Danke, danke, für eure Reviews, das war richtig schön für mich. Und das sogar ein Schwarzleser gestanden hat, das hat mir echt Freude gemacht, so dass ich super durchstarten konnte, hätte nicht gedacht, dass meine Kreative Ader so angeheizt werden kann... Und hilft sogar gegen Migräne Attacken, ihr seid einfach die besten. Doch trotzdem es heißt Abschied nehmen, da müssen wir der Wahrheit ins Auge sehen ;-)
Die letzten Jahre waren mit Sicherheit nicht einfach gewesen. Es ist nicht einfach gewesen, gegen die eigenen Dämonen zu kämpfen, die einen beherrschen, dich steueren. Es ist nicht einfach gegen Dinge zu kämpfen, denen man Jahrelang gefolgt war. Es ist nicht einfach Wege zu verlassen, die man schon automatisch gegangen ist. Es ist nicht einfach neu zu denken. Es ist nicht einfach zu kämpfen, wenn man den Feind nicht erkennen kann. Es ist nicht einfach alles hinter sich zu lassen, wenn man nicht weiß, wofür man das tut...
London, England
Die Umgebung strotzt vor Armut, Krankheit und Elend. Keine Überraschung also, dass er sich hier so zuhause fühlte. Wenn die Regierung könnte, würde sie diesen Teil von der Straßenkarte ihrer stolzen Hauptstadt nehmen, aber dazu hatten sie nicht den Mut, wie zu so vielem nicht. Aber er hatte nicht mehr das Verlangen sich darüber aufzuregen, er wollte sein Leben leben ohne sich ständig über die Missstände aufzuregen, denn dafür wollte er nicht gekämpft haben.
Die Straßen waren leer, wie auch sonst. Der Regen fiel stetig vom Himmel, so dass man schon erstaunt war, wenn dem nicht so war. London, die Stadt, in der es immer regnete.
Er mochte den Regen, dieser machte es möglich, dass er sich verstecken konnte, ohne das er Aufmerksamkeit auf sich zog. In einem dunklen Mantel, unter einem Schirm- verschwommen mit dem Umgebung, die ihn umgab. Die Dunkelheit, die zu seinem besten Freund geworden war. Die Düsternis, die ihn verschlung, doch ihn immer wieder ausspuckte. Er wollte nicht mehr morgens aufstehen, er wollte nicht mehr das Haus verlassen. Doch irgendeine Kraft trieb ihn an, und so lief er tag füt tag suchend durch die Straßen.
Rom, Italien
Wer hätte geahnt, dass er, ausgerechnet er, in diese Stadt ziehen würde? Alleine wenn man schon der Wetterbericht liest, ärgerlich sah er auf die kleine Anzeige oben auf seiner Zeitung, die er im hellsten Sonnenschein auf der Piazza di Trevi las und übersetzte leise: Den ganzen Tag Wolkenlos, mit Höchstgrade um 35°, die Nacht sternenklar. Er konnte sich ein Knurren mit Mühe entwehren und schlug die Zeitung nach unten, um nach dem Kellner Ausschau zu halten, der schon vor 5 Minuten den Auftrag erhalten hatte, ihm endlich einen Espresso zu bringen, damit die Lebensgeister an einem frühen Morgen endlich erwachen konnten.
Sein Blick ging durch die Straßen, die kleinen Gassen, schon gut gefüllt mit Stadtbewohnern, zum Glück noch ohne diese hilflosen Touristen, die sich hier zu Hauf tummelten, selbst nach 10 Tagen noch immer nicht alleine den Weg zum Hotel fanden oder auf einmal auf der Straße inne hielten, um das Colloseum zu bewundern, an dem sie vorher fünf Mal vorbei gefahren waren, ohne das ach so kleine Gebäude zu bemerken. Sein Knurren grummelte in seiner Kehle, aber er beruhigte sich, als er den Kellner kommen sah und konnte das Knurren noch in ein „Grazie" umwandeln, doch als der Kellner ihn um seine Bestellung fürs Frühstück fragte, fuhr er ihn barsch an : „Vaffanculo." Der Angefauchte floh regelrecht vom Tisch und er konnte sich einem Grinsen nur erwehren, indem er sein Augenmerk wieder auf die Zeitung richtet und einen Schluck von seinem neuen Lebenselexier nahm. Eins musste man den Itakern ja lassen, Kaffee, davon verstanden sie etwas.
Eine halbe Stunde später bezahlte er für seinen Espresso und verließ den Platz, die Sonnenbirlle zum Schutz und den Blick, der sein Gesicht seit Jahren erfolgreich zierte, aufgesetzt, damit ihn auch ja keiner ansprach, was ihm den meisten Tag über auch gelang. Er gab es ungern zu, aber die Sonne tat ihm das Beste, das erste Mal in seinem Leben bekam seine Haut Farbe und das stand ihm gut. Weiterhin schaffte er es in den frühen Morgenstunden ohne Probleme aus dem Bett und er konnte, wenn es ihm zuviel wurde in den Katakomben verschwinden. Die Kirchen standen zu jeder tages und nachtzeit offen. Die Straßen waren weitläufig, und man konnte Stunden im Kreis laufen, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Selbst wenn ihm jemand hinter her war, er würde ihn abhängen. Hier war er das erste Mal sicher. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ihn nichts an seine Vergangenheit erinnerte. Diese Stadt konnte sich einer zu schrecklichen eigen nennen, als das sie sich um die ihrer Bewohner kümmerte.
New York, USA
Das Telefon klingelte ununterbrochen, Memos flatterten um ihren Kopf, Eulen klopften an ihr Fenster und der Monitor leuchte vor eingehenden Nachrichten auf, als wenn er einer Diskokugel Konkurrenz machen wollte. Sie versuchte ruhig zu bleiben, sie konnte das. Sie konnte mit Stress umgeben, ihre Freunde in jüngster Jugend hatten sie gelernt in den anstrengsten Situatuionen, in welchen man sich befinden konnte, die Ruhe zu bewaren, nur wenn es darum ging, sich daran zu erinnern, dass sie magische Fähigkeiten hatte, dann kam sie schon mal ins Stocken. Aber sie wollte nicht daran erinnert werden, sie wollte verhindern, dass die Bilder die sie den Tag über erfolgreich verdrängte und die des Nachts umso schlimmer über sie hereinbrachen, vor ihrem inneren Auge aufrtauchten. Wollte die Stimmen nicht hören, die sie weckten. Den Schmerz nicht spüren. Den Verlust vergessen.
Sie stieß ihren Atem herzhaft aus und strich sie ungeduldig vorwitzge Strähnen aus dem Gesicht. Wie sehr sie das Wochenende auch zu schätzen wusste, Montage waren so sehr das letzte, dass sie sich dem Trend den Sonntag als Wochentag anzusehen wohl nicht länger entziehen konnte, denn das war immer wieder die Hölle hier.
Warum sich in wenigen Stunden soviel ansammeln konnte, während sie am Donnerstag manchmal dem Stundenzeiger einen Schubs geben wollte, weil er sich nicht schnell genug vorbewegte. Mit dem Wink ihres Zauberstabes öffnete sie das Fenster, das aufgeregte Schlagen der hereinfliegenden Eulen wischte die meisten Blätter vom Schreibtisch, sie stöhnte leicht auf. Wahllos nahm sie einer Eule nach der andern die Briefe ab und erstarrte, als sie die Schrift eines Briefes erkannte. Noch vor Sekunden, war sie im größten Stress gewesen. Und jetzt gerade schien es, als wenn die Zeit angehalten wurde. Ihr lief es eiskalt über den Rücken.
San Francisco, USA
Das Herrenhaus lag mächtig auf dem Hügel. Es war lachhaft, das Haus war kaum älter als er selber und sollte als Wahrzeichen seiner Familie dienen. Seiner Familie, die auf eine lange edle Ahnenreihe zurückschauen konnte. Die höchstes Ansehen genossen hatte. Und nun, wo waren sie nun? Ein Fehler, teuer bezahlt. Es hätte schlimmer kommen können, doch je mehr Zeit verging, um so größer wurde die Schmach. Wäre es da nicht besser gewesen, wenn sie alles verloren hätten, als das sie dies hier ertragen mussten. Vergessen war die Not, in der er sich befunden hatte, vergessen waren die Worte, die gesprochen worden waren, es zählte nur noch das hier und jetzt und das war wahrlich traurig. Die stolze Familie all ihre Würde beraubt und für was?
Sie bewohnten ein wunderschönes Haus, mit all ihren alten Besitztümer, ihren Angestellten. Die Familie beieinander. Vereint. Und zu Einsamkeit verdammt. Wahnwitzig lachte er auf und konnte sich der Ironie nicht erwehren, wenn das Freiheit war, dann hatte er seine Gefangenschaft mehr genossen. Die Handschellen, die unsichtbaren, die er jetzt trug, waren schweren als jedes Bürde, die er je hatte tragen müssen.
Schritte hallten durch den Flur, er wand sich von der Fensterfront ab, die auf das Anwesen hinaus ging und drehte sich der Tür entgegen um den Hereinkommenden zu begrüßen. Es war sein Butler, der einen Brief für ihn hatte. Ein seltsames Gefühl stieg in ihm auf, wie eine Vorahnung, noch während er die Hand nach dem Brief ausstreckte, als er ihn aber in den Händen hielt und die ihm allzu bekannte Schrift las, zuckte er kurz zusammen, als wenn er sich verbrannt hätte.
London, England
Es war spät am Nachmittag, der kurze Besuch der Sonne hatte ein Ende gefunden und die Dämmerung war wieder hereingebrochen. Immernoch lief er durch die Straßen, von dieser Kraft getrieben, aber diesmal war etwas anders. Er konnte fühlen, dass sich etwas verändert hatte, als wenn die Luft heute anders roch, die Straßen ein klein wenig dunkler wären und die Sonne ein wenig schneller verschwunden wäre.
Schon mechanisch lief er seine abendliche Route ab. Diesen Teil Londons kannte er wie keine zweite. Nachdem er das Haus der Blacks von Phönix überschrieben bekommen hatte, musste er nicht mehr in der kleinen Hütte in den Wald zurückkehren, aber manchmal in Nächte wie diesen, kam er sich vor, als wenn er in die Vergangeheit zurückversetzt worden wäre und im London des Mittelsalters wohnen würde. Früher, als die Scheiße aus dem Fenster geworfen wurde, die Pest dein bester Freund werden wollte und du Mord und Totschlag als häufigste Todesursache gekannt hattest. Das Land war in eine Düsternis getaucht worden in den letzten Jahren und das war so langsam passiert, dass es keiner mitbekommen hatte, erst als es zu spät gewesen war. Und nun, war er hier alleine, in der Stadt, wahrscheinlich sogar in dem Land, denn er hatte fast zu jedem seiner Freunde und Zeitgefährten den Kontakt verloren. Denn egal, was sie einander bedeuteten, wie gerne sie sich mochten, erinnerte die Gegenwart zu sehr an die Schmerzen der Vergangenheit.
Er nahm ihnen nicht übel, dass sie verschwunden waren, schneller, als der Krieg sein Ende gefunden hatte. Einige hatte nicht darauf gewartet, dass ihr Name wiederhergestellt war, wie beispielsweise Severus, der schneller das Land verlassen hatte, als es ihm jemand zugetraut hatte. Dass sie verschwunden waren, weil sie ihre Liebe verloren hatten, wie die aufstrebende Hermione Granger, die von Ron abgewiesen wurde und sich in die Arbeit vergrub, wie man es nicht anders von ihr erwartet hatte. Genau so wie Tonks, die nicht mehr länger auf ihn warten wollte. Doch er konnte nicht, ein Fluch lastet auf ihn, er würde nicht noch einen in den Tod schicken. Er würde keinem mehr in die Verdammnis schicken, nur weil dieser ihm etwas bedeutet.
Seine Schritte wurden langsamer, seine Nase reagierte. Vertrautheit schlug ihm entgegen, neben Moder und Kälte. Sein Herz wies ihm den Weg, er spürte eine Verbundenheit, die er schon als tot angesehen hatte. Angst kroch in ihm hoch, ein Schmerz dämmerte in ihm. Seine Augen erkannten eine Gestalt in der Ecke der Gasse, er hörte leichtes Keuchen. Als er näher kam, erkannte er ein Bündel, das winselte. Vorsichtig ging er näher, keine Ahnung was ihn erwarten würde, nicht der leiseste Gedanke. Seine Hände zitterten, stärker als bei jeder seine Verwandlungen, vor denen er nun immer wieder Angst hatte. Sorge, dass die nächste es sein würde, die ihn zerriss- jetzt wo er sie alleine durchstand, Mal für Mal. Aber das war nichts, zu dem emotionalen Irrsinn, in dem er sich gerade befand. Vorsichtig ging er in die Hocke um auf gleicher Höhe mit demjenigen zu sein, der sich in den Schutz der Mauern kauerte. Woher kam diese Wellen der Zuneigung?
Sein Atem ging stoßweise vor Aufregung, doch er überwand sich und striff den Umhang über die Person um so das vermummte Gesicht auszumachen.
Schwarze verfilzte Haare kamen zum Vorschein, noch mit keinem einzigen grauen Haar durchzogen. Die Augen lagen in tiefen Höhlen, das Gesicht war ausgemengelt, die Lippen blassrot. Der Umhang war zerrissen und hing nur in Fetzten von seinem Körper, die Löcher und Risse ließen Einblick auf den zerschundenen Körper. Doch der Schmerz durchzog sich wie Blitz, der sich ausbreitet wie ein Lauffeuer, denn die Augen, die ihn streiften waren ihm so bekannt wie seine eigenen. Grüne Augen, die er immer wieder erkennen würde.
