Sofort
fand sich Harry im Garten des Fuchsbaus, dem Hause der Weasleys
wieder. Er klopfte dreimal an die Tür und hörte von drinnen
eilige Schritte. Mrs. Weasley öffnete ihm die Tür und
begrüßte ihn mit einer herzlichen Umarmung.
„Harry,
mein Lieber. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zum
Geburtstag. Geht es dir gut? Oh, du siehst ja wieder so abgemagert
aus, hast du denn gar nichts zu essen bekommen bei diesen
Muggeln?"
„Ich hatte einfach nicht allzu viel Appetit auf
Dudleys Diät-Kram, aber es geht mir sehr gut. Danke."
Er
wurde von ihr in die Küche hineingelenkt, in der er den Rest der
Familie, beim Anblick Ginnys wurde ihm ganz warm, und einige
Mitglieder aus dem Orden Orden des Phönix vorfand, die ihm alle
zum Geburtstag gratulierten.
Danach gab es Frühstück und
er aß sich das erste Mal seit Wochen wieder so richtig satt.
Als er mitten in einem Gespräch über die Vorfälle der
letzten Zeit mit Moody, Tonks, Hagrid und Lupin war, kam Fleur die
Treppe herunter. Sie sah wie immer bezaubernd aus und Harry musste
sich stark zurückhalten ihrem Veela-Charme nicht zu verfallen,
als sie ihm zum Geburtstag gratulierte und ihm kurz einen Kuss auf
jede Wange gab.
Als sich alle sattgegessen hatten, bekam Harry
seine Geburtstagsgeschenke.
Von Moody erhielt er ein Feindglas,
ein nützliches Gerät, dass einem die Feinde als neblige
Figuren anzeigte, die immer klarer wurden, je näher sie ihm
kamen. Im Augenblick war keine Person klar erkennbar, worüber
Harry sehr erleichtert war.
Von Hagrid bekam er eine Flasche
Antigift-T, dass fast jedes Gift magischer und nichtmagischer Tiere
und Tierwesen unschädlich machte. Hagrid erklärte, dass es
nicht nur von ihm, sondern auch Harrys letztjährigem
Zaubertranklehrer Horace Slughorn sei, er habe nur die Zutaten
zusammengesucht, die teilweise von sehr gefährlichen Kreaturen
stammen und Professor Slughorn habe diese zusammengebraut. Harry
wusste, dass ihm das Antigift auf der Horkrux-Suche noch sehr
nützlich werden könnte und war daher sehr erfreut über
dieses Geschenk.
Lupin und Tonks schenkten ihm Bücher über
die verschiedensten schwarzmagischen Flüche, denen Harry beim
Kampf gegen Todesser begegnen könnte und über gefährliche
dunkle Kreaturen, die auf Voldemorts Seite stehen könnten.
Von
Mr. und Mrs. Weasley erhielt er eine Flasche Antigift-P, welches die
Wirkung fast aller pflanzlichen Gifte aufhob. Dies und das Antigift-T
waren sehr gut, falls er im Laufe seiner Suche nach den Horkruxen mit
verschiedenen Giften in Berührung kam.
Charlie, Bill und
Fleur hatten für ihn Spezialkleidung aus Drachenhaut gekauft,
die feuerfest war und schwache Flüche abfing, dabei aber
federleicht war. Harry ging kurz in das Badezimmer um sie
anzuprobieren, als er merkte, dass sie perfekt passte, kam er heraus
und alle fanden, dass dies eine nützliche Sache im Kampf gegen
die Todesser sein würde.
Von Fred und George bekam er
verschiedene unsichtbar machende Kleidungsstücke, die zusätzlich
auch noch einen Schildzauber eingearbeitet hatten.
Ron hatte ein
Buch namens „Die besten Endspiele aller
Quidditchweltmeisterschaften" für Harry. Harry dachte
dabei, „endlich mal etwas, dass meinen Hobbys entspricht und mich
nicht nur für den Kampf gegen Voldemort einstimmt.", denn
Quidditch war sein größtes Hobby und er wollte auch mal
etwas Ablenkung im Leben haben.
Das letzte Geschenk bekam er von
Ginny, während er es öffnete wurde ihm irgendwie ganz
komisch in der Magengegend, denn er wusste, dass er sie immer noch
liebte.
Er war total durch den Wind, als er es geöffnet
hatte, denn es war ein Amorastein. Harry hatte zwar bisher nur einmal
davon gelesen, aber als er diesen Stein in der Hand hielt wusste er
sofort, was es war. Er erinnerte sich noch an die Beschreibung in dem
einem Buch, als er Informationen über Horkruxe suchte, als wenn
er es gerade erst gelesen hätte:
Amorasteine: Diese seltenen Steine haben einzeln keine besondere Wirkung, aber wenn man einen besitzt und den zweiten der Person, die man liebt schenkt, wird jeder der Partner über seinen Stein erkennen, wie der Partner sich gerade fühlt. Wenn sich beide Partner wirklich lieben verbinden sich die beiden Steine, sobald sie fünf Minuten in Besitz der beiden Partner sind. Die Verbindung zeigt sich durch ein warmes Gefühl, das die Körper der beiden Partner für etwa zehn Sekunden durchströmt. Diese Steine haben schon sehr vielen Personen das Leben gerettet, da sie dem jeweiligen Partner angezeigt haben, dass ihr Liebster/ihre Liebste in Gefahr ist.
Alle
im Raum starrten auf Harry und wie er darauf reagieren würde. Er
nahm an, dass Ron und Ginny allen alles über die Gründe der
Trennung erzählt hatten, denn sonst würden sie ihn wohl
kaum so genau beobachten.
Nach etwa einer Minute umarmte er Ginny
und gab ihr einen langen leidenschaftlichen Kuss, woraufhin alle
klatschten und Mrs. Weasley in Tränen ausbrach.
Als die
beiden mit Küssen fertig waren, warteten sie ab, dass sich die
beiden Steine verbanden. Nach ein paar Sekunden bemerkte Harry das
warme Gefühl in seinem Körper. Er umarmte Ginny als es
vorüber war und erklärte ihr, dass er sie immer noch liebte
und nicht vergessen konnte.
„Ich konnte dich auch nicht eine
Sekunde vergessen, es ist mir auch egal, wenn ich dadurch in Gefahr
gerate, du weißt jetzt ja durch den Stein, wann ich in Gefahr
bin."
„Ja, aber ich will nicht, dass dir etw..."
„Ach,
Harry sieh es nicht so eng, wenn er dich damit schwächen will,
bringt V-Voldmort sowieso jeden um, den du kennst.", warf Ron
ein.
Harry konnte jetzt nicht mehr widersprechen, denn es war
wahr, was Ron sagte und noch dazu war Harry beeindruckt, denn es war
das erste Mal, dass er Ron den Namen Voldemort sagen hörte, also
sagte er nichts mehr gegen eine erneute Beziehung mit Ginny.
Als
er sich noch einmal bei allen für die tollen Geschenke bedankte
ging er mit Ginny zum reden in ihr Zimmer.
Ginny schloss die
Tür ab und betätigte einen merkwürdigen Schalter neben
ihrem Bett, als Harry sie verwundert ansah, sagte sie: „Dieser
Schalter bewirkt einen Schutzzauber, nun kann niemand hören, was
wir sagen, außerdem wird der Raum dadurch auch unbeobachtbar,
selbst für Moodys magisches Auge."
„Achso, willst du
etwas wichtiges mit mir besprechen, wenn man uns nicht abhören
soll?"
„Ja, ich will dich fragen, ob es stimmt, dass du mit
Cho Sex hattest?", fragte sie mit einer bedrückten
Miene.
„Nein. Wie kommst du denn auf so was? Eigentlich bin ich
... nun ja ... noch Jungfrau, wenn es dich genau interessiert."
Ginny
wirkte irgendwie erleichtert und sagte dann: „Oh, nun ich habe
Gerüchte gehört, dass ihr öfters gemeinsam im
Vertrauensschülerbad gewesen wäret und dort ein paar schöne
Stunden verbracht hättet."
„Was? Wer erzählt denn so
was?"
„Na ja, ich habe es von der Maulenden Myrte
gehö..."
„Achso ich dachte schon irgendwelche Schüler
würden das erzählen, jetzt bin ich beruhigter. Und Ginny,
du solltest nicht alles glauben, was Myrte über mich sagt, ich
denke, sie war mal in mich verliebt und wollte irgendwelche
Gigolo-Geschichten über mich verbreiten, dass kein Mädchen
mehr an mir interessiert ist."
„Ach, glaubst du das
wirklich?"
„Ich weiß es nicht sicher, aber so wie sich
manchmal gegenüber mir verhalten hat, ja."
„Ist ja auch
egal mein Schatz, ich würde dich auch lieben, hättest du
mit ihr geschlafen, aber ich wollte es nur wissen."
„OK.",
sagte Harry, nahm sie in den Arm und küsste sie sehr innig. Er
spürte, wie seine Gefühle in immer wohlige Wärme
aufstiegen, während sie so dasaßen und sich küssten.
Er
überlegte aber auch, warum sie das wegen Cho gefragt hatte,
hatte sie etwa Angst, sie könnte schlechter sein. Auf diese
Frage wird Harry wohl niemals eine Antwort bekommen, denn er war
schlau genug, so etwas nicht zu fragen, um Ginny nicht zu
verletzen.
Als sie nach einiger Zeit wieder voneinander abließen
fragte Ginny, was Harry alles im Ligusterweg gemacht hatte. Er
erzählte ihr von den langen einsamen Tagen in seinem Zimmer,
während denen er nur mit Hedwig reden konnte und von seinem
letzten Spaziergang durch die Nachbarschaft.
Nachdem sie etwa
eine Stunde miteinander geredet hatten, verließen sie das
Zimmer wieder. Ginny ging in die Küche um ihrer Mutter bei der
Zubereitung des Mittagessens zu helfen und Harry ging in Rons Zimmer,
wo er immer übernachtete, wenn er bei den Weasleys war.
Als
er hineinging, begrüßte ihn Hedwig, die erfreut war, Harry
wiederzusehen. Er gab ihr einen Eulenkeks und ließ sie dann aus
dem Fenster fliegen. Einen Augenblick später kam Ron grinsend in
das Zimmer und fragte: „Und wie war es?"
Harry fragte
verwundert: „Meinst du die Zeit bei den Dursleys? Nun ich war
eigentlich die ganze Zeit allein und konnte außer mit Hedwig
mit niemandem reden."
„Ach du Quatschkopf", sagte Ron,
„natürlich meinte ich nicht die Zeit bei den Muggeln, sondern
deine Zeit eben mit Ginny."
„Was soll da groß gewesen
sein, wir haben miteinander geredet.", aber als er Rons skeptischen
Blick sah, fügte er noch hinzu: „Oder denkst du etwa da war
noch was anderes?"
„Ist doch wohl logisch, solange, wie ihr
weg wart, solange kann man doch nicht bloß reden, außerdem
hatte Ginny eben einen sehr glücklichen Ausdruck in den
Augen."
„Ron, du solltest mal nachdenken, was du sagst. Nur
weil du deine Gefühle nicht immer so weit ausdrücken kannst
oder willst, wie andere, musst du nicht davon ausgehen, dass jeder
seine Gefühle nur mit den Worten ,Ich liebe dich ausdrückt.
Man kann auch lange über sich und die Liebe reden, wie Ginny und
ich das bis eben getan haben."
„Ja, ja, ok, ich dachte nur,
dass ihr so lange wie ihr weg wart noch irgendwas anderes gemacht
habt."
„Dem ist aber nicht so und selbst, wenn es so wär,
würde es dich nichts angehen, sei froh, dass du mich und nicht
Ginny gefragt hast, denn sie wäre bestimmt nicht begeistert
gewesen."
Dies sah Ron dann auch ein und die beiden unterhielten
sich nun über Quidditch und die Horkruxe. Ron erwähnte
außerdem, dass Hermine wohl am Morgen des nächsten Tages
eintreffen würde.
Um zwölf Uhr gab es Mittagessen
und danach gingen Harry, Charlie, Ginny, Ron, Fred und George
Quidditch spielen. Moody, Tonks, Lupin und Hagrid überwachten
die Koppel, die sie als Spielfeld benutzten. Sie benutzten aber nur
einen Quaffel, da es nicht so gut wäre, wenn ein Klatscher oder
der Schnatz verschwinden würde.
Das Spiel dauerte eine Stunde
und am Ende gab es einen 200 zu 190 Sieg für die Mannschaft
Harrys, er spielte mit Ginny zusammen Jäger und sie nahmen
Charlie als Hüter.
Nach dem Spiel gingen sie zurück zum
Fuchsbau. Unterwegs wurde Harry von Lupin zurückgehalten.
„Harry
ich möchte kurz mal mit dir unter vier Augen reden."
„Ja,
ist ok.", willigte Harry ein.
Sie ließen sich hinter die
Gruppe zurückfallen um ungestört reden zu können.
„Was
ist los?", fragte Harry als der Abstand groß genug war.
„Ich
wollte wissen, ob du mir etwas darüber sagen kannst, wo du mit
Dumbledore warst, bevor er starb. Ich weiß, du hast versprochen
es niemandem zu sagen, aber du weißt, dass du mir vertrauen
kannst."
„Ich kann es ihnen nicht sagen Professor Lupin, ich
habe es ihm versprochen."
„OK, das habe ich befürchtet,
dann müssen wir wohl damit leben, dass es der Orden nie erfahren
wird, was seinen Anführer so geschwächt hat, dass er so
einfach umgebracht werden konnte."
„Das würde ich nicht
so sagen. Denn wenn ich alles erledigt habe, was Dumbledore mir
aufgetragen hat, kann ich es euch allen erzählen. Aber vorher
dürfen nicht zu viele Personen diese Information kennen, denn es
ist gefährlich dieses Wissen zu tragen. Außerdem darf
Voldemort davon nix erfahren, Professor."
„OK. Und nenn mich
bitte nicht so, ich bin schon seit über drei Jahren kein Lehrer
mehr und du kannst mich auch duzen und beim Vornamen ansprechen,
immerhin bist du der Sohn eines meiner besten Freunde."
„OK,
Pr ... äh ... Remus."
„Gut, nachdem das jetzt
geklärt ist, lass uns wieder ins Haus gehen, dort ist es
sicherer als hier."
Auf dem Rückweg versuchte Lupin noch
einmal durch geschickte Fragen herauszubekommen, wo Dumbledore und
Harry waren, aber Harry war darauf vorbereitet und konnte es
verhindern aus Versehen etwas auszuplaudern.
Als sie am Haus
ankamen, waren wohl schon alle anderen drinnen. Harry und Lupin
gingen zum Haus, wobei Harry vorausging und die Tür öffnete.
Als er dies tat, hörte er nur noch ein laut gesungenes „Happy
Birthday to you" und fand sich auf einer Geburtstagsfeier zu seinen
Ehren wieder. Jetzt verstand er auch, warum Lupin ihn nach dem
Ausflug mit Dumbledore fragte, obwohl er davon ausgehen musste, dass
Harry nichts sagen durfte, es war nur ein Vorwand um Harry noch kurz
zurückzuhalten, während sich die anderen fertig machten. Es
waren auch noch zwei weitere Gäste eingetroffen, zum einen
Professor McGonagall, die ihn darüber informierte, dass sie
jetzt Schulleiterin sei und Hogwarts wieder pünktlich zum ersten
September öffnen werde. Sie wusste zwar, dass er das Schuljahr
dort nicht verbringen wollte, lud ihn aber dazu ein jederzeit
vorbeikommen zu können, wenn er es wollte. Außerdem
schenkte sie ihm ein Buch über verschiedenste schwarzmagische
Gegenstände.
„Professor Slughorn sagte, dass einiges für
sie nützlich werden könnte, vor allem wegen einer Sache,
die sie wohl herausgefunden haben. Ich weiß zwar nicht, was er
damit meinte und werde sie auch nicht weiter darüber ausfragen,
weil sie es mir wahrscheinlich nicht erzählen dürfen. Aber
eine Warnung möchte ich ihnen noch geben, Potter. In diesem Buch
werden sehr gefährliche Schwarzmagische Objekte beschrieben die
selbst ich nicht alle kennen möchte und über die ich auch
nicht alles weiß, was in diesem Buch steht, weil ich befürchte,
sonst am Ende Angst vor allen möglichen Gegenständen zu
bekommen. Seien sie also vorsichtig im Umgang mit diesem Buch, nicht,
dass sie so enden, wie der gute Alastor und überall Gefahren,
auch wenn eine gewisse Vorsicht nicht zu verachten ist."
„OK.
Vielen Dank Professor. Ich werde ihren Rat bedenken und ich hoffe,
dass mir dieses Buch gewisse Informationen geben kann, die ich seit
einiger Zeit schon Suche. Wo haben sie das eigentlich her? Hört
sich nicht so an, als könnte man es bei Flourish & Blotts
kaufen, oder?"
„Nein, ganz sicher nicht. Es ist aus einer sehr
alten Bibliothek in den Tiefen Gringotts, zu der nur der Schulleiter
Hogwarts Zutritt hat."
„Oh, dann vielen Dank noch mal, dass
sie mir dieses wertvolle Buch geschenkt haben."
Der andere Gast
war Dobby, der ehemalige Hauself der Familie Malfoy. Er schenkte
Harry einen selbstgestrickten dunkelgrünen Pullover mit einem
roten Blitz darauf. Harry bedankte sich dafür und probierte den
Pullover an. Als er merkte, dass er perfekt passte, zog er ihn wieder
aus, es war immerhin mitten im Sommer und ziemlich warm.
Als er
sich genauer umblickte entdeckte er ein rotes Banner mit goldener
Schrift: „Herzlichen Glückwunsch zum 17. Geburtstag Harry
Potter" oder „Der Junge, der überlebte ist jetzt 17"
konnte man darauf lesen.
Die Feier ging bis in den späten
Abend und endete erst, als Ron, der schon ziemlich angetrunken war
ein Wetttrinken mit Bill, Charlie, Fred, George und Harry beginnen
wollte, das angesichts seines Zustandes nie hätte gewinnen
können. Bill und Charlie brachten den protestierenden Ron dann
in sein Bett und Mrs. Weasley sagte, dass die Feier nun wohl lang
genug gedauert hatte.
„Mum, ich glaube Harry muss heute im
Wohnzimmer schlafen, denn Ron hat sich übergeben und so ziemlich
sein ganzes Zimmer besprenkelt," sagte Charlie, als er und Bill die
Treppe wieder herunterkamen. Fred und George mussten es stark
unterdrücken zu lachen.
„Unsinn, er kann doch nicht auf dem
Sofa schlafen, das ist doch viel zu ungemütlich."
„Ja,
schon klar, aber irgendwie muss Ron sein Erbrochenes so verzaubert
haben, dass man es nicht mehr durch normale Zauber verschwinden
lassen kann. Und ich glaube kaum, dass Harry da jetz schlafen will.
Außerdem ist Ron in dem ganzen Zeug eingeschlafen und ich denke
keiner von uns will das unbedingt entfernen, oder?", fügte
Bill hinzu.
„Natürlich nicht, das kann Ron morgen schön
alleine machen," beschloss Mrs. Weasley.
„Also ich habe kein
Problem damit auf dem Sofa zu schlafen," warf Harry ein, denn er
hatte schon auf unbequemeren Möbeln geschlafen.
„Nein, nein
Harry es muss eine andere Möglichkeit geben.", sagte Mrs.
Weasley, „Wir müssten dich doch noch in einem anderen Zimmer
unterkriegen. Bei Fred und George schläft schon Charlie, da hast
du nicht genügend Platz und ich denke, dass du wohl auch nicht
bei Bill und Fleur in Percys altem Zimmer schlafen kannst."
„Mum,
er könnte doch bei mir im Zimmer schlafen," schlug Ginny vor,
„natürlich auf Hermines Bett. Ihr habt es ja schon in mein
Zimmer gestellt.", fügte sie schnell hinzu, als sie die Blicke
der anderen bemerkte, die ihr die Idee nicht als frei von
uneigennützigen Gedanken abkauften.
„Also, Hermines Bett
ist eine gute Idee, aber ich weiß nicht, ob wir Harry wirklich
bei dir im Zimmer schlafen lassen können. Ich denke nicht, dass
es für ein 16-jähriges Mädchen gut ist mit ihrem
älteren Freund in einem Zimmer zu schlafen."
„Das ist
jetz unfair. Erstens müssen wir nicht gleich miteinander
schlafen, wenn wir allein in einem Zimmer schlafen, zweitens ist
Harry nicht mal ein Jahr älter als ich, drittens bist du viel zu
altmodisch und viertens hast du doch nach einer Möglichkeit
gesucht, damit er nicht im Wohnzimmer schlafen muss. Außerdem
reden wir immer noch von Harry und irgendeinem Kerl, der sich jüngere
Freundinnen sucht um mit ihr in die Kiste zu springen."
Bei
diesen Worten wurden sowohl Harry, als auch Mrs. Weasley knallrot im
Gesicht.
„Ich denke doch nicht, dass Harry was schlechtes von
dir will, Ginny. Entschuldigung Harry, wenn sich das so ganze so
angehört hat."
„Schon OK.", sagte Harry, mit immer noch
roten Kopf.
„Aber trotzdem, ich kann es nicht gut heißen,
dass ihr in einem Zimmer schlaft.", sagte Mrs. Weasley, nun wieder
an Ginny gewandt.
„Mum, warum fragen wir nicht einfach Harry, wo
er schlafen will?", mischte sich nun Charlie ein.
Alle wandten
sich nun in Harrys Richtung und er sagte, ihm sei es egal, wo er
schlafe, aber er würde die Variante in Ginnys Zimmer zu schlafen
bevorzugen.
„Molly, lass 'Arry doch bei Ginny schlafen, sie
werden schon niechts schlimmes anstellen.", wand Fleur ein, als
Mrs. Weasley immer noch dagegen war, Harry in Ginnys Zimmer schlafen
zu lassen.
„Wirklich Mum, die beiden sind alt genug um zu
wissen, was sie machen. Außerdem, wenn sie miteinander schlafen
wollen, würden sie es früher oder später auch so
machen, selbst, wenn sie in unterschiedlichen Zimmern schlafen.",
fügte Bill hinzu.
„OK, OK. Anscheinend sieht keiner außer
mir eventuelle sittliche Probleme dabei, also muss ich wohl leider
zustimmen um mich nicht unbeliebt zu machen.", sagte Mrs. Weasley
nun. Sie schien zwar nicht sehr begeistert zu sein, aber da sie Harry
nicht als Draufgänger, sondern als überlegten Jungen kannte
und kein anderer Bedenken zu haben schien, ließ sie es zu, dass
Harry bei Ginny im Zimmer schlafen durfte.
Die beiden gingen
daraufhin in Ginnys Zimmer, gaben sich einen Gute-Nacht-Kuss und
legten sich in ihre Betten, die im Gegensatz zum Nachmittag nun in
zwei gegenüberliegenden Ecken des Zimmers standen. Harry dachte
sich, dass Mrs. Weasley sie wohl in die Ecken zauberte, während
er und Ginny die Treppe hinaufgingen. Es war ihm aber egal, denn er
fühlte sich sehr wohl bei dem Gedanken mit Ginny in einem Zimmer
zu schlafen, aber was heißt schon schlafen, durch die
Aufregung, weil Ginny in seiner Nähe war konnte er einfach nicht
schlafen und lag lange wach.
Ab und zu dachte er Ginny wäre
auch noch wach, da er Geräusche von ihrer Seite des Zimmers
hörte, aber er sagte nichts, weil er sich nicht sicher war und
sie nicht wecken wollte, falls sie doch schon schlief.
„Harry
Schatz, bist du noch wach?", hörte er sie nach einiger Zeit
leise fragen.
„Ja. Ich kann nicht einschlafen. Du etwa auch
nicht, Liebling?", während er ihr diese Antwort leise gab,
wunderte er sich, solche Worte wie Liebling zu benutze und war
ziemlich froh, dass Fred und George ihn nicht hören
konnten.
„Ja."
„Ich glaube wir müssen einfach weiter
versuchen zu schlafen, wir brauchen den Schlaf."
„Sicher, du
hast Recht Harry, aber ich kann nicht einschlafen, wenn ich weiß,
dass du nur ein paar Meter entfernt schläfst."
„Mir geht
es genauso.", gab Harry dann auch zu, denn er konnte seine Gefühle
nicht abstreiten.
„Wollen wir unsere Betten zusammenstellen,
mein Schatz?"
„Ich glaube, das ist keine gute Idee, sonst
fällt deine Mutter morgen früh in Ohnmacht und außerdem
würde es wahrscheinlich zu viel Lärm machen die Betten zu
verrücken."
„Oh, Harry, du kannst deine Gefühle
nicht unterdrücken, das hast du doch erst heut Vormittag
erkennen müssen. Wenn wir die Betten nicht zusammenstellen, kann
keiner von uns schlafen außer wir legen uns zusammen in eins
der Betten, aber dann würde Mum wohl wirklich abklappen.
Außerdem müssten wir keinen Lärm machen, du darfst
doch jetzt auch außerhalb Hogwarts\' zaubern, da du 17
bist."
Damit gab sich Harry geschlagen. Er stand auf, nahm
seinen Zauberstab, wutschte und wedelte diesen und dachte die Worte
„Wingardium Leviosa", woraufhin sein Bett zu schweben begann. Er
platzierte es direkt neben Ginnys Bett, die sehr breit lächelte,
was Harry durch die Dunkelheit aber nicht sehen konnte.
Nachdem er
den Zauberstab wieder sicher auf Ginnys Tisch gelegt hatte, legte er
sich wieder in sein Bett. Er drehte sich in Ginnys Richtung und die
beiden umarmten und küssten sich herzlich. Sie lagen einige Zeit
in einer Umarmung da und schliefen dann auch so ein.
