Diesmal keine Songfic, für alle, die das schon befürchtet hatten XD

Eigentlich hab ich mit der Geschichte aus Langeweile heraus angefangen und auch weil ich keine rechte Lust hatte an "The End" weiter zu schreiben >.

Nunja, wenn euch die Geschichte soweit gefällt schreibe ich weiter XD


Since Childhood Part One

„Ran! Ran! Komm, wir gehen." Eine hübsche Frau mit hochgestecktem rotbraunem Haar stand an der Tür und suchte den vor ihr liegenden Garten nach ihrer Tochter ab. Diese schien den Ruf ihrer Mutter ignorieren zu wollen, oder vielleicht war auch ihr Spielkamerad daran schuld, dass sich niemand zeigte und der Garten so leer blieb wie zuvor.

„Na wartet", murmelte die Frau zu sich und trat mit einem Grinsen auf dem Gesicht hinaus in die warme Abendluft. Leise und darauf bedacht sich mit keinem Geräusch zu verraten schlich sie sich näher an die Büsche auf der gegenüberliegenden Seite heran.

Da, hatte sich dort nicht etwas bewegt? Es war windstill und dennoch hatten sich die Blätter des Busches, der ihr am nächsten war leicht bewegt. Dort lag also das höchst geheime Versteck in dem sich die beiden verbargen. Na gut, aber das Spiel funktionierte durchaus auch mit mehreren. Vorsichtig ging Eri zurück zum Haus, wo sie bereits von einer anderen Frau mit blonden langen Haaren erwartet wurde.

„Na, verstecken sie sich wieder?", fragte sie Eri mit einem verschmitzen Lächeln.

„Wie immer", erwiderte Rans Mutter ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen. Zusammen zogen sich die beiden Frauen etwas in den Raum zurück, so dass sie von außen nicht mehr zu sehen waren.

„Und was machen wir jetzt?", wollte die blonde Frau wissen.

„Wenn die beiden Verstecken spielen wollen, dann lass uns doch einfach mit machen", schlug Eri vor und warf einen Blick in den Garten. Noch immer hatte sich dort niemand blicken lassen. Etwas lauter fügte sie nach einer Pause hinzu: "Yukiko, was hältst du davon, wenn wir die Sonne noch etwas genießen?"

„Gute Idee", antworte die Angesprochene und konnte sich ein Lachen gerade so verkneifen.

„Ich hole uns nur schnell etwas zu trinken. Setz du dich doch schon draußen hin", schlug Yukiko vor und verschwand in Richtung Küche.

Eri hingegen betrat erneut den Garten und setzte sich auf einen der dort stehenden Stühle, wobei sie immer wieder ihre Blicke durch den Garten wandern ließ.

„So, bitte schön." Yukiko erschien ebenfalls im Garten und stellte zwei Gläser sowie eine Karaffe mit Wasser auf den Tisch, setzte sich und schenkte Eri und sich selbst ein Glas ein.

„Wunderschönes Wetter, findest du nicht auch?", begann Eri ein Gespräch.

„Ja, herrlich. Wer hätte gedacht, dass es nach dem Regen gestern heute so sonnig sein würde."

Die beiden Frauen führten ihr Gespräch weiter, redeten über ihren letzten Urlaub, wie schön doch Okinawa sei und gelangten schließlich zum Ziel ihrer Unterhaltung.

„Sag mal, findest du nicht, dass die beiden schon lange verschwunden sind?", wollte Eri von Yukiko wissen und blinzelte der anderen Frau verschwörerisch zu.

„Ach, vermutlich hat Yûsaku Shinichi wieder eine seiner Krimigeschichten erzählt und die beiden spielen das jetzt nach", winkte Yukiko ab.

„So wird es wohl sein", erwiderte Eri und lehnte sich ihn ihrem Stuhl zurück.

„Ich wundere mich aber immer wieder, dass sich Ran zu Detektivspielen hinreißen lässt. Shinichi lässt sie doch dabei immer den Verbrecher spielen."

„Nein, nein. Erst letzte Woche habe ich gehört, wie er sie mit „Watson" angesprochen hat. Aber es stimmt schon, Ran ist wirklich oft die Gejagte", antwortet Yukiko und schenkte Wasser nach.

„Und dabei bin ich mir sicher, dass Ran sich auch als Detektivin gut machen würde. Es wäre doch wirklich mal nett, wenn die beiden die Rollen tauschen würden", grübelte Eri.

„Ja, das wäre sicher lustig. Stell dir doch mal Shinichi vor, wenn er vor Ran davon läuft", Yukiko kicherte vor sich hin und auch Eri fing an zu lachen.

„Das würde ich zu gerne sehen. Und wenn Ran ihn dann schnappt wird sie sicherlich rufen,Ergib dich, ich bin Sherlock Holmes! Du hast keine Chance!".

Beide Frauen mussten bei der Vorstellung einer solchen Szene noch mehr lachen und hätten fast die kleine Person nicht gesehen, die nun entrüstet im Garten stand.

„Aber Mama, das geht nicht! Ran kann niemals ein richtiger Detektiv sein!", verkündigte ein Junge von sechs Jahren. Immer noch lachend wandte sich Yukiko ihrem Sohn zu.

„Ach und warum nicht?", wollte sie wissen, wobei sie Eri einen kurzen triumphierenden Blick zuwarf.

„Na, das ist doch einfach. Alle guten Detektive sind Männer. Frauen sind dazu nicht schlau genug", erklärte er. Ein Räuspern hinter sich ließ ihn die Sache aber noch einmal überdenken und hastig fügte er mit einem nervösen Blick über seine Schultern hinzu: „aber sie kann mein Assistent sein."

Das Mädchen, das hinter ihm aufgetaucht war bedachte ihren Spielkameraden mit einem bösen Blick und stürmte an ihm vorbei zu ihrer Mutter.

„Für einen Assistenten bin ich dir wohl schlau genug, was? Aber den nächsten Verbrecher kannst du alleine suchen. Ich werde dir nicht mehr helfen. Spiel doch mit jemand anderem."

Wütend blieb sie neben ihrer Mutter stehen und sah zu ihr auf.

„Können wir jetzt gehen? Shinichi nervt!", drängte Ran ihre Mutter, die unbemerkt von den beiden Kindern Yukiko zublinzelte. Dann nahm sie ihre Tochter an der Hand und wandte sich zum Gehen. Yukiko begleite die beiden zur Haustür, während Shinichi stur im Garten stehen blieb.

Hatte sie das gerade wirklich so gemeint? Wollte sie nicht mehr mit ihm spielen? Der Junge bekam es mit der Angst zu tun und flitze wie ein geölter Blitz den anderen nach. Gerade als sich Eri von Yukiko verabschiedete erreichte er die Haustür. Ran war schon vorgegangen und wartete ungeduldig am Eingangstor auf ihre Mutter. Ein kurzer Blick zu dem Mädchen genügte Shinichi. Sie war wirklich sauer auf ihn. Oje, was hab ich jetzt wieder angestellt, fragte er sich. Neben seiner Mutter stehend sah er wieder zu Ran und just in dem Moment drehte sie schnell ihren Kopf zur Seite. Sie hatte also zu ihm gesehen! Na bitte, freute sich der kleine Junge, so schlimm kann es doch nicht sein. Sie sieht mich ja noch an.

„Fein, also dann gute Nacht", verabschiedete sich Eri und ging zu ihrer Tochter. Bevor die beiden das Grundstück durch das Tor verließen fasste sich Shinichi ein Herz und trat auf die Stufe hinaus.

„Ran!", rief er dem Mädchen hinterher und zu seiner Erleichterung dreht sie sich zu ihm um.

„Bis morgen, okay?", fragte er nun doch etwas unsicher.

Ran betrachtete ihren Spielkameraden einige Augenblicke skeptisch, dann erhellte sich ihr Gesicht und sie schenkte ihm ein Lächeln.

„Ja, bis morgen. Aber dann bin ich der Detektiv und du der Verbrecher."

Nun war es Shinichi, der einen Moment zu überlegen schien.

„Na gut, dann bist du der Detektiv!", versprach er Ran und zusammen mit Yukiko winkte er seiner Freundin und deren Mutter nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren.