Kapitel 30

Die nächsten beiden Tage waren für Gorden und Dean die schönsten und sogleich schlimmsten. Auf der einen Seite hatten sie sich gefunden, oder besser, man hatte etwas getan, damit dies geschah. Aber auf der anderen Seite mussten sie jetzt den Blicken und Hänseleien der anderen Schüler standhalten. Am Freitag dann geschah etwas, was auf jedem Fall irgendwann mal in der Geschichte Hogwarts stehen sollten. Es war kurz vor dem Frühstück und alle Schüler nahmen gerade Platz. Professor Snape war heute von Madame Pomfrey nach langen Verhandlungen entlassen worden und der Hauslehrer von Slytherin schien seine alte Form wiedererlangt zu haben. Mit finsterer Miene betrat er die Große Halle und sofort verloren Ravenclaw und Huffelpuff je zehn Punkte, da einige ihrer Erstklässler es gewagt hatten, nicht sofort aus dem Weg zu springen. Harry fand es etwas übertrieben, aber er wusste auch, dass ihm das Schlimmste noch bevorstand. Doch dies hatte Zeit. Zum einen gab es jetzt erst einmal Essen und zum anderen betraten gerade Gorden und Dean die Halle. Während es Gryffindor und Huffelpuff einigermaßen akzeptiert hatten, waren es Slytherin und Ravenclaw die weiterhin und dies trotz Verwarnungen von Chris, ihre Beleidigungen und derben Witze rissen. Das deutsche Haus war offener als alle anderen. Erstens kannten sie ja Gorden und dann waren sie, so glaubte es Harry, scheinbar auch etwas moderner erzogen.

Gorden und Dean kamen also in die Halle und sofort begannen die Schlangen und die Raben.

„Einen warmen Morgen ihr Tucken", rief ein Ravenclaw und Slytherin setze mit seinen Bezeichnungen Analritter und schwules Gesockse noch einen drauf. Harry sah zu Chris und bemerkte, dass dieser kurz vorm Explodieren war. Als dann aber auch noch Snape eine herablassende Bemerkung losließ, schien es zuviel zu sein.

Der blonde Gryffindor stand auf, ging in Richtung Lehrertisch und Harry befürchtete, dass Snape seinen Tee heute wieder mit Poppy einnehmen muss. Chris schaute verärgert zu Professor Dumbledore. Dieser blickte ungläubig zu Snape und schien kurz davor seinen Zaubertranklehrer zurechtzuweißen, doch dies nahm ihm der Blonde ab. Chris drehte sich zur Halle.

„Ich habe euch gewarnt eure beiden Mitschüler weiter zu beleidigen und zu Diskremminiehren. Jetzt lebt mit den Konsequenzen, Dreißig Punkte von Slytherin und Ravenclaw. Des weiteren ziehe ich Slytherin nochmals zehn Punkte ab, da auch ihr Hauslehrer keine Toleranz gegenüber Andersfühlenden zu haben scheint."

Die ganze Halle verstummte und circa dreihundert Augenpaare waren jetzt, in Unglaube, auf den blonden Gryffindor gerichtet. Harry war geschockt und in seinem Kopf und auch in denen der Anderen stellte sich nur eine Frage.

„HAT ER GERADE SNAPE PUNKTE ABGEZOGEN ?"

Chris jedoch schaute nur kurz zu den vier großen Glasbehältern und sah wie der Punktestand von Slytherin sich um weitere Zehn Kristalle verringerte.

Severus Snape saß auf seinem Stuhl und starrte nur gerade aus. Man könnte meinen, er stehe vor Du-weißt-schon-wem und erwarte seinen Tod. Dann aber kam wieder Leben in seine schwarzen Augen und sie verengten sich zu Schlitzen, durch welche kein Blatt Papier mehr gepasst hätte.

„Wer glauben sie, wer sie sind ?", sagte er mit kalter Stimme und allen in der Halle lief ein Schauer über den Rücken.

„Hauslehrer und Angehöriger dieser Schule", erwiderte Chris fast ebenso kalt. Außerdem ist es meine Pflicht, den Schülern eine gewissen Menge an Werten zu vermitteln und da sie dies scheinbar nicht schaffen, musste ich mich ihrer Sache annehmen."

„Ja aber sie. Mr. Wels, können mir keine Punkte abziehen. Ich bin ebenfalls Hauslehrer." Sagte Snape mit einer Stimme, die sowohl aus Wut, als auch aus Zweifel bestand.

„Doch kann ich, erwiderte Chris. Laut Schulregel 345 von ersten September, anno 1012, kann einem Hauslehrer, wenn er seine Vorbildspflicht verletzt, eine dementsprechende Strafe auferlegt werden..."

Alle schauten den Blonden überrascht an und Harry konnte sehen, wie Dumbledore anfing zu grinsen.

„... da ich aber nicht vorhabe sie Professor Snape zu einem Duell, wie es Godric und Salazar es ihrerseits gemacht haben, auf zufordern, halte ich es für angebrachter, ihnen die selbe Strafe wie ihren Schülern aufzubrummen. Wenn das dann geklärt wäre, gehe ich wieder frühstücken."

Sagte Chris und ließ einen völlig sprachlosen Snape einfach stehen. Es dauerte noch einige Minuten, bis wieder Leben in die Halle kam und die meisten Schüler starrten immer noch zwischen den Lehrer für Zaubertränke und dem Hauslehrer der Deutschen hin und her. Selbst am Gryffindortisch, wo sich nun auch Gorden und Dean niedergelassen hatten, schien man noch nicht glauben zu können, was eben geschehen war. Harry fing sich als Erster.

„Ich dachte schon, ich müsste Snape wieder retten.", sagte er mit einem Grinsen. Doch jetzt sieht es so aus, als wenn du in unserer nächsten Stunde Schutz brauchst."

Chris und die anderen Gryffindors begannen zu lachen und man begann zu überlegen, welcher Hauslehrer als nächstes Punkte verlieren sollte.

Nach dem Frühstück begann dann der Gang zur Hinrichtung, es war Zeit für Zaubertränke und dies heute wieder mit Snape. Harry, Chris und Hermine setzten sich vorsichtshalber ganz weit nach hinten und warteten auf die Dinge, die da kämen.

Es waren noch gute zehn Minuten bis zum Unterricht, als Snape in den Raum stürmte und mit finsterer Miene sagte,

„Potter, mitkommen."

Harry stand auf und folgte der großen Fledermaus in ihr Büro. Dort verschloss Snape die Tür und legte einen Stillhaltezauber darauf. Harry´s Hand wanderte langsam in seinen Umhang und um seinen Zauberstab. Was wollte Snape ? Wollte er...

„Potter, ich weiß dass ich dies schon einmal gefragt habe. Doch ich will jetzt eine Antwort. Warum haben sie mich gerettet und tun mir dasselbe wie ihr Vater an ?"

Harry wusste nicht was er sagen sollte. War Snape verrückt oder war es für ihn wirklich eine solche Qual von einem Menschen, einem Potter gerettet zu werden.

„Ich verstehe nicht", fragte Harry etwas lauter nach, „ ist es wirklich so schlimm, dass ich sie aus der Gewalt der Todesser befreit habe oder was ist ihr Problem ?"

Snape starrte den Schwarzhaarigen an und seine Augen wurden ausdruckslos. Dann atmete Snape jedoch tief durch und sagte,

„Ich danke ihnen für die Rettung, doch warum musstest es ausgerechnet du sein? Hätte nicht Dumbledore etwas schneller erscheinen können ?"

Harry konnte es erste nicht verstehen, doch dann wurde ihm alles allmählich klar. Snape stand in seiner Schuld, wie damals bei seinem Vater. Obwohl er es sich eigentlich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, alle Potter zu hassen, musste es wieder einer dieser Familie sein, der sein Leben gerettet hat.

„Wissen sie Professor, ich denke wir sind quitt. Sie haben mich im ersten Schuljahr gerettet und ich sie dafür dieses. Sie schulden mir nichts mehr, außer vielleicht, dass sie in Zukunft fairer mit den anderen Häusern umgehen. Denn jetzt, da ihre Tarnung aufgeflogen ist, müssen sie die Todesserkinder nicht mehr bevorzugen."

Snape starrte Harry wieder nur an, bis er schließlich leicht nickte.

„Ok Potter ich akzeptiere ihre Forderung, doch denken sie nicht, dass ich meine Ansprüche im Unterricht herunterschraube."

Harry lächelte leicht und wollte schon gehen, als Snape ihn noch zurückhielt.

„Potter, ich weiß nun, dass sie etwas mehr drauf haben als ihr Vater, doch seien sie vorsichtig, der Dunkle Lord mag noch geschwächt sein, aber sein Spion hier im Schloss hat seine Anweisungen."

„Wissen wir schon wer es ist ? Ich meine, wir wissen doch dass es ein Schüler ist und dass er in ihrem Haus sein muss." Fragte Harry.

„Nein Potter. Der Direktor und ich haben selbst noch keine Informationen..."

„Könnte es Mal..." versuchte Harry zu sagen, doch Snape unterbrach ihn sofort mit seiner gewohnt kalten Stimme.

„Lassen sie Mr. Malfoy da raus."

Harry wusste, dass es jetzt keinen Sinn mehr machte darüber zu diskutieren. Wenn es nämlich um Malfoy, Snape´s Lieblingsschüler ging, dann schaltete der alte Zaubertranklehrer auf stur. Harry wusste nur nicht warum.

Deshalb verließ er das Büro und setzte sich zu Chris und Hermine in die letzte Reihe. Fünf Minuten später begann der Unterricht und Snape stürmte auf alt hergebrachte Art in den Kerker. Sein Blick wanderte über die Schüler und blieb schließlich bei Chris stehen. Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen und er fragte den Blonden,

„Nun Mr. Wels, der Direktor glaubte ja allen Ernstes, dass sie mit ihrem Wissen in der Lagen waren, meinen Schülern etwas vom Stoff der siebenten Klasse beizubringen."

Snape´s Blick versteinerte jedoch sofort, als einige der Schüler, unter ihnen auch Slytherins, nickten und positive Kommentare über Chris Stunden abließen.

„Gut, wenn alle der Meinung sind, dann hat sicher keiner etwas gegen eine kleine Kontrolle ihres Wissens."

Wieder nickten die Schüler und Snape´s Augen begannen zu funkeln. Als er dann, nach gut einer halben Stunde, kaum einen Schüler wegen mangelnder Leistungen Punkte abziehen konnte, war es ganz aus. Snape ging wütend, aber mit einem gewissen Stolz aus dem Kerker. Draußen hörte man ihn dann aber so laut fluchen, dass dies mit Sicherheit auch oben, bei Professor Trelawny zu hören war. Den Rest des Tages musste Harry jedes Mal schmunzeln wenn er einen Lehrer sah und dieser bei der bloßen Nennung von Snape´s Namen loslachte.

Als der Unterricht am späten Nachmittag endlich vorbei war, beschloss Harry zusammen mit Ginny etwas zu unternehmen, was beide mochten und wozu beide auch fähig waren, Fliegen. Harry führte Ginny aus dem Gemeinschaftsraum heraus und sie liefen zum Astronomieturm. Dort verwandelte sich Harry´s Freundin in einen wunderschönen Phönix und Harry trat an die Brüstung heran. Er blickte nach unter ob frei war und sprang ab. Mitten im Fall machte er sich dann unsichtbar und fuhr seine Flügel aus.

Herrlich, ein war einfach unbeschreiblich dieses Gefühl der Freiheit. Ginny, die schon einige Runden gedreht hatte schloss sich ihrem Freund an und beide flogen in weiten Bahnen über die Ländereien von Hogwarts.

Beim Abendessen trafen sich alle wieder und nachdem Ron ihnen allen seine diesjährigen Pläne für die Quidditchsaison erklärt hatte, beschloss man den noch relativ warmen Herbstabend draußen am See zu verbringen. Daraus sollte jedoch nichts werden, denn eine ziemlich große und offiziell aussehende Schleiereule schwebte in die Große Halle und flog direkt auf Chris zu. Der Blonde nahm ihr den Brief ab, las ihn schnell durch und ging dann direkt in Richtung Lehrertisch. Harry, der in der Zwischenzeit der Eule ein paar Krümel Brot und etwas Wasser gab, beobachtete, wie sein Freund mit besorgter Miene sich mit Professor Dumbledore unterhielt und dann wieder zum Gryffindortisch kam.

„Schatz, Harry, ich muss dringend nach Deutschland. Fragt nicht wieso, ich bin so schnell wie möglich wieder zurück." Sagte er an den Schwarzhaarigen und Hermine gewandt. Dann nahm er sich einen Teller vom Tisch und murmelte „portus". Im nächsten Moment war der blonde Gryffindor verschwunden und ließ eine Gruppe fragender Gesichter zurück.

Es dauerte zwei Tage bis Chris wieder auftauchte und auch danach war er, was den Grund für sein kurzfristiges Verschwinden anging, sehr verschwiegen. Harry und Hermine waren die einzigen Freunde die er einweihte und so erfuhr der Schwarzhaarige, dass es um Steve, Eve´s Freund ging. Genaueres behielt der Blonde aber für sich und machte jedes Mal ein geheimnisvolles Gesicht, wenn man ihn doch darauf ansprach.

Fünf Tage waren seitdem vergangen und eine gewisse Routine baute sich, nachdem Snape wieder genesen war, in Hogwarts auf. Der Zaubertrankprofessor behielt auch Wort, was das Gleichbehandeln der Häuser anging und so konnte sich Harry voll und ganz auf seine Stunden konzentrieren. Einzig die Tatsache, dass Chris sich seit der Sache mit Steve regelrecht in die Arbeit stürzte, machte dem Gryffindor etwas Sorgen. Immer häufiger sah man Hermine allein durchs Schloss wandern und Harry hatte auch schon von einigen Gerüchten gehört, die ihm gar nicht gefielen.

„Komm schon du Angsthase" sagte Gorden und versuchte Dean in die Turnhalle in ihren Turm zu locken.

„Meinst du wirklich, wir dürfen das. Ich meine, brauchen wir nicht Harry´s oder Chris Zustimmung ?", erwiderte der Gryffindor und sah sich etwas nervös um.

„Was Harry nicht weiß, macht Harry nicht heiß". Antwortete der dunkelhaarige Deutsche und schloss die Tür. Dann drückte er seinem Freund eine Kuss auf die Lippen und begann sich bis auf seine Trainingssachen auszuziehen. Er hatte nämlich beschlossen, ab heute, mit Dean zusammen zu trainieren, um für das erste Quidditchspiel fit zu sein. Dean fühlte sich zwar immer noch etwas unbehaglich, doch streifte auch er seinen Umhang ab.

„Komm Schatz, zuerst aufs Laufband, damit wir warm werden", sagte Gorden mit einem Grinsen in seinem Gesicht und auch Dean musste über diese Wahl der Worte lachen. Sie liefen eine gute halbe Stunde, bis laute und zum Teil zornige Stimme an ihre Ohren drangen und die Tatsache, dass sich diese Stimmen auch noch in ihre Richtung bewegten, ließ Beide aufhorchen und sie versuchten sich schnell hinter einer der Kampfschutzwände zu verstecken. Und dies keine Sekunde zu früh, denn die schwere, hölzerne Tür wurde aufgestoßen und man sah Harry, wie er Chris in den Raum buchsierte.

„... was fällt diesem Schleimbeutel eigentlich ein ?", schrie der Blonde und seine Augen leuchteten zornig.

„Sollte er sie jemals anfassen, dann bringe ich ihn um"

„Beruhige dich Chris. Er ist schon weg und außerdem, was meinte er damit, du sollst deine Muggelfinger von einer Reinblütigen lassen ?", versuchte Harry die Wut seines Freundes etwas zu dämpfen.

„Keine Ahnung", erwiderte der blonde Gryffindor und sah Harry selbst etwas fragend an.

Nachdem sich Chris einigermaßen beruhigt hatte setzten sich Beide im Schneidersitz auf den Boden und begannen zu meditieren. Harry fand es wäre das Beste, um die aufgewühlte Stimmung etwas abzukühlen. Nach zehn Minuten aber kamen ihm aber Malfoy´s Worte und die Gerüchte wieder in den Sinn und er öffnete die Augen. Gorden und Dean blieben in ihrem Versteck, denn sie hatten jetzt wirklich keine Lust, die Wut von Gorden´s Hauslehrer wieder heraufzubeschwören. Deshalb blieben sie still du hörten den beiden Anderen notgedrungen zu.

„Chris ?", fing der Schwarzhaarige mit vorsichtiger Stimme an.

„Ja Harry ?", fragte der Blonde, dem Harry´s Stimmwahl nicht entgangen war, zurück.

„Ich... ähm... ich will dir ja nicht zu nahe treten, doch gibt es da irgendetwas, dass Malfoy auf solche Gedanken bringen könnte ?"

Chris Augen weiteten sich.

„Ich meine, fuhr Harry fort, es kursieren Gerüchte und dann... . dann sieht man dich in letzter Zeit öfters im Labor und Hermine allein."

Jetzt fielen die Augen von Chris fast aus ihren Höhlen.

„Harry nein, dass darfst du nicht mal denken. Hermine ist das Beste was mir je passierte ist. Ich liebe sie mehr als mein Leben. Ich.. bin... ich... hatte in letzter Zeit nur so viel um die Ohren. Ich habe auch schon mit Mine darüber geredet und ihr versprochen, dass es sich nach Halloween ändert. Dann ist der Stress mit Steve vorbei und auch der Unterricht hat sich dann wieder normalisiert." Sagte der Blonde und Harry begriff. Es ging um Chris Freund, den zusätzlichen Unterricht für Snape und all die Dinge, die auch die anderen Hauslehrer so zu tun hatten. Er begann erleichtert zu lächeln und schallte sich innerlich für sein Misstrauen gegenüber seinem Freund. Allerdings fragte er sich insgeheim, wie es aber zu der kleinen Auseinandersetzung vorhin kommen konnte. Chris schien in diesem Moment Harry´s Gedanken lesen zu können.

„Harry, sagte er mit bittender Stimme, ich habe keine Ahnung, was Malfoy meint. Die einzigste Person, mit der ich mich außerdem treffe ist Vicky. Ich denke eher, Malfoy ist sauer, dass ich in meinem Unterricht etwas geschaffen habe, was ganz und gar nicht zu seinen Vorstellungen von Hogwarts Häusern passt."

Harry sah seinen Freund fragend an.

„Und das wäre ?"

Daraufhin erwiderte Chris den fragenden Blick.

„Harry, jetzt sag nicht, es ist dir nichts aufgefallen. Ich meine bei den Erstklässlern."

Harry dachte nach, wie sich die Kleinen in seinem Unterricht verhielten. Sie waren alle sehr lernwillig und ihre Disziplin war bis auf ein paar Scherze auch annehmbar. Er hatte auch schon erste Projekte in Gruppen gemacht, bei denen jeweils ein Gryffindor mit einem Slytherin ohne Probleme zusammenarb... . Harry traf der Blitz. Sie arbeitete zusammen und dies ganz ohne Zank und Streit. Sein Blick wanderte zu Chris und dieser begann wissend zu grinsen.

„Verstehst du jetzt was ich meine. Es hat mich mehrere Unterrichtsstunden gekostet, doch sie akzeptieren sich gegenseitig und sogar Nott, unser Paradeslytherin hat Spaß daran mit einem Muggelgeborenen zu arbeiten."

Harry begann seinen Freund anzulächeln und klopfte ihm auf die Schulter. Dann überlegte er, ob sie das Training heute ausfallen lassen sollten, doch Chris sagte.

„Vergiss es Harry. Heute wird gekämpft. Du hast mich vielleicht etwas beruhigen können, doch die Wut auf Malfoy ist immer noch in meinem Kopf. Und glaub mir, damit wir alle nachher ein ruhiges Frühstück haben, muss die raus."

Harry nickte und Beide zogen sich bis auf die Trainingshosen aus. Dann betraten sie die Kampfmatte und stellten sich auf die jeweiligen, rote markierten Ausgangspunkte.

„Regeln Harry ?", fragte Chris und Harry antwortete.

„Alles erlaubt, außer Avada Kedavra."

Chris sah Harry zwar etwas überrascht an, nickte aber und begann seinen Angriff.

Was nun folgte, war mit den Duellen, welche die beiden Magier bei ihren Prüfungen gezeigt hatten, überhaupt nicht zu vergleichen. Chris schoss mit allen Elementen, die er beherrschte und Harry spürte regelrecht, wie sein Freund seiner Wut freien Lauf ließ. Harry hatte anfänglich etwas zu tun, da die Energie, welche feigesetzt wurde, enorm war, doch er schaffte es schnell das Duell zu kontrollieren. Dann begann Chris aber auch noch andere Flüche einzusetzen und Harry musste höllisch aufpassen. Zu oft hatte ihn der Blonde mit eigentlich sinnlosen Aktionen verwirrt, nur um dann den entscheitenden Zauber zu setzen. So schien es auch heute zu sein, doch Harry ahnte was kommen sollte und als er spürte, wie sich unter ihm die Erde öffnete und hinter ihm eine Hitzequell erschien, konzentrierte er sich und blitzschnell schossen seine Flügel hervor. Harry hob ab und schwang sie hoch bis zur Decke der Turnhalle. Doch versteinerte jedoch sein Gesicht und er stürzte sich hinab.

Chris hatte derweil begonnen überall Feuer zu entfachen, damit der Rauch ihn wieder auf den Boden brachte und war gerade dabei die Schutzwand hinter der Gorden und Dean hockten, ins Visier zu nehmen.

„NEIN Chris", schrie Harry und ließ eine Eiswand um die Zwei herum erscheinen.

Der Blonde stockte und brach seinen Angriff ab. Völlig verstört schaute er seinen Freund an und dieser erklärte das Duell als beendet. Als Chris ihn fragen wollte wieso deutete der Schwarzhaarige nur auf die Holzwand und Chris wurde immer blasser, als er die beide Köpfe von Gorden und Dean hervor kommen sah.

Der blonde Gryffindor rannte zu den Beiden und fragte sie, ob sie verletzt seine. Die einzigsten Reaktion kam von Dean in Form eines Kopfschüttelns. Gorden hingegen stand unter Schock und seine Augen ruhten einzig und allein auf Harry´s Rücken. Er starrte auf die beiden gelb-braunen, lederartigen Flügel und begann zu zittern. Schnell ließ Harry sie verschwinden und kniete sich vor Gorden.

„Gorden ? Gorden ist alles in Ordnung ?", fragte er besorgt und sah dann zu Dean.

„Das... das.. Du... hast Flügel auf dem Rücken", stotterte der Dunkelhaarige und dann wanderte sein Blick zu Dean.

„Und du wusstest davon ?"

„Ja Schatz, ich war sogar dabei, als er sie bekam", antwortete der Gryffindor mit einem Grinsen und drückte den Deutschen ganz fest an sich.

Es dauerte noch einige Minuten bis sich alle wieder beruhigt hatten und in dieser Zeit erklärte Harry Dean´s Freund, was es mit den Flügeln auf sich hat und auch, warum Gorden unbedingt Stillschweigen bewahren muss."

Der Deutsche verstand es halbwegs und versprach niemanden etwas zu verraten. Dann wollte Chris jedoch wissen, wieso sie sich in der Turnhalle befanden und auch, wie viel sie von seiner Unterredung mit Harry mitbekommen haben. Zuerst erklärte Gorden seine Trainingspläne und dann dass sie das ganze Gespräch mit anhören mussten, damit ihre Tarnung nicht aufflog.

Chris schien kurz zu überlegen und begann im nächsten Augenblick zu lächeln.

„Ok ihr Zwei. Wenn ihr wollt könnt ihr mit uns zusammen trainieren. Aber nur was die Fitness angeht, verstanden ?"

Gorden und Dean schauten sich kurz an und nickten freudig. Danach erklärte Chris den Beiden sämtliche Geräte und mit einem Schnippen seines Fingers erschienen zwei weitere Laufbänder.

„So wir laufen jetzt noch gut zwanzig Minuten und dann ist für heute Schluss", forderte der Blonde und alle Vier begannen mit ihrem Guten- Morgen-Lauf.

Völlig verschwitzt sprang Harry etwas später vom Band und auch Dean lief der Schweiß in Bächen übers Gesicht. Gorden und Chris hingegen schien das Lauftraining gar nichts auszumachen. Sie stiegen einfach ab und tupften sich, wenn's hochkam, vier bis fünf Schweißtropfen von der Stirn.

„So, ab jetzt unter die Dusche", rief der Blonde voller Vorfreude und die anderen Drei schauten ihn ungläubig an. Gorden und Dean weil sie nicht wussten, dass es hier auch Duschen gab und Harry der sich plötzlich komisch vorkam, mit Dean und Gorden zu duschen. Er brauchte einige Momente bis ihm klar wurde, was er gerade dachte und Harry schämte sich plötzlich für diese Gedanken.

„Kommst du Harry ?", fragte Chris mit einem leichten Grinsen im Gesicht, welches dem Schwarzhaarigen ganz deutlich zeigte, dass der Blonde seine Gedanken lesen konnte.

Dean und sein Freund waren schon vorgegangen und so nahm Chris seinen Freund beiseite.

„Harry du musst lockerer werden. Wir haben doch früher, bevor du über Dean bescheid wusstest, auch zusammen geduscht. Außerdem gibt es hier geklärte Fronten und ich denke die Zwei haben eh nur Augen für sich."

Harry nickte und sie folgten den Anderen. Dean und Gorden hatten sich schon ausgezogen und waren gerade dabei sich gegenseitig einzuseifen.

„Na, na, na findet ihr das nicht ein wenig unfair uns gegenüber", fragte Chris scherzend während er seine Trainingshose zu Boden gleiten ließ.

„Was denn ?", fragte Gorden mit einem verschmitzten Lächeln.

„Na das da." Erwiderte der Blonde und begründete seinen Einwand damit, dass Hermine und Ginny nicht hier seien, damit sie auch was zum Einseifen hätten. Die Beiden unter der Dusche begannen zu lachen und ihre Blicke wanderte zu Harry, der sich gerade ganz langsam auszog. Chris bemerkte dies und beschloss mit einem diabolischen Grinsen, dass es wieder mal Zeit war, Harry seine Beklemmungen zu nehmen. Deshalb wandte er sich an Gorden. Dieser schien eh alles noch lockerer zu nehmen als Dean und fragte direkt.

„Gorden, du als Liebhaber des männlichen Geschlechts, was würdest du sagen. Sollte Harry seine Haare länger wachsen lassen oder lieber nicht."

Gorden der zuerst nicht verstand schaute hinüber zu Harry und ihm strahlte ein rotes, unsicheres und völlig verlegenes Gesicht entgegen. Dann ganz langsam dämmerte es dem Dunkelhaarigen. Harry wusste im Gegensatz zu Chris nicht, wie er sich verhalten soll. Gorden blickte wissend zu Chris und versuchte dann die Situation etwas zu entspannen.

„Ähm ich weiß nicht so recht Chris. Lange Haare würden etwas ordentlicher wirken, doch ich denke sie könnten in einem Kampf hinderlich sein."

Dann bemerkte Harry wie der Deutsche ihn von oben bis unten musterte und er wurde noch roter, falls dies überhaupt möglich war.

„Gorden ich würde damit aufhören. Dean könnte dies falsch verstehen und Ginny auch. Außerdem möchtest du mit Sicherheit nicht, dass SIE sauer auf dich wird. Glaub mir, wenn ich sage, dass Michael Corner gute drei Tage brauchte um sein bestes Stück wieder gefahrlos berühren zu können." Sagte Chris und sein Grinsen wurde immer breiter.

Auch Harry musste schmunzeln. Es war damals schließlich sein Schuld gewesen, dass Ginny die Sache mit, ich kriege sie alle rum, mitbekommen hatte. Gorden streckte Chris kurz die Zunge heraus, zog eine Grimasse und küsste Dean schnell zur Beruhigung auf den Mund. Dann wand er sich aber noch mal um und sagte,

„Keine Sorge ihr Beiden. Ich liebe nur meinen kleinen Mohrenkopf hier. Außerdem seid ihr mir viel zu gut bestückt. Meine Güte, ich will mir gar nicht vorstellen wie... "

Das war´s. Harry, der gerade seinen Mund voller Wasser hatte verschluckte sich und hustete los. Chris hingegen schien die Bemerkung noch als weiteren Ansporn zu verstehen und setzte dem noch einen drauf.

„Stimmt Gorden, ich habe auch schon des Öfteren gehört, dass Ginny nach Mama und Papa geschrieen haben soll."

Harry, gerade von einer Hustenattacke erholt, prustete erneut los und beschloss insgeheim, a: es Chris irgendwie heimzuzahlen und b: immer wenn dieses Thema Sex aufkommen sollte und Chris und Gorden sich in irgendeiner Art zusammen in einem Raum sich befinden sollten, dass er dann so schnell wie möglich verschwindet.

Eines hatte dieses Gespräch allerdings bewirkt. Harry, zwar knallrot, hatte seine anfänglichen Zweifel abgelegt und nach einigen Minuten konnte man auch wieder locker mit ihm reden. Quidditch war angesagt und da dies ein Thema war, welches alle außer Chris sehr zusagte, sprach man in nächster Zeit fast ausschließlich darüber.

Chris unterdes stand unter seiner Dusche, ließ das heiße Wasser über seinen Rücken laufen und musterte die drei Körper vor sich. Harry der dies nach einigen Minuten bemerkte, runzelte seine Stirn und fragte mit einem Grinsen.

„Na, gefällt dir, was du siehst ?"

Chris zuckte kurz zusammen und Harry konnte gerade noch erkennen, wie die Augen seines Freundes sich von einem leuchtenden Blau in ihr natürliches Azur zurückverwandelten.

„Jepp, sah gut aus", erwiderte der Blonde mit leicht ertappter, jedoch keineswegs verlegener Stimme.

„Ich habe euch nur schnell mal untersucht, damit ich Dean und Gorden einen effektiven Trainingsplan erstellen kann."

„Wie meinst du das ?", fragte der schwarze Gryffindor etwas unsicher.

„Ganz einfach, antwortete der Blonde. Ich möchte nicht, dass ihr wahllos drauf los trainiert. Sondern dass ihr gute Ergebnisse erzielt. Nimm Harry. Bei ihm macht es nichts aus, wenn er auf der Handelbank Gewichte stemmt. Sein Körper baut nicht all zu schnell Muskelmasse auf. Bei dir und Gorden ist dies anders. Ihr solltet auf Ausdauer setzen. Gorden hat schon eine gute Definition und Masse würde auf dem Besen nur hinderlich sein. Bei dir hingegen würden die Muskeln auf Grund deiner niedrigen Körperhöhe eher den Eindruck erwecken, du wärst zu dick."

Die Drei starrten den Blonden an. Kurz darauf schienen sie aber zu verstehen, was ihr Freund meinte und nickten zustimmend. Dann kam man aber auf ein Thema, welches die ganze Schule zu Zeit beschäftigte, der Ball.

„Sagt mal, ihr geht jetzt ja zusammen hin ?", fragte Chris und wandte sich an Gorden. Dieser nickte glücklich und zog Dean näher an sich.

„Dann habe ich allerdings ein Problem mit Eve, fuhr Chris mit einem etwas besorgten Gesicht fort. Sie muss unbedingt erscheinen und ich hoffe, dass sie jetzt, da du wegfällst, nicht einfach absagt."

„Was ist mit Jeanny, warf Harry ein. Könnte sie nicht..."

„Nein, geht nicht, sagte Gorden schnell. Sie hat jetzt einen Freund und..."

„Echt ? Wer ist es ?", fragten Harry und Chris wie aus einem Mund.

„Keine Ahnung, wehrte Gorden ab. Ich weiß nur, es ist ein Siebenklässler aus Hogwarts. Und er liebt sie sehr."

Dann schien Gorden´s weibliche Seite durchzubrechen, denn er fing an wie Eve, alles was er wusste auszuplaudern. Harry musste, ebenso wie Chris und Dean, schmunzeln, hörte aber aufmerksam zu.

„... also, er soll sehr nett sein und gut aussehend. Außerdem ist er reich. Doch dies interessiert Jeanny nicht wirklich. Sorgen macht sie sich nur, weil er sich in der Öffentlichkeit so anders verhält und dass er nicht will, dass ihre Beziehung bekannt wird. Jeanny sagte, er hat Angst, dass Einige seine Liebe in Frage stellen und er ihr damit das Leben erschweren würde..."

Harry und Chris schauten sich kurz an und grinsten.

„Na ja, spätestens zum Halloweenball wissen wir wer es ist." Sagte der Schwarzhaarige und zog sich seine frischen Sachen an. Kurz darauf war es Zeit fürs Frühstück und die Vier beeilten sich, um Hermine und Ginny noch vor der Halle abzufangen.