pfeif Richtig, die Geschichte hatte ich ja noch nicht fertig hochgeladen drop Sie war zwischenzeitlich verschollen auf meinem Computer (ein Vertipper im Dokumentnamen und im völlig falschen Ordner können eine Geschichte unauffindbar machen)
Gebetat hat wieder Ramsi, vor ewigen Zeiten hust
Kapitel 3
Beim Frühstück
nach dem Festessen saß Hugo äußerst verkatert am
Tisch, im Gegensatz zu Salazar, der eher wenig getrunken hatte, wie
Michel auch. Ein Umstand den Hugo (und in gewissem Maße auch
Diana) am Abend zuvor beklagt hatten, als die Gäste fort waren –
bei der Gelegenheit, bei der Salazar dem Kreis der einflussreichen
normannischen Zauberer vorgestellt wurde, hatte er sich nicht als
rechter Mann präsentiert. Salazar hatte seiner Verachtung
Ausdruck gegeben was die Ansicht betraf, den Wert eines Mannes nach
seiner Trinkfestigkeit zu beurteilen. Der einzige Grund warum es
nicht zu einem Streit gekommen war, war die Müdigkeit der
gesamten Familie. Dementsprechend grantig waren auch alle außer
Maria, die wie immer phlegmatisch ihr Brot kaute. Hugo stellte
schließlich seinen Wasserbecher aggressiv auf den Tisch.
„Und
gehst du heute wieder zu Michel?"
„Ich habe es vor, ja."
Kalt erwiderte Salazar Hugos herausfordernden Blick.
„Und was
treibt ihr da den ganzen Tag?"
„Ich arbeite an der
Verbesserung meines Werkes über die 50 üblichsten Tränke
Westeuropas."
„Hat das Buch so gravierende Fehler?"
„Nein,
aber einige Tränke könnten verbessert werden und in den
letzten Jahren habe ich viele Zuschriften über neue Methoden
erhalten, die ich in das Buch integrieren möchte."
„Warum,
wenn die Alten funktionieren? Man muss den Leuten doch keine neuen
Methoden aufdrängen."
Salazar sah ihn nur verächtlich
an, hielt es aber nicht für seiner würdig ihm zu antworten.
Diana lächelte beschwichtigend.
„Du bist wirklich ein wenig
oft bei Michel, Salazar. Wir sehen dich ja kaum."
Salazar hob
die Augenbrauen. „Es ist interessanter bei ihm."
Eine Weile
herrschte Schweigen. Hugo lief langsam rot an, während Diana und
Maria ihn nur entsetzt ansahen.
„Michel? Der ist wie du – der
vergräbt sich in seinen Büchern. Ich hoffe, wenn er Maria
heiratet, wird er sich etwas bessern. Meine Tochter soll einen guten
Mann haben."
Er schlug Maria auf den Rücken, die
tatsächlich etwas errötete und etwas von „Danke Papa"
murmelte. Salazar verzog hingegen abschätzig den Mund.
„Michel
ist ein guter Mann – du solltest froh sein, dass er Maria nimmt. Er
ist zu gut für sie!"
„Was?" Nun war Diana hochrot
angelaufen. „Alles was recht ist, aber ... Wie kannst Du es
wagen?!?"
Zitternd vor Wut starrte sie ihn an. Hugo stand
entschlossen auf.
„Wir haben dich als einen ehrenwerten Gast
behandelt, aber wenn du nicht weißt, wie man sich seinen
Gastgebern gegenüber benimmt, dann können wir dich auch
nicht weiter bei uns haben."
Salazar erhob sich ruhig. „Wenn
ihr auf mein Gepäck aufpassen könntet, während ich
eine andere Unterkunft suche."
Ohne die Antwort abzuwarten
verließ er das Haus und schlug den Weg zu Michel ein. Innerlich
war er längst nicht so ruhig wie er vorgab. Er wusste, er hatte
eine Linie überschritten und eigentlich gab er sich in der Regel
Mühe peinlich höflich zu sein. Warum ihm das heute
rausgerutscht war, verstand er nicht, aber er sah sich auch
außerstande sich zu entschuldigen. Er hatte schließlich
gemeint, was er sagte. Aber jetzt war er freiwillig im Exil von
England und verbannt aus dem Haus seiner Tante. Wenn Michel ihn nicht
nahm, musste er doch die lange Reise nach Dänemark antreten zu
seinem Onkel väterlicherseits, Magnus – der ihm wohl ständig
in den Ohren liegen würde wegen einer Versöhnung mit
Godric.
Als er in Michels Haus trat, saß der gerade am
Tisch mit seinem Verwalter Camille. Erstaunt sahen Beide auf, als
Salazar eintrat.
„Salazar? Ich hatte dich nicht so früh
erwartet." Michel lächelte ihn an – die übertrieben
unterwürfige Haltung hatte er aufgegeben. Salazar ließ
sich an den Tisch fallen und von der Hauselfe einen Becher Wasser
bringen.
„Ich hoffe ich störe nicht.", erinnerte er sich
doch noch seiner guten Manieren. Michel wedelte mit der
Hand.
„Camille probiert mein Interesse für Getreidesorten
zu erwecken."
„Hoffnungslos fürchte ich." Camille
lächelte etwas zu frech für seine Stellung. Er steckte das
Pergament auf dem Tisch wieder ein. „Aber ich denke, meine Arbeit
hier für heute ist getan." Fragend sah er Michel an, der
nickte. Camille verbeugte sich erst vor Michel, dann vor Salazar und
verließ das Haus. Besorgt sah Michel Salazar an.
„Du
wirkst erregter als sonst."
„Das merkst du?" Erstaunt sah
Salazar ihn an – war er so leicht zu lesen? Dann öffnete er
fast hilflos die Hände. „Hugo hat mich aus seinem Haus
gewiesen."
„Was? Warum denn das?" Überrascht lehnte
Michel sich näher. Er wusste, dass Hugo und Salazar sich nicht
mochten, aber einen Rauswurf?
„Ich habe meine Meinung über
deine zukünftige Frau geäußert."
Michel hob die
Brauen. „Und die war nicht sehr vorteilhaft."
„Nein."
„Ich
werde sie trotzdem heiraten müssen."
„Ich nehme an, Maria
ist besser als meine Frau", gab Salazar zu „aber sie wird dir
nicht gut tun."
„Du hast dein Buch ja auch nach deiner
Hochzeit geschrieben, oder?" Michel seufzte. Das Thema seiner
baldigen Hochzeit verdrängte er gerne. „Aber lass uns auf das
Wesentliche zurückkommen. Du wurdest aus dem Haus
gewiesen?"
„Ja."
„Also wenn ich dich hier in der Gegend
halten will, muss ich eine Kammer oben vorbereiten lassen, oder?"
Er fuhr sich durch seine blonden Haare. „Meine Mutter wird nicht
sehr erfreut sein."
„Danke." Salazar lächelte ihn
ehrlich an. „Kannst du auch jemanden organisieren, der mein Gepäck
abholt?"
„Das ist kein Problem. Lass uns erst einmal meiner
Mutter Bescheid sagen – sie fühlt sich heute recht kräftig."
Nervös sah Michel die Treppe hoch. Nein, das würde seiner
Mutter gar nicht gefallen. Natürlich – theoretisch war es sein
Haus. Aber er tat ungern etwas, das seiner Mutter missfiel.
Aus
Héloises Kammer klang Musik, die Michel und Salazar schon auf
der Treppe hörten. Salazar selber hatte nie viel für Musik
übrig gehabt, aber Michel summte etwas, als er vernehmlich an
die Tür klopfte. Caroline öffnete die Tür, ihre Flöte
immer noch in ihrer Hand. Héloise saß vor einer Harfe
und lächelte den beiden Männern entgegen.
„Du hast
mich in einem meiner Lieblingsstücke unterbrochen, Michel.",
schalt sie lachend. Michel küsste ihr kopfschüttelnd auf
das Haar.
„Schon wieder ein neues Lieblingsstück? Du kannst
nicht von mir verlangen, dass ich mir immer das Neuste merken
kann."
Sie lächelte spitzbübisch und nickte dann
Salazar zu. „Guten Tag, Salazar. Das war ein schöner Abend
gestern bei deiner Tante, fand ich. Ich fühle mich ungewohnt gut
nach dieser Anstrengung."
Salazar nickte nur nichts sagend,
Michel wurde tatsächlich etwas rot.
„Stimmt etwas nicht?"
Fragend sah die zerbrechliche Frau ihren Sohn an. Er biss sich etwas
auf die Lippen, bevor er antwortete.
„Salazar hatte heute
Morgen Streit mit Hugo und Diana."
„Oh?" Héloises
Lächeln fiel zusammen.
„Und Hugo hat ihn hinausgeworfen.",
fuhr Michel fort.
„Und du willst ihn hier aufnehmen." Héloise
stellte das einfach fest und sah ihren Sohn trotzdem streng an. „Ich
bin damit einverstanden, aber nur weil es keine Möglichkeit zur
Versöhnung gäbe, wenn Salazar jetzt weit weg reist." Dann
sah sie zu Salazar. „Ich kann einem Mann, der fast in meinem Alter
ist keine Vorhaltungen machen, aber ich erlaube mir zu sagen, dass
Sie sich bemühen sollten sich wieder mit Diana zu versöhnen.
Sie ist eine umgängliche Frau und ich kann mir gar nicht
vorstellen, was passiert sein muss, dass sie es tatsächlich
zugelassen hat Sie rauszuschmeissen."
Salazar zog es vor nicht
zu antworten und kalt aus dem Fenster herauszuschauen. Er mochte
Héloise – sie war eine intelligente Frau mit einem starken
Charakter, aber auch für sie würde er sich nicht vor Hugo
erniedrigen. Héloise seufzte.
„Michel, schick Caroline
sie soll Philipp und Dudas das Gepäck bringen lassen – sie
kann den Rest des Tages frei haben."
Michel und Salazar
erkannten Beide, dass sie entlassen waren und gingen wieder herunter
um Caroline loszuschicken und einen der Hauselfen anzuweisen, eine
leer stehende Kammer im Obergeschoss bereit zu machen für den
Besuch. Die Kammer war kleiner als die bei Hugo, aber Salazar plante
sowieso den größten Teil seiner Zeit im Labor zu
verbringen.
Eine Stunde später kam Caroline zurück mit Philippe und Dudas - Dudas stellte sich als Ziehbruder von Philippe und Caroline heraus, der jetzt als Knecht auf dem Hof der Eltern der beiden arbeitete (von deren Verwandtschaft Salazar nichts geahnt hatte – denn während Caroline mit ihren hellblonden Haaren zu Michel und Héloise passte, war Philippes Haar rabenschwarz wie Salazars). Philippe begrüßte Salazar unterwürfig, aber gut gelaunt. Für Salazars einen Sack hätte es nicht zwei Männer gebraucht, aber wenn Héloise nach zwei Männern schickte, kamen auch zwei Männer. Das Leben eines Magier-Bauern war einfacher, als das eines Muggel-Bauern, so dass Philippe und Dudas Zeit hatten sich zu verpflichten Michel und Salazar bei der Errichtung eines magischen Gartens neben dem Labor zu helfen, der vor Muggelaugen verborgen sein sollte. Héloise und Caroline pflegten zwar einige Kräuter in dem kleinen Garten, doch da Muggelpächter häufig daran vorbeikamen und ihre Frauen mit Caroline über Gärten fachsimpelten, konnten dort nur einfache Kräuter gezogen werden. Als die vier Männer den Boden des zukünftigen Gartens begutachteten, schielte Salazar zu Michels eleganter Figur. „Ein Mann fast in meinem Alter." - der Satz von Héloise ging ihm nicht aus dem Kopf. Nun wo er unter einem Dach mit Michel wohnte, würde er sicher der Versuchung nicht widerstehen können diesen unschuldigen, schönen Mann zu verführen. War er wirklich fast so alt wie Héloise? Er war gerade 35 – Michel konnte nicht viel älter als 22 sein – aber trotzdem wäre es zumindest ungewöhnlich hätte er einen Sohn in Michels Alter. Außerdem war Godrics Frau Estrith gerade mal 23. Entschlossen streckte er sich und nickte – die erstaunten Blicke der Anderen ignorierte er. Er würde Michel verführen – der Junge hatte keine Chance.
