Oh, oh zweihundert hits und nur zwei Reviewes, ich bin etwas enttäuscht. Andererseits heißt das, ich mache keine Fehler mehr, oder ?

Ansonsten gilt wie immer viel Spaß, auch wenn ich wahrscheinlih mal wieder über die Strenge geschlagen habe.

Kapitel 57

Als Harry im Hofe des Schlosses erschien und sich vergewisserte, dass auch seine beiden Begleiter wohlbehalten angekommen waren, bemerkte er zum ersten Mal, wie weit sich Hogwarts im Norden befinden musste. Eben war es noch hell und die Wintersonne strahlte über die Bergspitzen und jetzt, keine zwei Sekunden später, war es schon stockfinster. Dann erklang ein Geräusch, welches die Drei ebenfalls daran erinnerte, dass es Zeit fürs Abendessen war. Obwohl, so richtigen Hunger hatte der Schwarzhaarige nach den grausamen Bildern eigentlich nicht. Auch Chris knurrte der Magen und so machten sie sich auf den Weg in die Große Halle.

Dort wurden sie dann allerdings Zeuge eines Zwischenfalls, welcher heute, so war es Harry klar, gar nicht gut kam. Draco Malfoy, stand mitten in der Halle und seine Aufmerksamkeit und unverwechselbare Arroganz galt voll und ganz Trexus. Der kleine Hauself hielt sich in seiner braunen Lederuniform in der Nähe des Gryffindortisches auf und schien auf seinen Meister zu warten. Malfoy, von dem Harry gehofft hatte, er würde sich nach Weihnachten etwas ändern, benahm sich hingegen wie früher und sprach den kleinen Kerl an, als wäre er nur auf der Welt um ihm allein zu dienen.

„Elf, bring mir etwas zu trinken. Ich will Kürbissaft und zwar gekühlt", rief der Malfoyerbe und alle Slytherins johlten ihm Beifall klatschend zu. Dann aber verschluckte sich der Blonde, denn anstatt sich sofort auf den Weg zu machen, um das gewünschte Getränk zu holen, wiedersprach Trexus und dies laut und deutlich vor der versammelten Halle.

„Nein Sir, das werde ich nicht tun. Sie haben kein Recht Trexus Befehle zu erteilen. Erst wenn der Meister es mir gestatten, werde ich mich darum kümmern."

Die ganze Halle verstummte schlagartig. Daraufhin drehte sich der kleine Elf in Richtung Gryffindortisch und fragte ausgerechnet Hermine überfreundlich, ob sie etwas möchte. Harry konnte sehen, dass Malfoy zu zittern begann, rot anlief und mit wütendem Gesicht sich auf den Elfen zu bewegte.

„Wie kannst du es wagen ? Reicht es nicht, dass dein Meister dich verstoßen hat, dass du Kleidung trägst ? Du bist eine Schande für alle Zauberer..."

Während Malfoy den letzten Satz sprach, zog er seinen Zauberstab und hatte Trexus fast erreicht. Den Elfen einen Fluch aufzuhalsen, dazu kam er aber nicht. Chris war mitten aus dem Nichts aufgetaucht und Malfoy war mit seinem Hals direkt in die ausgestreckte Hand des Blonden gelaufen.

„Wag es ja nicht, meinem Elfen auch nur ein Haar zu krümmen, Malfoy. Ich hab heute schon genug totes Fleisch gesehen, also machen mir deine mickrigen siebzig Kilo nichts mehr aus." Sagte der blonde Gryffindor mit leiser, jedoch eiskalter Stimme.

Dann hob Chris den Blonden blitzschnell hoch und sah ihn mit wütenden Augen an. Harry wurde plötzlich sehr stark an Goyle erinnert und wart versucht, seinen Freund notfalls zu betäuben, damit dieser keinen Schaden anrichtete.

Wenige Sekunden später schien der Blonde sich aber wieder gefasst zu haben und ließ Malfoy unsanft runter. Sofort warf sich Trexus vor seinen Herren und begann sich überschwänglich zu bedanken. Chris wurde daraufhin wieder etwas ungehaltener und schrie nun den kleinen Elfen förmlich an.

„Trexus hör auf dich wie ein niederes Tier zu benehmen. Du vertrittst die Familie der von Schwarzenbergs, meine Familie. Benimm dich dementsprechend und stell dich stolz und erhobenen Hauptes hin."

Der kleine Elf erschrak etwas, stand aber augenblicklich auf und fragte sofort, was Chris zu essen beliebt. Das Gesicht des Blonden wurde plötzlich kreideweiß und er suchte scheinbar nach dem schnellsten Weg aus der Halle.

„Meister ? Geht es euch nicht gut? Soll ich euch etwas Suppe holen ?" Fragte Trexus unsicher.

„Nein Trexus kein Essen. Geh in den Wald, hacke Holz oder streiche irgendein Zimmer neu an. Aber bitte lass mich für die nächste Stunde in Ruhe." Sagte Chris nun fast schon panisch.

Damit drehte er sich zur Tür und verließ zügig die Große Halle. Harry sah dem Blonden besorgt nach, setzte sich dann aber doch an den Gryffindortisch und wurde von seinen Freunden mit großen, fragenden Augen empfangen. Als diese jedoch seinen traurigen Gesichtausdruck sahen, beschlossen sie allesamt, dass es warten konnte. Einzig Hermine fragte nach Chris. Harry bat sie aber, ihm Zeit zum Abreagieren zugeben. Außerdem würde sie ihn verstehen, wenn sie nachher alle im Raum hinter dem Lehrertisch, Dumbledore´s Ausführungen gehört haben.

Zwei Minuten später erschien das Essen vor ihnen und Ron, Ginny und Hermine schaufelten freiweg die leckersten Speisen auf ihre Teller. Harry allerdings schaffte es nur eine kleine Kartoffel in den Mund zu stecken, bevor er sich die Hand vor Selbigen hielt und aus der Halle rannte. Draußen angekommen übergab er sich heute nun zum dritten Mal und nachdem er die Bescherung mittels eines Zaubers verschinden lassen hatte, machte er sich auf den Weg durchs Schloss.

Seine Freunde sahen sich verwundert und teilweise besorgt an. Ginny wollte schon aufspringen, doch der Direktor hielt sie zurück. Er war von allen unbemerkt an den Tisch herangetreten und sagte leise.

„Ms. Weasley nein, geben sie Harry etwas Luft. Es ist heute sehr viel, sehr grausames, geschehen und unsere beiden Freunde müssen erst einmal selbst damit klar kommen. Was nun sie alle hier angeht ? So möchte ich diejenigen, welche sonst an unseren außerordentlichen Konferenzen teilnehmen bitten, heute Abend gegen acht Uhr in unserem Arbeitszimmer zu erscheinen."

Hermine, Ron und Ginny nickten und wandten sich danach wieder ihrem Essen zu. Zwar schauten einige der Gryffindors pikiert, doch das war den Dreien egal.

Alle Lehrer waren schon anwesend und auch Kingsley Shackebolt, der jetzige Leiter der Auroren hatte sich nahe dem Kamin niedergelassen. Hermine war die Erste, welche etwas zaghaft durch die kleine Holztür trat und sie dann für Ginny und Ron offen hielt.

„Sind Harry und Chris schon zurück ?" Fragte der Lockenkopf nachdem sie sich kurz umgeblickt hatte, doch Professor Dumbledore schüttelte nur leicht mit dem Kopf.

„Nein Ms. Granger und ich bin darüber auch nicht unbedingt traurig. Denn was ich ihnen jetzt erzählen werde, haben die Zwei bedauerlicherweise life miterlebt und ich finde, man muss sie nicht sofort wieder daran erinnern."

Die drei Schüler starrten den alten Zauberer mit entsetzten Gesichtern an. Dann bat Dumbledore alle, sich zu setzen und er begann mit seinem Bericht über den heutigen Angriff auf das Muggeldorf. Besonders schwer tat sich der sonst so gefasste alte Mann, als es darum ging, die Grausamkeiten des Angriffs zu erläutern. Allerdings, so fand er, sei es besser, er erzählt es ihnen, als dass es seine beiden jungen Schützlingen tun müssen.

Eine Stunde später sah der Direktor in die Runde und ausnahmslos Allen stand der pure Horror im Gesicht geschrieben. Den beiden Mädchen und auch einigen Lehrerinnen, wie Madame Hooch oder Professor Sproute, rannen Tränen über ihre Wangen bei den Gedanken an die vielen unschuldigen Opfer. Die Männer waren größtenteils blass und selbst Snape, der eigentlich solche Sachen durch seine Tätigkeit als Spion kennen müsste, schien sich irgendwie unwohl in seiner Haut zu fühlen.

Plötzlich tauchte Fawks, Dumbledore´s Phönix mitten aus dem Nichts auf und nachdem er sich auf der Schulter von des Direktors niedergelassen hatte, nahm dieser ihm den kleinen Zettel, welchen er in seinem Schnabel trug, ab. Er las ihn und sein Gesicht verdunkelte sich. Dann drehte er seinen Kopf in Richtung Ron, Ginny und Hermine und sagte.

„Ms. Weasley, Mr. Weasley, ihr Bruder Charlie ist eben mit einem Notfallportschlüssel im Krankenflügel eingetroffen."

Sofort wurden die beiden Weasleys blass, sprangen auf und rannten aus dem Zimmer. Dumbledore wandte sich noch schnell an die anderen im Raum.

„Das Treffen ist hiermit vorerst beendet. Minerva, du kommst bitte mit hoch in den Krankenflügel. Ms. Granger, sie würde ich bitten, Harry und Mr. Wels zu suchen."

Hermine nickte und konzentrierte sich auf ihren Freund, doch nichts geschah. Völlig überrascht versuchte sie nochmals zu ihm zu apparieren, aber wieder blieb ihr Versuch erfolglos. Dumbledore sah seine Schülerin überrascht an.

„Versuchen sie es bei Harry, vielleicht kann er Mr. Wels erreichen." Meinte der Direktor nach kurzem Überlegen und nachdem er zusätzlich seine Karte der Rumtreiber aus dem Umhang gezogen hatte, sagte er Hermine, sie soll es in Harry´s Arbeitszimmer versuchen. Zwei Sekunden später war der braune Lockenkopf verschwunden und die beiden Erwachsenen beeilten sich, um in den Krankenflügel zu kommen.

Völlig außer Atem stürmten Ron und Ginny in den Krankensaal. Sie blieben aber sofort stehen, als sie das sahen, was einmal ihr großer Bruder war. Ginny fing fürchterlich an zu weinen und warf sich an die Schulter ihres älteren Bruders. Ron legte reflexartig seinen Arm um sie, seine Augen blieben aber an Charlie haften.

Der älteste Sohn von Molly und Arthur Weasley war kaum wieder zu erkennen. Seine Haare waren weg, völlig versenkt und die Haut im Gesicht und an den Armen war schwarz oder blutete. Überall breitete sich ein beißender Geruch von verbranntem Fleisch aus.

Madame Pomfrey bemerkte die zwei Schüler erst gar nicht, denn sie war voll damit beschäftigt, sich um ihren Patienten zu kümmern.

Dann trafen auch der Direktor und Professor Mc Gonnagal ein und die alte Hexe schlug sich schockiert die Hand vor den Mund, während der alte Zauberer blass wurde.

„Poppy, was ist passiert ?" Fragte Dumbledore entsetzt und trat an das Bett heran

„Er ist aus dem Nichts aufgetaucht, Albus. In der Hand hatte er diesen alten Kelch und überall war Qualm. Fawks muss etwas gespürt haben, denn er war keine zehn Sekunden später hier und ich konnte ihm die Nachricht für dich geben."

Erwiderte Madame Pomfrey und begann damit Charlie einige starke Schmerzlinderungstränke zu verabreichen. Dann nahm sie eine Schere und fing an die verkohlten Kleidungsstücke vorsichtig abzuschneiden. Einzig die Kleidung, welche seinen Torso bedeckte ließ die alte Heilerin dran, sie war glücklicherweise aus Drachenhaut und hatte keinen Schaden genommen.

„Wird er überleben, Poppy ?" Fragte Professor Mc Gonnagal und ihr Blick wanderte besorgt zu ihren beiden Schülern.

„Ich weiß nicht Minerva. Der junge Mann ist sehr stark, doch wenn, wird es einige Zeit brauchen. Außerdem muss ich erst einmal versuchen, ihn in eine stabile Lage zu bringen. Die Verbrennungen scheinen nämlich nicht die einzigen Verletzungen zu sein. Ich habe schon zwei gebrochene Rippen diagnostiziert."

Zehn Minuten später betrat Hermine den Krankenflügel... allein.

„Ms. Granger, haben sie Mr. Wels oder Harry nicht gefunden ?" Fragte Dumbledore besorgt darüber, dass sie ohne Begleitung herein kam.

„Doch Sir, ich habe Harry gefunden. Er versucht Chris hierher zu bringen. Scheinbar ist er auf dem Astronomieturm, hat aber eine Antiapparationswand um sich herum errichtet. Harry fliegt von außen zu ihm hoch und bringt ihn dann her."

Der Direktor nickte verstehen und Hermine machte sich daran, Ginny zu trösten.

„Alles wird gut Ginny, vertrau mir. Chris kommt gleich und dann..."

„VERDAMMT", rief Madame Pomfrey und beschwor schnell eine Decke, welche sie fest auf Charlies Körper presste. Alle schauten überrascht auf die alte Heilerin, wie sie versuchte eine blutende Wunde zu schließen und Dumbledore fragte, was sei und ob er ihr irgendwie helfen könne.

„Albus ich weiß nicht weiter. Irgendwas stimmt mit diesen Brandwunden nicht. Sie scheinen immer noch zu brennen, obwohl es keine sichtbare Flamme gibt."

Der Direktor sah seine Heilerin mit großen Augen an. Er wollte fragen, wie so etwas sein kann, wurde aber von einem Geräusch an der Tür abgelenkt. Es war Harry, der schnellen Schrittes in den Krankenflügel kam und sein Gesicht sah sehr besorgt aus.

„Harry was ist los ? Hast du Mr. Wels gefunden ?" Fragte er sofort hoffnungsvoll.

„Ähm ja Professor. Nur weiß ich nicht so recht, ob uns das was nützt." Antwortete Harry unsicher.

„Bitte ? Ich verstehe dich nicht ganz." Erwiderte Dumbledore darauf.

„Nun, Chris hat ein kleines Problem..."

Im nächsten Moment polterte es an der Tür und Chris kam in den Raum gestolpert.. Alle drehten sich zu ihm um, doch der Blonde schien mehr mit dem Garderobenständer beschäftigt zu sein, als das er ihre ungläubigen Blicke bemerkte.

„Oh Entschuldigung Gnädigste... hicks... ich wollte nicht aufdringlich erscheinen. Hicks. Möchten sie tanzen ?"

Dann schnappte sich der Blonde den Ständer und begann vor den Augen aller Anwesenden einen Walzer zu tanzen. Alle, außer Madame Pomfrey, schauten entsetzt in Richtung Chris und Harry konnte sehen, wie Professor Mc Gonnagal Lippen angesichts von Chris Zustand immer schmaler wurden und ihre Augen anfingen zu funkeln. Dumbledore hingegen schien hingegen ein verstehendes Lächeln auf den Lippen zu haben, auch wenn es jetzt, so fand es Harry, gerade sehr unpassend war. Dann drehte sich der alte Zauberer zu Harry und fragte interessiert,

„Harry, was ist passiert ?"

„Ich weiß nicht so recht Professor. Vielleicht war das heute doch nicht so einfach für Chris. Als ich ihn endlich gefunden hatte, saß Chris auf dem Astronomieturm und um ihn herum lagen mehrere leere, teilweise zerbrochene Butterbierflaschen. Da die dann scheinbar alle waren, muss sich unser Freund an seinen Whiskey erinnert haben. Er hat mindestens eine Fla... "Ein Klonk war zu hören, gefolgt von dem Geräusch einer über den Boden rollenden, leeren Flasche.„... korrigiere zwei Flaschen Whiskey intus."

Das Gesicht des Direktors nahm nun den Ausdruck von Besorgnis an. Chris hingegen drehte weiter seine Runden, bis ihm der Garderobenständer aus der Hand glitt. Er taumelte leicht, fing sich aber gekonnt wieder ab. Dann schaute er sich allerdings im Raum um und sein Blick blieb auf Professor Mc Gonnagal hängen. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht und Harry hoffte inständig, dass sein Freund jetzt nicht den Fehler beging, die so schon kochenden Hexe zum Tanzen aufzufordern. Langsam kam Chris näher und man konnte deutlich seine glasigen Augen sehen und der Schalk, welcher sich dahinter verbarg. Plötzlich stockte er, begann ertappt zu grinsen und begann mit träger Zunge,

„Oh, Oh das Grauen von Gryffindor, der Schrecken aus Schottland. Ich glaube, ich geh mal wieder. Will ja nicht so jung sterben."

Wenn die Sache nicht so extrem ernst gewesen wäre, hätte Harry jetzt losgelacht und anhand von Dumbledore´s Gesicht, erkannte Harry, dass es dem Direktor ebenso ging. Selbst Professor Mc Gonnagal schien keine Worte zu finden und dies sollte schon was heißen.

Chris war ungeachtet dessen weiter in Richtung Krankenbett gelaufen und sofort kam ihm eine besorgte Hermine entgegen. Sie stemmte ihre Arme gegen seine Schultern und sah ihm tief in die sich leicht drehenden Augen. Dann fragte sie mit leicht enttäuschter Stimme.

„Chris, hast du getrunken ?"

„Jepp, Schatzi." Kam als Antwort und Chris Grinsen wurde breiter und war nun voller Stolz, wie man es von einem kleinen Jungen kannte.

„Alkohol ? Whiskey ?", fragte Hermine weiter.

„Jepp"

„Warum ?"

Plötzlich wurden Chris Augen völlig klar und er sagte mit scheinbar ganz normaler, wenn auch leicht verbitterter Stimme,

„Weil es das Einzigste war, was ich nicht sofort wieder ausgekotzt habe."

Daraufhin weiteten sich Hermines Augen und es bildeten sich kleine Tränen darin. Chris küsste sie kurz auf die Stirn und ging, nein wankte, dann weiter in Richtung Charlie Weasley. Dort bemerket er Ginny und Ron, die Beide nur Augen für ihren Bruder hatten. Harry trat unterdes an Hermine heran und versuchte sie zu trösten. Der Lockenkopf nickte ihm verstehend zu, murmelte aber was davon, dass Alkohol keine Lösung sein. Harry wollte seiner besten Freundin versichern, dass ihr Freund sie wirklich nicht verletzen wollte, wurde aber durch Chris nun etwas lautere Stimme unterbrochen.

„Na Poppylein, wie sieht es aus ?" Fragte Chris und jede Bewegung erstarb. Sei es nun, da Madame Pomfrey den Zustand von Chris registrierte oder weil er sie so genannt hatte.

„Mr. Wels, ich bin enttäuscht von Ihnen. Sie müssten doch am besten wissen, was Alkohol ihrem Körper antut." Sagte die alte Heilerin an den Blonden gerichtet, nachdem sie ihn von oben nach unten gemustert hatte.

„Ich auch, Poppylein. Andererseits warst du aber auch nicht auf Voldemords Grillfest."

Harry konnte nun deutlich die Verbitterung, aber auch die Schuld, die in der Stimme des Blonden mitschwang, heraushören. Er drehte sich zu Professor Dumbledore und wollte schauen, wie der alte Zauberer auf die ganze Sache reagierte. Doch der Direktor schien Verständnis zu haben und meinte.

„Ein jeder hat so seine Wege, um mit bestimmten Sachen umzugehen. Außerdem denke ich, dass dies hier einmalig ist und ich verstehe Mr. Wels sogar."

Vollkommen entsetzt über diesen Satz, sahen ihn Professor Mc Gonnagal und auch Hermine an. Und es war dieses Mal der braune Lockenkopf, welcher zuerst seine Sprache wieder fand.

„Ja aber Professor, Harry war auch in diesem Dorf und er hat nicht versucht, seine Erinnerungen zu ertränken ?"

Hermine schaute rasch zu Harry, um von ihm etwas Unterstützung für ihre Feststellung zu erhalten, bemerkte aber sofort, dass ihr bester Freund verlegen zu Boden guckte.

„Harry ? Sag mir jetzt nicht, du hast auch was getrunken." Fuhr Hermine ungewollt auf.

„NEIN", verteidigte sich der Schwarzhaarige, doch alle spürten, dass er etwas verbarg. „ Getrunken habe ich nichts, aber... aber..."

„Was hast du gemacht ?" Hakte Hermine sachte nach und Professor Mc Gonnagal horchte jetzt auf.

„Ähm... na ja... Hermine, könntest du mich morgen daran erinnern, dass wir eine neue Turnhalle brauchen. Die alte existiert nicht mehr so ganz." Sagte Harry immer leiser werdend.

„Wieso ?"

„Nun, ich denke Harry konnte seine Wut, welche ich schon heute nachmittag gespürt habe, nicht mehr zurück halten und hat sich beim Abreagieren gehen lassen." Beantwortete Dumbledore Hermines Frage.

Dann aber hörten sie, wie Madame Pomfrey und Chris anfingen sich etwas lauter werdend zu unterhalten und schauten in Richtung Charlie´s Bett.

„Poppylein, ich sag ja nur, lass ihn einfach hier Liegen und warte auf die rechte Zeit..." Lallte der Blonde und Harry konnte sehen, dass seine Augen dabei waren, Ron´s älteren Bruder zu untersuchen.

„Mr. Wels, mischen sie sich in ihrem Zustand nicht in meine Arbeit ein. Sie sind ja völlig betrunken und haben keine hundertprozentige Urteilskraft mehr. Und lassen sie dieses „Poppylein" weg." Erwiderte die alte Heilerin und machte sich daran die Wunden ihres Patienten weiter zu untersuchen.

„Na schön mein Rehlein in Weiß, wie du willst ? Aber sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Ich bin vielleicht betrunken, doch erkenne ich noch sehr gut, was für Wunden das da sind." Kam es als Nächstes von Chris und als dieser sich schmollend auf einen Stuhl etwas abseits, jedoch mir freiem Blick auf das Bett, hinsetzte, glaubte Harry im falschen Film zu sein. Nicht nur dass die beiden Heiler sich hier stritten, nein, sie machten es auch noch vor den Augen von Ginny und Ron. Bei Letzterem konnte man ganz deutlich sehen, dass sich seine Hände allmählich zu Fäusten zusammenzogen und auch sein Gesicht langsam von Trauer zu Zorn wechselte. Deshalb trat Harry nun ganz nah an Ginny heran und drückte sie fest an sich.

„Alles wird gut, Schatz. Ich weiß, dass wir eine Lösung finden."

Ginny hob hoffnungsvoll den Kopf und sah in seine grünen Augen. Ron hingegen sah seinen Freund voller Sorge um seinen Bruder an und sagte dann mit leicht wütend werdender Stimme,

„Harry ich verstehe nicht, dass es immer uns trifft. Ich meine, erst Percy und Ginny, dann Luna und jetzt Charlie. Und dann musste sich dieser Idiot da auch noch besaufen."

„Stop Ron, das will ich gar nicht erst hören." Fuhr Harry einen Freund an. „Gut Chris hat sich betrunken, doch glaub mir, dass hättest du auch. Er hatte völlig recht, ihr habt SIE nicht gesehen. Ihre verbrannten Körper, das Grauen in ihren Augen."

„Ja aber..." versuchte der Rothaarige.

„Kein aber Ron, es ist wie es ist und wir müssen mit der Situation klar kommen. Außerdem möchte ich gern wissen, was Chris damit meinte, wir sollen Charlie liegen lassen und auf die rechte Zeit warten..." Erwiderte Harry und sah seinen rothaarigen Freund fragend an.

„Ich weiß nicht so recht, Harry. Er sagte was davon, dass man die Sache, Charlies Wunden, sich selbst überlassen muss und dass das einzigste, was man ihm geben darf, Schmerzmittel ist"

Harry sah fragend zu Chris und überlegte, was sein Freund wusste. Chris hingegen saß leicht schief auf seinem Stuhl und beobachtet Madame Pomfrey mit extremer Aufmerksamkeit. Harry konnte das spüren, obwohl Chris nun wieder so aussah, als wären seine klaren Momente, wie er sie eben bei dem Streit mit Poppy hatte, wieder in weite Ferne gerückt. Harry folgte dennoch dem Blick des Blonden hinüber zur Heilerin und sah, wie sie sich daran machte, die ersten verbrannten, etwa galleonengroßen Hautpartikel zu entfernen. Poppy hatte die Pinzette und das Skalpell fast angesetzt, als ein „äh äh" aus Richtung des Blonden kam. Scheinbar verunsichert durch seine Andeutung, stockte Madame Pomfrey in ihrer Bewegung, atmete tief durch und fragte mit genervter Stimme,

„WAS ?"

Chris begann daraufhin wie ein sechsjähriger, extrem altkluger Junge zu sagen,

„Also, ich würde das lassen. Jede neue Wunde macht es nur schlimmer."

„Und warum nicht ? Willst du das der Junge erstickt ?" Brach es aus der sonst so gefassten alten Hexe hervor.

„Weil es Feu.. er.. ball...spu...cke ist, Poppylein."

Daraufhin zog die alte Hexe reflexartig das Messer weg und bedachte die Haut vor sich mit sorgfältigen Blicken.

„Feuerballspucke ?", fragte eine Stimme hinter Harry und er erkannte sie als die von Professor Mc Gonnagal. Er drehte sich um und bemerkte die zum Teil ratlosen und in Dumbledore´s Fall entsetzten Gesichter. Letzterer bescherte dem Schwarzhaarigen eine besonders böse Vorahnung. Dann erhob der Direktor das Wort und versuchte zu erklären.

„Das was Mr. Wels eben gesagt hat, könnte durchaus stimmen und wenn dem so ist, dass sieht es schlecht für Mr. Weasley aus."

Sofort konnte man ein Schluchzen von Ginny hören und auch Ron ließ ein schmerzverzogenes „Nein" von sich. Dann fuhr Dumbledore fort.

„ Feuerballspucke stammt, wie der Name schon sagt, vom Chinesischen Feuerball. Es handelt sich dabei um ein extrem starkes Sekret, welches die Männchen und nur die Männchen absondern. Übrigens einer der Gründe warum unsere Champions, damals beim Trimagischen Turnier, auch gegen ein Weibchen antreten mussten. Also dieses Sekret wird von den männlichen Tieren produziert und versprüht um einerseits ihre Beute zu erlegen und andererseits, ihr Territorium zu markieren. Es hat nämlich die Eigenschaft sehr lange zu brennen, ist kaum löschbar und hinterlässt somit eine unvergleichlich Spur. Die einzige Möglichkeit es zu bekämpfen, ist dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen und das solange, bis es restlos erloschen ist."

Als Dumbledore mit seinen Ausführungen fertig war, schauten ihn alle voller Entsetzen darüber, was mit Charlie Weasley geschehen wird an. Harry war schockiert und konnte es einfach nicht glauben. Ron sank auf seinen Knien und schaute mit weißem Gesicht zu seinem Bruder auf. Hermine und Professor Mc Gonnagal mussten sich ebenfalls setzen und Harry hielt Ginny so fest, wie es nur ging. Einzig Chris schien die Sache nicht zu berühren, denn er unterhielt sich mit Madame Pomfrey. Man hörte zwar ab und zu einige Worte, die etwas Hoffnung verhießen, doch dann sah man, dass alle zwei Heiler wieder mit dem Kopf schüttelten. Schließlich traten Chris und Madame Pomfrey wieder an Charlies Bett und untersuchten seinen Körper erneut. Glücklicherweise schien Ron´s Bruder von alledem nichts mitzubekommen, denn er hatte sich seit gut einer halben Stunde nicht mehr bewegt. Nur anhand der sich bewegenden Brust erkannte man, dass er noch lebte. Schließlich trat Harry an seinen blonden Freund heran.

„Sag mal Chris, gibt es wirklich keine Möglichkeit ?" Fragte Harry und sah dabei unsicher zwischen Ginny und Ron hin und her.

„Nein Harry, leider nicht. Man kann das magische Feuer nun mal nicht mit Magie oder irgendwelchen Zaubertränken bekämpfen. Und das Schlimmst ist, mit jeder Schicht Haut, die abplatzt, weil sie verbrannt ist und spröde wird, bekommt das Feuer neue Energie und brennt sich tiefer in den Körper. Charlie lebt eigentlich nur noch, weil er eine Weste und Unterhose aus Drachenhaut anhatte. Somit hat er sich in „nur" an den Armen, Beinen und seinem Kopf verbrannt. Wenn das Feuer seinen Rumpf erreicht hätte, wäre es nur eine Frage von Minuten gewesen."

Aufgrund dieser Worte überkam Ginny ein Anfall und sie weinte stärker den je. Chris sah kurz zu Harry und nahm sie darauf in den Arm, um sie zu trösten.

„Ginny, ich weiß es tut weh, doch du musst aufhören zu wei...", Chris stockte, „Verdammt jetzt hab ich´s"

Der Blonde schob den Rotschopf plötzlich weit von sich weg und sah sie mit großen Augen an. Harry war über diesen plötzlichen Ausbruch extrem überrascht und sah seinen blonden Freund mit unsicheren Augen an.

„Weine für mich Ginny, weine." Rief Chris laut in den Raum und rannte dann wie irre in Richtung Büro. Alle Anwesenden schauten ihn an, als wäre er übergeschnappt. Harry war sogar so weit, dass er seinem Freund einen Fluch auf den Hals zu hetzten, weil er sich in seinen Zustand über das Leid und den Schmerz seiner Freundin lustig zu machen schien. Es tat ihm nämlich genauso weh, sie so leiden zu sehen.

Dann kam der Blonde aber mit einer Glasschale wieder und forderte Ginny erneut auf.

„Komm schon Ginny, weine für mich mein kleiner Feuervogel."

Da traf es Harry wie ein Schlag, er verstand den Hinweis und er zog seine Liebste ganz nah an sich ran.

„Ginny, Schatz, er hat recht. Wir brauchen deine Tränen, Phönixtränen."

Als Harry diesen Satz beendet hatte schienen seine Gedanken wie ein Lauffeuer durch alle Köpfe zu schießen. Hermine und Mc Gonnagal stöhnten auf und Professor Dumbledore´s Augen hatten ihr Funkeln zurück erhalten.

Einzig Ron blieb skeptisch und fragte leicht zögernd,

„Aber Chris, du hast doch eben gesagt, dass man das magische Feuer nicht mit Magie bekämpfen kann ?"

Sofort verstummte jedwedes Gespräch wieder und alle starrten den Blonden an. Diese blickte kurz zu Poppy und als diese ihm zu verstehen gab, dass Ron irgendwie recht hatte, verschwand das Lächeln aus Chris Gesicht. Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und schien plötzlich völlig in Gedanken zu sein.

Harry war trotz diesen kleinen Problems mit Ginny hinter eine der Vorhänge gegangen und kam nach gut zehn Minuten wieder zurück. In der Hand hielt er die Glasschale, gefüllt mit der sonst so kostbaren Flüssigkeit. Man konnte ja nie wissen, ob man sie nicht doch noch brauchen würde.

Nun hieß es eine Lösung finden. Deshalb setzten sich auch die Anderen hin, um zu überlegen. Harry durchstreifte seinen ganzen Kopf nach Informationen über möglich Heilungsmethoden, doch im wollte einfach nichts einfallen.

„Mr. Wels, was wäre denn, wenn wir Mr. Weasley in eine Wanne mit Wasser legen, um das Feuer zu löschen ?" Fragte Professor Mc Gonnagal in den Raum.

„Geht leider nicht Professor. Daran habe ich schon gedacht, doch das Wasser würde sich so schnell erhitzen, dass er gekocht wäre, bevor wir ihn wieder aus der Wanne hätten. Nein das Feuer muss von allein ausgehen."

Dann war plötzlich ein lautes Knurren zu hören und alle drehten sich zu Chris um, dessen Magen sich lautstark meldete.

„Trexus", rief der Blonde daraufhin und seine Elfe erschien aus dem Nichts.

„Ja, Meister ? Wie kann ich dir behilflich sein ?" fragte Trexus und verbeugte sich tief.

„Als Erstes erinnerst du dich daran, was ich dir in der Großen Halle gesagt habe. Bleib aufrecht und zeige Stolz. Und dann kannst du mir und vielleicht auch den anderen hier im Raum etwas zu essen bringen. Ach und vergiss den Whiskey nicht."

Beim letzten Satz stöhnten Hermine und Professor Mc Gonnagal auf und Harry konnte sehen, dass sich ihre Gesichter leicht verdunkelten. Fünf Minuten später war Trexus zurück und stellte ein Tablett mit Brötchen, Butter, Wurst und besagtem Whiskey auf einen der Tische im Krankenflügel. Chris bat alle sich etwas zu nehmen und bereitete sich dann einige Happen zu.

Der Einzigste, der ebenfalls Hunger hatte, war Harry und so setzte sich der Schwarzhaarige neben seinen Freund und schmierte sich ebenfalls was.

„Wir dürfen keine uns bekannten Heiltränke verwenden. Keine Magie und Nichts, was das Feuer direkt bekämpft." Murmelte der Blonde vor sich hin und Harry stelle beunruhigender Weise fest, dass sich Chris ein Glas nach dem anderen einschenkte.

Die übrigen im Raum standen nun wieder an Charlies Bett und schienen voll in ihre Überlegungen für eine Lösung versunken zu sein, als Harry bemerkte, dass sein blonder Freund auf das zweite, noch nicht aufgeschnittene Brötchen in Harry´s Händen starrte. Erst dachte der Schwarzhaarige, es sei, weil sein Freund nun wieder voll dem Alkohol zugetan war, doch dann griff der Blonden nach dem Brötchen und bevor Harry es wegziehen konnte, hatte es Chris in seinen Händen. Mit total starrem Blick auf das Stückchen Nahrung, drehte er es in seinen Händen hin und her. Dabei bröckelten immer mehr Krümel ab und Harry war sich sicher, sein Freund war nun völlig irre. Dann fing Chris an das Brötchen an der einen Seite aufzubohren und auszuhöhlen. Als er dann auch noch versuchte den nun hohlen Teig aufzublasen, reichte es Harry, er schrie seinen Freund an.

„Sag Chris bist jetzt total übergeschnappt ? Wir suchen hier eine Lösung und du spielst mit dem Essen."

Durch den Lärm alarmiert drehten sich die anderen zu ihnen um und Harry wurde leicht rot. Chris hingegen stand auf, trank noch schnell sein Whiskeyglas aus und rief nach Trexus. Der kleine Elf erschien sofort und Harry gingen fast die Augen über, als er die Order hörte, die Chris seinem Elfen auftrug.

Fünf Minuten später erschien der Elf erneut, bepackt mit jeder Menge Sachen. Darunter waren, eine große Schüssel, ein Rührbesen und zwei Sack Mehl. Außerdem erkannte der schwarzhaarige Gryffindor einige Zutaten, die ohne Zweifel aus dem Vorratsschrank von Snape stammten.

„Mr. Wels, was haben sie vor ?" Fragte Dumbledore ungläubig, als er die ganzen Sachen sah.

Chris, der sich gerade den nächsten Schluck Whiskey gönnte, hielt aber nur die Hand hoch, um den Direktor zum Schweigen zu bringen. Daraufhin empörte sich Professor Mc Gonnagal, doch das schien den Blonden nicht zu interessieren. Er ließ weiter seine glasigen Augen über die Zutaten schweifen. Dann, nach etwa zwei Minuten Stille drehte er sich zu der in skeptisch beobachteten Gruppe und sagte mit schwerer Zunge.

„Ich hab da so eine Idee."

Alle Anwesenden starrten ihn verwundert an. Chris beachtete sie aber nicht weiter, sondern fing an sämtlich Zutaten in die Schüssel zu geben. Dabei sagte er allerdings zu jedem Stoff, warum er es tat. Madame Pomfrey, eigentlich stinksauer auf dem Blonden, schnappte sich aber schnell Pergament und Feder und schrieb alles auf.

„Mehl für die Kruste, es soll das Feuer ersticken."

Chris schüttete gut fünf Kilo in den Trog und nahm als Nächstes eine schwarze Steingutflasche.

„Geschmolzenes Nordpoleis, es soll den Körper kühlen und die Kruste geschmeidig halten."

Tropfenweise gab der Blonden die kristallklare Flüssigkeit dazu und Harry, der direkt neben Chris stand, konnte spüren, wie die Temperatur um ihn herum schlagartig sank.

„Geriebener Eidechsenschwanz, er soll die Haut regenerieren."

Chris gab ganz vorsichtig einige Prisen hinzu und rührte den Teig, wenn man es so nennen wollte, durch und schien zu überlegen. Dann bat er Harry um die Schale mit Ginny´s Tränen.

„Und nun das Heikelste, die Phönixtropfe. Hoffen wir, dass sie die Wunden heilen können."

Ganz vorsichtig verteilte er die kostbare Flüssigkeit in der Schüssel und hob sie sachte unter. Dann drehte er sich zu Madame Pomfrey, leckte sich etwas von dem Brei von den Fingern und sagte mit Schweißperlen auf der Stirn.

„Poppy, jetzt bist du dran. Verteile diese Masse dick auf allen Wunden. Geh sicher, dass alles luftdicht verschlossen ist und achte darauf, dass egal wie sich der Teig verändert, nichts abbricht."

Die alte Heilerin sah den Blonden skeptisch an und fragte leicht pikiert,

„Warum machst du es nicht selbst ?"

„Weil... weil ich, wenn ich mir nach dem heutige Tag auch noch seine Wunde ansehen muss, nicht mal mehr den Whiskey in mir behalte." Sagte Chris leise, drehte sich um und ging rasch in Richtung Tür. Diese erreichte er allerdings nie, den vorher kippte er nach vorn über und blieb auf dem Boden liegen. Sofort eilte Hermine zu ihrem Freund und drehte ihn vorsichtig auf den Rücken. Auch Harry und die beiden Professor traten an den Blonden heran und stellten fest, dass dieser nun endgültig genug für heute hatte.

Madame Pomfrey begann derweil mit Ginny und Ron, die zähe Masse auf der verbrannten Haut zu verteilen. Besonders der weiblich Rotschopf gab sich sehr viel Mühe und hatte wieder einen Funken Hoffnung in ihren Augen. Denn auch wenn Chris total betrunken war und in den letzten zwei Stunden sich von einer ihr unbekannten Seite gezeigt hatte, so vertraute sie auf seine Fähigkeiten, was das Heilen von Menschen anging. Außerdem würde sie morgen mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden.

Die anderen Drei hatten den Blonden mittlerweile auf eines der Betten gelegt und ihm die Schuhe und den Umhang ausgezogen. Professor Mc Gonnagal bedachte ihren Schüler allerdings mit einem für Harry nicht zu deuteten Blick und sagte dann,

„Albus, ich hoffe Mr. Wels konnte Mr. Weasley helfen, aber das heute hier, sein Benehmen hat noch ein Nachspiel."

Harry schaute erst zu Hermine und dann unsicher zu Dumbledore. Der alte Zauberer begann zu lächeln und wandte sich zu seiner Kollegin um.

„Oh ja, das wird es, doch nicht so, wie du denkst Minerva. Glaub mir, von meiner Seite aus wird Mr. Wels keine Bestrafung erwarten müssen. Und du solltest dich damit zufrieden gehen, dass morgen einer der schlimmsten Tage in seinem Leben anbrechen wird."

„Wie meinst du das, Albus ?" Fragte Mc Gonnagal sichtlich verwirrt darüber, von ihrem Chef verboten zu bekommen, einen ihrer Schüler zu bestrafen.

„Ganz einfach Minerva, erstens muss er sich Ms. Granger stellen und dann, die wahrscheinlich schmerzhaftere Sache, es gibt aufgrund seiner Resistenz keinen Zaubertrank, der ihm seinen Kater nehmen wird." Erwiderte Dumbledore und sein Grinsen wurde immer breiter.

Zwei Minuten später fingen die vier an, zu lachen und Harry bedachte seinen Freund jetzt mit einem sehr mitleidigen Blick. Dann ging er allerdings hinüber zu Charlies Bett und schaute nach, wie weit die drei Anderen waren. Madame Pomfrey verteilte gerade den letzten Rest Brei auf Charlie´s rechtem Oberarm und ließ sich dann erschöpft auf den Stuhl hinter ihr nieder.

„Geschafft", fauchte sie heraus und bedachte Ron´s älteren Bruder mit einem letzten prüfenden Blick. Dann nickte sie Ginny und Ron zu und beide sahen nun hoffungsvoll auf den vollkommen mit Teig bedeckten Körper. Harry nahm Ginny in den Arm und sagte ihr, dass alles wieder gut wird. Sie standen noch eine Weile am Bett, bis Harry bemerkte, dass seine Freundin in seinen Armen eingeschlafen war. Dumbledore schenkte ihm ein sanftes Lächeln und bedeutete Harry, er sollte sie lieber ins Bett bringen. Auch die Anderen zeigten nun zunehmendst Müdigkeit und so bestand der Direktor darauf, dass alle ins Bett gingen. Die Anwesenden stimmten auch alle zu, alle außer Ron. Er weigerte sich von Charlie´s Bett zu weichen. Madame Pomfrey wollte dies zwar verhindern, musste sich dann aber geschlagen geben und beschwor einen etwas bequemeren Stuhl für den Rotschopf. Ron ließ sich darauf nieder und war keine fünf Minuten später mehr oder weniger allein. Die einzigsten Personen, welche noch mit im Raum blieben, waren Charlie, Chris und Hermine. Letztere hatte sich neben Chris gelegt und war keine Minute später im Land der Träume. Ron brauchte allerdings noch einige Zeit. Er war viel zu aufgekratzt und sein Blick wanderte durch den Raum. Dabei fiel sein Augenmerk auf einen Gegenstand, der heute wohl für die meiste Aufregung gesorgt hatte. Ron stand noch mal auf und ging zu der Flasche mit Whiskey, welche immer noch auf dem Tisch mit den anderen Zutaten stand. Er hob sie hoch, roch daran und nahm einen tiefen Schluck. Plötzlich breitete sich eine wohlige Wärme in seinem Körper aus. Er nahm noch einen Schluck und noch einen. Dann war die Flasche leer und Ron sackte auf seinem Stuhl, auf den er sich zurückgezogen hatte, zusammen.