Kapitel 25
Am anderen Morgen betrat Harry die Große Halle und schien bedeutend besser drauf zu sein, als noch am Vortag.
„Na Harry, gut geschlafen ?", fragte Chris mit einem verschmitzten Lächeln.
„Jepp und das Aufstehen erst..." antwortete der Schwarzhaarige mit einem noch breiteren Grinsen.
„Dafür will ich aber Revanche, meldete sich Ginny nun zu Wort. Sonst massierst du dich in Zukunft selbst."
Harry zog sie zu sich, küsste Ginny und hauchte ein „danke" in ihr Ohr. Er wurde aber durch Professor Dumbledore unterbrochen, welcher soeben die Halle betrat und einige der deutschen Schüler im Schlepptau hatte.
„Mr. Wels ich wollte sie fragen, was sie über die Tischverteilung hier in der Großen Halle denken. Meinen sie es findet sich genug Raum für noch einen der langen Tische ?"
Der Blonde schüttelte den Kopf und antwortete.
„Nein Professor, denn ich dachte eher, dass sich meine Schüler dahin setzen sollen, wo sie möchten. Dann warf er einen Blick zum Slytherintisch und fügte hinzu und wo sie auch erwünscht sind."
Dumbledore nickte und sofort setzten sich Eve und Jeanny neben den blonden Gryffindor. Dann kamen auch Ron, Luna und Hermine an den Tisch und nachdem sie alle reichlich gegessen hatten, brachte Professor Mc Gonnagal ihnen die Stundenpläne. Es lag zwar noch das Wochenende dazwischen, doch Chris und Harry waren froh, dass sie schon jetzt wussten, wann sie ihre ersten Stunden geben sollten. Harry war am Dienstag dran und Chris hatte bis Donnerstag Zeit. Auf einem weiteren Blatt befanden sich die Stunden von Chris Schülern.
„Oh mein Gott." Sagte er laut und Harry schnappte sich das Pergament.
„Sie haben was ?", rief er geschockt und als Hermine fragte was denn los sei, sagte der Blonde, dass seine siebende Klasse Zaubertränke, da sie nur aus fünf Schülern bestand, mit Gryffindor und Slytherin zusammen Unterricht haben würden.
Harry ahnte, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte. Zumal Snape, falls er dann genauso unfair ist, mit Sicherheit auf seinen Meister trifft, Chris.
Doch bis dahin hieß es noch zwei Tage leben und schon waren die Gedanken daran verflogen.
Das Wochenende verging sehr schnell und hauptsächlich erzählte man sich seine Sommererlebnisse. Harry und Chris beschlossen ihr Training wieder aufzunehmen, da es jetzt nur noch eine Frage der Zeit war, bis sich Riddle wieder melden würde.
Es war Montag, kurz nach dem Frühstück und beide Klassen, Gryffindor und das deutsche Haus, befanden sich auf dem Weg zum Kerker. Als der Blonde bemerkte, wie ein paar Erstklässler in Slytherinuniform, ein kleines blondes Mädchen bedrängten. Harry erkannte es und bekam ein ungutes Gefühl, was denn gleich passieren wird, denn es war Vicky. Die Slytherin schubsten sie hin und her und ließen Bemerkungen los, welche mehr als verletzend waren.
„... hat keine Ahnung von Zauberei... weiß nicht mal wie ein Wabbelbein geht... ohne Zweifel ein Schla..."
Der Slytherin verstummte augenblicklich, als mehrere Lehrer um die Ecke bogen.
„Was ist hier los ?", fragte Snape, welcher sich unter ihnen befand.
„Wir haben die Kleine nur willkommen geheißen", antwortete der Anführer der Gruppe, worauf Chris an sie herantrat.
„Ja, Professor dies kann ich bestätigen", sagte Harry´s Freund und wandte sich dann an Vicky.
„Und sie Ms. von Schwarzenberg. Ich meinte durch meine Schüler gehört zuhaben, das sie einen älteren Bruder besitzen. Vielleicht sollten sie es das nächste Mal so handhaben, wie er, wenn sie derart freundlich begrüßt werden."
Harry ahnte was sein Freund gemeint hat und war gespannt darauf, wie sich Chris Schwester in Zukunft verhalten würde. Dann betraten sie den Kerker und Harry setzte sich neben Neville. Die Stunde verlief ungewöhnlich ruhig. Was wohl darauf zurückzuführen war, dass Snape schon beim ersten Versuch die deutschen Schüler fertig zumachen, an deren Wissen scheiterte. Harry musste zugeben, dass die deutschen ein sehr fundiertes Know-how besaßen. Allerdings machte er sich auch Sorgen, denn Chris sollte sich heute abend mit dem Zaubertranklehrer treffen, damit sie absprechen, was er in den beiden untersten Klassen unterrichten soll. Wenn aber die Laune von Snape weiter sank, dann würde die ganze Sache in einem Fiasko enden.
Der Rest des Tages verlief ruhig. Remus erläuterte Harry nach dem Abendessen, was er seinen neuen Schülern so beibringen muss und auch Chris kam, wenn auch sehr spät, mit einem Lächeln aus dem Kerker zurück.
„Disziplin. Disziplin und Angst sind der Schlüssel", sagte der Blonde und versuchte Snape nachzumachen.
Daraufhin lachten Harry und die Mädchen los und auch Chris stimmte mit ein.
Schließlich kam der Dienstag und Harry wartete in einem der Klassenzimmer auf seine Erstklässler. Es waren zu seiner Überraschung aber nicht Slytherin und Gryffindor, nein, die kleinen Schlangen sollten sich mit Ravenclaw den Unterricht teilen. Was hätte Harry damals dafür gegeben. Doch das war Geschichte und so trudelten allmählich alle Schüler ein. Vicky und Michael setzten sich ganz nach vorn und mussten sich gleich von einigen der Slytherins die Bezeichnung „Streber" anhören. Harry tat so als wäre er taub und wartete bis sich der Letzte gesetzt hatte.
„Guten Morgen Klasse."
„Guten Morgen Professor Potter."
Etwas komisch kam sich Harry schon vor als Professor angesprochen zu werden, doch Professor Mc Gonnagal hatte darauf bestanden, wenigstens bei den Erstklässlern die Form zu wahren.
„Wie ich sehe sind alle da und deshalb fangen wir mit unserer ersten Stunde VgddK an. Also, was glaubt ihr, was wir in diesem Fach lernen werden und warum ist die Verteidigung gegen dunkle Kreaturen wichtig ?"
Fragte Harry und sofort schnellten die Arme in der ersten Reihe hoch.
„Ms. von Schwarzenberg, bitte ?"
„Damit man sich gegen Vampire, Werwölfe oder Schwarzmagier verteidigen kann."
Harry lächelte und sagte,
„Richtig, fünf Punkte für Ravenclaw."
„Oder damit man Schlammblüter ärgern kann", sagte eine leise Stimme aus der letzten Reihe, worauf Harry´s Blick wütend wurde.
„Mr. Nott, ich nehme an, dass diese Bemerkung von ihnen kam ?", sagte er und ging langsam durch die Reihen. Als er dann vor einem Jungen stand, der seinem Vater und seinem größeren Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten war, schien dieser fast in seinem Sitz zu verschwinden.
„ Ähm... ja.." stotterte der Junge.
„Hören sie mir zu und dass gut. Sollten sie jemals wieder dieses Wort in den Mund nehmen oder einen Muggelgeborenen anderweitig beleidigen, dann lernen sie mich einer Seite kennen, die Voldemord als Sandkastenfreund aussehen lässt. Verstanden ?"
Der kleine Slytherin starrten Harry nur blass an und zitterte. Harry allerdings war schockiert, dass schon die Erstklässler mit den Gedanken ihrer Eltern regelrecht verseucht waren und beschloss mit Dumbledore darüber zu reden. Dann zog er Slytherin noch zehn Punkte ab und fuhr mit dem Unterricht fort.
Zwei Tage später, es war Zeit für Chris erste Stunde. Harry, welcher gerade frei hatte, machte sich unsichtbar und schlich sich mit in den Klassenraum. Dieser befand sich zu seiner Überraschung nicht in der Nähe des Kerkers, sondern es war der Raum, den Firenze damals als Astronomiezimmer genutzt hatte. Harry suchte sich ein stilles Eckchen und beobachtete, wie die ersten Schüler eintraten. Chris war nirgends zu sehen. Etwas überrascht war der Schwarzhaarige jedoch, als Professor Dumbledore den Raum betrat und sich etwas hinter dem Lehrertisch niederließ. Dann ertönte die Glocke und die Tür wurde aufgerissen. Harry´s Freund stürmte mit einem finsteren Gesicht und in einen schwarzen Umhang gehüllt herein.
„Albernes Zauberstabgefuchtel und kindische Hexereien wird es bei mir nicht geben. Doch diejenigen, auserwählten... „
Harry war geschockt, denn es erinnerte ihn an seine aller erste Zaubertrankstunde und er blickte entsetzt zu Dumbledore. Dieser fing jedoch an zu grinsen und kurz darauf hörte er Chris sagen.
„So ungefähr würde euch Professor Snape begrüßen. Ich halte jedoch nichts von Einschüchterungen und deshalb... Zauberstäbe heraus und mitkommen."
Dies überraschte Harry noch mehr und auch Dumbledore wirkte etwas unsicher.
„Professor, sie dürfen natürlich mitkommen." Sagte der Blonde und blickte dann in Richtung seines Freundes.
„Das Gleiche gilt auch für dich, Harry."
Daraufhin hob der Schwarzhaarige seine Tarnung auf und sah Chris überrascht an. Selbst Dumbledore hatte ihn nicht bemerkt und daher fragte sich der Gryffindor, wie es sein Freund geschafft hat. Chris der den fragenden Blick der Beiden sah, sagte gespielt genervt.
„Hallo, ich bin eine Schlange. Ich sehe infrarot."
Harry verstand und lächelte. Chris grinste zurück und führte seine Schüler in Richtung Zimmertür. Harry fragte sich derweil, was sein Freund vor hatte und war umso mehr überrascht, als sie vor dem Mädchenklo anhielten. Einige seiner männlichen Schüler schauten ihn unsicher an, doch Chris bedeutete ihnen mit einzutreten. Dann öffnete er die Tür zu Slytherins Kammer und ließ einen nach den anderen hinab. Unter in der Kammer sah Harry mehrere Tische und Chris bat alle sich zu setzen.
„So. Ihr fragt euch sicher alle, wieso ich euch hier runter gebracht habe... "
Alle nicken und dies schloss auch Harry und Dumbledore mit ein.
„... Nun, ich möchte, dass ihr nicht nur wisst, wie man Tränke braut, sondern auch etwas über ihre Geschichte erfahrt. Deshalb sehen wir uns heute die Wirkungsstätte eines der größten und bekanntesten Tränkemeister aller Zeiten an."
„Wen meinen sie ?", fragte ein kleines Mädchen aus Gryffindor.
„Salazar Slytherin"
Mehrere Ohh´s und Ahh´s erklangen und auch Dumbledore blickte interessiert. Dann bat Chris alle, ihm zu folgen und sie betraten eines der besteingerichtetsten Zaubertranklabore, welches man sich vorstellen kann. Nein es war mehr, dachte Harry, es war ein Museum, denn neben den modernen Brauutensilien gab es auch Geräte, die ohne Zweifel aus der Gründerzeit stammten. Das Beindruckendste waren jedoch die Wandmalereien. Sie zeigten Mondphasen, Brauabläufe, Formeln und andere Arbeitsschritte. Kein Wunder, warum Chris sie alle hier her geführt hatte.
Dann bat der Blonde seine neuen Schüler jedoch an eine der, in seine Augen wichtigsten Wände. Harry erschrak etwas, genau wie die Hälfte der Erstklässler, denn die Bilder dort, zeigten zum Teil völlig entstellte Menschen.
„Dies ist nun die wichtigste Lektion und ich bitte, nein ich verlange von euch, dass ihr euch diese Bilder einprägt. Nicht um Alpträume zu bekommen, sondern euch immer vor Augen zu halten was passieren kann, wenn man unachtsam und leichtsinnig mit Zaubertränken umgeht."
Harry konnte sehen, wie einige Schüler die Worte wiederholten und war sich sicher, dass diese Jungen und Mädchen es auch verstanden hatte. Er begann zu klatschen und auch Professor Dumbledore stimmte mit ein. Dann erklärte der blonde Gryffindor noch einige Geräte, bevor sie kurz vor Ende der Stunde wieder in die Schule zurück gingen. Chris blieb plötzlich stehen und drehe sich nochmals um.
„Ach Mist. Ich hab was vergessen", sagte er und lief zurück. Es waren einige Papiere mit denen er wenige Augenblicke später wieder auftauchte und die sehr alt aussahen.
Oben in der Schule war die Mittagspause in vollem Gang. Harry und Chris wollten sich gerade zu Hermine und Ginny setzen, als von der Tür her laute Stimmen drangen.
„... wag es nie wieder, mich zu beleidigen..." sagte eine Mädchenstimme.
„... oder was ? Rennst du dann zu diesem Aushilfslehrer", erwiderte eine Junge, den Harry als Nott erkannte.
Alle Schüler in der Großen Halle stöhnten auf, als sie diese Beleidigung hörten. Doch es verstummte sofort, als ein Knäuel bestehend aus den beiden Erstklässlern durch die Tür stürmte. Das Letzte was man dann von Nott hörte war ein Röcheln und Harry sah, dass Vicky ihn ohne Mühe im Schwitzkasten hatte.
„Das reicht !" rief Chris und bevor einer der anderen Lehrer reagieren konnte, hatte der Blonde die beiden getrennt.
„Zehn Punkte von beiden Häusern und Strafarbeit."
Vicky sah ihren Bruder fragend an, worauf dieser ihr mild zulächelte.
„Mr. Nott sie melden sich bei Mr. Filch und sie Ms. von Schwarzenberg kommen heute Abend in mein Büro. Und jetzt hinsetzen."
Daraufhin senkten beide Schüler schuldbewusst ihre Köpfe und trotteten davon. Nach dem Mittagessen wurde Chris aber von Malfoy aufgehalten.
„Sag mal Wels. Findest du das gerecht ? Mein Schüler muss zu Filch und das kleine Biest kommt zu ihrem Lieblingslehrer."
Chris sah den Schulsprecher etwas zornig an und erwiderte.
„Hör zu Malfoy, pass auf was du sagst."
Dann wirbelte der blonde Gryffindor herum und ging aus der Halle. Dabei fiel ihm allerdings eines seiner Pergamente aus der Tasche, auf welches Malfoy, der dies bemerkt hatte, schnell einen Fuß stellte. Als er sicher schien, dass niemand ihn beobachtete, hob er das alte Papier auf und blickte darauf. Seine Augen traten aus ihren Höhlen und Malfoy hielt das Pergament plötzlich so, als wäre es das wertvollste, was je gesehen hat. Schnell versteckte er es und rannte aus der Halle.
Am nächsten Morgen trafen sich Harry und Chris zum ersten Mal in ihrer neuen Turnhalle und der Blonde beschloss, dass es an der Zeit war, Harry´s neue Fähigkeiten zu erforschen.
„Komm Harry, zieh dich aus und versuche dich zu verwandeln." Sagte der Blonde und während der Schwarzhaarige sich seiner Kleidung entledigte, versiegelte Chris den Eingang. Wenige Augenblicke später stand er dann vor der imposanten Gestalt des goldenen Drachens.
„Ich habe versucht etwas in Salazars Aufzeichnungen zu finden. Sagte Chris. Doch alles was er dazu schreibt ist, dass du ausdauernder und stärker sein wirst, als alle anderen Lebewesen."
Der Drache nickte und Chris fügte mit einem Grinsen hinzu,
„Und Ausdauer kannst du bei unserem kleinen Phönix sicher gebrauchen."
Der Drache schoss eine kleine Feuersalve aus den Blonden, die dieser aber gekonnt mit einem Wasserstrahl löschte.
„So jetzt zu deinen anderen Fähigkeiten. Ich habe da so einige Vermutungen. Als Erstes Harry konzentriere dich mal darauf, dass du meine Aura sehen kannst oder, dass du vielleicht die verschiedenen Magiemuster des Raumes erkennst."
Harry blickte zwar etwas ungläubig und die Grimasse, welche der Drachen dabei schnitt, brachte den Blonden zum Lachen. Harry hörte dieses aber nur noch leise, denn seine Augen wurden plötzlich trüb. Er versuchte sich zu konzentrieren, doch als dies nichts brachte, stieg wieder leichte Panik, wie damals, als er sein Augenlicht verloren hatte, auf. Dann wurde jedoch sein Blick wieder klar. Oder zumindest dachte Harry das. Denn er konnte Chris erkennen, wie er vor ihm stand. Doch etwas war anders. Sein Freund schimmerte weiß und ein Strahlen ging von ihm aus. Einzig der leicht dunkelgrüne Rand um seinen Kopf herum störte das Bild.
Dann blickte Harry zur Seite in den Raum. Er sah das Kaminfeuer flackern und bemerkte eine Restspur grüner Flammen. Schließlich fiel sein Blick auf etwas kleines, Lebendiges. Es hatte die Umrisse eines Hauselfen und dieser war gerade dabei einige Holzscheite in den Kamin zu werfen. Harry blinzelte kurz und daraufhin wurden seine Augen wieder normal. Sofort schaute er zum Kamin, doch der Elf war weg.
„Harry ? Alle in Ordnung ?", fragte Chris leicht besorgt als er die ungläubigen Augen seines Freundes sah.
„Ähm ja... Ich dachte nur ich hätte gerade eine... schon gut." Stotterte der Schwarzhaarige.
„Was... was hast du gesehen ?"
Harry erzählte seinem Freund von der Elfe, den grünen Flammen und dem weißen Schimmer. Woraufhin Chris anfing zu lächeln und sagte.
„Schön, du kannst also Auras sehen und auch Magiemuster erkennen."
„Ja aber die Elfe ?", fragte Harry verstört.
„Sie war unsichtbar, tun sie oft", erwiderte Chris als wäre es eine Selbstverständlichkeit und nachdem sie in ihrer alten Trainingsroutine fortgefahren waren, gingen sie zum Frühstück.
Die nächsten Tage verliefen ruhig und Professor Dumbledore verkündete gegen Mitte September, dass die Quidditschsaison nach Halloween beginnen würde. Harry freute sich wahnsinnig darauf, obwohl er sich ein kleines Bisschen unfair vorkam. Schließlich konnte er nun ohne mit der Wimper zu zucken den Schnatz finden.
Es war Montag und alle Ron, Harry und Chris saßen beim Frühstück.
„Sag mal Harry. Was glaubst du wird neuer Kapitän bei Ravenclaw ? Du weißt, Cho hat graduiert und so richtig gutes Material haben sie eigentlich nicht." Fragte Ron währende er sich ein Stück Toast in den Mund steckte und seine Mannschaftsaufstellung begutachtete. Gryffindor brauchte glücklicherweise dieses Jahr sich um solche Sachen nicht kümmern. Ihre Mannschaft war ja komplett.
„Tja, ich weiß nicht. Ich denke sie haben damit wirklich ein Probl..."
„Entschuldigung ?"
Alle Köpfe wandten sich um und Harry erkannte Robert Blank. Er stand etwas unsicher da und blickte zu Chris.
„Ja Mr. Blank ? Sie wünschen ?"
„Ähm na ja Professor... es ist so... ähm..."
„Wie redegewandt er doch heute ist", sagte Chris mit einem Grinsen, worauf der Blonde scheinbar noch nervöser wurde. Dann jedoch atmete er tief durch, nahm seinen ganzen Mut zusammen und fing noch mal an.
„Professor, es ist so. Wir, ich meine Jörg, Gorden und ich, wir würden gern wieder Quidditch spielen, doch leider bekommen wir keine Mannschaft zusammen. Deshalb wollte ich fragen, ob sie nicht vielleicht eine Lösung wüssten."
Die Drei schauten sich an und Ron flüsterte dem blonden Gryffindor etwas ins Ohr. Dessen Gesicht hellte sich auf und er ging rasch zum Lehrertisch. Dort wechselte Chris schnell ein paar Worte mit Professor Dumbledore, worauf dieser die halle um Ruhe bat.
„Bitte alle mal kurz herhören. Professor Wels hat euch einen interessanten Vorschlag zu machen."
Dann übergab er das Wort an Chris und dieser begann, nach einem kurzen Räuspern.
„Nach Rücksprache mit den Hauslehrern und dem Direktor, unter Berufung auf Schulregel dreihundertzweiun... Ach vergesst das einfach. Es geht um Folgendes. Ich habe in meinem Haus drei Schüler, die gern Quidditch spielen wollen, aber keine Mannschaft zusammen bekommen. Mein Vorschlag ist, sie spielen in einer von euren Hausmannschaften und unterstützen euch, da mein Haus nicht am Wettstreit um den Pokal beteiligt ist."
Der Blonde schaute hoffnungsvoll in die Runde. Bei Gryffindor war ihm ja klar, dass es nicht klappen würde, doch als auch Slytherin und Huffelpuff sich nicht rührten, schwand sein Optimismus. Ravenclaw allerdings überlegte am längsten und schließlich stand ein großer dunkelblonder Junge auf und sagte laut „Ok".
Chris fiel ein Stein vom Herzen und er gab seinen drei Schülern ein Zeichen. Sie standen auf und gingen zum Ravenclawtisch. Dort wurden sie skeptisch beäugt, bis der dunkelblonde Junge, sein Name war Erik, nach den Namen der Deutschen fragte. Als Robert und Gorden sich vorgestellt hatten, verzog keiner die Miene. Als aber Jörg seinen vollen Namen, nämlich Jörg von Großenhain, nannte stutzten alle und Harry konnte plötzlich nur zwei Worte durch die Halle hören. Es klang wie Juniorenmeister und Kapitän.
Mit einem Mal waren alle Köpfe am Ravenclawtisch und die alten Mitglieder der Mannschaft jubelten, als hätten sie den Pokal schon gewonnen.
Kurz darauf kam Chris zurück an den Gryffindortisch und erklärte, dass Jörg in der deutschen Juniorliga gespielt hat und sein Vater der Co-Trainer der Nationalmannschaft ist. Harry und Ron klappte der Mund auf und die beiden Mädchen hatten schwer damit zu kämpfen, nicht loszulachen.
„Das wird eindeutig ein aufregendes Quidditschjahr", sagte Harry und sie alle verließen kurz darauf die Halle, um zum Unterricht zu gehen. Auf dem Weg dorthin begegnete Harry Professor Dumbledore und Snape. Die Zwei unterbrachen ihr Gespräch als sie merkten, dass sich jemand näherte, doch ihre Gesichter erhellten sich, da es nur Harry war.
„... wie ich gesagt habe Albus, sie wollen sich bald treffen, um ihr weiteres Vorgehen zu planen. Und ich werde versuchen etwas an Informationen zu sammeln. Schließlich ist das Jahr fast rum und die Gefahr einiger neuer Angriffe steigt."
Sagte Snape und Harry wurde schlagartig bewusst, dass der Kampf immer näher kam. Deshalb beschloss er später mit Chris zu reden, um eventuell einige neue Trainingsvarianten zu besprechen. Doch vorerst stand Verwandlungen auf dem Plan und er war eh schon etwas hinter den anderen hinterher. Harry rannte los und bemerkte dadurch nicht den Schatten hinter einer der Rüstungen. Man konnte die Person kaum erkennen. Einzig die Farben Slytherins und die Tatsache, dass sich der Schatten in Richtung Eulerei bewegte, ließ erahnen, dass Gefahr für jemanden bestand... .
