Hi ihr Lieben!
Das neue Chap ist fertig!
Marrychan
Hi Süße, freue mich sehr, dass du wieder mit von der Partie bist :strahl: Und als kleines Dankeschön für deine tolle Unterstützung, kommt hier auch schon das neue Chap! Vielen lieben Dank für dein Rewiew und dein Lob! bousa
daimayumi
Hi Liebes :wink: diesen Nick kenne ich :lach:Vielen vielen lieben Dank für dein großes lob und dein liebes Rewiew! bousa
Wünsche Euch viel Spaß beim lesen
Chap 2
Hogsmead
Die Tage bis zum Halloweenfest flogen nur so dahin und Lily fragte sich immer wieder, wo nur die Zeit blieb. Noch immer hatten Lily und Duncan McLoyd, Vertrauensschüler von Hufflepuff, es nicht geschafft, sich über die Dekoration für das Fest zu einigen.
„Hey Pumpkin", begrüßte Ben Lawrence Lily lachend.
Ben wusste genau, dass Lily es hasste, wenn er sie ‚Pumpkin' nannte, aber es macht ihm einen Heidenspaß, die Rothaarige damit zu necken.
„Lass mich in Ruhe", fauchte Lily darum auch nur und funkelte Ben wütend an, worauf dieser in schallendes Gelächter ausbrach.
„Na, na, Kleine, nicht gleich so bissig", lachte Ben und nahm Lily freundschaftlich in den Arm.
„Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich am Donnerstag um sieben Uhr vor deinem Gemeinschaftsraum abhole. Oder hast du vergessen, was am Donnerstag ist?"
„Nein, habe ich nicht, Ben. Und ich freue mich schon mit dir zum Halloweenfest zugehen", grinste Lily nun.
„Ich freue mich auch, Pumpkin. Also bis Donnerstag um sieben", sagte Ben und ging zu seinen Freunden zurück.
„Was wollte Ben denn von dir, Lily?" fragte Cathleen, als diese sich rechts neben ihre Freundin an den Gryffindortisch gesetzt hatte.
„Ben hat mir nur gesagt, dass er mich am Donnerstag um sieben vor unserem Gemeinschaftsraum abholt. Hast du schon eine Begleitung?" wollte Lily wissen.
„Jep, habe ich", grinste Cathleen.
„Ich gehe mit Amos zum Fest", antwortete Cathleen glücklich.
Es war kein Geheimnis, wie sehr die Dunkelhaarige den blonden Ravenclawschüler mochte, umso mehr freute sich Lily mit ihrer Freundin, dass Amos sie endlich gefragt hatte. Maxi, die dem Gespräch ihrer Freundinnen gelauscht hatte, seufzte leise vor sich hin.
„Alle haben eine Begleitung, nur ich nicht", dachte sie traurig und sah unauffällig zu Remus. Wie gerne hätte sich Maxi mit Lily über Remus unterhalten, darüber dass sie viel mehr als nur den Nachbarsjungen in ihm sah, aber immer wenn Maxi auf Remus zu sprechen kam, winkte Lily kategorisch ab und meinte, dass sie kein Verlangen hätte, über einen der Marauder zu sprechen. Maxi beließ es von daher dabei und sprach Lily nicht auf Remus an. Sie wusste, wenn es sich um einen anderen Jungen gehandelt hätte, hätte Lily ihr sofort mit Rat und Tat zur Seite gestanden, aber so versank Maxi in ihren Gedanken und merkte nicht, wie Lily mit einer Hand vor ihrem Gesicht hin und her winkte.
„Maxi! Erde an Maxi, bitte aufwachen", hörte diese Lily lachen und schreckte aus ihren Tagträumen auf.
„Was hast du denn?" fragte Maxi etwas verlegen und wurde leicht rot.
„Wir haben dich gefragt, ob du morgen mit uns nach Hogsmead kommst", lächelte Lily ihre Freundin sanft an.
„Na, wie heißt er?" fragte Cathleen und sah Maxi wissend dabei an.
„Wie heißt wer?"
„Der, von dem du gerade geträumt hast", antworteten Lily und Cathleen, worauf sich Maxis Gesicht dunkelrot färbte.
„Ich komme gerne mit euch nach Hogsmead", antwortete Maxi und wich den Blicken ihrer Freundinnen aus.
„Willst du dich verkleiden?" wechselte Lily nun das Thema, da sie bemerkte, wie unwohl sich Maxi fühlte.
„Nein, eigentlich habe ich keine Lust dazu. Ich mag diese Verkleiderei nicht", brummte Maxi und verdrehte die Augen.
„Und ihr? Wollt ihr euch verkleiden?"
„Ich schon", meinte Cathleen.
„Ich werde mich als Vampir verkleiden", weihte sie die Beiden anderen in ihre Pläne ein und strich sich durch ihre dunkelbraunen Locken.
„Als Vampir?" hakte Lily etwas ungläubig nach.
„Ja, warum denn nicht als Vampir? Was hast du gegen Vampire?"
„Nichts, aber irgendwie passt ein Vampir nicht zu dir, Cath", antwortete Lily ehrlich.
„Na und? Ist mir doch egal", entgegnete Cathleen trotzig und erhob sich, wie Lily und Maxi, da sie noch Nachmittagsunterricht hatten.
Nach dem Abendessen traf sich Lily mit Duncan, um über die Dekoration zu sprechen.
„Und, hast du dir etwas überlegt?" fragte Lily hoffnungsvoll.
„Habe ich", grinste Duncan.
„Wir werden einfach ein paar Kürbisse aushöhlen, Kerzen reinstellen und sie in der großen Halle aufstellen, fertig", erklärte Duncan und strahlte Lily regelrecht hat.
„Das hört sich nicht schlecht an und weiter?" hakte Lily vorsichtig nach.
„Wie und weiter? Reicht das etwa nicht?"
„Ich glaube nicht. Wie wäre es, wenn wir noch ein paar Luftschlangen und Luftballons aufhängen? Die Luftballons können wir ja mit Konfetti oder ähnlichem füllen und im Laufe des Abends lassen wir die Ballons platzen und lassen das Konfetti auf unsere Mitschüler regnen", meinte Lily und grinste.
„Außerdem stellen wir zwei Skelette am Eingang zur großen Halle. Das eine Skelett wird den Jungs die Hand schütteln und das andere mit den Mädchen ein bisschen tanzen", gluckste Lily.
„Das machen wir. Das ist gut, Lily. Wusste gar nicht, dass du so fies sein kannst. Es sollten aber auch ein paar Skelette in der Halle sein. Die könnten dann ja die Getränke nachfüllen ", lachte Duncan.
„Ich und fies? Wie kommst du denn darauf? Ich bin immer lieb und nett zu allen", verteidigte sich Lily gespielt beleidigt.
„Aber deine Idee ist großartig. Hoffentlich erlauben es Sandy und Andrew", setzte Lily noch nach.
Duncan sah Lily nur an und Beide brachen anschließend in lautes Gelächter aus. Lily schrieb ihre Vorschläge auf ein leeres Pergament und bat Duncan, es Sandy zu geben.
„Klar, nehme ich das mit, Lily. Schließlich sehe ich Sandy ja gleich bei uns im Gemeinschaftsraum", meinte Duncan charmant.
„Danke, das ist echt nett von dir. Dann können wir ja endlich Schluss für heute machen", seufzte Lily und stand auf.
„Das können wir. Ich habe auch ehrlich gesagt, keine Lust mehr, noch irgendetwas zu machen", meinte Duncan und verabschiedete sich von Lily.
„Gute Nacht, Duncan", verabschiedete sich auch Lily und ging zu ihrem Gemeinschaftsraum, wo sie sich aber nicht lange aufhielt, da sie heute mal früh ins Bett gehen wollte.
Am nächsten Tag schliefen Lily, Cathleen und Maxi erstmal so richtig aus. Sie hatten beschlossen, erst nach dem Mittagessen ins Dorf zu gehen und dafür länger im Bett zu bleiben. Nach einer ausgiebigen Dusche, gingen die drei Mädchen hinunter in die große Halle, um zu frühstücken. Sie diskutierten, wo sie als erstes in Hogsmead hingehen wollten, als Cathleen etwas einfiel.
„Lily, du hast mir immer noch nicht alles über deine Ferien gesagt", erinnerte sie Lily an ihr Versprechen.
„Nicht? Ich dachte, du wüsstest schon alles", meinte Lily.
„Dachtest du, hm? Falsch gedacht, also erzähl. Wie sieht Marc aus? Hat er sich sehr verändert?"
Lily musste lachen und verschluckte sich dabei an ihrem Kaffee. Während ihres Gespräches hatten die Freundinnen nicht bemerkt, dass sich die Marauders gegenüber von ihnen gesetzt hatten und dass zwei von ihnen ihrem Gespräch sehr genau zuhörten.
„Ganz süß und ja, Marc hat sich verändert, finde ich. Er trägt seine Haare nun etwas länger", dabei zeigte Lily mit ihren Händen, wie lang Marcs Haare nun waren.
„Und er ist durchtrainierter. Sieht wirklich klasse aus und es steht ihm echt gut", antwortete Lily und wickelte dabei eine Haarsträhne um ihren Finger.
James, der schräg gegenüber von Lily saß, sah wie hypnotisiert zu der Rothaarigen. Aus ihm unerfindlichen Gründen, faszinierte es ihn immer wieder aufs Neue, wenn Lily ihre roten Locken um den Finger wickelte. James verfiel dabei in eine Art Trance und konnte sich kaum von ihrem Anblick losreißen.
Doch schlagartig erwachte James aus seiner Trance, als im einfiel, von wem Lily eigentlich sprach. James spürte wieder dieses unangenehme Gefühl in seinem Inneren, wovon er noch nicht genau wusste, was es war. Vor seinem inneren Auge erschien das Bild von einer glücklichen und sanft lächelnden Lily und einem blondem Jungen mit braunen Augen. Und sofort verstärkte sich das unangenehme Gefühl in James, als er sah, wie Lilys Augen funkelten. In diesem Moment wurde James bewusst, was da in seinem Inneren nagte.
„Sonst hat Lily immer mich angefunkelt", dachte James wütend.
„Okay, sie hat mich nur angefunkelt, wenn sie sauer und wütend auf mich war, aber nun macht sie das nicht mehr", stellte James in Gedanken fest und beschloss, dass er dies ändern wollte, ändern musste.
„Warte es nur ab, Lily. Ich werde dich schon dazu kriegen, dass du mich wieder anfunkelst", dachte James selbstsicher und setzte sein Vorhaben auch gleich um.
„Hey Evans, lass uns in den Raum der Wünsche gehen und ich zeige dir meinen durchtrainierten Körper", wandte James sich lasziv grinsend an die Rothaarige.
Gespannt warteten die anderen Schüler auf Lilys Antwort und auf ein Wortgefecht der Beiden, aber zur Enttäuschung aller, antwortete Lily nicht auf James Kommentar.
„Vielleicht hat sie James nicht gehört?" schlussfolgerte ein Mädchen aus der fünften Klasse. „Wenn wir es bis hierhin gehört haben, dann hat es Lily allemal gehört. Sie hört alles", antwortete ein anderes Mädchen und sah zwischen James und Lily hin und her.
„Komm schon Evans, oder hast du etwa Angst?" versuchte James Lily aus der Reserve zu locken.
Doch statt einer Antwort, stand Lily auf und verließ zusammen mit Cathleen und Maxi die große Halle. So bekam sie auch anscheinend nicht mit, wie Sirius James auf die Schulter klopfte und meinte:
„Lass Evans laufen, Prongs und such dir lieber ein Mädel, die dich und deinen durchtrainierten Körper zu schätzen weiß."
„Hast Recht, Pad. Kommt last uns nach Hogsmead gehen", forderte James seine Freunde auf, nachdem er sich von Lilys Reaktion wieder gefangen hatte.
Die vier Marauder hatten gerade die Hälfte der Halle durchquert, als Lily wieder in der Tür erschien.
„Hey Alice, hast du noch dieses ‚Käseblatt' in dem sie Leute fürs Fernesehen gesucht haben?" rief Lily ihrer Freundin vom Eingang her zu.
„Ja, habe ich. Warum?" wollte Alice wissen.
„Du solltest eine Bewerbung für Potter schreiben, vielleicht haben die ja Verwendung für ihn", antwortete Lily, die sehr wohl gehört hatte, was James und Sirius gesagt hatten.
„Hm, keine schlechte Idee. James würde bestimmt einen guten Komiker abgeben", lachte Alice, die sofort verstanden hatte, worauf Lily anspielte.
„Komiker? Ne du, dass geht nicht. Auch als Komiker muss man ein bisschen Grips haben und den hat Potter definitiv nicht. Wo andere ein Hirn haben, hat er einen Schweizer Käse mit gaanz großen Löchern. Suchen die nicht auch Statisten?" fragte Lily und konnte sich das Lachen kaum noch verkneifen.
„Bestimmt! Ich werde gleich mal nachsehen", lachte nun Alice und winkte Lily dabei zu.
Bevor Lily wieder verschwand, blickte sie noch einmal entschuldigend zum Lehrertisch und zwinkerte ihrer Hauslehrerin und dem Schulleiter zu. Für ein paar Sekunden war es totenstill in der großen Halle geworden, doch nachdem die anderen Schüler realisiert hatten, was Lily da eigentlich gesagt hatte, brachen sie in lautes Gelächter aus. Einige applaudierten sogar und auch Sirius und Remus konnten sich nicht mehr halten vor lachen.
„Ich würde sagen, der Punkt geht an Lily", kommentierte Remus diesen Schlagabtausch trocken und klopfte James mitfühlend auf die Schulter, als dieser noch immer wie vom Donner gerührt einfach nur dastand und hinter Lily hersah.
Auch James hätte über Lilys Kommentar gelacht. Er fand ihn nicht wirklich gemein, wenn, ja wenn, er nicht das Gefühl gehabt hätte, dass Lily einfach durch ihn hindurch gesehen hätte. Das war es, was an James Ego nagte und ihn rasend machte. James sah sich in der großen Halle um und dabei blieb sein Blick am Lehrertisch hängen.
„Selbst McGonagall kann sich ein Grinsen nicht verkneifen", stellte James fest und musste lachen.
„Hast Recht, Moony, dieser Punkt geht an Evans", entgegnete James grinsend und verbeugte sich nach allen Seiten.
„Keiner sollte je behaupten können, James Potter wäre ein schlechter Verlierer", meinte er schmunzelnd, auf die fragenden Blicke seiner Freunde.
„Können wir jetzt los?" fragte Peter und rannte schon fast aus der großen Halle.
Sirius, Remus und James folgten ihrem Freund und marschierten geradewegs durch das Eingangsportal nach draußen.
„Dieses kleine Biest", dachte James und lachte in sich hinein.
„Wo wollen wir als erstes hin?" holte Remus Frage James zurück in die Gegenwart.
„Zonkos", kam es unisono von James und Sirius.
„Warum fragst du eigentlich noch?" wollte Peter wissen und sah Remus verständnislos dabei an.
„Das frage ich mich auch", antwortete Remus und grinste.
Scherzend gingen die Marauder hinunter ins Dorf und direkt zu Zonkos, wo sie erstmal die neuen Scherzartikel begutachteten und ausprobierten. Nach geschlagenen zwei Stunden und um etliche Galleonen ärmer, verließen die Marauder voll bepackt den Scherzartikelladen und begaben sich in den Honigtopf, wo sie noch ein paar Süßigkeiten kauften. Als sie den Honigtopf wieder verließen, zauberten die vier Freunde ihre prall gefüllten Taschen klein, so dass sie nun bequem in ihre Umhangtaschen passten.
„Ich liebe Zauberei", merkte Sirius an und entschied, dass es nun Zeit wäre in den „drei Besen" zu gehen.
Auf dem Weg dorthin trafen sie Lara, Sirius Ex-Freundin, die wie Lily schon richtig vermutete, schon am nächsten Tag von Sirius abserviert wurde und ihre Freundinnen.
„Na ihr Hübschen. Habt ihr nicht Lust mit uns in den „drei Besen" zukommen?" fragte Sirius die Mädchen und lächelte diese charmant an.
„Nein, danke", war Laras bissige Antwort und drehte sich in die andere Richtung.
„Ich komme gerne mit, Siri", zwitscherte Susan Wilkins, eine Fünfklässlerin aus ihrem Hause, die gerade mit ein paar anderen Mädchen aus ihrem Jahrgang vorbei ging.
Lara und ihre Freundinnen verdrehten nur die Augen und verschwanden in entgegen gesetzter Richtung.
Susan hakte sich bei Sirius unter, worauf ihre beste Freundin Samantha Miller sich bei James einhakte und diesen zuckersüß anlächelte. Eigentlich hatte James nicht vorgehabt, sich ein Mädchen zu angeln,
„aber wenn sich die Mädchen schon so anbieten, ohne das Mann etwas machen muss, warum nicht?" überlegte James und lächelte zurück.
„Viel lieber wäre es mir, wenn Lily anstelle der Kleinen hier neben mir hergehen würde", dachte James und sah sich unauffällig um, ob er den Rotschopf irgendwo entdecken konnte.
„Vielleicht ist Lily ja schon in den „drei Besen", setzte James seine Überlegung fort und seufzte leise, was Samantha dazu veranlasste sich näher an James zu kuscheln.
Samantha hatte noch nicht bemerkt, dass James ihr überhaupt nicht zuhörte und, dass seine Gedanken bei einer gewissen Rothaarigen Gryffindor waren.
„James? Jamsie, hörst du mir gar nicht zu?" fragte Samantha aufgebracht und sah den Dunkelhaarigen enttäuscht an.
„Was? Natürlich höre ich dir zu. Ich habe nur überlegt, ob ich auch nichts vergessen habe", log James und strich Samantha über den Rücken.
James wusste ganz genau, was er machen musste, um die Mädchen wieder zu beruhigen und ihnen glaubhaft zu versichern, dass er nur an sie dachte. Und James war sich darüber bewusst, dass keines der Mädchen seinem Charme widerstehen konnte. Keine, bis auf Eine. Lily!
Nachdem die Gruppe bei den „drei Besen" angekommen war, öffnete Remus die Tür und hielt sie, ganz gentlemanlike, den Mädchen auf.
„Du alter Schwerenöter, Moony", neckte Sirius seinen Freund und steuerte einen Tisch am Ende des Pubs an.
„Der Tisch ist ein bisschen klein für uns alle, oder meinst du nicht Siri?" fragte Rebecca Abigail diesen und beäugte skeptisch den Tisch.
„Ach wo", grinste Sirius.
„Susan setzt sich auf meinen Schoss, Samantha auf James und du darfst zwischen Peter und Remus wählen", lachte Sirius und zog Susan auf seinen Schoss.
Samantha drückte James auf den Stuhl daneben und ließ sich auf dessen Schoss nieder.
„Nun stell dich doch nicht so an, Rebecca", forderte Samantha ihre blonde Freundin auf.
„Ich will aber auch neben James sitzen", zischte Rebecca und warf Samantha bitterböse Blicke zu.
„Kein Problem, Süße", meinte James galant und schob Samantha auf sein rechtes Bein.
„Ich habe noch ein Bein. Zufrieden?" zwinkerte James Rebecca zu und ignorierte Samanthas Protest.
„Jetzt schon", säuselte Rebecca und setzte sich auf James linkes Bein
„Geht doch", meinte Sirius.
„Moony, holst du für uns Butterbier? Ich kann gerade nicht aufstehen", grinste Sirius seinen Freund an, worauf dieser sich erhob und zu Madame Rosmerta an die Theke ging.
„Hallo Rosmerta", begrüßte Remus die Wirtin.
„Hallo Remus. Na, Sirius und James haben mal wieder alle Hände voll zu tun, wie ich sehe", lächelte sie Remus freundlich an und stellte neun Flaschen Butterbier auf das Tablett.
„So kann man es auch sehen", grinste Remus und nahm das volle Tablett von der Theke und ging langsam zum Tisch zurück, da es schon recht voll in dem kleinen Pub war.
Gerade als Remus das Tablett auf den Tisch gestellt hatte, ging die Tür auf und eine Horde Schüler drängelten sich in den Pub. Stühle und Tische wurden verrückt und zusammen geschoben, so dass doch noch alle einen Platz bekamen. Unter den Schüler waren auch Lily, Cathleen und Maxi. Suchend schauten sich die drei Mädchen in dem nun überfüllten Pub um, mussten aber feststellen, dass alle Tische und Stühle belegt waren.
„Lass uns wieder raus gehen. Das wird dauern, bis wir hier einen freien Tisch bekommen werden", seufzte Cathleen und wandte sich zur Tür.
„Das wird das Beste sein. Wir können ja später noch mal her kommen, vielleicht haben wir dann mehr Glück", schlug Lily vor und drehte sich um, als sie eine ihr wohlbekannte Stimme hörte.
„Hey Evans, wenn du mit mir zum Halloweenfest gehst, biete ich dir meinen Platz dafür an", rief James vom anderen Ende des Pubs und hatte somit fast die komplette Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
„Nicht der schon wieder", seufzte Lily und überlegte sich gerade einen passenden Kommentar für James, als Ben neben ihr auftauchte.
„Du darfst sitzen bleiben, James. Dieses Jahr habe ich das Vergnügen und darf Lily zum Halloweenfest begleiten. Das macht dir doch nichts aus, oder? Aber wie ich sehe, hast du ja genug Auswahl", antwortete Ben für Lily und zeigte auf die Mädchen auf James Schoss.
Während Ben sprach, war es mucksmäuschenstill in dem Lokal geworden und die Anwesenden schauten zwischen James und Ben hin und her. Gespannt verfolgten sie jede Bewegung vom Gryffindor. Cathleen sah sich die Szene belustigt an und hätte ihr Geld darauf verwettet, dass Lily anfangen würde zu toben, aber nichts der Gleichen geschah.
„Wo kommst du denn so schnell her? Ich habe dich gar nicht gesehen", wandte Lily sich stattdessen an Ben und beachtete das Getuschel um sie herum nicht weiter.
„Wir saßen dahinten in der Nische und wollten gerade gehen, Pumpkin", meinte Ben und wich elegant Lilys Hand aus.
„Das trifft sich gut. Ich wollte auch zum Schloss zurück, dann muss ich ja nicht alleine gehen und außerdem brauche ich deine Hilfe", meinte Lily und sah Ben bittend an.
„Schieß los, Pumpkin. Was hast du wieder angestellt, dass du meine Hilfe benötigst?", wollte der Siebtklässler wissen und schob Lily durch die Tür aus dem Lokal.
„Ich habe überhaupt nichts angestellt", erboste sich Lily, als sie draußen vor der Tür standen und stemmte ihre Hände in die Hüfte.
„Ich habe mich bis jetzt noch immer an die Regeln gehalten und musste noch nie nachsitzen", stellte Lily noch klar.
„Ja, weil du dich nicht erwischen lässt, Pumpkin", antwortete Ben in einer sing sang Stimme und fing sich dafür einen Stoß in die Rippen ein.
„Halt bloß deinen Mund, Mops", erwiderte Lily und grinste teuflisch.
Sie wusste ganz genau, dass sie Ben mit ‚Mops' auf die Palme bringen konnte.
„Brauchst du nicht bei irgendetwas meine Hilfe?" fragte Ben.
„Wenn ja, nenn mich nie wieder Mops", zischte Ben.
„Du darfst mich ‚Pumpkin' nennen, aber ich darf nicht ‚Mops' sagen, oder was?" beschwerte sich die Rothaarige und funkelte den Älteren trotzig an.
„Schon gut, schon gut. Hast ja Recht, Pumpkin", lachte Ben versöhnlich und zwinkerte Lily zu.
Er mochte dieses rothaarige Temperamentbündel. Sie erinnerte Ben immer an seine kleine Schwester, die, genau wie Lily, so voller Leben und Energie steckte, bis zu jenem Tag, wo sie vom Besen gestürzt war. Seit diesem Unfall saß Bens kleine Schwester Alisha im Rollstuhl, da die Ärzte ihr, auch durch eine Operation, nicht hatten helfen können. Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum sich Ben so gut mit Lily verstand, ohne dass er je mehr in Lily gesehen hatte, als eine kleine Schwester. Auch Lily mochte Ben sehr. Genauso hatte sich Lily immer ihren großen Bruder gewünscht, aber leider hatte sie ja nur eine große Schwester bekommen.
„Und, wobei brauchst du nun meine Hilfe?" fragte Ben, auf dem Weg zurück zum Schloss.
„Also, es gibt doch diesen Zauber, womit man die Schrift so verändern kann, dass niemand auf den ersten Blick sieht, wer es geschrieben hat", begann Lily.
„Du meinst den ‚ Graphein Retures?"
„Richtig! Und ich möchte gerne wissen, wie der Gegenzauber dazu geht. Ich meine den, mit dem man die Schrift wieder so verändern kann, dass man weiß, wer etwas geschrieben hat. Verstehst du, was ich meine?" fragte Lily und sah Ben hoffnungsvoll an.
„Hm, im Moment weiß ich nicht, wie dieser Gegenzauber heißt. Man kann ihn mit ‚Finite Incantatem' wieder aufheben, aber der zeigt dir natürlich nicht an, wessen Schrift es tatsächlich ist", meinte Ben nachdenklich.
„Ich werde mich mal umhören, Pumpkin. Vielleicht kennt einer aus meinem Jahrgang den Gegenzauber, okay? Ansonsten fragen wir einfach einen der Professoren, die wissen es auf alle Fälle", meinte Ben.
„Schade, ich war mir ganz sicher, dass du ihn kennst", seufzte Lily.
„Trotzdem Danke für deine Hilfe", meinte Lily.
„Kein Problem. Was machst du jetzt noch schönes?" wollte Ben wissen, als sie die Treppen zum Schloss hochstiegen.
„Ich genehmige mir jetzt ein heißes Bad", lachte Lily und verabschiedete sich von Ben.
Völlig perplex standen Cathleen und Maxi noch immer an ihrem Platz und sahen dem Rotschopf ungläubig hinterher.
„Das glaube ich jetzt aber nicht. Lily läst uns einfach hier stehen und verschwindet", sagte Cathleen kopfschüttelnd und verzog das Gesicht.
„Irgendetwas stimmt nicht mit Lily", dachte Cathleen.
„Dieses Verhalten ist so untypisch für sie, aber ich werde noch heraus bekommen, was du vorhast, Lily Evans", überlegte Cathleen weiter und wollte ebenfalls nach draußen gehen, als sie von jemandem am Arm festgehalten wurde.
„Cathleen, warte mal. Ich habe dich schon überall gesucht", sagte Amos und drehte Cathleen sanft zu sich herum.
„Hey Amos", begrüßte Cathleen den blonden Ravenclaw und merkte, wie ihr Herz bei dessen Anblick wie wild zu schlagen begann.
„Jetzt hast du mich ja gefunden", lächelte sie Amos an und ließ sich von ihm zu seinem Tisch führen, wo die Beiden eine angeregte Unterhaltung anfingen.
Cathleen war so vertieft in ihrem Gespräch mit Amos, dass sie darüber Lily und ihre Reaktion vergaß. Cathleen vergaß sogar James und seine Freunde, die nur ein paar Tische von Amos und ihr weg saßen und leider vergaß sie auch Maxi, die nun verlassen und alleine am Eingang stand. Remus, der sich ebenfalls über die Reaktion von Lily gewundert hatte, sah, dass Maxi nun alleine an der Tür stand. Remus erhob sich vom Tisch und ging auf seine Nachbarin zu, während James innerlich vor Wut kochte. Er hatte große Mühe, sich seine Wut nicht anmerken zu lassen und ballte seine Hände zu Fäusten.
„Was hast du denn auf einmal, Jamsie?" fragte Rebecca, die James verletzten Gesichtsausdruck gesehen hatte.
„Ist doch nicht die erste Abfuhr von Lily, die du bekommen hast", setzte Samantha nach und sah James beleidigt an.
„Wer sagt, dass es etwas mit Evans zu tun hat?" fragte James etwas unfreundlicher, als beabsichtigt.
„Weil du dem Typen fast mit deinen Blicken getötet hättest, darum", schnappte Rebecca und rutschte von James Schoss herunter.
„Ich muss noch ein paar Sachen einkaufen. Amüsiert euch gut", zischte Rebecca und bahnte sich einen Weg nach draußen.
„Sieht doch ein Blinder, dass Potter was von Lily will und dass er deshalb so sauer ist, weil sie mit einem anderen zum Halloweenfest geht", motzte Rebecca leise vor sich hin, als sie den Weg zum Schloss einschlug.
„Hoffentlich war es nicht seine letzte Abfuhr, die er von Lily bekommen hat. Er hat es verdient", schimpfte sie weiter und konnte ihre Schadenfreunde nicht unterdrücken.
Remus, der von Rebecca fast umgerannt worden wäre, erreichte Maxi, bevor diese den Pub verlassen konnte.
„Hi Maxi", begrüßte Remus seine Nachbarin und nahm sie in den Arm.
„Hi Remus", antwortete Maxi nicht gerade glücklich.
„Was ist los? Warum so betrübt?"
„Warum wohl. Erst verschwindet Lily mit Ben und dann lässt mich Cathleen wegen Amos einfach stehen", meinte Maxi und sah traurig zu Cathleen und Amos, die sich lachend unterhielten.
„Nicht traurig sein, Maxi. Lily und Cathleen haben es bestimmt nicht böse gemeint", versuchte Remus Maxi zu trösten und strich ihr sanft über den Rücken.
„Was möchtest du jetzt machen?"
„Ich gehe nach Hause. Was soll ich noch hier?" entgegnete Maxi.
„Wenn du nichts dagegen hast, begleite ich dich. Komm schon, Maxi, lass den Kopf nicht hängen. So kenne ich dich gar nicht", feixte Remus und schaffte es damit, Maxi zum lächeln zu bringen.
„Na siehst du, so gefällst du mir schon viel besser", lobte Remus sie und ahnte nicht, was seine Worte für Maxi bedeuteten.
„Geht Lily wirklich mit Ben zum Halloweenfest?" wollte Remus wissen, nachdem sie die „drei Besen" verlassen hatten.
„Ja. Ben hat im letzten Schuljahr mit Lily gewettet, dass sie dieses Jahr wieder Vertrauensschülerin wird und sie hat die Wette verloren. Ihr Wetteinsatz war, dass sie, wenn sie verliert, ihn auf den nächsten Event begleiten muss", klärte Maxi Remus auf.
„Ach so und ich dachte schon, die Beiden wären zusammen", sagte Remus und Maxi konnte die Erleichterung in seiner Stimme hören.
„Wie hat James es aufgenommen?" erkundigte sich Maxi.
„Ach, du kennst ihn doch. Er lässt sich nicht anmerken, wie weh Lily ihm damit tut", seufzte Remus und zuckte mit den Schultern.
Remus und Maxi unterhielten sich, während sie zum Schloss hoch gingen noch eine ganze Weile über Lily.
„Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Lily James in diesem Schuljahr ignoriert", sprach Remus seine Gedanken laut aus.
„Vielleicht hat dieser Marc Lily unter den Imperius-Fluch gestellt", seufzte Remus.
„Hm, so würde ich das nicht sehen", meinte Maxi und lachte leise.
„Marc ist Muggel, Remus. Ich denke eher, dass sie keine Lust mehr auf James Anmache hat", schlussfolgerte Maxi darauf.
„Oder beides!"
„Das könnte natürlich auch sein, aber ich denke, dass wird James gar nicht gefallen, wenn Lily ihn weiter so ignoriert", seufzte Maxi und Remus konnte ihr nur zustimmen.
Wie Recht die Beiden damit hatten, konnten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal erahnen.
Ich hoffe, es hat Euchgefallen
liebe Grüße jas
