Minnilein: Das mit dem Hammer und dem Amboss sollte eigentlich nur heißen, dass meine Hände beim Arbeiten größere Werkzeuge bevorzugen und benutzen. Was das mit dem Blatt vor dem Mund angeht ? Ich weiß nicht genau ob es J.K.Rowling war, die es so gesagt, doch Zitat „ Es ist Harry Potter und nicht Peter Pan" und daher wird die Story irgendwann auch ihr Rating verdienen.

Kapitel 5

„ ... Wie geht es ihm? Er ist sehr schwer verletzt."

Stimmen drangen an Harrys Ohr und er brauchte einen Moment, bis er sie erkannte. Es waren Madame Pomfrey und Professor Dumbledor. Er schien also noch zu leben, doch jemand anderes war tot. Harrys Herz verkrampfte sich. Wieder war ein Mensch wegen ihm, für ihn gestorben. Dieses Mal sogar jemand den Harry nicht mal kannte. Ein Fremder, ein Unschuldiger, der gar nichts mit der Sache zwischen ihm und Voldemord zu tun hatte.

Harry konnte nicht mehr. Es war einfache zu viel. Er hielt seine Augen geschlossen und lauschte den beiden Erwachsenen.

„ Poppy, kannst du mir nicht wenigstes sagen, was mit Harry ist?", fragte der Direktor.

„ Nein, nicht wirklich Albus. Körperlich ist er sehr mitgenommen. Sie nur die vielen Schnitte an, die ihm dieses Monster zugefügt hat. Außerdem ist es mir immer noch ein Rätsel, wieso er lebt. Damals war es Lilly, die sich für ihn geopfert hat. Doch heute?", erwiderte die alte Heilerin.

„ Und der andere Junge?", fragte der Direktor. „ Ich meine, als ich auf dem Friedhof eintraf, sah ich nur noch wie Voldemord zusammenbrach und verschwand. Ich bin sofort zu Harry geeilt und als ich nichts tun konnte, schickte ich ihn ohne zögern hierher. Danach habe ich den anderen Jungen untersucht, doch es war zu spät. Bei Merlin. In seiner Brust steckte ein, immer noch glühender, Rest eines Zauberstabes." Fuhr Dumbledor immer lauter werdend fort.

„ Ich kann dir genauso wenig sagen, wie bei Harry. Doch als ich vor fünfzehn Minuten das Stückchen verkohlte Holz aus dem Herzen des Jungen zog, begann er wieder zu atmen. Und glaub mir ich werde alles dafür tun, dass das so bleibt." Sagte Madame Pomfrey und wurde beinah noch lauter als Dumbledor.

„ WAS , rief Harry überrascht, als er die alte Heilerin hörte und keine fünf Sekunden später standen die beiden Erwachsenen an seinem Bett.

„ Meine Güte Mr. Potter. Das Schuljahr ist keine zwei Tage alt und sie liegen schon bei mir im Krankenflügel", sagte Madame Pomfrey und lies ohne Vorwarnung Harrys Decke und seinen Pyjama, mit einem Schwung ihres Zauberstabes, verschwinden. Harry wäre am liebsten vor Scham gestorben. Doch die alte Heilerin blieb unbeeindruckt von seinem knallroten Kopf und begann ihn gründlich zu untersuchen. Nach zehn Minuten durfte Dumbledor zu ihm und fragte,

„ Harry, was ist passiert und geht es dir gut?"

Harry konnte die Sorge sehr deutlich heraushören und versuchte den alten Zauberer zu beruhigen.

„ Es geht mir gut. Nur der Kopf und die Schnitte auf dem Rücken tun etwas weh."

Dann erzählte er, was alles geschehen war. Die Sache mit seinem Besen, Voldemord und dem Jungen. Bei Letzterem versuchte er einen Blick auf seinen Retter zu erhaschen, doch er war durch Trennwände verdeckt.

„ Professor ? Was ist mit ihm , fragte der Schwarzhaarige.

„ Er lebt, ist aber ebenso wie du schwer verletzt. Der Todesfluch muss durch ihn durchgegangen sein, bevor er dich traf." Sagte Professor Dumbledor und die sonst so glitzernden Augen wirkten müde und alt.

„ Harry da ist noch etwas anderes mit ihm. Etwas bei dem du mir sehr behilflich sein könntest."

„ Was ist es ? Was soll ich tun?"

„ Harry so wie es aussieht, hat der Junge als der Stab in seiner Brust zerbrach, die gesamte Magie in sich aufgenommen. Und ich kann dir sagen, nachdem wie seine Aura jetzt, nach nur zwei Stunden strahlt, hat er großes Potenzial."

„ Wow", entfuhr es Harry und der Direktor sprach weiter.

„ Das ist jedoch nicht das Problem. Sondern, dass der Junge vor zwei Stunden noch ein Muggel war."

Daraufhin klappte dem Schwarzhaarigen die Kinnlade runter und er begann stotternd zu fragen.

„ U... un ... und jetzt ? Ich meine wie soll ich ihnen helfen ?"

„ Du könntest ihm zum Beispiel helfen, sich in der für ihn mit Sicherheit fremden Welt zurecht zufinden und ihm, wenn er und du es wollen, ein Freund sein", antwortete Dumbledor.

Das musste Harry erst mal verdauen, doch nach wenigen Augenblicken lächelte er und stimmte zu. Kurz darauf zog Madame Pomfrey die Trennwände weg und sie und der Direktor verließen den Krankenflügel. Harry konnte zum ersten Mal einen Blick auf seinen Retter werfen und drehte seinen Kopf in dessen Richtung.

Der Junge war sehr groß und kräftig. Harry schätzte ihn auf 1,85 Meter, was jedoch durch die liegende Position täuschen konnte. Er hatte kurzgeschorenes, dunkelblondes Haar und machte auf Harry einen sehr sportlichen Eindruck. Um ihn noch besser sehen zu können, beugte sich Harry etwas weiter nach vorn, was zur Folge hatte, dass seine Brille von der Nase rutschte. Harry versuchte sie noch im Flug zu fangen, schleuderte sie aber weiter weg. „ Verdammt", dachte er und legte sich wieder hin. Jetzt war er fast blind und musste warten, bis jemand zurück kam um ihm zu helfen. Doch da fiel Harry plötzlich ein, dass er ja hier in Hogwarts zaubern durfte. Er richtete Voldemord´s Stab, der neben ihm auf dem Tisch lag, in die Richtung, wo er seine Brille vermutete und sagte „ accio occular". Eine Sekunde später spürte Harry sie in seiner Hand, setzte sie auf und hob den Kopf.

Entsetzen und Furcht spiegelten sich in zwei azurblauen Augen wieder. Der Junge neben ihm war erwacht und das erste was er sah, war Harry wie er zauberte. „ Super gemacht Potter", sagte Harry zu sich selbst und lächelte den Dunkelblonden freundlich an. „ Hallo. Ich bin Harry, Harry Potter" versuchte er diese etwas verzwickte Situation zu lösen, doch es kam keine Reaktion. Dann hörte Harry, wie sich die Tür öffnete und sein Kopf schnellte herum. Es war Professor Dumbledor, der langsam näher kam und die weit aufgerissenen Augen von Harrys Gegenüber sah. Dann sagte er überraschend in einer Harry fremden Sprache „ Guten Tag Mr. Wels, Wie fühlen sie sich ?"

Der blonde schien ihn zu verstehen, antwortete aber in englisch „ Sie können ruhig in ihrer Sprache sprechen, ich verstehe sie". Daraufhin lächelte der alte Zauberer und stellte sich vor.

„ Mein Name ist Albus Dumbledor und ich bin der Direktor von Hogwarts, der englischen Schule für Zauberei und Hexerei."

Daraufhin sah ihn der Dunkelblond wieder entsetzt an. Normalerweise würde ein Muggel loslachen, wenn sich jemand so bei ihm vorstellen würde. Doch Harry hatte durch seine kleine Brilleneinlage scheinbar dafür gesorgt, dass der Junge sich anders verhielt.

„ Wo bin ich und was haben sie mit mir vor ?", fragte er jetzt ängstlich.

„ Sie sind in Hogwarts und wir haben nichts Böses mit ihnen im Sinn. Doch durch ihr Eingreifen und die daraus erfolgte Rettung von Harry, sind sie mit einer Welt in Berührung gekommen, die sich seit mehr als tausend Jahren vor der ihrigen versteckt hält. Mr. Wels wir sind Zauberer und soweit ich es beurteilen kann, sie jetzt auch.

Doch nun erzählen sie mir was geschehen ist." Erwiderte der Direktor und der Junge schien jetzt etwas verwirrt zu sein. Kurz darauf begann er aber zu sprechen und die beiden anderen lauschten aufmerksam.

„ Also mein Name ist Christoph Wels. Nennen sie mich aber bitte Chris, fügte er kurz hinzu, Ich komme aus Deutschland, verbrachte aber das letzte Jahr hier in Großbritannien. Meine Eltern sind Mediziner und haben in London gearbeitet, bevor sie letzten Monat nach Hause zurück kehrten. Ich hatte von ihnen die Erlaubnis noch zu bleiben, um das Land zu erkunden. Ich sollte eigentlich längst wieder in London sein, doch die Landschaft lies mich einfach nicht los. Gestern Abend bin ich nun mit Suzi an diesem Friedhof vorbei gekommen ..."

„ Suzi ? Ich habe aber niemanden weiter dort gefunden", sagte Dumbledor überrascht. Chris erwiderte jedoch schnell, „ Suzi ist mein Motorrad." Der Direktor verstand und sagte dem Jungen, dass er es zu Hagrid dem Wildhüter gebracht hat. Dann fuhr Chris fort.

„ Also, wo war ich ? Ach ja, ich bin beim Friedhof angelangt und sah Feuer. Ich dachte mir wo ein Feuer ist, da sind auch Menschen. Langsam trat ich näher und sah wie der Mann im schwarzen Umhang den Jungen mit irgendwas beschoss. Ich verstand nicht allzu viel, doch als er davon sprach, dass Harry sterben solle und diesen Stab aus seinem Umhang zog, da dachte ich er will ihn erschießen. Deshalb beschloss ich Harry zu helfen und rannte los. Dann war da nur noch dieser brennende Schmerz und der Traum."

„ Traum ?", fragte Harry überrascht.

„ Ja es muss wohl ein Traum gewesen sein. Ich sah meine Eltern, meine Großmutter und andere Personen aus meiner Vergangenheit. Dann tauchte plötzlich diese Frau auf. Sie hielt ein Baby auf dem Arm und schrie irgendwas. Später kamen ein bar weitere Kinder dazu. Ein Junge und ein Mädchen, beide mit feuerrotem Haar lächelten mich an und ein anderes Mädchen trug ein riesiges Buch und wippte mit ihrem Zeigefinger so, als würde sie sagen „ wehe wehe". Am Ende, also kurz bevor ich ohnmächtig wurde, erschienen dann vier geisterhafte Gestalten, die durch mich hindurch gingen und verschwanden."

Dumbledor und vor allem Harry starrten dem Jungen an. Nur der Direktor schien zu verstehen, warum sich die Träume oder Visionen von Harry und Chris so ähnelten. Es musste der Fluch sein, so wie es schon damals bei Harry und Voldemord passiert war. Nur das dieses Mal keine Kräfte, sondern Erinnerungen übertragen worden sind.

„ Und was bedeutet das ?". fragte der Dunkelblonde. „ Nichts. Nichts Beunruhigendes Mr. Wels. Doch wir sollten es trotzdem beobachten", erwiderte der alte Zauberer.

„ Jetzt müssen wir uns aber über ihre Zukunft unterhalten. Wie alt sind sie Mr. Wels? Siebzehn ?" sagte Dumbledor und Chris nickte.

„ Nun normalerweise kommen die Schüler im Alter von elf zu uns und verlassen die Schule nach sieben Jahren. Bei ihnen würde ich aber eine Ausnahme machen, da es viel zu gefährlich wäre, wenn sie ohne Grundkenntnisse der Magie durch die Gegend laufen."

„ Ja aber was ist mit meinen Eltern? Meiner Schule ? Ich sollte doch spätestens im Oktober wieder in Deutschland lernen und meine Schulausbildung beenden." Fragte Chris leicht besorgt.

„ Mit ihren Eltern Mr. Wels werde ich so schnell wie möglich sprechen und versuchen ihnen die Sache zu erklären. Was die Schule betrifft denke ich, ist das was sie hier lernen wichtiger für ihr zukünftiges Leben."

Chris nickte und sah nachdenklich zu Boden. Dumbledor stand danach auf, entschuldigte sich und verließ den Raum. Die beiden Jungen schauten sich noch eine Weile an, bis sie schließlich ins Land der Träume glitten.

Am nächsten Morgen wurde Harry durch einen sanften Kuss auf den Mund geweckt, der dann aber durch eine strenge Stimme ersetzt wurde.

„ Harry James Potter, wag es nie wieder mir solche Angst einzujagen." Es war Ginny, die sich zusammen mit Hermine an Madame Pomfrey vorbeigeschlichen hatte. „ OK", erwiderte Harry und zog sie erneut in einen Kuss. Danach begrüßte ihn auch Hermine. Sie fragte aber sofort, ob die Gerüchte über Voldemord und den toten Muggel, welche in der Schule kursierten, wahr wären.

„ Ja und nein Hermine", sagte Harry und seine beste Freundin sah ihn fragend an. „ Wie jetzt ?"

„ Ja es stimmt, dass mich Voldemord töten wollte und nein, es stimmt nicht, dass der Muggel gestorben ist."

Beim letzten Satz deutete Harry mit einem Nicken in Richtung Chris.

„ HARRY, du lernst es wohl nie. Muggel können weder Hogwarts, noch uns sehen. Also, wer ist der Junge ?"

„ Hermine, das ist der Muggel, der mich gerettet hat. Nur ist er jetzt keiner mehr. Er ist ein Zauberer."

Harry erzählte den beiden Mädchen, was in der letzten Nacht geschehen war und auch Dumbledors Vermutung über Chris. Sie schauten ihn zwar ungläubig an, schienen es jedoch langsam zu verarbeiten. In der Zwischenzeit war auch Chris erwacht und während Harry und Ginny begannen ein wenig zu kuscheln, trat Hermine an das Bett des Dunkelblonden. „ Hey, ich bin Hermine Granger", sagte sie freundlich und Chris stellte sich ebenfalls vor. „ Wie geht es dir ?"fragte sie weiter. „ Gut, nur ein wenig Kopfschmerzen. Doch das ist ja verständlich, bei dem was ich in den letzten zehn Stunden erlebt und erfahren habe", antwortete Chris.

„ Das wird schon. Glaub es mir, ich hatte damals auch so meine Probleme. Doch mit Freunden wie Harry wird alles gut. Außerdem kannst du jederzeit zu mir kommen." Erwiderte Hermine darauf und Chris sagte leise „danke". Danach bat er um die Schale auf seinem Nachtschrank und Hermine reichte sie ihm. Darin war eine dunkelblaue Flüssigkeit, welcher Chris trank und keine zehn Sekunden später erneut einschlief.

Wie als hätte sie es gespürt, tauchte Madame Pomfrey auf. Hinter ihr betrat auch Dumbledor den Krankensaal und alle, außer der Heilerin, da sie die Verbände bei Chris wechseln wollte, setzten sich an Harrys Bett. Plötzlich schrie Madame Pomfrey auf und alle drehten sich zum Bett des schlafenden Jungen. Ihre Augen starrten gebannt auf seine Brust, denn da wo Voldemord´s Zauberstab in den Brustkorb eingedrungen war, befand sich jetzt eine Narbe, die sehr stark an die von Harry erinnerte. Es war ein Blitz. „ Na wenigstens kann er sie besser verstecken", sagte der Schwarzhaarige sarkastisch und alle erwachten wieder aus ihrer Starre.

„ Meine Damen ich darf doch sehr bitte", sagte Madame Pomfrey laut und erst jetzt realisierten alle, dass die Heilerin, wie bei Harrys Untersuchung, alle störenden Textilien entfernt hatte. Die beiden Mädchen drehten sie sofort um und wurden knallrot ihm Gesicht. Harry konnte sich ein Lächeln, ebenso wie der Direktor, nicht verkneifen.

Kurz darauf drängte die alte Heilerin jedoch Harry´s Besuch sanft aber bestimmt aus dem Krankenflügel, damit ihre Patienten Ruhe bekämen. Harry trank nun ebenfalls den Schlaftrunk auf seinem Nachtschrank und schlief ein.

Geweckt wurden beide durch das Geräusch der auffliegenden Krankenflügeltür. Hindurch kam Ron, völlig außer Atem. „ Tschuldige Harry, aber es war Unterricht und ... Luna... ich habs einfach nicht schneller geschafft." Schon gut Ronald Weasley es sei dir noch einmal verziehen", sagte Harry mit gebieterischer Stimme und lachte los. Dann stellte er Ron Chris vor und sagte.

„ Ron ich habe dir schon im Sommer gesagt, dass ich verstehe, dass es jetzt eine wichtigere Person als mich, in deinem Leben gibt." Daraufhin entspannte sich Rons Gesicht und er erzählte Harry stolz, dass er zum neuen Kapitän der Hausmannschaft ernannt wurde. Er wusste zwar, dass er es nur durch Harrys Verzicht geworden ist, doch das ihn sein Freund vorgeschlagen hatte und ihn für seine Quittitschkenntnisse bewunderte, machte ihn um so stolzer und er versprach Harry, sein Bestes zu geben. Etwas später musste der Rothaarige aber wieder zum Unterricht und verließ den Krankenflügel.

Gegen Mittag betrat Professor Dumbledor den Raum in Begleitung einer Frau im mittleren Alter. Sie war in Harrys Augen sehr hübsch, hatte langes, blondes Haar und ihre, jetzt etwas besorgt blickenden, blauen Augen wurden von einer rahmenlosen Brille geziert. Die Frau trug eine blaue Jeans, eine kurzärmlige, weise Bluse und darüber eine Jeansweste. „ Oh mein Gott Chris", sagte sie und Harry erkannte sie aus seinem Traum wieder. Es musste Chris Mutter sein, die ohne Zweifel mit Dumbledor gekommen war um ihren Sohn zu sehen.

„Es geht mir gut, Mum", antwortete ihr der Blonde, während sie ihn auf die Stirn küsste. Danach erhob Professor Dumbledor das Wort. „ Mr. Wels ich habe mit ihren Eltern gesprochen und die Entscheidung liegt jetzt bei ihnen."

Chris sah seine Mutter fragend an und sagte leise, „ Mum, ich weiß ihr wolltet das ich nach der Schule in die Medizin gehe, doch ich habe mich entschieden hier zu bleiben um zu lernen, wie ich diese neuen Fähigkeiten nutzen kann. Bitte seid nicht all zu enttäuscht." Beim letzten Satz sah er ihr direkt ins Gesicht und Harry bemerkte das Hoffen in seinen Augen. Daraufhin zog Mrs. Wels ihren Sohn vorsichtig in ihre Arme, strich ihm beruhigend über den Rücken und sagte

„ Christoph mein Junge es ist dein Leben und egal welche Entscheidungen du darin triffst, wir werden sie akzeptieren. Außerdem zeigt uns dein Handeln letzte Nacht, dass wir nichts falsch gemacht haben und stolz auf dich sein können." Dann drehte sie sich zu Harry und bat ihn auf ihren Junge aufzupassen. Chris wurde leicht rot, denn schließlich war er fast anderthalb Jahre älter als Harry. Danach wandte sich Mrs. Wels an den Direktor.

„ Professor ich weiß, dass es egal ob es unsere oder ihre Welt ist, alles seinen Preis hat. Und obwohl wir nicht ganz mittellos sind, würde ich doch gerne wissen, wie Chris in einer Welt, mit der wir wohl kaum in Berührung kommen werden, leben soll und was wir finanziell für ihn tun können."

Dumbledor schien kurz zu überlegen, bevor er sich an Harry wand. „ Sag mal, könnte dies hier eine der Situation sein, welche Sirius meinte ?"

„ Was meinen sie?" fragte der Schwarzhaarige zurück, doch im nächsten Augenblick fiel ihm das Testament wieder ein. „ Sie haben recht. Was machen wir ?"

„ Ich denke du solltest, wenn euch Madame Pomfrey entlässt, mit Mr. Wels in die Winkelgasse reisen und ihm dort bei Gringotts ein Verlies eröffnen. Ich werde die Kobolde anweisen, etwas Gold dort zu deponieren, damit Mr. Wels ein kleines Startkapital hat. Schließlich stehen wir in seiner Schuld", antwortete der alte Zauberer und sah wie Chris nach dem letzten Satz leicht verlegen wurde. Kurz darauf verabschiedete sich seine Mutter und verließ zusammen mit dem Direktor den Krankensaal. Harry hatte sie aber gebeten nur noch Chris Vater zu informieren und den anderen zu sagen, dass er noch ein Jahr an einer Privatschule unterrichtet wird.

Der Rest des Tages verlief ruhig. Chris hatte aber Harry gedrängt ihm die Sache mit Sirius und dem Geld zu erklären. Von Madame Pomfrey bekamen sie die Erlaubnis, den Krankenflügel am nächsten Morgen zu verlassen. Harry konnte es gar nicht erwarten die Winkelgasse zu besuchen, schließlich hatte man es ihm ja im Sommer nicht erlaubt.

Am folgendem Tag wurde Harry durch Remus geweckt. Chris war schon auf und schien gerade vom Duschen zurückzukommen. Harry nahm heute mal den einfachen Weg und sprach einen kleinen Reinigungszauber, welchen ihn Hermine gelernt hatte. Nach dem Frühstück fragte er Remus plötzlich.

„ Wie kommt es eigentlich, dass wir, oder besser gesagt ich, jetzt doch in die Winkelgasse darf ?"

Sein Lehrer schien diese Frage nicht erwartet zu haben, doch nach einigen Versuchen es nicht zu sagen, brach er doch unter Harrys Dackelblick zusammen und begann.

„ Wegen Professor Snape. Er hat uns gesagt, dass Voldemord wieder sehr geschwächt und zur Zeit nicht ansprechbar ist. Deshalb haben die verbliebenen Todesser beschlossen sich ruhig zu verhalten, um nicht die Auroren auf ihre Fährte zu ziehen."

Harry nickte zufrieden und alle drei berührten kurz darauf eine alte Zeitung, welche ihnen Remus hinhielt. In Sekunden brachte sie der Portschlüssel in der Winkelgasse.

Dort angekommen, sah Harry wie Chris Unterkiefer fast den Boden berührte. Es dauerte aber nur Momente, bis er sich fing und ein Fragensturm seitens des Blonden losbrach. Harry musste ihn erst mal beruhigen und sie beschlossen, nachdem Remus sich verabschiedet hatte, zu Gringotts zu gehen um sich Geld zu holen. Nach einer halben Stunde hatten sie die Formalitäten erledigt und ihr Weg führte sie zu Mr. Olevander. Da Harry wusste, da dass länger dauern konnte, schien das am sinnvollsten. Sie betraten den alten Laden und eine Glocke verkündete ihre Ankunft. Harry sah sich um. Nichts hatte sich seit seinem ersten Besuch verändert. Immer noch war es staubig und die Zauberstabschachteln stapelten sich bis zur Decke. Dann begrüßte sie der Stabmacher. „ Mr. Potter wie kann ich ihnen helfen und wie geht es ihrem Zauberstab ?"

„ Meinem Stab geht es gut, er ist in tadellosem Zustand, doch es ist mein Freund hier Mr. Wels, der heute ihre Hilfe braucht. Er sucht einen Zauberstab." Antwortete Harry und deutete dabei auf Chris.

Sofort begann der alte Stabmacher Chris zu vermessen und verschwand dann kurz hinter einem Regal. Zurück kam er mit mehreren länglichen Schachtel und überreichte dem Blonden den ersten Stab.

„ Birkenholz, dreizehn Zoll und Drachenherzfaser", sagte er und Chris sah voller Erfurcht auf den Zauberstab in seinen Händen. Er überlegte, was er tun sollte. Doch alles was ihm einfiel, war der Zauberspruch mit dem Harry seine Brille vom Boden aufgehoben hatte. Chris richtete also den Zauberstab auf eine leere Schachtel, die neben der alten Registrierkasse lag und sagte „ accio". Eine extrem helle Stichflamme erschien am Ende des Stabes und verbrannte diesen in Sekundenschnelle zu Asche. Chris warf entsetzt den verkohlten Holzstummel fort und sah Mr. Olevander entsetzt an. Doch da hätte er auch in einen Spiegel sehen können. Das schien der alte Mann auch noch nicht erlebt zu haben. Sie fassten sich aber schnell wieder und probierten weiter. Zwei Stunden und fünfzehn weitere zerstörte Stäben später wurde der alte Stabmacher jedoch etwas unruhig. Er sah Chris ernst an und sagte,

„ Junger Mann ich weiß nicht was hier los ist, weil ich so etwas noch nicht erlebt habe, doch glauben sie mir, wir finden einen Stab für sie und wenn mein ganzer Bestand drauf geht."

Chris und auch Harry sahen den Alten entsetzt an, bis dieser in hintersten Teil des Laden verschwand und dann mit einem ganz einfachem Holzstab wiederkam. Chris griff zögerlich zu und probierte ihn aus. Plötzlich begann die Schachtel zu schweben und ein gelber Funkenregen schoss zusätzlich aus der Spitze des Zauberstabes. Chris strahlt glücklich, doch Harry hätte aber schwören können das der alte Stabmacher, kurz bevor er seinem Freund gratulierte, die Stirn gerunzelt hat. Minuten später bezahlte Chris fünfzehn Galleonen und wollte gerade den Stab einstecken, als Mr. Olevander ihn davon abhielt. „ Mr. Wels so leid es mir tut, doch ich kann ihnen den Stab nicht mitgeben. Er muss noch lackiert und verziert werden. Ich denke sie verstehen, dass ich nur ungern etwas Unvollendetes mein Haus verlassen sehe. Ich schicke ihn ihnen mit der Post, sodass sie den Zauberstab spätestens morgen haben."

Chris verstand das und gab den Stab zurück. Kurz darauf verließen die beiden Jungen das Geschäft und begannen die anderen Sachen zu kaufen. Zum Schluss gingen sie noch zu Madame Malkine um sich neu einzukleiden. Denn Harry war um einiges gewachsen und Chris hatte nicht allzu viel bei seiner Motorradtour dabei gehabt. Gegen sechzehn Uhr holte sie Remus wieder ab und alle drei reisten per Portschlüssel zurück nach Hogwarts.

Sie landeten jedoch nicht im Krankenflügel, sondern im Büro des Direktors, wo der Direktor beide bereits erwartete.

Hier sollte Chris sich nämlich dem Auswahlritual mit dem sprechenden Hut unterziehen und Harry bekam etwas Angst.

„ Was ist wenn der Hut ihn aufgrund des Fluches nach Slytherin schickt? Auch er sollte ja zuerst dorthin. Wie sollte er dann den Blonden behilflich sein, wenn er in einem Haus war, dass ihm sein Leben aufgrund seiner Herkunft, zu Hölle machen würde ?", dachte er panisch. Chris jedoch ließ es locker angehen. Er setzte sich auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch und wartete, das der Direktor ihm den alten, verschlissenen Hut aufsetzte.

Es dauerte fast zwanzig Minuten, bis Chris plötzlich den Hut, ohne das der ein Wort gesagt hatte, abnahm und ihm den Dirktor in die Hand gab. Dumbledor starrte erst auf den Jungen und dann auf den Hut. Dessen Flicken, welcher ihm als Mund diente, sich öffnete und sagte „ Er soll selbst wählen." Chris lächelte über die verdutzten Gesichter vor ihm und sagte „ Ich bleibe bei Harry und gehe nach Gryffindor." Es dauerte zwar einige Minuten bis Harry und der Direktor das verkraftet hatten, doch dann beglückwünschten sie den Blonden und Dumbledor sagte ihnen, dass Chris heute beim Abendmahl allen anderen vorgestellt werden wird. Sie verließen das Büro und gingen langsam in Richtung der Großen Halle.