Kapitel 7
Die nächsten Wochen lebte sich Chris sehr gut ein und auch schulisch stand er den anderen in Nichts mehr nach. Was Harry darauf zurück führte, dass sein Freund sehr oft mit Hermine in der Bibliothek zusammen war. Harry freute sich, dass die beiden sich so gut verstanden. Endlich schien Hermine jemanden gefunden zu haben, der ihre Leidenschaft für Bücher und das Lesen an sich teilte. So hatte er mehr Zeit um sich um Ginny zu kümmern, oder für sein neues Hobby, das Lernen. Ron, fand er, war als Kapitän eindeutig die bessere Wahl gewesen und so freute sich der Schwarzhaarige schon darauf, dass Ende Oktober die neue Quittitschsaison begann. Doch bis dahin hatte sein rothaariger Freund noch einiges zu tun und Harry versprach ihm zu helfen, wo es nur ging.
Es war Professor Flittwicks Stunde und sie hatten mal wieder eine schriftliche Aufgabe zu erledigen. Alle außer Hermine und Chris, denn Flittwicks beste Schülerin hatte von ihm den Auftrag bekommen, dem blonden Gryffindor, das Levitieren beizubringen. Harry war mit seiner Aufgabe schon fertig und so beobachtete die Zwei.
Chris saß ihm gegenüber und hatte irgendwie Probleme sich zu konzentrieren. Nicht das seine Feder nicht schwebte. Doch wo sie bei Hermine ruhig in der Luft lag, zitterte sie bei dem Blonden jedes Mal, wenn sich Harry´s beste Freundin ihm näherte. Hermine schob es auf die Handführung und trat hinter den Jungen. Harry konnte sehen, dass das zittern immer stärker wurde und dann geschah es. Hermin griff gerade nach Chris Hand um die Bewegung zu korrigieren, als ein Schrei Harry aus seiner Beobachtung riss. Sofort schnellte sein Kopf herum und er musste sich sein Lachen verkneifen. Alle anderen Schüler und auch der Professor schwebten in äußerst unbequemen Haltungen durch den Raum. Es dauerte ganze fünf Minuten bis es der kleine Lehrer geschafft hatte, alle wieder auf den Boden zu holen und das, obwohl Chris sofort nach dem Schrei den Zauber aufgehoben hatte. „ Das kann ja mal passieren", sagte Professor Flittwick, doch Harry hatte das Gefühl, dass er trotzdem etwas besorgt war. So beschloss Harry seinen Freund bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen.
Er hatte da so eine Ahnung, doch er wollte Gewissheit. Deshalb stand er am nächsten Morgen etwas zeitiger auf, um seinen Freund, der scheinbar ein Frühaufsteher war, zu fragen, doch sowohl das Bett, als auch der Gemeinschaftsraum, war leer und Chris tauchte bis zum Frühstück nicht auf. So ging das drei Tage lang und Harry bekam ein komisches Gefühl was seinen Freund betraf. Am vierten Tag bat er Madame Pomfrey um einen Wachbleibetrank, unter dem Vorwand dass er lernen müsse. Harry legte sich also in sein Bett und wartete. Gegen halb sechs schreckte er hoch. Irgendwie schien der Trank nicht sehr wirksam zu sein, dachte Harry bei sich und sah gerade noch, wie Chris sich wieder aus dem Zimmer schlich. „ So nicht mein Lieber", sagte Harry leise. Er nahm seinen Tarnumhang, die Karte des Rumtreibers und folgte dem Blonden in sicherem Abstand. Erstaunt stellte er fest, dass dieser im Raum der Wünsche verschwand. Harry löschte die Karte, die jetzt nutzlos war, da man den Raum scheinbar nicht orten konnte, zog den Umhang vom Kopf und trat vorsichtig ein. Was er dort sah, versetzte ihn in Erstaunen. Harry stand in einer kompletten Turnhalle. Rechts von ihm waren Handelbänke und andere Muggelfitnessgeräte und links von ihm sah er gepolsterte Wände, an denen aber zu Teil Waffen hingen. In der Mitte war eine Kampfmatte und darauf saß Chris umringt von kleinen Kerzen. Sein Rücken zeigte zu Harry und so ging dieser leise zu seinem Freund, um seine Anwesenheit kund zu tun. Hätte er man lieber etwas Lautes gesagt, anstatt dem Blonden auf die Schulter zu tippen. Denn in dem Moment wo er ihn berührte, wurde seine Hand gepackt und er flog binnen von Sekunden gegen die gegenüberliegende, glücklicherweise gepolsterte, Wand.
„ Verdammt Harry", rief der Blonde als er sah, wen er gerade auf die Bretter geschickt hatte und lief seinem Freund zu Hilfe. Dieser sah ihn noch stark benommen an, fragte aber während er sich den Kopf rieb, was das gerade war. „ Ein Reflex", antwortete Chris und dann erklärte er dem Schwarzhaarigen, dass er in letzter Zeit einige Probleme mit seinen Emotionen hatte und er daher, um sie wieder unter Kontrolle zu bekommen, meditiert. Harry lächelte darüber, denn er glaubte zu wissen, was seinen Freund so durcheinander zu bringen schien. Doch dann fragte er Chris, wofür das andere hier alles sei, denn meditieren konnte er ja auch im Schlafsaal, wenn keiner da war. Daraufhin erzählte ihm der Blonde, dass sein Training mehr ist, als nur seinen Geist zu schulen. Er erzählte Harry, dass er sich auch mit Kampfsport und Krafttraining beschäftige und bat gleichzeitig darum, dass er ihn nie wieder von hinter erschrecken soll. Plötzlich brannte Harry eine Frage auf der Zunge und Chris, welcher diese schon länger erwartet haben muss, sagte noch bevor der Schwarzhaarige richtig angefangen hatte, „ Ja, du kannst mit trainieren."
Harry sah den Blonden dankbar aber auch neugierig an. Chris fragte nun, was er alles lernen wolle und Harry beschloss ebenso wie Chris zu meditieren, seine Fitness zu verbessern und auch den Nahkampf zu lernen. Allerdings entschied er sich nicht wie sein Freund für den Kampfstab, sondern für die Schwerter.
Am nächsten Morgen begann das Training. Harry war total gespannt als sie den Raum der Wünsche betraten.
Zuerst zeigte ihm Chris wie man meditiert und danach übten sie etwas an den Geräten. Doch was Harry am meisten überraschte, war seine erste Stunde auf der Kampfmatte. Wenn er geglaubt hatte, dass sie sofort mit einander kämpfen würden, dann hatte er sich gewaltig geirrt.
Denn Chris begann sich plötzlich bis auf seine Boxer auszuziehen und bat Harry ebenfalls darum. Harry schluckte und wurde etwas verlegen als er den durchtrainierten Körper seines Freundes sah und hoffte, dass er mit etwas Übung auch irgendwann einige Muskeln mehr auf den Rippen hatte. Chris war unterdessen zu einem Schrank gegangen und hatte zwei Dosen mit Farbe heraus geholt. Als er zurück kam, sah er Harry´s roten Kopf und lächelte. Das schien den Schwarzhaarigen noch verlegener zu machen und Chris begann während er Harry an verschiedenen Punkte seines Körpers bemalte, zu erklären, dass es sich hierbei um Stellen handelte, die bei korrekt ausgeführten Schlägen und Tritten, höllisch weh taten oder es zum Tode führen konnte. Blau bedeutete Schmerz und rot bedeutete Tod.
Danach bestrich er sich ebenfalls und sie begannen mit einfachen Übungen. Chris erinnerte Harry immer wieder daran, dass er am Ende jeder Übungsstunde keine rote Farbe an Harry´s Händen oder Beinen sehen wolle. Er fände es nämlich schade, wenn dieser nach der nächsten Rangelei mit Malfoy, nach Askaban und der Slytherin zum Friedhof fahre. Daraufhin lächelte Harry und meinte, dass die letzte Auseinandersetzung mit Malfoy schon eine Weile her sei und er sich mehr Sorgen um ihn macht, denn irgendwie schien der blonde Slytherin sich jetzt lieber mit dem „Muggel" zu streiten. Sie trainierten noch eine Weile, bis sie unter die Dusche gingen, um sich von all der Farbe und dem Schweiß zu befreien.
Die Tage strichen dahin und Harry machte große Fortschritte. Er war schon so weit, dass sie die Farbe wegließen und auch sein Körper begann sich zu verändern. Wo im er im Sommer noch lang und dünn war, zeichneten sich nun unter seinem T-Shirt langsam aber sicher einige gut definierte Muskeln ab. Seine Ausdauer verbesserte sich ebenso wie auch seine schulischen Leistungen. Chris meinte immer „ Bewegung tut gut und mehr Sauerstoff im Hirn fördert die Lernfähigkeit". Harry musste bei diesen Sätzen jedes Mal schmunzeln, da sie ihn irgendwie an Hermine erinnerten. Ginny profitierte auch davon. Denn durch ihr gemeinsames Lernen, hatte sie schon fast Sechsklässlerniveau.
Es war der Montag vor dem Halloweenball, den Dumbledor kurzfristig angekündigt hatte und für Harry und Ron war sofort klar mit wem sie gehen würden. Nur Chris und Hermine hatten beide keinen Partner und Harry war drauf und dran, die beiden so lange irgendwo einzusperren, bis sie zusammen zum Ball gehen würden.
Harry saß also am Gryffindortisch und wartete mit Ron auf seine Freunde. Plötzlich wurde die Tür zur Großen Halle aufgestoßen und Ginny kam total aufgeregt herein gerannt.
„ Harry komm schnell. Es sind Malfoy und Chris. Sie ... ." Weiter kam die Rothaarige nicht, denn ein Schrei durchschnitt die Luft und eine Gestalt mit schwarzem Umhang und hellblonden Haaren, flog quer durch die Halle. Sie wäre mit Sicherheit auf den Huffelpufftisch geknallt, hätte nicht irgendwas ihren Sturz gebremst. Alle Blicke wanderten zur Tür und keine drei Sekunden später kam Chris herein. Er hatte seinen Zauberstab in der Hand und ging ganz langsam auf Malfoy zu. Harry drehte sich schnell zu Lehrertisch, um zu sehen wie Dumbledor reagieren würde, doch nichts geschah. Alle Lehrkräfte starrten auf den blonden Gryffindor und dann bekam auch Harry mit wieso. Chris Augen, die sonst sanft und azurblau waren, glühten vor Wut. Kurz darauf erreichte er den Slytherin, beendete den Schwebezauber und packte Malfoy am Kragen. Während er ihn ohne Mühe hoch hob, sagte er mit zorniger Stimme,
„ Hör zu Malfoy, denn ich sage es nur ein einziges Mal. Ersten, greif mich nie wieder feige von hinten an. Zweitens, solltest du jemals wieder Hermine oder einen anderen Muggelgeborenen als Schlammblut oder ähnliches bezeichnen, dann beginnt dein nächster Flug auf dem Astronomieturm."
Bei diesem Satz stöhnte die ganze Halle auf und in nicht wenigen stieg der Ärger auf den blonden Slytherin.
„Und Drittens, obwohl das eine Sache ist, die du nie begreifen wirst, ist es mir persönlich eine Ehre Hermine zum Ball zu begleiten."
Nachdem er das gesagte hatte, wurden seine Augen wieder normal und Chris drehte sich zu Hermine um, die mit verweinten Augen den Beiden in die Halle gefolgt war.
Es dauerte keine Minute und eine extrem wütende Professorin, namens Mc Gonnagal, begann ihre Schimpftriade.
„So etwas habe ich noch nicht erlebt. Zwanzig Punkte von Slytherin, für den Angriff auf einen Mitschüler und die schwere Beleidigung von Ms. Granger. Und zwanzig Punkte Abzug von Gryffindor für die Störung des Schulfriedens und das Zaubern außerhalb des Unterrichts."
Damit drehte sie sich wieder in Richtung des Lehrertisches und ging zügig darauf zu. Harry war überrascht, dass es nicht mehr gab. Doch er ahnte, dass sie alte Hexe scheinbar froh war, dass dem verwöhnten Teenager mal einer seine Grenzen gezeigt hat.
Über die Sache mit Malfoy´s Flugeinlage wurde noch den ganzen Tag geredet. Abends dann im Schlafsaal der Jungen, saßen Harry, Chris und Neville und sprachen über den bevorstehenden Ball. Chris fragte,
„ Was passiert denn eigentlich so beim Halloweenball ?", und Harry versuchte sich an den Ball im vierten Schuljahr zu erinnern. Damals war es ein Graus, den durch seine Position als Schulchampion, hatte er keine Wahl gehabt und musste all diese Zeremonien, wie den Eröffnungstanz und so weiter, über sich ergehen lassen.
Doch er antwortete auf Chris Frage. „Hauptsächlich gibt es ein Festessen und danach wird getanzt."
Chris merkte, dass als das Wort „ tanzen" fiel, Harry und auch Neville die Augen verleierten.
„Ihr steht wohl nicht aufs Tanzen, oder ?", fragte er und die beide anderen nickten.
„Es ist ja nicht so, dass es uns nicht gefällt, doch wir können es irgendwie nicht." Fügte Harry hinzu.
„ Das ist kein Problem." Erwiderte der Blonde darauf und Harry sah ihn überrascht an.
„ Du kannst tanzen ? Woher ? Ich dachte du bist eher der Sports- und Motorradtyp."
Chris lachte kurz auf und sagte dann.
„ Ja jetzt, aber früher. Harry das passiert, wenn du Eltern hast, die Ärzte sind und sehr viel mit der besser gestellten Gesellschaft zu tun haben. Es war meine Mutter, die sehr früh darauf bestand, dass ich Klavier spielen und tanzen lerne. Schließlich sollte ich vorbereitet sein, wenn es mal hieß, sie auf einen Ball zu begleiten. Erst als ich vierzehn wurde, haben sie eingesehen, dass ich andere Interessen habe. Aber glaubt mir geschadet hat es mir nicht."
Chris bemerkte plötzlich, wie Neville ihn mit großen Augen ansah und fragte, „ mit wem gehst du eigentlich zum Ball ?" Neville zuckte kurz zusammen und sagte mit stolzer Stimme „ Susan Bones". Harry lächelte, denn das hatte er schon vermutet. Chris begann aber mit einmal hinterlistig zu grinsen und sagte,
„ So jetzt weiß ich auch endlich, von wem du in letzter Zeit immer träumst."
„Wie... wie kommst du denn da drauf ?", fragte Neville mit hochrotem Kopf.
„ Lass es mich mal so sagen. Harry und ich stehen immer sehr zeitig auf und dann sehe ich, wie sich deine ganze Freude in deiner Mitte sammelt. Versteh mich jetzt nicht falsch Neville. Das ist gut so, denn es verhindert, dass du aus dem Bett rollst. Doch es wäre besser, wenn du deine Vorhänge schließt, um nicht Seamus oder den anderen Material für ihre kindischen Witze zu liefern."
Daraufhin starrte der so schon hochrote Junge den Blonden an und rannte aus dem Zimmer.
„Du konntest einfach nicht wiederstehen, oder ?", fragte Harry und wurde selbst etwas verlegen.
„Nein konnte ich nicht, doch dass sagte mir auch, dass ihr eindeutig lockerer werden müsst." Erwiderte der Blonde und lachte. Kurz darauf kamen auch die anderen hoch und man ging ins Bett.
Am nächsten Morgen, als Harry und Chris sich wieder auf den Weg zum Raum der Wünsche machen wollten, hielt der Blonde plötzlich an Neville´s Bett an, weckte ihn und der noch total verschlafene Junge folgte ihnen ohne zu wissen wohin es ging. Kurz darauf betraten sie den Raum und Harry sagte leise, „nein bitte nicht."
„Oh doch. Ihr glaubt doch nicht, dass ich am Samstag allein auf der Tanzfläche stehen will." Erwiderte Chris und sowohl Harry, als auch Neville sahen schockiert in den Raum. Denn anstatt der Sporthalle, war es heute ein Ballsaal.
„Denkt auch mal daran, wie sich eure Mädels freuen werden." Versuchte Chris seine Freunde aufzumuntern. Danach zeigte er ihnen die Grundschritte und war überrascht, dass die beiden sich gar nicht so ungeschickt anstellten. „ Noch zwei oder drei Übungsstunden und das wird was", dachte sich der Blonde, bevor er mit Harry und Neville zum Frühstück ging.
Halloween wurde natürlich ein voller Erfolg und Ginny und Susan drückten Chris, nachdem sie heraus fanden, was er getan hat, einen dankbaren Schmatzer auf die Wange. Das war kurz bevor der Blonde seine Füße wieder in kaltes Wasser stellte. Denn nachdem Chris die ersten Tänze Hermine geschenkt hatte, baten ihn auch Mädchen aus anderen Häusern um einen Tanz. Der blonde wollte Keine enttäuschen und brachte es dadurch auf circa vier Stunden Dauertanz. Harry, der im Gemeinschaftsraum mit Ginny auf dem Schoß saß und den Tag danach genoss, musste unwillkürlich lachen, als er die roten Füße des Blonden sah. Einzig sein Wunsch, dass Chris und Hermine sich irgendwie näher kamen, wurde nicht erfüllt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Es war zwei Tage später, als Harry, Ron, Chris und Hermine in der Bibliothek saßen und ihre Aufätze für Verwandlungen schrieben. Da bemerkte der Schwarzhaarige, dass die zwei sich immer häufiger ansahen. Und das immer wenn, der jeweils andere gerade nicht hinschaute. Plötzlich kam ihm die Idee und er sagte zu seinem rothaarigen Freund, „Ron, lass uns noch etwas trainieren. Ich hab gerade Bock drauf". Sein Kumpel sah ihn zwar überrascht an, doch als Harry in Richtung Chris und Hermine nickte, schien der Groschen zu fallen. Rasch verließen sie die Bibliothek und Ron prustete, als sie außer Hörweite waren, los.
„ Man Harry, die sind ja noch schlimmer als du und Ginny."
Daraufhin fing er sich einen Schlag auf den Oberarm und einen bösen Blick seitens Harry´s ein.
Hermine sah den beiden nach. Irgendwie war sie froh, dass sie gegangen waren, denn so konnte sie vielleicht Chris jetzt einige Fragen stellen, für die sie nicht unbedingt Zeugen brauchte. Lange hatte sie überlegt ob es richtig wäre, aber in letzter Zeit schienen ihre Gefühle verrückt zu spielen. Um sie wusste auch wieso. Hermine Granger hatte sich verliebt. Und es war nicht diese Schwärmerei, wie bei Victor Krum. Nein das hier war echt. Und damit ein Problem, denn sie wollte diese Freundschaft mit Chris, die nach dem gemeinsamen Lernen verband, nicht zerstören. Eine andere Schwierigkeit war Chris. Der Blonde schien sie auch zu mögen und er schenkte ihr damals während des Balls so viel Aufmerksamkeit. Doch im nächsten Augenblick tanzte er mit den ganzen anderen Mädchen. Hermine wusste nicht mehr was sie denken sollte und so nahm sie all ihren „Gryffindormut" zusammen und fragte Chris etwas zaghaft.
„ Du Chris, gibt es in Deutschland eigentlich jemanden, den du vermisst ?"
Der Blonde sah sie erst fragen und dann mit einem, für Hermine undefinierbaren Blick an.
„ Ja. Da sind meine Eltern, meine Schwester und meine Freunde. Wieso fragst du ?", erwiderte er.
Hermine sagte rasch „ Ach nur so", nahm ein Buch und verschwand hinter einem Regal. Als sie außer Sichtweite war, schrie sie innerlich auf. „ Ja, er hat keine Freundin erwähnt", dachte sie und während sie das Buch gegen ein anderes austauschte, überlegte sie was sie ihn als nächstes fragen könnte. Doch dazu kam es nicht mehr. Denn auf ihrem Weg zurück zum Platz, wurde sie plötzlich zur Seite gezogen und gegen eine Wand gedrückt. Es war Chris. Er war ihr gefolgt und stellte sich nun, beiden Armen rechts und links von ihr, vor sie. Dann sagte er, „ Ach nur so ist keine Antwort. Ich habe dir doch auch eben gesagt, dass ich keine Freundin habe."
Daraufhin weiteten sich Hermines Augen und sie begann leicht zu zittern. Er hatte also gemerkt, wie die Frage gemeint war. „ Jetzt ist aus, oder nicht ?", dachte sie. Doch dann nahm Hermine noch einmal ihren Mut zusammen und sagte mit leicht feucht werdenden Augen.
„ Ich wollte... ich meine... na ja Chris ich mag dich sehr gern. Mehr als nur als Freund... Ich hab mich, glaub ich, in dich verliebt." Hermine schloss ihre Augen und hoffte, dass er sie jetzt nicht auslachen würde. Doch nichts geschah. Keine Reaktion von ihm. Dann fühlte sie, wie er seine Arme senkte und es war, als würde jemand ihr einen Stich ins Herz versetzen. Sie war kurz davor loszurennen, als plötzlich etwas Warmes ihre Lippen berührte. Hermine riss ihre Augen auf und diese blickten in azurblaue. „ Er küsst mich. Er küsst mich wirklich." War alles was denken konnte. Chris wiederum legte seine Arme um ihre Hüften und zog sie ganz nah an sich.
„Und du liebst mich wirklich, so wie ich dich ?", fragte er unsicher und Hermine antwortete, „ seit ich dich das erste mal im Krankenflügel gesehen habe."
Daraufhin küsste sie der Blonde erneut und seine Gefühle und Gedanken begannen sich zu drehen. Dann sah er ihr in die Augen und sagte, „ Hermine ich liebe dich und wäre überglücklich, wenn du meine Freundin wirst."
Sie erwiderte leise „ Ja". Beide versanken in einen immer leidenschaftlicher werdenden Kuss.
„ PLOPP".
