Kapitel 48

Ein Raunen ging durch die Menge und viele der Anwesenden hatten ihren Augen nur eines stehen, Unglaube. Es war schließlich Hagrid, der Gärtner, den Harry mit wütendem Blick ansah... ( kleiner Scherz am Rande )

Kapitel 48 (zweiter Versuch )

„Du, du warst es ?" Rief Harry erneut und richtete seinen Zauberstab auf eine Person, die alle Anwesenden als Allerletzte beschuldigen würde, Gregory Goyle. Und es dauerte daher auch einige Sekunden, bis Remus und die Auroren bemerkten, dass der Slytherin seinen Zauberstab erhoben hatte und ihn nun auf Harry richtete.

„Expelliarmus", rief der schwarzhaarige Gryffindor jedoch schnell und Goyly´s Stab flog durch Luft.

„Ja Potter, ich war es. Ich bin der treue Diener des dunklen Lords und ich war es auch der..." Sagte der dunkelblonde Junge mit vor Verachtung triefender Stimme, bis Harry ihn mit einem Schrei unterbrach.

Irgendwie schien in Harry der Verstand auszuschalten, denn dem Gryffindor musste wohl gerade klar geworden sein, dass er nun auch den Angreifer von Ginny vor sich hatte. Er stürmte auf Goyle zu und begann ihn auf eine für Zauberer völlig untypische Weise anzugreifen. Er drückte ihn an die Wand und versuchte ihn zu erwürgen. Das Erschreckende dabei war allerdings, dass alle umherstehenden Personen so geschockt zu seien schienen, dass keiner etwas unternahm. Erst das Flehen von Malfoy und das Hämmern gegen Harry´s Rücken, brachten den Gryffindor wieder in die Realität.

„Potter hör auf," flehte der Blonde total untypisch und seine Stimme war voll von Entsetzen und Schmerz. „Du tust ihr weh, du bringst sie um."

Daraufhin ließ Harry Goyle los und sah dem Slytherin in sein hämisch grinsendes Gesicht. Dann drehte er sich zu Malfoy und Jeanny und schien kurz darauf vollkommen in seine Gedanken zu versinken...

Backflash

Harry zwang den Blonden ihn anzusehen und rief laut „Legliments". Sofort fühlte Harry wie sein Geist oder vielmehr sein inneres Auge durch seine grün leuchtenden Augen in die silbergrauen von Malfoy fokussierte und eindrang. Er hatte noch nicht sehr viele Erfahrungen darin, den Geist eines anderen Menschen zu durchforschen, da sein einzigster Partner, Chris, seine Fähigkeiten als Occlument sehr schnell ausgebaut hatte. Deshalb musste er versuchen in den ganzen Strömen von Gedanken in Malfoys Kopf, erst einmal einen Anhaltspunkt zu finden, an dem er sich orientieren konnte. Er schien zu schweben und alles um ihn herum schien sich spiralförmig zu bewegen.

Plötzlich stoppte sein Streifzug aber abrupt und Harry befand sich vor einem großen, eisernen Tor, welches von einem großen, schwarzen Drachen bewacht wurde. Das Tier maß gute acht Meter in der Höhe und beobachtet den jungen Eindringling aus seinen gelben, wachsamen Augen.

Harry war zuerst überrascht und dann auch wieder nicht. Natürlich konnte Malfoy Okklumentik. Schließlich war Snape sein Patenonkel und dieser hatte ihm es mit Sicherheit beigebracht. Harry fragte sich allerdings ob es für den Blonden ebenso so schmerzvoll war, wie Snape´s Unterricht bei Harry.

Doch das war im nächsten Moment nebensächlich und so überlegte Harry, wie er an dem Drachen vorbei und zu Malfoy geheimsten und dunkelsten Gedanken und Erinnerungen kommen würde. Zuerst dachte er daran, einfach ein Schwert zu beschwören und einfach gegen den Drachen zu kämpfen, doch dann entschied er sich aus einem ihm unerfindlichen Grund dagegen. Eine Idee schwebte plötzlich durch seinen Geist und er fragte sich ... Was hatte er doch gleich gelesen ? Ein jeder sucht sich einen Wächter für seine mentalen Schilde. Dieser repräsentiert die Macht und den Charakter des jeweiligen Zauberers und ist je nach Stärke seines Erschaffers mal mehr oder wenige in der Lage, die Mauern zu beschützen.

„Eigentlich sollte hier ein Frettchen stehen, wenn man Malfoys Geschichte kennt", sagte Harry leise und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Dann aber versuchte er seine Idee zu testen und verwandelte sich in seine vierte Animagus. Mit einem lauten Brüllen erschien dort, wo eben noch ein Junge stand, der goldene Drache. Und nicht nur das. Seine ganze Ausstrahlung war um ein Vielfaches stärker, als wenn er sich nur zu Übungszwecken verwandelte. Seine goldenen Schuppen glühten förmlich und die Aura welche das riesige, fast schon majestätisch anmutende Tier ausstrahlte ließ Malfoys Wächter winselnd zurückweichen und er fiel kurz darauf zusammen.

Damit war der Weg frei und Harry verwandelte sich zurück. Schnell lief er auf das Tor zu und drückte es auf. Sofort fand er sich in einem Strudel von Gedanken und Erinnerungen wieder und erneut hieß es, Anhaltspunkte zu finden.

Harry ließ sich treiben und fand kurz darauf einige Erinnerungen von Malfoy, die für den Blonden wohl alles andere als schön waren. Es war der Tag, als er die Nachricht vom Tod seines Vaters erhielt. Die Angst die der Blonde hatte, als Chris ihn für seine Beleidigungen von Hermine bestraft hatte und schließlich die Schmach, als er vor versammelter Halle, den Feuerwhiskey und den Kasten Butterbier zu den Gryffindors bringen musste.

Dann kamen die ersten Erinnerungen von diesem Schuljahr und Harry war froh, dass sich alles irgendwie zeitlich geordnet vor ihm bewegte. Scheinbar wusste Malfoy was es heißt, seinen Kopf zu leeren und alles zu ordnen. Deshalb flog Harry auch schnell weiter und übersah auch ganz schnell die Erlebnisse welche Malfoy und Jeanny betrafen. Obwohl er gern gesehen hätte, was Chris damals meinte, als er sagte, Malfoys Körper hat sich ihm verweigert. Aber schnell verwarf er die Gedanken daran, denn erstens fand er es doch zu persönlich und zweitens tauchte das Weihnachtsfest vor ihm auf und somit das Ziel seiner Reise. Sofort spürte Harry, wie die Wut in ihm wieder wuchs. Dann war es soweit. Harry stand in der Großen Halle. Er sah sich selbst, wie er mit Malfoys Mutter tanzte, sie ihn anlächelte und er danach mit ihr durch das Portal der Halle verschwand. Dann ging er zum Slytherintisch und trat an die größte Nervensäge seitens der Schlangen heran.

„Ähm Pansy ? Hast du Jeanny irgendwo gesehen ?" Fragte Harry, oder vielmehr Malfoy und die Slytherin in ihrem doch sehr engen Kleid sagte kurz,

„Ja Draci, sie ist vorhin mit Greg kurz mal raus, in Richtung Astronomieturm gegangen."

Harry konnte spüren, auch wenn es nicht sein Geist war, dass sich seine Stimmung verfinsterte. Und dann hörte er Worte aus seinem Mund, die er persönlich nie Sagen würde, auch wenn sie stimmten.

„Danke Pansy... ach und noch was, Kleider soll man anziehen und nicht aufschrumpfen."

Sofort drehte sich Harry um und verließ die Halle. Während Malfoy nun durch die Gänge lief, überlegte Harry, ob es nicht besser wäre einen Gang zurück zu schalten. Er war scheinbar etwas zu tief in den Geist des Blonden eingedrungen und sah nun alles aus seiner Sicht. Deshalb konzentrierte Harry sich und tauchte wenige Sekunden später neben dem blonden Slytherin, für ihn aber unsichtbar, aus dem Nichts auf. Malfoy bekam davon aber nichts mit, denn es war jetzt eher so, wie als wenn man in ein Denkarium schaut.

Schließlich kam die Explosion und Harry sah, wie es Malfoy von den Beinen riss. „Mum", schrie er und lief zurück in Richtung Halle, wo er die Ursache für den Krach und die Erschütterungen vermutete.

Harry fragte sich allerdings überrascht, wieso sich der Blonde um seine Mutter scheinbar mehr sorgte, als um seine Freundin. Harry hätte bestimmt Ginny gerufen, doch ihm fiel ein, dass Jeanny sich ja nicht in der Halle befand, Mrs. Malfoy allerdings, aus Draco´s Sicht, sich durchaus schon wieder bei den anderen befunden haben konnte.

Auf dem Weg zur Halle kamen ihm Goyle und Jeanny entgegen, wobei der Zwilling von Goyle mehr oder weniger gezogen wurde.

„Draco gut das du kommst, wir müssen hier raus." Rief Malfoys Bodyguard.

„Was ? Wieso ? Was ist passiert ?" Fragte Malfoy schnell und sah besorgt und erleichtert zugleich aus.

„Grabbe, der Idiot. Er hat zu lange gewartet. Es hat nur Dumbledore und nicht beide erwischt." Sagte Goyle in einer von ihm nicht bekannten Kälte.

„Was ? Was ist mit Vince ? Ist er verletzt ?" Fragte Draco entsetzt, doch er bekam keine Antwort. Er drehte sich zu Goyle, da seine Augen bisher nur auf seiner Liebsten geruht hatten und sah ihn fragend an. Goyle´s Miene blieb regungslos und plötzlich weiteten sich die Augen des Blonden und Malfoy etwas, dass Harry zusammenzucken ließ.

„Du ? Du bist Riddles Spion", kam es voller Unglaube aus dem Munde des Slytherins und zum ersten Mal schienen in Harry´s Gedanken Blitze einzuschlagen. Seine Erinnerungen wurden plötzlich durchforstet und in ihm wurde plötzlich so Einiges klar. Goyle war es, Goyle hatte damals seinen Besen verhext, Goyle hatte wahrscheinlich den Imperius letztes Jahr auf Malfoy gelegt und er muss es auch gewesen sein, der Snape verraten hat. Eine Welt schien für Harry zusammenzubrechen, doch die Worte von Goyle rissen ihn sofort wieder raus.

„Ja ich war es Malfoy." Sagte der Slytherin voller Stolz und sah dabei seinem Gegenüber tief in die Augen. „Oder hast du geglaubt ich wollte ewig in deinem Schatten stehen. All die Jahre hat mein alter Herr mir eingebläut, „ Halt dich an Malfoy, beschütze ihn, sein Vater hat viel Einfluss und kann uns helfen". Und ich habe es gemacht, habe mich dumm gestellte, damit du glänzen konntest. Doch letztes Jahr, als dein ach so edler Vater, Potter entkommen ließ und in der Gunst des dunklen Lords gesunken war, da kam meine Chance und ich habe sie ergriffen. Der dunkel Lord erkannte mein Potential und ich wurde über die Ferien persönlich von ihm ausgebildet."

Malfoy starrte, genau wie der für alle unsichtbare Harry, ungläubig auf den Slytherin.

„Und was ist mit Greg ? Er ist unser Freund ?" Wiederholte Malfoy seine Frage und Goyle sagte mit verachtender Stimme.

„Der Idiot hat seine Schuldigkeit getan und nicht mal unter dem Imperiusfluch konnte er was richtig machen. Er sollte beide, Dumbledore UND Bones, töten."

Malfoy starrte den Jungen an und bekam kein Wort heraus. Zu sehr war er geschockt. Geschockt über die plötzliche eiskalte Art seines Gegenüber und geschockt darüber, nie auch die leiseste Ahnung vom Doppelspiel des Slytherins gehabt zu haben.

Harry unterdes schien vor Wut fast zu platzen und er verfluchte innerlich, dass er sich gerade in einer Erinnerung befand und nicht in der realen Welt. Er wollte gerade in diese zurück kehren und dem Slytherin ins Jenseits befördern, als Goyle mit kalter Stimme sagte,

„Doch das ist jetzt auch egal. Komm Draco, unser Meister wartet auf uns und er wird sich freuen, dass du den Platz deines Vater, denen der Malfoys, einnehmen wirst."

Harry zuckte herum und sah den blonden Slytherin abschätzend mit großen Augen an. Es war der Tag der Entscheidung und nun würde Harry erfahren, ob er Recht oder Unrecht im Bezug auf Draco Malfoy hatte. Umso erstaunter war Harry über die nächsten Worte des Blonden.

„Nein, ich bleibe hier."

Goyle drehte sich überrascht um und sah den Blonden mit weiten Augen an.

„Was ? Wie meinst du das, du bleibst hier ?" Stammelte er leicht verunsichert.

„So wie ich es gesagt habe, Goyle. Ich bleibe hier im Schloss und folge meiner Bestimmung. Und wie du auch gesagt hast, ich bin ein MALFOY. Was bedeutet ich werde mich nicht vor einem Halbblut hinknien und seinen Umhang küssen." Erwiderte der blonde Slytherin mit fester Stimme und sah seinem Gegenüber in die Augen.

„Aber... aber du hasst Potter und Dumbledore und all die anderen Schlammblutfreunde... „ Versuchte Goyle auf Draco einzureden und ihn zum Mitkommen zu bewegen.

„Natürlich hasse ich Potter. Er hat meine Freundschaft ausgeschlagen und dies werde ich ihm nie verzeihen." Antwortete Malfoy mit, einer für Harry´s Eindruck, leicht verletzten Stimme.

„Dann brauchst du vielleicht einen kleinen Ansporn, Draco." Sagte Goyle plötzlich wieder eiskalt und bevor der Blonde reagieren konnte, traf ihn ein Ganzkörperfluch.

Das nächste was Harry, da Malfoy nur noch zur Decke starren konnte und daher auch Harry´s Sichtfeld eingeengt wurde, mitbekam war, die ungeheure Menge von schwarzer Magie, die schmerzverzogenen Schreie von Jeanny und Goyle´s Stimme, welche eine sehr alte Sprache sprach. Harry stellten sich die Nackenhaare auf und obwohl er nur vereinzelte Worte erkannte, konnte er deutlich die Worte „Seele" und "Tod" heraushören. Dann verschwamm alles und er kehrte in die Realität zurück.

Backflash Ende

Malfoy hatte sich mittlerweile neben Jeanny gekniet und hielt seine Freundin, welche am ganzen Körper zitterte, so fest es nur ging.

„Harry, was ist los ?", fragten Ginny und Hermine zeitgleich und der Rotschopf legte beruhigend seine Arme um Harry´s Schulter.

„Er war es. Er ist Voldemords Spion und unser Attentäter. Er hat uns all die Jahre getäuscht und nun wollte er fliehen." Sagte Harry und deutete mit seiner Hand auf Gregory Goyle.

„Ja aber, wieso hat Jeanny plötzlich geschrieen, als sie Mr. Goyle angegriffen haben ?" Fragte Professor Mc Gonnagal.

„Das Professor gilt es heraus zu finden." Erwiderte Harry und wandte sich dann an Remus.

„Moony, könntest du diesen Bastard bitte bewachen und zwar so, als wäre es Peter. Ich möchte nicht, dass er uns entwischt."

Plötzlich fing Jeanny wieder an vor Schmerzen zu wimmern. Harry sah mit wütendem Gesicht zu Goyle und schrie.

„Lass sie in Ruhe"

„Warum sollte ich, Potter. Sie ist meine Versicherung und ich werde ihr jedes Mal, wenn der ach so große Harry Potter versucht, mir zu schaden, ihr weh tun. Verstanden ? Und jetzt lass mich hier raus." Erwiderte Goyle.

Harry schien plötzlich mehr verzweifelt als wütend, denn ihm schwante allmählich um welche Art von altem Fluch es sich handelte. Es musste eine Seelenbindung sein, die Goyle eine gewissen Macht über den Zwilling gab. Sie schien zu bewirken, dass wenn man dem Verursacher der Verbindung Schmerzen zufügt, diese auch sein Opfer ereilen. Außerdem konnte Goyle wahrscheinlich auch selbst über diese Verbindung Schmerzen übertragen.

Alle Anwesenden schauten entsetzt auf die drei Schüler und ihre Augen weiteten sich umso mehr, als Harry seinen Zauberstab zog, ihn auf Goyle richtete und das Mädchen neben ihm wieder anfing sich vor Schmerzen zu krümmen.

„Harry hör auf", schrie Ginny panisch, denn sie wollte nicht, dass man ihrer Freundin wehtat.

Der Schwarzhaarige senkte seinen Stab jedoch nicht, sondern richtete ihn blitzschnell auf Jeanny und rief „Stupor". Das Mädchen brach zusammen und Harry nutzte die kurze Verwirrung, seitens des Slytherins und ein gezielter Faustschlag schickte diesen auf die Bretter. Schnell beschwor er Fesseln und betäubte Goyle noch zusätzlich. Dann erweckte er Jeanny und nachdem der Rotschopf seine Augen aufschlug, rief er Madame Pomfrey, damit sie sich um Malfoys Freundin kümmerte.

Das Nächste was Harry sah, war eine Faust und zwar die von Malfoy. Sie verfehlte seine Nase nur knapp und es dauerte einige Minuten um den blonden Slytherin zu überzeugen, dass es keine andere Möglichkeit gab, Jeanny vorerst vor Goyle zu beschützen. Malfoy war mehr als nur aufgelöst und Harry traute seinen Augen kaum, seinen Erzfeind einmal so verletzt vor sich zu sehen. Dann Harry erklärte allen, dass Goyle sich auf Jeanny konzentrieren muss, um ihr zu schaden und der Schocker als Ablenkung gedacht war.

„Und was machen wir jetzt ?" Fragte eine ziemlich verwirrte Professor Mc Gonnagal. „ Ich meine wir können ihn doch nicht ewig geschockt lassen."

Harry schaute sich in der Halle um und so ziemlich jedes Augenpaar war auf ihn gerichtet. Er kratzte sich kurz am Kopf und überlegte. Es musste doch eine Möglichkeit geben, sie zu retten. Vielleicht wusste ja Dumbledore eine, doch sofort Harry fiel ein, dass der alte Zauberer ja aus dem Gefecht war. Deshalb bat er alle um etwas Ruhe, etwas das er sich hätte sparen können, da eh alle zu ihm blickten und begann mit leicht nervöser Stimme.

„Ähm... Leute ich weis ja nicht wie es euch geht, aber wir sollte erst einmal zu Ruhe kommen."

Eine leichte Empörung brach seitens der Erwachsenen los und Harry hob beschwichtigend seine Hände.

„Was ich meine ist, die Auroren bewachen die Gefangenen und Professor Mc Gonnagal sollte vielleicht mit den Wasslows und auch Mrs. Malfoy sprechen. Der Rest, außer Ginny und Hermine, sollten vielleicht etwas ausruhen. Es war schließlich ein langer Tag und ich glaube nicht, dass es uns dienlich ist, wenn wir alle erschöpft zusammenbrechen."

„Und wir ?",fragte Ginny leicht verstört.

„Ihr ? Ihr kommt mit mir mit, in unseren Raum. Wir müssen alte Bücher und Aufzeichnungen wälzen."

„Welcher Raum Mr. Potter ?" Fragte Professor Mc Gonnagal, nachdem sie sich noch einmal herumgedreht hatte. Denn eigentlich war sie schon, zusammen mit Ministerin Bones und einigen Auroren, auf dem Weg zu den anderen Gästen, welche sich in den Klassenzimmern aufhielten.

„Den Raum der Gründer Professor. Und wenn dass hier überstanden ist, so verspreche ich es ihnen, nehme ich sie mal mit." Antwortete Harry grinsend und Mc Gonnagal nickt ihm dankbar zu.

Die nächsten beiden Stunden verbrachten Harry und die zwei Mädchen im Raum der Gründer und durchsuchten so gut wie alle Bücher über dunkle Magie, Seelenmagie und Bindungsrituale. Doch erst als Harry die Hoffnung schon aufgeben wollte, fiel sein Blick auf das Buch von Godric, welches in Hermines abgelegten Unhang steckte. Er zog es heraus und blätterte kurz darin.

„Ich hab´s", rief er laut auf und die beiden Mädchen zuckten hoch, stellten sich hinter Harry und lasen über seine Schulter mit.

Seelenbindungen und ihre Auswirkungen von Rowena Ravenclaw

Ich weiß, dass dies hier Godric´s Aufzeichnungen sind, doch da er sich mehr mit diesen alten Ritualen beschäftigt hat, bekam ich von meinem Liebsten die Erlaubnis meine Erkenntnisse über eine sehr alte Form der Kriegskunst zwischen den Elfen und den Dämonen, welche als Krieger der Goddar eingesetzt wurden, hier niederzuschreiben. Es geht dabei hauptsächlich um das „Band des Schmerzes". Einem sehr dunklen Ritual, dass die Dämonen gern einsetzten, wenn sie Elfen gefangen genommen hatten und sie danach als Spione benutzten. Das bekannteste Beispiel dafür war der vierte Krieg von Affa Ghigoria, bei dem der oberste General der Dämonenarmee Krona Rhiog es geschafft hatte, denn Thronprinzen der Elfen zu entführen und ihn an sich zu binden. Dadurch war sich der General bewusst, dass ihn keiner angriff, während er sich dm Palast näherte. Denn obwohl es dem Prinzen kurz darauf gelang zu entfliehen, konnte ihm der Dämon Schmerzen bereiten, auch wenn er Meilen weit entfernt war. Ein anderer Nebeneffekt war, dass jegliche Angriffe auf den Dämon und die daraus hervorgehenden Wunden auf den Prinzen übertragen wurden, solange sich der General nur darauf konzentrierte.

Anhand dieser Berichte und meinen langjährigen Forschungen komme ich zu folgenden, sehr besorgniserregenden Erkenntnissen.

Erstens dieses Ritual gehört zur Gattung der schwarzmagischen Rituale und sollte verboten werden und zweitens, nur der Tod oder der Todesfluch, welchen Godric in diesem Buch auch beschreibt, kann die Verbindung der beiden Seelen beenden...

Harry stöhnte auf und ließ seinen Kopf sinken. Es gab also keine Rettung für Jeanny und somit war sie zum Leiden verdammt. Auch Hermine und Ginny schluchzten und hatten beide Tränen in den Augen.

„Verdammt", schrie Harry voller Zorn. „Es muss doch eine Lösung geben."

Die zwei Mädchen sahen den Schwarzhaarigen besorgt an und wussten, dass wenn Jeanny etwas geschieht, er sich womöglich wieder die Schuld dafür gab. Deshalb ging Ginny schnell zu ihrem Freund und zog ihn in ihre Arme.

„Mach dir keine Sorgen Harry, wir finden eine Lösung. Vielleicht kann uns ja Chris helfen, wenn er wieder auf dem Damm ist."

Harry lächelte seine Freundein kurz an und küsste sie liebevoll auf den Mund. Dann nahm er das Buch und bedeutete den Beiden, zurück zu den anderen zu apparieren. Alle drei Schüler konzentrierten sich, doch nur zwei kamen in der Großen Halle an. Es waren Ginny und Hermine, die sich auch gleich panisch umblickten, da Harry nicht neben ihnen stand.

„Ms. Granger, wo ist Mr. Potter ?" Fragte Professor Mc Gonnagal und der braune Lockenkopf sagte mit besorgter Stimme,

„Keine Ahnung Professor. Eben war er noch neben uns und jetzt ist er weg."

Im nächsten Moment wollten die beiden Mädchen zurück apparieren, doch nichts geschah. Scheinbar hatte irgendwas die für sie sonst passierbaren Schranken, blockiert und sie konnten nicht mehr innerhalb von Hogwarts apparieren. Immer wieder versuchten es die Beiden, aber jeder Versuch blieb negativ. Ginny begannen die Tränen über ihr verzweifeltes Gesicht zu laufen und sie war kurz davor zusammen zu brechen, als plötzlich die Luft neben ihr bunt flimmerte und ein schwarzhaariger Junge mit einem breiten Lächeln auftauchte.

„Harry", rief der Rotschopf und warf sich dem Jungen an den Hals.

„Schon gut Ginny. Alles ist in Ordnung", versuchte Harry seine Freundin zu beruhigen und nahm sie in den Arm. Dann küsste er sie und erst das „hmm hmm" von Professor Mc Gonnagal machte dem Schwarzhaarigen bewusst, dass sie nicht allein im Raum waren.

„Neidisch ?",rutschte es Harry heraus und der Blick, welchen ihm das derzeitige Schuloberhaupt zuwarf, war tödlich.

Dann löste er sich von Ginny und wurde sofort mit Fragen zu seinem Verschwinden und zum Problem mit Jeanny bombardiert. Harry atmete kurz durch und sah danach alle Anwesenden mit ernster Miene an.

„Wo ich war, kann ich hier nicht erläutern. Das Einzigste was ich sagen kann ist, ich habe einigen Worte mit einem Raben, einem Löwen, einer Schlage und einem Dachs wechseln können."

„Sie können mit Tieren sprechen, Mr. Potter ?" Fragte die Ministerin und einigen Personen im Raum, welche die Hinweise verstanden hatten, lächelten leicht über das Erstaunen von Madame Bones.

„Ähm Ja," grinste Harry. „ doch viel wichtige ist, dass sie mir eine Lösung für unser Problem genannt haben."

Wieder ging eine Welle des Erstaunens durch den Raum, welche Harry erneut unterbrach.

„Allerdings braucht es einige Vorbereitung und viel wichtiger, die beteiligten Personen müssen bei Kräften sein. Deshalb denke ich, dass es nun endgültig heißt BETTRUHE."

Alle starrten den Jungen überrascht an und nur langsam verstanden sie die letzten Worte. Professor Mc Gonnagal war die Erste, die sich erhob und Ministerin Bones und ihre Begleiter in eine der provisorischen Unterkünfte führte. Ihnen schlossen sich danach auch die Grangers und Wels an, gefolgt von den immer noch geschockten Wasslows. Allerdings konnte man in ihren Gesichtern, nach Harry´s Rede, leicht Hoffnung erkennen. Als letzte Erwachsene blieben nur noch Remus, Snape und Mrs. Malfoy im Raum. Letztere schien sich, nachdem sie erfahren hatte, was mit ihrem Sohn und seiner Liebsten geschehen ist, an Snape´s Brust ausgeweint zu haben. Harry sah die zwei fragend an, bekam aber vom Meister der Tränke einen eiskalten Blick zugeworfen, der nur eines bedeuten konnte, Schnauze.

Harry drehte seinen Blick schnell weg und während er Ginny und Hermine bat ebenfalls zu gehen, konzentrierte er sich im Geist auf Dobby. Der kleine Hauself tauchte auch keine drei Sekunden später auf und verbeugte sich bis zum Boden vor Harry.

„Harry Potter Sir, womit kann Dobby Harry Potter Sir dienen ?", quiekte der Elf und ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.

„Hallo Dobby, schön das du kommen konntest und dies trotz der später Stunde." Erwidert Harry und sah, dass sich die Augen des Elfen verdunkelten.

„Harry Potter Sir kann Dobby immer rufen. Dobby schuldet Harry Potter Sir viel und würde ihm überall hin folgen, Sir."

Harry lächelte über das Verhalten seines kleinen Freundes und kniete sich vor den Elf. Dies schien Dobby noch unsicherer zu machen und deshalb sprach Harry auch gleich los, um ihm keine Chance für irgendwas zu geben.

„Das weiß ich doch Dobby und deshalb wollte ich dich fragen, ob es für euch Elfen zu viele Umstände wären, die etwas verkleinerte Halle hier, wieder herzurichten, als wäre nichts geschehen. Denn es ist Weihnachten und ich möchte dass alle so schnell wie es nur geht, die Ereignisse von heute Abend vergessen."

Dobby sah Harry mit seinen tennisballgroßen Augen an und nickte eifrig. „Ja Sir, Dobby holt Winky und andere Elfen und werden Harry Potter´s Wunsch so schnell es geht erfüllen."

Kurz darauf verschwand der kleine Hauself und Harry beschloss sich ebensfalls hinzulegen, denn schließlich stand ihm morgen noch eine Menge Arbeit bevor.