SO, auf ein Neues, sprich Cap 73. Ursprünglich wollte ich es ja erst bei mind. fünf Reviewes posten, aber mein Speicher wird wohl sonst nie leer. Macht euch das aber nicht zur Gewohnheit.
Jetzt noch kurz zu 22vampire1989 : Auf das Thema Chris gehe ich nicht noch einmal ein. Verrate dir allerdings ein kleines Detail im Bezug auf den Schattengreifen. Chris hat zwar das Ei, doch dass hat Ginny ja auch. Klar werden die Tiere von Chris Sommersitz noch eine Rolle spielen, doch ich würde es nicht als Vorteil des Blonden bezeichnen.
So, genug verraten ... viel Spaß... und wie immer gilt, gebt´s mir
Mr. Figgs
Kapitel 73
Zwei Tage waren seit dem Treffen vergangen und allmählich machten sich vereinzelte Schüler von Hogwarts mit ihren zusätzlichen Aufgaben vertraut. Ron hatte nach einigen Stunden Streit mit Malfoy, die durch ein gemeinsames Einsperren der Beiden durch Harry beendet wurde, einen Waffelstillstand ausgehandelt und den Blonden danach, wenn auch noch etwas widerwillig, in seine Werkstatt mitgenommen. Malfoy war erstaunt darüber, dass sich die Räumlichkeiten fast neben dem Eingang zum Slytherinkerker befanden und er sie in all den Jahren nie bemerkt hatte. Ron hatte ihm daraufhin an den Kopf geworfen, dass dies überaus logisch sei. Schließlich hatte Schmieden etwas mit arbeiten zu tun und auch dass man sich unter Umständen dabei schmutzig machte. Also Belohnung hatte ihm Malfoy dafür einen Pferdeschwanz an den Hintern gehext.
Dann wiederum hörte Harry´s Freund zum ersten Male ein Lob aus dem Munde des blonden Slytherins, als dieser sich Ron´s Arbeiten anschaute. Besonders ein Schwert hatte es Draco scheinbar angetan und dies entging den beiden Gryffindors nicht. Harry, der bei diesem Treffen dabei sicherheitshalber war sah, dass diese Geste von Malfoy den Rothaarigen mehr traf oder sprachloser machte, als all die Flüche und Beleidigungen der letzten Jahre zusammen.
Nichts desto trotz, auch Ron kam seiner neuen Aufgabe nach und half Draco, wie er ihn plötzlich nannte, bei der Pflege der Einhörner. Was sich der Rothaarige allerdings nicht traute, war das Reiten auf einem der Tiere. Harry und Chris beobachteten dies mit Wohlgefallen und während Harry in der nächsten Zeit sich auf sein Training im Bezug auf Tarnung und lautlosen Angriff konzentrierte, hatte sein blonder Freund noch einige andere Dinge zu erledigen. Denn wie schon im geistigen Gespräch mit Sarafino herausgehört, bedeutete die Bindung von Argon an Draco, dass der Hengst sich nun um eine neue, seine, Einhornherde kümmern musste. Aus diesem Grund hatte Chris zusammen mit Sarafino einige der Stuten, die eh schon mehr mit dem Junghengst verkehrten, nach Hogwarts geholt. Außerdem näherten sich einige normale Einhörner aus dem verbotenen Wald der Herde und Chris sah dies mit einem fröhlichem Auge.
Wie gesagt es waren zwei Tage seit dem letzten Treffen vergangen und gegen fünf Uhr am Nachmittag traf Mad Eye im Schloss ein. In seinen Taschen hatte er die letzten fehlenden Informationen über Salazars Geburtsort und somit war der Weg frei für Harry´s du Chris erste geplante Mission, außerhalb von Hogwarts.
Die beiden Magier saßen bereits in ihrer Turnhalle und meditierten schon gut zwanzig Minuten, als Dumbledore und der alte Auror leise eintraten. In ihren Händen hatte sie einige alte Landkarten und das Schwert von Godric Gryffindor. Natürlich gehörte diese edel gearbeitete Waffe schon seit seiner Erbschaftsannahme dem Schwarzhaarigen. Doch Harry hatte beschlossen, es weiter beim Direktor aufzubewahren.
Heute nun sollte sie aber wieder in der Hand ihres rechtmäßigen Eigentümers liegen und so hatte Dumbledore das Schwert mitgebracht. Harry erwachte zuerst aus seiner Trance und Chris folgt wenige Augenblicke später. Beide schien voll konzentriert zu sein, obwohl der Blonde es nicht lassen konnte, seine Scherze zu machen. Schließlich wurden letzte Einzelheiten besprochen. Wobei Mad Eye immer wieder bedauerte, dass er nicht mit durfte. Dumbledore versuchte seinem alten Freund daraufhin erneut zu erklären, dass Harry und Chris bestens vorbereitet seien und sie außerdem auf eine Art dorthin reisen würden, die Mad Eye nicht praktizieren kann.
Das Problem mit Salazars Geburtsort war, dass er sich inmitten eine Sees, auf einer kleinen Insel befand. Diese Insel war außer, dass sie von wilden Tieren bevölkert wurde, auch noch durch Voldemords Magie geschützt. Laut den Angabe der Ministeriumsaufklärer umgab die Insel eine Antiapparationswand, eine Portschlüsselblockade und der See war mit schweren vergifteten Netzen gesichert. Diese sollten ein Eindringen durch das Wasser verhindern. Und sollte es doch jemand schaffen traf er auf felsige, scharfkantige Steilhänge.
„Ein schönes Stück Natur, genau das Richtige für einen Familienurlaub", waren die Worte, die Harry sarkastisch dafür verwendet hatte, als er das erste Male davon erfuhr. Andererseits so grinste der Schwarzhaarige in sich, dürfte dies alles kein Problem für ihn und Chris darstellen. Aber es bedeutete auch, dass sie auf sich allein gestellt waren und niemanden mitnehmen konnten.
Nach dem letzten Treffen, die Dämmerung war über das Land gekommen, verabschiedeten sich die beiden alten Zauberer und Harry verschloss die Turnhalle mit einem Zauber. Dann gingen er zu Chris, der sich immer noch am Tisch befand und legte das Schwert auf selbigen, zu seiner Ausrüstung. Diese bestand aus seinem Zauberstab, einem neuen, schwarzen Kampfanzug aus Drachenhaut und mehreren Messern. Chris hingegen nahm nur seinen Zauberstab, oder besser Kampfstab mit. Denn der Blonde hatte noch was weitaus brisanteres in seinem Gepäck. Es war eine Zusammenarbeit mit Professor Snape und sollte eine kleine Überraschung für Tom sein.
Harry überprüfte nochmals alle Sachen und schaute dann zu Chris. Der Blonde schien sich gerade zu konzentrieren, bevor er Harry sein Daumen hoch zeigte. Der Schwarzhaarige grinste leicht und begann sich auszuziehen. Chris tat es ihm nach und als sie beide nackt waren, verstauten sie ihre Unterwäsche, die Socken und Pullover zusammen mit den Anzügen, den Stiefeln und den Waffen in schwarzen Drachenhautrucksäcken. Dann pfiff Harry zweimal laut und Fawks erschien mit einer Stichflamme. Der Phönix schwebte auf Harry zu und der Magier übergab ihm die zwei Säcke. Danach verschwand Fawks auch schon wieder.
„Was meinst du Harry, wie lange wird er brauchen ?" Fragte Chris kalkulierend und ging in Richtung Dusche.
„Nun ja, er wird in circa zwei Minuten am Ufer des Sees sein und dann etwa zehn Minuten fliegen, bis er auf der Insel ankommt. Tom muss wirklich an vieles gedacht haben, dass nicht einmal ein Phönix so einfach da hin teleportieren kann."
„Dann haben wir ja Glück, dass wir mal wieder neben der Norm liegen, oder ?" Grinste Chris und fragte noch amüsiert, ob Harry kaltes oder warmes Wasser bevorzugt.
Der Schwarzhaarige zog eine Schnute, meinte warm und ging ebenfalls zur Dusche. Dort stelle er sich in die Kabine neben seinem Freund und konzentrierte sich. Im nächsten Moment wurde beide Jungen immer transparenter, bis schließlich nur noch feine Schemen zu sehen waren. Dann platschte es kurz und die zwei Magier zufielen in Millionen kleine Wasserspritzer, die sich durch den Ausguss rasend schnell in Richtung Hogwartssee bewegten. Von dort ging ihre Reise quer durch die Gewässer der britischen Inseln, bis sie schließlich in ihrem Zielsee ankamen. Dort verlangsamten sich die Bewegungen und kurz vor den erwähnten Netzen formten sich mitten im Wasser zwei Köpfe, versehen mit einem Kopfblasenzauber. Diese blieben aber nur wenige Sekunden bevor sie wieder verschwanden und eine kaum spürbare Strömung sich durch die vergifteten Netze, mit ihren Unmengen aufspießter, verendeter Fische, bewegte.
Fawks war mittlerweile am Ufer der Insel angekommen und hatte die beiden Säcke lautlos abgelegt. Es war ungewöhnlich für ihn geworden, solche Strecken zu fliegen. Viel zu bequem war das Reisen mit dem Feuer. Aber man konnte es einem Lebewesen, das seit der Zeit Merlins auf diesem Planeten lebte auch nicht verübeln, wenn es sich auf die alten Tage etwas leichter machte.
Der Phönix saß nun also da, wartete und beobachtete die stille Wasseroberfläche. Ab und zu schaute er sich auch nach möglichen Feinden an Land um doch niemand schien hier zu sein. Andererseits wie auch, die kleine Bucht wo er gelandet war, wurde von hohen Felsen umgeben. Doch es schien der einzigste mögliche Landepunkt für Harry und Chris zu sein. Plötzlich schoss ein kleiner eiskalter Wasserstrahl aus dem See und traf den Vogel mitten auf die Brust. Dann schossen zwei weitere Fontänen heraus und einen Augenaufschlag später standen Harry und Chris in ihrer vollen Pracht vor dem Phönix, der nun laut schimpfte und aussah wie ein begossener Pudel.
Beide Magier schauten sich an und lachten. Wobei Harry allerdings nur für Fawks sichtbar auf Chris deutete. Der Phönix schien zu verstehen und zwickte den Blonden, als dieser seine Sachen nehmen wollte, in den Finger.
„Eh, was soll das ?" Fragte der Blonde und sah den nun selbstgerecht blickenden Phönix an. Ein weiteres Klappern brachte ihn aber zur Ruhe, denn der Schnabel war dem Blonden zu sehr in der Nähe von anderen Lebenserfüllenden Körperteilen. Fünf Minuten später waren Harry und Chris schließlich auch angezogen und bereit für den nächsten Teil der Mission. Sie machten sich auf den Weg und begannen vorsichtig die Klippen herauf zu klettern. Dies war eine halbe Stunde später geschafft und vor den Zwei breitete sich ein weites Tal aus, in dessen Zentrum die Ruinen eines Schlosses zu sehen waren. Es schien nicht sehr groß gewesen zu sein, jedoch mit reichen Ländereien umgeben. Harry konnte in der Dunkelheit hohe Bäume erkennen, die sicher zu einem größeren Wald gehörten.
„Also dann, aufi geht´s", sagte Chris leise und sie liefen weiter. Lautlos näherten sie sich der Ruine und Harry passte auf, dass sie niemand, kein Mensch oder Tier, unnötigerweise bemerkte. Chris hatte in der Zwischenzeit mit dem Geschenk für Voldemord zu tun. Es war eine Bombe aus mehreren magischen Tränken, verstärkt durch so ziemlich jedes magische Element, welches ihnen Mr. Olevander beschaffen konnte. Einzigster Nachteil war, das man es genau wie Zauberstäbe nicht schrumpfen oder verkleinern konnte. Also blieb dem Blonden nichts weiter übrig, als Kofferkurti zu spielen.
Eine Stunde später erreichten Beide das Schloss und machten sich daran, die Lage zu erkunden. Chris legte dafür die hölzerne Kiste mit der Bombe erst mal ab und bedeckte sie mit einigen Zweigen. Dann drangen sie ins Innere der Ruine vor und waren überrascht, dass es augenscheinlich nur fünf oder sechs Wachen gab. Diese schienen auch nicht mal zum inneren Zirkel zu gehören und nahmen ihre Aufgabe auch nicht wirklich ernst. Andererseits glaubten sie und wahrscheinlich auch Tom, dass seine Schutzzauber eh nicht zu überwinden seien. Dann wiederum musste sich der dunkle Lord gedacht haben, dass es vielleicht besser war, wenig und vor allem unbekannte Leute in dieses Projekt einzubeziehen. Denn so fast wie jeder seiner engsten Vertrauten stand auf irgendeiner Liste der Auroren und sollte man sie schnappen, wäre sein Plan in Gefahr.
Nach einer weiteren Stunde Aufklärung hatten Harry und Chris den perfekten Platz für ihr Geschenk gefunden. Er befand sich in der Nähe des Hauptkamins in der Räumlichkeit, welche mal der Hauptsalon gewesen sein muss. Es handelte sich dabei um eine Nische in der Wand, etwa drei Meter über dem Boden. Sie war von unten kaum sichtbar und es war wohl eher unwahrscheinlich das Voldemords Leute von der Stelle auf der sich Harry jetzt befand, auf die Halle schauten würden. Dazu müssten sie erst mal die Außenwand hinauf klettern. Harry gab Chris ein Zeichen und der Blonde ging zurück und holte die Kiste. Dann warteten sie bis die Wachen ihre nächste Runde drehten und platzierten die Bombe. Jetzt hieß es nur noch wieder unerkannt zu verschwinden.
Harry vergewisserte sich nochmals ob alles Ok war und beide machten sich zügigen Schritts, auf den Weg zum Inselufer. An den Klippen angekommen, atmeten sie erst mal tief durch, denn im Gegensatz zum Hinweg, waren sie jetzt gerannt. Dies stellte sich allerdings als Fehler heraus. Denn irgendwie schien ihr Schweiß oder das lautere Atmen, eines der Inseltiere auf ihre Spur gebracht zu haben. Und bevor Harry realisieren konnte was geschah, hatte sich eine Art Raubkatze mit einem lauten Fauchen auf Chris gestürzt. Der Blonde konnte zwar noch etwas ausweichen, doch durch den Schwung wurde über die Klippe geschleudert.
„Scheiße Chris", schrie Harry entsetzt und rannte Richtung Abgrund. Doch sein Freund war nicht zu sehen. Nur die leise zittrige Stimme des Blonde sagte ihm, dass er noch lebt.
„Verdammt, wir waren fast hier weg", dachte Harry mit einer Mischung aus Wut und Angst um seinen Freund und konzentrierte sich darauf seine Drachenaugen zu benutzen. Hoffentlich würde man sie durch ihre extrem mächtige Magie nicht bemerken. Doch jetzt zählte was anderes und deshalb verformten sich im nächsten Moment die Pupillen des Schwarzhaarigen. Sie wurden schlitzförmig und suchten den Felsen nach möglichen Spuren ab. Schließlich fand Harry seinen Freund, gut zehn Meter unter sich, krampfhaft an einen Felsen geklammert. Der Blonde blutete stark im Gesicht und verzog dieses auch schmerzvoll.
„Harry, mach hin. Ich hab kaum noch Kraft. Das Vieh muss meinen rechten Arm erwischt haben."
Diese schwachen Worte des Blonden ließen leichte Panik in Harry aufsteigen und schnell kletterte, nein sprang er die steilen Felsen hinab. Schließlich war es nur noch ein Meter, als Chris einen weiteren Schmerzensschrei ausstieß und abrutschte.
Harry durchzuckte nur ein Gedanke. „Bitte nicht", war alles was jetzt in seinem Kopf herumspukte. Im nächsten Moment wurde er aber wieder aus seiner Starre gerissen. An seine Ohren drang ein dumpfer Schlag, ein lautes, in Harry´s Ohren markerschütterndes Knacken und das in Schmerzen Aufstöhnen seines Freundes.
Er kann also nicht sehr tief gefallen sein, dachte Harry und ein Stein fiel ihm vom Herzen. Schnell kletterte er weiter und erreicht den Blonde wenige Minuten später. Der Anblick, welcher sich ihm bot, war aber alles andere als erfreulich. Chris lag bewusstlos auf dem Rücken, sein Kopf blutete stark aus einer weit geöffneten Platzwunde und das rechte Bein passte vom Winkel her auch nicht in ein Ärztelehrbuch. Aber er lebte und dass war das Wichtigste. Rasch durchforstete Harry seinen Geist nach dem wenigen Wissen, was er vom Heilen hatte und stabilisierte seinen Freund so weit es eben ging. Dann überlegte er sein weiteres Vorgehen. Apparieren ging schon allein durch die Schutzzauber nicht und so blieb ihm nur der Weg, den sie gekommen sind. Harry verstaute deshalb sämtliche Ausrüstung, zog den Körper seines Freundes über seine Schulter und begann zu klettern. Glücklicherweise waren sie fast am Fuße der Klippen und so dauerte es nur einige Minuten bis er den Strand erreichte und auf seine Knien sank.
Dort pfiff Harry erneut nach Fawks und der Phönix tauchte wenig später über seinem Kopf auf. Kaum hatte er den Blonde gesehen, trillerte er einige Töne und beugte seinen Kopf über die klaffende Wunde an Chris Kopf und dem rechtem Arm. Es kullerten einige Tränen aus den Augen des Phönix und die drei von einer Pranke herrührenden langen Schlitze schlossen sich vor den Augen von Harry. Was das Bein und die Bewusstlosigkeit anging, da konnte Fawks allerdings nichts machen. Harry überlegte und wollte das Bein schon schienen, doch dies erschien dem Schwarzhaarigen im nächsten Moment wieder sinnlos, da die Schiene nur bis zu ihrer Verwandlung wirken würde. Deshalb nahm Harry rasch seinen Zauberstab und entkleidete seinen Freund mit einem Zauber. Dann zog er sich ebenfalls aus und packte die Sachen für Fawks zusammen. Schließlich sollte keiner was von ihrer Anwesenheit erfahren. Der Phönix nickte verstehend und machte sich mit den Sachen auf den Weg,
Harry hoffte, dass sein Plan auch funktionieren würde und legte sich hin. Danach zog er Chris Körper auf sich, umarmte ihn fest und hoffte, dass ihn jetzt keiner beobachtete. Zwei Sekunden später konzentrierte er sich nicht nur auf seinen Körper, sondern auch auf den seines Freundes. Schließlich spürte er die Veränderungen, ihre Körper zerflossen und bewegten sich in Richtung See. Kaum im kühlen Nass angekommen, begann ihre rasante Reise durch Britannien erneut. Das Ziel diesmal sollte jedoch nicht Turnhalle sein, sondern das Bad im Krankenflügel. Harry hoffte dabei inständig, dass Poppy nicht gerade in der Wanne lag. Denn er war sich sicher, er könnte der alten Heilerin danach nie wieder in die Augen schauen.
Harry hatte aber Glück und beide Körper materialisierten sich wieder in einer leeren Wanne. Kaum dazu fähig, rief Harry laut nach Poppy und die alte Heilerin stürmte keine zwei Sekunden später in das Bad. Hinter ihr erschienen auch Dumbledore, Moody und Fawks. Der Phönix hatte wahrscheinlich gespürt, was Harry vor hatte und alle Drei verständigt.
Schnell befreite sich ein nackter Harry aus der Umarmung mit Chris, kletterte aus der Wanne und levitierte seinen Freund stablos in Richtung Krankensaal. Auf dem Weg dahin bemerkte er Moody´s Grinsen und schaute erst sich und daraufhin den alten Auroren mit bösen Augen an.
„Ein Wort mein Lieber und du brauchst demnächst eine magische Zunge, um überhaupt noch reden zu können."
Daraufhin lachten Dumbledore und Moody los. Madame Pomfrey hatte für solche Scherze jedoch keine Zeit. Sie war viel zu besorgt um den blonden Jungen vor sich. Der Blonde hatte multiple Knochenbrüche im rechten Bein, feine Haarrisse am Schädel und Prellungen. Sofort begann die alte Heilerin mit ihrer Arbeit und schiente zuerst das Bein. Dann glich sie den Blutverlust aus und kümmerte sich neben den Kopfverletzungen auch noch um den Rest. Alles in allem hatte Chris noch mal Glück gehabt. Doch endgültig Entwarnung würde Poppy erst geben, wenn sie den Blonden vollständig durchgecheckt und mindestens eine Nacht hier behalten hat.
Da sie aber kurz darauf nichts der gleichen, keine weiteren Verletzungen, feststellen konnte, deckte sie die Blöße des jungen Magiers zu und erweckte ihn mit ihrem Zauberstab. Chris öffnete langsam die Augen, schaute sich leicht verwirrt um und lächelte Madame Pomfrey im nächsten Moment breit an.
„Na Poppy, wieder ´nen jungen Mann ins Bett gekriegt ?"
Chris konnte es einfach nicht lassen und bekam die schmerzhafte Quittung in Form eines Klapses auf dem Kopf. Manchmal konnte die alte Hexe also auch sadistisch sein. Nun musste auch Harry lachen und bemerkte zum ersten Mal seinen Zustand. Schnell beschwor er sich einen Umhang und dies keine Sekunde zu früh, denn Professor Mc Gonnagal kam in Begleitung von Ginny und Hermine in den Krankensaal gestürmt.
„Harry", rief der Rotschopf aufgeregt und warf sich dem Gryffindor an den Hals. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht, als Dobby nach Professor Mc Gonnagal rief und sagte, wir sollen in den Krankensaal kommen."
Harry lächelte nur und legte beruhigend seinen Arm um Ginny´s Hüfte. Dann küsste er sie und versicherte ihr, dass alles in Ordnung ist.
Hermine war unterdessen an Chris Bett herangetreten und bedachte ihren Freund mit einem besorgten Gesicht. Erst als Madame Pomfrey Entwarnung gab, traute sich der Lockenkopf den Blonden zu berühren und drückte ihm ebenfalls einen Kuss auf den Mund.
Fünf Minuten später meldete sich dann aber Professor Dumbledore zu Wort und fragte, was denn nun eigentlich geschehen sei. Harry gab ihm einen kurzen Bericht und bemerkte, dass die Augen der vier weiblichen Anwesenden immer größer wurden.
„Und wann können wir mit der Vernichtung des Tores rechnen, Mr. Potter ?" Fragte die Hauslehrerin von Gryffindor und Harry antwortete.
„Sobald Voldemord den Geburtsort von Godric zerstört hat."
„Aber wieso warten ?" Fragte Hermine etwas böse klingend, weil man sie und Ginny nicht so ganz eingeweiht hatte.
„Weil wir dann sicher sein können, dass Voldemord keine weitere Möglichkeit hat, das Tor zu benutzen. Denn mit der Zerstörung der beiden letzten Portalpunkte, bleibt der Kamin in der Große Halle ein für alle Mal verschlossen."
Nach dieser Erklärung nickten alle Anwesenden verstehend und hofften, dass sich ihre Vermutungen auch bewahrheiteten. Schließlich war es dann an Madame Pomfrey alle wieder aus dem Krankensaal zu schmeißen, da sie sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen wollte, ihren größten Albtraum, sprich Chris, noch einige Stunden unter ihrer Knute zu haben.
Harry und die beiden Mädchen gingen derweil langsam zum Gryffindorturm und wurden dort von Ron und den anderen erwartet. Viele Neuigkeiten bekamen Harry´s Mitschüler aber nicht erzählt, da Chris im Krankenflügel und Harry zu müde für weitere Einzelheiten war. Deshalb beschlossen sie alle ins Bett zu gehen und eine gute halbe Stunde später hörte man aus dem Gryffindorturm nur noch friedliche Schlafgeräusche.
Am darauf folgenden Morgen erwachte Harry sehr früh und da Ginny beschlossen hatte, dass Hermine nicht allein in ihrem Schlafraum bleiben soll, war der Schwarzhaarige heute Morgen allein in seinem Bett. Schnell schwang sich Harry auf und ging erst einmal duschen. Danach zog er sich seine Trainingssachen an und wollte gerade auf den Weg in die Turnhalle, als sein Blick auf Rons Bett fiel. Dieses war leer und zuerst dachte der Schwarzhaarige, dass sein Freund bei Luna im Ravenclawturm sei, doch dann fiel ihm ein, dass Rons Freundin für zwei Tage nach Hause gereist war. Ihr Vater hatte eine schwere Grippe und Luna sah dies als ein sehr ernstes Zeichen. Ihrer Meinung nach arbeitete Mr. Lovegood zu viel und nun rächte sich sein Körper dafür. Auf der anderen Seite vertraute der Herausgeber des Klitterers nicht auf die Heilmedizin der Zauberer und so hatte Luna um einige freie Tage gebeten.
Da ich die Abwesendheit seines Freundes wieder einmal stutzen ließ, bediente sich Harry seiner Karte und fand Ron nach einem kurzen Fußmarsch in seiner Werkstatt arbeiten. Harry klopfte an und trat leise in Rons Heiligtum, wie es manchmal schon der Spaßes halber genannt wurde ein. Was der Schwarzhaarige dann aber sah, ließ seinen Kinn nach unten schnellen. Vor ihm stand Ron und in seinen Armen funkelte etwas Silbernes und auf alle Fälle tödliches.
Es war eine Armbrust, allerdings eine, wie sie Harry noch nie gesehen hatte. Er sah seinen rothaarigen Freund mit großen Augen an und dieser grinste zurück.
„Na Harry, Lust auf ein kleines, für die vernichtendes Duell ?" Fragte Ron und seine Augenbrauen zuckten überlegen.
„Ähm, na ja , lieber nicht Ron." Antwortete Harry abwehrend und der Rothaarige lachte los.
Immer noch auf die Waffe starrend trat Harry näher ans seinen Freund heran. Dieser bemerkte den fragenden Blick und begann mit freudiger Stimme zu erklären.
„Ist meine neuste Bastelei, weißt du. Soll mal Neville gute Dienste leisten und bin durch einige Muggelfilme im Sommer auf die Idee gekommen."
Dann legte die Ron die Armbrust zurück auf seinen Arbeitstisch und begann voller Stolz sein Baby zu präsentieren.
„Sie ist leichter und robuster als jede herkömmliche Armbrust und hat eine Reichweite von über sechshundert Metern. Man kann mit ihr normale, aber auch silberne Pfeile abschießen. Außerdem besitzt sie eine Art Magazin für bis zu zwanzig Schuss mit automatische Spannung. Allerdings wird sie bei Silber etwas schwer, da man es ja wie bei allen Edelmetallen nicht leichter zaubern kann."
Harry war fasziniert von Ron Erläuterungen und fragte seinen Freund, ob er sie mal halten darf. Ron nickte und drängte den Schwarzhaarigen förmlich, die Waffe mal zu testen. Harry kam dem nach und zielte auf die an der Wand hängende Zielscheibe. Dann ging sein Finger zum Abzug und als der diesen drückte und nicht wieder los ließ, zischten zwanzig Pfeile in extrem rascher Folge auf den Mittelpunkt des Zieles zu.
„Mein Gott Ron, das ist ja fantastisch. Glaub mir Neville wird dir dankbar sein."
Auf diese Bemerkung hin wurde Ron knallrot und verlegen. Schnell nahm er sein Baby wieder in die Hand und versuchte abzuwiegeln,
„Ach komm schon Harry, so perfekt ist sie nun auch wieder nicht. Wie gesagt, sie wird mit Silberpfeilen auf Dauer zu schwer und die Zieleinrichtig stimmt auch noch nicht."
Harry musste lächeln, als er das Gesicht seines Freundes sah. So gern sich der jüngste Sohn der Weasleys auch mehr Ansehen oder Ruhm gewünscht hatte. So verlegen wurde er, wenn man ihn für seine Leistungen lobte. Auf der anderen Seite hatte Ron aber auch recht. Die Pfeile waren wirklich schwer und wenn man das Gewicht allein von zwanzig silbernen nahm und man bedachte, dass bei einer Schlacht um Hogwarts vielleicht das zehn oder hundertfache gebraucht würde, dann musste man sich wirklich noch etwas ausdenken.
Und wie Harry so grübelte, bemerkte er in einer der Ecken ein Regal mit jeder Menge ordentlich hinein gelegter Eisenstangen. Er fragte Ron was dies sei und sein Freund erklärte ihm, dass es sich um sein Lager für die Schwertrohlinge handele. Jeder Rohling habe sein eigenes Fach und konnte so nach dem Bearbeiten ungestört auskühlen. Daraufhin kam dem Schwarzhaarigen eine Idee und ging zum Regal. Dort entfernte er sämtliches Eisen und verkleinerte das Holzgestell so, dass es jetzt aus vielen kleinen, nebeneinander liegenden Kammern bestand. Dann ging er zurück zum Arbeitstisch und nahm das Magazin aus der Waffe. Dieses hielt er nun neben das Regal und man sah, dass sich beides, Regal und Magazin von der Vorderansicht her glichen.
„Harry, was soll das", fragte Ron, der sich erst letzte Woche mit Mühe sein kleines Lager eingerichtete hatte.
„Warts ab Ron, geht gleich los", kam als einzigste Antwort und Harry zählte die Einschublöcher am Magazin.
„Zwanzig Schuss", murmelte der Schwarzhaarige und im nächsten Moment verformte er das Regal von Neuem. Es sah nun aus wie einer von Tante Petunias Setzkästen für ihre Glasfigürchen, nur das hier jedes Segment lediglich zwei mal zwei Zentimeter groß und dreißig Zentimeter tief war.
Ron schien immer noch nicht zu verstehen, was sein Freund da machte. Als Harry dann den Holzkasten mit seinen zwanzig nebeneinander liegenden Öffnungen nahm und ihn neben das Magazin legte, war es aus mit der Geduld des Rothaarigen. Es war schließlich seine Erfindung und deshalb wollte er auch wissen, was sein Freund da machte.
Harry hob allerdings nur noch mal kurz die Hand und konzentrierte sich im nächsten Moment auf einen alten Zauber, den er in einem von Rowena´s Büchern gelesen hatte. Im Prinzip funktionierte er wie eines der Portale, allerdings im Einbahnstraßenverfahren. Der Zauber wurde in früheren Zeit genutzt, um Abfälle zu entsorgen oder um wilde Tiere in Gefangenschaft zu füttern.
Harry verband jetzt also jede einzelne Kammer des Magazins mit einer des Holzregals und stellte dann das Regal wieder auf den Tisch. Danach führte er das Magazin in die Armbrust ein und sah Ron mit leuchtenden Augen an.
„Und nun ?", fragte der Rothaarige, „du hast vergessen, das Magazin zu laden."
Harry grinste jedoch nur und schob einen der Silberpfeile in die erste Regalkammer. Dann zielte er auf die Scheibe und schoss den einzigsten Pfeil, den er von Ron unbemerkt in der Armbrust zurück gelassen hatte, ab. Kaum im Ziel leuchtete der andere Pfeil im Regal hell auf und verschwand. Ron starrte Harry fragend an und seine Augen wurden noch größer als sein Freund noch mal schoss.
„Hei... heißt das, das Magazin füllt sich selbst auf ?" Fragte der Rothaarige mit zittriger Stimme und Harry nickt leicht.
„Jepp Ron, ein Magazin und so viel Schuss, wie du haben willst, oder besser, wie viel man in diesem Regal vorrätig hat."
„Harry, das ist genial. Wir brauchen also nur noch dafür sorgen, dass uns hier unten im Kerker nicht die Pfeile ausgehen und Neville kann sich unbeschwert um die Todesser kümmern."
Harry lächelte und sagte seinem Freund, dass er sich wegen der Zielsicherheit ein anderes Mal Gedanken machen würde. Schließlich war es Zeit fürs Frühstück und Harry´s Magen machte sich langsam bemerkbar. Eigentlich wollte der Schwarzhaarige, dass sein Freund mitkommt. Doch Ron schob ihn nur sanft aus dem Kerker und die letzten Worte, die Harry von ihm hörte, waren „ wir brauchen einen Trichter".
In der großen Halle angekommen, wurde Harry von Ginny und Hermine freudig begrüßt. Der Rotschopf küsste seinen Freund liebevoll auf den Mund und Harry konnte schmecken, dass seine Liebste schon von der Erdbeermarmelade genascht hatte. Als sich der Schwarzhaarige aber hinsetzen wollte, fiel ihm Hermine um den Hals.
„Danke Harry, danke, dass du ihn gerettet hast." Schluchzte der Lockenkopf förmlich und Harry legte beruhigend seine Arme um sie.
„Schon gut Hermine, er hätte dies doch auch für mich getan. Außerdem ist es doch das, wofür Freunde da sind, oder ?"
Hermine schaute Harry mit einigen Tränen in den Augen an und drückte ihn noch mal fest an sich. Dann ließ sie den Schwarzhaarigen los und dies keine Sekunde zu früh. Denn die Tür zur Halle wurde geöffnet und Chris kam, wenn auch auf einen Stock gestützt, zügig herein. Harry war froh, dass er nun nicht mehr seinen Arm um Hermine hatte, denn sein blonder Freund hätte mit Sicherheit eine Bemerkung vor der ganzen Halle losgelassen.
Der Rest des Frühstückes verlief dann ruhig, obwohl der Blonde immer wieder Fragen zu seinen Verletzungen beantworten musste. Meistens gaben sich die Schüler mit der Geschichte von einem Reitunfall zufrieden und so verliefen sich auch einige Gerüchte schließlich im Sand.
Was die Wahrheit anging, die wussten ja nur einige Leute und es sollte auch so lange wie möglich so bleiben. Einzig Voldemord schien sich nicht daran zu halten. Denn schon vier Tage später überbrachte eine Eule die Nachricht, dass der dunkle Lord von einigen Beobachtern in der Nähe des Gedenksteines gesehen wurde. Chris hatte daraufhin Dumbledore einen kleinen Kristall übergeben, mit der Bemerkung, dass sich seine Spione von der Insel fernhalten sollen.
Zwei Tage darauf griff Voldemord an und zerstörte die letzten Überreste des Schlosses von Godric´s Familie. Kaum war dies geschehen fing der Kristall, welcher auf einem Sockel in Dumbledore´s Büro ruhte, an zu glühen und zu vibrieren, bis er schließlich mit einem lauten Knall implodierte.
Dumbledore, der die ganze Sache in seinem Büro beobachtete hatte, sah fragend zu Harry und Chris. Beide waren sofort zu ihm gerufen worden und lächelten nun geheimnisvoll. Und während die Drei in Ruhe in Hogwarts saßen verschwand ein anderes Stückchen Land, besser gesagt eine kleine Insel, durch eine gewaltige Explosion vom Antlitz dieser Erde.
„Nun Harry, hoffen wir, dass uns mit eurer Aktion eine Sorge genommen wurde."
„Keine Sorge Professor, so wie ich Chris hier verstanden habe, hatte unser kleines Geschenk die Sprengkraft einer kleinen Atombombe. Allerdings ohne die radioaktiven Nebenwirkungen."
Auf diese Aussage des Schwarzhaarigen hin, sah der alte Zauberer den blonden Gryffindor mit entsetzten Augen an. Chris hob deshalb schnell seine Hände und sagte mit verteidigender Stimme,
„Oh Professor, Harry übertreibt mal wieder. Und ich kann ihnen auch versprechen, dass es so eine Sache nie wieder geben wird. Schließlich haben Severus und ich einige Sachen in der Bombe vereinigt, die es so weit ich weiß, kein weiteres Mal auf der Welt gibt."
„Wirklich ?", fragte Dumbledore noch mal nach und im nächsten Moment weiteten sich seine Augen.
„Heißt das, Severus hat sich von seinem Schatz getrennt ? Er hat diesen Meteoriten, den er seit fünfzehn Jahren untersucht, mit geopfert ?"
Auf diese Frage hin nickte der blonde Magier und Harry sah, dass der Direktor erst jetzt so richtig beruhigt schien. Zu mehr als zu dieser Erkenntnis war der Schwarzhaarige im nächsten Moment auch nicht mehr in der Lage, denn es geschah etwas, dass es seit fast einem halben Jahr nicht mehr gegeben hatte.
Ein cruciatusgleicher Schmerz durchfuhr seinen Kopf und Harry hatte das Gefühl, seine Narbe würde in Flammen stehen. Er presste seine Hände an den Kopf und nur die Schreie von Chris sagten ihm, dass er nicht allein war. Dann wurde es dunkel um ihn herum und der Schwarzhaarige sackte bewusstlos zusammen.
TBC
