Disclaimer: siehe Prolog

Kapitel 7 – Gefangen!

Snake ließ die Fabrik hinter sich. Nach einem kurzen Weg öffnete sich der Weg und ein großer Sumpf kam in Sicht. Snake hatte keine andere Möglichkeit als in zu durchqueren, es gab keinen Weg herum. Die Krokodile meidend, schwamm er durch den Sumpf. Auf der anderen Seite begann ein kleiner Wald, den er durch einen engen Pfad betrat. Den ganzen Weg über fragte er sich, was Ocelot nur an einem solchen Ort suchte. Von der Patrouille und Ocelot abgesehen, hatte Snake keine Menschenseele gesehen, seit er nach Russland gekommen war. 'Was zur Hölle macht Ocelot nur hier!' Das war Snakes einziger Gedanke. Er war so in Gedanken versunken, dass er den Zaun direkt vor ihm nicht bemerkte. Erst in der allerletzten Sekunde bevor er in ihn hineinlief, kam er in die Realität zurück. Er sprang zurück, jeglichen Kontakt vermeidend. Der Zaun wirkte verdächtig...

Snake besah ihn sich eingehend und entschied sich dann dafür, lieber auf der sicheren Seite zu bleiben. Er richtete seine M9 Betäubungspistole auf einen in der Nähe sitzenden Vogel. Er zog den Abzug durch. Der Vogel versuchte noch, wegzufliegen, doch das Nervengift bewirkte, dass er zu Boden zurück viel. Das Tier bewegte sich nicht mehr. Snake nahm es und warf es gegen den Zaun. Einige Funken und der Gestank von verbranntem Fleisch bestätigten Snakes Gedanken. Der Zaun war elektrisch geladen. Wieder wunderte er sich ein bißchen: Die Fabrik war verlassen gewesen, aber der Zaun war immer noch geladen? Warum? Snake fluchte. Dies war eine massive Barriere und er hatte keine Chance, sie zu überwinden. Er ging hinter einem Baum in Deckung und kontaktierte Otacon.

"Otacon, hörst du mich? Hier Snake..."

"Laut und deutlich, Snake. Worum geht's?"

Otacon wirkte etwas amüsiert.

"Was ist so lustig, Otacon?" Snake fühlte nicht die plötzliche Eingebung, zu lachen.

"Ah, Snake. Ich nehme mal an, du stehst direkt vor einem elektrischen Zaun in dem Wäldchen nach dem großen Sumpf. Stimmts oder hab ich Recht?"

Es folgte eine lange Pause. Snake war sprachlos. Endlich war er wieder in der Lage, zu sprechen...

"Woher weißt du das?"

Otacon lachte. "Nun, sieh mal, dein Vater hatte das selbe Problem und er rief ebenfalls bei seinen Helfern an. Ich habe die meisten der Missionsaufzeichnungen direkt vor mir auf dem Schirm, darunter fast alle Gesprächsdaten. Ich kenne die Lösung also..."

Er lachte. "Willst du sie hören?"

"Otacon! Hör endlich auf... und? Wie komme ich nun über den gottverdammten Zaun?"

Otacon erklärte es Snake, der daraufhin wieder fluchte. Er beendete das Gespräch. 'Verdammt. Das wär eigentlich zu einfach gewesen und ich bin nicht drauf gekommen!', dachte sich Snake.

Er untersuchte den Zaun aufs Neue nach einem Weg hindurch, diesmal eingehender. Bald hatte er gefunden, was er gesucht hatte. Da, unter dem östlichen Ende des Zauns war ein kleines Loch und dort konnte man Tierspuren erkennen. Snake legte sich flach hin und kroch unter dem Zaun hindurch.

Auf der anderen Seite angekommen, stand er auf und zog sein Fernglas hervor und untersuchte die Umgebung. Es gab viele Bäume und hohes Gras, in der Ferne konnte er einen weiteren Zaun erkennen. Gerade als er das Fernglas wegpacken wollte, fing etwas seinen Blick ein: Zwischen den Bäumen nahe dem Zaun sah er eine Bewegung. Er sah erneut durch sein Fernglas und sah zwei Wachen, die nahe einem geschlossenen Tor standen. Es sah so aus, als ob das Tor nur durch eine ID-Karte geöffnet werden konnte. Snake steckte das Fernglas beiseite und suchte im hohen Gras Deckung. Er suchte nach einem Plan. Es gab nur eine Lösung für das Problem: Er musste in die Nähe der Wachen kommen, die zwischen diesen beiden Bäumen patroullierten, dann musste er eine von beiden greifen und der anderen eine Kugel in den Kopf geben. Langsam schliech er sich an die Bäume heran. Während er sich an einen der Bäume lehnte, drehte er den Kopf und sah sich die Wachposten erneut an. Sie nahmen immer wieder die selbe Route: Sie patroullierten vor dem Tor hin und her. Snake verließ seine Position und schlich sich zum Baum, der am nächsten an der ersten Wache stand.

Er versicherte sich, dass die Wachen nicht auf der Hut waren. Snake zog seinen S.A.A., dal er die Feuerkraft brauchen würde. 'Ich wünschte, ich hätte das Talent, das Ocelot hat!' Er drehte sich, verließ seine Position und schlich sich an den Wachmann heran. Er hielt sein Messer bereit, ergriff die erste Wache, würgte den Mann etwas und bedrohte ihn mit dem Messer. Der Mann bewegte sich nicht, aber als Snake ihn würgte, keuchte er kurz. Der andere Soldat sprang herum und hob sein Sturmgewehr. Snake hob ebenfalls seinen Arm und sie beide feuerten zur gleichen Zeit. Knapp sechs Kugeln trafen den Mann in Snakes Arm und sein Blut spritzte auf Snakes Körper. Snakes Kugel traf den anderen Posten am Hals und Blut spritzte auf den Boden. Der zweite Schuss traf die Wache im Bauch und warf ihn zu Boden. Snake ließ die erste Wache fahren, duckte sich und überblickte schnell die Gegend. Er hoffte, dass die Schüsse nicht von anderen Wachposten gehört worden waren.

Er konnte keineeine anderen Geräusche, von den Schreien der Tiere abgesehen, hören. Snake steckte die Waffe weg. Er drehte die Wachen herum und ergriff ihre Beine, zerrte sie in hohes Gras. Dort untersuchte er sie. Es gab keine Schlüsselkarte.

"Verdammt!" schrie Snake. Gerade, als er wieder verstummt war, hörte ein Klicken hinter ihm. Eine rauhe Männerstimme ertönte:

"Keine Bewegung! Hände über den Kopf! Sofort!"

Snake erstarrte. Die Person hinter ihm befahl ihm, sich herum zu drehen. Snake sah das offene Tor, die beiden Wachposten, die am Boden in ihrem Blutschwammen. Und er sah fünf Feinde, die ihre Aks genau auf seine Brust gerichtet hatten.

"Keine schnellen Bewegungen machen! Es ist zu Ihrer eigenen Sicherheit. Nun, übergeben Sie uns die Waffen!"

Snake wehrte sich nicht. Es wäre dumm gewesen, fünf Gegnern mit Gewehren zu trotzen. Er warf seine M9 und den Colt weg. Das Messer befand sich am Gürtel an seinem Rücken. Er versuchte, die Aufmerksamkeit vom Gürtel abzulenken. Es klappte nicht. Der Mann befahl ihm, auch das Messer wegzuwerfen. Snake tat, wie ihm geheißen. Alle Waffen wurden von den Wachposten eingesammelt.

"Mitkommen. Bei einem Fluchtversuch erschießen wir Sie."

Snake verweigerte die Kooperation nicht. Er folgte den Wachen durch das Tor.