Kapitel 1
Die Sonne schien hell und warm und eine leichte Brise bewegte die Blätter eines alten Kastanienbaumes hin und her.Der Kastanienbaum stand schon seit unzählbaren Jahren in einem Garten eines alten Herrenhauses und hatte eine Menge Kinder aufwachsen sehen.Im Sommer diente er als Kletterbaum und im Herbst waren seine Früchte ein Spielzeug für die Kinder der Hausbewohner.Könnte der Baum sprechen,hätte er von vielen Menschen und Lebensgeschichten erzählen können,die alle irgendwo etwas Besonderes waren.Doch die Familie,die jetzt in dem Haus,in dessen Garten er stand,wohnte,war mit Abstand die Außergewöhnlichste,die der Baum je um sich gehabt hatte.Es handelte sich hierbei nicht um eine Arztfamilie,deren Kinder später besonders berühmte Wissenschaftler wurden oder einen Händler,der mit seinen Geschäften zu besonderem Reichtum kam.Nein,diese Familie war in keinerlei Hinsicht besonders bekannt und doch etwas ganz Besonderes.Die Familie war eine magische Familie und ihr Sohn zeigte schon in jungen Jahren ein Talent für Magie.
Nun konnte der Baum aber nicht sprechen und er hatte ebensowenig ein Interesse an den Menschen,die um ihn herum geboren wurden und starben und so bewegten sich nur seine Blätter im Wind und er spendete etwas Schatten.
Im Haus,in dessen Garten er stand,herrschte das übliche Treiben.Eine Frau mittleren Alters wuselte durch die Zimmer und sorgte so für Ordnung.Die Zimmer,die früher nur mit Hilfe meherer Dienstmädchen sauber gehalten werden konnte,schaffte sie locker.Sie war eine Hexe und 5 Dinge gleichzeitig zu machen,stellte für sie nicht das geringste Problem dar.
Es war Nachmittag und deshalb befand ihr Mann sich wie üblich auf der Arbeit.Er arbeitete als Auror,ein Beruf,den kein anderer Hausbewohner jemals ausgeübt hatte.
Der Sohn der Familie war an diesem Nachmittag nicht zu Hause.Er hatte sich mit ein paar Kindern eines nahegelegenen Dorfes an einem kleinen Fluss verabredet.Der Junge hatte zwar durchaus schon gezeigt,dass er einmal ein talentierter Zauberer sein würde,jedoch hatte er noch keine Ausbildung in Zauberei und konnte seine magischen Kräfte nicht kontrollieren.Dies ermöglichte ihm aber auch unbeschwert mit Muggel-Kindern,Nichtmagiern,zu spielen ohne großartig aufzufallen oder sich ihnen überlegen zu fühlen, wie es bei vielen anderen Zaubererkindern wohl der Fall war.Bei den Kindern aus dem Dorf war er sogar durchaus beliebt,obwohl keines von ihnen jemals das Haus des Jungen, James war sein Name, betreten hatte und man auch den Vater oder die Mutter nie im Dorf sah. James hatte viele ungewöhnliche Ideen und ein Talent dafür sich bei Streichen nicht erwischen zu lassen. Ebenfalls auffallend war sein herausragender Sinn für Gerechtigkeit und sein Hass auf Gewalt. Dies war ein Grund, weshalb viele Kinder mit ihm ihre Zeit verbrachten, obwohl sie so wenig von ihm wussten. Er hatte nicht nur tolle Ideen für Spiele und Streiche, sondern er beschützte jeden auch gegen Größere und schaltete sich bei Unegrechtigkeiten immer ein. Es war also in vielerlei Hinsicht gut mit James befreundet zu sein.
An diesem Nachmittag war James nun mal wieder mit einigen Kindern aus dem Dorf verabredet. Der Fluss, an dem sie spielten, war nicht breit und die Strömung war bis auf ein paar weniger Ausnahmen eher schwach. Allerdings schwammen immer wieder viele kleine Fische durch den Fluss, auf dem Weg zu einem größeren,in denen ihrer mündete. Die Jungen um James hatten schon vor längerer Zeit eine besonders schöne Stelle entdeckt. Eigentlich war das Ufer des Flusses zugewachsen mit hohem Gras, aber die Jungen hatten einen kleinen Teil entdeckt, wo sich nur Sand und Steine befanden. Man musste sich zuerst zwar einen Weg durch das wuchernde Gras drumherum machen und einigen Brennesseln ausweichen, was durchaus Zeit kosten konnte, aber das war eine durchaus lohnende Geschichte."Ihr" Platz war immer ruhig, nur das Plätschern des Wassers oder das Quaken der Frösche war zu hören und an diesem Nachmittag auch das Rufen und Lachen der Kinder .Sie waren zu siebt, zwei Mädchen, fünf Jungen.Die beiden Mädchen saßen im Sand und hielten ihre Füße ins Wasser.Da es warm war, war dies eine gelungene Abwechslung. Ab und zu schwamm ihnen ein Fisch gegen den Fuß, was sie jedes Mal erschrocken aufschreien ließ. Die Jungen hatten alle ihre Schuhe ausgezogen und standen im Wasser, den Blick auf die Wasseroberfläche gerichtet. Sie spielten wieder einmal eines ihrer selbsterdachten Spiele. Wer einen Fisch mit bloßen Händen fangen konnte, bekam 3 Punkte, wer einen der seltenen Frösche fing fünf. Und so wateten die Jungen nun durch das Wasser und suchten nach Fischen und Fröschen. Es hatte an diesem Nachmittag schon einige Fangversuche gegeben und bei dem spektakulärstem war Thomas, ein kleiner, rundlicher Junge, der James immer wegen seines Muts anhimmelte, der Länge nach im Wasser gelandet. Seitdem war allerdings nicht mehr viel passiert und es war immer noch James, der als Einziger 2 Fische gefangen hatte. Seine Freunde fragten sich immer wieder, wie James es schaffte jeden noch so kleinen Fisch zu fangen, sogar wenn es so aussah, als gäbe es überhaupt keine Chance mehr ihn zu halten. James erntete dafür natürlich immer bewundernde Blicke, war es seinen Freunden bisher doch nur sehr selten gelungen überhaupt einen Fischen mit den Händen zu angeln und er grinste immer etwas verschämt, als hätte er gemogelt.
Gerade als das Spiel langweilig zu werden schien, schossen James Hände blitzschnell ins Wasser und packten zu. Als er sich auf seine Freunde zu bewegte und triumphierend grinste, öffnete er die Hände und zeigte ihnen einen kleinen, zappelnden Fisch.
"Punkt 7,8 und 9,meine Herren!Das holt ihr nicht mehr auf!",sagte James und grinste noch etwas breiter.
"Mann,James!Wie machst du das?Das kann doch echt nicht angehen, dass du immer mindestens 3 Fische fängst und wir anderen uns freun,wenn wir einen berühren!Das ist ja fast schon wie Zauberei!",kommentierte Lucas den Fang und es klang fast wie eine Beschwerde.
Lucas, war ein hochgewachsener Junge mit Sommersprossen und Brille. Er war eigentlich ein eher feiger Junge, der schlecht verlieren konnte, aber James mochte ihn trotzdem.Vielleicht, weil er ebenfalls eine Brille trug und wusste, wie es war ständig "Brillenschlange" genannt zu werden(auch,wenn es ihn mittlerweile nicht mehr im Geringsten störte)
"Vielleicht ist es einfach Talent",konterte James, klang aber deutlich verlegen und macht den Eindruck, dass es ihm unangenehm war.
"Hey,Jungs!Lasst uns langsam zurückgehen.Ich muss pünktlich zu Hause sein und der Gewinner steht ja sowieso fest",meldete sich Mary zu Wort, ein Mädchen,das etwa 2 Jahre älter als James war und flammendrote Haare hatte.Ihre Freundin Christina begleitete sie immer, was James sehr schade fand, da Mary ihm gefiel.Er würde gerne etwas Zeit mit ihr verbringen ohne ein Anhängsel zu haben, das eine normale Unterhaltung unmöglich machte. Aber heute waren sowieso zu viele andere Kinder dabei, dass er keine Hoffnung hatte mit ihr ins Gespräch zu kommen.
Also rief er ihr zu:"Ist in Ordnung!Wir kommen.",und wandte sich an seine im Wasser stehenden Freunde:"Lasst uns gehen."
So kamen die Jungen einer nach dem anderen aus dem Wasser, während sich die Mädchen schon wieder die Schuhe anzogen, sich unterhielten und kicherten. Einer nach dem anderen trockneten sich die Jungen die Füße an einem mitgebrachten Handtuch die Füße ab und schlüpften in ihre Schuhe. Als letzter kam James aus dem Wasser und als er fertig war übernahm er, wie selbstverständlich, die Führung ihrer kleinen Gruppe und bahnte sich einen Weg durch das Gestrüpp.
---------
Etwa zur selben Zeit ein paar hundert Kilometer weiter weg war ein kleiner, dicker Junge in James' Alter auf dem Weg nach Hause. Er ging durch sein kleines Heimatdorf, eine vollgefüllte Einkaufstüte in der rechten Hand, ein Eis in der linken. Während er sein Eis schleckte, schaute er sich durchaus aufmerksam um. Eigentlich mochte er dieses Dorf, weil es so friedlich und unberührt schien. Leider galt das nur nicht für einige Einwohner, besonders nicht für die Kinder im Alter des Jungen, der Peter Pettigrew hieß. Peter hatte oft Probleme mit den gleichaltrigen Kindern,weil er dick und feige war, auch noch seit er sich irgendwie in die Gruppe um John, einem ziemlich fiesen 12-Jährigen, gemogelt hatte. Bevor er sich John und seinen Kumpanen angeschlossen hatte, war er immer von seinem älteren Bruder beschützt worden, doch dieser ging jetzt auf ein Internat. Ein ziemlich merkwürdiges Internat. Peter hielt es immer noch nicht für möglich, aber es war das Zauberinternat Hogwarts. Das erste Jahr hatte er geglaubt seine komplette Familie wolle ihm einen ziemlich üblen Streich spielen, als sie die ganzen merkwürdigen Gegenstände für Andrews(Perter Bruder)Unterricht kauften und anfingen ihm Eulen zu schicken. Aber langsam hielt Peter es tatsächlich für möglich, dass sein Bruder auf ein solches Internat ging. Andrew war einige Wochen zuvor wiedergekommen und er hatte so viele unglaubliche Geschichten erzählt, die man sich unmöglich ausdenken konnte, um seinen kleinen Bruder zu verarschen. Außerdem hatte er ihm Bilder einer Tageszeitung, von der Peter noch nie etwas gehört hatte, gezeigt und diese hatten sich bewegt! Richtig bewegt,als würde man den abgebildeten Personen direkt bei der Arbeit zusehen. Peter hatte zuerst einen riesigen Schrecken bekommen, aber mittlerweile war er fasziniert von diesen Bildern. Abends hörte er sich am liebsten Geschichten aus dem Zauberinternat an. Andrew hatte ihm von sprechenden Bildern in den Gängen, Zaubersprüchen, merkwürdigen Lebewesen und einem unglaublich beliebten Zauberersport erzählt und Peter hatte teilweise den Mund vor Staunen nicht mehr zugekriegt.Umso mehr er jedoch über diese faszinierende Welt erfuhr, umso mehr wuchs in ihm der Wunsch auch ein Zauberer zu werden und auf diese Schule gehen zukönnen(auch wenn ihm der Gedanke gefährlichen Monstern und neuen, fiesen Mitschülern zu begegnen Angst machte).Außerdem hätte er dann zumindest hier in seinem kleinen Dorf kein Problem mehr mit all den anderen Kindern und hätte wieder seinen Bruder als Aufpasser. Denn hier war er zwar in der Bande von John, der viele andere Kinder in Angst und Schrecken versetzte, aber John ließ auch seine eigenen Kumpel nicht ungeschoren davonkommen. So musste sich Peter weiterhin fiese Bemerkungen über seinen Körperumfang anhören und musste zudem ständig dafür sorgen, dass John genug Süßigkeiten zur Verfügung standen(ein so dicker Jungen wie er, musste ja genügend Süßigkeiten haben, war Johns Gedanke gewesen).Aber immerhin wurder er nicht mehr von anderen Kindern durch das halbe Dorf gejagt.
Während Peter nach links abbog und nun fast zu Hause war, machte er sich also so seine Gedanken. Auf dem Gehweg vor dem Einfamilienhaus der Pettigrews wartete schon eine kleine Gruppen Jungen und als sie ihnen erblickten,rief ein besonders großer Junge mit Hakennase und schwarzen kurzen Haaren:"Hey,Pettigrew!Wo warst du,verdammt?"
John kam einen Schritt auf Peter zu, der kurz vor seinem zu Hause stehengeblieben war und leicht in sich zusammensank.
"Ähm,also..ich war nur Einkaufen für meine Mutter und-"
"Jaja,is ja gut,Alter. Lass mal die Süßigkeiten rüberwachsen, die du gekauft hast. Wir wollen ins Kino."
Peter holte widerwillig eine Tüte roter Bonbons hervor und reichte sie John, der ihn überlegen angrinste. Daraufhin brachte er seine Einkäufe ins Haus und folgte den anderen ins Dorf.
-------------
"Remus?Bist du schon aufgestanden?"
Mrs Lupin öffnete die Tür zum Zimmer ihres Sohnes. Remus hatte sich gerade aufgesetzt. Es war schon wieder Nachmittag; Remus hatte fast einen ganzen Tag geschlafen und dennoch sah er so erschöpft aus, als hätte er die ganze Nacht durchgemacht.
"Komm runter, Schatz, es gibt gleich Kuchen. Dir wird's bestimmt besser gehen, wenn du erstmal etwas gegessen hast." Sie lächelte und ging wieder aus dem Zimmer.
Remus begann mühsam aus seinem Bett zu krabbeln. Der Gedanke an Essen ließ ihn sich keineswegs besser fühlen, aber er stand dennoch auf, um seiner Mutter diesen Gefallen zu tun. Durch die Fenster seines Zimmers drang genug Licht herein,dass er sich in seinem Spiegel erkennen konnte und augenblicklich hatte er den Wunsch, dass es wieder Nacht sein sollte. Im Spiegel sah er einen Jungen von knapp elf Jahren, der normalgroß war und braune Haare hatte. Jedoch war sein ganzer Körper mit Kratzern und kleineren und größeren Bisswunden übersät, er war dreckig und hatte Ringe unter den Augen. Obwohl er sich einmal im Monat so im Spiegel betrachten konnte, erschrak er jedes Mal wieder auf 's Neue. Von den drei bisher genannten Jungen war er wohl der bei Weitem ungewöhnlichste. Auch in ihm floss Zaubererblut. Nur war dies noch nicht alles. Leider war jedoch seine zweite Besonderheit lange nicht mehr so positiv zu sehen, wie die erste. In ihm floss zusätzlich das Blut eines Werwolfs, welches ihm das Leben wesentlich schwerer machte. Zwar war die Existenz von Werwölfen in der magischen Welt nicht einfach als Unsinn und kranke Fantasie irgendwelcher Horrofreaks abgetan worden, doch wurde Werwölfen das Leben nicht gerade leicht gemacht, um nicht zu sagen, sie wurden nicht wie normale Menschen behandelt. Nachdem Remus vor einigen Jahren von einem Werwolf gebissen worden war, waren seine Eltern mit ihm in ein kleines Haus weit weg von anderen Menschen gezogen. Zum einen damit er keine anderen Menschen verletzen konnte und zum anderen, weil in ihrem alten Wohnort noch eine weitere Zaubererfamilie gelebt hatte, die von Remus' Schicksal nichts erfahren sollte. Von seinem Schicksal wussten außer seinen Eltern und den wenigen nahen Verwandten, die er hatte nur noch ein anderer Mensch. Dieser hieß Albus Dumbledore und war, wie Remus von seinen Eltern erfahren hatte, der Leiter der Zauberschule Hogwarts. Natürlich hatte Remus schon viel von dieser Schule gehört und sich schon als kleines Kind darauf gefreut dieses Internat eines Tages zu besuchen, doch war dieser Wunsch je zerplatzt als er zum Werwolf wurde. Er stellte für die restlichen Schüler eine viel zu große Gefahr dar. Es hatte lange gedauert bis er sich damit abgefunden hatte, obwohl er diesen Schritt durchaus verstehen konnte. Nun war jedoch ein paar Wochen zuvor Albus Dumbledore urplötzlich zu ihrem Abendessen erschienen, um mit Remus und seinen Eltern zu sprechen. Remus hatte ihn überaus merkwürdig gefunden, als er mit seinem langen, langsam ergrauenden Bart und dem himmelblauen Gewand aufeinmal aus ihrem Kamin getreten war und sie alle freundlich gegrüßt hatte, während er ihn, Remus, zugezwinkert hatte. Trotz allem hatte er ihn sofort sympathisch gefunden. Und was er darauf berichtet hatte, hatte ihn sofort in diesem ersten gefühl bestätigt, denn Albus Dumbledore hatte ihm und seiner Familie eröffnet, dass er vorhatte, eine Möglichkeit zu schaffen, dass Remus auch nach Hogwarts gehen konnte. remus hatte es nicht glauben können, dass er jetzt wohl wirklich nach Hogwarts gehen konnte und wollte es daher erst glauben, wenn er den offiziellen Brief erhalten würde. In Gedanken an den Brief schaffte er es endlich sich von seinem unschönen Spiegelbild abzuwenden, sich anzuziehn und hinunter in die Küche zu gehen, in der Hoffnung, dass heute vielleicht endlich der Brief gekommen war.
-----------------------------
Während nun also James gerade auf merkwürdige Art und Weise allen Brennesseln auf dem Weg vom Fluss zurück auswich, Peter Popkorn kaufte, von dem er nie auch nur eines selbst essen würde und Remus seiner Mutter zu Liebe ein Stück Kuchen verdrückte, verbrachte in London gerade ein ebenfalls fast 11-Jähriger Junge seinen Nachmittag. Besagter Junge lebte zwar, wie gesagt, in London, sodass man meinen könnte, es sei fast unmöglich, dass man dort als Magier unerkannt leben könnte und er damit aus einer nicht allzu magischen Familie stammte, doch gerade das wäre wohl der fälscheste Schluss, den man ziehen könnte. In dem Haus, wo der Junge wohnte, dem Grimmauld Platz Nr.12, war nichts, wie in normalen Muggle-Häusern und das war doch recht erstaunlich, da das Haus von außen kaum, um nicht zu sagen gar nicht von den Häusern 11 und 13 zu unterscheiden war. Schon wenn man das Haus betrat, stellte man fest, dass es wesentlich größer sein musste, als es von außen den Anschein machte. Man kam zuerst in eine dunkle Eingangshalle und sollte schwerlich einen Raum finden, der heller erleuchtet war als diese. Überall spendeten nur Fackeln etwas Licht, welches aber das unwohle Gefühl, dass einen normalen Menschen wohl beschlich, wenn er sich hier umsah, nur noch vergrößerte. Der Junge, der hier gerade einen tristen Nachmittag verbrachte, hatte allerdings nie ein Haus betreten, welche vielleicht etwas behaglicher wirkte als das, in dem er wohnte, sodass er sich auch an den Hauselfenköpfen, die in seinem Haus aufgereiht waren, nicht mehr störte. Überhaupt störte ihn kaum, was andere Menschen als gruselig empfanden, denn unheimliche Dinge gab es in seinem Zuhause genug. So befand sich im dritten Stock des Hauses eine Bibliothek, in der man nicht etwa die Bücher von Charles Dickens oder die Märchen der Gebrüder Grimm fand, sondern eine Vielzahl an Büchern die schwierige Folterflüche, todbringende Tränke und schwarze Magie thematisierten. Schwarze Magie beschrieb das Haus sehr gut, denn es handelte sich hierbei um das Heim der Familie Black, einer der wohl schwarzmagischsten und mugglehassensten Familien in ganz England. Es war daher schon relativ ironisch zu betrachten, dass ihre Nachbarn allesamt Muggle waren. Die Familie Black war in schwarzmagischen Kreisen über die Zeit zu einer der einflussreichsten Vertretern der dunklen Seite der Zauberei aufgestiegen und übte mittlerweile großen Einfluss auch auf die normalen Zauberer aus. Viele Zauberer fürchteten die Blacks, andere hegten große Abneigung gegen sie, da die Blacks nie eine Gelegenheit ausließen, Mugglen ihr Existenzrecht abzusprechen, sowie Halbblüter und die, die sich mit ihnen abgaben, als minderwertig zu bezeichnen. Ganz davon zu schweigen, dass sie natürlich auf Grund ihrer Reinblütigkeit das beste waren, was die magische Gesellschaft zu bieten hatten. Durch all diese Tatsachen war es kein Wunder, dass der 10-Jährige Sirius, der älteste Sohn der Familie Black und sein jüngerer Bruder Regulus in ihrem ganzen Leben bisher nur mit schwarzer Magie und schwarzen Magiern in Berührung gekommen waren. Obwohl Sirius der Ältere und zusätzlich der Erbe der Familie Black war, wurde er von vielen mit Skepsis betrachtet. Nicht etwa, weil seine magichen Künste zu wünschen übrig ließen, das auf keinen Fall, denn schon als kleiner Junge hatte er von seinem Vater die ersten Sprüche, die man als Kind zum Duellieren gebrauchen konnte gelernt und zur Perfektion gebracht. Nein, sein Bezug zu den dunklen Künsten schien nicht der zu sein, den sich die Blacks und ihre Bekannten erhofft hatten. Denn obwohl Sirius viel über schwarze Magie gelernt hatte und viele schwarze Magier kannte, zeigte er kaum Interesse an alledem. Zwar war auch ehr mit der für die Blacks typischen Arroganz geschlagen und sich seines Könnens und seines reinen Blutes bewusst, doch hörte man ihn selten schlecht über Muggel, Schlammblüter oder Halbblüter reden und von sich aus wollte er auch nichts über schwarze Magie wissen. Erst wenn sein Vater ihn zu sich kommandierte, um ihm Geschichten über Ahnen und wichtige Vertreter im Kampf gegen unreines Blut erzählte, wenn er ihm Bücher über Zaubertränke und Folter zum Lesen gab oder wenn er ihm einen neuen Zauberspruch beibrachte, erst dann kam Sirius Black aktiv mit schwarzer Magie in Berührung und nahm sie nicht einfach nur unterbewusst als einen Teil seines Lebens war. Ganz anders war sein jüngerer Bruder Regulus. Schon als kleines Kind hatte er gierig die Geschichten über die heldenhaften Vorfahren in sich aufgesogen und bettelte ständig bei seinem Vater neue Tränke oder Sprüche zu lernen. Leider war er zwar nicht mit Sirius außergewöhnlichem magischen Können gesegnet, doch sein Interesse an schwarzer Magie ließ ihn bei seinen Eltern und dessen bekannten zum perfekten Sohn aufsteigen.
An diesem Nacmittag verbrachte Sirius nun also wieder einen Nachmittag auf seinem Zimmer. Er stand am Fenster und beobachtete ein paar Kinder am Ende der Straße beim Ballspielen. er hatte noch nie mit ihnen gespielt und obwohl er gerne mal einfach so auf der Straße mit einem Ball spielen wollte, hatte er nicht das Verlangen zu diesen Kindern zu gehen. Immerhin war er Sirius Black und würde gegen so ein paar Muggelkinder sowieso gewinnen. Aber bald würde Sirius nach Hogwarts kommen und dann würde er endlich mit seinesgleichen zusammentreffen. Er kannte viele Kinder(schwarz-)magischer Familien doch diese waren meist älter als er und schon seit ein paar Jahren in Hogwarts. Außerdem fand er viele von ihnen nicht sonderlich sympathisch und hoffte daher in Hogwarts Leute kennenzulernen mit denen er so seinen Spaß haben würde. Denn bisher kannte er auch noch niedmanden, der in den ersten Jahrgang des Slytherin Hauses kam.Über Hogwarts wusste Sirius sehr gut Bescheid, da seine älteren Cousinen Bellatrix und Narzissa ihm schon davon berichtet hatte. Auch seine Cousine Andromeda hatte ihm schon von Hogwarts erzählt(und ihre Erzählungen hatten ihm an besten gefallen, da sie sich nicht ausschließlich um Slytherin drehten), doch mit ihr durfte er nicht mehr reden, da sie eine Ravenclaw geworden war und seine Eltern Angst hatten, sie könnte ihren ohnehin schon etwas unnormalen Sohn noch zu einem Ravenclaw machen. Bisher waren alle Blacks in Slytherin, dem Haus der Reinblüter und größtenteils später schwarzmagischen Zauberern gewesen. Von daher stand es für Sirius außer Frage, dass er auch in dieses Haus kommen würde, wobei er sich auch schon mal bei dem Gedanken erwischt hatte sich zu wünschen in ein anderes Haus zu kommen und nicht ständig mit seinen Cousinen und den Freunden seiner Familie rumhängen zu müssen. Doch dieser Gedanke war geradezu himmlisch, um war werden zu können. Während er nun am Fenster stand und wartete, hörte er unten in der Eingangshalle Lärm. Wahrscheinlich hatten sie Besuch bekommen und er musste sich wieder mit den ätzenden Sprösslingen der Malfoys oder Lestranges oder noch viel schlimmer seinen Cousinen abgeben. Und genau wie er vermutet hatte, öffnete im nächsten Moment der kleine, schmuddelige Hauself Kreacher seine Zimmertür.
"Mrs Black wünscht, dass sie den Besuch begrüßen, Sir", quieckte er und deutete eine kleine Verbeugung an.
"Wer ist denn da?", fragte Sirius leicht mürrisch. Er hatte keine Lust sich zu unterhalten.
"Ihre Cousinen, mein Herr.",antwortete der Hauself und ging einen Schritt zur Seite damit Sirius widerwillig an ihm vorbei gehen konnte.
Author notes: So, meine erste Geschichte! Wär ganz toll, wenn's Reviews gäbe, als Ansporn weiterzuschreiben und natürlich um zu wissen, was ich besser machen kann. ;) Das erste richtige Kapitel ist schon fast fertig und auch schon ein ganzes Stück länger als dieses hier. Ich denke, es lohnt sich weiter zu lesen
