Elrond hab ich schon!", sagte Asti und holte die Matrix-Sonnenbrille aus einer Tüte.

„Gut.. wo kaufen wir das Zeug für Éowyn und Faramir?", fragte Elen.

„In einem Supermarkt?", schlug ich vor.

„Da vorn ist einer...", sagte Keks und zerrte mich mit sich. Die anderen folgten uns.

Wenig später standen wir vor einer riesen Auswahl an Weihnachtskörben.

„Welchen nehmen wir?", fragte Asti.

Elen schloss die Augen und zog einen hervor. „Den!"

„Den teuersten...", bemerkte ich.

„Ist doch egal... Gala zahlt...", sagte Keks grinsend.

„Was tun wir rein?", fragte Elen.

„Tropische Früchte!", schlug ich vor.

„Genau und ein Bild von Herrin Keks!", sagte Asti grinsend.

„Hüte dich!", drohte Keks.

Ich schnappte mir einen Einkaufwagen und die anderen drei packten Ananas, Mangos, Bananen, Orangen, Kokosnüsse, Papayas und etliches andere Früchte in den Wagen.

Plötzlich blieb Keks wie angewurzelt stehen.

„Was?", fragte ich.

„Gibt es in Mittelerde eigentlich Erdbeeren?", fragte sie.

Wir blieben alle stehen. „Keine Ahnung...", meinte Asti irgendwann.

„Vom Klima her im Sommer müsste es doch gehen, oder?", fragte Elen.

„Aber vielleicht gibt es sie trotzdem nicht...", überlegte ich laut.

„Wir tun sie einfach mal in den Korb und warten dann die Reaktion der beiden ab, ja?", fragte Keks.

„Gut... Wir müssen auch Zitronen rein tun!", sagte Asti grinsend.

„Warum?", fragte Elen.

„Damit ich mich über ihre entsetzten Gesichter lustig machen kann!", erklärte Asti.

Ich musste lachen. „Du bist fies!"

„Endlich hat es mal jemand bemerkt!", rief Keks.

Wir packten noch etliches andere in den Wagen und bezahlten dann.

„Was brauchen wir dann noch?"

„Billigen Schmuck?"

„Gibt's hier überall."

Wenig später waren wir dann im Besitz einer herrlich kitschigen Kette.

„Und das Parfum."

Dann hatten wir also auch noch ein Fläschchen „Acgua di Gio" in der Tasche.

„Jetzt haben wir glaub ich alles. Braucht noch jemand was?", fragte Elen.

„Schuhe!", rief Keks.

Asti grinste. „Keks, wir haben Gala's Kreditkarte..."

„Und?"

„Wolltest du nicht immer schon mal Manolo Blaniks?"

„Jaaaaa!", sagte Keks mit einem begeistert-verträumten Gesichtsausdruck.

Also gingen wir auch noch Schuhe kaufen. Asti stahl sich irgendwann davon und holte sich doch noch ein Becher Starbucks-Kaffee zum Mitnehmen. („Das ist nicht irgendein Kaffee! Das ist original STARBUCKS-KAFFEE!")

Wir kauften noch alles andere ein und später, als es dann irgendwann dunkel wurden und vier kleine Maden eigentlich nicht mehr alleine in New York rumlaufen sollten, gingen wir dann heim. Seltsamer Weise kamen wir in Bruchtal raus.

„Warum sind wir hier gelandet?", fragte ich verwirrt.

„Gala regelt das eigentlich immer..."

Die Tür ging auf und die besagte Missetäterin kam herein. „Ich hab da doch was kichern gehört..."

„Warum sind wir in Bruchtal?", fragte Elen.

„Weil du hier wohnst?"

„Warum sind die anderen in Bruchtal?", korrigierte sie ihre Frage.

„Weil ich keine Lust hab, den ganzen Weg zu laufen."

„Du bist so faul, man sollte es nicht glauben", sagte Asti mit fasziniertem Tonfall.

„Und, schöne Geschenke gefunden?"

„Ja." Keks holte glücklich ihre Manolo Blaniks heraus.

Gala zog die Augenbrauen hoch. „Lass mich raten..."

„...die hast du bezahlt, ganz genau... Cate."

Alle fingen an zu kichern.

„Tja, während ihr shoppen wart, waren wir hier schon fleißig."

„Ach..."

Wir folgten ihr in den Speisesaal und wir hätten sie knutschen können: Ein mindestens zwei Meter hoher Christbaum zierte den Raum. So ein richtig schöner, kitschiger Weihnachtsbaum. Mit Lametta und allem drum und dran.

„Ich liebe Lametta!", rief Keks, „Aber da fehlt noch was!" Sie zerrte Asti weg und wenig später kamen sie mit Asti's Ghetto Blaster und einer strahlenden Keks zurück. Sie schalteten ein und fingen an, um den Baum herum zu hüpfen. Und sie sangen. „Rockin' arround the Christmas Tree..."

„Ihr seid doch irre", sagte Elen und seufzte.

Am nächsten Morgen war dann ja schon Weihnachtsmorgen. Es gab ein richtig fettes Frühstück und dann, am Abend, saßen wir alle um den Weihnachtsbaum und sahen den Berg von Geschenken an.

„Wow", sagte Keks.

„True that", meinte Asti.

„Ja, schon", sagte Elen.

„Kann ich nur zustimmen...", meinte ich.

Wir stellten einige Bänke um den Baum herum auf. Also ging die Bescherung los.

„Also!", rief Asti. „Das ist für Elrond von den Maden!"

Er packte aus und sah die Sonnenbrille an.

Keks strahlte ihn an. „Setz auf!"

Zögernd setzte Elrond die Brille auf.

„Mister Smith!", rief Asti.

„Wo ist denn Neo?", kicherte Elen.

„Danke...", sagte Elrond leicht verwirrt.

Celebrían fand ihr T-Shirt ganz toll. Sie lachte sich den Arsch ab.

Haldir und Celeborn besahen ihr Geschenk verwirrt. „Was ist das?"

Keks ging zu ihnen und kettete sie aneinander.

„Oh...", meinten beide grinsend.

Éowyn und Faramir fanden den Geschenkekorb toll.

Plötzlich rief Éowyn überglücklich: „Ein Bild von Herrin Keks!"

Uuuuh... Der Blick, den Keks da losschickte galt zum Glück nicht mir.

Arwen und Boromir fanden den kitschigen, geschmacklosen Schmuck „gaaaanz romantisch" und fielen uns immer wieder um den Hals.

Gala lachte. „Okay, jetzt haben alle allen irgendwas geschenkt, außer die Pärchen sich untereinander."

„Und die Maden sich", ergänzte Elrond.

Wir grinsten uns an und überreichten uns unsere Tüten.

„Ooooh! Keks, das ist ja toll!"

„Ja ich musste sofort an dich denken, als ich das gesehen hab!"

Und so ging es durch die Reihe... Wir hätten Schauspielerinnen werden sollen.

Dann lächelte Éomer mich an. „Mir kam zu Ohren, dass du Ägypten ganz toll findest..."

„Ja?", sagte ich verwirrt. Was sollte er mir da schenken? Bei einem Sarkophag wär ich aber sauer...

„Wir werden Urlaub in Ägypten machen!"

Begeistert fiel ich ihm um den Hals. „Das ist das beste Geschenk, das ich jemals gekriegt hab!"

Dann überreichte ich ihm sein Geschenk: Einen neuen Sattel mit Gravur... Wie sich ein Mensch derartig über einen Sattel (!) freuen kann, ist mir bis heute ein Rätsel.

Aragorn setzte sich neben Keks. „Für dich hab ich einige Sachen. Ich hab mir bei verschiedenen Personen Rat eingeholt..."

Keks sah misstrauisch zu Gala und Asti, die ihr freudestrahlend zuwinkten. Ihre Geschenke bestanden aus: Einem Colaglas, einem Föhn, mindestens zehn verschiedene Haartönungen („Ich tön sie mir nicht NOCH blonder..."), einer Packung Kekse, ein Pack Erdbeer-Kiwi-Eistee und... Schuhen! Keks war zum Teil beleidigt, zum Teil freute sie sich riesig (also über die Schuhe...).

Elen:

Keks hatte für Aragorn doch noch ne gute Idee gehabt. (Asti's Idee, um genau zu sein...) Freudestrahlend überreichte sie ihm ein dickes Album.

Aragorn sah sie erst verwirrt an und klappte es dann auf. „Das sind ja Bilder von uns!"

„Ja... leider...", sagte Keks.

„Das war am Anduin! Und hier in Rohan!"

Legolas und Asti kamen rüber und sahen sich die Bilder mit ihnen an.

„Und das ist eure Hochzeit!", sagte Asti.

„Ja... Halt! Wo ist das denn?"

„Das war auf der Flucht... oder?"

„Doch", sagte Keks schmollend, „Das war kurz nachdem du meine Krone in den Anduin geschmissen hast."

„Oh..."

„Und hier ist eure Schule... das ist Squeaky!"

„Ja, Legolas... und ich bin immer noch sauer auf sie...", murrte Asti.

„Und da sind Uli und Alex", sagte Aragorn.

Ich drehte mich zu Elrohir. „Und für dich hab ich auch was tolles!"

Und ich übergab ihm ein Namensschild. Er und Elladan fingen laut an zu lachen. Ja, da war es neulich zu einer peinlichen Szene gekommen, die wir hier jetzt nicht näher erläutern wollen...

„Ach ja! Elladan!", rief Asti. „Für dich haben wir was... geiles!"

„Was?"

Nachdem er es ausgepackt hatte, hingen wir alle schnüffelnd an seinem Hals.

„Ich mag das Parfum...", sagte er grinsend.

Asti holte tief Luft. „Ja, ich auch..."

Legolas räusperte sich.

Wir kamen wieder zur Vernunft. Aber das Parfum riecht nun mal geil.

Elrohir stand auf und sah mich an. „Weißt du... Elen, ich hab lange nachgedacht, was ich dir schenken könnte. Und ich muss das jetzt machen, bevor Legolas, dieser Nachmacher" – Legolas winkte grinsend zu uns – „hier mit dem Geschenk für Asti aufkreuzt."

Er kniete vor mir nieder. Warum fällt einem in so einem Moment das Atmen nur so schwer?

„Elen, willst du mich heiraten?"

Er zog einen wunderschönen Ring heraus.

Was konnte ich da sagen, außer: „Ja! Auf jeden Fall!" ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn.

Celebrían schluchzte. „Das ist ja sooo romantisch! Mein kleiner Junge heiratet... Elladan, halt dich ran!"

Elladan seufzte.

Elrohir seufzte ebenfalls. „Mama..."