Ist ja schon gut, ich schreib ja weiter. Doch damit hab ihr es nun selbst zu verantworten, dass ich mich auch noch um einige spätere Eigeignisse kümmern muss.

Was nun den Review von Slay Coral angeht, ich freue mich, dass die Geschichte bei ihm und den anderen Lesern so gut ankommt. Einzig der Satz mit "Dunkle Zeiten" verwirrt mich, da dies hier " der Stab der Gründer" meine einzigste FF ist. "Dunkle Zeiten, ist soweit ich mich erinnern kann von Heiko2003 bzw. es existiert noch eine andere FF mit diesem Namen.

Doch soweit sogut, jetzt erst mal eine kleine Auflösung des letzten Cap´s ... also, viel Spaß und wie immer gilt, gebt´s mir

Mr. Figgs

Kapitel 83

Die Zeit schien unter dem unmenschlichen Lachen Voldemords und dem Anblick von Harry´s totem Körper, still zu stehen. Alle Zauberer, die diese Szene mit angesehen hatte, die bis noch vor wenigen Sekunden für ihre Freiheit gekämpft hatten, sanken mit entsetzten Gesichtern auf ihre Knien. Nun war alles aus und Lord Voldemord, dem personifizierten Bösen, stand niemand mehr im Weg, um seine Schreckensherrschaft über das ganze Land oder die gesamte Welt auszubreiten.

Und dies alles durch den Verrat eines Freundes, wie es schon vor über fünfzehn Jahren geschehen war. Albus Dumbledore, die einstige Bastion des Lichtes brach mit ungläubigen, entsetzten Augen auf seine Knien und sah auf Harry´s Körper herab. Neben ihm stand Kinsley Shaklebolt und sein Gesicht war ebenfalls vom Horror gezeichnet.

Einzig Chris, der Grund für die jetzige Lage, schien von allem nichts mitzubekommen. Er stand immer noch apathisch neben dem dunklen Lord und seine Augen waren starr.

Harry sah in die ausdrucksleeren Augen seines Freundes und erkannte hinter ihnen die roten Schatten Voldemords. Immer wieder versuchte er zu seinem Freund durchzudringen. Doch die Barriere zwischen ihrer beider Köpfe war zu stark. Dann fiel Harry´s Blick auf die Spitze des weißen Zauberstabes und seine Ohren hörten die Worte des Todesfluches. Von da an hatte der Junge, der lebte mit seinem Leben abgeschlossen und der letzte Gedanke, bevor ihn der mächtige grün schimmernde Blitz traf, war Rache. Er wollte Rache für den Verrat, für Ginny und alle anderen die durch Voldemords Hände sterben würden. Wie er dies anstellen würde, dass wusste der Schwarzhaarige im Moment noch nicht. Vielleicht aber würde er die Welt als Geist heimsuchen, oder als was auch immer... doch, er würde sich rächen.

Dann spürte Harry, wie ihn der Blitz, die schier unbändige Energie traf und hinfort, aus seinem Körper, riss. Zurück blieb nur die Hülle, jener fleischlich Mantel, der seit seiner Geburt, die Wohnstätte seiner Seele war. So also hatte sich auch die maulende Myrthe gefühlt, als sie vor all den Jahren in die Augen des Basiliken gesehen hat und danach als Geist wieder auf die Erde kam. Das war es also, er war nun ein Geist, eine silbrig weiße Erinnerung an einen Menschen,

Dann spürte Harry einen erneuten Ruck und erkannte, dass er vor einen Felsen, in der Nähe von Hagrids Hütte hängen blieb. Doch wieso konnte er sich nicht bewegen ? Sollte ihn der Fesselfluch auch noch im Tode verfolgen ? Sollte er hier an dieser Stelle den Rest der Existenz verbringen und zusehen, wie die Welt ins Dunkel stürzte. Harry wurde leicht panisch und versuchte sich loszureißen.

Dann wiederum bemerkte der Schwarzhaarige, dass niemand von ihm Notiz nahm. Alle waren so mit seinem Tode beschäftigt, dass wohl keiner, nicht mal Dumbledore, den an den Felsen gefesselten Geist wahrnahm. Deshalb beschloss Harry erst einmal ruhig zu bleiben und die anderen, noch lebenden Zauberer, zu beobachten. Dabei ging es ihm hauptsächliche um seinen früheren Freund, um Chris. Wie konnte dies nur alles geschehen ? War Voldemord, nach all seinen Verwandlungen, nach seinem Pakt mit dem Goddar, derart mächtig geworden, dass der Blonde, der immer irgendwie einen Weg gefunden und Harry manchmal als kleinen Jungen aussehen ließ, denn rein gar nichts den leglimentaren Fähigkeiten, des Monsters entgegen zubringen vermochte. Sie hatten so sehr daraufhin trainiert.

Voldemord, sich nun lange genug an Harry´s totem Körper ergötzt, wand sich schließlich dem Blonden zu. Er ging langsam, nein er stolzierte um ihn herum und sah Chris genau in die Augen.

„Nun, mein junger Freund, du hast mir bewiesen, dass du ein mächtiger Zauberer und vielleicht auch ein treuer Gefolgsmann bist."

„Danke mein Lord", kam es emotionslos aus den Lippen des Blonden, doch die Worte versetzten Harry einen Stich ins Herz.

Auch Dumbledore schienen diese Worte die letzte Hoffnung zu rauben, in der er dachte, dass vielleicht Chris sich in seinem Geiste noch mal aufbäumen konnte, um sich zu befreien. Doch dem war nicht so und einige der Auroren, vom Kampfe und dem Gesehenen gezeichnet, fluchten und versprachen den Bonden bei der nächsten Gelegenheit zu töten. Er sollte für seinen Verrat bezahlen.

„Aber, mein junger Magier", so sprach Voldemord mit kalter Stimme weiter. „Du weißt auch selbst, dass es nur einen dunklen Lord, einen mächtigsten Zauberer der Welt, geben kann. Deshalb wirst du, genau wie schon so viel meiner mächtigen Anhänger vor dir, dein Leben zum Wohle deines Gebieters, opfern müssen."

Harry sah die beiden an und als er die bedingungslos Reaktion des Blonden erblickte, wurde ihm klar, dass keinerlei Hoffnung mehr bestand. Chris kniete sich nun langsam vor Lord Voldemord, der dies jetzt bedenkenlos zu ließ, und war bereit, sein Leben für einen Mann zu lassen, welchen er noch vor wenigen Minuten erbittert bekämpft hatte. Dann aber stockte der Blonde kurz, als Voldemord das kalte, silberne Schwert auf seinen Kopf legte und mit leiser Stimme fragte er,

„Mein Lord, ich knie nun vor euch, bereit jedes Opfer der Welt für das größere Ziel zu er bringen und habe nur noch eine Bitte, ein Frage, an den mächtigsten Zauberer, den die Welt je gesehen hat."

Voldemord, ein wenig überrascht, in seinem Siegeltaumel aber bereit, dem Blonden diesen Wunsch zu gewähren, nickte Chris auffordernd zu. Die Augen des Blonden blitzten plötzlich wieder voller Leben auf und mit ungemein großer Ironie fragte er,

„War es, oh größter aller Zauberer, denn wirklich so klug von euch, mich derartig nahe an euch heran kommen zu lassen ?"

Und bevor irgendjemand, insbesondere Voldemord selbst, den Sinn dieser Frage verstand, hatte der Blonde seine Hand um das rechte Bein des dunklen Lords gelegt, ich noch näher an sich heran gezogen und mit voller Wucht, seine immer länger werdenden Zähne, durch den schwarzen Umhang hindurch, in das tote Fleisch Voldemords versenkt. Ein unmenschlicher Schrei erklang durch die Bäume des verbotenen Waldes und noch während Riddle versuchte, sich aus dem gnadenlos festen Biss des Blonden zu befreien, platzte dessen Kampfanzug vom Rücken her auf und binnen von Sekunde verwandelte sich Chris in den, in hellem Gold strahlenden, Königsbasilisken.

Voldemord von den unerwarteten Ereignissen und dem brennenden Schmerz überrascht, schien für einen Augenblick nicht zu wissen, was er tun sollte. Dann aber, schlug er mit seinen Schwertgriff erbarmungslos auf den Kopf der riesigen Schlange ein und sie brach besinnungslos zusammen.

Harry war geschockt. So geschockt, dass es einige Sekunden brauchte, um zu bemerken, wie wieder Kraft und Leben in seine Hände und Füße kam. Plötzlich war er frei, kippte auf seine Knien nach vorn und sah ungläubig auf die Stelle, wo eben noch seine Leiche lag. Doch sie war weg, oder vielmehr zerschmolz sein Körper und nur das Schwert seines Ahnen, das Schwert Godric Gryffindors steckte tief in den Boden gerammt und leuchtete in voller Pracht.

Wirre Gedanken durchzuckten den Kopf des Schwarzhaarigen und Erinnerungen kamen hoch. Erinnerungen an ihre Prüfung im letzten Jahr und wie Chris ... Stop, dies musste jetzt warten, da Lord Voldemord, nun in einem satten Gold glänzend, sich der Tat des Blonden bewusst wurde und laut, rasend vor Wut, aufschrie.

Denn Lord Voldemord, der vorhin selbst von Harry mit seinen Magierkräften nicht zu bezwingen war, lebte plötzlich wieder und dies war das Einzigste, was Harry jetzt noch wissen musste.

Schließlich hatte der dunkle Lord ihm selber gesagt, und der Blonde hatte es mit Sicherheit gehört, kann man nur etwas töten, was auch lebte. Mit diesem Gedanken griff Harry nach seinem Schwert und den dunklen Lord an. Und ihr Duell, jetzt eine Mischung aus Schwertkampf und Magie, erlebte eine neue Auflage. Allerdings wusste Harry nun, was er zu tun hatte und jeder Schlag, jeder Hieb mit seinem Schwert und unendliche Flüche kämpften sich immer näher an die Brust des Monsters heran.

Nach schier endlos langen Minuten, die Dumbledore und seine Begleiter hinter dem schwarzen Schild nur zuschauen konnten, war es dann soweit. Mit einem gewaltigen Schlag teilte Harry das silberne Schwert längs seiner Achse und bohrte danach sein eigenes, die Waffe von Godric Gryffindor in die Brust und das Herz von Salazar Slytherins letztem Nachfahren. Lord Voldemord war besiegt, endlich besiegt. Allerdings schaffte es Riddle noch seine Hand um Harry Körper zu legen und während die Brust des Monsters immer mehr schwarzes Blut über den Körper von Harry verteilte, ging der Gryffindor vor Schmerzen schreiend, zu Boden. Dann taumelte Voldemord zurück, blickte nochmals voller Unglaube auf seine goldenen Hände und sein Körper ging in schwarzen Flammen auf. Was zurück blieb, war ein kleines Häufchen Asche, die sofort durch den Wind in alle Himmelsrichtungen zerstreut wurde.

Zwei Sekunden später brach das mächtige, schwarzmagische Schild um sie herum zusammen und Hunderte Schmerzensschreie erfüllten die Luft. Es waren die noch lebenden Todesser, welche nun, da sie durch das dunkle Mal mit ihrem Herren verbunden waren, das selbe Schicksal ereilte..

„Bei Merlin. Nein..."

Dumbledore, der wie der Rest auch, nur langsam verstand, was geschehen war, rannte auf Harry zu und drehte seinen Körper herum. Dabei kam er mit dem schwarzen Blut des eben besiegten Monsters in Berührung und er zog mit einem lauten Aufschrei, seine Hand zurück. Er schaute sie an und sah die Verätzung, die Voldemords Blut verursachte.

Die Gefahr erkennend, hielt er Kingsley zurück und bedeutete ihm Harry nur mit Hilfe eine Stockes oder des Schwebezaubers zu bewegen. Harry bekam von alledem nicht sehr viel mit. Seine Schmerzen, das Brennen an seinem ganzen Körper, seinem Gesicht, raubte ihm sämtliche Wahrnehmung. Allerdings vernahm er, wie einer der Auroren in seiner Wut, anfing den am Boden liegenden Blonden zu verfluchen und mit aller Macht, schrie er auf, er solle das lassen.

Dumbledore, von Harry´s ja fast flehendem Schrei alarmiert, drehte sich um und hielt den Auroren in letzter Sekunde davon ab, Chris zu töten. Der Auror sah den alten Zauberer überrascht an. Denn noch vor wenigen Minuten, so war sich der Mann sicher, hätte Dumbledore ähnlich gehandelt.

„Keiner rührt den Jungen an, verstanden ? Es ist alles viel zu verwirrend, um jetzt voreilig zu handeln."

„Aber Albus, ich meine Professor, dieser Verräter hat Harry Potter getötet ? Er hat den Todesfluch angewandt ?"

„Da mögen sie vielleicht Recht haben, Auror Conelli. Doch er hat es auch geschafft, dass man den dunklen Lord endgültig besiegen konnte. Und wie gesagt, es ist alles sehr verwirrend."

Und während die beiden Männer sich gegenseitig anstarrten, hatte Kingsley Shaklebolt sich um zwei Tragen gekümmert und mit einigen anderen Auroren, angefangen die beiden nun bewusstlosen Körper, darauf zu betten. Bei Harry waren sie besonders vorsichtig. Bei Chris aber und hier war es mehr der Schock, als sie in das Antlitz des Jungen schauten, rutschte ihnen die Trage noch mal aus den Händen.

Dumbledore eilte zu Kingsley, wollte nachsehen, was passiert war und blickte plötzlich in ein Gesicht, dass überhaupt keine Ähnlichkeit mehr mit dem blonden Magier hatte. Seine faltige, blasse Haut, seine müden Augen, einfach Alles an ihm erinnerte eher an einen Mann der schon lange vor Dumbledore selbst geboren sein musste. Außerdem strahlte der Körper des Blonden kaum noch Lebensenergie aus und es war mit Sicherheit nur noch eine Frage der Zeit, bis er dahinschied.

Dumbledore erkannte mit immer größer werdenden Augen, was der Blonde gegeben hatte, damit seine Liebste, sein Baby und alle anderen Zauberer weiter in Frieden leben konnten ... seine eigene Lebenskraft.

Trotz ihres Sieges konnte nun unter den hier an dieser geschichtsträchtigen Stelle, am Fuße von Hogwarts, anwesenden Zauberern, keine Siegerstimmung aufkommen. Zu groß schienen die Verluste und die Sorge um die nun langsam ins Schloss schwebenden Freunde. allmählich kam der Trott dem Haupttor näher, der Weg gesäumt von den Opfern der Schlacht. Dumbledore´s Augen wurden immer feuchter, als er seine gefallenen Kameraden sah, obwohl die Zahl der Toten auf ihrer Seite, glücklicherweise nicht mal annähernd an die der Todesser heran kam. Sein Blick fiel auf mehrere französische und deutsche Auroren und dann auf einige Sechsklässler und Mitglieder des Ordens.

Kurz darauf ertönten mehrere Apparationsgeräusche, etwas, dass man in Hogwarts und Umgebung seit tausend Jahren nicht mehr vernommen hatte. Es waren Ministerin Bones und einige ihrer Auroren. Auch sie schienen verletzt und ihre Vermutung, dass Voldemord an zwei Fronten gekämpft hatte, bewahrheitete sich.

Amelia trat mit geweiteten Augen auf den alten Zauberer zu und voller Entsetzen erkannte sie die beiden leblosen Körper.

„Oh mein Gott, Albus, sind sie ..."

„Nein Amelia, doch ihrer Verletzungen sind beträchtlich. Sie haben beide ihr Möglichstes getan und nun liegt es bei uns, sie zu retten." Erwiderte Dumbledore müde.

„Dann ist es wahr ? Voldemord ist tot und wir haben gewonnen ?"

„Ja und nein, Ministerin", mischte sich Kingsley ein.

„Wie ..." wollte Amelia nachfragen doch der alte Auror fuhr mit ernster Stimme fort.

„Es stimmt, dass Voldemord endlich tot ist und unsere Freiheit gerettet. Doch von einem Sieg oder dass wir gewonnen haben, sollten wir beim Anblick der heute gestorbenen Zauberer, niemals sprechen."

Die Augen und das Gesicht der Ministerin blickte geschockt und gleichzeitig voller Verständnis. Sie wollte Kingsley recht geben, doch ein lauter Schrei unterbrach sie.

„HARRY ... CHRIS ... NEIN"

Er waren Ginny und Hermine, die in Begleitung von Ron und einigen anderen, aus dem Schloss getreten waren, um ihre Freunde zu suchen. Dumbledore konnte gerade noch das rothaarige Mädchen davon abhalten, sich auf die Trage zu stürzen. Dies hätte in Anbetracht des schwarzen Blutes, fatale Folgen gehabt. Denn irgendwie schien es, wie schon damals bei Severus Snape, anzufangen, die Haut zu zersetzen.

Dumbledore versuchte Ginny zu erklären, was geschehen war, ließ aber vorerst den Teil mit Chris und seinem Handeln aus. Dies brachte ihm zwar fragende Blicke der Auroren ein, doch keiner wagte etwas gegen den mächtigsten bekannten Zauberer der Welt zu sagen. Harry´s Freundin brach in Tränen aus und verkrampfte sich zunehmend. Ebenso erging es Hermine, als sie Chris, oder das, was ihren Freund darstellte, umarmte. Ron starrte nur ungläubig auf die beiden Körper und erst die fordernden, wenn auch hörbar müderen, Anweisungen einer eilends aus dem Schloss gestürmt kommenden Madame Pomfrey, riss ihn wieder in die Realität. Die alte Heilerin, nun schon einen Großteil der Verletzten versorgt, nahm sich der Beiden an und nur die engsten Angehörigen, sprich die Freundinnen, Albus und Ron, durften ihr in den Krankenflügel, oder in das was davon noch da war, begleiten.

Der Rest machte sich daran eine Bestandsaufnahme durchzuführen und Ministerin Bones wollte sich a.) um einige Heiler aus dem St. Mungos und b.) um die bald auftauchende Presse kümmern. Letzteres erfreute besonders Dumbledore, zumal er sich in diesen wichtigen Minuten nicht auch noch mit denen rumschlagen konnte.

Albus Dumbledore folgten dem Zug, welcher die beiden Tragen begleitete und während er dies tat, wanderten seine Blicke über das doch beträchtlich zerstörte alte Schloss. Aus vielen Aufzeichnungen vorheriger Direktoren der Schule, wusste er, dass die Gemäuer schon sehr viel durchgemacht haben. Doch so leer, so verletzbar und magielos wie es jetzt als eine vom Vollmond in ein bizarres Licht getauchte Ruine über dem See so da stand, sämtliche Türme, falls sie noch existierten. ausgebrannt, so hätte sich der alte Zauberer es in seinen dunkelsten Alpträumen niemals vorgestellt. Was hatte der Blonde nur getan ? Seine Beweggründe konnte man nur erahnen, obwohl Chris nie irgendwas sinnloses gemacht hatte. War es wirklich, um an den dunklen Lord heranzukommen. Dies hatte ja geklappt. Doch zu welchem Preis ? Denn selbst mit den vereinten Kräften des Ministeriums und seiner Lehrer, Hogwarts, wie es einst mal stand, würde nie wieder existieren. Zu viele der alten Zauber waren verloren gegangen.

Allmählich schien auch bei den anderen Verteidigern langsam die Nachricht vom Tode Voldemords, sich in den Köpfen zu verdeutlichen und immer lauter wurden die Jubelschreie. Zu mindest bei denen der nicht neben einem gefallenen Freund hockte. Aber dennoch schien es so, als wäre allen ein großer Stein von den Schultern genommen. Sie fielen sich gegenseitig in die Arme und der größte Teil weinte.

Einzig die kleine Gruppe um Harry und Chris, blieb unverändert angespannt und ihre Hoffnung lag nun in den Händen einer sehr erschöpften Poppy Pomfrey und mehreren gerade eingetroffenen Heilern aus dem St. Mungos Hospital. Allerdings hatten die Medizauberer nicht sehr viel Erfahrung, was das teuflische Blut Voldemords und die dadurch hervorgerufenen Wunden anging. Einer der älteren Heiler überlegte schon, ob man nicht sämtlich Gliedmaßen, die betroffenen waren, entfernte. Doch dies würde für Harry, sollte er es überhaupt überleben, bedeuten, auf ewig ein Krüppel und gezeichneter Mann zu sein.

Poppy schien von der Idee vorerst gar nichts wissen zu wollen. Sie beruhigte die immer hysterischer werdende Ginny mit einem Trank und mahnte den Heiler ab, so etwas nie wieder in Anwesendheit des rothaarigen Mädchens zu erwähnen. Der Heiler zuckte förmlich zusammen und fragte im nächsten Moment, wie sie denn die Wunden von Severus Snape damals geheilt habe.

Poppy´s Blick verfinstere sich und ging in Richtung Chris. Der Blonde allerdings, lag nur da und seine Augen schauten ausdruckslos gen Himmel. Und dies im wahrsten Sinn des Wortes, denn ein Großteil der Decke vom Krankensaal war eingestürzt. Hermine saß an seiner Seite, hielt seine schlappe, faltige Hand und weinte mehr, als sei es in ihrem gesamten Leben bereits getan hatte. Dann plötzlich bäumte sich Chris auf, schrie laut auf und sackte im nächsten Moment wieder zusammen.

Poppy kam aufgeregt herüber und untersuchte den Blonden. Dabei stellte sie fest, dass seine Lebenszeichen erneut in ihrer Intensität abgenommen hatten. Sofort verkrampfte sich Hermine wieder, ihre Tränen wurden stärker und Ron nahm sie in den Arm. Der Rothaarige versuchte sie zu trösten und strich ihr über den Rücken. Was würde er nur geben, damit es seinen Freunden besser ging ? Denn ihm schien heute das größte Glück zuteil geworden zu sein. Luna und ihm ging es gut, genauso wie dem Rest der Weasleys. Einzig Charlie hatte zwei drei Kratzer, doch ansonsten hatten sie es alle gut überstanden. Umso mehr tat ihm nun das Schicksal seiner beiden Freunde, sowie von Ginny und Hermine leid.

Eine halbe Stunde später, in der sich der Blonde noch zwei mal aufbaute und Harry´s Verätzungen ebenfalls zunahmen, traf dann Ministerin Bones im Krankensaal ein und ihr Gesicht war alles andere als glücklich. Hinter ihr folgten zwei Auroren und diese stellten sich, kaum dass sie den Saal betraten, neben das Bett des Blonden.

Alle fragte sich, was dies zu bedeuten hatte und nur Dumbledore wurde in seinem Gesicht plötzlich einige Jahre älter.

„Wie ?", fragte er leise und niedergeschlagen an die Ministerin gewandt. Und Amelia sah den alten Zauberer mit bedauernden Augen an.

„Gerade eben Albus, auf der Pressekonferenz. Auror Conelli schien sich unbedingt profilieren zu müssen und hat allen gesagt, was Graf von Schwarzenberg getan hat. Ich habe ihn für seine Aktion sofort suspendiert und in Gewahrsam genommen. Allerdings muss ich mich nun an die Vorschriften halten, die Öffentlichkeit verlangt Aufklärung und deshalb die Wachen. Glaub mir Albus, es tut mir sehr leid." Fügte Amelia Bones ihrer Erklärung zu und sah in das zunehmend wütender werdende Gesicht des Direktors. Ohne Zweifel war Conelli im Gewahrsam jetzt am sichersten.

„Was ? Was getan ?" Fragten Ginny, Ron und Hermine ungläubig. Letztere schaute extrem verstört zwischen den Auroren und Ministerin Bones hin und her. Daraufhin versiegelte Dumbledore den Saal, - allerdings schaffte es Minerva noch herein zu kommen - , und erzählet allen, was im Wald geschehen war. Oder vielmehr das, was sie mitbekommen hatten.

Von einem Schock zu sprechen, wäre eine Untertreibung gewesen. Besonders Ginny und Hermine sahen entsetzt auf den Körper des blonden, jetzt allerdings völlig ergrauten Jungen. Doch gab es keinerlei negative Reaktion. Und zu aller Überraschung sprang Ron plötzlich auf.

„Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich ihnen dies abnehme, Professor. Chris ist unser Freund, er würde dies niemals tun. Und ... und falls sie es noch nicht vergessen haben...", jetzt zeigte der Rothaarige mit seinem Finger als wollte er Dumbledore warnen, solche Lügen weiter zu verbreiten, „... CHRIS kann überhaupt keinen Todesfluch aussprechen, er ist der Stab"

„Aber er hat, Mr. Weasley, er hat." , Sagte die Ministerin mit bedrückter Stimme, nicht ganz verstehend, was der Junge meinte. „ Ich habe mir die Aussage von Auror Conelli, sofort von den anderen Auroren bestätigen lassen."

Albus Dumbledore starrte leicht verwirrt und nachdenklich auf den aufgebrachten, rothaarigen Junge vor sich. Und ein gewisser Stolz durchströmte seine Brust, als er sah, wie Ron für seine Freunde einstand. Dann plötzlich erhellte sich sein Gesicht und ihm kam eine Idee. Er zog seinen Zauberstab und bat Ron es ihm gleich zu tun.

Etwas verwirrt folgte der Rothaarige dieser Bitte und dann wollte der Direktor, dass Ron einen Zauber ausführte, den manch gestandener Zauberer nicht auf die Reihe brachte. Aber, es gab da ja auch ein kleines Geheimnis, welches Harry und seine engsten Freunde, sowie den Direktor betraf. Und so offenbarte der Rothaarige den Anwesenden, dass es eine Gruppe Schüler gab, die ein wenig mehr konnten, als nur Kelche in Ratten zu verwandeln, oder umgedreht. Ron sollte nämlich einen Portschlüssel erzeugen und zwar aus einer etwas abseits stehenden Schüssel.

Von der Bitte etwas überrascht, aber alles tun zu wollen, was half, kam Ron dieser nach. Er hob seinen Stab und richtete ihn auf das Ziel. Als der Rothaarige dann die Beschwörung sprach, trat Dumbledore hinter ihn und feuerte ebenfalls zwei Zauber ab. Es waren zum einen, ein Lähmfluch, ausgewiesen durch ein sattes Gelb, und ein Unsichtbarkeitszauber, für alle nicht wahrnehmbar und Dumbledore´s Spezialität.

Das für alle Überraschende aber war, dass sich die beiden optisch wahrnehmbaren Zauber, der gelbe Lähm- und der blaue Portuszauber, an der Stelle wo sie sich kurzzeitig berührten, einen leuchtend grünen Blitz hinterließen. Alle im Raum starrten gebannt auf das Schauspiel und dann auf den Direktor, der mit einem Funkeln im Auge sagte, „Oh mein Gott".

„Was meinst du Albus ? Was heißt hier Oh mein Gott ?" fragte Amelia Bones und sah den alten Zauberer zweifelnd an.

„Es heißt, er hat es geschafft. Unser blonder Freund hat das geschafft, was Hunderten von Zauberern niemals gelingen wird. Er hat Voldemord getäuscht und dann, während er drei Zauber völlig lautlos beschwor, alles mit dem Todesfluch getarnt. Es muss gewusst haben, dass er Harry nicht verletzen kann."

Alle Anwesenden sahen den alten, graubärtigen Mann fassungslos an, als hätte er den Verstand verloren und würde nun nach einem Strohhalm suchen. Hermine konnte immer noch nicht glauben, was sie da hörte und Ministerin Bones fragte leise, ob so was denn überhaupt möglich sei. Doch eine Antwort darauf bekam sie von ihren Auroren, oder den anwesenden Lehrern nicht.

„Heißt das, Chris ist mächtiger als sie Professor ? Oder sogar mächtiger als Harry ?" Fragte Ron nun wieder in seiner einfachen Art des Denkens.

„Himmel nein, Mr. Weasley. Beide sind, was ihre Stärke angeht nicht zu vergleichen. Denn wie wir es in den letzten Monaten gesehen haben, hat jeder von ihnen so seine Stärken und Schwächen."

„Welche ?", fragte Amelia dazwischen und Dumbledore lächelte.

„Nun das ist einfach zu beantworten, Ministerin. Harry ist der Kämpfer, er ist ein Warriormagus und kann es mühelos mit uns allen aufnehmen und nicht mal Chris könnte ihn stoppen. Was nun unseren blonden Freund angeht, so liegen seine Stärken darin, Begebenheiten schnell zu analysieren und mehrere Schritte im voraus zu planen. Außerdem hat er die Kraft, hinter Harry herzuräumen. Schließlich ist er ein Meister der Heilkunst."

„Ja aber wieso er hat Harry dann verflucht und ihm vorher nichts gesagt ? Ich könnte mir vorstellen, dass dies vieles vereinfacht hätte." Fragte nun Ginny, die sich vorstellen konnte, was ihr Liebster in Anbetracht des vermeintlichen Verrates, durchgemacht haben muss.

Das der Schwarzhaarige die ganzen Unterhaltungen leicht benebelt mitbekam, fiel bis dahin keinem auf, Umso überraschter waren sie, als sich Harry´s leise Stimme meldete und sagte, dass sie nur zum Teil recht hatte uns es ihm mehr weh getan habe, als die Flüche, die Voldemord auf ihn gelegt hat.

„Harry, du bist wach ?" Schrie Ginny auf und konnte nur kurz davor gestoppt werden, ich ihrem Freund an den Hals zu werfen.

„Ja", kam es mit schwacher Stimme und vielen fiel ein Stein vom Herzen, als sie das erste Lebenszeichen ihres Helden hörten.

„Wie geht es dir, mein Lieber ?", fragte nun Madame Pomfrey, als sie anfing den Schwarzhaarigen etwas genauer zu untersuchen.

„Es brennt alles fürchterlich", flüsterte Harry. „und ich glaube meine rechtes Schulterblatt hat was abbekommen."

Sofort wollte sich Poppy darum kümmern, doch Harry stoppte sie. Sein Blick ging an allen vorbei, ganz vorsichtig zu Chris hin. Dann erschrak Harry leicht und wandte sich an den Direktor.

„Albus, was ist geschehen ? Es ging alles so schnell, alles war verschwommen und das letzte an das ich mich erinnern kann, war Voldemord, wie er starb."

Albus Dumbledore sah seinen Freund und Schüler mit seinen sanften Augen an und sagte,

„Also Harry, so genau weiß ich es noch nicht. Wir kamen ja erst, als Voldemord unseren Freund schon unter seiner Kontrolle hatte, Und dann musst du verstehen, dass wir alle leicht unter Schock standen, als wir dachten Chris sei ein Verräter. Deshalb wäre es besser, du versuchtst uns zu erzählen, was wir nicht gesehen haben."

Harry nickte verstehend und wollte gerade anfangen, da unterbrach in der Direktor nochmals kurz und fragte den Schwarzhaarigen nach dem, was ihn am meisten interessierte. Nämlich was er gesehen oder gefühlt hat, als Chris den Fluch auf ihn sprach. Harry von der Frage etwas überrascht, versuchte sich zu konzentrieren und rief die Erinnerung, welche sich in sein Gedächtnis gebrannt hatte, wieder auf.

Dies schien für die hier anwesenden Personen Stunden zu dauern und manch einer warf dem Schwarzhaarigen besorgte Blicke zu, da er sich nicht mehr rührte. Harry allerdings befand sich in Gedanken wieder im Wald und alles lief wie ein Film vor seinen Augen ab. Er sah Chris vor sich stehen und Voldemord seine Befehle rufen. Dann kam ihm wieder die weiße Zauberstabspitz vor sein inneres Auge und wie sie anfing bläulich zu schimmern. Blau ? Harry´s Augen weiteten sich und er versuchte die Erinnerung noch mal zurückzuspulen. Doch auch beim nächsten Mal blieb es bei der Farbe und der Schwarzhaarige fuhr erschrocken hoch.

Sofort war Dumbledore an seiner Seite und sah ihn forschend an. Harry erzählte ihm von seiner Erinnerung und bemerkte, wie die leicht angespannten Augen des Direktors anfing erleichtert zu leuchten. Dumbledore hatte seine Bestätigung und teilte sie sofort der Ministern mit.

Amelia Bones verstand das Anliegen des Direktors nur langsam und auch in ihren Augen machte sich Erleichterung breit. Diese sollte aber sofort wieder wie eine Seifenblase zerplatzen, denn Chris bäumte seinen geschundenen, greisenhaften Körper erneut auf und dieses Mal schien sich ein weitaus größerer Teil seiner Lebenskraft verabschiedet zu haben.

Hermine, nun da die Anschuldingungen gegen ihren Freund entkräftigt waren, etwas ruhiger, schrie erneut auf und bettet danach ihren Kopf auf seine Brust. Somit bekam sie auch nur sehr dunkel mit, dass Poppy zu Dumbledore ging und ihm zuflüsterte, dass es wohl besser wäre, wenn man Chris Eltern ins Schloss hole.

Mit weiten Augen sah Hermine die Heilerin an und begann zu zittern. Bedeutete dies nun das Schlimmste ? Auch Harry stellte sich die Frage und Ginny ebenso. Der Rotschopf hatte aber noch eine andere Sache im Sinn, etwas eigentlich sehr egoistisches. Denn Ginny wurde es plötzlich schmerzhaft bewusst, dass wenn Chris starb, auch Harry bald seinen Verletzungen erliegen würde. Und so bedachte sie den Blonden mit einem Blick der zweierlei Sachen ausstrahlte, Bedauern und ... Angst.

„Aber wie soll ich die Beiden hier her bringen ?", fragte nun Dumbledore leicht niedergeschlagen. „Die Grenzen sind dicht und selbst für einen Portschlüssel bräuchte ich bei der Entfernung mindestens eine halbe Stunde und mehrere Flohanrufe. Letzteres dürfte aber nachdem sämtliche Magie das Schloss verlassen hat, schier unmöglich sein."

Hermines Augen wurden noch trauriger. Sollte es denn ihrem Freund, nun da schon dem Tode geweiht war, nicht einmal vergönnt sein, Abschied von seinen Eltern nehmen zu können ? Und während sich Hermine diese schmerzliche Frage stellte und sich wieder auf den Oberkörper ihres Freundes legte, spürte sie einen leichten Druck auf ihrer Brust. Hermine zuckte kurz zusammen, hielt sich ihre Brust und zog mit weiten Augen das Geschenk von Harry, welches er ihr im letzten September gegeben hatte, hervor. Es war ... das Auge der Elemente.

Ungläubig schaute sie auf den Kristall und plötzlich fiel ihr wieder ein, was Harry damals gesagt hatte. Sie solle, sei sie in größter Not, das Auge zerstören und es würde sich ein Elementarportal für sie öffnen. Und ohne weiter darüber nachzudenken, stand Hermine auf, ging zum Professor und überreichte ihm die Kette.

Der alte Zauberer sah den Lockenkopf überrascht an, doch als er verstand, richtete er seinen Zauberstab auf den Kristall und rief mit fester Stimme „reductio". Sofort zerfiel das Auge in vier unterschiedliche Lichtstrahlen und diese bildeten wenige Meter von Dumbledore ein Portal. Glücklicherweise hatte der Direktor daran gedacht wo er eigentlich hin wollte und so machte er sich schnellen Schrittes auf den Weg, um den Wels die schlechte Nachricht zu überbringen und sie nach Hogwarts zu holen.

Die ganze Reise dauerte nur wenige Minuten und so lange hielt auch das Portal. Als jedoch Chris Eltern den Krankensaal betraten, wurden sie Zeugen, wie sich ihr Sohn ein letztes Mal aufrichtete, laut „Hermine" rief und ohne weitere Lebenszeichen auf seinem Bett zusammenbrach...