8. Argumente

Commodore Norrington liess sich ohne Hast auf einem der Stühle nieder am grossen Tisch in der Offiziersmesse und betrachtete den Piraten, der vor ihm stand, die Hände noch immer in Ketten gelegt und ihm einen Blick zuwerfend, als könnte er kein Wässerchen trüben. Der Offizier sass einige Minuten schweigend da, als würde er über etwas nachdenken, ehe er die Wachen fortschickte.

"... und Gilette, ich wünsche unter keinen Umständen gestört zu werden. Ich denke, Mr. Sparrow und ich haben einiges zu besprechen, das unsere ganze Aufmerksamkeit erfordert."

Kaum waren die Soldaten an Deck zurückgekehrt, erhob sich der Commodore und ging, noch immer den Piraten musternd um ihn herum. Er spürte, wie sehr Jack auf einen Augenblick wartete, um zu reagieren, um sein Schicksal wieder selbst in die Hand zu nehmen, doch die Gelegenheit würde er ihm nicht bieten. Nie wieder würde ihm Jack Sparrow entkommen. Nicht mehr, bis er an einem Galgen hing in Port Royal. Jeder einzelne Muskel des Piraten war angespannt und er verfolgte jede Bewegung Norringtons aus dem Augenwinkel mit, obgleich er den Anschein völliger Gleichgültigkeit zu vermitteln versuchte. Er musste das hier gut machen, wenn er nicht Wills Leben unfreiwillig beenden wollte. Solange noch ein kleiner Funke Hoffnung bestand, musste er alles daran setzen, dem Kleinen zu helfen. Schweigend wartete Jack, was nun kommen würde.

"Nun, Mr. Sparr..."

"Captain... ich bitte euch, Commodore... Captain Sparrow, wenn ihr so gut sein wollt?"

Ungläubig hielt Norrington in seiner Bewegung inne und hielt den Blick des Piraten fest. Dieser Kerl stand vor ihm, gefesselt und in Ketten gelegt, wissend, dass auf ihn der Galgen wartete und verlangte von ihm, einem ranghohen Offizier der Royal Navy, Captain genannt zu werden. Unfreiwillig huschte ein Lächeln über das Gesicht des Commodores. Das war so absurd, dass es bereits wieder amüsant wurde.

"Natürlich... ich denke, es wird Zeit, sich nochmals über die Argumente zu unterhalten, die ihr liefern könnt. Ihr habt mich nicht vollends überzeugt, MISTER Sparrow. Ihr solltet das nachholen."

Jack sog die Luft zwischen den Lippen ein, fast körperliche Schmerzen empfindend, weil ihm der gebührende Titel verweigert wurde. Doch es ging um anderes, Wichtigeres jetzt, so ging er mit einem entschuldigenden Lächeln darüber hinweg und liess seine Stimme so freundlich und schmeichelnd klingen wie nur irgend möglich, während er Norrington beobachtete, der sich wieder auf seinem Platz nieder liess und mit hochgezogener Augenbraue wartete. Er hatte die Anspielung an Deck sehr wohl verstanden und auch wenn er sich niemals freiwillig einen königstreuen Mann in sein Bett holen würde, so konnte Jack doch zwischen "wollen" und "unausweichbar" unterscheiden.

"Ich könnte es euch erklären, werter Commodore. Ich könnte euch erklären wie ich mich euch nähere und mich zwischen eure Beine knie, ich könnte euch genau erläutern, was ich tun werde, sobald ich euch von dieser abscheulich engen Uniformhose befreit habe, wie ich euch massiere und verwöhne mit meiner Zunge, bis ihr euch nicht mehr zurückhalten könnt. Wohl wahr, ich könnte euch das so gut erklären, dass ihr meine Argumente ganz genau verstehen würdet..."

Jack liess seinen Blick betont langsam über den Körper des Commodores gleiten, um auf seinem Schritt zu verweilen, wo sich der helle Stoff der Uniform bereits straff spannte. Ganz offensichtlich hatte er das richtige Argument gefunden, um Norrington umzustimmen. Ihm entging nicht der beschleunigte Atem und die vor Lust verdunkelten Augen des Offiziers, der seine Beine unter dem Druck des anschwellenden Gliedes etwas spreizte und seine Hand in kreisenden Bewegungen über seine Erregung gleiten liess. Das war es, genau dahin hatte er ihn bringen wollen. Er sollte sich ausmalen was genau Jack tun wollte und wie geschickt seine Zunge wirklich war, um seinen Verstand nur mehr auf sein Verlangen lenken zu können. Vielversprechend fuhr der Pirat fort.

"... aber Commodore, ich könnte es euch auch zeigen. Meiner Meinung nach immer die bessere Methode."

Abwartend hielt Jack inne und wartete auf die Reaktion des Offiziers, der nur zustimmend nickte, schweigend und jede Bewegung des Piraten verfolgend. Die Ketten, die man Jack angelegt hatten, klirrten bei jedem Schritt, den er tat und nachdem er sich zwischen die bereitwillig gespreizten Beine des Offiziers gekniet hatte, hob er fragend die Hände. Norrington sah ihn wissend lächelnd an und schüttelte den Kopf.

"Auch wenn ihr anderer Meinung seid, Mr. Sparrow, ich bin kein Narr. Ihr müsst jetzt nichts tun, was ihr nicht mit den Ketten nicht tun könnt. Und ihr solltet es sofort tun, denn sonst wird die Black Pearl über alle Berge sein... und eure Argumente wären ganz umsonst gewesen."

Jack machte sich seufzend daran die Knöpfe der Uniformhose zu öffnen. Einen Versuch war es wert gewesen und er nun musste er mit der Situation umgehen wie sie war und das beste daraus machen. Es ging einzig darum, Will irgendwie aus Barbossas Händen zu befreien, mit welchen Mitteln auch immer. Der Commodore hob die Hüften an, damit Jack ihm die Hose leichter über die Hüften schieben konnte. Das bereits harte Glied zuckte vor Erregung, als er den heissen Atem des Piraten auf seiner empfindlichen Haut spürte. Ihm schien, dass nicht nur die Piraten Gefallen an dieser Art der Liebe gefunden hatten. Ein amüsiertes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. So war es also um die Moral der königlichen Offiziere bestellt. Interessant.

Jack musterte die dunkle Männlichkeit einen Augenblick, ehe er den Kopf beugte, um mit seiner Zunge über die Spitze zu lecken, die sich ihm einladend entgegen reckte. Seine Finger umschlossen den Schaft und hielten ihn mit leichtem Druck fest, während seine Zunge in kreisenden Bewegungen erkundete, was bald sein Mund in Empfang nehmen würde. Ein leises Stöhnen kam über Norringtons Lippen, das sich bald in ein ungeduldiges Keuchen verwandelte. Noch immer neckte Jack ihn spielerisch und zart, doch ein drängender Stoss von den Hüften des Offiziers zwang ihn, seinen Mund zu öffnen und ihm Einlass zu gewähren. Er nahm das Glied in sich auf, so tief er konnte, Stück für Stück, das würgende Gefühl weit hinten in seinem Hals zu ignorieren versuchend.

Er ermahnte sich immer wieder gute Arbeit zu leisten und den Commodore zufrieden zu stellen. Nur so bestand noch die Möglichkeit Will zu retten, wenn es dazu nicht bereits zu spät war. Aber daran durfte und wollte er nicht denken. Er konzentrierte sich nur auf das Glied in seinem Mund, das im Augenblick der Schlüssel zu allem war. Er begann daran zu saugen, fest und hart, während er seinen Kopf vor und zurück bewegte in einem schneller werdenden Rhythmus. Seine Zähne streiften dabei das sensible Fleisch auf der Unterseite und entlockte Norrington immer neue Laute der Lust.

Jack spürte wie sich die Muskeln in Norringtons Körper allmählich anspannten und ihm war klar, dass es nicht lange dauerte, bis er den Höhepunkt erreicht haben würde. Der Offizier drängte ihm seine Hüften immer wieder entgegen und stiess sein Glied unaufhörlich tiefer in Jacks Kehle, keinen Zweifel darüber lassend, wer von hinen hier das Heft in der Hand hielt. Er eroberte Jacks Mund im Sturm und kümmerte sich um nichts als seine eigene Befriedigung. Seine Hände suchten nach Halt und vergruben sich mit festem Griff in den Haaren des Piraten, der schmerzlich zusammen zuckte. Den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, genoss Norrington die heisse, feuchte Wärme, die ihn umschloss, nach Fassung ringend, damit das berauschende Gefühl, das durch seine Adern strömte, möglichst lange anhalten konnte. Und doch trieben ihn die Zunge, die seinen Schaft rieb, die Zähne, die dagegen drückten und das ständige Saugen beständig dem Ende entgegen.

Der Pirat hatte bereits mit genügend Männern das Bett geteilt um den Zeitpunkt vorauszusehen. Als würde er über einen sechsten Sinn verfügen, wollte er sich zurückziehen und den Commodore freigeben, doch der harte Griff in seinen Haaren hinderte ihn daran. Die Bewegungen des Offiziers wurden schneller und verloren jeden Rhythmus. Jack konnte nichts anderes tun als still zu halten und zu warten, bis es zu Ende war. Lautes Stöhnen mischte sich unter den keuchenden Atem, sich zusammen ziehende Muskeln verstärkten das Gefühl von Ekstase und kraftvolle Finger hinderten die begehrten Lippen, die ihm solche Wonne verschafften, daran, sich zurück zu ziehen.

Norrington kam mit einem animalischen Aufschrei in Jack zum Höhepunkt und nahm ihn mit seinem heissen Samen in Besitz. Er kümmerte sich nicht darum, ob der Pirat schluckte, was er ihm schenkte oder nicht, ob er wollte oder nicht. Er gab sich völlig dem befreienden Gefühl seines Höhepunktes hin, der seinen ganzen Körper gefangen hielt. Allmählich wurde sein Atem wieder ruhiger und seine Muskeln entspannten sich, er öffnete seine Augen und entliess den Gefangenen aus dem harten Griff seiner Hände. Ja, ein wahrlich gutes Argument, das ihm Jack Sparrow da gegeben hatte und er wusste nicht, ob er gewillt war, es bei einem einzigen Überzeugungsversuch zu belassen. Bei diesem Gedanken lächelte der Commodore schweigend in sich hinein und gönnte sich noch einige schweigsame Minuten der Ruhe, in denen er sitzen blieb und das Gefühl der letzten Minuten auf sich einwirken liess.

Jack kniete noch immer am Boden und verharrte genauso schweigend, wohl wissend wo im Augenblick seine Position war, noch gegen den Geschmack ankämpfend, den er auf der Zunge hatte. Geduldig wartete er, bis Norrington sich schliesslich erhob, ihn beiseite schob, wie einen lästigen Hund, der zu Füssen seines Herrn lag, schwanzwedelnd und untergeben, und seine Kleider in Ordnung brachte. Irritiert sah er zu, wie sich der Offizier abwandte, das Logbuch zur Hand nahm und sich mit dem Kurs des Schiffes beschäftige, als hätte er vergessen, wer da noch am Boden kniete.

Schliesslich brach Jack Sparrow das Schweigen, das ihn allmählich zweifeln liess.

"Und?"

"Und?"

Jack erstarrte, denn das gefährlich harmlose Lächeln des Commodores versprach nichts Gutes und schon gar nicht das, was sich Jack erhofft hatte zu erreichen.