Kapitel 77
„Setzen sie sich Mr. Wels", forderte Ministerin Bones und der Blonde nahm am Lehrertisch Platz. Hinter ihm ließen sich danach zwei Auroren nieder und beäugten den Blonden argwöhnisch.
„Sie haben uns gerade in eine sehr prekäre Lage gebracht. Wissen sie das ? Mit der Anwendung des Cruciatusfluches bleibt mir unter normalen Umständen keine andere Wahl, als sie unverzüglich nach Askaban zu schicken."
Dumbledore atmete tief ein und einige der Auroren stimmten der Ministerin zu. Einzig Moody und auch Shackebolt hielten sich mit ihren Gesten zurück. Sie sahen den blonden Jungen, da vor ihnen, skeptisch an und verlangten plötzlich, dass Chris allen erzählte, was hinter dem Vorhang geschehen war. Bisher wussten ja nur vier Personen die Wahrheit.
Ministerin Bones, etwas über die vorlaute Bitte der beiden Alten pikiert schauend, nickte Chris zu und der Blonde erzählte allen Anwesenden, was er sich mit Dumbledore zurecht gelegt hatte. In gewisser Weise entsprach es ja der Wahrheit.
„Nun Auror Shackebolt, in kurzen Worten gesagt, Minerva Mc Gonnagal war an der Schwelle des Todes. Eigentlich war sie fast schon drüber, da all unsere Bemühungen, sie wieder zu beleben, an der Tatsache, dass der Fluch ihre Nervenbahnen blockierte, scheiterten. Schließlich war ich fast soweit aufzugeben und dies baute in mir eine gewisse Wut auf. Und mit einem letzten Verzweiflungsakt, sprach ich den Folterfluch, in der Hoffnung, dass dieser den anderen Fluch überlagert und auflöst."
„Ja aber ein unverzeihlicher Fluch und noch dazu der Cruciatus ? Nur Menschen, die bewusst anderen Schaden zufügen wollen, sind in der Lage solch dunkle Flüche auszuführen." Sagte einer jungen Auroren und es klang mehr wie eine Definition auf dem Aurorenlehrbuch.
„Das stimmt aber nicht, Auror... ?"
„Willow"
„Das stimmt aber nicht, Auror Willow", unterbrach Chris mit ruhiger Stimme. „Ich wollte damit helfen und wenn sie sich irgendwann mal, in einer ruhigen Minute vielleicht, intensiver mit den einzelnen Unverzeihlichen und ihrer Geschichte beschäftigen sollten, dann werden sie auch verstehen, das es nur durch die falsche und meist grausame Zweckentfremdung der Flüche, zu ihrer Deklarierung kam."
„Was meinen sie damit ?", fragte der junge Auror nun neugierig geworden.
„Ganz einfach, die Geschichten der drei Flüche und ihren Ursprung, ihre eigentliche Verwendung, geht sehr weit in die Vergangenheit zurück. Die des Todesfluches kennt Ministerin Bones bereits und Professor Dumbledore kann sie gerne über den Cruciatusfluch aufklären. Ich nehme mich deshalb des Imperio´s an. Wussten sie, dass dieser Fluch einst ein Lernfluch aus dem alten Japan war und erst vor gut elfhundert Jahren hier her, in die westliche Welt, gelangt ist ?"
„Wie bitte, ein Lernfluch ? Sie machen doch sicher einen Scherz" Fragte Amelia Bones entgeistert und auch die anderen am Tisch starrten den Blonden an, als hätte er zwei Köpfe.
„Nein, es ist wahr. Der Fluch wurde damals entwickelt, um den jungen, magisch begabten Schülern mehrere Sachen des Kampfes zeitgleich, bei zu bringen. Es gab nämlich damals, vor gut dreitausend Jahren, noch keine Schulen wie heute und jeder Zauberer nahm sich nur jeweils einen jungen Auszubildenden. Außerdem kämpften die Zauberer der damaligen Zeit noch mit Zauberstab UND magischen Schwertern. Und um diese Fähigkeiten richtig zu lehren, da eine falsche Kombination keine Fehler verzieh, bedienten sich die Ausbilder des Imperiofluches. Sie drangen dabei in den Kopf ihres Schülers ein, unterwiesen ihn geistig und ließen ihn die richtigen Bewegungsabläufe immer und immer wiederholen. Wenn der Schüler besser wurde, hob man den Fluch nach und nach auf. Das Wichtigste war aber, und hier liegt der ganze Knackpunkt, bevor man zu dieser Form der Ausbildung überging, musste der Auszubildende eine lange, mentale Lehre über sich ergehen lassen und beweißen, dass er den Fluch jederzeit abschütteln kann. Etwas, das man vielleicht auch heutzutage wieder einführen sollte."
Nachdem der Blonde seine doch sehr interessante Ausführung beendet hatte, sah die Ministerin in die Runde und ihr fragender Blick ging zu ihren Auroren. Diese schien sich aber nicht so recht entscheiden zu können und somit nahm ihnen Dumbledore die Entscheidung ab.
„Also, wir haben jetzt jeden Standpunkt gehört und auch wenn ich gegen die Verwendung dunkler Flüche bin, sollten wir heute hier Gnade vor recht walten lassen. Schließlich dienet der Fluch der Rettung eines Menschenlebens und wenn mich nicht alles täuscht, wäre es niemals in Gefahr gewesen, wenn nicht jemand anderes vorher einen ebenso dunkle Fluch, mitten ein der Halle voller Menschen, eingesetzt hätte."
Daraufhin zuckte ein sehr lädierter, junger Auror auf seinem Stuhl zusammen und er hörte sehr genau die Schärfe aus Dumbledore´s Worten heraus.
„Ja aber, was machen wir mit den ganzen anderen Schülern ?" Fragte Amelia Bones leicht besorgt.
„Machen sie sich darum keine Sorge. Mir fällt da schon was ein." Erwiderte Chris mit einem nachdenklichen Gesicht. Bevor er aber seine Vorstellungen den anderen mitteilen konnte, wurde der Vorhang aufgerissen und eine blasse Ginny kam panisch hereingerannt.
„Chris komm schnell, es ist Harry. Er hat sich beißen lassen." Schrie sie den Tränen nah.
Binnen weniger Sekunden waren alle auf und stürmten in Richtung Halle. Dort angekommen sah der blonde Gryffindor, dass sich sein Freund auf dem Boden mit Blaise um die Wette wälzte. Schnell belegte er beiden mit einer Ganzkörperklammer, etwas an das bisher niemand gedacht hatte. Draco hockte neben den beiden Körper und sah bittend zu Chris auf. Dieser hatte aber nur Augen für die beiden leblosen Körper und seine Augen begannen zu leuchten. Dann plötzlich wurde sein Blick wieder normal und er beschwor aus dem Nichts eine dicke, schwere und vor allem schwarze Decke. Diese breitete er über den Körper von Blaise und rief nach Hermine. Seine Freundin kam auch wenige Sekunden später aus der Menschenmenge und sah den Blonden mit seiner nun pulsierenden Aura, unsicher an.
„Hermine, ich brauche deine Hilfe. Nimm bitte Blaise und appariere mit ihm in die Kammer des Schreckens. Lege ihn dort auf meine Liege, fessele ihn und sieh zu, dass kein Licht mehr brennt, wenn du wieder gehst."
„Was ?", fragte der Lockenkopf leicht verwirrt, denn sie wollte eigentlich hier bei Harry bleiben.
„Du hast schon verstanden." Sagte Chris eindringlich und fügte mit einem Bedauern hinzu, „ Ich würde es ja selbst tun, doch außer mir, Harry, Ginny und dir kommt doch keiner ohne weiteres dort unten rein. Und ich glaube nicht, dass sich Ginny von hier weg bewegen lässt."
Hermine blickte von Chris zu Ginny und dann nickte sie verstehend. Zwei Sekunden später war sie dann, zusammen mit der schwarzen Decke und der Person darunter, verschwunden. Nun konnte sich Chris um Harry kümmern, etwas, dass Ginny nicht so recht verstehen konnte. Wieso hatte der Blonde den Slytherin bevorzugt. Mit leicht bösem Blick beobachtete sie den Medimagus und war sich insgeheim sicher, sie würde Chris später noch darauf ansprechen.
Chris hingegen hatte seine ganze Aufmerksamkeit nun Harry gewidmet und bekam davon nichts mit. Er ließ seine azurblauen Augen über den Körper des Schwarzhaarigen wandern und versuchte durch den eigentlich immer vorhandenen, unsichtbaren Schuppenpanzer zu schauen.. Schließlich kam er zum rechten Handgelenk und zog im nächsten Moment ein kleines, silbernes Messer aus seinem Umhang hervor. Damit schnitt er die nun leicht blaurot angelaufenen Wunden sauber und verschloss sie mit Hilfe seiner Heilkräfte. Ginny sah dabei immer ungläubiger auf den Blonden. Wollte er Harry nicht erst mal aufwecken ? Ihn fragen wie es ihm geht ? Ihm ein Gegengift für den Vampirvirus geben, oder sonst irgendwas ? Doch nichts dergleichen geschah.
Als der Blonde dann auch noch einfach aufstand, sich von Harry wegdrehte und nichts sagte, platzte dem rothaarigen Mädchen der Kragen. Und zu ersten mal seit gut vier Jahrzehnten brachte das legendäre Weasleytemperament die Große Halle wieder zum Beben. Ginny fuhr vor den Augen aller Anwesenden den Blonden an und Chris zuckte, unter ihren wüsten Beschimpfungen, merklich zusammen. Er blieb stehen, drehte sich um und blickte Ginny mit seinen blauen Augen an. Dann lächelte er plötzlich, legte einfach seinen Finger auf ihren Mund und setzte seinen Weg zum Kamin fort.
Ein kurzes grünes Leuchten der Flammen und wenige Sekunden später kam der Blonde mit einer kleinen Flasche in der Hand zurück. Er öffnete sie und schüttete den Inhalt in Harry´s Mund. Dann drehte er sich zu einer nun rot angelaufenen Ginny und sagte mit einer stoischen Gelassenheit, die an Dumbledore heranreichte,
„Sooo Ginny, ich bin also ein Arschloch...", der Blonde strich sich nachdenklich seinen nicht vorhandenen Bart nach, „... ein Großkotz und arroganter Sack ?"
Der Rotschopf zuckte, wie auch der Rest der Halle, bei jedem der Begriffe zusammen und wurde immer kleiner. Chris leuchtende Augen bohrten sich fast in die von Ginny, bis er schließlich lächelte und sagte,
„Da magst du vielleicht recht haben und du bist außerdem die einzigste, die mir das, mit Ausnahme von Hermine, auch sagen darf, ohne das ich dir den Arsch versohle. Aber, du hast eine wichtige Bezeichnung vergessen und die wäre „Idiot". Andererseits trifft die ja auch nicht auf mich, sondern auf Mr. Hero hier zu. Unser lieber Harry hat zwar richtig geschlussfolgert, dass Blaise sein Blut trinken kann, ohne ihn zu infizieren, doch er hätte um Himmelswillen einen Bluterneuerungstrank vorher zu sich nehmen können."
„Wieso das denn ?" Fragte Ginny etwas unsicher.
„Weil unser lieber Blaise, genau wie dein lieber Bruder bei jedem Festessen, ein wenig gierig war. Er hat sich benommen wie meine Wenigkeit auf dem Münchner Oktoberfest. Und es müssen mindestens zwanzig Prozent von Harry´s Blut gewesen sein, die er abgesaugt hat. Kein Wunder also, dass unser aller Held einen Schock erlitten hat."
„Heißt das, er wird kein Vampir?", fragte Ginny hoffnungsvoll.
„Nein, wird er nicht, der Virus hat gegen unser Blut keine Chance. Allerdings wird er sich nach dem Aufwachen wie gerädert fühlen und ich denke du wirst ihn auch noch Einiges für seine Voreile spüren lassen, oder ?" Der Blonde grinste und zog nun eine sichtlich erleichterte Ginny in seine Arme. Kurz darauf ließ er seine Freundin aber wieder los und ging zügig und unter den fragenden Blicken der Lehrer, in Richtung Hallenportal. Als er schließlich die Halle verlassen hatte, wagten sich die ersten wieder etwas zu sagen. Um den aufkommenden Lärm jedoch zu unterdrücken, bat Professor Dumbledore alle, sich einen Platz zu suchen, damit er eine Erklärung abgeben konnte. Besonders die Gäste waren darauf gespannt. Schließlich war seit ihrer Ankunft hier im Schloss eine Menge passiert, von dem sie sich nicht mal im Traum etwas vorgestellt hatten. Ginny blieb allerdings bei Harry und nachdem sie ihn zusammen mit Draco auf eine eigens herauf beschworene Liege gelegt hatte, wartete sie darauf, dass ihr Freund erwachte.
Der blonde Slytherin schien immer noch geschockt zu sein und es bedufte auch gut fünf Versuche von Jeanny, ihn aus seiner Starre zu befreien. Der rothaarige Zwilling hatte sich, zusammen mit einem sehr schüchtern wirkendem Mädchen mit Ravenclawuniform, schließlich zu Draco und Ginny gesellt. Und schien nun voller Neugier zu sein, einige Informationen von ihrem Freund zu bekommen.
Da Malfoy aber selber nichts Genaues wusste und Harry bewusstlos war. Blieb es allerdings bei den Versuchen. Dies schien aber vor allem die junge Ravenclaw zu bekümmern und Ginny fragte leise, in welcher Beziehung sie zu Draco stand. Mit einem leichten Schluchzen verreit sie, dass Blaise seit kurzem ihr Freund war und Ginny stöhnte entsetzt auf .
Chris beeilte sich, so schnell wie nur möglich, in die Kammer des Schreckens zu gelangen. Er hatte schließlich keine Ahnung, wie es um Blaise bestellt war und ob bzw. in wie weit Harry Blut half. Allerdings hielt er noch mal an, kurz nachdem die Tür zur großen Halle zugeschlagen war. Er legte seinen rechten Handballen auf den kalten, harten Steinbogen und konzentrierte sich auf einen Zauber, den er erst vor kurzem in einem Buch wiedergefunden hatte.
Danach setzte er seinen Weg fort und erreichte wenige Minutenspäter das große Gewölbe in dem einst der Basilisk sein Unwesen trieb. Dort traf er schließlich auf Hermine, die ihn in der letzten Sekunde bemerkte und ihren Apparationsvorgang abbrach. Sie kam dem Blonden entgegen und bedachte ihn mit einem, an die Inquisition erinnernden Blick.
„Was hast du getan, Chris ? Was hast du Mc Gonnagal angetan ?" Fragte sie mit einer Spur Enttäuschung in ihrer Stimme.
Der Blonde, über diese Worte leicht irritiert, sah seine Freundin betroffen an. Dann aber zog er sie in seine Arme und versicherte Hermine, dass es keinen anderen Weg gab, sie zu retten. Der Lockenkopf schien zu spüren, dass Chris sich auch nicht ganz wohl über seine Tat fühlte und umarmte ihn ebenso fest.
„Ich glaub dir ja", schluchzte sie, „ nur als du den Fluch gesprochen hast, so voller Wut... , ich... ich konnte den Schmerz förmlich spüren."
Chris drückte etwas von sich weg und sah Hermine tief in die Augen. Worte waren im nächsten Moment nicht mehr nötig und sie versanken in einen Kuss voller Liebe. Dann erinnerte sich der Blonde aber wieder, warum er hier unten war und zog seine Freundin in Richtung des kleinen Arbeitszimmers, in dem Blaise lag.
Der Slytherin bewegte sich nicht, wie auch, Hermine war nicht ohne Grund eine der besten Hexen in Hogwarts und ihre Klammerflüche schafften es sogar, dass Chris ihr manchmal wehrlos ausgeliefert war. ( Ok, dass gehört jetzt nicht hier her) Chris trat an die Liege heran und ließ mit Hilfe eines Zaubers, die schwarze Decke und auch sämtlich Bekleidung des Oberkörpers, verschwinden. Dadurch wurde der Blick auf die beiden Bissspuren frei und Hermine fuhr ein eisiger Schauer über den Rücken.
Allerdings hielt sie sich leicht im Hintergrund, etwas, da Chris sie darum gebeten hatte. Man wusste schließlich nicht, in wie weit sich der schwarzhaarige Slytherin schon verwandelt hatte. So setzte Hermine sich auf einen der bequemen Sessel und beobachtete ihren Liebsten, wie er einige Proben von Blaise Blut, Speichel und scheinbar auch Hirnflüssigkeit extrahierte. Mit diesen genannten Flüssigkeiten verschwand der Blonde dann wenige Minuten später in seinem Labor und so blieb Hermine nur die Möglichkeit, zu warten und den völlig blassen Slytherin zu beobachten.
Es verging eine halbe Stunde, und noch eine, bis die in Silber gehaltene Wanduhr dem Lockenkopf signalisierte, dass es bereits Mitternacht wurde. Fünf Minuten später kam Chris mit einem Lächeln im Gesicht ins Zimmer gerannt und rief laut,
„Er hat es geschafft".
Hermine sah ihren Freund überrascht an und bevor sie fragen konnte, was er den geschafft hat, ging Chris an ihr vorbei zur Liege von Blaise und sagte laut, „enervate". Daraufhin zuckte der Slytherin zusammen und fuhr erschrocken hoch.
„Wo bin ich ?" Fragte er verstört, fasste sich aber im nächsten Augenblick mit schmerzverzogenem Gesicht an den Hals.
„Ruhig Brauner, alles ist Ok." Versuchte Chris den Jungen zu beruhigen, da dieser sich mit einem Schlag an das Geschehene erinnerte.
„ALLES OK ?ALLES OK ?", schrie Blaise panisch auf und schaute unsicher in den Raum. „ICH BIN GEBISSEN WORDEN... von einem Vampir."
„Echt ? Und ich dachte Draco hätte ´ne neue Neigung entwickelt." Erwiderte der Blonde sarkastisch und holte den schwarzhaarigen Slytherin erst mal etwas runter.
„Ja aber mein ganzes Leben... oh mein Gott ich bin ja tot..." Versuchte Blaise, doch Chris unterbrach ihn.
„... wird weiter gehen. Wenn auch mit einigen Einschränkungen."
Nun schaute der Junge auf der Liege leicht verstört und es dauerte einige Sekunden, bis er fragte, „Welche?" Daraufhin bat der Blonde sein Gegenüber ruhig zu bleiben und begann seine Tests zu erläutern.
„Also Blaise, soweit ich es anhand meiner Tests sagen kann, bis du kein Vampir, keine richtiger zumindest. Der Virus hat zwar einige Veränderungen an dir Vorgenommen, doch mit etwas Hilfe können wir sicher etwas tun, dass dich diese nicht zu sehr in deinem Fortbestehen beeinträchtigen."
„Spuck´s aus, was ist es ?", fragte Blaise leicht niedergeschlagen dazwischen. Chris lächelte allerdings nur und fuhr fort.
„Hier ist aber einer ungeduldig ? Aber wie dem auch sei, los geht´s. Zu aller erst haben wir da deine Zähne mit denen du meinen Schwiegerelter sicher die Tränen in die Augen jagen würdest. Dann seine erhöhte Kraft und wahrscheinlich auch mehr magisches Potenzial, wenn auch dunklerer Natur. Das werden wir aber zusammen mit Harry testen müssen. Er hat da mehr Erfahrung und Wissen in seinem Kopf. Soweit währen das die in meinen Augen positiven Aspekte. Die Nachteile sind, eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber dem Sonnenlicht, allerdings wird es dich nicht gleich umbringen...und sieh es doch mal positiv, du darfst jetzt bei Mc Gonnagal im Unterricht eine schwarze Brille tragen. Ein Sonnebrand wird aber in deiner Zukunft sehr wahrscheinlich sein, wenn du unachtsam bist. Dann wäre da noch eine niedrigere Reizschwelle, was heißt, du gehst eher in die Luft und dann das, was jeden Vampir ausmacht, die Lust auf Blut."
Blaise und auch Hermine wurden schlagartig blass. Chris bemerkte sogar, wie seine Freundin sich etwas nach hinten lehnte. Daraufhin musste der blonde Medimagus schmunzeln und bedeutet Hermine, sie kann wieder näher kommen.
„Kein Angst Schatz, Blaise weiß sich zu beherrschen und es ist auch nicht so, dass er das Blut zum Überleben braucht. Harry, oder vielmehr sein Blut, hat den magischen Virus gänzlich aus seinem Organismus getilgt. Deshalb auch der Test der Hirnflüssigkeit. Denn schließlich findet man ihn dort am ehesten."
„Ja aber, was ist nun mit der Blutsucht ?" Fragte der Slytherin nervös.
„Keine Angst Blaise, du wirst sie beherrschen und wenn´s hoch kommt, ist es eher ein Verlangen. So wie bei anderen Menschen der Appetit nach Schokolade."
„Oh mein Gott", rief Hermine plötzlich und Chris sah sie überrascht an.
„Was ist ?", fragte er und Hermine sagte mit einem hinterlistigen Grinsen, dass manche Frauen zu Furien würden, wenn sie keine Schokolade bekämen. Daraufhin lachten alle drei los und irgendwie war dadurch der leichte Nebel der Beklemmung, welcher im Raum lag, wie weg geweht.
„So, jetzt wirst du dich aber wieder hinlegen und ausruhen." Forderte Chris und reichte dem Slytherin eine Schale mit einem blauen Trank. „Ich werde nachher noch mal her kommen und wir werden uns weiter unterhalten."
Danach versicherte sich der Blonde, dass sein Patient auch wirklich schlief und führte Hermine aus dem Raum. Er umarmte sie und wenige Sekunden später waren sie aus der Kammer des Schreckens verschwunden.
In der Zwischenzeit hatten sich in der Großen Halle viele kleine Grüppchen gebildet und diskutierten die Ereignisse der letzten Stunden. Besonders unter den Gryffindors war man sich nicht ganz einig, wie man mit Chris und seinem Fluch auf ihre zwar sehr strenge, jedoch auch sehr beleibte Hauslehrerin umgehen sollte. Natürlich verstanden viel, vor allem die jüngeren unter ihnen nicht, wie man mit einem, nein dem Folterfluch jemanden heilen konnte. Und so waren es lediglich Neville und Dean, Seamus, Ron und die beiden Creeveybrüder, die Dumbledore richtig zuhörten und den Blonden von jedem Zweifel frei sprachen.
Eine ganz andere, sehr beunruhigte Gruppe, waren die Lehrer. Sie hatten sich mit Amelia Bones, den noch verbliebenen Auroren und auch einigen, der Gäste zusammen gesetzt und ihr größte Sorge war nun, neben dem Befinden von Professor Mc Gonnagal und Blaise Zabini, wie man die Nachrichten an die Presse so gering wie möglich halten konnte. Besonders Albus fürchtete, dass gewisse Personen, manche mit Sicherheit dem dunklen Lord wohlgesinnt, die Story mit dem Fluch für sich benutzen würden, ohne auch nur im Entferntesten, auf die in dieser Sache wichtigen Hintergründe einzugehen. Hier bestand eindeutig Handlungsbedarf. Doch was sollten sie tun ? Jeden Anwesenden einen Zauberer-Eid zur Verschwiegenheit ablegen lassen ? Das war nun wirklich nicht möglich.
Die letzte Gruppe bestand lediglich aus fünf Personen, von denen eine immer noch bewusstlos war. Diese Schüler, es waren Ginny, Draco, Jeanny und die schüchterne Ravenclaw mit Namen Chantal Long, saßen immer noch besorgt um Harry herum und warteten darauf, dass dieser ein Lebenszeichen von sich gab. Sie alle hatten sich etwas abseits niedergelassen, da ihnen der Trubel, in Anbetreff ihrer Sorgen, ein wenig zu groß wurde.
„Was meinst du Weasley, wird unser kleiner Held einsehen, dass er mal wieder unüberlegt gehandelt hat ?" Fragte Malfoy leicht bissig und sah dabei den Rotschopf direkt in ihre Augen.
Ginny wollte eigentlich sofort eine passende Antwort in sein Gesicht schreien, als sie erkannte, dass Draco irgendwie recht hatte. Sie atmete tief durch und sagte,
„Ich hoffe, wen nicht, kann er was erleben." Daraufhin lachten alle leicht auf und das Eis war etwas gebrochen.
„Meinst du, es wird Blaise wieder gut gehen ?" Fragte nun Chantal und Ginny fühlte, dass sie erneut den Tränen nah war. Eine Antwort darauf konnte sie allerdings nicht geben. Zum einen, da sie es beim besten Willen nicht wusste. Und zum anderen, weil just in diesem Moment Chris und Hermine durch die Tür der Großen Halle schritten.
„Was ist den hier los ?", fragte der Gryffindor überrascht, verwandelte dann aber sein Gesicht in ein schelmisches Grinsen, „ Habt ihr mal auf die Uhr geschaut ? Es ist Nachtruhe."
Über diese Äußerung des blonden Junglehrers staunten nicht nur die Schüler, sondern auch die Älteren am Lehrertisch. Doch es kam noch besser. Chris baute sich mitten in der Halle auf und sagte mit lauter Stimme,
„Ich zähle jetzt leise bis Zwanzig. Und wer dann noch in der Halle ist, bekommt Punktabzug."
Die ganzen Schüler blickten entsetzt auf den Jungen und dann zu Dumbledore. Dieser schien ebenfalls leicht geschockt über dieses Verhalten, doch dann stand er auf und stimmte Chris zu. Sicherlich, so dachte der alte Zauberer, hatte seine Schüler und Freund einen Grund für diese Aktion.
Kaum das der Dirktor seinem Junglehrer recht gab, stieg der Lärmpegel in der Großen Halle, durch aufgeregtes Stühle weg schieben, enorm an. Jeder wollte so schnell wie möglich aus der Halle, um ja keinen Punkt für sein Haus verlieren. Schließlich war der Hauswettbewerb hart genug und alle Häuser lagen eng bei einander.
Im Zuge dieser Aufregung merkte auch keiner, dass Hermine und Chris immer wieder einige Schüler zurück schickten. Namentlich waren dies Ron, Neville und Luna. Sie bedeuteten ihnen, sich zum Lehrertisch zu begeben und dort zu warten. Dann plötzlich apparierte Hermine aus der Halle. Tauchte in der Vorhalle wieder auf und nahm dort die Gäste in Empfang, um sie in den deutschen Turm zu geleiten.
Nach fünf Minuten war die Große Halle fast leer, bis auf die Personen, die wenn man es genau nahm, auch immer an den mehr oder weniger geheimen Treffen teilnahmen, sowie Chantal, Jeanny und Robert Blank. Letzterer befand sich zwar auf dem Weg zur Tür, doch er drehte immer wieder um und schien mit sich zu ringen. Chris bemerkte dies und sprach den blonden Deutschen an.
„Mr. Blank, gibt es ein Problem mit meiner Anweisung ?" Fragte Chris mit fester Stimme.
„Nein... ja, nein... doch" Stammelte der Junge und kam schließlich zum Lehrertisch hoch. Er stellte sich vor Chris und schien seinen ganzen Mut zusammen zu nehmen.
„Und ? Was ist ihr Problem ?" Fragte Chris mit ruhiger Stimme. Die Antwort überraschte aber sogar ihn.
„Nun Professor... es ist so... ähm... ich habe mich vorhin sehr gut mit einem der französischen Mädchen unterhalten..."
„Nein, sie schlafen heute in ihrem Bett", fuhr Chris mit einem Lächeln dazwischen und Robert wurde knallrot.
„Ähm... nein, dass meinte ich doch gar nicht, Professor. Ich wollte doch nur wissen, ob ich mich morgen noch an sie erinnere."
Diese Frage des Blonden schien bei allen ein großes Fragezeichen auf den Hals zu setzen. Bei allen, außer Chris. Dieser sah den Blonden vor sich abschätzend an und fragte leise „Woher?".
Daraufhin wurde der blonde Deutsche etwas unsicher und sagte,
„Aus dem Club. Mein Onkel, der Besitzer machte es auch so, wenn Leute unser Geheimnis vergessen sollen. Nur wer fest mit einem Muggel geht, darf durch eine andere Tür raus."
Daraufhin hellte sich Chris Gesicht auf und er nickte Robert zu. Bevor er aber was sagen konnte, meldete sich ein überraschter Professor Dumbledore zu Wort.
„Mr. Wels, dürften auch wir erfahren, was eigentlich los ist ? Wieso sollten die Schüler die Halle verlassen und warum hat Mr. Blank Angst, etwas zu vergessen ?"
Chris lächelte geheimnisvoll, drehte sich um und bedeutet allen zur Tür zu schauen. Dann hob er seine Hände, klatschte und der Torbogen begann gelb zu leuchten.
„Deswegen Professor, es ist ein stationärer Vergessenszauber. Ich wollte es ihnen noch sagen, doch dann kam die Sache mit Harry dazwischen. Und sie Mr. Blank...", er sprach nun direkt zu seinem Schüler, „... seinen sie beruhigt. Ich habe lediglich die Sache mit dem Cruciatusfluch, Harry´s Rückenschmuck und die Verletzung von Blaise gelöscht. Sie können also morgen völlig ausgeruht in die Vollen starten. Aber das mir keine Klagen kommen, verstanden ?"
Im nächsten Moment wurde Robert noch mal einen Tick roter und rannte aus der Halle. Nun allerdings sah sich der Blonde seiner nächsten Herausforderung gegenüber. Er musste allen Lehrern einiges erklären. Dies dauerte geschlagene zwanzig Minuten. Allerdings verschwieg der Blonde alles, was den Slytherin in der Kammer betraf, unter dem Vorwand, der ärztlichen Schweigepflicht. Danach waren die Erwachsenen im Großen und Ganzen zufrieden und die ersten gingen wenig später zu Bett. Es war mittlerweile halb Zwei und letztendlich verblieben nur noch die Schüler und Professor Dumbledore in der Halle.
Sie alle versammelten sich um Harry und beratschlagten, ob sie ihn transportieren können. Dabei fiel Chris Blick auf die ihm noch unbekannte Chantal und er bemerkte ihren hoffnungsvoll, fragenden Blick.
„Ich nehme an, du willst wissen, wie es ihm geht ? Bist du seine Freundin ?"
„Ja", kam es schüchtern aus ihrem Mund des blonden Mädchens mit der eigentümlichen Haarfarbe aubergine und Chris grinste.
„Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Doch er hat sich verändert und braucht jetzt mit Sicherheit die Hilfe und Liebe seiner Partnerin. Meinst du, dass du mit diesen Veränderungen klar kommst ?"
Der Blonde sah das Mädchen jetzt durchdringend an und alle Augenpaare waren auf sie gerichtet. Sicherlich konnte man es ihr nicht verdenken, wenn sie nun etwas Angst hatte.
„Natürlich, ich liebe ihn von ganzen Herzen und er mich auch. Er hat gesagt, dass er mit mir alt werden will und ich weiß nicht, ob ihr mir das jetzt glaubt. Aber ich denke, wir sind so etwas, wie seelenverwandt."
Auf diese Erklärung hin, begann die Augen des Medimagus zu leuchten, er nickte und erzählte allen in Ruhe, was er über Blaise in seinen Tests herausgefunden hatte. Dabei ließ er allerdings Chantal nicht aus den Augen und dass sich ihr Gesicht auch nach dem letzten Satz nicht zum Schlechteren hin verändert hatte, machte den Blonden sehr froh. Außerdem schien das Mädchen auch plötzlich, nachdem sie einiges Vertrauen gefasst hatte, offener zu werden und erzählte frei heraus, wie sie mit Blaise zusammen gekommen ist und was sie schon erlebt hatten. Dann aber drehte sich Chris, zunehmend in Gedanken, plötzlich zu Dumbledore und sagte spitz,
„Professor, kurz mal weghören." Und bevor irgendjemand es richtig verstand, kam auch schon die nächste Frage an Chantal.
„Und, habt ihr schon Sex gehabt ?"
„CHRIS", rief Hermine empört auf und auch die anderen sahen den Blonden entsetzt an. Einzig Dumbledore lächelte und schaute zur Decke als wäre dort die Sixtinische Kapelle.
Chantal starrte den Blonden mit entgeisterten Augen an und schien im Moment nicht zu wissen, was sie sagen soll. Dann wurde sie knallrot und blickte unsicher zum Professor Dumbledore hinüber. Dieser schaute immer noch nach oben, sagte aber leise und in seiner ureigenen Ruhe.
„Keine Angst Ms. Long, ich war auch mal jung. Allerdings sollten sie bald antworten, bevor mein Hals steif wird."
Immer verwirrter werdend und kurz davor im steinernen Hallenboden zu versinken, schüttelte das Ravenclawmädchen verneinend den Kopf. Dann wandte sie ihren Blick beschämt zum Boden und hörte nur noch leise, wie Chris meinte, er müsse sich mal mit ihr von Heiler zu Patient unterhalten, selbstverständlich in Anwesenheit von Madame Pomfrey.
Nachdem dann alle wieder in der Lage waren etwas zu sagen bzw. sich zu bewegen, schnappten sich Ginny und Hermine Harry und apparierten in den Gryffindorturm. Die anderen gingen in Richtung Hallentür und dort hob Chris seinen Zauber gänzlich auf. Dumbledore hatte den Blonden darum gebeten, die Tür vorerst nur für die Lehrer passierbar zu machen, da er sich den Zauber selbst noch mal genau ansehen wollte.
„So alt und doch so simpel." Sagte der Dumbledore anerkennend mit einem Lächeln. „Darauf hätte ich auch selbst kommen können. Schließlich war der Zauber bis vor hundert Jahren Standart in vielen öffentlichen Gebäuden. Man wird halt alt." Fügte er noch hinzu und wünschte allen eine gute, wenn auch nur noch kurze Nacht.
