Kapitel 45
Am nächsten Morgen, beim Frühstück, gab es nur noch ein Gesprächsthema. Alle redeten über die bevorstehende Ankunft der Eltern und vor allem die jüngeren Schüler konnten ihre Aufregung nicht länger verbergen. Harry saß mit Ginny am Gryffindortisch und wartete darauf, dass Hermine, Chris und die anderen endlich zum Frühstück kamen. Vor allem bei Ron stutzte der Schwarzhaarige. Es musste schon eine ganz besondere Nacht gewesen sein, wenn sein Freund so spät zum Frühstück kam. Kurz darauf trudelte jedoch alle ein und das Grinsen auf Chris Gesicht sagte Harry, dass sein Freund ihr kleines Abenteuer zumindest mitbekommen hatte. Als Chris ihn aber danach zu seiner Barriere gratulierte, wusste Harry, dass sein Freund kein einzigstes Bild ihres Liebesspiels empfangen hatte. Innerlich lächelte Harry, denn sein mentaler Schutz, wenn es um seine Aktivitäten mit Ginny ging, bestand nun aus einer weißen Wand mit einem leuchtenden Hinweisschild, auf dem zulesen war,
„ KEIN ANSCHLUSS WÄHREND DIESER NUMMER „
Gegen Mittag dann, wies Professor Dumbledore alle Schüler noch mal darauf hin, dass der Hogwartsexpress so gegen fünf Uhr am Nachmittag eintreffen würde. Die Gryffindors nutzten die Zeit um sich noch ein wenig auszuruhen. Gegen Zwei ging jedoch die Tür zum Gemeinschaftsraum auf und Vicky kam mit einem Stapel Bilder und einer Menge Geschenkpapier herein.
„Chrissi, kannst du mir vielleicht mal helfen ? Die anderen Ravenclaw sagen nämlich, ich dürfte meinen Eltern diese Bilder nicht schenken." Rief der blonde Wirbelwind aufgeregt und Chris sah seine Schwester fragend an.
Dann nahm er eines der Fotos und musste lächeln. Es war ausgerechnet ein Foto von Chris zweitem Versuch, sich der Angst vor dem Besen zu stellen. Und dieses Mal hatte Harry dafür gesorgt, dass sich Collin mit Sicherheit irgendwo in der Nähe aufhielt, um etwaige Pannen auch ja festzuhalten. Das Bild in Chris Hand zeigte ihn, wie er kopfüber an seinem Besen hing und kurz davor war, die Spitze eines Baumes zu rasieren.
„Und wo liegt jetzt das Problem ?", fragte Chris seine Schwester, konnte sich aber im selben Moment die Antwort darauf selbst geben. Denn die Bilder bewegten sich und dem Blonden fiel ein, dass seine Eltern diese Fotos mit Sicherheit irgendwo im ganzen Haus aufhängen würden.
Harry trat an seinen Freund heran und verstand was deren kleine Schwester Sorge bereitete. Deshalb beschloss er ihnen zu helfen und schlug vor, die Bilder mit einem Tarnzauber zu belegen, so das sie sich nur bewegten, wenn jemand in der Näher ist, der eh schon wusste, was Chris und Vicky sind. Harry legte seine Hand auf jedes der Fotos und sie blitzten alle kurz mal gelb auf. Vicky umarmte den Schwarzhaarigen dankbar und war keine zehn Sekunden später wieder aus dem Gryffindorturm verschwunden.
Gegen Vier warfen sich dann alle Schüler in ihre ordentlich gebügelten Schuluniformen und machten sich auf den Weg zur Eingangshalle. Unterwegs hörten sie den lauten Gong, der Dumbledore jedes Jahr informierte, dass der Hogwartsexpress eingefahren ist und die Anspannung unter den Schülern und den Lehrern wurde immer größer.
Die Minuten verstrichen und Harry war froh, dass sie dem alten Direktor ausreden konnten, die Eltern wie jeden Neuankömmling über den See zu schicken. Daher konnten man auch schon nach gut zwanzig Minuten das Getrappel der Thestrale hören. Was dann folgte war ein Chor von Ahhs und Ohhs, die Hogwarts seit langen nicht mehr gehört hatte. Scheinbar machte das riesige Schloss schon jetzt in der Dunkelheit einen bleibenden Eindruck auf seine Gäste. Harry war gespannt, was sie sagen werden, wenn sie das alte Gemäuer morgen bei Tageslicht sehen.
Dann kam die erste Kutsche den langen Kiesweg zur Eingangstreppe hinauf und wie durch Zauberhand entzündeten sich die goldenen Fackeln, die den Weg säumten.
Aus der Kutsche stiegen die ersten Gäste. Es waren ein Mann und eine Frau, beide mit leuchtendroten Haaren. Harry kannte die Gesichter irgendwo her. Doch erst Chris, der ihm sagte, dass es sich um das Ehepaar Wasslow handelte, öffnete ihm die Augen. Natürlich, dachte Harry plötzlich, die Zwillinge und Michael, sie waren den Beiden wie aus dem Gesicht geschnitten.
Aus der nächsten Kutsche strömten dann weitere Rotschöpfe. Es war die komplette Familie Weasley, angeführt von Molly, die Harry und Ginny auch sofort in ihre Arme schloss. Einzig Percy fehlte, doch Harry wusste von Ron, dass dieser das Fest bei Penelope verbrachte und daher erst zum Neujahrsfest im Fuchsbau vorbei schauen wollte. Der Familienfrieden der Weasleys hatte sich nach einigen Gesprächen zwischen Arthur und seinem Sohn wieder einigermaßen eingerenkt und Harry war irgendwie froh darüber. Denn schließlich sollte man ja in Zeiten des Krieges zusammen halten. Den Weasleys schien es immer besser zu gehen. Ohne Zweifel ein Verdienst der Zwillinge, welche heute in leuchtend roten Roben erschienen und um ihren Hals einige Mistelzweige trugen. Ron´s Eltern hingegen waren bekleidet mit festlichen Umhängen, die sich vor denen, die Malfoy und seine Familie stets trugen, nicht verstecken mussten.
Aus der dritten Kutsche stiegen dann Erwachsene aus, die Harry nicht kannte und es dauerte auch eine Weile, bis der Schwarzhaarige wieder einige bekannte Gesicht zu sehen bekam. Es waren die Grangers, Chris Eltern und eine weitere Person, die aus der Kutsche stiegen, welche eigentlich nur für vier Personen gedacht war. Diese letzte Person hatte lange, blonde Haare und war nicht viel älter als Harry oder Chris. Es war Steve, der sich sofort in die Menge begab und seine Freundin suchte. Dann passierte ihm allerdings der größte Fehler seines Lebens. Er hatte sich nämlich an ein Mädchen mit roten Harren herangeschlichen und ihr ohne Vorwarnung einen Kuss auf den Mund gedrückt. Das Nächste was er dann sah, war ein schwarzer Zauberstab, der sich ganz nah vor seinem Gesicht befand.
„STEVE", rief plötzlich eine Stimme vom anderen Ende der Schülerschar und erst jetzt erkannte der Blonde, dass er Jeanny und damit Malfoy´s Freundin geküsste hatte. Sofort versuchte er sich tausendmal zu entschuldigen und die ganze Gruppe begann zu lachen. Malfoy senkte langsam seinen Zauberstab, denn schließlich wusste er, wie es ist, wenn man Zwillinge nicht unterscheiden kann. Er hatte es zwar keinem erzählt, doch ihm war noch viel Schlimmeres im Bad der Vertrauensschüler passiert und er brauchte gute zwei Wochen, um nicht jedes Mal in Eve´s Gegenwart rot zu werden.
Nachdem sich auch Chris und seine Eltern begrüßt hatten und Vicky ihrer Mutter dabei fast den Hals brach, gingen sie alle gemeinsam ins Innere des Schlosses. Dort begann der Chor des Erstaunens erneut und kipfelte beim Einmarsch in die Große Halle. Dort setzten sich die Eltern zu ihren Kindern, Vicky blieb heute ausnahmsweise mal am Gryffindortisch und man wartete darauf, dass der Direktor seine Begrüßungsrede hielt. Während dieser Zeit schaute sich Harry ein wenig um und die größte Überraschung fand er am Slytherintisch. Es war Mrs. Malfoy, die dem Gryffindor den Mund aufklappen ließ. Harry hatte sie bis dahin nur einmal, auf der Tribüne des Quidditsch-Weltmeisterschafts-Stadions gesehen und damals sah sie eher aus, als wäre sie genau so kalt wie ihr Mann. Keine Miene hatte sie damals verzogen und alle anderen Zuschauer mit herablassenden Blicken bedacht. Doch heute saß da drüben eine Frau, nein eine wunderschöne Frau, die scheinbar das Leben zu genießen schien. Sie lächelte und scherzte mit ihrem Sohn und keine Spur von Hochnäsigkeit war zu sehen. Wenn dies nicht mit dem Tode eines Menschen zu tun gehabt hätte, würde Harry sagen, dass der Verlust ihres Mannes, das Beste war, was ihr passieren konnte. Der Schwarzhaarige wurde allerdings durch Dumbledore, der sich räusperte, aus seinen Gedanken gerissen.
„Liebe Schüler, werte Eltern und Gäste. Es ist mir eine ganz besondere Ehre sie alle heute hier zu begrüßen und freue mich persönlich sehr, die nächsten doch sehr besinnlichen Tage, mit ihnen verbringen zu dürfen."
Ein tosender Applaus ging durch die Reihen und Dumbledore wartete geduldig, dass sich der Lärm wieder legte.
„Mir fallen im Moment nur noch zwei Worte ein, die ich ihnen vorerst mit auf den Weg geben möchte, „Haut rein".
Die gesamte Schülerschaft lachte über die Worte des Direktors, da er sie egal zu welchen Anlass, immer zu eröffnen des Essens benutz. Danach bezog sich das Lachen jedoch auf die verdutzten Gesichter der Eltern, als sich das Essen vor ihnen aus dem Nichts aufbaute. Besonders die Muggeleltern saßen mit großen Augen da und es brauchte einige Augenblicke, bis sie sich trauten etwas zu essen.
„Nachdem das letzte Dessert, oder Falle von Hermines Eltern, das letzte Apfelstück, aufgegessen war, erhob sich der Direktor erneut und wollte mit seinen Ausführungen bezüglich der Organisation fortfahren. Er wurde jedoch durch ein lautes Lachen, welches von Professor Flitwick ausging, unterbrochen. Alle Blicke waren erst auf den kleinen Lehrer für Zauberkunst gerichtet und dann auf den Direktor, da Flitwick mit lachendem Gesicht, auf dessen Bart zeigte.
Dumbledore sah an sich herunter und bemerkte, dass sein Bart sich von der Spitze an noch oben, grün färbte. Plötzlich ertönte ein weiteres Gekicher. Es war Madame Hooch und sie deutete auf Professor Mc Gonnagal, deren Kopfhaar plötzlich ein sattes Blau annahm. Der Gipfel war jedoch zu aller Entsetzen Snape, dessen sonst so öligen, glatten und schwarzen Haare, die Farben von Gryffindor, gelb und rot, annahmen.
„WEASLEY", schrie der Meister der Tränke. „Ihr seid keine Stunde im Schloss und schon beginnt ihr hier alles auf den Kopf zu stellen."
Die Zwillinge sahen den Hauslehrer von Slytherin mit großen Augen an und waren sich keiner Schuld bewusst. Auch die hilfesuchenden Blicke der Beiden, konnten die Lehrer nicht überzeugen, dass sie es nicht gewesen sind. Einzig Dumbledore schien es mit Humor zu nehmen und so war es auch nicht verwunderlich, dass er anfing sich über diesen gelungenen Streich lustig zu machen. Dann stockte er jedoch, denn Harry war aufgestanden.
„Professor Snape, Professor Mc Gonnagal und auch sie Direktor, die Zwillinge trägt bei dieser Sache keine Schuld. Sondern es waren sie alle Drei selbst, die sich in diese Lage gebracht haben."
Der gesamte Lehrertisch sah den schwarzhaarigen Gryffindor an und Professor Mc Gonnagal war drauf und dran, ihren Zauberstab zu zücken.
„Das können sie vergessen Professor, die Farbe bleibt bis zum zweiten Feiertag." Sagte Harry und seine Hauslehrerin sah ihn entsetzt an.
Dann wandte sich Harry an Chris und beide gingen zum Lehrertisch vor.
„So, so unsere lieben Lehrer dachten sich, das sie über den Anweisungen des Direktors stehen..." Sagte der Schwarzhaarige mit einem amüsierten Lächeln und die drei bunten Lehrkräfte schauten ihn fragend an.
„... dann lassen sie uns mal zum Grund ihrer Verwandlung kommen." Harry drehte zu Chris um und dieser begann mit einem tückischem Funkeln im Auge aufzuzählen.
„Also, ein grüner Bart, dass heißt unser lieber Direktor konnte den Vanillesternen nicht widerstehen. Blaue Haare, dass bedeutet Professor Mc Gonnagal hat eine Vorliebe für Marzipan und die leuchten Mähne von Professor Snape sagt mir, er hat sich an den Geleefledermäusen vergangen."
Als Chris mit seinen Ausführungen fertig war, erhob sich ein lautes Gelächter, hauptsächlich bei den Schülern. Sie hatten ja mitbekommen, dass der Weihnachtsbaum mit den Süßigkeiten geschützt worden war.
„Deshalb konnte ich die Alterslinie so einfach überschreiten." Erkannte Dumbledore und Harry, der mit dieser Wendung der Ereignisse gerechnet hatte, begann vom einen zum anderen Ohr zu grinsen.
Kurz darauf klärte der Direktor auch die Eltern auf und ein Großteil konnte sein Amüsement nicht länger verbergen.
Gegen neun Uhr dann, führten die Vertrauensschüler die Eltern zu ihren Quartieren und wünschten ihnen eine gute Nacht. So wie Harry es mitbekam, schliefen die meisten Schüler heute nicht in ihren Zimmern sondern, wie in Vicky´s Falle, bei ihren Eltern.
Am folgenden Morgen gingen Harry und Ginny, zusammen mit dem Rest des Weasleyclans, hinunter in die Große Halle. Dort hofften sie noch ein paar zusammenhängende Plätze zu finden. Unten angekommen wurden sie auch schon von Hermines Eltern und den Wels empfangen. Ron´s Eltern hatten sich schnell mit den Muggeln angefreundet und Chris Vater war genauso wissbegierig auf die Zauberwelt, wie es Mr. Weasley auf die der Muggel war.
Kurz bevor das Frühstück erschien, tauchte Mr. Wasslow, in Begleitung von Steve auf und beide kamen auf Harry und seine Freunde zu. Der Blonde sah noch ziemlich müde aus, doch Harry konnte es ihm ja nicht verübeln. Er hatte seine Liebste ja schließlich fast zwei Monate nicht gesehen. Harry fragte leise, wie er dies nur durchgehalten habe und bekam von Ginny eine Antwort, die ihn sofort rot werden ließ.
„Ich nehme an, er hat zwei gesunde Hände." Sagte der Rotschopf und alle am Tisch starrten sie entgeistert an.
Kurz darauf erreichten Steve und Benedikt den Tisch und der Auror stieß seinen zukünftigen Schwiegersohn kurz an. Daraufhin veränderte sich die Miene des Jungen und wurde plötzlich ernst. Er zog eine lange Holzschachtel aus seinem Umhang und überreichte sie Chris.
„Graf von Schwarzenberg, ich habe von Minister Wilson die Aufgabe bekommen, ihnen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest zu wünschen und ihnen zusätzlich dieses kleine Geschenk zu überreichen."
Chris sah seinen blonden Freund mit strahlenden Augen an und dankte ihm freundlich. Als er aber die Schachtel etwas ratlos in seinen Händen hielt und ihn die ganze Halle zu beobachten schien, sagte Benedikt Wasslow,
„Der kubanische Minister ist ein großer Freund von Minister Wilson und ich denke, sie können sich denken, was es ist. Kleiner Tipp Graf, Mr. Weasley wäre mit Sicherheit auch nicht abgeneigt."
Chris Augen wurden doppelt so groß und leuchtete plötzlich voller Vorfreude. Als Molly dann Harry fragte, was ihr Sohn Ron damit zutun hat, sagte der Schwarzhaarige, das es höchstwahrscheinlich Zigarren sind, die sich in der Holzschachtel befinden. Mrs. Weasley sah ihren Sohn plötzlich mit offenen Mund an und Ron machte ein ertapptes Gesicht. Glücklicherweise erschien im nächsten Moment das Frühstück und Harry´s bester Freund war gerettet.
Nach dem Frühstück hieß es den Eltern das Schloss zu zeigen und daher wurden sie in mehrere Gruppen eingeteilt. So kam es, dass sich die Weasleys, die Grangers, die Wasslows und die Wels in einer Gruppe befanden. Die größte Überraschung war jedoch ihr Führer. Es war Draco Malfoy und der blonde Slytherin sah gar nicht so glücklich aus. Mit Sicherheit hatte er gehofft, dass die Vertrauensschüler die Führungen übernahmen und er etwas Zeit mit seiner Mutter oder Jeanny verbringen konnte. Das Problem mit Mrs. Malfoy erübrigte sich allerdings, denn sie schloss sich nach höflichem Fragen den Wasslows an.
Zuerst gingen sie alle gemeinsam hinunter in die Kerker und nach einer kurzen Einweisung und einigen Fragen, machte man sich wieder auf in die oberen, helleren und freundlicheren Etagen des Schlosses. Als sie dann plötzlich vor dem Mädchenklo standen und Harry sich fragte, was dies solle, wandte sich Malfoy plötzlich an Chris und dieser öffnet unter den wachsamen Augen der Gäste erst die Toilettentür und dann den Zugang zu Kammer des Schreckens. Später fand Harry heraus, dass ihre Gruppe die einzigste war, welche die Kammer besichtigt hatten. Es war der ausdrückliche Wunsch von Dumbledore gewesen, dass die Weasleys die Räume zusehen bekamen, in die der Basilisk ihre Tochter verschleppt hatte.
Wieder in der Schule angekommen, war es Zeit für das Mittagessen. Kurz vor der Großen Halle, Malfoy war gerade dabei, dass Punktesystem und die dazugehörigen Glasröhren mit den Kristallen zu erklären, wurde seine Aufmerksamkeit auf ein Gespräch zwischen Chris und Mr. Wasslow gelenkt.
„Graf Wels..." Fing Eve´s Vater an.
„Nein Mr. Wasslow. Entweder Chris oder mein voller Name", unterbrach ihn Blonde.
„Wie lautet eigentlich dein voller Name ?", fragte Ginny neugierig und Chris begann zu lächeln.
„Mein offizieller Name in Deutschland ist Christoph Alexander Wels, Graf von Schwarzenberg. Doch ich warne dich, nenn mich so und das nächste gemeinsame Bad wird die Hölle für dich."
„Bad ?" fragte fast alle im Raum und Chris wurde plötzlich knallrot. Ginny erging es ähnlich, doch sie erklärte ihrer Mutter schnell wie der Blonde es gemeint hatte.
Dann wand sich Mr. Wasslow wieder an Chris.
„Also Chris... unser Minister hat uns über die Vorkommnisse an Halloween informiert. Allerdings konnte er uns nicht sagen, wer nun eigentlich für diese ganze Verleumdungsgeschichte verantwortlich war. Fudge hat sich das doch nicht einfach so ausgedacht."
Harry Blick ging unmerklich zu Malfoy und er sah, dass der blonde Slytherin mit einem Male kreideweiß wurde.
Chris hingegen schaute nur auf Benedikt. Dann begann er zu lächeln und sagte,
„Wir haben den Schuldigen ausfindig machen können und haben ihn zur Rede gestellt. Über seine Strafe werde ich noch befinden. Er weiß jedoch, dass er unter Beobachtung steht und sich keinen weiteren Schnitzer leisten darf."
Den letzten Satz sagte der Blonde besonders betont und alle die, welche die Wahrheit kannten, schauten unbewusst zu Malfoy. Dann öffnete sich die Tür zur Großen Halle und man gab sich den kulinarischen Ressourcen des Schlosses hin.
Es war nun mittlerweile sechs Uhr und in wenigen Minuten sollte der diesjährige Weihnachtsball stattfinden. Die letzten Auroren waren eingetroffen und hatten die Eingänge nochmals mit Detektoren für dunkle Magie untersucht. Schließlich sollte nichts passieren, zumal die neue Ministerin für Zauberei auch mit anwesend sein würde. Amelia Bones hatte nämlich beschlossen, Weihnachten in Hogwarts zu verbringen, da ihre Nichte Susan, eine ihrer wenigen lebenden Verwandten, sich nicht von Neville trennen wollte.
Die Große Halle war wie auch schon in Harry´s viertem Jahr wieder mit unzähligen runden Tischen gefüllt, die allesamt weihnachtlich geschmückt waren. Nachdem das Fest dieses Mal von Ministerin Bones eröffnet worden war, erschienen auch schon die ersten Speisen und man begann nach Herzenslust zu schlemmen.
Gegen Acht, dann folgte der obligatorisch Tanz und Harry war überrascht, dass Chris sich, anstatt zu Hermine zu gesellen, die Hand von Jeanny schnappte. Dann fiel dem Schwarzhaarigen jedoch ein, dass es Tradition war, dass die Schulsprecher zusammen den ersten Tanz führten. Und obwohl beide Schüler nicht all zu scharf darauf zu seien schienen, bestanden sie diese Prüfung mit Bravur. Eines musste Harry dem blonden Slytherin zugestehen. Tanzen konnte er und dies war ohne Zweifel ein Verdienst von Mrs. Malfoy. Und nachdem Harry die nächsten Tänze mit Ginny getanzt hatte, stand er auch besagter Person gegenüber.
Harry wusste allerdings zuerst nicht, wie er sich verhalten sollte. Doch Mrs. Malfoy nahm ihm die Entscheidung ab und legte seinen rechten Arm um ihre Hüfte und seine linke Hand in die ihrige. Dann begann sie zu tanzen und Harry folgte ihr. Was sollte das ? Fragte sich der Schwarzhaarige und sein Blick flog unsicher durch den Raum. Ginny und Hermine schienen es auch nicht zu verstehen und erst als Mrs. Malfoy ihren Mund öffnete, kamen sie der Lösung näher.
„Mr. Potter, sie sind ein außergewöhnliche guter Tänzer und ich hoffe ich habe sie nicht zu sehr mit meinem Benehmen erschreckt. Doch ich musste es einfach wagen und sie fragen, ob wir uns nicht irgendwo mal für einige Augenblicke unterhalten könnten."
Diese Worte verwirrten den Schwarzhaarigen noch mehr, doch er gab ihrer Bitte statt und geleitete Mrs. Malfoy in die Eingangshalle. Dort wurde ihr Blick plötzlich etwas ernster und sie fragte Harry mit leiser Stimme, ob es war ist, was ihr Sohn ihr geschrieben habe, im Bezug auf die Todesumstände ihres Mannes. Harry war für einen Moment sprachlos, nickte dann aber mit dem Kopf.
„Ja es stimmt Mrs. Malfoy, ihr Mann ist nicht durch einen Fluch der Auroren gestorben, sondern Voldemord persönlich hat ihn erst gequält und dann den Todesfluch gesprochen."
„Aber warum ?" Schluchzte Draco´s Mutter und Harry erzählte ihr von den Zweifeln ihres Mannes und bestätigte ihr auch, dass Voldemord wirklich ein Halbblut ist. Daraufhin dankte Narcissa Malfoy Harry leise und rannte mit Tränen in den Augen weg. Zurück blieb ein fassungsloser junger Mann mit schwarzen Haaren und leuchtend grünen Augen.
Kurz darauf wollte Harry zurück in die Große Halle, doch eine Explosion erschütterte das ganze Schloss...
