Wir nähern uns dem furiosen Ende meiner ersten FF!
Ich habe versucht durch einen groben Plan den Rest der FF auf maximal 4 Kapitel zu bringen.
Keine weiteren Einzelheiten g
Es beginnt der Anfang vom Ende --- wäre en guter Titel für eines der folgenden Kapitel.
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"Aber Professor ich muss es tun! Ich werd nie frei sein, wenn ich es nicht tue. Was bringen die ganzen Gespräche, wenn man den Dämon in sich nicht besiegt? Und mein Dämon lauert da Draußen und nicht nur in meinem Kopf."
Nachdem sie Conan ihren Entschluss mitgeteilt hatte, war sie direkt zu Professor Agasa gelaufen. Wenigstens einer musste sie in ihrer Entscheidung bekräftigen, unterstützen, sonst würde sie den Mut dazu verlieren und nie wieder aufbringen.
Anders als Conan, sah Agasa wie ernst es Shiho war und dass sie bereit war sich zu stellen und notfalls für ihr Leben zu kämpfen. Es kam nicht darauf an ihren alten Körper zurück zu bekommen, Gin das Gift abzuluchsen oder zu warten bis Gin einfach irgendwann selbst ins Gras biss.
Wenn sie sich ihm nicht persönlich stellte, würde er immer eine Macht über sie haben. Körperliche Macht war etwas ganz anderes als seelische Macht.
Und weil Agasa all das wusste, widersprach er ihr nicht länger, sondern zeigte auf die frisch gebrühte Schokolade auf dem Tisch, welche schon zu einer Art Ritual geworden war.
"Wir haben viel erreicht in den letzten Tagen, deine Angst bekämpft und wenn du dich jetzt Gin stellst, der alle deine Ängste verkörpert, das Monster deiner Vergangenheit ist, dann müsstest du es hinter dir haben! Ich habe ehrlich Angst, Angst um dich Shiho, aber noch stärker ist der Wunsch dich glücklich zu sehen ohne Angst. Wenn ich dafür selbst ein bisschen Angst haben muss, damit du von deiner befreit wirst ist es mir das wert."
"Danke Professor. Ich weiß Shinichi hätte es nicht verstanden, dazu weiß er zu wenig und ich habe nicht mehr die Kraft noch die Zeit ihm zu erzählen, was du schon weißt.
Alles was ich jetzt noch gebraucht habe ist Jemand der mich unterstütz und an mich glaubt. Ich danke dir für die Nacht, in der du mich vor Kudo´s Haus gefunden hast und mein Leben gerettet hast und ich danke dir für die Nacht, in der du mir zuhört hast und meine Seele gerettet hast."
Nach den zahlreichen Gesprächen, war es beiden sinnvoller vorgekommen aufs ´du´ überzugehen. Nur an das Agasa konnte sich Shiho noch nicht so recht gewöhnen, weshalb sie es noch bei ´Professor´ beließ.
"Ich werde dir helfen so gut ich kann. Vor allem aber kann ich Shinichi ablenken während du dich um Gin kümmerst, auch wenn ich es nur ungern tue.
Ich denke du willst es schnell erledigen. Also willst du noch ein letztes mal reden?"
"Ja ich denke schon. Ich bin mir sicher Gin wird ´Bitter Lemon´ bald erledigt haben und wieder das weite suchen."
Wie jedes mal davor herrschte Schweigen, während Agasa wartete, dass Shiho bereit war anzufangen. So konnte sie selbst den Zeitpunkt wählen an dem sie mit ihrer Erinnerung anfangen wollte und bekam schon zu Anfang das Gefühl die Kontrolle zu haben.
Diesmal dauerte das Schweigen etwas länger und Shiho blickte stur nach Vorne, als würde sie einen bestimmten Punkt nicht loslassen wollen.
Was sie diesmal erzählte fiel ihr besonders schwer und Agasa überkam bei jedem Wort das immer stärker werdende Verlangen Gin zu erwürgen oder noch besser langsam zu foltern.
"Ich dachte immer, mein Auftreten wäre cool, dass ich so unnahbar war wie die Leute glaubten. Ich wollte alles nur nicht, dass jemand emotional in mich eindrang, meine Gefühle gegen mich benutzte.
Gin konnte ich nicht mehr aus meinen Gefühlen aussperren, also versuchte ich wenigstens andere Menschen auszugrenzen. Nachdem er Koga getötet hatte, verlor er zusehends das Interesse an mir, einfach weil ich eine gebändigte Raubkatze war. Eine aphatische Maus, mit der keine Katze mehr spielen mag, weil sie nicht mehr auf die Freiheit, sondern auf ihr Ende wartet.
Er schlief mit mir, aber nur wenn sich mir mein betäubter Verstand versuchte zu melden. Wenn ich wieder begann Fragen zu stellen. Er benutzte Sex als Betäubungsmittel und es funktionierte. Und jedes Mal ´danach´ fühlte ich mich schmutzig, erniedrigt und schwach, wie ein alter Lappen, der nicht mal mehr den Stoff wert war aus dem er gemacht war.
So verlor er nie die Kontrolle...Und ich verlor meine Selbstachtung.
Erst als er Akemi tötete, konnte und wollte mein Verstand nicht mehr schlafen. Die Fragen begann mich zu beherrschen. Wie hatte ich zulassen können, dass Gin einen weiteren geliebten Menschen umbrachte?
Ich forderte Antworten, denn zu mehr reichte meine Kraft doch nicht. Zu sehr waren die Schuldgefühle in mir, dass ich nach Koga nix unternommen hatte und nun auch meine Schwester hatte wegen mir sterben müssen.
Die Organisation lässt sich nicht gerne Befehle geben und weil meine Verweigerung weiterzuarbeiten als Aufstand und Ungehorsam angesehen wurde, sperrte man mich in den Keller bis man über mich entschieden hätte.
Ich wusste bereits worauf das ganze hinauslaufen würde. Gin würde mich töten wollen und die Organisation würde ihm dazu einen Freibrief geben.
Ich hatte in dem Keller zu ersten mal die Idee, dass Gin mich schon immer letztlich töten würde und wollte. Er hatte gespielt, hatte gewonnen, hatte Spaß gehabt und nun würde er sein Spielzeug kaputt machen, damit niemand anders damit spielen konnte.
Nur deshalb hatte er Koga wohl vor meine Augen erschießen müssen, um mir unmissverständlich zu verstehen zugeben, dass ich nur SEIN Spielzeug war.
Eigentlich recht simpel oder? Wie ein kleines Kind, dem man eine Handfeuerwaffe in die Hand drückt, gefährlich und unterhaltungsaufwendig.
Ich hatte keinen Überlebenswillen mehr und ich hatte auch keine Angst zu sterben, ich fühlte mich wie ein Schlachtvieh, das nun endlich seiner Bestimmung zugeführt wird.
Ich hatte nur noch einen Wunsch: Gin seine perverse Freude zu verderben. Bescheidener Wunsch nicht wahr?
Wie ärgert man ein Kind? Indem man ihm sein Spielzeug wegnimmt...
NUR deshalb nahm ich das Gift. Nicht weil ich einen schnellen oder besonderen Tod wollte, sondern einzig, damit Gin es nicht tun konnte!
Bevor ich das Gift wirklich nahm, dachte ich eine lange Zeit über meinen Entschluss nach und überlegte ob es wirklich das war was ich wollte. Während ich hin und her überlegte hab ich in Gedanken ein Gedicht geschrieben oder es formte sich von selbst.
in leerer Finsternis,
in leiser Stille,
gefangen durch die Schatten
Schatten der Vergangenheit
nie von der Angst befreit.
Schuld ohne Sühne,
Liebe ohne Wärme.
Leben ohne Hoffnung,
leben ohne lebendig zu sein.
Nie werde ich diese paar Zeilen vergessen, denn als ich mir bewusst vor Augen führte wie ich mein Leben empfand, da hatte ich das Gift schon geschluckt, so sicher war ich mir auf einmal.
Als ich dann aber schrumpfte und nicht wie zu erwarten war starb dachte ich, ich könnte nun auch genauso gut fliehen, denn vor meinem Tod wollte ich Gin so viel Schaden zufügen wie möglich, ich wollte meinem Leben wenigstens EINEN Sinn geben, auch wenn es ein Verhältnismäßig geringer war. Und nun wo ich geschrumpft war und durch die Handschellen schlüpfen konnte waren meine Möglichkeiten dazu etwas größer geworden, als mich nur einfach zu töten. Wahrscheinlich hatte ich immer noch den naiven Glauben Gin könnte für meine Flucht getötet werden.
Ich tat alles was Gin nur irgendwie möglich wütend machen konnte. Ein toller Lebensinhalt, nicht wahr?
Nun kannst du auch meine große Angst vor Gin verstehen. Ich hab ihn gereizt und nun wird ihm mein Tod nicht mehr genügen. Man sollte halt doch nicht mit dem Feuer spielen.
Ich hab Angst vor dem was er jetzt will..."
Agasa hatte Shiho lange angesehen und nun da er sich sicher war, dass sie fertig war begann er zu sprechen.
"Ich verstehe dich gut, auch wenn ich nie ähnliches durchmachen musste. Nun bin ich überzeugt, dass du bereit bist ihm gegenüber zu treten.
Du hast deinen Überlebenswillen wieder, aber ich frage mich ob das allein reicht... Nachdem du mir alles erzählt hast, habe ich versucht mir ein Bild von Gin zu machen und dieses Bild sieht mir übermächtig böse aus.
Ich will dich nicht entmutigen, aber was hast du ihm entgegen zu setzten? Rennst du nicht direkt in dein Verderben?"
Jetzt musste sie grinsen und es war ein ehrliches Grinsen, dass aus ihrem jetzigen Gefühl entstanden war und nicht aus einer Maskerade heraus.
"Ich habe nur mich, aber das wird schon reichen. Gin kennt mich in und auswendig, dazu hat er lang genug in meiner Psyche rumgepfuscht, mich kontrolliert und könnte jetzt jeden meiner Schritte bestimmen,... wenn ich denn noch die kleine Sherry wäre.
Aber ich habe mich verändert Professor. Ich bin nicht stehen geblieben, sondern bin stärker geworden. Er dagegen ist der kleine Junge geblieben, der auf der Suche nach seinem Spielzeug ist.
Und diesen kleinen Jungen kenne ich ebenso gut wie er sein Spielzeug kennt.
Ich denke es ist an der Zeit MEIN Wissen gegen ihn zu verwenden..."
