Hi ihr Lieben!

Habe ein neues Chap für Euch : zwinker:

Ein ganz großes Dankeschön an DiamondofOcean : knuddel:

Ich wünsche Euch viel Spaß beim lesen!

Chap 15

Das Geheimnis der roten Rosen

James erwachte am Morgen nach der Party selbst für seine Verhältnisse schon recht früh. Langsam richtete er sich in seinem Bett auf, tastete nach seiner Brille, die auf dem Nachtschrank lag und vergewisserte sich mit einem Blick nach links, dass seine drei Freunde in ihren Betten lagen. Anschließend stand James leise auf und holte saubere Sachen aus dem Schrank, als sein Blick auf seinen Nachtschrank fiel, auf dem sein Zweiwegespiegel lag. Seufzend griff er nach diesem und ging ins Badezimmer, um zu duschen. Eigentlich hatte James die Gunst der Stunde am Vorabend nutzen wollen, um Lily in Beauxbatons zu überraschen. Bei diesem Gedanken huschte ein Lächeln über sein Gesicht.

„Oh ja, überrascht wäre sie sicherlich auch gewesen", schoss es James durch den Kopf, als er sich Lilys Gesichtausdruck vorstellte.

Doch da er seinen Vater erst weit nach Mitternacht erreicht hatte und dieser bis dahin keine neuen Informationen über den Angriff in Torquay und somit über seine Mutter hatte, blieb James in Hogwarts und hoffte, dass sich seine Eltern bald bei ihm melden würden. Mit seinen Gedanken bei seinen Eltern trocknete James sich ab, zog sich an und verließ anschließend seinen Schlafsaal. Er sah nicht einmal das Chaos, welches unten im Gemeinschaftsraum herrschte, als er diesen durchquerte und hinunter in die große Halle ging, um zu frühstücken. James wollte sich gerade an seinen leeren Haustisch setzen, als seine Hauslehrerin auf ihn zueilte. Sie begrüßte ihn und erzählte James, dass seine Mutter wohlbehalten wieder im St. Mungos zurückgekehrt sei.

„Ihre Mutter hat wohl nicht damit gerechnet, dass Sie zu dieser frühen Stunde schon auf sind, Mr. Potter, sonst hätte Sie sich bestimmt bei Ihnen und nicht bei mir gemeldet", meinte McGonagall mit dem Anflug eines Lächelns, bevor sie die große Halle wieder verließ.

Erleichtert ließ James sich auf einen Stuhl fallen und fuhr sich durch die Haare. Erst jetzt bemerkte er, dass er ganz allein in der großen Halle war.

„So früh kann es doch gar nicht sein", dachte James, als ein komplettes Frühstück wie aus dem Nichts vor ihm stand.

„Doch noch so früh", murmelte er vor sich hin und schenkte sich Kaffee ein.

Nachdenklich rührte James in seiner Tasse, als sein Blick auf den Platz fiel, an dem Lily sonst immer saß. James fragte sich, ob Lily den ganzen Abend mit diesem Etienne, von dem er lediglich wusste, dass er charmant, intelligent, höflich, zuvorkommend, dunkelhaarig war und braune Augen haben sollte, getanzt hat.

„Er ist all das, was ich in ihren Augen nicht bin", dachte James bitter und die Vorstellung, Lily könnte auch die Nacht mit Etienne verbracht haben, versetzte James einen Stich.

Für einen kurzen Augenblick schloss James die Augen und versuchte sich das Bild einer friedlich schlafenden Lily ins Gedächtnis zu rufen, doch irgendwie wollte ihm dies nicht wirklich gelingen.

Was daran liegen könnte, dass Lily an diesem Morgen nur ein paar Minuten nach James wach geworden war und das, obwohl heute alle Schüler und Schülerinnen in Beauxbatons unterrichtsfrei hatten. Lily war sofort putzmunter aus ihrem Bett geklettert und unter die Dusche gehüpft, die sie nun, nur in ein großes Handtuch gehüllt, wieder verließ.

„Und was mache ich nun?", fragte sich Lily, als ihr Blick auf den üppigen Blumenstrauß fiel.

Lächelnd trat sie an diesen heran und strich mit ihren schlanken Finger über die zarten Blütenblätter einer weißen Rose, als wieder ein paar braune Augen vor ihrem inneren Auge auftauchten. Das Lächeln auf Lilys Gesicht vertiefte sich und ihre Hand legte sich reflexartig auf ihren Anhänger.

„Was hat Professor Attenborough doch gleich noch gesagt? … Nur ein sehr starker Zauber schafft es, einen einst farblosen Anhänger in den Farben des Regenbogens erstrahlen zu lassen! ... Bis jetzt schimmert er doch nur grün-gelb", murmelte Lily vor sich hin und stellte sich vor den Spiegel.

Als sie ihr Spiegelbild sah, weiteten sich Lilys Augen überrascht, nachdem sie festgestellt hatte, dass ihr Anhänger nun grün, gelb und orange schimmerte. Schon seit längerem rätselte Lily, was es mit dem Anhänger wohl auf sich haben könnte. Die Rothaarige hatte gehofft, dass ihr VgddK- Professor ihr etwas dazu sagen konnte, aber außer dass es sich bei dem Zauber um einen weißmagischen handeln würde, konnte oder wie Lily vermutete, wollte er ihr nichts weiter darüber sagen. Missmutig kräuselte Lily ihre Nase und seufzte laut auf, bevor sie sich wieder dem Blumenstrauß widmete.

„22 Rosen und 21 Lilien macht zusammen 43", rechnete Lily, nachdem sie jede einzelne Blume gezählt hatte und hielt mitten in ihrer Bewegung inne.

„Aber… Moment…wo habe ich ihn nur gelassen?", fragte sie sich und suchte hektisch nach ihrem Kalender.

„45! Heute bin ich schon 45 Tage hier", stellte sie überrascht fest und schüttelte leise lachend den Kopf.

„Er kann es einfach nicht lassen", entfuhr es ihr während sie sich anzog.

Im Gegensatz zu James musste Lily zum Frühstücken in die Küche gehen, da ihr Cécile gestern Abend, bevor Lily kurz vor Mitternacht den Ball verlassen hatte, mitgeteilt hatte, dass es am Morgen nach solchen Festlichkeiten, kein Frühstück vor halb neun geben würde. Leise zog Lily ihre Zimmertür zu und schlich hinunter in die Küche.

Doch nicht nur Lily war zu dieser frühen Stunde schon auf den Beinen, auch Valérie, die die letzten Stunden mit ihrem Freund Claude verbracht hatte und die Richelieu- Zwillinge waren schon auf. Valérie schlich gerade durch einen der unteren Gänge, als sie aus einem der Klassenräume Stimmen hörte. So leise wie eben nur möglich huschte sie in den angrenzenden Raum, von dem sie wusste, dass dieser mit dem Klassenraum aus welchem die Stimmen nun ganz deutlich zu hören waren, durch eine Schiebetür verbunden war. Vorsichtig öffnete Valérie die Verbindungstür, als sie die vorwurfsvolle Stimme von Etienne Richelieu vernahm.

„Du wusstest, dass Lilian keine roten Rosen mag und hast mir kein Wort davon gesagt", schrie Etienne seiner Schwester entgegen.

„Ja, ich habe es gewusst! Woher sollte ich denn wissen, dass du Lily Blumen, noch dazu rote Rosen, schenken wolltest? Du hast noch nie einem Mädchen Blumen geschenkt, nicht mal, wenn dieses Mädchen deine Freundin war. Und nun willst du mir einen Vorwurf machen, hm? Du hättest es in der Zwischenzeit auch längst selbst herausfinden können, mein Lieber", konterte Ilsabell aufgebracht, die sich keiner Schuld bewusst war.

Doch Etienne sah dies ganz anders und in seiner Rage warf er seiner Schwester auch noch vor, dass sie die Karte, die an einer der Rosen hing auf der er die Einladung zum Ball geschrieben hatte, an Lily absichtlich nicht weiter gegeben hatte.

„Du bist ja total übergeschnappt Etienne! Hätte ich deine blöde Karte nicht an mich genommen wärst du mit Juliet Dréville zum Ball gegangen. Lily hat die Karte nicht einmal gesehen", brauste Ilsabell wütend auf.

„Und warum hast du sie Lilian nicht im Nachhinein geben, hm?", hakte Etienne nach.

„Vielleicht ist es dir entgangen, Bruderherz, oder du verdrängst einfach die Tatsache, dass Lily von einem anderen Jungen ebenfalls Blumen bekommen hat, über die sie sich riesig gefreut hat!"

„Und wenn schon! Das muss nichts bedeuten", schnappte Etienne mit einem Hauch Unsicherheit in der Stimme.

„Ich denke schon, dass dies sehr wohl etwas zu bedeuten hat", entgegnete Ilsabell nun etwas ruhiger und sie überlegte krampfhaft, wie sie ihrem Bruder schonend beibringen konnte, dass Lily einen Freund hatte.

„Das ist aber nicht alles, was du mir sagen wolltest, richtig? Erzähl, schlimmer kann es eh nicht mehr werden", forderte Etienne seine Schwester auf und ließ sich müde auf einen der Stühle fallen.

„Du hast Recht, da gibt es noch etwas, was du wissen solltest. Lily hat einen Freund, Etienne, schon seit dem letzten Sommer", sagte Ilsabell leise und bedachte ihren Bruder mit einem mitfühlenden Blick.

„Das glaube ich dir nicht! Wer behauptet das? Von wem hast du es erfahren? Los, sag es mir! Hat Lilian dir das erzählt oder war es Guillaume, weil er immer noch sauer ist, da ich ihm damals Cécile weggenommen habe! Ich hab's, es war Cécile! Sie war es ja auch, die die Kapelle dazu gebracht hat, dieses schreckliche Lied zu spielen, worauf Lilian nicht mehr getanzt hatte!"

„Etienne, halt endlich deinen Mund! Cécile hat weder etwas gesagt, noch hat sie die Kapelle beauftragt. Dass Lily einen Freund hat, weiß ich von Mauriel", schleuderte Ilsabell ihrem Bruder entgegen und brachte ihn damit zum Schweigen.

Valérie, die immer noch im Nebenraum hinter der Tür lauschte, musste sich stark zurückhalten, um nicht auf Etienne loszugehen.

„Wie kann er es wagen, so über Cécile zu reden? So etwas würde sie nie machen", grummelte Valérie leise vor sich hin und hätte sich damit fast selbst verraten.

Valérie verschwendete keinen Gedanken daran, dass ihre Freundin doch mit der Kapelle gesprochen haben könnte und ahnte zu diesem Zeitenpunkt nicht, dass sie damit völlig falsch lag.

„Ich werde Lilian dann eben am übernächsten Wochenende unseren Eltern vorstellen", weihte Etienne seine Schwester und somit auch unfreiwillig Valérie in seinen Plan ein.

„Du willst was?", keuchte Ilsabell geschockt auf.

„Ist Lilian dir etwa nicht gut genug für unsere Familie?", fragte Etienne nun gefährlich ruhig nach.

„Darum geht es doch gar nicht, Etienne! Lily hat schon einen Freund und wird bald zu diesem zurückkehren", redete Ilsabell auf ihren Bruder ein, doch dieser winkte nur ab.

„Noch ist sie hier und ich werde alles dafür tun, dass Lilian auch hier bleibt."

„Hör mal, Etienne, wie würdest du dich fühlen, wenn deine Freundin an eine andere Schule geschickt wird und so ein Kerl wie du versuchen würde sie dir auszuspannen?", appellierte Ilsabell an Etiennes Gewissen, doch er wollte nichts mehr davon hören und verließ wortlos das Klassenzimmer.

Fassungslos starrte Ilsabell auf die Tür, durch die ihr Bruder eben verschwunden war. Doch nicht nur sie konnte kaum glauben, was Etienne eben gesagt hatte, auch Valérie stand noch immer geschockt im Nebenraum, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Tief in Gedanken verließ Valérie ihr Versteck und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Auf dem Weg dorthin fragte sie sich, ob und vor allem wie sie es Lily sagen sollte.

„Hoffentlich weiß Lily, wie sie mit Etienne nun umzugehen hat", dachte Valérie und krabbelte erschöpft in ihr Bett.

Sie würde noch früh genug mitbekommen, dass Lily sich dank eines gewissen Gryffindors durchaus gegen nervende und aufdringliche Jungs zu helfen wusste.

Und genau dieser Gryffindor kehrte nun mental in die große Halle zurück und stellte überrascht fest, dass nun alle Haustische eingedeckt waren. James lachte belustig auf, als ihm klar wurde, wie leicht Lily ihn doch immer wieder in ihren Bahn ziehen konnte, sodass er alles um sich herum vergaß.

So nach und nach füllte sich die große Halle, unter denen auch Ben war. Genau wie die meisten anderen Schüler sah Ben an diesem Morgen alles andere als frisch und munter aus. Immer wieder, so stellte James fest, während er Ben unauffällig beobachtete, fuhr sich dieser über die müden Augen und gähnte, als er versuchte, irgendetwas aus seiner Tasche zu holen. James konnte zwar nicht sehen, was Ben aus dieser holen wollte, dafür sah er aber, dass eine Eule, genauer gesagt Lilys Eule, direkt auf Bens vollen Müsliteller zusteuerte. Grinsend lehnte sich der Gryffindor in seinem Stuhl zurück und wartete amüsiert auf das Schauspiel, welches in ein paar Sekunden stattfinden sollte.

Kawuusch! Mit einem lauten Pfiepen landete die Eule direkt auf dem Teller und spritze das Müsli in alle Richtungen, wobei Ben das meiste davon ins Gesicht bekam, da er gerade wieder unter dem Tisch hervorkam, als Lilys Eule auf seinem Teller landete.

„Merlin! Was hast du dir dabei gedacht? Das ist mein Teller und keine Landebahn für freche Eulen", schimpfte Ben laut und fegte den Teller samt Eule vom Tisch.

Erschrocken und empört flog Merlin hoch, setzte sich auf Bens Schulter und zwickte ihn beleidigt am Ohr.

„Lass das! Bist doch selber Schuld! Wie oft habe ich dir schon gesagt, Merlin, dass du nicht immer auf Pumpkin hören sollst? Und nun lass mich in Ruhe frühstücken", wies Ben den kleinen Übertäter zurecht, aber jeder am Tisch wusste, dass er es nicht böse meinte.

Auch Merlin schien dies zu wissen und so schmiegte er seinen Kopf an Bens Hals und blickte diesen treuherzig an.

„Du kannst sagen, was du willst, Ben, aber man merkt sofort, dass er Lilys Eule ist. Die schaut auch immer so, wenn sie Mist gebaut hat", lachte Andrew Winsley, Bens Mitbewohner, wofür er sich einen missmutigen Blick von Ben einfing.

Doch dies beeindruckte Andrew keineswegs, kannte er Ben doch lange genug, um zu wissen, dass er alles andere als sauer oder wütend war. Und so war es auch. Ben blickte zu Merlin, schüttelte den Kopf, nahm die Eule anschließend vorsichtig von seiner Schulter und setzte ihn vor sich auf den Tisch.

„Du und Pumpkin passt hervorragend zusammen, weiß du das eigentlich? Nur Unsinn und Schabernack im Kopf", meinte Ben und verzog gespielt schmollend sein Gesicht, was nicht nur Andrew zum Lachen brachte.

Auch James konnte nur mühsam ein Lachen unterdrücken, unterließ dies aber, als Ben ihn direkt ansah. Schelmisch grinsend erwiderte James den Blick von Ben und wollte diesem eben etwas zurufen, als sich seine Freunde neben ihn an den Tisch setzten.

„Bist du aus dem Bett gefallen, Prongs?", wollte Sirius laut gähnend von James wissen und hielt sich dabei nicht mal die Hand vor den Mund.

Doch bevor James dazu kam, Sirius darauf zu antworten, trat Nisrin Parker, eine arabischstämmige Erstklässlerin, neben ihn und tippte James leicht auf die Schulter.

„James, ich möchte mich im Namen aller Erst- bis Drittklässler für die schöne Überraschung gestern im Gemeinschaftsraum bedanken. Das war wirklich sehr nett von dir", sagte die Kleine und strahlte James regelrecht an.

James lächelte still in sich hinein, gab sich aber nach außen hin ganz gelassen.

„Wie kommst du darauf, dass ich es gewesen bin?", fragte er Nisrin ruhig, ohne das Gesicht zu verziehen, worauf das Mädchen James herausfordernd ansah.

„Weil du der Einzige warst, der nicht auf der Party war. Brauchst es gar nicht abstreiten, ich saß direkt neben dem Eingang und habe gesehen, dass alle anderen Gryffindors anwesend waren. Oder willst du mir etwa erzählen, dass jemand aus einer der anderen Häuser in unserem Gemeinschaftsraum war und diesen dekoriert hat?", fragte Nisrin James und sah diesen herausfordernd an.

„Das nicht, aber kannst du beschwören, das kein Gryffindor die Große Halle mal verlassen hat, hm?", stellte James die Gegenfrage und brachte Nisrin damit völlig aus dem Konzept.

Doch Nisrin kam nicht mehr dazu, länger über ihre Antwort nachzudenken, da in diesem Augenblick zig Eulen über ihren Köpfen hinweg flogen, um die Tagespost zu überbringen. James sah, dass sich eine der Eulen, die eindeutig nicht zu Hogwarts gehörte, vor Cathleen niederließ und dieser ihr Bein entgegenstreckte, als Sirius ihn ansprach.

„Warum hast du der Kleinen denn nicht gesagt, dass du es warst, Prongs?", verlangte Sirius zu wissen und sah James dabei Stirnrunzelnd an.

Sirius sollte nie erfahren, warum James es niemandem sagen wollte, da Camilla Scott, Mauriels beste Freundin, sich an Lilys Freundinnen wandte.

„Lily hat von jemandem ein dutzend rote Rosen zum Valentinstag bekommen! Ist das nicht romantisch?", kicherte Camilla und ihr Blick nahm einen verträumten Ausdruck an.

„Wer in Merlins Namen schenkt Lily Rosen? Jeder weiß doch, dass sie Rosen hasst", meinte Alice verwundert und rollte dabei mit den Augen.

„Lily liebt Rosen. Sie kann nur rote Rosen nicht ausstehen", antwortete James ohne von seinem Teller aufzusehen.

James fragte sich, warum er geantwortet hatte, aber er fühlte, dass es richtig war und ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Leise seufzte James in sich hinein und warf einen verstohlen Blick zur Seite.

Es war das erste Mal seit Lilys Abreise, dass James wieder über Lily sprach und sie beim Namen nannte. Alle Anwesenden um James herum klappte der Mund auf oder sie hielten, wie in Sirius Fall, in der Bewegung inne und sahen James mit großen Augen an.

„Ach so. Ich dachte immer, Lily mag überhaupt keine Rosen", kommentierte Alice James Aussage und biss in ihr Brötchen.

Ben, der die Unterhaltung am Gryffindortisch verfolgt hatte, schaute noch einmal auf Lilys Brief und grinste von einem Ohr zum anderen.

„James hat Recht, Lily mag nur keine roten. Dafür liebt sie die weißen und rosafarbenen umso mehr", gluckste Ben und amüsierte sich königlich über die verdatterten Gesichter einiger Gryffindors.

„Mauriel schreibt, dass Lily die roten verschenkt hat, doch den Strauß aus Hogwarts behalten hat", ergänzte Camilla Bens Aussage.

„Ein Strauß aus Hogwarts? Bist du sicher? Wer soll den denn geschickt haben?", sprach Remus seine Gedanken laut aus und biss sich Sekunden später auf die Lippe.

„Keine Ahnung! Von wem der Strauß ist, hat Mauriel nicht geschrieben", antwortete Camilla und hob entschuldigend die Schulter.

„Es waren 22 weiße und rosa Rosen und 21 weiße und rote Lilien", führte Ben das Spiel fort und ließ Cathleen und James nicht aus den Augen.

Eine innere Stimme sagte dem Ravenclaw, dass es Cathleen war, die die Blumen an Lily geschickt hat.

Die Reaktionen der beiden hätten nicht unterschiedlicher sein können. Während Cathleen ertappt errötete und langsam unter den Tisch rutschte, schoss James' Kopf nach oben und sah entsetzt zu Ben. Es konnte sich nur um die Blumen handeln, die er auf Lilys Nachtschrank gestellt hatte, daran hatte James überhaupt keine Zweifel, nur wer hatte sie Lily geschickt, fragte sich James und blickte zu Cathleen. Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke und James wusste sofort, dass sie es gewesen war, die die Blumen nach Beauxbaton geschickt hatte.

„Aber warum? Cathleen hasst mich", überlegte James, als ihn Maxis Stimme aufmerksam werden ließ.

„Weiße und rosa Rosen und weiße und rote Lilien? Bist du sicher, Ben?", hakte Maxi vorsichtshalber nach und warf Cathleen einen fragenden Blick zu, worauf diese ein unschuldiges Gesicht machte.

Cathleen wusste, dass Maxi sie so lange nerven würde, bis sie die Wahrheit erfuhr und darum überlegte Cathleen schon mal angestrengt, was sie Maxi wegen den Blumen sagen wollte. Nur bei James würde Cathleen mit ihrer kleinen Notlüge nicht durchkommen, wenn er sie jemals darauf ansprechen sollte, da sie an seinem Blick gesehen hatte, dass er genau wusste, wer Lily die Blumen geschickt hat. Leise seufzend stand Cathleen auf und ging hinüber zum Ravenclawtisch, um Amos zu begrüßen. Damit, so hoffte Cathleen, verschaffte sie sich noch ein wenig Zeit, bevor Maxi sie mit Fragen löchern würde. Lächelnd beugte sich Cathleen zu ihrem Freund herunter und küsste ihn zur Begrüßung auf die Wange.

„Guten Morgen, mein Schatz. Hast du gut geschlafen?", zwinkerte Amos und grinste seine Freundin dabei schelmisch an.

„Ich brauch dir ja wohl nicht zu sagen, wie lange wir geschlafen haben. Oder leidest du neuerdings unter Amnesie?", neckte Cathleen Amos und lächelte diesen zuckersüß an, worauf dieser sie zärtlich auf seinen Schoß zog und leidenschaftlich küsste.

„Habt ihr immer noch nicht genug voneinander? Ich dachte, nach den letzten Stunden braucht ihr erst mal eine Verschnaufpause?", wollte David Nigel, der mit Amos in einem Schlafsaal schlief, anzüglich wissen.

„Wie kommst du denn darauf?", grinste Amos seinen Freund breit an, worauf dieser in schallendes Gelächter ausbrach.

„Du stellst vielleicht Fragen. Ich war drauf und dran, den Stabilitätszauber auf dein Bett zu legen, so seid ihr zur Sache gegangen", kam die prompte Antwort, worauf Cathleen dunkelrot anlief und ihr Gesicht an Amos' Schulter verbarg.

„Du bist doch nur neidisch, Alter", konterte Amos lachend und streichelte Cathleen zärtlich über den Rücken.

Während Cathleen von Amos' Schoß rutschte, um sich neben diesem auf die Bank zu setzen, fiel ihr Blick auf Ben, der einen Brief las, wobei ihm immer wieder ein sanftes Lächeln übers Gesicht huschte. Nachdenklich schaute Cathleen noch einmal zu Ben hinüber, als dieser belustigt seinen Kopf schüttelte. Cathleen hätte zu gerne gewusst, von wem der Brief war und worüber sich Ben so amüsierte, aber das würde er ihr nie erzählen, da war sich Cathleen ganz sicher.

„Ich weiß jetzt auch, von wem die Blumen sind, Pumpkin", gluckste Ben leise vor sich hin und sah unauffällig zu James hinüber.

Dieser unterhielt sich gerade mit seinen Freunden, als Alice ihn ansprach.

„Hängt Lilys Abneigung gegen rote Rosen vielleicht mit ihrer Großmutter zusammen, James?", fragte Alice ihn, da sie davon ausging, dass er dies wusste.

James überlegte einen Moment, schüttelte dann aber den Kopf.

„Ich weiß es nicht, Alice. Das muss du Lily schon selbst fragen", antwortete James, obwohl er es sehr wohl wusste.

Wenn Lily es ihren Freundinnen bis jetzt nicht gesagt hatte, dann, so war sich James sicher, wollte sie auch nicht, dass sie es erfuhren und somit behielt er sein Wissen für sich. James konnte zwar an Alices Gesichtsausdruck sehen, dass sie ihm nicht glaubte, doch dies störte ihn keinesfalls und er unterhielt sich weiter mit seinen Freunden, bis es Zeit wurde, zum Unterricht zu gehen.

Ben wollte noch ein paar Minuten warten, bevor er zum Unterricht aufbrach. Er wollte doch zu gerne wissen, ob Alisha es mit unfreiwilliger Hilfe von Gulia Potter geschafft hatte mit Lily zu sprechen und sie so davor bewahrt hatte, den Richelieus vorgestellt zu werden. Nach einem letzten Blick auf seine Uhr stand Ben etwas enttäuscht auf und eilte hinunter in die Kerker, da er gleich in den ersten beiden Stunden Zaubertränke hatte.

„So wie ich Alisha kenne, war es für sie ein Kinderspiel, Gulia um den kleinen Finger zu wickeln", überlegte Ben vergnügt und wusste gar nicht, wie Recht er damit hatte.

Ich hoffe, es hat Euch gefallen!

liebe Grüße jas