So hier nun ein kleines Zwischenspiel, sprich das nächste Cap. Es ist nicht sooo gut wie andere, doch meine Gedanken sind derzeit bei einigen Caps in der Zukunft und es ist etwas schwierig für mich, zu schreiben und gleichzeitig mein Hirn neues spinnen zu lassen.

Ich hoffe aber, es gefällt euch trotzdem

Bis bald Mr.Figgs

Kapitel 58

Chris erwachte mitten in der Nacht durch ein plötzliches, starkes Brennen, welches sich vom Magen her, durch den ganzen Körper hin ausbreitete. Zuerst dachte der Blonde es sei Sodbrennen, was bei der Menge an Alkohol wohl das Naheliegendste gewesen wäre. Doch dieses kannte er bisher nur aus Büchern und es sollte sich seines Wissens auf die Speiseröhre beschränken. Unruhig wälzte er sich schwitzend in seinem Bett und bemerkte den warmen Körper neben sich. Es war Hermine, was nun eigentlich nicht so verwunderlich war. Dann aber wieder doch, denn sie trug noch ihre Sachen. Dieses veranlasste den Blonden dazu, seine Gedanken und Erinnerungen über die Zeit vor seinem Schlaf, zu ordnen.

„Oh, oh", entfuhr es ihm einige Minuten später leise. Chris fiel allmählich wieder ein, was er alles getan oder gesagt hatte. Und da er aus einem ihm unerfindlichen Grund nicht wieder einschlafen konnte, stand er kurzerhand sachte und leise auf und ging in Richtung Bad. Dort weckte er seine Lebensgeister mit einer kalten Dusche, reinigte seine Sachen mittels eines Zaubers und schlich zurück in den Krankenflügel. Da führte ihn sein erster Weg zu Charlie Weasley.

Madame Pomfrey schreckte hoch, als sie leise Schritte im Krankensaal vernahm. Denn obwohl die alte Heilerin nur wenige Stunden vorher an ihre Grenzen gestoßen und daraufhin regelrecht in ihr Bett gefallen war, hatte sie doch einen sehr leichten Schlaf. Schnell warf sie sich ihren gesteppten und mit rosa Blumen verzierten Morgenmantel über und ging in Richtung Nebenraum. Vorsichtig öffnete Poppy die Holztür und hoffte, dass sie nicht wie sonst in den unpassendsten Momenten knarrte. Sie hatte Glück, ihr Eintreten blieb unbemerkt und so fiel ihr Blick auf eine Person mit schwarzem Umhang und blonden, noch leicht nassen Haaren.

Chris war gerade dabei Ron auf eines der Betten zu legen und ihn mit einer warmen Decke gegen die doch sehr kühlen Temperaturen, welche die steinigen Wände verursachten, zu schützen. Dann sah Poppy, dass der junge Medimagus mal wieder einen Trank auf seine ungewöhnliche Weise beschwor und ihn zusammen mit einem kleinen Zettel, auf den Nachttisch neben den Rotschopf stellte. Als nächstes hob er die leere Whiskeyflasche hoch und schüttelte mit einem Lächeln im Gesicht leicht seinen Kopf. Poppy ahnte, was das zu bedeuten hatte und wusste nun auch, das es sich bei dem Trank um etwas gegen einen Kater handelte. Erst wollte die alte Heilerin den Raum schon wieder verlassen, doch dann überkam sie die Neugier, denn Chris war nun an das Bett von Charlie Weasley getreten.

„Na Charlie, wie geht es dir ?" Fragte der Blonde leise und mehr zu sich selbst. Um so überraschter war er dann, als ihn der junge Mann im Bett vor ihm antwortete.

„Durst", kam es schwach und kratzend aus einer der Öffnungen, die sich an der Stelle befand, wo man den Mund vermuten konnte. Schnell beschwor Chris eine Kanne mit frischem Tee, füllte etwas in eine der Tassen und kühlte ihn mit Hilfe seiner Elementarmagie etwas ab. Dann überlegte der Blonde, wie er seinem Patienten die benötigte Flüssigkeit zuführen konnte und er erinnerte sich daran, dass sein Vater damals nach einem Sportunfall immer aus einer Art Schnabeltasse getrunken hatte. Schnell verformte er die gewöhnliche Tasse in seiner Hand und setzte sie dann an der Öffnung an.

Charlie trank begierig alles aus und bat um. Chris vermutete, dass Ginny´s Bruder ziemlich dehydriert sein musste und wieder kam ihm eine Methode der Muggelmedizin in den Sinn. Der Blonde beschwor einen Tropf und suchte danach eine Stelle, wo er die ebenfalls beschworene Flexüle setzten konnte. Während er dabei war und schließlich die Nadel in den rechten Ellenbogen, die einzigste Stelle die frei war, einführte, kam dem Blonden zum ersten Mal in den Sinn, dass nicht immer gut war, alles mit Tränken und Zaubern zu lösen. Muggelmedizin und ihre Errungenschaften war genau so gut und manchmal sogar effektiver.

Seinen Gedankengang und die Versorgung von Charlie Weasley abschließend, beschwor Chris einen Tropfhalter und eine Flasche mit Kochsalzlösung. Dieser setzte er noch einige Kräuter hinzu und keine zehn Sekunden später sah er, dass sich Charlie entspannte.

Nun war es Zeit, den jungen Mann vor sich genauer zu untersuchen. Chris nahm sich einen Stuhl, setzte sich neben das Bett und seine Augen begannen zu leuchten.

„Was machst du da ?", fragte Charlie, als er das für ihn unheimliche, blaue Glühen in den Augen des für ihn immer noch fremden Jungen sah.

„Ich untersuche dich, Charlie. Poppylein hat gesagte, dass du noch andere Verletzungen hast." Erwiderte der Blonde und Charlie verkrampfte sich vor Schmerz.

„Was ist los ? Tut dir was weh ? Wo ?" Fragte Chris besorgt und sein Blick wanderte über Charlie´s gesamten Körper.

„Nein, alles Ok. Ich darf nur nicht lachen, das ist alles." Sagte Ginny´s älterer Bruder und sah daraufhin in das fragende Gesicht seines Gegenüber.

„Lachen ? Weswegen ?"

„Wegen „Poppylein", ich glaube nicht mal James Potter hat sich das gewagt", kam es nun leicht amüsiert.

„Oh ja, ich glaube ich muss mich bei Poppy entschuldigen. Ich war nicht ganz der Herr meiner Sinne." Lächelte Chris nun verlegen zurück.

„Wieso das denn ?" Fragte nun Charlie neugierig.

„Nun ja Charlie, wir waren gestern in einem kleinen Dorf, welches von einigen Drachen völlig zerstört worden ist. Die Einwohner wurden alle getötet und das auf eine sehr qualvolle Art und Weise. Als wir dann zurück im Schloss waren, wollte ich nur noch allein sein. Ich habe mich auf dem Astronomieturm verschanzt und dort einige Flaschen Bier und Whiskey in mich hinein geschüttet. Als du dann eingeliefert wurdest, war ich zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich denke ich muss mich dafür auch bei dir entschuldigen. Und Hermine, mein Gott, was wird sie nun von mir denken ?"

Als der Blonde geendet hatte, sah er vorsichtig auf. Seine Augen traten auf die von Charlie und diese strahlten ebenso, wie die von Dumbledore gestern abend, Verständnis aus.

„Weißt du... Warte mal... Wie heißt du eigentlich ?" Begann Charlie Weasley.

„Christoph Wels, oder einfach Chris." Sagte der Blonde schnell.

„Weißt du Chris, man sagte viele Sachen, wenn man was getrunken hat. Außerdem denke ich nicht, dass Poppy oder deine Freundin dich gleich umbringen werden. Hermine wird dich verstehen und was Poppy angeht, sie hat schon so viele Schüler gesehen und glaub mir, als ich hier noch zur Schule ging, musste sie ganz anderen fertig werden. Zwei davon waren James und Sirius. Ich hatte das Glück sie in meinem ersten Jahr noch kennen zu lernen."

„Ja aber, wenn das wirklich alles stimmt, was in meinen Erinnerungen herumspukt, dann muss ich mich wie die Axt im Walde benommen haben." Zweifelte der Blonde und sah sein Gegenüber mit skeptischen Augen an.

„Ach komm schon Chris, so schlimm kam es ja nicht gewesen sein. Wir haben es mitten in der Nacht und du siehst mir nicht so aus, als wenn du dich vorhin noch sinnlos betrunken hättest."

Plötzlich zuckte der Blonde zusammen und es kam Charlie so vor, als wenn Chris zu überlegen schien, warum das so war. Immer wieder zählte der Blonde auf, was er alles getrunken hatte. Bis er schließlich eine Ahnung zu haben schien und aufstand.

„Chris, was ist ?" Fragte Charlie etwas besorgt und versucht seinen Kopf zu drehen. Dies sollte aber nicht gelingen, denn sie einst weiche Masse auf seinem Körper war mittlerweile hart geworden. Zwei Minuten später kam der Blonde wieder in sein Blickfeld und er hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Überrascht über das Gesicht vor ihm, wollte Charlie wissen, was der Blonde gefunden hatte. Chris hingegen setzte sich wieder auf seinen Stuhl und sagte.

„Nun Charlie, ich habe soeben eine weitere Verwendungsmöglichkeit für deine Heilungssalbe herausgefunden. Sie bekämpft einen Kater, wenn man sie schluckt und dies zehn mal besser als der Trank von Poppy. Vielleicht sollte ich in Serie damit gehen."

Als Chris den letzten Satz gesagt hatte, hörte er plötzlich ein leises, aber eindeutiges Geräusch des Missfallens. Und als er sich daraufhin umdrehte, bemerkte der Blonde aber nur noch, dass sich die Tür zu Poppy´s Privatgemächern leise schloss. Sofort schlich sich ein wissendes Lächeln auf sein Gesicht.

Als kurz darauf seine Aufmerksamkeit wieder Charlie galt und er ihn untersuchte, fragte dieser, um was für eine Salbe es sich eigentlich handele. Natürlich kannte der Rotschopf sämtlich gängigen und auch selteneren Heilsalben, wenn es um Drachenfeuer ging. Daraufhin wurde der Blonde leicht rot und sagte mit verlegener Stimme.

„Ähm na ja, eigentlich ist es nicht direkt eine Salbe Charlie."

„Was dann ?"

„Brötchenteig mit einigen Zusätzen, wie Nordpoleis, Eidechsenschwanz und Phönixtränen" Sagte der Blonde fast nebenbei.

„Wie bitte ?" Rief der Rotschopf so laut es seine Verfassung zuließ.

„Beruhige dich Charlie. Ich hab doch gesagt, ich war betrunken. Oder glaubst du, einem Nüchternen fällt so was ein. Aber wir hatten keine Wahl, du wärst qualvoll verbrannt."

Charlie ließ den letzten Satz langsam in sich eindringen und fragte dann leise,

„Aber woher hast du gewusst, dass es wirkt ?"

„Wusste ich ja nicht hundertprozentig. Doch manchmal bin ich halt der „MacGyver" unter den Giftmischern."

„Wer ?"

„Der Mac... Ach vergiss es, Muggelgeschichte." Erwiderte der Blonde schnell und beschwor einen Schlaftrank für seinen Patienten.

„Hier Charlie, trink das und ruh dich aus. Ich denke nachher kommt deine Familie und dann solltest du ausgeruht sein. Außerdem möchte Professor Dumbledore mit Sicherheit mit dir reden."

Bei der Erwähnung von Dumbledore´s Namen schien dem Rothaarigen etwas Wichtiges einzufallen, doch sagen konnte er es Chris nicht mehr, denn der Trank wirkte sehr schnell.

Chris verließ hingegen rasch den Krankenflügel und machte sich auf den Weg zur Turnhalle. Er wollte, trotz der Ereignisse der letzten Nacht, sein Training nicht vernachlässigen. Was der Blonde noch nicht wusste war, dass heute aber erst einmal Zauberkunst und Verwandlungen auf dem Plan standen. Oder besser gesagt, Aufräumen und Reparieren.

Harry erwachte so gegen fünf Uhr. Wieder einmal konnte er nicht richtig schlafen. Zum Einen, da ihn die Ereignisse des gestrigen Tages stark beschäftigten und er sich innerlich total aufgewühlt fühlte. Und zum Anderen, da Ginny des Öfteren in der Nacht munter geworden war und an seiner Schulter geweint hatte.

Doch jetzt schien seine Liebste zu schlafen und deshalb stand der Schwarzhaarige vorsichtig auf und kletterte langsam durch den Vorhang an seinem Bett. Ihn hinter sich wieder schließend schaute er sich im Jungenschlafraum um, denn Harry hatte gestern abend oder vielmehr in der Nacht sich nur schnell ausgezogen und seine Sachen lagen jetzt überall verstreut. Während er seine Schuhe suchte, das Mondlicht war ihm sehr hilfreich dabei, fiel sein Blick auf seine Freunde. Insbesondere Nevilles Bett, ließ den Gryffindor schmunzeln. Der einst so ängstliche und etwas tollpatschige Junge lag eng an Susan gekuschelt und hatte seinen Arme beschützend auf ihren Bauch gelegt. Erneut wuchs die Entschlossenheit in Harry, den Kampf gegen Voldemord zu gewinnen und dies so schnell wie möglich. Sein Sohn und auch die Kinder seiner Freunde sollte auf jeden in Freiheit aufwachsen und nicht die Schrecken eines Krieges erleben müssen.

Dann fiel sein Blick auf Dean´s Bett. Es war leer und dies bedeutete, dass der schwarze Gryffindor heute Nacht bei Gorden schlief. Na hoffentlich findet das Professor Mc Gonnagal nicht heraus. Schnell zog Harry die Vorhänge an Dean´s Bett zu und machte sich dann auf den Weg zur Turnhalle. Etwas unsicher was ihn erwartet, betrat Harry den Raum, den er gestern ihn einem Zustand hinterlassen hatte, welcher dem des Dorfes gleich kam.

Umso überraschter war der Schwarzhaarige, als er die Turnhalle in einem tadellosen Zustand vorfand. Er fragte sich, was dies zu bedeuten hat und sein Blick wanderte durch den Raum. Plötzlich ertönte eine laute empörte Stimme von ganz weit hinten.

„MACH DAS NIE WIEDER, DU VANDALE"

Es war Chris, der gerade dabei war, die letzte Polstermatte an der Wand zu befestigen und den Schwarzhaarigen mit glühenden Augen ansah. Harry ging zu ihm hin und schaute den Blonden fragend an. Wie kam es, dass er es nie schaffte, vor Chris hier zu sein ? Wie machte er das nur ? Und wieso liegt sein Freund nicht im Koma im Krankensaal ? Diese Fragen schossen dem Schwarzhaarigen gerade durch den Kopf.

„Geht es dir gut ? Ich meine deinem Kopf ?" Fragte Harry unsicher und versucht damit den Blonden etwas abzulenken.

„Natürlich Harry. Du glaubst doch nicht, ein paar Schluck Alkohol machen mir was aus ?" Bekam er als Antwort.

Daraufhin wurde der Blick des Schwarzhaarigen noch verwirrter und Chris begann zu lachen. Dieses dauerte noch gute zwei Minuten an, bis der Blonde endlich seinem Freund von der Salbe erzählte.

„Allerdings wird jemand anderes heute so seine Probleme haben."

„Wer ?", fragte Harry auf diese Aussage des Blonden hin.

„Ron, er hat den Rest meiner letzten Flasche gekillt, als wir alle eingeschlafen waren. Und wenn ich mich richtig daran erinnere, war sie noch gut dreiviertel voll."

Daraufhin schlich sich ein Grinsen auf Harry´s Gesicht und er war gespannt, wie sich sein rothaariger Freund fühlen würde, wenn er erwachte.

„Und Charlie ? Wie geht es ihm ?" War die nächste Frage, welche Harry in den Sinn kam.

„Dem geht es den Umständen entsprechend. Das Feuer ist aus und die Haut beginnt sich langsam zu regenerieren. Allerdings muss er noch gute zwei Tage als Prager Schinken herumlaufen..."

„WAS ?" rief Harry laut.

„Als Prager Schinken, Harry. Oma nannte so einen ihrer Lieblingsbraten, bei welchem sie das Fleisch im Brotteig gebacken hat." Erklärte der Blonde mit einem Lächeln.

„Ich meinte eher warum", erwiderte Harry auf diese Aussage hin leicht pikiert.

„Nun Harry das... nenn es den Fluch der Rothaarigen. Alle aus Ginny´s Familie haben eine sehr empfindliche Haut. Ich möchte Charlie´s solange wie möglich vor Umwelteinflüssen bewahren. Morgen oder übermorgen sollte sie sich dann soweit erholt haben, dass wir ihn aus der Kruste befreien können."

Harry verstand, was sein Freund ihm zu sagen versuchte, nickte erleichtert und machte sich daran, eines der reparierten Laufbänder zu benutzen. Er fragte noch, ob Chris ihm noch Gesellschaft leisten wolle, doch der Blonde lehnte dankend ab. Er hatte noch was anderes vor und als Harry herausbekam, dass es mit Hermine zu tun hatte, wünschte er seinem Freund viel Glück.

Hermine erwachte zum ersten Mal in dieser Nacht, da die herrliche Wärmequelle, an die sie sich gekuschelt hatte, verschwunden war. Sie schaute sich verwundert um und erkannte erst nach näherem Betrachten, dass sie nicht in ihrem Bett oder dem von Chris lag. Erschrocken darüber, wanderte ihr Blick durch den Raum. Es war der Krankensaal und nun kamen auch langsam die Erinnerungen an den vorherigen Tag zurück. Unsicher blickte sie in Richtung Charlie, doch Ginny´s Bruder schien ruhig zu schlafen. Dann fiel ihr Chris wieder ein und Hermine war plötzlich nicht mehr so sicher, was sie von ihrem Freund halten sollte. Sie wusste ja, dass er gern Mal ein Glas trank, doch so betrunken hatte sie ihn noch nie erlebt. Und wie er mit Poppy und Professor Mc Gonnagal umgegangen war. Immer noch spukten die beiden Bezeichnungen, welche Chris ihrer Lieblingslehrerin verpasst hatte, durch den Kopf. Dann wiederum erinnerte sie sich daran, dass Chris trotz seines Zustandes Ginny´s Bruder geholfen hatte. Der Lockenkopf wusste wirklich nicht genau, wie sie sich jetzt verhalten sollte. Warum war er nicht zu ihr gekommen, hatte mit ihr geredet. Sie hätte ihm doch zugehört. Das war es doch was man in einer Beziehung macht, man hilft sich gegenseitig. Dann plötzlich fiel ihr wieder ein, was Dumbledore gesagt hatte. Jeder hat so seine Wege und bei näherem Überlegen, vielleicht hätte sie es genauso gemacht. Diesen Gedanken verwarf Hermine allerdings wieder sofort, sie mochte keinen Alkohol. Außerdem war die Sache, welche Harry getan hatte, schon eher nach ihrem Geschmack.

Während sie so da lag, hörte Hermine wie die Tür zum Schlafsaal leise geöffnet wurde. Schnell schloss sie ihre Augen. Sie wollte nicht, dass der jemand erfuhr, dass sie wach war. Möglicherweise würde ihr Poppy, sollte sie es sein, jede Menge Schlaftränke einflössen. Und darauf hatte sie nun wirklich keinen Bock.

Es war aber nicht die Herrin des kleinen Reiches hier, sondern ihr Freund Chris. Dennoch behielt Hermine die Augen geschlossen und lauschte den leisen Stimmen. Während sie hörte, wie leid es Chris tat, was er getan oder gesagt hatte, ward der Lockenkopf mehrfach fast so weit, einfach aufzustehen und ihren Freund zu umarmen. Sie hielt der Versuchung aber stand und schlief wenig später wieder ein und begann zu träumen.

In ihrem Traum kamen alte Erinnerungen wieder nach oben. Hermine und Ginny waren zusammen im Raum der Wünsche und übten ihre Animagusformen. Sie verwandelte sich stufenweise in den schwarzen Panther und Ginny begann langsam auf die Größe des Phönix zu schrumpfen. Dann war da plötzlich dieser Schmerz der Verwandlung und Hermines Sicht verschwamm. Als Nächstes fand sie sich im Schlafzimmer der Jungen wieder und Chris kniete neben ihr und massierte ihren Rücken. Ein wolliges Gefühl breitete sich in Hermines ganzem Körper aus und überall hing der Geruch von Vanille. Oh wie sie diesen Geruch liebte und was am schönsten war, Chris liebte ihn auch. Vielleicht sollte sie ihn mal unter dem Einfluss dieses wundervollen Öls massieren, während sie mit ihm über die Ereignisse der letzten Nacht sprach.

„Moment mal", fragte sich der Verstand des Lockenkopfs. „Seit wann verbinden sich mehrere Träume und werfen solche Fragen auf ? Und wieso riecht es immer noch so angenehm nach Vanille ?"

Hermine zuckte zusammen und ganz vorsichtig öffneten sich ihre Augen. Es war mittlerweile taghell und die um diese Jahreszeit sehr tief stehende Sonne, stach ihr mitten ins Gesicht. Nur langsam verschwanden die beiden grünen Flecken aus ihrem Sichtsfeld, die man bekommt, wenn man geblendet wird. Allerdings gingen sie nicht gänzlich, sondern wurden durch zwei azurblaue ersetzt. Es waren Chris Augen, denn ihr Liebster hatte sich nun zwischen Hermine und die Sonne gestellte und sah seine Freundin mit einem um Verzeihung bittenden Blick an.

Hermine brauchte noch einen Moment um ihn vollständig zu realisieren und während sie sich umschaute, um Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden, fiel ihr Blick auf das Bett. Überall lagen Blüten, weiße Vanilleblüten und diese verströmten diesen von ihr so geliebten Duft.

Dann trafen sich ihre Augen wieder mit denen von Chris und der bittende Blick ihres Freundes befahl ihr regelrecht, ihm zu verzeihen. Wie in Trance zog sie Chris an sich heran und wenige Sekunden später berührten sich ihrer beider Lippen. Vergessen war die letzte Nacht, vergessen war ihr Unmut über sein Verhalten. Er liebt sei, sie leibte ihn und das war alles, was für sie in diesem Moment zählte.

Chris hatte sich in Zwischenzeit neben seine Liebste gelegt und begann sie sanft zu streicheln. Zaghaft fuhren seine Finger durch ihr lockiges Haar.

„Verzeih mir Hermine. Ich weiß ich habe dich enttäuschte." Flüsterte er leise in ihr Ohr und hoffte, dass sie ihm vergab.

„Schon gut Schatz, ich bin dir nicht böse, doch versprich mir..."

Chris ließ den Lockenkopf daraufhin überraschend los und sah Hermine unsicher an. Nun ebenfalls verunsichert durch sein Verhalten überdachte die Gryffindor ihren letzten Satz und plötzlich schien sie zu wissen, was in ihm vorging. Hermine küsste Chris kurz auf den Mund und sprach weiter mit ruhiger Stimme,

„... versprich mir, das nächste Mal, mit mir zu reden. Denn das du nie wieder was trinkst, werde ich nicht von dir verlangen."

Chris begann leicht zu lächeln und küsste daraufhin Hermine erst sanft, dann aber immer leidenschaftlicher werdend auf den Mund. Unterbrochen wurden Beide dabei allerdings durch ein „hm hm" von der Tür her. Es waren Harry und Ginny, die in den Krankenflügel geeilt gekommen waren, da der Rotschopf mit eigenen Augen sehen wollte, dass es ihrem älteren Bruder besser ging. Etwas verärgert über diese Störung erhoben sich die zwei Küssenden und während Chris Ginny an Charlies Bett führte, übergab Harry Hermine einige Sachen, welche Ginny ihr aus dem Mädchenschlafsaal mitgebracht hatte.

Hermine sah den Schwarzhaarigen dankbar an und verschwand im Badezimmer. Harry drehte sich daraufhin um und ging ebenfalls zu Charlie´s Bett. Dort sah er, dass Ginny Tränen des Glücks über die Wangen liefen und stellte sich ganz eng hinter sie. Sanft nahm er ihre Arme und drückte sie. Chris erklärte ihr unterdes, wie es mit ihrem Bruder weiter ging und nachdem Hermine aus dem Bad zurück kam, machten sie sich auf den Weg in die Große Halle. Unterwegs hielt Chris aber noch an Ron´s Bett an und stellte fest, dass der Rothaarige noch mindestens zwei Stunden schlafen würde. Harry erzählte Ginny, was Ron getan hatte und ein leicht schadenfrohes Gesicht zeichnete sich bei seiner Freundin ab. Manchmal konnte sie wirklich einkleines Beast sein, dachte Harry und führte Ginny aus dem Krankenflügel.

In der Großen Halle angekommen setzten sich die vier Gryffindors schnell auf ihre Plätze. Und während einige Schüler der anderen Häuser anfingen zu tuscheln, wanderte Harry´s Blick zum Lehrertisch. Dort saßen schon Professor Dumbledore, welcher ihnen zunickte und ihnen bedeutet nachher noch hier zu bleiben, Professor Mc Gonnagal, deren Blick starr auf Chris verweilte und Professor Sproute. Harry war sich sicher, dass sein Freund, wenn man den Blick der Lehrerin für Verwandlungen betrachtete, heute noch einen sehr schweren Tage haben würde. Dann allerdings wurde die Tür zur Großen Halle aufgestoßen und Snape kam hereingestürmt. Der stets in Schwarz gekleidete und stets schlecht gelaunte Lehrer für Zaubertränke ging festen Schrittes in die Mitte der Halle, zog seinen Zauberstab, deutete auf Chris und schrie mit wütender Stimme,

„Wels, ich bringe dich um „