Kapitel 14

Am nächsten Morgen ging Harry wieder zum Raum der Wünsche um zu trainieren. Chris wollte ihn dort treffen, da er mit Hermine die Nacht verbrachte. Der Blonde war schon da und meditierte. Harry setzten sich daneben und tat es ihm gleich. Eine halbe Stunden später erwachten beide aus der Trance und Chris fragte mit einem Lächeln.

„Weißt du noch? Ich wollte dir doch erzählen, was auf dem Astronomieturm passiert ist."

Harry nickte und ihm fiel ein, dass er diese Sache ganz vergessen hatte.

„Ja, was war das mit dem Wirbelsturm auf deiner Hand ?"

„Kleines Geschenk von Helga. Du weißt doch noch, was ihre Fähigkeit war, die sie dem Stab beigefügt hat?"

Harry sagte „Elementarmagie" und begann neugierig zu werden.

„Jepp und ich glaube wir sollten uns in nächster Zeit mal damit beschäftigen." Sagte Chris und bat Harry sich ihm gegenüber zu stellen.

„Du weißt wie es geht ?"

„Ja Harry, sonst hätte ich Malfoy doch nicht dreißig Meter über dem Boden schweben lassen." Antwortete Chris.

„Meine Stärken liegt in der Luft und der Erde. Was Feuer und Wasser angeht brauche ich noch etwas Übung", sagte der Blonde und Harry fragte, wie lange er sich schon damit beschäftige.

„Seit Anfang Dezember" sagte Chris und Harry fragte etwas verärgert, wieso er ihn nicht darüber informiert hat.

„Ganz einfach, erwiderte sein Freund, du warst emotional noch nicht soweit."

„Wie bitte ? Was meinst du damit ?", fragte Harry ungläubig und Chris setzte wieder dieses Grinsen auf.

„Erinnerst du dich an vorletzte Nacht? Der Energieschub, den du mir verpasst hast? Harry die Beherrschung der Elemente hängt sehr von deinen Gefühlen ab und sie können schnell außer Kontrolle geraten. Stell dir mal vor, du hättest während deines ersten Mals an Feuer gedacht. Und stell dir dann mal vor, wie Mrs. Weasley reagieren würde, wenn du ihr erklären müsstest, dass du ihrer einzigen Tochter nicht nur die Unschuld geraubt, sondern sie danach am Spies gegrillt hast."

Harry stand mit offenem Mund da und starrte seinen Freund an. Oh wie er seine bildhaften Erklärungen hasste.

Chris grinste nur weiter und bat Harry dann seine Hand auszustrecken. Der Schwarzhaarige tat es und Chris fragte, was er spürt.

„Nichts", antwortete Harry und begann.

„Harry konzentriere dich auf deinen Handrücken und die feinen Härchen darauf." Dann pustete er sachte und Harry spürte nach mehreren Versuchen, wie sie sich im Strom des warmen Atems bewegten. Er schloss die Augen um sich besser konzentrieren zu können und füllte fast wie sich jedes einzelne Haar bewegte. Immer wieder spürte er die Wirbel in der Luft, bis Chris plötzlich etwas sagte und Harry überrascht feststellte, das der Blonde gute fünf Meter von ihm weg stand. Er lächelte und sagte „Gut Harry, ich habe dafür zwei Tage gebraucht. Jetzt fühle bewusst die Luft, die deine Hand umgibt und stell dir vor, du würdest sie greifen."

Harry konzentrierte sich und erschrak leicht. Es fühlte sich plötzlich nicht mehr wie Luft an, sondern wie... wie sollte er nur es beschreiben. Es fühlte sich an wie eine geschmeidige Substanz, die man formen konnte. Dann wie als wüsste er was er tun muss, dachte er daran, dass sich dieser kleine Teil der Luft in seiner Hand um seine Achse dreht und mit zunehmender Geschwindigkeit entstand ein kleiner Wirbel. Chris klatschte und beglückwünschte ihn zu seinem Erfolg. Dann gingen sie noch an die Kraftgeräte und trainierten etwas. Als sie kurz darauf unter die Dusche gingen, schrie Chris, als ihm das Wasser über den Rücken lief, laut auf. Harry schaute ihn an und konnte mehrere Blutflecken auf dem Rücken sehen. Es waren zehn um genau zu sein und hatten die Form eine Halbmondes. Harry begann zu grinsen.

„Lach nicht, sonder heile sie. Es ist schließlich deine Schuld." Sagte Chris mit leicht schmerzverzogenem Gesicht.

„Meine ?" ,fragte Harry.

„Ja deine Harry. Du hast doch immer gesagt, dass unsere Hermine ein Bücherwurm ist. Von einer kleinen Wildkatze war nie die Rede." Sagte Chris mit einem Grinsen und Harry wurde leicht rot bei dem Gedanken an Hermine und Chris beim Sex. Dann zog er aber seinen Zauberstab, um Chris Wunden zu heilen, als dieser plötzlich sagte,

„Pack das Ding weg. Wenn du ohne ihn einen Wirbel erschaffen kannst, dann schaffst du auch ohne Stab meine kleinen Wunden zu heilen."

Harry sah ihn ungläubig an und erinnerte sich daran, dass er bei dem Einhorn auch keinen Stab benutzt hatte.

Eine Minute später war Chris so gut wie neu und Harry fragte ihn, ob er auch andere Sachen ohne Stab könne.

„Harry, du hast dich nicht wirklich mit den Tagebüchern befasst, oder ?", fragte Chris und Harry nickte etwas beschämt.

„Es waren Godric´s und Rowena´s Spezialität, ohne Zauberstab zu zaubern. Glaub mir, du musst nicht wie ich ein wandelnder Stab sein, um das auch zu können. Ein bisschen Übung und du kannst Dinge tun, die dir keiner nachweisen kann." Sagte Chris und sein hinterlistiges Lächeln tauchte wieder auf. Nach dem Duschen gingen die Zwei wieder zum Gryffindorturm und wurden von Hermine, Ginny und Ron begrüßt.

„Alles Gute zum Geburtstag", rief Hermine und küsste Chris leidenschaftlich auf den Mund. Als der Kuss nach gut drei Minuten endete, gratulierten auch die anderen und Harry überreichte seinem Freund ein etwas größeres Geschenk. Der Blonde öffnete es sofort und zu Vorschein kam ein Nimbus 2000.

„Für mich ?", fragte Chris überrascht.

„Ja, von uns allen. Den erstens haben mir deine Eltern etwas Geld geschickt, damit ich dir was Passendes kaufe. Und zweitens hast du, nach gut einem halben Jahr hier in der Schule, noch nicht eine Flugstunde gehabt."

Sagte Harry und lächelte.

Chris dankte allen und sie beschlossen, mit dem Flugunterricht zu beginnen, sobald das Wetter besser wurde. Danach gingen sie zum Frühstück und Chris bekam noch weitere Glückwünsche von anderen Gryffindors. Gegen Nachmittag kam Hermine in den Gemeinschaftsraum und fragte mit leicht besorgter Stimme.

„Harry hast du Chris irgendwo gesehen ? Ich finde ihn nämlich nirgends."

„Nein Hermine ich weiß nicht wo er ist. Doch ich denke unser Freund steckt irgendwo an einem ruhigen Platz und hofft, dass ihn Mc Gonnagal nicht findet." Antwortete der Schwarzhaarige.

„Woher willst du das wissen, Harry ?"

„Ganz einfach Hermine. Als ich ihn zuletzt sah, da hatte er das Geschenk seiner Freunde unter dem Arm. Chris wird irgendwo sitzen und an seine Freunde denken. Lassen wir ihn."

Hermine nickte und beschloss in die Bibliothek zu gehen.

Chris kam erst kurz vorm Abendessen wieder und hatte einen glasigen Blick. Ohne Zweifel der Bourbon, dachte Harry und schmunzelte als Hermine die Augen verdrehte. Für sie schienen die ein oder zwei Gläser vielleicht ein bisschen zu viel gewesen zu sein.

Am nächsten Morgen beim Training wollte Chris, dass sich Harry das Feuer vornahm. Sie stellten sich wieder gegenüber und Harry überlegte, was er tun musste.

„Harry, beim Feuer ist es schwieriger, denn es umgibt dich ja nicht wie die Luft. Deshalb habe ich mir einen kleinen Trick überlegt." Sagte Chris als Harry mit fragendem Blick ansah.

„Harry, was spürst du wenn du dich auf die Luft konzentrierst ?", fragte der Blonde.

„Ähm na ja, es fühlt sich an wie... . manchmal wie Gelee und dann ist sie wieder ganz fest oder rau." Antwortete der Schwarzhaarige.

„Genau. Denn die Luft ist niemals ganz rein. Immer gibt es Staub oder andere Fremdstoffe in ihr. Deshalb konzentriere dich jetzt mal nicht auf die Luft an sich, sondern auf die Stoffe in ihr."

Harry hob wieder die Hand und begann die Luft zu fühlen. Plötzlich spürte er nicht mehr nur das Raue, sondern es wurde intensiver. Es fühlte sich an als würden die kleinen Härchen regelrecht von kleinen Steinen bombardiert.

„Spürst du die Staubkörner , fragte Chris und Harry nickte.

„Konzentriere dich auf zwei von ihnen oder teile, wenn es zu viele sind, sie in zwei Gruppen und lasse sie mit Hilfe der Magie der Luft so kreisen, dass sie an einander reiben." Forderte der Blonde.

Harr versuchte es und nachdem er einige Minute sich sehr stark konzentrierte, spürte er wie die Luft über seiner Hand wärmer und wärmer wurde. Plötzlich flammte es kurz auf und Harry erschrak.

„Sehr gut Harry. Du bist ein Naturtalent." Sagte Chris und Harry lächelte. Er hatte Feuer entstehen lassen und das nur durch Konzentration. Sie übten es wieder und wieder, bis es Harry beinah im Unterbewusstsein schaffte.

Chris hatte ihm auch erklärt, dass er die Intensität des Feuers durch seine Macht über die Luft steuern konnte. Er musste nur den Sauerstoff regulieren und hatte somit die Kontrolle. Der Blonde warnte ihn aber, dass es bei manchen magischen Feuern nicht so leicht sei, da sie von der Magie gespeist wurden.

Die nächsten Wochen lernten sie fast ausschließlich die Elemente und Harry hatte seinen blonden Freund bald überholt. Chris beherrschte zwar auch alle vier, doch bei Feuer und Wasser hatte der Blonde wirklich so seine Probleme. Einzig bei der Erde konnte ihm Harry nicht das Wasser reichen und so kam es immer wieder mal vor, dass der Schwarzhaarige plötzlich stolperte und der Blonde lachend davon lief.

Nachdem sie die Elemente gemeistert hatten und Harry sich auch, sehr zur Freude von Chris, die Tagebücher von Godric und Rowena vorgenommen hatte, schaffte er so gut wie jeden Zauber stablos und manchmal sogar nur durch Gedankenkraft. Besonders hilfreich war dies, wenn Malfoy im Unterricht mal eine kleine Abreibung brauchte, Harry jedoch von Snape oder einem anderen Lehrer scharf beobachtete wurde.

Gegen Ende März dann begannen die Zwei ihre neuen Fähigkeiten auch in ihren Übungsduellen einzuflechten und mussten sich des Öfteren von Remus und Professor Dumbledore anhören, dass sie, so wie jetzt kämpften, doch bitte auf der Seite des Lichtes bleiben sollen. Denn durch Harry´s Umgang mit dem Schwert und Chris Stabkampf, kombiniert mit allen anderen Fähigkeiten, schafften es nicht mal beide Lehrer zusammen sie zu bezwingen. Doch einen Unterschied gab es zwischen den Beiden, so hatte es Professor Dumbledore festgestellt.

Wo Harry mit enormer Energie und Schnelligkeit glänzte, da machte Chris viel mit Illusionen und oft benutzte er Manöver, die er durch manchmal unbegreifliche Schritte gut drei vier Züge im Voraus plante.

Am letzten Sonntag im März, Harry und Chris waren gerade fertig mit dem Training, sagte der Blonde plötzlich.

„Weißt du Harry, wir sollten mal mit Dumbledore sprechen und ich fragen, ob wir nicht Ron, Hermine und Ginny etwas beibringen können."

Harry verstand und eine halbe Stunde später, nachdem er sein Frühstück beendet hatte, erhob er sich und ging zum Lehrertisch.

„Guten Morgen Professor", sagte er und Dumbledore erwiderte seinen Gruß freundlich.

„Währe es möglich, dass wir uns später kurz mal unterhalten könnten ?"

„Natürlich Harry, worum geht es ?", antwortete der alte Zauberer.

Harry wusste nicht ob er es so einfach vor all den anderen Lehrern sagen konnte und schaute etwas unschlüssig zwischen Dumbledore und ihnen hin und her. Der Direktor verstand, dass es um ihr kleines Geheimnis ging und sagte,

„Komm Harry, wir gehen an einen etwas privateren Ort." Dann führte er seinen Schüler in den kleinen Raum hinter dem Lehrertisch, in dem sich damals, nachdem der Feuerkelch die Champions erwählt hatte, alle versammeln sollten. Dumbledore schloss die Tür hinter ihm und wartete, dass der Schwarzhaarige sein Anliegen vorbrachte.

„Ähm... Professor. Es ist so. Wir, ich meine Chris und ich, wir haben uns überlegt, dass wir unseren Freunden auch etwas von unserem Wissen vermitteln sollten." Sagte Harry und sah Dumbledore an.

Der alte Zauberer überlegte kurz und erwiderte mit einem Lächeln.

„Einverstanden, aber ich stelle eine Bedingung."

„Und welche ?", fragte Harry, der nicht so schnell mit einer Zustimmung gerechnet hat.

„Sie dürfen alles lernen, was sie durch Lesen erfahren. Und, ihr müsste bei allem Neuen dabei sein."

„Ok, so soll es sein. Danke Professor." Sagte Harry mit freudestrahlendem Gesicht.

Danach ging Harry zurück in die Große Halle und nickte Chris kurz zu.

Nach dem Mittagessen nahmen Chris und Harry dann ihre Freunde bei der Hand und der Blonde apparierte mit ihnen in einen, auch für Harry, unbekannten Raum.

„Schatz wo sind wir ?", fragte Hermine sofort, da sie wieder klar sehen konnte.

„Im großen Studienraum der Gründer", antwortete Chris und lächelte als er die fragenden Blicke der Anderen sah.

„Hierher haben die vier Gründer ihr bevorzugten Schüler gebracht, damit sie in Ruhe lernen konnten."

Harry sah sich etwas um. Der Raum war mittelgroß und sehr hell. Es gab vier Tische und bei jedem stand ein leeres Regal.

„Chris, denkst du nicht, dass es einfacher wäre in der Bibliothek zu lernen , fragte Hermine weiter. Ich meine, da haben wir es wenigstens nicht so weit zu den Büchern."

Chris Lächeln wurde breiter und nun sah auch Harry seinen Freund fragend an. Denn in dem Punkt hatte Hermine recht.

Chris jedoch führte seine Freundin an eines der Regale, stellte sich hinter sie und fragte, welches Thema sie interessiert. Hermine sagte „Animagi" und sah immer noch leicht skeptisch aus. Chris ergriff ihren Arm mit dem Zauberstab und tippte auf das leere Regal.

„Selecto animalis", sagte Chris leise und plötzlich füllten sich die Fächer mit sämtlichen Büchern, die das Thema behandelten und die es in Hogwarts gab.

Chris begann zu lachen als er die vier offenen Münder sah.

„Eh das ist der Studienraum der Gründer. Glaubt ihr echt, dass sie ihr Schüler für jedes Buch in die Bibliothek laufen ließen ?"

Nachdem sich alle wieder gefasst hatten, setzten sich Ginny und Ron ebenfalls an einen der Tische und versuchten den Zauber. Ginny wollte alles über die Koboldkriege wissen, sie hatte ja schließlich Zag´s abzulegen und Ron, welch Überraschung wollte alle Bücher, die es über Quittitsch gab.

Denn Rest des Tages waren die Drei nicht mehr zu bewegen und daher beschlossen Harry und Chris sich ebenfalls ein bar Bücher vorzunehmen. Die allerdings konnte man nicht durch eines der Regale rufen, da die Gründer ihre persönlichen Aufzeichnungen magisch so geschützt hatte, dass man sie nur auf herkömmliche Weise im Schloss bewegen konnte.