Hi ihr Lieben!

Habe ein neues Chap für Euch : zwinker:

Ich wünsche Euch viel Spaß beim lesen!

Chap 16

James Erinnerung

Cathleen hatte ja damit gerechnet, dass Maxi sie noch vor Unterrichtsbeginn zur Rede stellen würde, aber nichts dergleichen geschah. Unsicher musterte Cathleen ihre Freundin von der Seite, als sie Alice nach ihnen rufen hörte. Ihr fiel ein Stern vom Herzen, da sie absolut keine Lust verspürte, Maxi zu erklären, warum sie James' Blumen nach Beauxbatons geschickt hatte. Cathleen fiel wieder ein, wie James sie angesehen hatte und schlagartig wurde Cathleen klar, dass er wusste dass sie seine Blumen verschickt hatte.

„Was ist mit dir?", wollte Alice wissen, als Cathleen laut aufseufzte.

„Ach nichts. Ich habe nur gerade an etwas gedacht", antwortete Cathleen ausweichend, worauf Alice nur verstehend nickte und sich wieder an Maxi wandte.

„Maxi, warum kann Lily keine roten Rosen leiden? Ich habe James gefragt, aber er weiß es nicht. Du weißt es doch, oder?", fragte Alice, die eigentlich nicht so neugierig war, hoffnungsvoll.

„Na ja, daran ist ihr Vater Schuld", antwortete Maxi etwas zögerlich und überhörte das leise Schnauben von Cathleen.

„Ihr Vater?"

Cathleen warf Maxi einen warnenden Blick zu, doch diesen übersah Maxi gefließlich und redete einfach weiter.

„Ja. Er hat ihrer Mutter immer rote Rosen geschenkt, nachdem er sie mal wieder betrogen hatte. Am nächsten Morgen hat ihre Mutter sie dann in die Mülltonne geschmissen und geweint. Seit dieser Zeit hasst Lily rote Rosen, da sie sie immer mit Untreue in Verbindung bringt. Sie kann nichts Romantisches in ihnen sehen, nur Leid, Lügen, Schmerz und Trauer", erzählte Maxi ohne darüber nachzudenken, dass sie in diesem Moment wieder mal Lilys Vertrauen missbrauchte.

James, der mit Remus hinter den Mädchen herging, verzog ärgerlich das Gesicht und zischte seinem Freund leise zu:

„Du solltest aufpassen, dass sie dein Geheimnis nicht auch so leichtfertig ausplappert, Moony", und mit diesen Worten schritt James an der kleinen Gruppe vorbei und verschwand ins Verwandlungsklassenzimmer, wo er wütend und aufgebracht seine Tasche auf den Tisch knallte.

„Welche Maus ist dir denn über die Niere gelaufen?", wollte Sirius wissen.

„Maxi!"

„Hä?" machte Sirius irritiert, worauf James unbewusst grinste.

Sirius liebte Muggelsprichwörter, nur konnte er sie sich nicht alle merken und vertauschte des Öfteren schon mal das eine oder andere.

„Nicht Maus und Niere, Padfoot, sondern Laus und Leber", erklärte James, als Remus sich neben ihn setzte .

„Wovon redet ihr?", fragte Remus.

„Davon dass deine Freundin keine Maus sondern eine Laus ist", erwiderte Sirius.

Sirius konnte sich schon denken, warum James so wütend auf Maxi war und schüttelte nur den Kopf darüber.

„Wem hat sie davon erzählt?", fragte er Remus leise, sodass die Mädchen, die eine Reihe vor ihnen saßen, es nicht hörten.

„Alice und Cathleen. Na ja und ich habe es mitbekommen, da ich mit Prongs hinter ihnen gegangen bin", antwortete Remus wahrheitsgemäß.

Ihm gefiel Sirius Tonlage nicht und zuckte leicht zusammen, als er Sirius harten Gesichtsausdruck bemerkte. Ohne noch etwas zu sagen, holte Sirius seinen Zauberstab aus seiner Umhangtasche und richtete diesen auf Maxi.

„Was hast du vor?", verlangte Remus mit einem unguten Gefühl in der Magengegend zu wissen.

„Deine Freundin hatte nicht das Recht dazu. Es ist allein Evans Sache", antwortete Sirius durch zusammen gepresste Zähne. Ein sicheres Zeichen dafür wie wütend Sirius in diesem Augenblick war.

„Das kannst du nicht machen, Pad. Du weißt das es verboten ist das Gedächnis von jemandem zu löschen", startete Remus einen verzweifelten Versuch Sirius von seinem Vorhaben abzubringen.

„Ich lösche es nicht, ich verändere es bloß. Ich nehme Maxi, und du Alice. Um Cathleen kümmere ich mich anschließend", sagte Sirius scharf und blickte Remus dabei eindringlich an.

Remus wollte laut protestieren, doch er machte nichts dergleichen. Er wusste, dass sich Sirius nicht davon abbringen lassen würde. Remus wurde klar, das das nicht die ganze Geschichte sein konnte, sonst würde Sirius nicht zu so dramatischen Maßnahmen greifen und James nicht so wütend sein. Hilfe suchend schaute Remus zu James, doch dieser war mit seinen Gedanken an jenem Tag angekommen, als Lily ihre Eltern zu Grabe tragen musste.

Aber… aber Petty, dass kannst du doch nicht verlangen. Du weißt doch genau so gut wie ich, dass Mum keine roten Rosen gewollt hätte. Sie hasste sie, weil Dad sie ihr immer nur dann geschenkt hat wenn er sie betrogen hatte!", rief Lily panisch aus, wobei ihre Stimme zitterte.

Du wirst jetzt diese Rosen in ihr Grab werfen, oder ich schwöre dir, dass ich allen Anwesenden sage, dass ganz allein du Schuld am Tod unserer Eltern bist. Du bist abnormal! Ein Freak! Eine widerliche Missgeburt, und nur deswegen mussten sie sterben. Dad hat Mum geliebt und ich werde nicht zulassen, dass du, nun wo sie tot sind, diese Lüge verbreiten wirst", zischte Petunia Evans Lily angewidert zu, packte Lily hart am Arm und zerrte sie vor das ausgehobene Grab, in dem vor ein paar Minuten der Sarg ihrer Mutter hinunter gelassen wurde.

Grob drückte Petunia Lily die roten Rosen in die Hand, wobei sie sich an einer der Stacheln piekste und schob die am ganzen Körper zitternde Lily weiter noch vorne, nahm ihre Hand und drückte so fest zu, bis Lily diese öffnete und die Rosen fallen ließ, bevor sie sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck umdrehte, und ihre total geschockte und verzweifelte Schwester zurück ließ.

James, der dieses Szene mit Sirius unter seinem Tarnumhang versteckt, mit angesehen hatte, musste von Sirius stark zurück gehalten werden, um Petunia nicht einen der unverzeihlichen Flüche auf den Hals zu hetzen. Mit geballten Fäusten und vor Wut rotem Gesicht sah James wieder zu Lily. Diese kletterte gerade in das ausgehobene Loch und stammelte immer wieder leise schluchzend:

Es tut mir so Leid, Mum. Es tut mir so unendlich Leid. Ich wollte dir nicht wehtun. Bitte, du musst mir glauben, Mum. Ich werde diese roten Dinger nicht hier bei dir lassen, ich werfe sie auf den Müll! Nicht weinen Mum, bitte weine nicht mehr", rief Lily unter Schluchzen und nahm alle roten Rosen, welche im Grab ihrer Mutter lagen, an sich.

Sirius und James sahen sich entsetzt an und auch Cathleen, die gerade hinzugekommen war keuchte erschrocken auf, als sie Lily in dem offenen Grab entdeckte. Geistesgegenwärtig holte Cathleen ihren Zauberstab aus der Tasche und ließ damit alle Blumen verschwinden, bevor sie Lily half, aus dem Erdloch zu kommen. Auch James hatte seinen Zauberstab in der Hand und unbemerkt von den beiden Mädchen, zauberte er eine weiße und eine rote Lilie herbei und legte diese ungesehen vor das Erdloch neben dem nun Lily heftig schluchzend stand. Tröstend drückte Cathleen ihre Freundin an sich und strich ihr immer wieder über den Rücken, als ihr Blick auf die von James gezauberten Blumen fiel. Vorsichtig löste Cathleen sich von Lily, bückte sich, griff nach den Blumen und reichte sie ohne etwas zu sagen an Lily, die Cathleen dankbar dafür ansah, bevor sie die Blumen auf den Sarg ihrer Mutter warf.

James Gesicht hatte mittlerweile einen harten Ausdruck angenommen, wie immer wenn er an diesen schrecklichen Tag dachte. Er konnte einfach nicht begreifen, warum Petunia so kaltherzig und hart zu Lily gewesen war und wie so nur so etwas Schreckliches zu ihr sagen konnte. Petunia wusste wahrscheinlich nicht mal, was sie ihrer Schwester damit angetan hatte. Ein paar Tage nach der Beerdigung hatte James seinen Vater gefragt, ob Todesser am Tod von Lilys Eltern schuld waren, da sie Muggelgeborene ist, doch sein Vater verneinte dies und meinte, dass an diesem Tag keine Magie in dieser Gegend benutzt worden war. Lilys Vater war einfach auf der regennassen Strasse viel zu schnell gefahren und ist ins schleudern geraten, wobei er die Kontrolle über sein Auto verloren hatte. Es war ein bedauerlicher Unfall und die Schuld von Mr. Evans, und nicht Lilys.

Nachdenklich schüttelte James den Kopf und holte tief Luft, bevor er sich im Klassenraum umsah. Dabei fielen ihm die irritierten und fragenden Blicke von Maxi und Alice auf, da sie nicht wussten, was kurz zuvor mit ihnen geschehen war. James sah Sirius nur an und wusste auch so was dieser gemacht hatte.

„Cathleen nicht", sagte James knapp zu Sirius, als er bemerkte, dass dieser seinen Zauberstab nun auf Cathleen gerichtet hatte.

„Wie du willst, Prongs", antwortete Sirius und nickte, worauf Remus die beiden fragend ansah.

„Verrätst du mir warum ihr Gedächnis nicht verändert wird?", verlangte Remus zu wissen, der mit James Entscheidung nicht so ganz einverstanden zu sein schien.

„Kann ich nicht, ehrlich. Das soll Prongs dir selbst erzählen, Moony", flüsterte Sirius ihm leise zu, da gerade Professor McGonagall den Raum betrat.

Vorwurfsvoll schaute Remus zu James, doch dieser blickte nachdenklich nach vorne und sagte den ganzen Tag nichts mehr dazu. James war schon klar, wie sehr er Remus damit vor den Kopf gestoßen hatte, und er überlegte fieberhaft, ob er es ihm sagen sollte. James wünschte sich so sehr, dass Lily hier wäre, dann würde ihm eine Entscheidung erspart bleiben.

Diese saß jedoch gerade mit Valérie und Cécile in ihrem Zimmer und hörte sich Valéries Beobachtungen, welche sie in den frühen Morgenstunden gemacht hatte, an. Lily wollte nicht glauben, was Valérie ihr da eben erzählte.

„Lily, versprich uns, dass du auf dich aufpassen wirst. Etienne sagt so etwas nicht einfach nur zum Spaß", redete Valérie auf die Rothaarige ein.

„Du solltest wissen, Lily, das Etienne noch nie ein Mädchen mit nach Hause genommen hat, geschweige um sie seinen Eltern vorzustellen", meldete sich nun auch Cécile zu Wort, worauf Lily leicht das Gesicht verzog.

„Soll ich mich nun geschmeichelt fühlen oder Angst haben?", wollte Lily grinsend wissen.

„Das ist nicht lustig, Lily! Etiennes Eltern sind Anhänger der dunklen Seite und hassen alle, die nicht reinblütig sind!", platze es aufgebracht aus Valérie heraus.

„Ich habe schon davon gehört, Valérie. So leicht bin ich nun auch nicht zu haben", zwinkerte Lily ihren Freundinnen belustigt zu.

„Du nimmst das alles nicht ernst, oder? Wenn du erstmal im Haus der Richelieus bist, wird dich Etiennes Vater so schnell auch nicht wieder weg lassen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was er dir alles antun wird, wenn er herausfindet, dass du Muggelgeborene bist", rief Valérie.

Nun wurde es Lily doch zu bunt und ihre Augen funkelten gefährlich, als sie sich langsam zu Valérie umdrehte.

„Woher weißt du eigentlich so genau, dass Etiennes Eltern schwarzmagisch sind?", fragte Lily gefährlich ruhig.

„Das ist allgemein bekannt, Lily. Ob du uns nun glaubst oder nicht, aber Fakt ist nun mal, dass zumindest Etiennes Eltern der dunklen Seite angehören. Ob auch Etienne und Ilsabell dazu gehören wissen wir nicht", antwortete Cécile und sah diese ehrlich und eindringlich dabei an.

„Verstehe. Ich werde vorsichtig sein, okay?", gab Lily nach und stand von ihrem Bett auf.

Sie hatte keine Lust diese Konservation fortzusetzen und wollte stattdessen lieber nach draußen an die frische Luft gehen.

„Kommt ihr mit in den Park?", fragte Lily die beiden, worauf sie nur einen entsetzten Blick von Valérie erntete.

„Es ist viel zu kalt. Ich lege mich lieber noch etwas hin", erklärte Valérie und verabschiedete sich hastig.

Auch Cécile hatte keine Lust mit zugehen und so verließ Lily, warm eingepackt, ihr Zimmer und marschierte in den Park. Nachdenklich schritt sie die angelegten Wege entlang, als sie auf der anderen Seite etwas sehr vertrautes sah. Lächelnd rannte Lily weiter und strahlte wie ein kleines Kind, als sie die Torstangen vor sich erblickte.

„Die haben hier ja ein Quidditchfeld", lachte Lily und hüpfte dabei auf und ab.

„Und ich dachte die ganze Zeit, die wissen hier nicht mal was das ist", gluckste Lily leise vor sich hin und kletterte die Stufen der Tribüne hinauf, wo sie sich einen windgeschützten Platz suchte.

Lily kehrte selbst zum Mittagessen nicht ins Palais zurück. Erst am späten Nachmittag verließ sie das Quidditstadium wieder. Sie dachte über das Gespräch mit Valérie nach und fragte sich, ob sie sich wirklich so in Etienne getäuscht haben konnte. Sicher, seine bevormundende Art nervte sie manchmal schon, doch im Grunde genommen, meinte er es ja nur gut. Nur die Tatsache, dass Etienne sie seinen Eltern vorstellen wollte, bereitete Lily dann doch Sorgen. Sie hatte absolut keine Lust darauf und hoffte, dass ihr immer eine gute und passende Ausrede einfallen würde, wenn Etienne sie denn wirklich zu sich nach Hause einladen wollte.

Doch nicht nur Lily machte sich in diesen Stunden so ihre Gedanken, auch James war die meiste Zeit abwesend und bekam so gut wie nichts vom Unterricht oder was noch so um ihn herum geschah mit. Er überlegte immer noch, ob er Remus sagen sollte, was sich bei der Beerdigung von Lilys Eltern ereignet hatte. Grübelnd schritt James durch die Gänge, als Sirius an seiner Seite auftauchte.

„Hey Pad. Hast du Lust Rosmerta zu besuchen?", wandte James sich an seinen besten Freund, bevor dieser auch nur ein Wort sagen konnte.

„Aber immer doch", gluckste Sirius und ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht.

„Weißt du wo Moony ist? Vielleicht will er ja auch mitkommen?"

„Ähm, ich glaube nicht, Prongs. Wenn ich das richtig verstanden habe, will er den Abend mit Maxi verbringen", antwortete Sirius seinem Freund.

Doch dieser hatte gar nicht richtig hingehört, und aktivierte gerade die Karte der Rumtreiber, um nach zusehen, wo sich die anderen beiden Rumtreiber aufhielten.

„Moony ist auf dem Weg in die Bibliothek und Peter kann ich nicht finden", meinte James und eilte auch schon den Gang hinunter, um Remus abzufangen.

„Ich glaube nicht, dass Moony mitgehen wird", dachte Sirius, beeilte sich aber James einzuholen.

Sirius wusste, wie gekränkt und verärgert Remus immer noch war und wollte sich eigentlich mit James darüber unterhalten.

„Dann reden wir eben in den Drei Besen", seufzte Sirius in sich hinein und bog mit James in den nächsten Gang, wo sie Remus an einem der Fenster stehen sahen.

Mit schnellen Schritten liefen die beiden auf ihren Freund zu, der sich erschrocken umdrehte, als James ihn auf die Schulter tippte.

„Wir wollen nach Hogsmeade. Kommst du mit?", fragte James leise, worauf Remus ihm einen undefinierbaren Blick zuwarf.

„Zu Madame Rosmerta, nehme ich ab, hm? Klar komme ich mit", stimmte Remus zu, da er darin eine gute Gelegenheit sah, um James ein paar Fragen zu stellen.

„Was ist mit Wormtail? Kommt er nicht mit?", wollte Remus noch wissen.

„Wir wissen nicht wo er ist", antwortete James und zeigte auf die Karte.

Remus verstand sofort was James meinte und so verließen nur die Drei das Schloss, und liefen durch die vielen Geheimgänge nach Hogsmeade, wo um diese Uhrzeit nicht so viel los war. Nachdem die drei Freunde die Drei Besen betreten hatten, wurden sie freundlich von Madame Rosmerta begrüßt.

„Na Jungs. Ihr braucht wohl mal wieder ein bisschen Abwechslung, hm? Was darf ich euch bringen? Butterbier?", fragte die Wirtin lachend, worauf Sirius und Remus nickten.

„Ein Feuerwhisky wäre mir lieber", entgegnete James und blickte Rosmerta bittend an.

Die junge Wirtin legte ihren Kopf etwas schief und überlegte einen Moment.

„Also gut, James. Aber nur Einen, verstanden?", stimmte sie schließlich zu und ging zurück zur Theke, um die Getränke zuholen.

Sirius konnte nicht glauben, dass nur James einen Feuerwhisky bekommen würde und er sollte sich mit Butterbier zufrieden geben. Schmollend verschränkte Sirius die Arme vor seiner Brust und machte ein beleidigtes Gesicht. Remus hingegen lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte James eingehend.

„Jetzt oder nie", dachte Remus und beugte sich über den Tisch.

„Prongs? Warum hast du Cathleens Erinnerung nicht verändert?", platzte es aus Remus heraus.

„Weil sie Lily geholfen und sich um sie gekümmert hat", antwortete James und sein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran, dass er nichts weiter dazu sagen würde.

Hilfe suchend schaute Remus zu Sirius, der versuchte, Rosmerta zu überreden, ihm auch einen Feuerwhisky zu bringen. Sirius bemerkte Remus Blick und zuckte nur entschuldigend mit den Schultern.

„Ich habe dir gesagt, dass du Prongs fragen musst. Und wenn er es dir nicht erzählen will, dann solltest du dich damit abfinden, Moony", machte Sirius klar und trank einen Schluck Butterbier.

Zähneknirschend und mit einem vorwurfsvollen Blick, lehnte sich Remus wieder zurück und holte tief Luft. Noch bevor der Werwolf seinem Ärger Luft machen konnte, kam James ihm zuvor.

„Es geht hier nicht um mich, Moony. Es ist Lilys Angelegenheit, und wenn du mehr wissen möchtest, musst du sie schon selbst fragen, okay? Was würdest du denn sagen, wenn Pad oder ich dein Geheimnis an Lily weiter erzählen würden? Sag jetzt bitte nicht, dass ist etwas anderes, Moony", sagte James ruhig und trank seinen Feuerwhisky in einem Zug aus.

„Sie kennt mein Geheimnis doch schon längst", dachte Remus und hing seinen Gedanken nach.

James fuhr sich mit einer Hand über die Augen und sah sich nach Sirius um, der zwischen zeitlich zu Madame Rosmerta an die Theke gegangen war und ihr Komplimente machte. Als James dies sah, lachte er leise in sich hinein. Er konnte sich schon denken, was Sirius damit bezweckte und er sollte Recht behalten. Nach einer Weile gesellte sich Sirius mit einem triumphierenden Grinsen im Gesicht und einer fast vollen Flaschen Feuerwhisky wieder an den Tisch.

„Na, wie habe ich das gemacht?", fragte er James und Remus, die darüber nur lachend ihre Köpfe schütteln konnten.

Die drei jungen Männer unterhielten und scherzten miteinander, wobei es Remus immer noch deutlich anzumerken war, wie gekränkt er wegen James Verhalten war. Irgendwann, als die Flasche Feuerwhisky und etliche Flaschen Butterbier von den Jungs schon geleert worden war, stand James auf und ging in Richtung Theke.

„Wo bleibt Prongs denn mit den Getränken?", fragte Sirius und blickte zur Theke, konnte seinen Freund aber nicht sehen.

„Moony, hast du gesehen, wo Prongs hingegangen ist?", wollte Sirius wissen, worauf dieser den Kopf schüttelte.

„Ich werde mal Rosmerta fragen", sagte Sirius mehr zu sich und ging hinüber zu der Wirtin.

An ihrem Kopfschütteln konnte Remus sehen, dass sie auch nicht wusste, wo James hingegangen war. Grummelnd kehrte Sirius zu Remus an den Tisch zurück und nahm seinen Umhang vom Stuhl.

„Wir sollten nach ihm suchen. Wer weiß, was er in seinem Zustand nun wieder vorhat", meinte Sirius, worauf Remus ihm zustimmte.

Eilig verließen die beiden den Pub und zu seinem Bedauern musste Sirius feststellen, dass James die Karte mitgenommen hatte. Remus und Sirius nahmen diesmal nicht die Geheimgänge, um ins Schloss zurück zukehren, sondern marschierten den üblichen Weg hinauf, wobei sie sich suchend nach James umsahen.

„Er kann doch nicht schon im Schloss sein", durchbrach Remus nach einer Weile die Stille.

„Da wäre ich mir nicht so sicher", entgegnete dieser knapp und überlegte, wo er James' Portschlüssel das letzte Mal gesehen hatte.

„Hm! Denkst du, Prongs ist auf dem Weg zu Lily?", fragte Remus leise.

„Könnte schon sein. Nachdem was heute so alles passiert ist", seufzte Sirius und lief etwas schneller.

„Vielleicht sind die Mädchen noch im Gemeinschaftsraum und halten Prongs solange auf, bis wir da sind", überlegte Remus laut und lag gar nicht mal so falsch damit.

„Hoffentlich", meinte Sirius leise keuchend, als er mit Remus vor dem Schloss angekommen war.

Zur selben Zeit verließ Cathleen das Badezimmer und wollte gerade in ihr Bett krabbeln, als sie ein lautes Klopfen an ihrer Zimmertür hörte.

„Wer kann das denn noch sein?", fragte Maxi, die schon in ihrem Bett lag.

„Keine Ahnung, aber wir werden es gleich wissen", meinte Cathleen nur und ging zur Tür, an der es abermals klopfte, diesmal nur viel lauter und energischer.

„Was soll denn das! Ich komme ja schon", rief Cathleen ärgerlich und riss leicht angesäuert die Tür auf.

„Was willst du denn hier? Weißt du eigentlich wie spät es ist?", rief Cathleen wütend, und wollte die Tür wieder zu machen.

„Will mit Lily sprechen. Ist sie schon da?", fragte James lallend und sah Cathleen mit einem Hundblick an.

„Merlin. Maxi komm und hilf mir mal", rief Cathleen und hatte sehr viel Mühe James, der nun stark schwankte, festzuhalten.

„Wie kommt der denn hier hin?", quiekte Maxi und lief dunkelrot an, da sie nur ein kurzes Nachhemd trug.

„Das spielt doch jetzt keine Rolle, Maxi. Hilf mir lieber James ins Zimmer zu bringen", ächzte Cathleen, die versuchte James so gut sie konnte zu stützen.

„Du willst James hier reinlassen? Er ist ja betrunken", rief Maxi.

„Wo ist Lily denn nun?", babbelte James vor sich hin und ging ein paar Schritte auf Maxi zu, die jedoch zurück wich.

„Lily wird gleich hier sein", log Cathleen, womit sich James vorerst zufrieden gab.

„Betrunken? Ich würde eher sagen, er ist bis obenhin abgefüllt. Los, wir legen James in Lilys Bett, damit er seinen Rausch ausschlafen kann."

„James soll in unserem Zimmer schlafen, Cathleen? Du spinnst wohl", rief Maxi empört.

„Jetzt hör mir mal gut zu, Maxi. Du und ich wir beiden wissen ganz genau, dass es nicht das erste Mal ist, dass James in unserem Schlafsaal übernachtet, richtig? Er schläft mindestens drei bis viermal die Woche hier. Und noch nie ist James dir oder mir zu nahe gekommen, oder? Er will nichts von uns, Maxi, und das weißt du auch ganz genau", stellte Cathleen klar, worauf Maxi nur beschämt nickte.

„Nachdem wir das nun geklärt hätten, sollten wir James schlafen legen", redete Cathleen weiter und musste über ihre eigene Wortwahl schmunzeln.

Doch dies war leichter gesagt als getan, wie die Mädchen feststellen musste. James war nämlich nicht bereit sich ins Bett zu legen, und schob die Mädchen immer wieder zur Seite.

„James, nun legt dich endlich hin", schimpfte Cathleen und bugsierte diesen irgendwie auf Lilys Bett.

„Ich will mich nicht hinlegen. Ich will mit Lily sprechen. Das waren meine Blumen, die du Lily geschickt hast, stimmst?", verlangte James nun zu wissen, und sah Cathleen dabei überraschend klar an.

„Glaub mir James. Lily wird wissen, dass die Blumen von dir sind", antwortete Cathleen eindringlich, bevor sie James Beine aufs Bett legte.

Erschöpft richteten Maxi und Cathleen sich, nachdem sie James ins Bett verfrachtet hatten, auf und gingen außer James Hörweite.

„Hast du James schon jemals so betrunken erlebt, Cathleen? Was machen wir denn jetzt? Er wird nicht eher Ruhe geben, bis er mit Lily gesprochen hat. Vielleicht sollte ich Remus und Sirius bescheid sagen, damit sie sich um ihn kümmern", seufzte Maxi.

„Das würde auch nicht viel bringen. James würde die ganze Nacht über keine Ruhe geben, dann lassen wir ihn lieber gleich hier. Gib mir doch bitte mal den Brief mit den Fotos den Lily zuletzt geschickt hat", bat Cathleen leise.

Maxi fragte sich zwar verwundert was Cathleen damit wollte, tat aber wie ihr geheißen und holte den Brief samt Fotos aus ihrer Tasche. Lächelnd nahm Cathleen das Bild an sich und ging zurück zu James.

„Hier James. Lily ist endlich da. Nun kannst du mit ihr reden", sagte Cathleen ruhig und drückte James das Foto in die Hand.

„James, Lily weiß wo sie hingehört und wo ihr zuhause ist", flüsterte Cathleen leise, sodass nur James sie verstehen konnte. Anschließend trat sie ein paar Schritte zurück, zog mit einem Ruck die Vorhänge um Lilys Bett zu und ging zu ihrem eigenen Bett hinüber, wo Maxi sie schon erwartete.

„Ob seine Freunde wissen dass er hier ist?", fragte Maxi leise.

„Ich denke mal nicht", erwiderte Cathleen, nahm ihren Zauberstab vom Nachttisch und belegte Lilys Bett mit dem Silentio-Zauber.

„Und wir werden auch nicht diejenigen sein, die es ihnen sagen werden", beendete Cathleen ihren Satz.

„Aber…!"

„Kein aber, Maxi. Hat Remus dich jemals gefragt, was James hier bei uns im Schlafsaal macht?", wollte Cathleen wissen, worauf Maxi nur verneinen konnte.

„Dachte ich es mir doch. Was denkst du, warum er nie mit dir darüber gesprochen hat, hm? Weil James weder ihm, noch Sirius etwas davon erzählt. James will nicht, dass seine Freunde es wissen, und darum werden wir es ihnen auch nicht sagen, verstanden? Wenn sie wissen wollen, wo er diese Nacht war, dann soll er es ihnen gefälligst selbst erzählen", machte Cathleen ihren Standpunkt deutlich, und sah Maxi warnend und eindringlich an.

Maxi schluckte schwer und warf einen unsicheren Blick auf Lilys Bett.

„Und was antwortete ich Remus, wenn er mich fragt, ob ich James gesehen habe?", wollte sie verlegen wissen.

„Lass dir etwas einfallen, Maxi, okay?", antwortete Cathleen ruhig und schlüpfte unter ihre Bettdecke.

Auch Maxi legte sich wieder hin und die beiden Freundinnen wünschte sich noch eine ‚gute Nacht', bevor sie erschöpft einschliefen.

James hingegen blickte noch immer auf das Foto in seiner Hand, bevor er es mit einem sanften Lächeln an seine Brust presste und zufrieden einschlief.

So fand Cathleen James auch am nächsten Morgen, als sie leise an Lilys Bett trat und durch die Vorhänge lugte. Einen kurzen Augenblick betrachtete sie James, bevor sie das Foto aus seiner Hand zog.

„Tut mir ehrlich Leid, James. Doch es ist besser, wenn du dies nicht im nüchternen Zustand siehst", seufzte Cathleen leise, und steckte das Foto, auf dem Lily und Etienne zu sehen waren, in ihre Tasche. Anschließend verließ sie hinter Maxi den Schlafsaal und eilte hinunter in die Große Halle zum frühstücken.

„Hätten wir James nicht lieber wecken sollen? Immerhin fängt in einer halben Stunde der Unterricht an", flüsterte Maxi Cathleen leise zu.

„Machst du Witze, Maxi? Hast du vergessen, wie volltrunken James gestern Abend war? Er ist bestimmt noch nicht in der Lage aufzustehen, geschweige denn am Unterricht teilzunehmen. Nee du, lass ihn mal lieber seinen Rausch ausschlafen", gluckste Cathleen und setzte sich an ihren Haustisch.

„Jetzt wo du es sagst. Hast Recht, lassen wir ihn schlafen", kicherte Maxi und belud ihren Teller.

Da die beiden gar nicht so falsch mit ihrer Vermutung lagen, erschien James auch nicht zu der ersten Unterrichtstunde an diesem Tag.

Langsam öffnete James seine Augen und stellte fest, dass er sich nicht in seinem Bett befand. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er diese Erkenntnis verarbeitet hatte. Mit einem Ruck setzte James sich auf, ohne an die Folgen zu denken.

„Oh, mein Kopf", stöhnte er und legte sich vorsichtig wieder hin.

James hatte das Gefühl, als ob sich eine komplette Baustelle in seinem Kopf befinden würde. Langsam drehte er sich auf die Seite und zog die oberste Schublade von Lilys Nachtschrank auf.

„Ich habe sie doch hier gesehen", dachte James und stieß einen erleichterten Seufzer aus, als er die Packung Kopfschmerztabletten gefunden hatte.

Noch einmal versuchte James sich aufzurichten, doch diesmal nicht so ruckartig wie beim ersten Mal. Anschließend zauberte er sich ein Glas Wasser und spülte die Tablette hinunter.

„Ich kann nicht hier bleiben. Wenn nur mein Kopf nicht so dröhnen würde", dachte James und verzog schmerzlich das Gesicht.

So behutsam wie irgend möglich, kletterte James aus dem Bett, öffnete die Fenster und verließ den Mädchenschlafsaal. Bevor er den Gemeinschaftsraum betrat, vergewisserte er sich, dass dieser leer war, bevor er in seinen eigenen Schlafsaal huschte. James schaffte es irgendwie sich auszuziehen, doch aufs duschen verzichtete er dann doch.

„Was habe ich gestern bloß gemacht, dass ich heute solche höllischen Kopfschmerzen habe", überlegte James, als er sich in sein Bett legte.

„Sobald es in meinem Kopf nicht mehr so hämmert, werde ich es heraus finden", war das letzte was James durch den Kopf ging, bevor er einschlief.

Ich hoffe, es hat Euch gefallen!

Liebe Grüße jas

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Flauschfüchsin: Hätte ich die Wahl, würde ich auch noch Hogwarts gehen :nick: Vielen lieben Dank für deine Treue und dein Review! bousa