So, hier das wahrscheinlich letzte Kapitel... für dieses Jahr. Ist gerade fertig geworden und ich verzichte mal aus Rücksicht auf euch, es noch eine Woche liegen zu lassen, damit ich meine Fehlerblindheit, welche sich nach mehreren Stunden Arbeit bei mir einschleicht, reduzieren kann.
Also, wer fehler findet, hängt sie euch an den Baum und schmückt sie mit Lametta aus.
Ich hoffe jedenfalls, ich breche mir übers Fest nicht die Beine und sollte in den Nachrichten etwas über einen Lawinenabgang in den Alpen zu hören sein, dass war dann wohl ich.
Ein schönes Fest und einen guten Rutsch wünscht
Mr.Figgs
Kapitel 69
Harry starrte erst fassungslos seinen Mentor an und danach auf den großen Holztisch vor sich. Dort lagen überall Zeichnungen und Skizzen auf gelblich alte wirkendem Pergament. Dann schaute er wieder auf zum Direktor und fragte ungläubig,
„Meinen sie das im Ernst, Professor ? Glauben sie wirklich, dass dies hier, die Zeichnungen meine ich, die Pläne von Godric und den anderen Gründern sind ?"
„Ja Harry", erwiderte der alte Zauberer während er durch die Pergamente blätterte, „und ich glaube es nicht nur, ich weiß es. Kommt her, ich zeige euch auch warum."
Daraufhin bedeutete Dumbledore allen Vieren näher an den Tisch zu treten und holte unter den verstreuten, staubigen Pergamenten ein Stück bemalte Leinwand hervor. Diese drehte er es um und Harry´s Augen fielen auf vier ihm sehr bekannte Gesichter. Es waren die Gründer selbst, allerdings noch in sehr jungen Jahren, wie sie den ersten Spatenstich taten. Harry begann zu zittern, denn dies hier bedeutet Geschichte und nicht nur irgendwelche, sondern auch seine Familiengeschichte. Völlig gebannt blickte der Schwarzhaarige auf die Pergamente und während er dies tat, fiel ihm bei den ganzen losen Seiten etwas auf. Etwas das aber nur zu erkennen war, wenn man sich die ganzen umherliegenden Pergamente genauer betrachtete. Es waren zwei kleine Löcher, die jedes am linken Rand hatte.
„Was sind das für Löcher, Professor?", fragte Hermine, der dies auch aufgefallen war.
„Sie dienen zum Binden, Ms Granger. All diese Pergamente gehören zu einem der historisch bedeutendsten Bücher der Zaubererwelt. Und wenn ich ihnen den Namen nenne, werden sie ohnmächtig." Erwiderte Dumbledore mit einem Zwinkern.
„Sie meinen doch nicht etwa..."
„Doch Schatz, er meint DEIN Buch der Bücher „Die Geschichte Hogwarts", sagte Chris mit einem Lachen und alle schauten ihn an.
„Er hat recht Ms. Granger, es handelt sich hierbei um das Tagebuch der Gründer oder vielmehr um all ihre Träume, Wünsche und Zauber, welche sie in Hogwarts vereinen wollten. Das, was sie als die Geschichte Hogwarts kennen, beginnt wenn sie sich genau erinnern erst, erst zwei Jahre nach der Eröffnung der Schule und nach dem großen Brand."
Wieder starrten alle den Direktor an und er erzählte ihnen ein weiteres Geheimnis, welches nur die Direktoren der Schule in kleinen Ansätzen wussten.
„Wie ihr vielleicht wisst oder auch schon am eigenen Leib erfahren habt, umgeben Hogwarts starke, undurchdringliche Schutzzauber, die es vor allen möglichen Feinden, aber auch den Naturgewalten schützen sollen. Dies war aber nicht von Anfang an so. Den wenigen Überlieferungen nach, gab es gleich nach der Eröffnung der Schule eine Auseinandersetzung mit den Lords der angrenzenden Ländereien. Godric war zwar der Eigentümer ( ich hoffe das ist jetzt richtig geschrieben. grins), doch da sein Geburtshaus, das Schloss derer zu Gryffindors, viel weiter im Süden lag, beanspruchte jemand anderes dieses fruchtbare Land. Es kam trotz des Eingreifens des Königs zum Streit und Hogwarts brannte fast gänzlich nieder. Aber mit Hilfe des Stabes wurde es neu aufgebaut und die ersten wirklich effektiven Muggelabwehrzauber entstanden."
Die vier Schüller waren überwältigt von dieser Geschichte und selbst Harry und Chris schienen nichts davon zu wissen.
„Ja aber wie kommen die Pläne hier her ? Hat sie denn nie jemand vermisst ?" Fragte Ginny und sah den Direktor fassungslos an.
„Ms. Weasley, dies ist eine Sache, auf die ich mal keine Antwort habe. Und ich glaube auch niemand anderes, wir reden hier schließlich von tausend Jahren Geschichte. Meine Vermutung wäre, dass sie Salazar nach seinem Streit mitgenommen hat, um seine Kammer des Schreckens geheim zu halten. Denn wenn sie sich dies hier mal ansehen, scheint sich meine Vermutung zu bestätigen."
Dumbledore deutete dabei auf eines der letzteren Pergamente und mit offenem Mund sahen die vier Schüler darauf. Als Überschrift war zu lesen „Letzter Umbau, 1. September 1997" und man konnte die genauen Umrisse des deutschen Flügels sehen.
„Professor, meinen sie etwa, die Originalpläne arbeiten ähnlich wie meine Karte ?" Fragte Harry und Dumbledore nickte.
„Das sagt uns aber immer noch nicht, wie die Pläne hier her kamen, in den Besitz der Schwarzenbergs. Oder glauben sie, meine Familie hat etwas mit Salazar Slytherin zu tun ?" Fragte Chris leicht verunsichert und sah den Professor an.
„Nein Mr. Wels mit Salazar´s Familie haben sie nichts gemein. Aber mit seiner Faszination für Zaubertränke und dem damit verbundenen Forscherdrang. Außerdem war die Familie der von Schwarzenbergs bekann für ihre Geschichtssucht, verzeihen sie mir den Ausdruck und es ist nur verständlich, dass die Pläne im Laufe der Jahre ihren Platz hier gefunden haben. Augustus selbst hatte mir vor dem Krieg eine Überraschung versprochen. Aber wie es im Krieg nun mal ist. Menschen sterben und Wissen geht verloren."
Harry sah zu seinem Freund auf und erkannte, dass der Blonde mit einem Mal sehr ruhig geworden war. Dann ging sein Blick zu Hermine und der Lockenkopf zog Chris in ihre Arme.
Kurz darauf begannen alle Fünf allerdings die alten Pergamente genauestens zu untersuchen und ihr Hauptaugenmerk lag dabei auf den Plänen der ersten Jahre, als die Gründer selbst noch in der Schule tätig waren und hier lebten. Hier war es erneut Ginny, die alle einen entscheidenden Ruck nach brachte, als sie den Grundriss der Großen Halle vor ihren Freunden mit einem Lächeln ausbreitete und freudig bemerkte, dass diese sich bis auf den Kamin fast überhaupt nicht veränderte hat.
„Welchen Kamin ?", fragte Harry daraufhin und sah seine Freundin mit großen Augen an.
„Na den da", erwiderte Ginny spitz und tippte mit dem Finger auf die Wand, wo in der jetzigen Zeit der Lehrertisch stand, genau unter dem großen Hogwartswappen. Außerdem gab es auf dem Pergament eine kleine extra eingerahmte Handzeichnung vom Kamin und Hermine versuchte die im Kaminsims eingemeißelte Inschrift zu übersetzen.
Der Lockenkopf brauchte dafür allerdings zwanzig Minuten und war danach noch ratloser als vorher. Chris, seinerseits mit den Verteidigungsplänen des Schlosses beschäftigt, schien dies zu bemerken und fragte seine Liebste.
„Hermine was ist ? Stimmt was mit der Gravur nicht ?"
„Ach ich weiß nicht so recht Chris. Irgendwas stimmt nicht oder passt nicht ins Bild. Ich meine, ich habe die Inschrift übersetzt, doch es ergibt für mich keinen Sinn."
„Wieso ?" Fragte der Blonde, legte sein Pergament aus der Hand und blickte seiner Freundin über die Schulter..
„Ganz einfach Chris, würdest du auf einen Kaminsims, welcher gut dreißig Meter von der Tür der Großen Halle entfernt steht, eingravieren
Herzlich Willkommen in Hogwarts ?"
Auf diese Aussage hin sahen alle den Lockenkopf überrascht an und Harry war nach kurzem Überlegen und bei genauer Betrachtung der Ausmaße der Halle, der gleichen Meinung, wie seine beste Freundin.
„Du hast recht Schatz, das würde ich nicht. So ein Gruß gehört eigentlich über den ein... Moment mal"
Der Kopf des Blonden flog herum und er begann plötzlich die Pläne scheinbar wahllos zu durchsuchen. Harry fragte seinen Freund, was das soll. Doch der Blonde sagte nur etwas von, er suche die Pläne der Ländereien.
„Die habe ich Mr. Wels", kam es von Dumbledore und der Direktor breitete das von ihm gerade betrachtete Pergament vor ihnen aus.
„Dürfte ich auch erfahren, was sie suchen ?" Fragte der alte Zauberer danach an den Blonden gewand und Chris antwortete,
„Natürlich Professor, wenn sie mir vorher eine Frage beantworten. Wie lange gibt es Hogsmeade ?"
Harry sah, wie der Direktor nachdachte, doch im kam nicht in den Sinn, worauf sein Freund hinaus wollte. Schließlich bemerkte er, wie Chris auf der Karte die Konturen des Waldes nachfuhr und außerdem mit einem schnell beschworenen Stift, einen geschwungenen Strich in die Landschaft einzeichnete. Bevor er aber genau erkennen konnte, was dieser darstellen sollte, sprach der Direktor wieder.
„Also, die erste Erwähnung des Ortes wird auf das Jahr 1312 datiert. Aber wieso erscheint ihnen diese Jahreszahl so wichtig ?"
„Ganz einfach Professor, die Zauberer sind für viele Sachen bekannt, doch die meisten jetzt alltäglichen Erfindungen kamen alle aus den Köpfen der Muggel. Und da sie ein sehr gebildeter Mann sind, frage ich sie, was ihnen das Jahr 1769 und der Name James Watt sagt ?"
Harry schaute auf zum Direktor und wieder sah er, dass der alte Zauberer wusste, wer gemeint war. Dann plötzlich kam eine weitere Erkenntnis beim Direktor hinzu und er fragte nur zwei kleine Worte „Wie dann". Dies war dann der Zeitpunkt, als Hermine, welche die ganze Zeit zwischen den Beiden hin und her geschaut hatte, der Kragen platzte und sie zuerst ihren Freund und dann zu Harry´s Verblüffung auch den Direktor anfuhr.
„Könnte uns mal einer von euch Beiden erklären was so Wichtiges an James Watt und seiner Dampfmaschine ist."
Harry war gelinde gesagt erschrocken über diesen Ausbruch und auch über die Tatsache, dass der Lockenkopf scheinbar genau über diesen Muggel bescheid wusste. Deshalb versuchte er sein Glück bei Chris und bat darum, dass die Beiden ihnen auch einen Tipp gaben. Chris lächelte daraufhin und sagte,
„Also Harry, James Watt war, wie meine Liebste es uns gerade so sanftmütig verraten hat, der Erfinder der Dampfmaschine. Die Frage, welche uns, und ich meine damit den Direktor und mich, beschäftig ist, wie sind die Schüler von allen Teilen Englands nach Hogwarts gekommen, wenn der Hogwarts Express doch erst nach diesem Ereignis entstanden sein kann."
Harry hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit dem. Der Hogwarts Express gehörte schließlich zu Hogwarts, wie das Schloss selbst. Das es ihn erst seit so kurzer Zeit gab, daran hatte der Schwarzhaarige nicht einmal gedacht und mit einem Mal machten die beiden Worte „Wie dann" auch Sinn. Fragend wandte Harry seinen Kopf zu Dumbledore und dieser schien wieder in Gedanken zu sein. Dann, nach gut zehn Minuten Ruhe, räusperte er sich und sagte,
„Also, soweit ich weiß, wurden die Schüler eine ganze Zeit von den verschiedensten Lehrern zu ihren Familien gebracht. Apparation war damals eine weit verbreitete Reisemöglichkeit. Und sie wurde schon in der vierten Klasse gelehrt. Etwas, das mit der Entwicklung des Flohnetzwerkes und der Erkenntnis, das Apparation zu Wachstumsstörungen bei den Kindern führen kann, verboten wurde bzw. das Alter wurde heraufgesetzt."
„Ja aber Professor", warf Hermine ein, „Der erste dokumentierten Apparationsversuche stammen aus dem Jahre 1154 und es dauerte noch weitere zwanzig Jahre bis man es perfektioniert hatte."
„Und wieder haben sie Recht Ms. Granger. Dies bringt uns allerdings zur ursprünglichen Frage, wie kamen die Kinder her."
Alle fünf Zauberer sahen sich fragend an und begannen lange und in einer geisterhaften Stille zu grübeln. Schließlich war es Harry, der mit den Bildern der vier Gründer vor seinem Auge, diese Stille durchbrach und laut fragte,
„Was ist, wenn Helga eine Art dauerhaftes Elementarportal erschaffen hat ? Weißt du Hermine, so wie dein Auge der Elemente, nur größer. Und was wäre, wenn sie es so geschaffen hätte, dass es nur zu bestimmten Punkten, sagen wir mal Sammelpunkten, geführt hat."
„Du meinst, zu Punkten, wie die Geburtsstätten der Gründer ?" Warf Ginny ein und alle starrten den Rotschopf entsetzt an.
„Das ist es", rief Dumbledore und sprang überraschenderweise auf, „Der Kamin war der ursprüngliche Eingang zum Schloss und so haben sie die jungen Hexen und Zauberer her gebracht. Das Haupttor entstand erst später, als man den Weg nach Hogsmeade anlegte."
„Aber warum sucht und zerstört Voldemord dann die Geburtsstätten der Gründer ?" Fragte Hermine und sah, wie der Direktor daraufhin immer blasser wurde.
„Er will ins Schloss. Bei Merlin, er will den alten Weg nutzen, um in Hogwarts einzudringen."
„Aber wie soll das gehen, Professor ? Der Kamin ist doch weg und Helga Huffelpuff schon fast tausend Jahre tot." Fragte Harry, obwohl ihm der Gedanke an den Kamin und der damit verbundenen Schwachstelle etwas Unbehagen verursachte.
„Da wäre ich mir nicht so sicher, Harry. Helga mag tot sein, doch ihre Magie könnte noch leben. Außerdem war sie die Letzte der vier Gründer und sehr stolz auf ihr Können. Wenn sie also das Portal damals so geschaffen hat, dass es nur von den Gründern selbst oder dessen mögliche Nachfahren benutzt werden konnte, dann ist anzunehmen, dass es noch heute vorhanden ist. Ich denke lediglich der Kamin musste der Zeit weichen, da keiner die Macht besaß das Portal zu nutzen und er ist dann irgendwann in Vergessenheit geraten."
„Und was können wir jetzt tun, Professor ?" Fragte Ginny und sah in das besorgte Gesicht ihres Direktors.
„So schnell wie möglich nach Hogwarts zurück kehren und überprüfen, ob unsere Vermutung stimmt." Antwortete der alte Zauberer.
Daraufhin rief Chris nach Trexus und bat seinen Elfen, alles Notwendige für ihre Rückkehr vorzubereiten. Eine Stunde später waren sie auch bereit und bepackt mit jeder Menge Bücher und Pergamenten. Chris hatte die Schutzzauber der Bibliothek verändert und sie auf den Konferenzraum in dem sie sich alle zu ihren Meetings trafen ausgeweitet. Somit sollte verhindert werden, dass Unbefugte zu diesem Material Zugang hatte.
Chris hielt den Portschlüssel wieder in die Mitte und alle fasten ihn an. Im nächsten Moment spürte Harry das bekannte Ziehen hinter seinem Bauchnabel und machte sich bereit für den Sprung. Während er sich aber konzentrierte, bemerkte der Schwarzhaarige allerdings, dass sein blonder Freund den Portschlüssel wieder los ließ. Bevor er aber reagieren konnte, waren sie schon verschwunden.
Kaum auf sicheren Füßen gelandet schaute sich Harry um, ob er sich die Sache mit Chris nicht nur eingebildet hatte, doch es war wahr. Sein Freund war weg und im nächsten Moment schien dies auch Hermine zu bemerken, denn ihr aufgeregter Schrei schallte von den steinernen Wänden der Großen Halle wieder.
„CHRIS, Harry hast du Chris gesehen ?", fragte sie mit entsetztem Gesicht, doch der Schwarzhaarige wusste nicht so recht, was er ihr antworten soll.
Harry´s Blick ging zu Dumbledore und dieser schien ebenso ratlos. Allerdings trug der alte Zauberer auch eine Unmenge an Pergamenten und legte diese auch erst mal auf den Huffelpufftisch, bevor er sich richtig umschaute.
„Hast du gesehen, ob ihm was passiert ist ?" Fragte der Direktor an Harry gewandt und der Gryffindor wollte schon mit dem Kopf schütteln, als sein Blick auf Trexus fiel. Der kleine Elf, eben noch mit ihnen hier her gereist, war sofort nach ihrer Landung losmarschiert und stand nun kurz vor Hagrid. Dort, so sah es Harry, bedeutete er dem Wildhüter sich nach unten zu beugen und flüsterte ihm was ins Ohr. Was es war, verstand Harry nicht, doch anhand der plötzlich strahlenden Augen seines großen Freunden, bekam Harry eine Ahnung.
„Nein Professor, soweit ich sehen konnte, ging es Chris gut. Aber..., er deutete auf Hagrid und Trexus, die dabei waren die Halle zu verlassen, ... ich denke unser blonder Freund hatte noch was vor und er wird bald hier eintreffen."
„Wie kommst du darauf ?" Fragte der Direktor leicht verstört und Harry grinste.
„Weil mir Trexus zu ruhig erscheint, im Anbetreff, dass sein Herr verschwunden ist. Und außerdem denke ich, dass unser Freund nicht allein hier eintreffen wird. Er wird in Begleitung kommen, einer Begleitung die vor allem Hagrid das Herz höher schlagen lässt."
Hermine, welche die Worte des Schwarzhaarigen gehört hatte, schaute nun verwirrt zwischen den Beiden und der Tür der halle hin und her. Dann allerdings weiteten sich ihre Augen und sie fragte Harry mit zweifelndem Ton,
„Du glaubst doch nicht, er bringt den Greifen mit ? Harry sag, dass er das nicht tut."
„Natürlich nicht", lachte Harry los, „ aber ich denke er bringt Sarafino hier her und Trexus hat Hagrid sicherlich gebeten, die Gatter herzurichten, damit die Tiere in Sicherheit sind."
„Sarafino ?", fragte plötzlich eine Stimme hinter ihnen und Harry erkannte Ron.
„Hey Ron, wie geht's ?" Fragte Harry lächelnd und der Rothaarige sagte, „Alles Ok"
Zwei Minuten später betraten weitere Schüler die Halle, da es allmählich Zeit fürs Abendessen wurde. Schließlich kamen auch Professor Mc Gonnagal und Remus und begrüßten die kleine Gruppe herzlich.
„Albus, ich bin so froh, dass ihr zurück seid." Sagte Harry´s Hauslehrerin und der Schwarzhaarige glaubte erneut seinen Augen nicht zu trauen. Hatte Professor Mc Gonnagal wirklich gerade die Hand des Direktors gedrückt, während dieser Remus und den anderen Professoren erklärte, dass heute nach dem Essen noch ein Treffen stattfinden würde ? Was hatte die zu bedeuten ?"
Im nächsten Moment trafen sich Harry´s Augen mit denen des Direktors und er zwinkerte ihm kurz zu. Harry begann zu grinsen und setzte sich auf seinen Platz am Gryffindortisch. Dort ließen sich dann auch Hermine und Ginny nieder. Beide schienen noch nicht verkraftet zu haben, dass Chris sie nicht in seine Pläne eingeweiht hat. Schließlich erschien das Essen und Harry musste während der ganzen Zeit Fragen über das Greifennest beantworten. Allerdings ließ der Gryffindor einige wichtige Sachen weg und außerdem bemerkte er, dass während er mit den Fragen beschäftigt, sich die Augen seiner beiden Freundinnen immer öfter in Richtung der Wand hinter dem Lehrertisch bewegten. Harry ahnte, warum dies so war. Es ging um den Kamin, welcher dort einst gestanden haben muss.
Gegen Acht dann, wurden die Schüler aufgefordert in ihre Häuser zu gehen und nur einige Wenige, wie Neville, Susan oder Ron und Luna durften zurück bleiben und sich dem Treffen der Lehrer mit den vier Zurückgekehrten anschließen. Zu aller Überraschung fand das Treffen heute mal nicht im Arbeitszimmer statt, sondern Dumbledore bat alle an den Lehrertisch zu kommen. Schnell wurden noch ein paar Stühle beschworen und das Treffen galt als eröffnet.
Zuerst gab der Direktor einen kleinen Eindruck vom Greifennest, wobei er seine Reise nach Alaska aber verschwieg. Harry musste schmunzeln, als Dumbledore meinte, dass sie nach einer ruhigen Nacht, dann auch die wichtigeren Sachen in der Bibliothek gefunden haben. Allerdings durchfuhr die Halle ein Stöhnen, als man auf den Greifen und die Einhörner zu sprechen kam und Harry erzählte bei dieser Gelegenheit auch allen seine Vermutung über den Verbleib von Hagrid und Chris.
„Und sie meinen, er bringt die Tiere wirklich hier her ?" Fragte Professor Mc Gonnagal ungläubig, worauf Harry nur nickte. Schließlich kam man zum wichtigsten Punkt und Dumbledore bat alle sich zur Wand umzudrehen. Dann erklärte er, was sie heraus gefunden hatten und Harry konzentrierte sich darauf, die Elementarmagie von Helga Huffelpuff sichtbar zu machen.
Zuerst versuchte er es nur mit der Erdmagie doch dies wollte nicht so recht funktionieren. Auch Feuer und Luft brachte nichts. Deshalb versuchte es der Schwarzhaarige schließlich mit allen vier Elementen gleichzeitig und im nächsten Moment schmolz die massive Steinwand unter den Geschockten Gesichtern der Anwesenden, mit einem lauten Zischen dahin. Scheinbar hatten sich die Zauberer, welche die Große Halle vor vielen Jahren umgestalten hatten nicht einmal die Mühe gemacht, den Kamin abzureißen. Denn kaum war die Wand verschwunden, tauchte dahinter ein mit Staub und Spinnweben überzogener Kamin auf, der jedoch in seinem Innersten einen Farbenwirbel aus sämtlichen Facetten des Lichtes wiederspiegelte.
Wenn man jetzt sagte, die Anwesenden seinen erstaunt, dann konnte man Voldemord auch einen Gelegenheitsverbrecher nennen. Harry hatte noch nie so viele offenen Münder gesehen. Zumal er hier vor einigen der erfahrendsten Zauberer Englands stand.
„Bei Merlin, was ist das ?" Fragte Professor Mc Gonnagal.
„Ein Elementartor", erwiderte Professor Flitwick fasziniert. „Aber nie hätte ich geglaubt, mal eines mit meinen eigenen Augen zu sehen."
Einige andere am Tisch schienen von den Lichtern des Tores regelrecht gebannt zu sein und erst ein Schrei aus dem hinteren Teil der Halle, holte sie zurück. Harry´s Kopf schnellte herum und er sah, wie Chris, welcher gerade durch die Tür trat, mit entsetztem Gesicht seine Hand hob. Aus dieser löste sich ein blauer Lichtblitz, schoss auf das Tor zu und in dem Moment, wo es den Wirbel traf, kollabierte das Tor mit einem lauten Knall.
Alle starrten auf den blonden Jungen und Professor Mc Gonnagal wollte schon losdonnern, als sie von Chris aufgebrachter Stimme unterbrochen wurde.
„Harry, du Idiot, was glaubst du, was du da machst."
Harry von dieser Art angesprochen zu werden verdattert, schaute seinen Freund schockiert an. Was hatte er denn getan ? Er hatte doch nur überprüft, ob die Magie von Helga Huffelpuff noch aktiv war ? Bevor er aber Chris fragen konnte, was denn so falsch daran gewesen war, donnerte der Blonde weiter,
„Ich kann nur hoffen, dass deine Gryffindorgene stärker sind als die Macht von Salazar."
„Wie meine sie das Mr. Wels ?" Fragte Dumbledore unsicher und man konnte ein leichtes Unbehagen in seinen Augen feststellen.
„Ganz einfach Professor, wenn sie ein Tor öffnen, dann gibt es immer einen Anfangspunkt und einen Endpunkt. Was glauben sie also, was passiert, wenn sie das Tor hier aktivieren ?"
Auf diese Aussage des Blonden hin wurden die Meisten im Raum blass und Harry begann sich für seine Dummheit zu schämen. Chris versuchte ihn aber zu beruhigen und meinte, dass wenn er wirklich Salazars Geburtsort angewählt hätte, schon ein paar Totesser hier im Raum stehen würden. Daraufhin ging ein Murmeln durch die Gruppe und es war Dumbledore, der Chris fragte, wieso er sich so sicher war, dass Voldemord das andere Tor bereits gefunden habe. Chris lächelte leicht und sagte,
„Weil es sonst keinen Sinn machen würde, die anderen zu zerstören, Professor."
„Ja aber, wenn er dieses Tor schon gefunden hat, warum ist er dann noch nicht in Hogwarts eingefallen ?" Fragte Professor Mc Gonnagal, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.
„Weil es sehr viel Energie von einem verlangt, ein Tor zu öffnen und es auch offen zu halten. Voldemord ist nicht dumm Professor und er weiß, dass nur er es öffnen kann. Dies bedeutet aber, dass seine Anhänger hier ohne ihn auftauchen müssten und uns damit unterlegen wären. Außerdem würde er uns auf das Tor aufmerksam machen, da er sicher der Meinung ist, wir haben noch keine Ahnung. Und Harry ist ein Gryffindor. Er könnte das Tor blockieren."
„Blockieren ? Wie ?", fragte Dumbledore.
„Einfache Physik, halte das Tor auf und kein anderes kann geöffnet werden. Funktioniert ungefähr so, wie bei einer Telefonleitung. Und dies ist auch der Grund, warum Voldemord die anderen Zielpunkte vernichtet..."
„So bleibt sein Ausgangspunkt, sein Startplatz, der einzig mögliche für das Portal." Vollendete der Direktor die Erklärung des Blonden und alle starten die beiden mit großen Augen an. Es war dann auch Hermine, welche alle aus ihrer Starre riss, in dem sie ihrem Freund die Leviten las.
„Christoph Alexander Wels, was fällt dir ein, dich so mir nichts dir nichts aus dem Staub zu machen ? Hast du eine Ahnung, was für Sorgen ich mir gemacht habe. ?"
Chris wurde daraufhin knallrot und sah hilfesuchend zu Harry. Dieser grinste aber nur und hob abwehrend die Hände. So blieb dem Blonde nur eine Möglichkeit und er verschloss den lauten Mund seiner Freundin auf seine Art, mit einem Kuss.
Die Lehrer lächelten darauf, mit Ausnahme von Professor Mc Gonnagal und sahen den Blonden im nächsten Moment mit erwartungsvollen Augen an. Chris trennte sich wieder von Hermine und bemerkte ihre Blicke.
„Was ist ?", fragte er cool.
„Frag nicht so blöd, wo sind sie ?" Erwiderte Harry und sein Freund begann zu grinsen.
Backflash
„Trexus, wenn du nachher mit den anderen zurück reist, dann begib dich sofort nach eurer Ankunft zu Hagrid, du weißt schon, der Wildhüter und fragst ihn, ob er die Gatter für ein paar Einhörner herrichten kann. Ich werde mich auf die Suche nach Sarafino begeben und ihn bitten, uns im Kampf gegen Voldemord zu unterstützen. Ich habe nämlich in Großvaters Tagebuch gelesen, dass er Sarafino für diese Aufgabe, allerdings für Grindewald, gezüchtet hat und es in seinen Genen verankert ist."
Der kleine Elf schaute seinen Herren mit großen Augen an und wollte schon etwas erwidern. Doch Chris versprach, dass ihm nichts geschehen würde und dass es sich um einen Befehl handelte. Daraufhin nickte Trexus und kümmerte sich um die restlichen Sachen...
... Kaum das seine Freunde und der Direktor verschwunden waren, zog sich Chris seinen warmen Umhang über und machte sich auf den Weg zum Wald. Dort ließ er seine Sinne kreisen und fand auch schnell eine frische Einhornspur, der er folgen konnte. Schließlich traf er auch auf eine kleine Lichtung und die sich dort befindlichen Einhörner.
Noch nie, so musste es sich der Blonde eingestehen, hatte etwas so schönes und reines gesehen, wie diese Herde magischer Geschöpfe. Es musste ungefähr dreißig Tiere sein, ein Großteil davon Männchen. Alle waren leuchtend weiß und bei genauerer Betrachtung überragten sie allein mit ihren Schultern den Blonde um gute fünfzig Zentimeter. Chris war gefesselt von dieser Größe, zumal nicht einmal ein reinrassiger Percheron eine solche Größe erreichen würde.
Während Chris die Herde beobachtete, versuchte er das Leittier, ohne Zweifel ein Hengst, auszumachen. Doch er erkannte kein Tier, welches sich in irgendeiner Form hervortat. Dann aber traf ein Geräusch auf seine Ohren. Um genauer zu sein ein leises Knacken hinter ihm. Chris schnellte herum und sah nur noch Silber. Völlig erstarrt blieb der Blonde stehen, seine Stirn gegen ein mächtiges silbernes Horn gepresst. Dieses gehörte Sarafino, der den Eindringling offensichtlich schon bevor er den Wald erreichte, bemerkt hatte und nun seine ganze imposante Erscheinung einsetzte, um seine Herde zu beschützen.
„Ruhig... ganz ruhig... mein Guter... ich will dir nichts tun, nur mit dir reden Sarafino."
Kaum hatte Chris den Namen ausgesprochen, machte das Tier einen Schritt nach vorn und der Blonde wurde an den Baum, hinter welchem er sich versteckt hatte, gedrückt. Das Horn immer noch bereit seinen Gegner aufzuspießen, begannen die Augen des Einhornhengstes blau zu leuchten und Chris spürte ein weiteres Mal innerhalb von zwei Tagen, wie sein Geist durchleuchtet wurde. Sofort ließ er alle Schutzbarrieren runter und mit geschocktem Blick hörte der Blonde plötzlich eine Stimme in seinem Kopf. Erst glaubte Chris er sei verrückt, doch Sarafino sprach zu ihm und wollte wissen, was er hier suche.
Was dann geschah, ließ den Blonde allerdings innerlich auflachen. Denn während er versuchte in Gedanken seine Worte zu wählen wie er es dem Hengst sein Anliegen am besten beibringen konnte, weiteten sich die Augen des Einhorns in Entsetzten und ungläubig fragte es, ob Chris es verstehe. Chris nickte, soweit es das Horn zuließ und Sarafino trat einige Schritte zurück.
„Du bist ein Nachfahre meines Vaters", sagte die Stimme des Hengstes und Chris nickte erneut. Sarafino verneigte sich urplötzlich und bat den Blonde ihm zu seiner Herde zu folgen. In den nächsten beiden Stunden erzählte der blonde Magier dem Einhorn von seinen Entdeckungen und dem Krieg gegen Voldemord und nach dieser Zeit, willigte Sarafino ein, Chris zu begleiten. Schließlich war es seine oberste Aufgabe den Schwarzenbergs zu dienen. Chris versuchte dem Hengst aber klar zu machen, dass er nicht sein Diener sei. Sarafino ließ sich aber nicht davon abbringen und rief seine ganzen Söhne, wenn man es so wollte, zusammen. Die Einhörner hörten ihrem Anführer stilschweigend zu und es wurde ein Beschluss gefasst. Jedes Männchen, das gewillt war mitzukommen hatte sich von seiner Familie zu verabschieden.
Allerdings, so bestand Sarafino darauf, müssten mindesten vier gesunde Hengste bei den Weibchen bleiben, damit die Erhaltung ihrer Art gesichert sein. Chris willigte ein, da er ja froh war überhaupt etwas erreicht zu haben. Dann traf ihn allerdings der nächste Schock. Denn es waren nicht nur zehn oder fünfzehn Tiere, die ihn nach Hogwarts begleiten wollten, sondern ganze zweiunddreißig prächtige und auf eine Art furchteinflössende Einhornhengste. Jeder mit einem silbernen, messerscharfen Horn auf der Stirn. Chris war beeindruckt von diesen imposanten Tieren und während e sich darauf konzentrierte ein Elementarportal zu erzeugen, verabschiedete sich Sarafino von seinem Weibchen und dem Fohlen. Dann gab er das Signal zum Abmarsch und in Zweierreihen durchschritten die Einhörner das Tor nach Hogwarts.
Kaum war das letzte Tier hindurch, ließ Chris das Portal zusammenfallen und apparierte in den Verbotenen Wald, zu der Stelle, wo er die Tiere hingeschickt hatte und wurde von Trexus und einem Wildhüter mit großen Augen empfangen.
Backflash Ende
„Auf der Koppel im verbotenen Wald", antwortete Hagrid mit einem breiten Grinsen auf die Frage von Harry und alle sahen ihn mit großen Augen an.
„Dürfen wir sie sehen ?" Fragte daraufhin Professor Dumbledore, doch Chris wehrte ab.
„Nein Professor, zu mindestens nicht mehr heute. Es war eine kräftezehrende Reise hier her und wir sollten den Tieren ihre Ruhe gönnen. Außerdem ist es schon dunkle und wir würden eh nichts erkennen."
Der alte Zauberer sah dies ein und nickte verstehend. Außerdem war es spät geworden und somit beschloss Dumbledore, das Treffen zu beenden. Er wollte gerade seinen Entschluss bekannt geben, als eine schwarze Eule in die Halle flog und einen Brief vor die Füße des Direktors war.
Dumbledore hob ihn auf, öffnete ihn und während er das Pergament durchlas, wurden seine Augen immer größer und sein Gesicht aschfahl. Die einzigsten Worte, die Harry dann noch hörte, waren.
„Ein erneuter Angriff auf... die Winkelgasse...
