Ihr seid alle so super, ich hatte schon Sorge, das keiner reagieren würde ;-)

Großen Dank an harry-draco, MoniMahoni, Natiscat ( ja, ich habe einen ausgeprägten hang zur Dramatik, aber Draco hat ja Rückendeckung, deswegen kann es auch sein, dass es gut ausgeht...), Martina, inu452isa und natürlich Uli, die mir mit ihren reviews, die immer so lieb waren und ihre ehrliche Freude darüber, so dass ich mich gewagt habe nach so langer zeit weiter zu schreiben, immer geholfen und mich angespornt hat...

Ich danke euch für die Treue und ich wünsche mir sehr, dass mich auch weiterhin über Reviews freuen darf, die mir immer wieder den tag retten, dafür verspreche ich auch, schnell und so gut ich kann weiterzuschreiben... Geben und Nehmen ;-)

Damit ich schnell weiterschreiben kann, wird es oftmals (so wie heute) der Fall sein, dass ich nicht immer einzeln auf eure reviews antworte, aber ich versuche es natürlich...

Viele liebe grüße, eure Enlya

Als Harry am nächsten Morgen erwachte, wusste er nicht wo er sich befand. Wo war dieser Geruch, den er sonst immer jeden Morgen als erstes vernommen hatte, dieser klinisch saubere Geruch, diese Stille und die Helligkeit, die ihn zurückgebracht hatte auf den Boden der Tatsachen, die ihm immer gezeigt hatte, dass er hier bei seinem Vater...

Er stürzte hoch, sein Vater! Er lag hier in seinem Schlafraum in seinem Himmelbett während sein Vater alleine auf der Krankenstation lag, die er so hasste. Der Schreck zog ihm doch alle seine Glieder, er konnte seinem Vater doch nicht alleine der nervenden Schwester und dem Schuldirektor ausliefern. Ohne zu überlegen stürzte Harry los, durchquerte den gut gefüllten Aufenthaltsraum und ignorierte jegliche Zurufe, ihm war alles egal, er musste jetzt in den Krankenflügel. Jegliche Abkürzung nehmend, die er kannte, fegte er durch das Schloss, ihn störte nicht einmal die Tatsache, dass er quer durch das Lehrerzimmer laufen musste, genauso wenig wie er realisierte, dass ihm von Binns 10 Punkte abgezogen wurden, da er einfach durch seinen Lehrer gelaufen war...

Endlich stand er vor der Tür zum Krankenflügel, er nahm sich nicht die Zeit ein wenig zu verschnaufen und stürzte in das Zimmer, sein Vater saß aufrecht in seinem Bett und sein gequälter Gesichtsausdruck, dem er seinem Schulleiter zuwarf zeigte, dass Snape sich besser fühlte, er nahm seine Umgebung wieder wahr und dazu gehörte in erster Linie, dass er nicht so sehr darauf erpicht war, seine Zeit noch länger unter Kontrolle „dieser aufgescheuchten Glucke, die immer um mich herum wuselt", wie er gerade sagte, verbringen wollte. Harry wagte wieder ruhig zu atmen, just in diesem Moment wurde ihm klar, dass er nur seinen Schlafanzug trug, was sehr unangenehm war, angesichts der Tatsache, das dieser noch von Dudley stammt und ihn aussehen ließ wie ein kleines Ungeheuer, dem die haut zu groß geworden war und diese ihm jetzt wie Falte umschlenkerten! Doch da musste er jetzt durch, das er durch den Gemeinschaftsraum geheizt war, war dieser Auftritt sicherlich weniger peinlich, denn er konnte hier weit und breit keine Ginny sehen...

Sein Vater sah zur Tür, als diese zuschlug und ein kleines Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit, er streckte die Hand aus, die noch von Schnitten, die langsamer als gewöhnlich, aber immerhin, verheilten und sagte leise und mit deutlich sanfterer Stimme: „Komm zu mir Phönix". Harry war es als wäre dies der neue Weg, welchen er betrat, dies war ein denkwürdiger Moment und dessen war er sich klar bewusst. Sonst war er immer die Person im Krankenbett und er war immer seinem Schulleiter zugeneigt gewesen, egal was der auch für eine Ansicht gehabt hatte, nie wäre es Harry in den Sinn gekommen, anders zu handeln, als ebendieser es erwartete. Jetzt war alles anders, er konnte seinen Schulleiter als einen neuen Menschen betrachten, mit einer gewissen Distanz und Kühle. Er war nicht mehr abhängig von ihm, Dumbledore hatte ihn gehen lassen und respektvoll musste Harry sich eingestehen, dass ebendieser das gut machte, denn er lächelte leicht, nicht ohne einen gewissen Abschiedsschmerz verbergen zu können, denn er wusste ebenfalls, dass alles was bis hierher passiert war, sich soeben verändert hatte.

„Dad, ich war- es tut mir leid, dass ich nicht bei dir war", er sah seinen Vater an, die langen schwarzen Haare waren ihm ins Gesicht gefallen, seine Haut noch fahler als sonst und die Knochen stachen leicht hervor. Die meisten Wunden und Brandmale fingen an zu heilen und Snape bewegte sich auch wieder anmutiger und selbstsicherer so wie Harry es von ihm gewohnt war, seine Stimme war aber etwas weicher, was eventuell, aber nur eventuell daran lag, dass er jetzt zu seinem Sohn sprach: „Du siehst aus wie ein kleines Schreckgespenst, nur weil ich so schrecklich aussehe, musst du es mir nicht nachtun. Aber mach dir keine Sorgen, ich hatte heute Nacht einen ruhigen Schlaf und du hast dir deinen Schlaf auch verdient. Und jetzt", er schlug die Decke zurück, Harry zuckte leicht zusammen, die Beine waren noch immer übersät mit Wunden und diese verheilten schlechter, Blut und Eiter waren an den Ränder angesammelt, teilweise konnte man erahnen, dass diese Wunden nicht nur mit Flüchen sondern auch mit Folterwerkzeugen verursacht wurden, „werden wir uns wieder in die Gemäuer des Kerkers zurückziehen, denn ich muss mich auf meinen Unterricht vorbereiten", als Dumbledore sich räusperte und ansetzten wollte etwas zu sagen, sah Snape kalt auf: „ich bin frei jetzt, Professor, und ich werde wieder unterrichten, denn die Schüler müssen unterrichtet werden."

Der Schulleiter nickte langsam mit dem Kopf und verließ den Krankenflügel ohne ein weiteres Wort, aber Harry war sich sicher, dass er ihm zugezwinkert hatte. Sein Vater stand auf und wie er so neben ihm stand, fühlte Harry, wie sehr er sich das gewünscht hatte, das Gefühl, dass sein Vater jetzt zu ihm gehörte und er nicht mehr Sorge haben musste, dass er von einem seiner Treffen nicht mehr zurückkommen würde, weil seine Spionage aufgeflogen war. Sicher waren sie beiden nicht, dass stand außer Frage, aber es fühlte sich schon besser an. In kleinen Schritten in die richtige Richtung. Als sein Vater ihn in einen Umarmung zog, konnte Harry es nicht mehr zurückhalten, es brach alles aus ihm heraus, der Schmerz, die Angst um seinen Vater, die Sorge um Draco und dessen ungewisse Zukunft und die Verpflichtung, die aufgrund der Prophezeiung auf ihm lastete, dass alles lastet so auf ihm, dass er sich nicht mehr verstecken konnte hinter seiner Maske- und gerade nicht vor seinem Vater, den er schon nach so kurzer Zeit der gegenseitigen Zuneigung nicht mehr aus seinem Leben missen wollte, für den er nach den Zeiten des Hasses jetzt ohne zu zögern sein Leben geben würde...

Lange standen sie so da, ohne ein Wort zu sagen, dass war auch nicht nötig, sie wussten was sie wissen mussten, um jetzt weitermachen zu könne, sie wussten was vor ihnen lag. Aber viel wichtiger war, sie hatten jetzt ein Ziel vor Augen, sie wusste jetzt für wen und für was sie all diesen Schmerz, all diese Angst hinnahmen und was für sie dabei herauskommen konnte. Harry entging auch nicht, dass sein Vater sich verstohlen eine Träne wegstrich, als sie gemeinsam in die Kerkerräume gingen. Allein diese kleine Geste entschädigte ihn für so vieles, allein diese neue Erfahrung Sohn zu sein, mit allen guten und auch schlechten Seiten, die das Kind sein so mit sich brachten, ließ ihn schon beschwingter gehen. Dafür war es ihm wert gewesen, dass er das alles hatte missen müssen, denn jetzt konnte er es nachholen...

Nicht lange später saßen sie gemeinsam in dem Wohnzimmer, jeder mit einer Tasse Tee und Harry trug einen der Umhänge seines Vaters, der es nicht mehr mit ansehen konnte, dass sein Sohn rumlief wie ein kleiner Penner, das würde nur seinem Ruf (und vor allem und in erster Linie Snapes) schaden. „Du hast was auf dem Herzen, Kleiner", argwöhnisch zog Snape die Augenbraue hoch, Harry durchzog es leicht, manche Mimiken deutet er immer noch zu stark, er entspannte sich und sagte nur: „Draco wird siebzehn in den Ferien und er muss nach Hause kommen", er sah seinen Vater vorsichtig an, er hatte nicht vorgehabt ihm gleich wieder mit diesem Thema zu belasten, doch es konnte auch nicht auf die lange Bahn geschoben werden, denn schließlich würden die Ferien in einer Woche beginnen. Snape sog die Luft ein und atmete gleich wieder aus: „Mir bereitet die Vorstellung Sorge, dass du ihm einen Rat gegeben hast und da du unzweifelbar mein Sohnbist, kann ich mir vorstellen, was das für einer war. Doch erhat gerade gesehen, in welche Gefahr er sich gibt. Was hast du ihm zu seinem Schutz vorgeschlagen?"

Harry zögerte leicht, er nahm sich seine Teetasse und rührte nervös mit dem Löffel in ihr. „Phönix, ich habe dich was gefragt. Und das Umrühren würde sich eventuell lohnen, wenn du etwas zu deinem Tee hinzufügst, Zucker beispielsweise..." Harry sah auf, sein Vater war langsam leicht angesäuert und er zog es vor, diesen Zustand nicht weiter zu erhitzen und sagte leise. „Er soll als Doppelspion arbeiten", „Was?", sein Vater war aufgesprungen und kam um den Tisch und vor seinem Sohn zum Stehen. „Ich habe gesagt...", fing Harry wieder an, aber Snape unterbrach ihn barsch: „Ich weiß was du gesagt hast, okay ich gebe zu- „was" zu sagen war etwas einfallslos", Snape war total in Rage, „vielleicht trifft es, bist du irre- etwas besser. Wie lange standest du denn unter dem Einfluss Dumbledores, bist du völlig von Sinnen, der eine ist weg, dann folgte ihm sogleich der nächste?" „Aber ich dachte", fing Harry wieder an. „Wenn das keine Neuigkeit ist", murmelte Snape in seinen nichtvorhandenen Bart. Harry wurde langsam erbost: „Dad, jetzt hör mal, ich weiß genau, dass das nicht die idealste Lösung ist, denn wenn es ebendiese geben würde, hätten wir sie auch gewählt. Aber er will seine Familie nicht verlieren und das kann ich vollkommen nachvollziehen, denn ich weiß doch was das bedeutet. Und ich wusste keinen anderen Weg um die Sicherheit zu besitzen, dass wenn wir gewinnen sollten, ich meinen Freund nicht an die schlechte Seite verliere, nur aufgrund der Tatsache, dass wir nicht genug Vorkehrungen getroffen haben. Er wird sich beim Ministerium melden und das zu einer vertrauenswürdigen Person, die sicher keinen Kontakt zu Todessern hat und dann trotzdem die Position uns später helfen zu können..."

Sein Vater nickte leicht, unruhig ging er im Zimmer auf und ab und drehte sich dann um: „ich weiß auch bei wem. Meine Schwester ist ja aus Amerika hierher gekommen, wir werden uns einfach an das Ministerium da wenden und diese werden unseren Standpunkt vertreten und es kann einfach nichts nach außen dringen, so weit ist selbst der dunkle Lord noch nicht vorgedrungen." Die kalte Miene seines Vaters erhellte sich leicht. „Ich werde mit Selen sprechen, dann kann sie morgen oder übermorgen mit Draco dorthin und er ist zurück, ohne das jemanden groß auffällt und alles ist vorher geklärt. Dann können wir in besseres Gewissens in die Höhle des Löwen lassen, denn solange Lucius da ist, wird Draco nichts passieren und wir haben eine Absicherung."

Harry fiel sprichwörtlich ein Stein vom Herzen und er ließ ein kleines Lächeln auf sein Gesicht um dann wieder Ernst zu werden: „Ich weiß gar nicht, ob ich dir das überhaupt erzählen durfte, denn immerhin hat er es mir nicht erzählt, damit ich gleich weiterlaufe..."

Sein Vater grinste leicht: „Darum wirst du dir keine Sorgen machen müssen, ich bin mir sicher, dass er mir das auch erzählt hätte, wenn ich nicht diesen ungewohnten Umstand gehabt hätte, dass ich im Krankenflügel sein musste, ich hoffe das wird für lange Zeit das letzte mal gewesen sein..." „Tja, wir können ja vier Jahre warten und dann wird Ron dich heilen, so als ausgebildeter Heiler kann er das gewiss", er grinste frech und sein Vater sah ihn bitterböse an: „Bevor ein Weasley mich verarztet gehe ich freiwillig- und wenn es sein muss krieche ich auch- in den Krankenflügel", sein Vater war schwerst verärgert und bedachte seinem Sohn mit einem bösen Blick, der ihn schnell dazu veranlasste das Weite zu suchen, gerade mal, weil ihm klar wurde das er sonst auch noch den Mittag verpassen würde und dann somit erst am Abend etwas hätte essen können, denn die Elfen in der Küche besuchte er nur ungern, nicht dass ihm noch Kreacher über den Weg lief.

Als er die Große halle betrat machte er sich gerade auf den Weg zu Draco und erst kurz bevor er ankam, verstand er, warum dieser die ganze Zeit leicht mit dem Kopf schüttelte, was würde das für ein Aufstand werden, wenn Harry Potter normal mit Malfoy reden würde. Harry rettete sich indem er nur sagte: „Dein Hauslehrer lässt dir über mich als Bote", er verzog dabei angeekelt das Gesicht um Nott, der ihn unverhohlen ansah, abzulenken, „ausrichten, dass du nach dem Essen in seinem Büro erwartet wirst." Ohne eine Reaktion abzuwarten ging Harry weiter, um sich am Gryffindor Tisch nieder zu lassen, wo ihn schon einige verwirrte Augenpaare ansahen, die schon ganz verwundert von seinem plötzlichen und eiligen Verschwinden heute Morgen, mit Pyjama, dann war er Stunden verschwunden und tauchte zum Mittag auf, nicht ohne ein Umweg über den Slytherintisch, wo er ausgerechnet mit Malfoy geredet hatte und nun saß er am Tisch lud sich Kartoffeln auf, als ihm siedeheiß einfiel, dass er einen Umhang seines Vaters trug, der mit einigen Löchern, die beim Tränkebrauen oftmals entstanden, deutlich darauf hinwies...

Doch Hermione griff schleunigst ein, um keine Unruhe aufzubringen: „Du musstest also wieder bei Snape aufräumen, ist er den inzwischen wieder da? Seine Aushilfe in den Staaten wird doch auch mal beendet sein?" Harry atmete erleichtert auf und er sah, wie die Spannung sich am Tisch löste und einige der fragenden Blicke sich geklärt hatten und die ersten sich wieder ihren Gesprächen zuwanden ohne die Antwort Harrys abzuwarten, wie immer hatte alles einfache und plausible Erklärungen. „Ja, er ist wieder da, deswegen musste ich ja einen seiner Botengänge erledigen, nicht das einer seiner schleimigen Slytherin das hätte tun können."

So ging das Essen in Ruhe weiter, am Ende konnte Harry dann sehen, wie Draco sich mit Selene im Geleit auf den Weg machte in den Kerker zu seinem Vater zu gehen, der natürlich seine Schwester geschickt hatte, da er ja nicht ahnen konnte, dass sein Sohn schon irrtümlich etwas ausrichten musste, um seinen Schein zu wahren. So musste Harry wieder den Wunsch unterdrücken, einfach mal der sein zu könne, der er war und er konnte nicht einfach mit und dem Gespräch beiwohnen, denn er musste jetzt als Harry Potter zum Training. Und sich darauf freuen. Und doch konnte er den Blick nicht abschütteln den Draco ihm zugeworfen hatte, indem auch er signalisierte, dass er nur zu gerne mit seinem Freund gegangen wäre...