Hi ihr Lieben!
Habe ein neues Chap für Euch :zwinker:
Leider ist es nicht beta gelesen, da ich keine meiner beiden Betaleserinnen erreichen kann :seufz:
Ich wünsche Euch trotzdem viel Spaß beim lesen und hoffe, dass ich nicht zuviele Fehler eingebaut habe!
Chap 18
Gewissensbisse
Ben Lawrence und Andrew Winsley unterhielten sich über ihre Zaubertrank- Hausaufgaben, und diskutierten, wie sie Slughorn dazu bringen konnten ihnen weniger Hausaufgaben auf zugeben. Aus dem Augenwinkel sah Andrew, wie etwas Kleines auf Ben zuflog und stellte vorsichtshalber dessen Tasse außer Reichweite.
„Hey, dass ist meine Tasse", protestierte Ben und streckte seine Hand nach dieser aus, als Lilys Eule auf seine Hand flatterte.
„Merlin! Um Himmels Willen, was ist denn mit dir passiert?", rief Ben sichtlich geschockt, als er die zersauste und verletzte Eule sah.
Vorsichtig nahm Ben Merlin in die Hand und gab dem völlig erschöpften Tier zu trinken und zu essen. Mit einem leisen pfiepen bedankte Merlin sich bei Ben und kuschelte sich in dessen Hand.
„Sieh dir mal seinen Flügel an, Ben", meinte Andrew und strich Merlin beruhigend über den Kopf.
„Keine Angst, mein Kleiner. Das bekommen wir schon wieder hin", tröstete Ben die Eule und untersuchte seinen rechten Flügel, der seltsam verdreht war.
„Glaubst du, jemand hat Merlin abgefangen und ihn anschließend so zugerichtet?", wollte Ben besorgt wissen.
„Darf ich ihn mir mal ansehen?", fragte David Nigel, worauf Ben nickte und ihm Merlin behutsam in die Hand setzte.
David sah sich Merlin, insbesondere seinen Flügel, genauer an und sprach dabei beruhigend auf das zitternde Tier ein. David hatte diese Gabe von seinem Onkel gelernt, der als Förster tätig war.
„Ist nichts schlimmes, Ben. Merlin braucht nur ein bisschen Erholung, dann ist er wieder putzmunter", lächelte David und gab Merlin an Ben zurück.
„Aber was ist mit seinem Flügel?", wollte Andrew wissen.
„Das geht in den nächsten Stunden von alleine wieder weg. Merlin ist wahrscheinlich von einer Windböe oder einem Sturm erfasst worden, und so wie ich das sehe, dabei gegen einen Baum geschleudert worden. Dadurch hat er sich den Flügel leicht verrenkt", antwortete David sachlich und nickte Ben aufmunternd zu.
„Danke, David. Also werden wir Merlin nur in ein warmes Bett legen und sich ausschlafen lassen", entschied Ben und blickte dabei grinsend auf die kleine Eule in seiner Hand, worauf die anderen beiden schmunzeln mussten.
Erst jetzt fiel Ben der Brief an Merlins Bein auf. Behutsam nahm er der Eule den Brief ab, und entfaltete diesen. Mit gerunzelter Stirn überflog Ben die Zeilen und brach mit einem mal in schallendes Gelächter aus. Andrew sah seinen Freund Kopfschüttelnd an und wollte wissen, was denn so lustig sei, bekam aber keine Antwort, da Ben vor lauter Lachen kein gescheites Wort hervor bringen konnte. Selbst die Schüler an den Nachbarstischen drehten sich amüsiert zu Ben um, dem nun Lachtränen über die Wangen kullerten. Nachdem Ben sich so einigermaßen wieder beruhigt hatte, warf er Merlin einen belustigten Blick zu.
„Sag mal, James, weißt du noch, wann Lily das letzte Mal auf einem Besen gesessen hat?", rief Ben dem Gryffindor zu.
James schluckte zuerst seinen Toast den er gerade kaute hinunter und war im Begriff zu antworten, als Sirius ihm zuvor kam.
„Das war in dritten Klasse", rief er breit grinsend.
„Nein, dass war in der Vierten", schaltete sich nun Alice ein.
„Nee, in der Vierten ist sie nur geflogen, weil Prongs Lily mit seinem Besen auf den Nordturm gebracht hatte", stellte Sirius klar, wofür er von James einen Stoß in die Rippen bekam.
„Lily ist das letzte Mal Anfang der zweite Klasse geflogen", entgegnete James ruhig.
„Das kann nicht sein. Ich weiß, dass Lily in der Dritten auch geflogen ist", sagte Peter bestimmt.
„Ja, aber nur weil James sie gepackt und auf seinen Besen gezerrt hat, um ihr den verboten Wald von oben zu zeigen", erinnerte sich Cathleen.
„Richtig, jetzt wo du es sagst. Hast du dafür nicht deine erste Ohrfeige von Lily bekommen, Prongs?", wollte Sirius wissen und fing sich dafür einen strafenden Blick von seinem bestem Freund ein.
„Oh, davon hat Pumpkin berichtet. Sie war nur sehr enttäuscht, dass sie so gut wie nichts vom verbotenen Wald gesehen hat, da sie Angst hatte die Augen aufzumachen", sinnierte Ben und ein Grinsen huschte über sein Gesicht, als er James perplexen Gesichtsausdruck sah.
„Warum wolltest du das eigentlich wissen, Ben?", fragte Remus neugierig.
„Ach so, ja. Pumpkin hat gestern auf einem Besen gesessen und ist tatsächlich damit durch die Gegend geflogen", antwortete Ben.
„Lily ist geflogen? Etwa alleine?", hakte Cathleen ungläubig nach.
„Sieht so aus."
„Warum ist Lily geflogen? Sie hat doch Höhenangst", hakte Remus nach, worauf Ben die Schulter zuckte.
„Das kann ich dir auch nicht sagen", entgegnete er nachdenklich und musterte James, der sich nicht weiter an der Unterhaltung beteiligt hatte.
„Prongs? Hast du vielleicht eine Idee, was Lily dazu veranlasst haben könnte, freiwillig einen Besen zu besteigen?", wandte sich Remus an James.
„Nicht wirklich. Aber vielleicht war es ja auch nicht ganz freiwillig", meinte James, der sich daran erinnerte, wie er Lily dazu gebracht hatte mit ihm zu fliegen.
Ben schaute James nachdenklich an, sagte aber nichts weiter dazu. Stattdessen schnappte er sich seine Tasche und Merlin und verließ die Große Halle, da der Unterricht in wenigen Minuten anfangen würde. Auch die anderen Schüler, sowie die Marauder, machten sich auf den Weg zu ihren Klassenräumen. Maxi fragte James, was er damit gemeint hatte, dass Lily vielleicht nicht freiwillig geflogen wäre, aber sie bekam kein weiteres Wort aus ihm heraus, da dieser mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein schien. Schließlich gab Maxi es auf und schüttelte über James' Sturheit nur mit dem Kopf. Doch nicht nur Maxi wollte wissen, wie sie James Aussage zu verstehen hatte, auch Ben dachte über James Worte nach.
Und genau das war es, was Lily vermeiden wollten. Das war auch der Grund, warum sie an diesem Morgen so unkonzentriert war, und unruhig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. Etienne bemerkte dies natürlich sofort und überlegte, ob Lily wegen ihrer Wette so nervös war. Nach seiner Unterredung mit Guillaume am Vorabend, machte sich Etienne große Vorwürfe, dass er Lily diesen Wetteinsatz vorgeschlagen hatte. Etienne sah zu Guillaume, doch dieser blickte ihn nicht einmal an. Leise seufzend stand Etienne auf und ging zu Lily an den Nachbartisch. Er verweilte einen kurzen Augenblick neben Lily, legte eine hand auf ihre Schulter und sprach sie leise an.
„Lily, vielleicht ist es besser, wenn wir die Wette einfach vergessen würden", flüsterte Etienne Lily leise ins Ohr.
Er hatte die ganze Nacht über Guillaumes Worte nachgedacht, und ist zu dem Entschluss gekommen, dass sein Freund, mit dem was er sagte, Recht hatte. An dem besagten Wochenende würde nicht nur seine Schwester und Eltern im Haus sein, sondern auch noch eine Menge anderer Leute, die, wie Etienne wusste, der dunklen Seite angehörten. Er hatte nicht daran gedacht, als er Lily diesen Wetteinsatz vorgeschlagen hatte und hätte sich für seine Unüberlegtheit selbst ohrfeigen können. Etienne wollte es sehr lange nicht wahr haben, dass sein Vater einer von ihnen war, aber im Laufe der Zeit konnte auch er nicht mehr die Augen davor verschließen und sich hinter seinen Büchern vor der Wahrheit verstecken. Es versetzte Etienne immer noch einen schmerzhaften Stich, wenn er daran dachte, dass sein eigener Vater schwarzmagisch war, und auch wenn es ihm bis jetzt keiner direkt gesagt hatte, musste Etienne zugeben, dass er es ganz tief in seinem Inneren schon lange wusste. Etienne hatte sich gefragt, ob Guillaume auch wusste, dass sein Vater zur dunklen Seite gehörte, oder ob er ihn wirklich nur vor den Freunden seines Vaters warnen wollte. Doch Etienne hatte keine Zeit mehr, weiter darüber nachzudenken, da ihn Lilys Stimme aus seinen Gedanken riss.
„Das könnte dir wohl so passen, Etienne Richelieu! Du denkst wohl, du hättest schon gewonnen, hm? Aber du wirst schon sehen, dass unsere Quidditchspieler jetzt schon weitaus besser sind, als ihr es je werden könntet", brauste Lily gereizt auf und sah Etienne dabei überheblich an.
Mauriel traute ihren Ohren kaum, hütete sich aber davor, irgendetwas zu sagen, da sie aus eigener Erfahrung wusste, wie unberechenbar eine gereizte und wütende Lily sein konnte.
„Das habe ich nie behauptet, Lilian. Eventuell ändern wir auch nur deinen Wetteinsatz. Könntest du damit besser leben?", wollte Etienne Lily beschwichtigen, doch diese war schon längst aufgestanden und lief nun aus dem Speissaal.
Dadurch erfahren nun auch Cécile und Valérie von der Wette und sahen sich entsetzt an.
Etienne seufzte laut auf und sah Guillaume um Hilfe suchend an. Guillaume war innerlich sehr erleichtert, dass Etienne seinen Vorschlag, den Wetteinsatz zu tauschen, angenommen hatte. Nach außen ließ er sich aber nichts anmerken. Wie Etienne hatte auch Guillaume die letzte Nacht kaum geschlafen und er fragte sich, ob er nicht zu weit gegangen war, als er seinem Freund vorgeworfen hatte, dass er in Wirklichkeit nicht viel für Lily übrig haben könnte, wenn er sie, als Muggelgeborene die sie ja nun mal war, mit nach Hause nehmen wollte, wo doch an dem Wochenende so viele schwarzmagische Hexen und Zauberer in seinem Elternhaus sein würden. Guillaume gab Etienne mit den Augen zu verstehen, dass er Lily hinterher laufen sollte, worauf dieser ein lautloses ‚Danke' sagte und sich beeilte, Lily einzuholen.
„Warum will sie nicht verstehen, dass es das beste für alle ist?", fragte Etienne sich verzweifelt, während er den Gang zum Verwandlungsklassenzimmer hinunter lief.
Schon von weitem sah Etienne Lily auf dem Fenstersims sitzen. Langsam ging Etienne auf Lily zu und bemerkte, dass sie tief in Gedanken war. Etienne machte sich nun noch mehr Vorwürfe, da er nicht wissen konnte, dass sich Lily selbst die größten Vorwürfe machte. Sie wusste, wie enttäuscht und ärgerlich Ben sein würde, wenn er von dieser Wette erfuhr, obwohl sie ihm hoch und heilig versprochen hatte, nicht mehr leichtfertig eine Wette einzugehen.
„Und nun habe ich mich doch wieder provozieren lassen", schallte sich Lily in Gedanken selbst und ignorierte Etiennes Anwesenheit.
Sie hatte keine Lust auf ein Gespräch, weder mit Etienne noch mit einem anderen. Lily wollte einfach nur mit sich und ihren Gedanken alleine sein und stimmte fast in einem Jubelgesang an, als Professor Herve Dupont die Tür zum Klassenzimmer von innen öffnete. Mit einem eleganten Satz sprang Lily vom Fenstersims, begrüßte ihre Professorin höflich und eilte nach vorne auf ihren Platz. Es bereite Lily keine große Schwierigkeiten Etienne zu ignorieren, da sie im ignorieren anderer Menschen ausreichend Übung hatte. Erst jetzt fiel Lily ein, was Guillaume damals übers Etiennes Vater gesagt hatte.
„Ach du heiliger Hippogreif! Wie konnte ich das nur vergessen?", schoss es ihr durch den Kopf und sie keuchte laut auf.
„Ist Ihnen nicht gut, Mademoiselle Evans?", wollte Professor Dupont von Lily wissen, und sah diese besorgt an.
Auch Mauriel und Guillaume musterten Lily besorgt, da sie ziemlich blass geworden war.
„Mir ist schlecht. Ich glaube mir liegt der Fisch den ich gestern Abend gegessen noch schwer im Magen", antwortete Lily und hielt sich die Hand vor den Mund.
„Mon Dieu! Sie müssen sofort in die Krankeneilung", rief die Professorin.
„Mademoiselle Dréville, Sie werden Mademoiselle Evans dorthin begleiten", wies Madame Dupont Juliette an, worauf diese nur nickte und Lily beim aufstehen half.
„Ich will nicht in den Krankenflügel", sagte Lily, als sie das Klassenzimmer verlassen hatten.
„Dupont wird sich bei der Krankenschwester erkundigen, ob du wirklich dort gewesen bist, Lily", informierte Juliette diese und zuckte bedauerlich mit den Schultern.
„Soll sie ruhig. Wir werden einfach sagen, dass ich mich auf dem Weg in den Krankenflügel übergeben musste und daraufhin sind wir nach draußen gegangen, damit ich ein bisschen frische Luft schnappen konnte", erklärte Lily und zwinkerte Juliette aufmunternd zu.
Lily wollte der Krankenschwester nicht erklären müssen, dass es nicht der Fisch war, den sie nicht einmal gegessen hatte, der ihr so schwer im Magen lag. Wie hätte sie der armen Frau auch begreiflich machen sollen, dass sie einfach nur Panik vor Bens Reaktion hatte. Lily konnte jetzt schon Bens wütende Stimme hören, wenn ihm zu Ohren kommen sollte, auf was sie sich eingelassen hatte. Lily war sich ziemlich sicher, dass Ben sich schon längst über Etienne informiert hatte. Und wenn es stimmte, was Guillaume über Etiennes Vater gesagt hatte, dass er der dunklen Seite angehörte, dann würde Ben dies auch erfahren.
„Was mach ich jetzt nur? Ben wird mir nie wieder vertrauen können", dachte Lily verzweifelt und bei diesem Gedanken füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Lily zog die frische Luft tief ein, als sie wieder das vertraute Augenpaar vor sich sah, welches ihr diesmal mut machen wollte. Lily lächelte still in sich hinein, als Juliette leise aufschrie.
„Lily! Dein Anhänger… er…da sieh…", stotterte Juliette und schaute abwechselnd auf Lilys Anhänger und in ihr Gesicht.
„Was ist mit meinem Anhänger?", fragte Lily und fasste erschrocken nach diesem.
Juliette braucht ein paar Sekunden, um sich wieder zu fangen und Lily zu antworten.
„Dein Anhänger hat eben blau geleuchtet, Lily. Irgendwie unheimlich."
„Er hat blau geleuchtet?", echote Lily und besah sich ihren Anhänger nun genauer.
Und da sah sie es auch. Der Anhänger hatte nun eine Farbe dazu bekommen und in diesem Augenblick fühlte Lily eine Wärme in sich aufsteigen, von der sie nicht sagen konnte, woher diese kam. Noch bevor Lily Juliette antworten konnte, hörte sie hinter sich ein Geräusch, worauf die beiden Mädchen erschrocken herumfuhren.
„Darf ich fragen, warum Sie sich nicht im Unterricht befinden?", donnerte ihnen Madame Maxime entgegen und blickte die beiden auffordernd an.
„Lily hat sich übergeben", erklärte Juliette leise.
„Ich habe mich übergeben", antwortete Lily zur selben Zeit.
„Und warum stehen Sie dann hier draußen und befinden sich nicht auf der Krankenabteilung, Mademoiselle Evans?", verlangte die Schulleiterin zu wissen.
„Mir war schwindelig und mit einem mal wurde mir ganz heiß. Ich dachte es wäre das beste, wenn ich ein wenig frische Luft schnappen würde", log Lily und blickte Madame Maxime entschuldigend an.
„Das war sehr vernünftig von Ihnen, Mademoiselle Evans. Bleiben sie noch ein paar Minuten hier draußen, und wenn es Ihnen dann noch besser geht, begeben sie sich bitte sofort in die Krankenabteilung. Ich werde den Kollegen mitteilen, dass ich Sie für den Rest des Tages vom Unterricht freigestellt habe", entgegnete die Schulleiter.
„Mademoiselle Dréville, Sie begleiten Mademoiselle Evans nachher bitte ihn Ihr Zimmer", wies die Schulleiterin Juliette noch an, bevor sie wieder ins Palais ging.
Lily wollte zuerst zwar protestieren, ließ es dann aber und freute sich stattdessen auf ein paar Stunden freie Zeit, die sie mit schlafen verbringen wollte. Die Mädchen blieben noch eine Weile draußen, und gingen kurz vor Ende der Unterrichtsstunde wieder hinein. Juliette verabschiedete sich von Lily und beeilte sich zurück in ihre Klasse zukommen, wo sie von Mauriel und Etienne mit Fragen nach Lily überhäuft wurde. Lily hingegen hatte sich in ihre Kissen gekuschelt und überlegte, ob Cathleen ihren Brief schon erhalten hatte.
Lilys Brief erreichte Cathleen aber erst kurz vor dem Abendessen, als diese auf dem Weg hinunter in die Große Halle war. Überrascht, dass sie so spät am Tag noch Post erhielt, noch dazu mitten auf einem der Gänge, nahm Cathleen der Eule den Brief, angelte aus ihrer Umhangtasche einen Eulenkeks und bot diesem dem Tier an. Anschließend nahm sie der Eule den Brief an und erkannte sofort, dass er von Lily war.
„Nanu, warum kommt der denn erst jetzt an?", grübelte Cathleen, bevor sie freudig den Umschlag aufriss.
Während Cathleen weiterging, entfaltete sie Lilys Brief und blieb abrupt stehen, da sie das was sie sah nicht glauben konnte.
Mit einem unguten Gefühl im Bauch begann Cathleen den Brief zu lesen, wobei sich ihre Stirn mehr und mehr in Falten legte.
„Heiliger Hippogreif, was hat sie Lily nur dabei gedacht?", flüsterte Cathleen leise vor sich hin und bemerkte nicht, dass sie sich schon in der Großen Halle befand.
„Was ist denn mit dir los, Cath? Geht es dir nicht gut? Du bist ganz blass?", holte Maxi Cathleen aus ihren Gedanken.
„Was? Nein, mir geht es gut. Kann einer von euch französisch?", fragte Cathleen in die Runde, worauf fünf Finger auf James zeigten.
„Warum wundert mich das jetzt nicht?", dachte Cathleen und verzog das Gesicht.
„Von wem ist denn der Brief, dass du einen Übersetzer brauchst?", wollte Sirius wissen.
„Von Lily, und wie es scheint, befindet sie sich schon viel zu lange in Beauxbatons. Sie schreibt nur in Französisch", antwortete Cathleen und schob den Brief, nachdem sie das erste Blatt nach unten und die Fotos, welche Lily mitgeschickt hatte dazwischen gelegt hatte, in Richtung James, der ihr gegenübersaß.
Langsam zog James den Brief näher zu sich heran und strich sanft, fast schon zärtlich über das Papier. Sein Herz schlug ihm dabei bis zum Hals und seine Hände zitterten etwas, was aber außer Sirius nur noch Cathleen auffiel. James hatte in diesem Moment alles um sich herum vergessen und blickte nur noch auf den Brief in seinen Händen. Cathleen merkte, wie James mit seinen Gefühlen kämpfte und verwickelte Maxi, Alice und Lara geschickt in ein Gespräch, sodass James ein paar Minuten Zeit für sich und Lilys Brief hatte. Remus schenkte Cathleen dafür einen dankbaren Blick und beteiligte sich, zusammen mit Sirius, an der Unterhaltung der Mädchen. Während James den Brief las, fuhr er immer wieder mit dem Finger darüber, so als wenn es Lily selbst wäre, die da vor ihm saß. Bevor er jedoch zu lesen anfing, blickte er kurz auf und ließ dabei blitzschnell eines der Fotos in seiner Tasche verschwinden. Cathleen hatte es sehr wohl gesehen, sagte aber vorläufig noch nichts dazu. Noch immer fragte sich Cathleen, was Lily sich nur dabei gedacht hatte.
Hi Cath,
du wunderst dich bestimmt, warum ich dir in Französisch schreibe, aber ich muss sicher gehen, dass Ben, auch wenn er den Brief nur zufällig liest, nicht versteht warum es geht. Bitte versprich mir, dass du kein Wort zu Ben sagen wirst und sorge auch dafür, dass er es von keinem anderen erfährt, okay?
Bei diesem Abschnitt verzog sich James Gesicht und er fragte sich einmal mehr, ob da etwas zwischen Ben und Lily lief, wovon er bisher nichts wusste. Neugierig wie James Potter nun mal war, las er natürlich nicht nur das oberste Blatt, sondern auch das zweite, welches eigentlich nicht für ihn bestimmt war. So erfuhr James nicht nur, dass Lily Ben versprochen hatte, nicht mehr zu wetten und sich nicht leichtsinnig in Gefahr zu bringen, sondern auch etwas, was seinen Entschluss verstärkte, um Lily zu kämpfen.
Cath, gib die zweite Seite bitte JP zu lesen, er weiß dann schon, was zu tun ist. Wenn du ihm das Blatt nicht selbst geben willst, dann lass es einfach unauffällig irgendwo in seiner Nähe liegen. Glaub mir, er wird ihn finden und auch lesen.
Lilys Worte überraschten James doch sehr. Nicht nur, dass sie sich so sicher war, dass er wusste, was sie meinte, sondern auch, dass sie dachte, dass nur er es überhaupt konnte.
„Nennt man so etwas nicht ‚vertrauen'?", überlegte James, als ihm einfiel, dass Lily ihn, das erste Mal seit Jahren, nicht Potter genannt hatte.
Ein glückliches Lächeln huschte über sein Gesicht, als ihn Sirius leicht in die Seite knuffte.
„Was schreibt Lily denn nun?", verlangte Alice zu wissen.
Langsam hob James den Kopf, schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte hinunter und holte anschließend tief Luft.
„Lily wollte nur wissen, wann das nächste Quidditchspiel stattfindet und welche Mannschaften spielen werden", log James ohne rot zu werden.
„Ist das alles? Dafür braucht sie doch keine zwei Seiten, oder?", hakte Alice skeptisch nach, worauf James amüsiert auflachte.
„Nee, dafür braucht selbst Lily keine zwei Seiten. Aber der Rest ist… ähm, wie soll ich sagen…eher Frauensache", wich James Alice Einwand geschickt aus, und gab Cathleen den Brief zurück.
Für den Bruchteil einer Sekunde trafen sich ihre Blicke und Cathleen glaubte in James Augen, Hoffnung und Dankbarkeit zu lesen. Sie betete inständig, dass Lily Recht behielt und James wirklich wusste, was nun zu tun sein würde, damit sie nicht zu Etienne mit nach Hause musste. Maxi, die diesen Blick bemerkt hatte, sah zwischen Cathleen und James hin und her und fragte sich, ob das wirklich alles gewesen war. Noch bevor Maxi allerdings dazu kam nachzufragen, stand James auf und verließ, ohne ein weiteres Wort zu sagen, die Große Halle.
Fassungslos starrte Cathleen zum Eingang der Großen Hallen, durch die James soeben verschwunden war.
„Hoffentlich hat Lily recht und Potter weiß wirklich, wie sie aus diesem Dilemma wieder heraus kommt", dachte Cathleen und widmete sich endlich ihrem Abendessen.
Ich hoffe, es hat Euch gefallen!
liebe Grüße jas
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Flauschfuechsin
Freue mich ehrlich, wenn das Chap dir ein wenig beim entspannen geholfen hat:nick: Es wäre doch nicht James Potter, wenn er so einfach aufgeben würde, oder? Jaja, die liebe Lily:seufz: Mal sehen, wie sie aus dieser Nummer wieder heraus kommen wird! Vielen lieben Dank für dein Review und dein Lob! bousa
Tinka. or. Surr
Darf ich deinen Namen abkürzen und dich Tinka nennen? Du bist nicht die Einzige, die an James als Retter in der Not gedacht hat:gg : Frage mich, wie ihr alle auf James kommt:zwinker: Vielen Lieben Dank für dein Lob und dein Review! bousa
Inujeanne
Wirst du schon bald erfahren, wie es ausgehen wird und ob es jemanden gelingen wird, den Schnatz in der besagten Zeit zu fangen:zwinker: Auch dir ein großes Dankeschön für dein Lob und dein Review! bousa
