Eine kurze schlechte Nachricht an alle. Ich habe das Weekend frei und werde daher erst nächste Woche weiterschreiben können. Andererseits braucht man ja auch mal Abstand um den Kopf frei zu bekommen.
Jetzt viel Spass und gebst mir...
Kapitel 21
Alle schauten entsetzt zu Professor Dumbledore, mit Ausnahme von Mr. Wels senior. Dieser hatte seine Frau aufgefangen und trug sie vorsichtig zur Hollywoodschaukel. Dort versuchte er sie zu wecken, aber sie reagierte nicht. Chris trat an beide heran, fühlte ihren Puls und murmelte leise „ enervate". Daraufhin öffnete seine Oma ihre Augen, die sich sofort in Richtung Dumbledore bewegten. Immer noch schienen alle Anderen sprachlos zu sein, bis Harry den alten Zauberer fragte,
„Professor ? Was hat das zu bedeuten ?"
Der Direktor sah seinen Schüler fassungslos an.
„Harry, ich habe keine Ahnung. Und ich bin verwirrt, denn so wie gerade diese ältere Dame, haben mich nur zwei Menschen jemals genannt."
„Und wer ?", hakte der Schwarzhaarige nach.
„Niemanden den du kennst. Sie sind beide vor mehr als fünfzig Jahren gestorben." Erwiderte Professor Dumbledore immer noch mit einen ungläubigen Gesicht.
„Da... Das stimmt nicht", sagte jetzt Chris Oma und alle Blicke wendeten sich ihr zu.
Dumbledore sah die alte Frau ganz genau an und Harry hatte wieder das Gefühl, als würde der Direktor ganz tief in ihre Seele sehen. Dann weiteten sich seine Augen und er sagte kaum hörbar „ Sieglinde".
Mrs. Wels nickte leicht und begann zu weinen. Ihr Mann nahm sie in den Arm und fragte an Dumbledore gewandt.
„Sie kennen sie ?"
„Ja, er kennt mich, allerdings unter einen anderem Namen", antwortete Chris Oma leise und sah ihren Mann etwas unsicher an. Der spürte wie sie sich verkrampfte und versucht seine Frau zu beruhigen.
„Silly, schau mich an. Du weißt ich habe dir damals versprochen, nicht nach deiner Herkunft zu fragen und auch heute ist es mir egal. Allerdings würde ich schon gern etwas über meine Liebe Frau erfahren."
Die alte Dame bat alle sich zu setzen und begann.
„ Als wir damals geheiratet haben, sie schaute zu Chris Opa, trug ich den Namen Schwarz. Aber geboren wurde ich als Sieglinde von Schwarzenberg und mein Vater war Augustus von Schwarzenberg, ein Großmeister für Zaubertränke."
Alle stöhnten auf und es dauerte einige Augenblicke, bis sie fortfahren konnte. Harry sah kurz mal zu Dumbledore und konnte sehen, wie dem alten Zauberer eine Träne aus dem Auge kullerte.
„ Ihr fragte euch sicher, wieso ich euren Direktor mit „Onkel Albi" angesprochen habe ? Ganz einfach, er war ein sehr guter Freund der Familie und mein Vater arbeitete eng mit ihm zusammen, als es um den Kampf mit Lord Grindewald ging. Ich bin damals gerade zwölf Jahre alt gewesen und mein Bruder gab ihm diesen Namen."
„Dann bist du eine Hexe, Oma", rief Vicky und Mr. Wels senior sah seine Enkelin überrascht an.
„Nein, bin ich nicht. Ich bin ein Squilb. Ich weiß, dass es Magie gibt, doch ich kann sie, bis auf meine Tränke, nicht prakti... Moment mal, woher weißt du von Hexen , fragte Mrs. Wels schockiert.
„Weil ich eine bin", verkündete Vicky stolz.
Daraufhin begann die alte Dame zu lächeln und als ihr Blick zu Chris wanderte und dieser nickte, konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
Dann fragte Professor Dumbledore, was denn damals geschehen ist, da er damals dabei gewesen war, als man die gesamte Familie tot gefunden hatte. Chris Oma zögerte etwas, bat dann aber ihre Enkelin darum, die Steinvase, welche Vicky immer so bewunderte, vom Kamin zu holen. Als dies geschehen war, schluckte Harry, denn es war ein Denkarium und die waren bekanntlich sehr selten. Dumbledore zog seinen Zauberstab und obwohl Mr. Wels ihn etwas unsicher ansah, berührte er die Schläfen der alten Dame. Chris Eltern stöhnten kurz auf als sie die silbrige Substanz sahen, die der alte Zauberer scheinbar aus dem Kopf zog, schauten danach aber umso gebannter auf die Steinschale. Dumbledore schwenkte das Denkarium etwas und einige Augenblicke später erschienen Bilder. Alle starrten interessiert und es war, als würde man durch die Zeit reisen...
„... Eva ? Eva wo bist du ?", rief ein kleines, circa zwölfjährige, blondes Mädchen.
„Hier bin ich Silly, in der Küche." Kam als Antwort und kurz darauf betrat die Blonde eine sehr große, alt aussehende Küche. Dort traf sie auf ein weiteres, dunkelhaariges Mädchen mit eine Bedienstetengarderobe.
„Alles Gute zum Geburtstag." Sagte die Silly und umarmte ihre Freundin.
„Vater hat gesagt, du bekommst heute frei und du darfst dir auch noch was wünschen."
„Wirklich, Silly ?"
„Jaaa, nun sag schon, was möchtest du ?"
Die kleine Dunkelhaarige schaute verlegen zu Boden, worauf ihre Freundin weiter drängte. Schließlich sagte Eva, was bis dahin ihr größter Traum war.
„Silly, du darfst aber nicht lachen. Versprochen ?"
Die Blonde nickte eifrig.
„Ich.. Ich möchte einmal nur, einen einzigen Tag, wie eine hohe Dame behandelt werden. Du weißt schon. Schöne Kleider tragen, der Fünfuhrtee und all die anderen Sachen."
Silly lächelte, ging kurz zu ihrem Vater und kam danach mit freudestrahlendem Gesicht zurück. Sie schleifte Eva in ihr Zimmer und schenkte der Dunkelhaarigen das schönste Kleid, das sie besaß. Dann zog sie ihren Familienring vom Finger und steckte ihn ihrer Freundin an. Eva sah sie immer noch ungläubig an, doch dann beschloss sie es als ihr Geschenk zu akzeptieren und beide freuten sich auf den kommenden Tag.
Es war gerade Zeit für den Tee und alle Familienmitglieder saßen am reichlich gedeckten Kaffeetisch. Silly´s Vater hatte auch Eva´s Mutter mit an den Tisch gebeten und alle sprachen über dies und das.
Plötzlich begannen die Schutzzauber Alarm auszulösen und im nächsten Augenblick zerbarst die Tür. Silly´s Vater schnappte sich seine Tochter, da er wusste, dass sie sich nicht verteidigen konnte und drückte sie in eines der vielen Verstecke im Haus. Seine Tochter schrie und wollte, dass Eva ihr folgte, doch diese wurde plötzlich von einem grünen Lichtstrahl getroffen und ging zu Boden. Dann wurde es dunkel um die Blonde herum und nur die Scherz- und Angstschreie ihres Bruders und ihrer Eltern konnte sie hören. Immer wieder zuckten Blitze auf, bis jemand mit einer kalten und kratzigen Stimme sagte, „ Alle tot, lasst uns verschwinden." Silly wartete noch einige Augenblicke und kroch dann aus ihrem Versteck. Der Anblick, welcher ihr sich danach bot, brannte sich für immer in ihr Gedächtnis. Ihr Vater lag mit offenen Augen vor ihr und ihre Mutter daneben. Ihr Bruder Franz war ebenfalls tot, genauso wie die anderen, die im Raum waren. Silly begann zu weinen, bis sie wieder Stimmen hörte.
„Brennt alles nieder", sagte sie kalte Stimme und die Blonde erschrak. Schnell erinnerte sie sich an die Worte ihres Vaters, für den Fall, dass ihm etwas passieren sollte und nahm allen ihre Ringe und ihrem Vater die Schlüssel für die Gringottsverliese ab. Dann ging sie zu einer Geheimtür in der Wand und warf einen letzten Blick auf ihre Familie. Sie schlüpfte durch die Tür und hörte, wie hinter ihr die Decke einbrach. Jetzt rannte sie los, ohne zurück zuschauen und blieb erst am Rand des Waldes, welcher ihr Haus umgab, wieder stehen. Silly sackte erschöpft zusammen und begann zu weinen.
„ Ja aber wieso ?", fragte Chris und seine Oma antwortete.
„Wieso ich mich von der Zaubererwelt abgewandt habe ? Ich wollte neu anfangen. Man würde mich für tot halten und ich wusste ja nicht einmal, wer die Angreifer waren. Mein Vater hatte keine Feind mehr, jetzt da sie Grindewald besiegt hatten. Außerdem war ich ein Squilb und das Einzige was ich gut konnte, waren Zaubertränke. Deshalb holte ich etwas Gold aus Vaters Versteck und beschloss mir, unter anderem Namen, eine neue Existenz aufzubauen. Eigentlich hätte ich mich nach England durchschlagen müssen, da es dort näher war falls ich etwas aus Gringotts brauchte, doch ich blieb in Deutschland und versucht hier, in dieser durch Hitlers Krieg zerstörten Muggelwelt, mein Glück zu finden. Schließlich traf ich aus Aloise und wir beide heirateten."
Es vergingen einige Minuten, bis der erste die Kraft für ein Wort fand. Es war Chris Opa, der seine Frau in seine Arme zog und leise sagte, „Ich liebe dich." Kurz darauf umarmte auch Professor Dumbledore die alte Frau und dass schien ihr sehr viel zu bedeuten. Danach wurden noch einige andere Fragen beantwortet und man schaffte es auch endlich, dass Fleisch auf den Grill zu legen. Zu fortgeschrittener Stunde hatten sich alle irgendwie im Garten verteilt und man genoss den lauen Sommerabend. Steve, der als einzigster Jugendlicher nicht magisch war, hörte den Anderen aufmerksam zu und war fasziniert von den Sachen, die man mit Magie alles tun konnte. Doch Eines lag ihm auf dem Herzen. Deshalb nahm er seinen Mut zusammen und fragte Jeanny, wieso sie so schnell mit Mike Schluss gemacht hat und warum er so verwandelt war, als sie von der Bar zurückkamen. Der Zwilling sah den Blonden etwas traurig an und sagte dann.
„Es war Mike, der mich verlassen hat. Oder besser, der mich darum bat."
„Wie bitte ?", fragte Steve und auch die anderen Teenager sahen überrascht zu Jeanny.
„Ja, es war Mike. Und zwar nachdem ich mich mit Chris unterhalten habe und er mir sagte, dass ich, falls es sein Freund nicht versteht, lieber mit ihm Schluss machen soll.
Als ich mich nämlich mit Mike unterhielt und er mir sagte, dass er mit der ganzen Sache nicht klarkommt, fragte ich ihn was wir jetzt tun sollen. Er meinte, dass ich als Hexe doch irgendwas wissen müsste, damit er mit seinen Leben und seinen Glauben ohne irgendwelche Bedenken weitermachen kann. Zuerst war ich geschockt und dachte, dass ich nicht recht höre. Doch dann fiel mir ein, was passiert, wenn die zuständigen Stellen davon erfahren, dass ein Muggel, ohne dass er mit einer Hexe zusammen ist, durch die Welt läuft. Deshalb schlug ich ihm einen Vergessenstrank vor und wollte Chris eigentlich noch bitten, dass er mein Gedächtnis an ihn auch noch modifiziert, falls die Trennung doch zu schwer für mich wird."
Alle starrten sie an und Chris meinte sofort, dass er es nicht tun würde, da er Jeanny eigentlich für stark genug hielt, um damit klar zukommen.
Denn Rest des Abend versprach man sich noch öfters zu schreiben und die Zwillinge waren schon gespannt, was sie ab dem nächsten Jahr in Hogwarts erwartete. Dann verabschiedete sich Professor Dumbledore und bat seine Schüler so schnell wie möglich nach England zurück zukehren. Dieses sollte dann auch zwei Tage später geschehen und deshalb genossen alle noch die beiden letzten Tage.
Die Stunde des Abschieds kam und Chris umarmte seine Familie. Außerdem versprach der Blonde kurz vor Schulbeginn noch mal her zu kommen, um seine Schwester abzuholen. Harry zog den Portschlüssel, welchen ihm der Direktor gegeben hatte, aus seinem Umhang und wenige Augenblicke später standen alle wieder im Fuchsbau.
Dort wurden sie sofort von Mrs. Weasley begrüßt und mussten den Rest des Tages ihre Erlebnisse bei den Muggeln erzählen. Was die beiden Erwachsenen hörten ließ ihnen die Münder aufklappen und sie schauten Harry und vor allem Chris überrascht an.
Zwei Tage später, es war der Abend vor Harry´s Geburtstag, trafen auch Luna und Ron wieder im Fuchsbau ein und wurden herzlich begrüßt. Harry staunte nicht schlecht, als er seinen Freund sah. Dieser war nochmals gewachsen und braungebrannt, wie ein Bewohner einer Südseeinsel.
„Und Harry, die Bräune ist bei uns beiden nahtlos", fügte er mit einem Grinsen im Gesicht hinzu, als er den Blick des Schwarzhaarigen sah. Daraufhin verschluckte sich Harry so sehr, dass ihm Ginny auf den Rücken klopfen musste. Allerdings sagte ihm diese Bemerkung auch, wie sehr sein Freund den Urlaub genossen haben muss.
Zum Aberdessen versuchte Mrs. Weasley wieder alle zu mästen und man war drauf und dran der Chefin des Weasleyclans zu verbieten, etwas für das nächste Frühstück vorzubereiten.
Am nächsten Morgen wurde Harry durch ein mehrstimmiges „Happy Birthday" geweckt und musste die Kerzen einer riesigen Torte ausblasen. Nach einem leichten Frühstück gab es Geschenke und am Nachmittag erschien Professor Dumbledore aus dem Nichts. Er gratulierte dem Schwarzhaarigen und bat ihn dann um ein Gespräch unter vier Augen. Harry führte ihn zu der alten Eiche, wo er Ginny das erste Mal geküsst hat und wartete darauf, dass der alte Zauberer begann.
„Harry, da du nun volljährig bist, müssen wir uns auch über dein Erbe unterhalten. Ich möchte dir jetzt nicht alles aufzählen, weil das deine Party verzögern würde, doch du solltest wissen, dass du jederzeit das Erbe der Potters und das der Gryffindors antreten kannst. Letzteres birgt aber auch einige Verpflichtungen. Diese sind an den Titel gebunden, den du mit deiner Annahme des Erbes akzeptierst."
„Welchen Titel meinen sie, Professor , fragte Harry überrascht.
„Den Adelstitel", erwiderte Dumbledore, versicherte dem Schwarzhaarige aber, dass sie das auch noch später bereden könnten. Dann gingen beide zurück zu den Anderen und es wurde ausgelassen gefeiert.
Am Tag nach einem Geburtstag, stand Harry zusammen mit Chris sehr zeitig auf, um noch etwas zu erledigen, was er sich seit dem Tage, an dem er erfuhr, dass er ein Zauberer ist, geschworen hatte. Er fasste den Blonden an die Hand und apparierte mit ihm in den Ligusterweg, Nummer vier. Die Dursleys saßen gerade beim Frühstück und Dudley schaufelte einen riesigen Berg Rührei in seinen Mund. Harry´s Tante ließ vor Schreck ihr Messer fallen, als die Zwei aus dem Nichts auftauchten.
„Potter, was willst du hier ?", fragte Onkel Vernon und sah aus, als hätte er einen Geist vor sich.
„Nur noch meine restlichen Sachen holen und mich von euch verabschieden", sagte Harry, doch sein blonder Freund konnte ganz deutlich aus der Stimme heraushören, dass das nicht alles war.
Dann sah er wie Harry die Hand auf seinen Cousin richtete und etwas murmelte. Sofort schrie Dudley auf und die Gesichter von Harry´s Verwandten blickten entsetzt auf ihren Sohn. Denn dieser hatte nicht nur den Schweineschwanz, welchen ihm Hagrid bei seinem Besuch verpasst hatte, zurück. Nein Harry hatte ihm sein eigenes Geschenk hinterlassen, ein Paar nette Schweine Ohren zierten jetzt Dudleys Kopf.
Dann wandte sich der Schwarzhaarige an seinen Onkel und wollte ihm auch etwas hinterlassen, doch Chris hielt ihn plötzlich auf und flüsterte ihm was ins Ohr. Daraufhin wanderte Harry´s Blick auf Tante Petunias Bauch und ein zufriedenes Grinsen umspielte seine Lippen. Kurz darauf verabschiedeten sich Beide und verschwanden wieder.
Den Rest der Ferien verbrachten sie hauptsächlich mit Quittitsch, Faulenzen und Spaß haben. Und auch Hermine schien sich irgendwie verändert zu haben. Sie bestand nicht mehr stur darauf zu lernen, sondern verbrachte viel lieber ihre Zeit mit Chris.
„Verstehe einer dieses Mädchen. Die letzten Jahre konnte sie es gar nicht erwarten, dass die Bücherlisten eintrafen und heute lässt sie diese einfach links liegen. Was ist nur in sie gefahren ?"
Sagte Mrs. Weasley mit einem Lachen, als eine Eule den dicken Stapel Brief auf den Frühstückstisch absetzte und der brauhaarige Lockenkopf nichts weiter tat, außer ihren Freund ununterbrochen zu küssen.
„Ich vermut Chris und dass nicht nur einmal." Erwiderte Ron unbewusst und musste sich den Rest des Tages vor seiner Mutter und auch Hermine versteckt halten. Beim Abendessen verkündeten die Mädchen aber stolz, dass in ihren Briefen nicht nur die Bücherlisten waren. Ginny wurde zur neuen Vertrauensschülerin ernannte und Hermine hatte das erreicht, was sie sich seit der ersten Seite von „ Die Geschichte Hogwarts" gewünscht hat. Sie war die neue Schulsprecherin.
„Bei Merlin nein, sagte Ron mit einem Lächeln, es brechen finstere Zeiten für uns an."
„Ganz recht mein Lieben. Ab jetzt stehen wir über euch", erwiderte Ginny und merkte nicht, wie Chris Harry kurz zuzwinkerte.
Zwei Tage später reisten Hermine und Chris ab. Sie wollten beide noch etwas Zeit mit ihren Familien verbringen und Chris hatte außerdem vor, seine Schwester schon ein wenig auf ihr neues Leben vorzubereiten. Sie verabredeten miteinander sich am einunddreißigsten August in der Winkelgasse zu treffen und die Nacht dann im Tropfenden Kessel zu verbringen.
Es war Mitte August und alle saßen beim Frühstück, als Professor Dumbledore in der Küche des Fuchsbaues erschien.
„Guten Morgen alle zusammen", sagte er und setzte sich auf einen der leeren Stühle.
„Harry, wie ich dir an deinem Geburtstag schon gesagt habe, müssen wir uns unterhalten was dein Erbe angeht."
Der Schwarzhaarige nickte, aber sein Gesicht sah nicht sehr fröhlich dabei aus. Harry war schon etwas gespannt, was ihn erwartete, doch die Aussichten auf den Adelstitel und dem daraus resultierenden öffentlichen Interesse machten ihm etwas Kopfzerbrechen. Er brauchte neben seiner Narbe nicht auch noch einen Zusatz in seinem Namen, durch den ihn wieder alle anstarrten.
„Molly ? Hast du einen Raum, wo ich mich ungestört mit Harry unterhalten kann ?", fragte der Direktor an Mrs. Weasley gewandt.
„Natürlich Albus. Ich denke ihr solltet ins Wohnzimmer gehen, während Ron und Ginny sich eine Weile im Garten aufhalten." Erwiderte Ginny´s Mum.
„Nein, Ginny bleibt dabei, sagte Harry entschlossen. Ich liebe sie und werde keine Geheimnisse vor ihr haben."
Dumbledore sah den Jungen kurz abschätzend an und nickte. Daraufhin gingen die Drei ins Zimmer nebenan und Harry belegte den Raum mit einem Schutzzauber gegen etwaige Lauscher. Dann sah er fragend zu Professor Dumbledore und dieser zog mit einem Lächeln zwei Schlüssel und einen Ring aus seinem lilafarbenen Umhang.
„Hier Harry, die Schlüssel zu deinen neuen Verliesen und der Siegelring deiner Familie."
Harry betrachtete die Sachen aufmerksam und konnte auf dem Ring das Symbol der Gryffindors erkennen. Dann sah er wieder auf zu Dumbledore und dieser erklärte ihm, dass er bei seinem Besuch in der Winkelgasse die schriftlichen Formalitäten erledigen muss.
„Professor ? Bis wann muss ich das Erbe von Godric antreten ?" fragte Harry und hoffte auf einen kleinen Aufschub dieser, in seinen Augen, Bürde.
„Harry, du kannst es jederzeit tun, selbst wenn du noch ein paar Jahre warten willst. Doch bedenke, sowie du den Ring auf deinen Finger steckst, bist du nicht mehr nur Harry. Du bist dann Lord Harry James Gryffindor Potter und somit einer der Letzten des englischen Zaubereradels. Vielleicht solltest du bei eurem Besuch bei Gringotts einige der Bücher aus dem Potterverlies mitnehmen und sie lesen. Sie beschäftigen sich mit den Rechten und den Pflichten der Aristokratie."
„Professor Dumbledore, was meinen sie mit dem Zaubereradel ?", fragte Ginny und wurde leicht verlegen, weil sie noch nie etwas davon gehört hatte. Andererseits war das bei Professor Binns Unterricht und seinen Ausschweifungen zum Thema Koboldkriege kein Wunder.
„Ms. Weasley, ich werde versuchen, es ihnen etwas zu erklären. Denn sie müssen nicht gleich rot werden, nur weil sie von dieser Sache nicht all zu viel wissen. Die Bezeichnung Zaubereradel geht in eine Zeit zurück, wo sehr viele Zauberer in den Reihen der Muggel und deren Aristokraten sehr hoch angesehen waren. Sie wurden von den damaligen englischen Königen ebenso wie die Muggel in den Adelsstand erhoben und diese Titel haben auch heute noch Bestand. Zwar mischen sich die heute noch lebenden Zauberer nicht mehr in die Belange der Muggel ein, doch ihre Stimmen haben auch heute noch ein nicht zu unterschätzendes Gewicht. Außerdem haben sie eine gewisse Macht gegenüber der heutigen Politik, da früher, als das Ministerium gegründet wurde, die damaligen Minister alle vom Adel stammten und gewählt bzw. abgesetzt wurden."
Bei diesem Satz zwinkerte der alte Zauberer Harry kurz zu und der Schwarzhaarige ahnte, dass Dumbledore dieses bewusst erwähnt hat. Ginny allerdings saß mit offenem Mund da und schaute kurz darauf ihren Liebsten stolz an. Harry zog sie in seine Arme und flüsterte etwas von „ irgend wann muss man dich dann aber mit Madame anreden. Ich hoffe dir gefällt das"
Daraufhin wurden die Augen der Rothaarigen tellergroß und Harry sagte mit einem Lachen,
„Das war kein Antrag, Ginny. Dafür glaub ich sind wir noch viel zu jung."
Ginny´s Gesicht entspannte sich und Harry küsste sie liebevoll auf den Mund. Dann sprachen sie noch etwas über die Besitztümer der Potters und etwa zwanzig Minuten später verabschiedete sich Professor Dumbledore von den Beiden und verschwand. Die zwei Teenager sahen sich noch eine Weile an und Harry versucht in seinem Kopf einige Sachen, die er in der Winkelgasse erledigen wollte festzuhalten.
