Hi ihr Lieben!

Habe ein neues Chap für Euch!

wave

Hi, freue mich wirklich ssehr, dass wenigstens dir gefällt, wie James sich um Lily bemüht! Hoffe,dass es auch so bleiben wird! Vielen lieben Dank für dein Lob und dein Rewiew! bousa

Ac.Potterfan

Hi, schön das ich dich wieder in dieser Runde begrüßen darfstrahl Habe mich auch extra mit dem neuen Chap beeilt! Vielen lieben Dank für dein Rewiew und dein Lob! bousa

Wünsche Euch viel Spaß beim lesen!

Chap 4

Wer nicht hören will, muss fühlen

In den nächsten Tagen war das Halloweenfest immer noch das Gesprächsthema Nummer eins unter den Schülern. Lily, die Ben noch am selben Abend gestanden hatte, dass sie drauf und dran war, mit James spazieren zu gehen, hatte sichtlich ihren Spaß daran, die Wassergefüllten Luftballons zerplatzen zu lassen. Alle, außer Ben, bekamen eine kalte Dusche ab. Sehr zum missfallen von Maxi.

„Das war wirklich fies von dir, Lily", empörte sich Maxi immer wieder, sobald das Gespräch auf das Halloweenfest kam.

„Du hättest mich ruhig warnen können, bevor du sämtliche Luftballons über unsere Tische platzen ließ", mokierte sich Maxi und bedachte Lily mit einem tadelnden Blick.

„Was kann ich dafür, wenn du dich direkt neben Blacks Tisch setzt", verteidigte sich Lily und prustete los.

Lily hatte, natürlich nicht mit Absicht, 20 oder 30 Luftballons mit extra kaltem Wasser über den Tisch von Sirius schweben lassen und sie dort zerplatzen lassen. Die Mädchen, die mit Sirius am Tisch saßen oder an den Nachbarntischen, schrieen panisch auf, als sich das eiskalte Wasser über sie ergoss. Auch Maxi war davon betroffen und nahm es Lily noch immer übel.

„Ich hätte zu gerne Blacks Gesicht gesehen", lachte nun auch Cathleen und Lily stimmte ihr zu.

„Oh ihr Beiden", rief Maxi und schleuderte ein Kissen nach Lily.

„Sirius hat sich köstlich darüber amüsiert und meinte' Wenn Evans kein Mädchen wäre, würde ich sie auf der Stelle zum Ehrenmarauder ernennen'. Der Typ hat einen Schaden, genauso wie du, Lily Evans", grinste Maxi und jagte hinter Lily durchs Zimmer.

„Black wollte Lily zum Marauder machen?" hakte Cathleen ungläubig nach.

„Hab ich doch gesagt, oder? Er war sichtlich beeindruck von Lilys Ideen", antwortete Maxi wahrheitsgemäß, worauf Lily laut auf lachte.

„Ich, und eine von denen", lachte die Rothaarige laut los und winkte dankend ab.

„Niemals", fügte sie noch nach und ergab sich ihrem Schicksal, worauf Maxi anfing, Lily zu kitzeln.

„Das ist die Strafe dafür", grinste diese nach ein paar Minuten und ließ von Lily ab.

„Was machen wir jetzt?" fragte Lily nach dem sie ihre Kleidung wieder zu Recht gezogen hatte.

„Essen natürlich. Oder hast du noch nicht auf die Uhr gesehen?" meinte Cathleen.

„Was? Schon so spät? Kein Wunder das mein Magen sich schon zu Wort meldet", grinste Maxi, die darauf hin zur Tür eilte.

„Bis du fertig, Lily?" fragte Cathleen ungeduldig, da sie sich mit Amos nach dem Essen verabredet hatte.

„Komme schon", rief Lily aus dem Badezimmer und stand Sekunden später hinter ihren Freundinnen.

Gemeinsam verließen die Drei den Gryffindorturm und gingen hinunter in die große Halle, wo Amos schon auf Cathleen gewartet hatte.

„Da bist du ja endlich. Ich warte schon eine Ewigkeit auf dich", begrüßte er seine Freundin und küsste diese zärtlich auf die Nasenspitze.

„Bleibt es bei heute Abend?" raunte Amos Cathleen leise ins Ohr, wobei der Schwarzhaarigen angenehme Schauer den Rücken herunter liefen.

„Ich freue mich schon", flüsterte Cathleen leise zurück und gab ihrem Freund einen innigen Kuss.

„Muss Liebe schön", kommentierte Sirius die Szene, als er an dem Pärchen vorbei ging.

„Neidisch, Black?" fragte Cathleen bissig und verabschiedete sich mit einem:

„Bis später" von Amos.

Cathleen setzte sich links von Lily an den Tisch und erzählte Lily und Maxi, dass sie heute nicht mit ihnen lernen könne, als ein ohrenbetäubender Knall, die Halle erzittern ließ.

Gelbgrüner Rauch lag über dem Slytherintisch und als dieser sich gelegt hatte, saßen alle Slytherins mit gelbgrünen Haaren da. Die Schüler an den anderen Tischen lachten und grölten bei dem Anblick.

„Wie alt sind die eigentlich?" fragte Lily, die genau wusste, wer hinter dieser Aktion steckte.

„Höchstens fünf. Eher jünger", resümierte Cathleen und aß in aller Seelenruhe weiter.

Lily sah aus dem Augenwinkel, dass James sie anstarrte. Leise seufzte die Gryffindor auf. Lily hatte ein merkwürdiges Gefühl im Bauch. Sie konnte es sich nicht erklären, ahnte aber, dass es mit James Potter zusammenhängen würde. Das sich ihr Gefühl nicht täuschte, würde Lily schneller, als ihr lieb sein konnte, feststellen.

Remus, der neben James saß, folgten dem Blick seines Freundes und schüttelte mit dem Kopf.

„Das hatten wir schon", kommentierte er den Streich seiner Freunde und sah diese an.

„Na und? Ist doch egal. Hauptsache wir hatten unseren Spaß", schnappte Sirius.

„Was ist denn los mit dir, Moony? Sonst lachst du doch auch immer über unsere Streiche", merkte nun auch James an und wandte seinen Blick von Lily ab.

„Ja, aber dies ist ein alter Hut. Also ehrlich, fällt euch nichts Neues ein?" tadelte Remus seine Freunde.

„Du könntest ja auch mal ein paar Ideen bei steuern", regte Sirius sich auf.

„Und du könntest dich ruhig mal deinem Alter entsprechend benehmen", platze es genervt aus dem Werwolf heraus.

Remus wartete Sirius Antwort erst gar nicht ab. Er stand auf und verließ wortlos die große Halle. Der junge Gryffindor hatte keinen blassen Schimmer, warum er gerade so genervt auf Sirius und James Aussagen reagiert hatte. Vielleicht lag es daran, dass in ein paar Tagen Vollmond war, oder dass James nicht mit sich reden lassen wollte. Remus wusste es nicht und so ging er nachdenklich zu seinem Turm zurück und verschwand in seinem Schlafsaal, wo er sich auch so gleich aufs Bett legte.

Nach dem Abendessen trommelte James noch seine Quiddichmannschaft zusammen, um ihnen mitzuteilen, dass sie bis zum nächsten Spiel gegen Ravenclaw, nun alle zwei Tage trainieren würde.

„Muss das wirklich sein, James? Es ist lausig kalt geworden und die Lehrer tun gerade so, als würden wir schon nächste Woche unsere Prüfungen schreiben", meldete sich Jonathan Smith, ein Siebenklässler zu Wort.

„Wenn wir gegen Ravenclaw gewinnen wollen", zuckte James mit den Schultern,

„müssen wir ein bisschen mehr trainieren. Sie haben dieses Jahr eine starke Mannschaft und das macht es nicht wirklich leichter für uns", fügte James, der seit Anfang des Schuljahres auch Mannschaftskapitän von Gryffindor war, noch nach.

„Vielleicht können wir das Training gleich nach den letzten Unterrichtsstunden ansetzen. Da ist es noch ein wenig hell und wir haben alle noch anschließend Zeit zum lernen", schlug Joshua Silver, ein Junge aus James Jahrgang und Treiber, vor.

„Keine schlechte Idee. Sind alle damit einverstanden?" fragte James in die Runde, worauf alle zustimmend nickten.

„Na dann, fangen wir gleich morgen mit dem Training an", bestimmte James und beendete damit die Besprechung.

„Wollen wir Rosmerta besuchen, Prongs?", flüsterte Sirius seinem Freund leise zu, als der sich neben ihn auf die Couch gesetzt hatte.

„Aber immer doch", antwortete der Angesprochene.

„Ich hole nur schnell die Karte und den Tarnumhang", entgegnete James und eilte in seinen Schlafsaal, wo Remus noch immer auf seinem Bett lag und las.

„Moony, kommst du mit nach Hogsmead?" wandte sich James an seinen Freund.

„Sicher, komme ich mit. Was für eine Frage", antwortete Remus, stand auf und zog sich seine Schuhe und seinen Umhang an.

„Na dann, lass uns gehen", lachte James und verstaute den Tarnumhang und die Karte in seiner Tasche.

Unten im Gemeinschaftsraum wartete Sirius schon.

„Na Moony, hast du dich wieder beruhigt?" neckte Sirius Remus und klopfte diesem freundschaftlich auf die Schulter.

„Wo ist Peter? Kommt er nicht mit?" wollte Remus leise wissen und sah sich suchend im Raum um.

„Ne, er quasselte irgendwas von ‚noch lernen müssen', oder so", meinte James darauf und verließ mit seinen Freunden den Gemeinschaftsraum.

Als die Freunde die Treppen, die zur Eingangshalle führte, herunten gingen, trat Lily gerade durch die große Eichentür, welche nach draußen führte. Wie immer um diese Uhrzeit, kam Lily von ihrem abendlichen Spaziergang zurück.

„Hey, Lily warte mal kurz", rief Ben und rannte auf den Rotschopf zu.

Schliddernd und nach Luft schnappend kam Ben vor Lily zum stehen, worauf diese ihre Hände auf Bens Hüfte legte um ihn zu stützen.

„Ich habe den Spruch gefunden, den du gesucht hast, Pumpkin", grinste Ben und kramte einen Zettel aus seiner Umhangtasche.

„Scriboris signatum und Rerum Scribere", las Lily leise vor sich hin und sah Ben fragend an.

„Sorry, Kleines, aber ich habe leider keine Zeit, um die Sprüche auszuprobieren. Die Lehrer überhäufen uns mit Arbeit", entschuldigte sich Ben und strich Lily sanft über die Nase.

„Das macht doch nichts. Ich werde sie halt beide testen. Vielen Dank, Ben", lächelte Lily und umarmte ihren Gegenüber.

„Nicht böse sein, Lils, aber ich muss wieder an die Arbeit", seufzte Ben und verabschiedete sich von Lily, worauf diese ihm aufmunternd zuwinkte.

James, der mit Remus und Sirius die Szene von der Treppe aus beobachtet hatte, seufzte innerlich leise auf. Obwohl er wusste, dass zwischen Ben und Lily nichts lief, störte es ihn sehr, wie vertraut die Beiden miteinander umgingen. Remus, der James nicht aus den Augen gelassen hatte, sah, wie nahe diesem das Gesehene ging, obwohl James in den letzten Tagen immer öfter behauptete, dass Lily ihm völlig egal sei. Der Werwolf wusste es besser und er entschied sich dafür, heute Abend noch mal mit James darüber zu reden. Vielleicht lag es daran, dass Remus Sinne so kurz vor seiner Verwandlung, viel sensibler auf bevorstehende Veränderungen reagierten. Doch Remus spürte, dass es James alles andere als egal war, was Lily machte und das ihm die Tatsache, dass die Rothaarige keine Jungfrau mehr ist, mehr zugesetzt hatte, als James zugeben wollte.

Nachdem Lily den Weg zur Bibliothek eingeschlagen hatte, eilten die drei Marauder die Treppen herunter, öffneten leise die Eingangstür und verschwanden in der Dunkelheit. Ziemlich durch gefroren, aber gut gelaunt, betraten die Freunde die ‚drei Besen' und wurden herzlich von Rosmerta, der Wirtin begrüßt.

„Na Jungs, auch mal wieder da? Für alle ein Butterbier?" fragte sie.

„Für mich bitte einen Kürbissaft", antwortete Remus, der schon Tage vor Vollmond keinen Alkohol mehr trank.

„Geht klar, Remus", lächelte Rosmerta freundlich und stellte ein Tablett auf die Theke.

Währenddessen setzten sich Remus, Sirius und James an einen Tisch in der Ecke, von wo aus sie die Tür gut im Blickfeld hatten, sie aber von den hereinkommenden Gäste nicht sofort gesehen wurden.

„Hier biete, ihr Lieben", sagte Rosmerta, als sie das Tablett mit den zwei Flaschen Butterbier und dem Kürbissaft auf den Tisch stellte.

Die Drei bedankten sich, tranken und überlegten sich dabei, wem sie als nächstes welchen Streich spielen wollten. Es wurde diskutiert und hin und her überlegt, bis Remus sich ein Herz fasste und das Gespräch auf Lily lenkte. Wie immer in letzter Zeit, wich James den Fragen von Remus aus.

„Mensch Moony, was soll das denn jetzt schon wieder? Wenn Prongs nicht mir Evans nervt, dann muss du mit ihr nerven, oder was?" maulte Sirius und bestellte bei Madame Rosmerta einen Feuerwhisky.

„Ich nerve überhaupt nicht mit Lily, Pad. Nur sollte Prongs endlich damit aufhören, Lily ständig nach einem Date zu fragen, oder meinst du nicht?" konterte Remus.

„Meinst du nicht Prongs, dass es für euch Beide leichter wäre, wenn du Lily einfach mal in Ruhe lassen würdest?" wandte sich Remus nun an James und sah diesen fast schon bittend an.

„Ich habe eine viel bessere Idee", lachte Sirius.

„Wie wäre es, wenn wir Evans mit auf die Liste setzten würden?" grinste Sirius, worauf Remus nur fassungslos von einem zum anderen schaute.

„Das ist jetzt nicht euer ernst, oder? Prongs, wir reden hier von Lily. Du hast ihr doch schon seit letztem Jahr keinen Streich mehr gespielt", sagte Remus, sehr bemüht darum nicht aus der Haut zufahren.

„Eben. Darum sollte sie nun auch mal wieder in den Genuss kommen", grinste Sirius und stachelte James immer mehr an, bis dieser schließlich und sehr zum Leidwesen von Remus, zustimmte.

Remus schüttelte langsam den Kopf. Er hatte gehofft, wenigstens ein bisschen Unterstützung von Sirius zu bekommen, aber das dieser James nun auch noch dazu ermunterte, trieb Remus an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Der Werwolf seufzte laut auf und überlegte, ob er Lily davon erzählen sollte. Doch nach der Aktion auf dem Halloweenfest, redete Lily nun gar nicht mehr über die Marauder und selbst Maxi, auf die Remus sonst immer noch zurück greifen konnte, winkte nur noch ab und meinte:' Lass uns bloß mit Potter und Black in Frieden.' Irgendwie verstand Remus die Mädchen ja, doch so saß er in der Zwickmühle. Sollte er wirklich seine besten Freunde verraten? Remus fand weder an diesem Abend, noch in den darauf folgenden Tagen eine Antwort, aber das musste er auch nicht mehr, da James und Sirius schon begonnen hatten,

„ein bisschen Abwechslung in Lilys Leben zu bringen", wie die Beiden sich ausdrückten.

Zuerst riss nur der Gurt von Lilys Schultasche, so dass deren gesamter Inhalt sich auf dem Fußboden verteilte. Ein anderes Mal, gaben an die fünfzig Frösche ein lautstarkes Konzert in Lilys Bett, oder ein Wasserstrahl traf Lily, als diese, statt ihres Pullunders, nur eine weiße Bluse trug. James hatte nicht bedacht, dass eine weiße Bluse, wenn sie nass ist, durchsichtig wurde und so saßen an diesem Abend viele Jungen mit offenem Mund in der großen Halle und sahen, was Lily sonst immer unter ihrer Schulrobe versteckte. James schallte sich selbst einen Idioten, dass er nicht daran gedacht hatte und blickte zu Lily, um deren Reaktion zu sehen. Lily, die bemerkte hatte, dass James sie anstarrte, schluckte ihre Wut herunter, stand auf fragte:

„Und, muss ich über den Winter Diät halten oder kann ich so bleiben?" dabei drehte sich Lily im Kreis und fuhr mit ihren Händen über ihre Seiten.

Einige Schüler klatschten Beifall, andere pfiffen auf den Finger und Ben zwinkerte Lily zu und schüttelte amüsiert den Kopf.

„Ihr seit also der Meinung, ich kann so bleiben wie ich bin, ja?" lächelte Lily tapfer in die Runde, bevor sie ihren Zauberstab schwenkte und sich wieder trocken zauberte.

Anschließend setzte sie sich auf ihren Platz, schob die Salatschüssel von sich weg und griff nach Maxis Nachtisch.

„Ihr habt's gehört, Mädels, ich brache kein Grünfutter essen. Eigentlich sollte ich derjenigen dankbar sein. Jetzt weiß ich wenigsten, was die Anderen von mir halten", lachte Lily.

James ballte seine Hände zu Fäusten, so dass die Knöcheln schon weiß wurden und war kurz vorm explodieren, als Lara und ihre Freundin Mauriel an ihm vorbeigingen.

„Denkst du auch, dass Potter dahinter steckt?" fragte Mauriel.

„Wer sonst? Potter hat eingesehen, dass es für ihn die einzige Gelegenheit ist, Lily mal so zu Gesicht zu bekommen", antwortete Lara und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Lily war froh, als das Essen endlich beendet war. Hastig verabschiedete sich der Rotschopf von ihren Freundinnen und rannte zum Vertrauensschülerbad, wo sie ihrer Wut freien Lauf ließ.

Die Nixe machte sich ganz klein in ihrem Portrait und hoffte, dass Lily sie dieses Mal verschonen würde.

„Ich werde nicht aufgeben", ermunterte sich Lily selbst und rief sich die Szene noch einmal ins Gedächnis.

„Warum kann er mich nicht einfach nur in Ruhe lassen?" seufzte sie leise und wischte sich die Tränen weg.

Lily nahm sich ganz fest vor, sich auch weiterhin nicht von James Potter provozieren zu lassen, doch leider sah dieser das ganz anders. James kannte Lily gut genug, um zu wissen, womit er die Rothaarige wirklich treffen konnte und genau das machte er auch. Ein paar Tage später beobachtete James, wie Lily spät abends noch an ihrem Zauberkunstaufsatz schrieb, als ihm einfiel, wie er Lily in Rage versetzen konnte. James setzte sich so hin, dass er Lilys Pergament, auf welchem sie schrieb, sehen konnte. Er nahm seinen Zauberstab in die Hand, zielte damit auf das Pergament und murmelte leise einen Zauberspruch.

„Mal sehen, wie du damit morgen klar kommen wirst, Lily", überlegte James und verließ den Gemeinschaftsraum.

Am nächsten Morgen konnte James es gar nicht erwarten, zum Zauberkunstunterricht zu kommen, worauf Sirius ihn nur schräg von der Seite ansah und ihm einen Vogel zeigte. Da James seinem Freund nichts von seinem kleinen Streich erzählt hatte, würde dieser genauso überrascht sein, wie Lily. Doch es kam alles ganz anderes. Nachdem Professor Flitwick die Aufsätze eingesammelt hatte, sah er diese kurz durch und hielt irritiert inne, als er sah, dass auf Lilys Pergament, nichts außer ihrem Namen stand.

„Miss Evans, würde sie bitte mal nach vorne kommen", forderte der Professor seine beste Schülerin auf und schüttelte dabei immer wieder mit dem Kopf.

Lily, die sich keiner Schuld bewusst war, da sie dreieinhalb Seiten mehr, als eigentlich verlangt, geschrieben hatte, ging nach vorne und bemerkte dabei nicht, wie James ihr grinsend hinterher sah.

Professor Flitwick zeigte Lily ihren Aufsatz und redete leise mit ihr, so dass die anderen Schüler es nicht hören konnten.

„Miss Evans, ich weiß, dass sie nie ein leeres Pergament abgeben würden", beruhigte der Professor Lily, der sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war.

„Haben sie eine Vermutung, wer hierfür verantwortlich sein könnte?" fragte er weiter worauf Lily leicht nickte.

„Aber ich möchte es nicht sagen, Professor. Darf ich den Aufsatz noch einmal schreiben?" fragte Lily leise und kämpfte dabei mit den Tränen.

„Das müssen sie gar nicht, meine Liebe. Ich kenne den Gegenzauber", lächelte er Lily aufmunternd an und mit einem Schwenk seines Zauberstabs erschien Lilys feminine und ordentliche Schrift wieder auf dem Pergament.

„Bleiben sie nach dem Unterricht noch etwas hier und ich zeige ihnen, wie sie sich in Zukunft davor schützen können", bot Flitwick Lily an, die dieses Angebot dankbar annahm.

Mit erhobenem Haupt ging Lily zu ihrem Platz zurück und würdigte James keines Blickes.

„Ich bringe ihn um! Ich bringe diesen Bastard um", schwor sich Lily in Gedanken.

„Was war denn los?" fragte Cathleen alarmiert, als sie Lily ansah.

„Erzähl ich dir später, Cath. Bitte frag jetzt nicht weiter, bitte", antwortete Lily nur und atmete tief durch.

Cathleen beließ es dabei, da sie wusste, dass sie jetzt sowieso nichts aus Lily heraus bekommen würde.

James musste sich nicht nach Lily umdrehen, um zu wissen, wie hart sie das getroffen hatte und auch sein Gewissen sagte es ihm ganz deutlich, dass es nicht richtig war, doch bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde er von Sirius aus seinen Gedanken gerissen.

„Was war denn mit Evans Aufsatz?" wollte Sirius von James wissen, obwohl er es genau wusste.

James erzählte es diesem grinsend worauf Remus nur meinte:

„Hoffentlich bereust du es nicht eines Tages, Prongs."

Doch dieser winkte nur selbstsicher ab und ließ sich von Sirius beglückwünschen, nur dass Sirius dies so laut machte, dass es selbst Professor Flitwick vorne mit bekam und somit wusste nun auch dieser, wer Lilys Aufsatz so präpariert hatte, dass außer ihr, niemand mehr die Schrift sah. Wie versprochen, zeigte Professor Flitwick Lily nach dem Unterricht, den Zauberspruch, wie sie ihre persönlich geschriebenen Pergamente in Zukunft schützen konnte und sagte ihr, dass er Gryffindors Hauslehrerin davon in Kenntnis setzen würde.

Lily zuckte nur mit den Schultern, bedankte sich bei Flitwick für dessen Hilfe und seinem Vertrauen und verließ eine halbe Stunde nach Unterrichtsschluss das Klassenzimmer. Vor der Tür rutsche Lily an der Wand herunter, zog ihre Knie an die Brust und weinte bitterlich. Sie bemerkte nicht, wie jemand auf sie zukam und direkt vor ihr in die Knie ging und sie liebevoll in den Arm nahm.

„Nicht weinen, Kleines", hörte Lily eine leise sanfte Stimme sagen.

Lily schluchzte und sah auf, direkt in das sanft lächelnde Gesicht von Ben.

„Woher weißt du, dass ich hier bin?" schluchzte Lily.

„Einige aus unserem Haus habe beim Mittagessen erzählt, was geschehen ist und da ich dich nicht an eurem Tisch gesehen habe, habe ich deine Freundin gefragt, wo du bist und die hat's mir dann gesagt", erklärte Ben und half Lily auf die Beine.

„War es wirklich James, der das gemacht hat?" vergewisserte sich Ben und sein Gesicht nahm einen ernsten Ausdruck an.

„Ich weiß es nicht, ehrlich. Und eigentlich ist es mir auch egal", antwortete Lily traurig und lehnte sich an Ben.

„Eines Tages werde ich ihn umbringen, für das was er mir alles angetan hat", sagte Lily und in diesem Augenblick meinte sie es auch so.

„Mit wem willst du dich dann streiten, wenn du ihn umgebracht hast?"

„Oh, dazu brauche ich Potter nicht. Ich kann mich auch mit dir streiten", versicherte Lily und ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht.

„Was hat James eigentlich dazu veranlasst, nun so hartes Geschütz aufzufahren? Ich meine, gekabbelt und gegenseitig kleine Streiche gespielt habt ihr Beiden euch ja schon immer, aber was ist passiert, dass James dir nun absichtlich so wehtun muss?" fragte Ben vorsichtig.

„Keine Ahnung. Wahrscheinlich merkt er es nicht einmal", resümierte Lily, worauf Ben nur lachen konnte.

„Das kann nun definitiv nicht sein. James kennt dich besser als sonst jemand in dieser Schule und er weiß ganz genau, wie und womit er dich treffen kann. Also, raus mit der Sprache, was hat sich seit Beginn des Schuljahres geändert, dass James sich so aufführt", verlangte Ben zu wissen und seine Stimme duldete keinen Widerspruch.

„Pah, als wenn Potter mich wirklich kennen würde. Da kennen mich meine Freunde aber besser und zu denen gehört Potter bestimmt nicht", ereiferte sich Lily.

„Lily, lass das. Du weißt genau, dass ich Recht habe. James beobachtet dich schon seit Jahren und weißt genau wie du tickst…! Aua!"

„Ich helf dir gleich, wie ich ticke! Er weiß nichts von mir! Gar nichts und ich werde auch dafür sorgen, dass es so bleibt", keifte Lily.

„Also, wieso reagierst du nicht mehr auf das was James tut? Noch vor ein paar Wochen, wärst du James an die Gurgel gegangen, nach dieser Aktion in der großen Halle. Ich höre, Lilian und keine Ausreden, klar?" sagte Ben und sah Lily mit einem strengen Blick an.

„Schon klar. Marc hat mir dazu geraten. Er meinte, ich solle mich nicht von Potter provozieren lassen und ihn einfach in Ruhe lassen, dann würde er es auch irgendwann einsehen, und mich auch in Frieden lassen", seufzte Lily, da sie wusste, dass Ben nicht eher Ruhe geben würde, bis sie es ihm erzählt hatte.

„Kennt dieser Marc James? Und wer bitteschön ist Marc?" hakte Ben nach.

Und so erzählte Lily Ben alles und ließ auch nichts dabei aus. Nachdem sie geendet hatte, sah Ben den Rotschopf nachdenklich an.

„Das ist ja alles schön und gut und könnte auch ein toller Plan sein. Aber wir sprechen hier von James Potter und genau da liegt der Hacken, Lily", entgegnete Ben.

„Ach ja? Und warum, meinst du macht es einen Unterschied? Nur damit ich auch weiß, warum Potter mich nicht in Frieden lassen kann", giftete Lily.

„Lily, hör auf. Verstehst du es wirklich nicht oder willst du es nur nicht verstehen? James hat es bis zu den Sommerferien geschafft, jeden Jungen von dir fern zu halten. Unterbrich mich nicht, Lily. Er ist eifersüchtig und zutiefst verletzt, dass du mit einem anderen geschlafen hast", klärte Ben Lily auf, die ihn nur mit großen Augen ansah.

„Willst du mir jetzt damit sagen, dass James sauer ist, weil er mich nicht als erster flachlegen durfte", schrie Lily und ihre Stimme überschlug sich fast, so wütend war sie in diesem Moment.

„Ich würde es nicht so krass formulieren, aber es kommt aufs selbe raus", stimmte Ben Lily zu und versuchte sich gerade vorzustellen, wie es wohl in James aussehen musste.

Nicht das Ben James sonderlich mochte. Er verurteilte dessen Art mit Mädchen umzugehen, genau wie Lily auch. Und doch konnte sich Ben gut vorstellen, wie James sich gefühlt haben musste, als dieser erfahren hatte, dass das Mädchen, welches er schon seit Ewigkeiten für sich gewinnen wollte, einfach so mit einem anderen Jungen geschlafen hatte.

„Weißt du was? Mir reicht es jetzt. Erst sagten mir alle, ich solle Potter nicht immer so ankeifen. Jetzt mache ich dies nicht mehr und nun muss ich mir anhören, dass ich ihn verletzt habe. Ihr solltet euch wirklich mal entscheiden, was ihr wollt. Ich jedenfalls habe die Nase voll von Potter und dem Gerede, ich hätte mich für Potter aufheben müssen. Ich bin nicht sein Eigentum und wenn Potter das nicht versteht, hat er Pech gehabt", stellte Lily klar.

Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, drehte Lily sich um und rannte in ihren Schlafsaal. Besorgt und nachdenklich sah Ben der Gryffindor hinterher und hoffte, dass James sich bald wieder in den Griff bekommen würde.

„Ich möchte nicht in James Haut stecken, wenn Lily der Kragen platzt", dachte Ben und machte sich auf den Weg zum Nachmittagsunterricht.

Doch nicht nur Lily machte ihrem Ärger und ihrer Wut Luft, auch James brauchte Stunden, um seine Wut und Enttäuschung abzureagieren. Er tat dies jedoch nicht, in dem er sich mit irgendeinem Mädchen vergnügte, wie Remus immer behauptete, oder hoch oben in der Luft. James begab sich immer öfter in den verbotenen Wald, wo er sich in seine Animagusgestalt verwandelte und ziellos durch den Wald irrte. James war im Grunde genommen, nicht wütend auf Lily. Er war wütend auf Marc, dass er seiner Lily wehgetan hatte.

„Warum hast du diesen Bastard nicht gestoppt, Lily?" dachte James verbittert und stand von dem Baumstumpf auf, um zurück ins Schloss zu gehen.

„Hey, Prongs! Wo warst du denn die ganze Zeit schon wieder? Welches Mädel hast du denn diesmal abgeschleppt?" begrüßte Sirius seinen Freund, als dieser in den Gemeinschaftsraum kam.

James antwortete nicht darauf und ging die Treppen zu seinem Schlafsaal hoch. Er wollte erstmal nur duschen, und sich aufwärmen, bevor er zum Abendessen ging. Sirius sah Remus fragend an, doch dieser zuckte nur mit den Schultern und sah zum Portraitloch, durch das gerade Maxi kletterte.

„Hey Maxi, warte mal kurz", rief Remus und ging zu ihr hinüber.

„Was ist los?" fragte Maxi, die es etwas eilig hatte.

„Ich wollte nur fragen, ob alles okay bei dir ist", antwortete Remus.

„Sicher, warum fragst du?"

„Ich habe zwei Stunden in der Bibliothek auf dich gewartet. Wir waren verabredet", erinnerte Remus Maxi.

„Oh, Mist. Sorry, Rem, aber ich habe es völlig vergessen. Lily hat uns erzählt, was James mit ihrem Zauberkunstaufsatz gemacht hat und ich habe die Zeit vergessen", entschuldigte sich Maxi und sah Remus schuldbewusst an.

„Ist schon gut. Sag Lily bitte, dass es mir sehr leid tut, was James gemacht hat", meinte Remus.

„Warum tut es dir Leid, Rem? Nicht dir, sondern Potter müsste es Leid tun. Ich muss jetzt los. Cathleen und Lily warten schon auf mich", entgegnete Maxi und rannte die Treppen zu ihrem Schlafsaal hoch.

Lily hatte Cathleen und Maxi am Nachmittag erzählt, was mit ihrem Aufsatz passiert war und das Flitwick ihr einen Zauber gezeigt hat, wie sie das in Zukunft verhindern konnte. Eigentlich hatte Lily nicht vorgehabt, ihren Freundinnen von der Unterhaltung mit Ben zu berichten, doch aus irgendeinem Grund hatte sie es ihnen dann doch erzählt. Cathleen war der Ansicht, dass Ben in vielen Punkten Recht haben könnte, aber Lily war nicht gewillt, dies zu akzeptieren. Maxi war schließlich diejenige, die geschickt das Thema wechselte.

„Sagt mal, wann will Dumbledore uns eigentlich sagen, was es mit diesem Schüleraustausch auf sich hat? Hat er nicht gesagt, dass er es uns zum Ende des Jahres sagen wollte? Wir haben schon bald Weihnachten", meinte Maxi.

„Müssen auch Schüler von Hogwarts in eine andere Schule oder bekommen wir nur Schüler von einer anderen Schule? Das ist mir immer noch nicht ganz klar", wollte Lily wissen, die ganz vergessen hatte, dass Dumbledore am ersten Schultag davon gesprochen hatte.

„Hm, dass weiß ich auch nicht. Aber wenn ich das vorhin richtig mitbekommen habe, dann will Dumbledore heute beim Abendessen eine Ankündigung machen", sagte Maxi.

„Na, dann, auf in die große Halle. Damit auch wir wissen, warum es geht", gluckste Cathleen und zog Lily auf die Beine.

Als die drei Freundinnen die große Halle betraten, war diese schon ungewöhnlich voll. Was wohl daran liegen konnte, dass Dumbledore etwas zu dem geplanten Schüleraustausch sagen wollte. James, der schon mit Sirius und Remus am Tisch saß, folgte Lily mit seinem Blick und hoffte, dass sie endlich mal mit sich reden lassen würde.

„Ich wäre auch schon froh, wenn sie mir nur mal zuhören würde", dachte James ironisch und wandte seinen Blick zum Lehrertisch.

Dumbledore erhob sich und sofort wurde es still in der Halle. Lächelnd blickte der Schulleiter seine Schüler an und stellte dabei amüsiert fest, wie neugierig diese Rasselbande doch war.

„Meine lieben Schüler und Schülerinnen, wie ich ihnen ja schon zu Beginn des Schuljahres mitgeteilt habe, werden zwei Schüler bzw. Schülerinnen, dass steht im Moment noch nicht fest, nach den Weihnachtsferien eine andere Zaubererschule besuchen. Sicher ist nur, dass es kein Schüler aus den unteren Jahrgängen sein wird. Der Austausch beginnt am 02. Januar und endet höchstwahrscheinlich zu Beginn der Osterferien. Alles weitere erfahren sie am 23. dieses Monats. Und nun wünsche ich ihnen einen ‚Guten Appetit'", beendete Dumbledore seine Rede und Sekunden später erschien das Essen auf den Tischen.

Während die Erst- bis Viertklässler traurig an ihren Tischen saßen, redeten die fünf- und siebenklässer auf ihre Vertrauensschüler und dem Schulsprecherpaar ein, da sie auf gar keinen Fall auf eine andere Schule wollte.

„Du musst mit Dumbledore reden, Remus. Wir haben keine Zeit für diesen Quatsch. Immerhin müssen wir für unsere Abschlussprüfungen am Ende des Schuljahres lernen", redete Jonathan auf Remus ein.

Auch Lily blieb nicht verschont, so dass sie es fast schon bereute, ihren Schlafsaal verlassen zu haben.

„Wisst ihr was wir machen werden? Alle, die nicht ausgewählt werden möchten, schreiben einen Zettel. Ihr solltet euren Namen, eure Klasse und den Grund, warum ihr nicht an dem Austausch teilnehmen wollt, aufschreiben. Anschließend gebt ihr mir, Remus oder den Schulsprechern den Zettel und einer von uns wird ihn dann an Professor McGonagall weiter leiten. Einverstanden?" schlug Lily vor, worauf ihre Mitschüler zustimmten.

In den nächsten Tagen hatte Lily alle Hände voll zutun, die Schüler der fünften und siebten Klasse zu beschwichtigen.

„Es ist ja noch nichts entschieden", erklärte Lily und seufzte.

„Hi, Lily. Stress?" fragte Remus, meinte es aber nicht böse.

„Ich kann sie ja verstehen. Mir würde es auch nicht gefallen, wenn ich so lange weg müsste und dann auch noch in dem Jahr, wo Prüfungen anstehen", resümierte Lily.

„Hier Lily, ich habe auch noch jede Menge Zettel. Wir brauchen ja nicht Beide zu McGonagall damit gehen, oder?"

„Schon gut, gib her. Wir haben nachher noch Verwandlung, da werde ich die Zettel abgeben", antwortete Lily und sah die Zettel durch.

„Du hast auch einen geschrieben?", fragte Lily überrascht, als sie Remus Zettel entdeckte.

„Na ja, du weißt doch…!"

„Entschuldige Remus, natürlich weiß ich, warum du nicht ausgewählt werden willst", antwortete Lily verlegen.

„Macht nichts, Lily. Sag mal, sind das alle Zettel von Gryffindor?" hakte Remus überrascht nach, als er die vielen Zettel in Lilys Hand sein.

„Nein, Sandy und Andrew haben mich gebeten, die Zettel einzusammeln, da sie keine Zeit dazu haben", lachte Lily und verstaute die Zettel in ihrer Tasche.

„Wir müssen langsam los. Der Unterricht fängt gleich an", stellte Remus fest, als er auf seine Uhr sah.

„Dann sollten wir uns beeilen."

Die Beiden verließen gemeinsam ihren Gemeinschaftsraum und kamen gerade noch rechtzeitig zum Unterricht. Während Remus sich neben Sirius in die vorletzte Reihe setzte, nahm Lily neben Cathleen weiter vorn ihren Platz ein.

„Wo warst du so lange?" wollte Cathleen wissen.

„Remus hat mir noch seine gesammelten Zettel gegeben. Ich werde sie gleich bei McGonagall abgeben", erklärte Lily und legte ihr Buch und ihr Schreibzeug auf den Tisch.

Der Unterricht verlief wie immer ruhig, was auch nicht weiter verwunderlich war, da alle Schüler wussten, wie böse die Gryffindor Hauslehrerin werden konnte, wenn man ihren Unterricht störte. Doch James schien diese kleine Tatsache vergessen zu haben. Er langweilte sich schon die ganze Zeit, da Sirius mit ‚Briefchen schreiben' beschäftigt war und Remus konzentriert dem Unterricht folgte. James ließ seinen Blick durch den Raum schweifen, und verweilte bei Lily. Nachdenklich lehnte sich James zurück, als ihm etwas einfiel. Grinsend nahm er seinen Zauberstab in die Hand und zielte damit auf Lilys rote Haare. Sekunden später hatte Lily grüne Haare, dann waren ihre Haare lila. Anschließend zauberte James Lily schwarze Haare mit pinken Strähnen.

„Mr Potter, gefällt ihnen Ms Evans Haarfarbe etwa nicht mehr?" fragte McGonagall, die James schon ein paar Minuten beobachtet hatte.

„Doch schon, Professor. Nur das rot blendet mich immer so, wenn die Sonne da drauf scheint", antwortete James und setzte sein berühmtes Potter Lächeln auf.

„Soso, es blendet sie also und das obwohl es draußen schneit", sagte die Professorin und der Ton in ihrer Stimme ließ nichts Gutes verheißen.

„Wenn sie nichts dagegen habe, werde ich den Platz mit Alice tauschen, damit meine Haare niemanden mehr blenden können", bat Lily ihre Lehrerin und stand von ihrem Platz auf.

Alice die mit Frank in der letzten Reihe am Fenster saß, erhob sich ebenfalls und tauschte mit Lily den Platz. Sie drehte sich kurz zu James um und warf diesem einen vernichtenden Blick zu. Lily, die nun neben Frank saß, wäre am liebsten aus dem Klassenzimmer gerannt und Frank konnte sehen, wie Lily mit den aufsteigenden Tränen kämpfte. Mitfühlend strich er ihr über den Arm.

„Er ist es nicht wert", flüsterte Frank Lily leise zu, worauf Lily tief einatmete, um nicht laut los zu brüllen.

Dankbar lächelte sie Frank an und überlegte sich, ob sie James lieber die Finger krumm hexen sollte, oder dem Kraken zum Fraß vorwerfen.

„Hinterher bekommt der Arme noch Bauchschmerzen von Potter", flüsterte Lily leise vor sich hin, aber nicht leise genug, da Frank nur mit Mühe einen Lachanfall unterdrücken konnte.

Als der Unterricht beendet war, beeilten sich die Schüler ihre Sachen zusammen zu packen und das Klassenzimmer zu verlassen. Auch James wollte nur ganz schnell weg.

„Mr Potter, sie bleiben noch hier", hörte James McGonagall rufen, worauf Remus und Sirius ihn nur mitleidig ansahen.

Wie nicht anders zu erwarten, machte die Professorin James Vorwürfe und brummte ihm zusätzlich noch eine Woche Nachsitzen auf.

„Warum das denn? Evans hat sich ja auch nicht aufgeregt", protestierte James.

„Ich bin nicht Ms Evans und ich rege mich darüber auf. Was ist eigentlich in den letzten Wochen mit ihnen los, Mr Potter? Erst verzaubern sie Ms Evans Aufsatz, dann bespritzen sie sie mit Wasser und heute diese Aktion. Glauben sie ernsthaft, ich lasse das durchgehen?" polterte McGonagall und James musste feststellen, dass er diesmal nicht um die Strafarbeit herum kommen würde.

„Was muss ich machen?" fragte er nur und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Sie werden sich jeden Abend, pünktlich um acht bei Mr Filch melden, der ihnen dann mitteilen wird, was ihre Aufgabe sein wird, verstanden?"

„Ja, Madam", antwortete James, der nur noch das Klassenzimmer verlassen wollte.

„Und Mr Potter, noch so eine Aktion und ich sehe mich gezwungen, ihre Eltern zu informieren. Habe ich mich klar und deutlich ausgedrückt?"

„Haben sie, Professor. Darf ich jetzt gehen?" fragte James worauf seine Hauslehrerin nickte.

Schlecht gelaunt und vor sich her grummelt wegen der Strafarbeit, machte sich James auf den Weg zu seinem Turm, wo Remus, Peter und Sirius schon auf ihn warteten.

„Und, was hat Gonni gesagt?" wollte Sirius auch gleich wissen, als James sich zu ihnen gesetzt hatte.

„Eine Woche nachsitzen bei Filch", stöhnte James und verdrehte die Augen.

„Und das nur, weil du Evans ne neue Harrfarbe verpasst hast?" platzte es aus Peter raus.

„Geschieht dir ganz recht, Prongs. Du weißt schließlich am besten, dass Lily ihre Haare heilig sind", meinte Remus darauf nur, worauf James ihm einen bösen Blick zuwarf.

„Und wenn schon, so schlimm war es nun auch wieder nicht", verteidigte Peter den Schwarzhaarigen.

„Ehrlich gesagt, verstehe ich auch nicht, warum du das gemacht hast, Prongs. Du hast uns immer gesagt, dass wir alles machen können, aber Evans Haare in Ruhe lassen sollen. Und nun das", meldete sich nun Sirius zu Wort.

„Nun fang du auch noch an, Pad. Mir war langweilig, okay?" regte sich James auf.

„Das ist kein Grund. Lass Evans in den nächsten Tagen besser in Frieden, bis Gonni sich beruhigt hat", riet Sirius seinem bestem Freund, worauf dieser genervt seine Tasche nahm und den Gemeinschaftsraum wieder verließ.

„Bist du krank, Pad?" wandte sich Remus an Sirius und musterte diesen kritisch.

„Irgendetwas stimmt nicht mit Prongs. Er hat sich Evans noch nie so gegenüber verhalten", sinnierte Sirius.

„Das versuche ich dir schon seit Wochen zu erklären. Schön das du es auch endlich bemerkst, Kumpel", spottete Remus.

„Wir sollten ein Auge auf Prongs haben, Moony. Wer weiß, wie lange Evans das noch mit macht", redete Sirius weiter, ohne auf Remus Kommentar einzugehen.

„Vielleicht hast du Recht. Ich möchte nicht an James Stelle sein, wenn Lily die Hutschnur reißt", entgegnete Remus und machte weiter seine Hausaufgaben.

Die nächsten Tage spielte James Lily keine weiteren Streiche, was ihn allerdings nicht davon abhielt, irgendwelche Kommentare und Bemerkungen in ihrer Gegenwart abzugeben. Cathleen, Maxi und Ben beruhigten Lily immer wieder und bestärkten sie in ihrem Vorhaben, nicht auf James einzugehen. Irgendwie schaffte es Lily bis zum letzten Schultag vor den Weihnachtsferien auch, James aus dem Weg zu gehen und seine Bemerkungen zu überhören. Doch an diesem besagten Tag, war Lily eh schon leicht gereizt, da alle ihre Freundinnen über die Ferien nach Hause fahren würden, nur sie nicht. Lily hatte von ihrer Mutter einen Brief bekommen, in dem sie Lily bat, die Ferien in Hogwarts zu bleiben, da Petunia und Vernon ihre Verlobung bekannt geben wollten und Petunia wollte Lily nicht dabei haben.

„Dumme Pute", dachte Lily und beeilte sich in die große Halle zu kommen, da der Schulleiter heute bekannt geben wollte, wer nun an diesem Schüleraustausch teilnehmen sollte.

„Hi Evans. Wir Beiden teilen uns also über die Ferien einen Turm. Alleine", sprach James Lily an und grinste.

„Für kein Geld der Welt würde ich mit dir einen Turm, ein Zimmer und schon gar nicht ein Bett teilen, Potter", zischte Lily.

„Ach, man muss dafür bezahlen, um mit dir ins Bett zu gehen? Wie viel hat dir den dieser Marc bezahlt, damit er dir wehtun durfte?" konterte James und stellte sich Lily in den Weg.

„Wie bitte? Was hast du da gerade gesagt?" verlangte Lily, sichtlich um Beherrschung bemüht, zu wissen.

„Du hast mich schon verstanden, Evans. Du und ich wir Beide wissen ganz genau, dass dieser Bastard dir wehgetan hat", brüllte James.

Zwischenzeitlich hatte sich schon eine ganze Traube von Schüler um Lily und James versammelt und wussten nicht, was sie davon halten sollten.

„Wie kannst du arroganter Idiot es wagen zu behaupten, Marc hätte mir wehgetan?" schrie Lily James an, die es nun aufgegeben hatte, sich zu beherrschen.

„Jedes andere Mädchen redet darüber, nur du nicht, Evans. Ich sehe es dir einfach an und ich weiß, dass ich Recht habe."

„Nein, du hast nicht Recht. Weiß du was dein Problem ist, Potter? Du kannst den Gedanken nicht ertragen, dass du mich nicht zuerst ins Bett bekommen hast", fauchte Lily und aus ihren Augen schossen Blitze des Zorns.

James, der Lily wirklich lange und gut genug kannte, hätte erkennen müssen, dass es jetzt besser gewesen wäre, den Mund zu halten, aber in seiner Rage, sah er dies nicht und so eskalierte das Ganze wenige Minuten später. Ein Wort ergab das nächste und plötzlich standen sich Lily und James wütend und mit gezücktem Zauberstab gegenüber. Allen Anwesenden war klar, dass sowohl Lily wie auch James bereit waren, den anderen zu verletzen. Erschrocken schrieen einige Schüler auf, während anderen nur fassungslos und geschockt auf das, was sich direkt vor ihnen abspielte starten. Sirius reagierte als Erstes und stellte sich zwischen James und Lily, bevor einer der Beiden einen Fluch auf den anderen abfeuern konnte.

„Prongs, komm zu dir! Das. Ist. Lily. Steck den Zauberstab weg", redete Sirius auf seinen Freund ein, der sich keinen Millimeter bewegte.

„Was ist hier los? Mr Potter, Miss Evans… auseinander, sofort" donnerte mit einem Mal Dumbledores Stimme durch die Eingangshalle.

„Nichts weiter, Professor. Wir kommen jetzt zum essen", erklärte Ben dem Schulleiter, der nun bei Lily stand und sie von James weg drehte.

„Lass uns gehen, Lily", wandte sich Ben an diese und sah zu Sirius, der versuchte James mit in die Halle zu ziehen.

„Ich freue mich auf den Tag, wo ich dich nicht mehr sehen muss", brüllte James Lily noch hinterher und schüttelte genervt Sirius Arm von seiner Schulter.

Sprachlos folgte Sirius James in die Halle, wo dieser sich mit finsterem Gesichtsausdruck schon an den Tisch gesetzt hatte. Einige Schüler tuschelten und zeigten auf Lily und James, andere schüttelten fassungslos den Kopf und konnten nicht glauben, dass James wirklich den Zauberstab gegen Lily erhoben hatte. Selbst die Lehrer konnten es nicht glauben und sahen ungläubig zum Gryffindortisch. Sichtlich verärgert stand Dumbledore auf und schlagartig wurde es ruhig in der Halle. Mit einem missbilligenden Blick auf James und Lily räusperte sich der Schulleiter.

„Da mir von den Hauslehrern mitgeteilt wurde, dass die Schüler und Schülerinnen der fünften und siebten Jahrgangsstufe, auf keinen Fall an dem Austausch teilnehmen möchten. Aus Gründen, die ich durchaus nachvollziehen kann, habe ich lange hin und her überlegt, wen ich nach Beauxbaton fahren lassen soll. Die Entscheidung wurde mir durch einen Schüler abgenommen und so wird nun aus dem Haus Ravenclaw, Miss Mauriel Stevens und aus dem aus Gryffindor, Miss Lilian Evans an dem Austausch teilnehmen", gab Dumbledore seinen Entschluss bekannt.

Während Mauriel völlig aus dem Häuschen war und glücklich auf und ab hüpfte, saß Lily mit versteinertem Blick auf ihrem Platz, unfähig auch nur ein Wort zu sagen. Aber nicht nur Lily war über Dumbledores Entscheidung sprachlos, auch James konnte es nicht glauben, was der Schulleiter gerade gesagt hatte.

„Aber Professor, dass können sie doch nicht machen! Die Strafe ist zu hart! Lily und James haben sich nicht mal duelliert", erboste sich Ben, als er begriffen hatte, was Dumbledore da gesagt hatte und warum er Lily nach Frankreich schickte.

„Ben hat Recht, Professor Dumbledore. James und Lily hatten nur eine kleine Auseinandersetzung", pflichtete nun Sirius Ben zu.

„So was kommt in jeder guten Beziehung mal vor", rief nun Cathleen, womit sie alle Blicke auf sich zog.

Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätten man darüber schmunzeln können, aber so lachte, außer den Slytherins, niemand.

„Mr Lawrence es liegt mir fern, Miss Evans für irgendetwas zu bestrafen und sie sollten es auch nicht als Strafe ansehen", antwortete Dumbledore und deutete Ben, Sirius und Cathleen mit einer Handbewegung an, sich wieder zu setzen.

„Und warum schicken sie Lily dann weg?" wollte Ben nun wissen.

„Miss Evans wurde ausgewählt, da sie perfekt französisch spricht", entgegnete Dumbledore nur und blickte zu James, der völlig in sich zusammen gesunken auf seinem Platz saß und nichts von dem, was um ihn herum passiert mit bekam.

Auch Lily hörte nichts von dem, was gesprochen wurde. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf und sie hatte, wie James das Gefühl sich in einem Strudel zu befinden, der sie mit sich in die Tiefe zog.

„Das ist nicht wahr und das wissen sie auch. Sie bestrafen die Beiden, in dem sie sie trennen", platze es aus Cathleen heraus.

Dumbledore antwortete nicht darauf, was auch nicht nötig gewesen wäre, da allen bewusst war, dass Cathleen mit ihrer Aussage Recht hatte.

Ich hoffe, es hat Euch gefallen

liebe Grüße jas