So, und weiter geht's. Obwohl wir uns langsam dem Ende der Fic nähern.
Viel Spaß beim Lesen und sagt mir eure Meinung.
Allerdings sollte ich euch warnen. Zur Zeit hab ich eine Menge beruflichen Stress und daher habe ich das cap nur mäßig auf Fehler überprüft. Seht es mir nach.
Mr. Figgs
Kapitel 87
„Oh nein, Harry", riefen Ginny und Mrs. Weasley, sowie ein Großteil der Halle entsetzt. Aber nur die beiden Weasleyfrauen schien sich am schnellsten zu fangen und stürmten, ohne auf etwaige im Wege stehende Reporter zu achten, zum Podium vor. Auch Dumbledore schien für einen Moment geschockt zu sein, riss dann aber seinen Zauberstab hoch, um einerseits den möglicherweise immer noch gefährlichen Angreifer ausfindig zu machen. Und um zweitens die Menge, welche kurz vor einer Panik stand, zu beruhigen.
Chris kniete sich unterdes, in einer Engelsruhe, neben den bewusstlosen Gryffindor und begann dessen Puls, wohlgemerkt an der rechten Schulter, und seinen Herzschlag, kurz unter dem Schlüsselbein, zu fühlen. Dies rief vor allem bei Madame Pomfrey, als eine der erfahrendsten Heilerinnen, die ebenfalls zum Podium geeilt war, ein skeptisches Hochziehen ihrer Augenbraue vor. Chris bemerkte dies, grinste für den Bruchteil einer Sekunde und zwinkerte danach Poppy zu. Dann stand er wieder auf, drehte sich zu den sehr besorgt dreinblickenden Gästen der Veranstaltung um und lächelte erleichtert.
„Meine Damen und Herren, beruhigen sie sich, es ist alles in Ordnung. Lord Potter ist, so wie es scheint, nur ohnmächtig. Offenbar hat ihn die Ehre, die sie ihm erwiesen wurde, so sehr gerührt, dass er vergessen hat, dass er vor wenigen Tagen eine doch sehr kräftezehrende Operation überstanden hatte. Es tut mir leid, doch bis auf weiteres muss ich ihm jedwede Anstrengung, und sei es nur einzigstes Interview, untersagen. Er braucht dringend Ruhe und ich hoffe, nein ich verlange einfach, dass sie dafür Verständnis haben."
Damit wand er sich an Ginny und Dumbledore. Besonders der alte Zauberer funkelte den Blonden an. Als dieser sich danach schnurstracks mit Harry, Ginny und einer nicht weniger grinsenden Madame Pomfrey auf den Weg aus der Halle machte. Dabei hörten die Drei allerdings noch, wie der Direktor amüsiert, leise und für die anderen Gäste nicht zu verstehen sagte, „Slytherin, eindeutig Slytherin."
Im Krankensaal angekommen meinte Poppy dann mit ernstem Ton, dass sich die Balken der Decke unter den Worten von Chris sehr verdächtig gebogen haben. Chris grinste, doch dieses verging ihm sofort, als er Harry erweckte. Denn kaum war sein Freund wieder handlungsfähig, bekam der Blonde als Dank einen kleinen Stromschlag in den Allerwertesten gejagt.
„Du hättest mich wenigstes warnen können, Chris." Sagte Harry leicht gereizt und vorwurfsvoll. Doch dann bemerkte er, dass sein Freund ihm wirklich geholfen hatte, denn schon wieder baute sich Wut in ihm auf. Und im Vergleich zu vorher in der Großen Halle war dies nichts. Schließlich war er noch vor zwanzig Minuten wirklich kurz davor gewesen, den ersten Reporter einen Fluch auf den Hals zu hexen.
„Ach komm schon, Schatz", flüsterte Ginny und küsste Harry sanft auf den Mund, „Chris hat es gut gemein und ich fand es sehr überzeugend, wie er die Reporter für die nächste Zeit von dir ferngehalten hat."
Im nächsten Moment lachten die vier Zauberer, beim Gedanken an Chris völlig ernst abgehaltene Rede lauthals los. Dann aber erhob Poppy das Wort und meinte, dass sie es nun allerdings schade findet, dass sie die anderen Ankündigungen im Bezug auf Hogwarts, welche Albus noch machen wollte, verpassen würden. Daraufhin sahen die drei Jugendlichen die alte Hexe überrascht an.
In der Großen Halle hatte sich die Aufregung allmählich wieder gelegt und so konnte Professor Dumbledore erneut das Wort ergreifen. Der alte Zauberer stellte sich hinter das Podium und räusperte sich gut hörbar. Sofort verstummte jegliches Gespräch und die Augen waren auf ihn gerichtet.
„So. liebe Gäste, und viel wichtiger, liebe Schüler. Wie ich schon vor unserem kleinen Zwischenfall mit Lord Potter angekündigt habe, wollte ich noch einige kurze Bemerkungen zum weiteren Bestehen dieser alten und ehrwürdigen Schule hier, bekannt geben. Hauptsächlich wird dies unsere höheren Klassen betreffen, doch ich hoffe, dass wenn ich mit meinen Ausführungen fertig bin, die Schüler, welche es betrifft, es verstehen werden."
Ein Raunen ging durch den Saal und es kam nicht nur von den Schülern. Scheinbar war das nun Kommende auch für einige Erwachsene noch neu.
„Also, meine Freunde,... Hogwarts blickt auf eine lange Tradition und Geschichte zurück, was die Ausbildung junger Zauberer und Hexe betrifft. Die Absolventen dieser Schule werden überall im Land und auch, und hier bin ich ganz besonders stolz, im Ausland sehr hoch angesehen. Sei es durch ihr fundiertes Wissen, ihre speziellen praktischen Fähigkeiten oder ihre Reife."
Die Halle applaudierte dem alten Zauberer, denn dieses Lob hörte man gern. Der Direktor hob jedoch leicht die Hände, damit er fortfahren konnte.
„Aber durch die Bedrohung Lord Voldemords und den Vorbereitungen für diese, wie es Ministerin Bones nannte, historische Schlacht für unsere Freiheit und den Frieden, haben einige Lehrer, und ich schließe mich ihrer Meinung an, die Befürchtung, dass unsere Absolventen, die so maßgeblich mit in die Vorbereitungen involviert waren, einen Nachteil im späteren Leben haben könnten. Sei es durch nicht genügend Vorbereitungszeit für ihre Prüfungen, oder andere prägende Ereignisse.
Aus diesem Grund wird sich das kommende Schuljahr ein wenig anders gestalten. Denn wie ich es mit unserer Ministerin und den dafür verantwortlichen Abteilungen im Ministerium besprochen habe, finden dieses Schuljahr keine Abschlussprüfungen für unsere Siebenklässler statt. Sondern wir führen für diese jungen Hexen und Zauberer ein weiteres Jahr hier in Hogwarts ein."
Aufregung machte sich plötzlich in der Großen Halle breit, denn so etwas hatte es in der über tausendjährigen Geschichte der Schule niemals gegeben. Um den Tumult und zurecht fragenden Gesichter zu beruhigen, stand Amelia Bones auf und trat zu Albus Dumbledore ans Podium heran. Dort nickte sie dem alten Zauberer zu und übernahm.
„Liebe Schüler, werte Gäste, beruhigen sie sich bitte, damit ich es ihnen genauer erklären kann."
Es wurde wieder etwas ruhiger und Amelia atmete kurz durch.
„Ich weiß, dass dies ein wenig ungewöhnlich erscheint, doch es geht hier schließlich um unsere Kinder, unsere Zukunft. Außerdem sprechen wir hier auch gar nicht von einem ganzen Jahr, sondern vielmehr einem halben. Denn die Prüfungen, in ihrer altbekannten Form, werden etwa zwei Wochen vor Weihnachten abgehalten."
Eine gewisse Erleichterung machte sich unter den Schülern breit und einige schauten, wenn auch immer noch überrascht, gar nicht so böse über diese Entscheidung. Dann erklang die Stimme der Ministerin erneut und mit leicht positiv wirkender Stimmlage sagte sie.
„Und was unsere Siebenklässler angeht. So bedenkt doch bitte, dass mit dieser Lösung auch ein wenig mehr Spaß auf euch zukommt. Ihr seid schließlich nur einmal jung und das letzte Jahr hat viele dazu gezwungen, schneller erwachsen zu werden, als man es von Kindern verlangen sollte. Außerdem gibt es mit Sicherheit im nächsten Jahr eine Menge Spaß hier in Hogwarts und den wollt ihr doch nicht verpassen ?"
Was sie damit meinte, verreit die Ministerin jedoch nicht. Allerdings versprach sie auch, dass sollte ein Siebenklässler seine Prüfung wirklich schon jetzt ablegen wollen, sei es, weil er schon eine Ausbildungsstelle oder andere Pläne habe, so könne er jederzeit im Ministerium einen formlosen Antrag stellen und werde fair und gerecht behandelt.
Wenn man sich aber in der Großen Halle umblickte, so schien nicht wirklich jemand diesen Wunsch zu hegen. Vielmehr interessierte die Anwesenden, was die Ministerin wusste und nicht verraten wollte. Einzig Professor Mc Gonnagal oder auch Snape hatte da so eine Ahnung und beide sahen dies einerseits mit einem freudigem, in Snape´s Fall wohl eher entsetzten Auge.
Harry und seine Freunde bekamen von den Neuerungen für das nächste Schuljahr erst am Abend was mit, da Ron und die Familie Weasley sie besuchten. Und auch wenn der Schwarzhaarige ein wenig darüber überrascht war, so freute er sich dennoch. Hieß es doch endlich mal ein Jahr, wenn auch nur ein halbes, ohne die Bedrohung durch Lord Voldemord oder seine Todesser, hier in Hogwarts, zusammen mit seinen alten und auch neuen Freunden, zu verbringen. Außerdem stand da ja noch eine andere Sache an und dafür war das Schloss bestens geeignet. Zumal Harry wusste und eingesehen hatte, dass er sich ihm Bezug auf dieses Ereignis keine Hoffnung machen brauchte, dass er es in Stille über die Bühne bringen konnte. Dafür war die Zaubererwelt zu sehr auf ihn, den Jungen der lebt und Bezwinger des dunklen Lords, fixiert. Aber bis dahin, bis zu seiner Hochzeit, war es noch lang. Vorerst gab es dam den Sommer mit seinen Ferien, den Weasleys und... Ginny.
„ICH HASSE DICH... CHRISTOPH WELS, ICH HASSE DICH...".schrie eine schwitzende und schmerzvoll stöhnende Ginny Weasley.
„Ich weiß, Ginny, doch dass interessiert mich gerade nicht. Du musst dich dringendst beruhigen und langsamer atmen." Erwiderte Chris streng, jedoch mit einem Lächeln und strich dem Rotschopf sanft über ihre nackten, verkrampften Füße. Dann wand er sich an Poppy und die alte Heilerin, für die diese Art der medizinischen Betreuung nun wirklich schon einige Jahre zurück lag, tupfte Ginny sanft den Schweiß von der Stirn. Nie hätte sie gedacht, dass sie hier in Hogwarts jemals wieder eine Geburt mit durchführen müsste.
Kurz darauf schien die nächste Wehe einzusetzen und die Gryffindor griff voller Schmerz ins Laken. Dann bedachte sie Poppy mit einem bösen Blick und schrie erneut.
„Und dich hasse ich auch Poppy Pomfrey. Ich hasse euch alle... argh tut das weh... ich hasse alle Männer... und besonders hasse ich einen... Harry Potter... wo bist du. Oh ich hasse ihn, dafür... aaahhh... dass er mich allein gelassen hat.
Chris schmunzelnde Augen begannen blau zu leuchten und der Blonde versuchte so gut es ging, seiner Freundin die Geburt so leicht wie nur möglich zu machen. Dann, kurz bevor es fast geschafft war, drehte er sich zu Poppy um und sagte mit einem Lächeln.
„Weißt du Poppy, das hier wird eindeutig meine letzte Geburt für die nächste Zeit gewesen sein."
„Was ? Wie ? Und Hermine ? Ihr Termine ist in zwei Wochen ?" Fragte die alte Heilerin überrascht.
Daraufhin begann der Blonde zu grinsen und während er sich ein Handtuch nahm und weiter auf Ginny beruhigend einredete, sagte er an Poppy gewandt.
„Na dann hoffe ich doch, du hast schön aufgepasst mein liebes Poppylein. Oder glaubst du etwa, dass es mir als werdender, nichtsahnender Vater anders ergehen wird, als Neville, Ron oder Harry ? Dass hier gerade mit Ginny ist sozusagen mein Job, jedoch nicht MEIN eigenes Kind. "
Die alte Heilerin sah den Blonden ungläubig an und wurde erst durch das laute Schreien Ginny´s, gefolgt von denen eines Babys, Ginny´s Babys, wieder aus ihrer Starre gerissen.
„Sehr gut Ginny, du hast es geschafft." Rief Chris sichtlich erleichtert, wandte sich seiner Patientin zu, nahm das kleine, blutverschmierte, schreiende Etwas behutsam hoch und untersuchte es sorgfältig. Dann lächelte der Blonde und meinte, während er mit seinem Kopf hinter das Geburtsbett deutete, zu Poppy,
„So, und nun könnten wir unseren Helden wieder aufwecken. Er soll schließlich auch was tun, wenn er schon bei der Geburt dabei sein wollte. Es wird Zeit, die Nabelschnur zu durchtrennen."
Poppy, die sich gerade um eine schwer atmende und sichtlich erschöpft wirkende Ginny kümmerte, grinste nun ebenfalls und tat wie ihr geheißen. Sie ging um Ginny´s Bett herum und machte sich mit ihrem Zauberstab daran, den auf einer sicherheitshalber schon bereitgelegte Matratze liegenden Harry Potter, ins Reich der Wachen zurück zu holen. Selbiger zuckte, nach einem leisen „enervate" auch sofort hoch und sah sich etwas verwirrt im Raume um. Dann aber hörte der Schwarzhaarige wie das Baby lauthals auf sich aufmerksam machte und war blitzschnell auf den Beinen."
„Es ist da ? ES IST DA !", rief Harry erst ungläubig, dann überglücklich und schaute auf das kleine Geschöpf in den Händen seines Freundes.
„Ja, mein Held, es ist da." Flüsterte Ginny schwach und ihr Gesicht strahlte vor Glück und Liebe. Harry blickte mit strahlenden Augen zu ihr, beugte sich sanft vor und küsste seine erschöpfte Liebste zärtlich auf den Mund.
„Oh Ginny, ich liebe dich. Und ich liebe unser Baby. Es... es... es ist das Schönste, was ich je gesehen habe."
Dabei liefen dem jungen Vater plötzlich einige Freudentränen über die Wangen und er vertiefte seinen Kuss nochmals. Dann aber unterbrach Chris die Beiden und sagte,
„Herzlichen Glückwunsch Ginny und herzlichen Glückwunsch Harry, ihr habt einen hübschen, gesunden kleinen Sohn. Aber, wir sind noch nicht ganz fertig."
Harry schaute auf und blickte den Blonden verwirrt an. Kam da noch mehr ? Es hieß doch nur ein Kind ? Fragte sich der Schwarzhaarige. Chris meinte aber, dass es noch galt, Mutter und Kind zu trennen. Daraufhin sah Harry seinen Freund unsicher an und der Blonde meinte in seiner ruhigen Art, dass ein kleiner, gezielter Schneidefluch reichen dürft.
Im nächsten Moment wurde Harry immer nervöser und Furcht stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sollte er es tun ? Was, wenn er es nicht richtig machte ? Was, wenn er dem Baby, seinem Sohn, schaden zufügen würde ?
Chris schien die Zweifel in Harry´s Kopf regelrecht lesen zu können und nahm daher die rechte Hand seines Freundes. Er führte sie zur Nabelschnur und während Harry anfing an allen Fingern zu zittern, ermutigte ihn sein Freund zu nur einem, nein zwei kleinen Worten.
„Diffindio minimalis", sagte Harry ganz leise und konzentrierte sich darauf, ja nicht zu viel Energie in seine Worte zu legen. Und kaum hatten die selbigen seinen Mund verlassen, legte sich ein kleiner blauer Schimmer um die leicht blutverschmierte Nabelschnur und durchtrennte sie mit einem sauberen Schnitt.
Es war geschafft. Harry hatte es getan und er erholte sich aus der leichten Starre, in der er sich befand. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter und blickte im kurz darauf in die, von Tränen feucht gewordenen Augen, Madame Pomfrey´s.
„Herzlichen Glückwunsch, Mr. Potter."
„Danke", war das Einzigste, was der junge Magier im nächsten Moment noch heraus brachte. Sein Blick war allein auf das kleine Bündel weißes Laken gerichtet, das Poppy vorsichtig aus Chris Armen nahm. Es war sein Sohn, sein eigener Sohn, die Familie, die sich Harry so sehr seit langem wünschte.
Chris kümmerte sich nun noch schnell um Ginny. Dann nahm er Poppy den kleinen Würgel ab und legte ihn behutsam auf den Bauch der Rothaarigen. Schließlich sollte klein Adrian, wie der Potternachkomme von nun an hieß, sehr schnell eine Bindung zu seiner Mutter aufbauen.
Harry beobachtete die ganze Sache, hielt allerdings plötzlich etwas Abstand. „Ihn freue es zu sehen, wie Ginny´s Augen leuchteten", meinte Harry. Poppy jedoch, bemerkte die Zurückhaltung des Gryffindors. Und da sie dies auch bei den Geburten von Ron´s Tochter und Neville´s Zwillingen gesehen hatte, trat sie nun an Harry heran und schubste ihn leicht in Richtung Ginny´s Bett.
„Keine Angst Mr. Potter... ich meine Harry..., sie werden ihn schon nicht kaputt machen, wenn sie seine kleinen Fingerchen streicheln. Allein der Kopf sollte vorerst tabu sein, Ok ?"
Harry sah die alte Heilerin mit großen Augen an. Wie machte sie das ? Woher wusste sie, was er dachte ? Natürlich war es seine Sorge, dem Baby weh zu tun. Es war schließlich sooo klein, so winzig. Alles schien so zerbrechlich zu sein. Dann aber nahm Harry seinen Mut zusammen und führte vorsichtig seinen rechten Zeigefinger in Richtung der Hand seines Sohnes. Und kaum dass er sie berührte, überkam den Schwarzhaarigen eine erneute Welle des Glückes.
Diese wurde aber abrupt unterbrochen, als es an der Tür klopfte und ohne, dass irgendwer antworten konnte, stürmte jemand ins Zimmer. Es war... Hermine.
„Harry... Chris", rief der Lockenkopf aufgeregt und die beiden Angesprochenen drehen sich zu ihr.
„Hermine, was ist los ?"
„Oh Chris, es ist... Professor, wo bleiben sie ?" Hermine drehte sich noch mal zur Tür um und schien auf jemanden zu warten.
Dieser Jemand war Professor Dumbledore, welcher leicht unsicher hinter der Tür wartete und leise fragte, ob er denn überhaupt eintreten könne. Und kaum hatte er die Frage gestellt, bemerkte Hermine auch, wo sie hier hereingeplatzt war. Sie wurde rot und stockte in ihren Bewegungen.
„Es ist da ?", fragte sie überrascht und als sie Harry´s und Ginny´s glückliches Gesicht sah und im nächsten Moment sich auch das Baby lautstark bemerkbar machte, breitete sich auch auf ihrem Gesicht ein breites Lächeln aus.
„Jepp, es ist da Schatz. Schau dir klein Adrian ruhig etwas näher an." Antwortete Chris und winkte seine Freundin heran.
Madame Pomfrey war unterdes an Ginny herangetreten und hatte mit einer Decke, den noch unverhüllten Oberkörper des Mädchens bedeckt. Danach erlaubte sie ihrem Freund und Chef, das Zimmer zu betreten.
Kaum war dies geschehen, machten alle ein sehr überraschtes Geräusch. Denn Albus Dumbledore kam nicht allein, nein, er levitierte vor sich ein hell leuchtendes und von Flammen umgebenes Etwas... ein Ei.
„Ginny, es fing an, als du deine ersten Wehen hattest...", sagte Hermine völlig aufgeregt. „ Ich war in unserem Zimmer und wollte mich mit einem Buch ablenken, da brach plötzlich Feuer in deinem Bett aus. - Ich fürchte übrigens, du brauchst ein neues. - Und da ich es nicht besser wusste, was geschieht und so, habe ich den Direktor geholt."
Ginny, Chris und Harry starrten den braunen Lockenkopf mit großen Augen an. Dann wanderte der Blick des Blonden, zu den sich ständig farblich veränderten Flammen und als er plötzlich durch sie hindurchblicken konnte, erkannte er die Ursache, für die ganze Aufregung. Chris drehte sich zu Harry´s Freundin und sagte,
„Siehst du Ginny, ich habe es dir damals gesagt. Wenn es soweit ist, meldet sich das kleine Wesen schon."
Der Rotschopf wusste im nächsten Moment nicht so recht, was ihr Freund meinte. Ginny sah den Blonden fragend an und dieser schaute etwas unsicher zu Dumbledore. Dann aber schien er eine Entscheidung gefällt zu haben und wandte sich wieder an die frischgebackene Mutter.
„Weißt du Ginny, ich glaube, ich weiß, was wir tun müssen. Allerdings könnte dies vielleicht ein wenig peinlich für dich werden. Aber ich hätte den Direktor doch schon gern dabei."
Unsicher sahen jetzt nicht nur der Rotschopf und Harry den Blonden an. Nein, auch Dumbledore erschien ahnungslos zu sein, worauf der Medimagus hinaus wollte.
„Ich weiß zwar nicht, was du meinst, Chris, doch ich vertraue dem Direktor." Erwiderte Ginny zur Überraschung aller. Chris nickte daraufhin und zog vorsichtig die Decke, welche Madame Pomfrey gerade erst über Ginny´s nackte Brust gelegt hatte, wieder weg. Die Reaktionen darauf waren ganz unterschiedlich. Poppy und Hermine sogen scharf die Luft ein, Harry starrte fassungslos geradeaus und Ginny und der Direktor wurden beide leicht rot. Wobei der alte Zauberer Glück hatte, dass sein Bart einen Großteil der Röte schluckte.
Schließlich fiel der Blick aller auf den Blonden und Chris begann seine Vermutung auszutesten. Er legte als erstes den kleinen Adrian auf Ginny´s nackte Brust. Das Baby reagierte instinktiv und suchte nach den Brustwarzen. Dann wandte sich Chris an den Direktor und übernahm dessen Schwebezauber. Langsam und behutsam führte er das brennende Ei in Richtung Ginny´s Körper und siehe da, je näher er kam, desto kleiner wurden die Flammen.
Schließlich erloschen sie gänzlich und nur das Phönixei, jetzt in einem leuchtenden Gold, war noch sichtbar. Chris hob den Schwebezauber vorsichtig auf und platzierte das Ei auf dem Bauch des Mädchens. Von da an geschah alles wie in einem Märchen. Kaum hatte das Ei die warme, weiche Haut berührt, begann das darin befindliche Küken, der noch ungeborene Phönix, sich aus der schützenden Hülle zu arbeiten. Das ganze dauerte mehrere Minuten und schließlich brach das Ei in zwei Hälften. Was danach folgte, war der bisher schönste Gesang eines Phönix, den die hier anwesenden Zauberer jemals gehört hatte. Alle waren gebannt und starrten auf den kleinen, rotgoldenen und immer noch leicht nassen Vogel. Einzig Chris schien nicht ganz so gefangen zu sein und nahm die beiden Eierschalenhälften, bevor sich der Phönix an deren scharfen Kanten schneiden konnte.
Nun, eben dieser kleine Vogel allerdings, schaute sich fragend und für einen Zuschauenden, etwas unbeholfen wirkend, im Raume um. Dann schien er sein Ziel gefunden zu haben und bewegte sich auf den kleinen Potterspross zu. Ginny und vor allem Harry, sahen dies mit gemischten Gefühlen. Was hatte der Vogel vor ?
Bevor die Beiden sich aber weiter den Kopf zerbrechen konnten, schrie klein Adrian auf. Der Phönix hatte ihn kurzerhand gezwickt und ein kleine Wunde blutete am rechten Oberarm des Babys. Sofort wollte Harry den Vogel, auch wenn es ein Phönixbaby war, wegscheuchen, doch zu seiner Überraschung hielt ihn Chris davon ab.
„Warte Harry..."
„Warten ? Worauf ?" Fragte der Schwarzhaarige ungläubig und voller Sorge um seinen gerade geborenen und lauthals schreienden Sohn.
„Darauf", grinste der Blonde plötzlich und deutete auf Ginny´s Bauch.
Harry klappte der Mund auf, denn er sah, wie der eben geschlüpfte Phönix seinen Kopf über die Wunde legte und einige Tränen darauf tropften. Kaum war die Haut mit der Flüssigkeit in Berührung gekommen, veränderte sie sich. Allerdings nicht so, wie es Harry gedacht hätte.
Denn zusätzlich dazu, dass sich die Wunde schloss, bildete sich eine Tätowierung. Sie hatte die Form eines Phönix mit ausgebreiteten Schwingen. Auch hörte der Kleine im nächsten Moment auf zu schreien und es schien so, als lächele er den Vogel an,
„Professor ? Was... was ist geschehen ?" Fragte Harry seinen Mentor mit ungläubiger Stimme. Dumbledore selbst schien aber ebenfalls noch in einer Art Starre der Faszination zu stecken und Harry musste ihn noch ganze zweimal ansprechen. Dann aber kam wieder Leben in das Gesicht des alten Zauberers und eine Träne kullerte über seine Wange und verfing sich im langen, weißen Bart.
„Er hat sich gebunden... richtig wahrhaftig gebunden."
„Du was bedeutet das, Professor ?" Fragte nun Ginny, die sich sanft um ihren Sohn kümmerte und ihn zum ersten Mal stillte.
„Es bedeutet, Ms. Weasley, oh..." Dumbledore brach mitten im Satz ab und drehte, in Anbetracht des Anblickes, verlegen seinen Kopf weg. Dadurch bekam er auch nicht das Grinsen der anderen mit und während er an die gegenüberliegende Wand schaute, fuhr fort.
„Es bedeutet, das der Kleine ein wirklich reines Herz haben muss und er nie allein sein wird. Denn der Phönix wird ihn immer begleiten, so lange er lebt."
„Also, wie bei ihnen und Fawks", unterbrach Harry den Direktor.
„Ja und nein, Harry. Fawks lebt zwar bei mir und ist mein Freund, doch dies beruht eher auf Vertrauen und der Tatsache, dass ich ihm das Leben gerettet habe und umgekehrt. Dieser kleine Phönix hier hat sich aber nicht nur im Geiste, sondern auch im Blute mit deinem Sohn gebunden. Sie werden mehr als nur Freunde sein, er ist sozusagen sein Vertrauter. Und außerdem glaube ich noch etwas zu wissen, etwas, dass mit Sicherheit Minerva sehr erfreuen wird."
Dabei lächelte der Direktor geheimnisvoll. Harry´s Kopf begann zu arbeiten und plötzlich brach es aus ihm heraus.
„Sie meinen... glauben sie wirklich ?"
„Ja Harry, das glaube ich. Doch sollten wir es vorerst ruhen lassen. Wenn die Zeit reif ist und der kleine Adrian in die Pubertät kommt, wird sich zeigen, ob ich recht habe. Bis dahin, sollte er seine Kindheit genießen. Und ich denke, dass wird er auch. Bei den Eltern und vor allem Großeltern."
Kaum war das Thema auf Ginny´s Eltern gelenkt, meldete sich Hermine zu Wort.
„Ach, wo wir gerade dabei sind, Harry. Ihr solltet vielleicht ein kleines Dankeschön für Luna und Ron beschaffen."
„Wofür das denn, Hermine ?", warf Harry überrascht ein, „Nicht dass es mich stören würde. Aber den Grund sollten wir doch schon kennen, oder ?" Und beide. sowohl Harry als auch Ginny blickten leicht verwirrt.
„Ganz einfach, ihr Zwei", lächelte der Lockenkopf, „als wir eben auf dem Weg hier her waren, wurde das mächtige Tor zum Schloss mit voller Gewalt aufgestoßen und ein rothaariges und total hysterischen Etwas kam herein gestürmt. Dieses Etwas bahnte sich danach seinen Weg nach oben, in Richtung Krankenflügel, und glaubt mir, wenn ich sage, ich habe noch nie gesehen, dass Professor Snape so schnell aufgab und die Beine unter die Arme genommen hat..."
„Mum", flüsterte Ginny hinter ihrer Hand und vor allem Harry musste bei der letzten Bemerkung seiner besten Freundin schmunzeln.
„Richtig Ginny, deine Mum. Und die Tatsache, dass du klein Adrian in aller Ruhe und ohne ihr besorgtes Eingreifen auf die Welt bringen konntest, verdankst du Luna. Denn kaum erkannte unsere Freundin, was los war, stellte sie sich Molly todesmutig in den Weg und bombardierte sie mit allerlei banalen Fragen zu ihrem Baby. Wann ist die rechte Zeit zum Stillen ? Was muss man beim Wickeln beachten ? Du weißt schon was ich meine..."
„Und das hat gewirkt ?" Fragte Ginny ungläubig auf Hermines Erzählung hin.
„Scheinbar. Denn Molly schaltete sofort einen Gang zurück und es brach wie ein Wasserfall aus ihr heraus. Sie hat nicht mal gemerkt, dass die kleine Sara Lynn auf Luna´s Arm friedlich schlummerte und alles mit ihrer Windel in Ordnung war."
Dann wandte sich Hermine an ihren Liebsten und sagte,
„Ach, und Ron hat sich übrigens seines Vaters angenommen. Sie sitzen jetzt beide zusammen im Gryffindorturm und stoßen freiweg auf den Kleinen, mit DEINEM Bourbon, an."
Daraufhin grinste Chris nur und meinte, dass er eh welchen besorgen muss. Alle am Bett lachten laut auf und schauten dann wieder auf das kleine, die zwei kleinen Geschöpfe vor sich.
Zehn Minuten später hieß es dann für alle die nicht gerade entbunden hatten, den Raum zu verlassen. Ginny musste jetzt wirklich eine Weile ruhen und Harry hatte die Aufgabe bekommen seinen zukünftigen Schwiegereltern die Nachricht von ihrem Enkel zu überbringen. Der Schwarzhaarige küsste Ginny noch mal sanft auf die Stirn, streichelte vorsichtig Adrians kleine Hand und verließ danach mit Chris, Hermine und dem Direktor den Krankensaal.
Auf dem Weg zu Molly und Arthur schwirrten eine Menge Gedanken durch Harry´s Kopf. Was würde er alles erleben ? Wird er ein guter Vater sein ? All diese Fragen beschäftigten den Schwarzhaarigen und so merkte er gar nicht, wie schnell er den Weg bis zum Gryffindorturm überwunden hatte. Allein die Ruhe im Schloss schien den Weg kürzer zum machen, als er eigentlich sein. Denn es waren Ferien und keine einzigster Schüler war in den Gängen anzutreffen. Und wären Harry und Ginny nicht gerade hier gewesen, um sich mit Hermine und Chris zu treffen, - Es gab da ja eine Menge für das nächsten Schuljahr, oder vielmehr eines der in ihm liegenden Ereignisse, zu besprechen, - dann wäre der Kleine mit Sicherheit im Fuchsbau auf die Welt gekommen. So nun war der kleine Adrian das zweite Kind, das in den Hallen der Schule das Licht der Welt erblickt hat. Denn Rons Tochter war ebenfalls hier im Krankenflügel geboren worden.
Vorsichtig trat Harry durch das Portrait der fetten Dame und blickte sich suchend im Gemeinschaftsraum der Gryffindors um. Schnell erkannte der Schwarzhaarige, dass er schon sehnsüchtigst erwartet wurde. Obwohl es den beiden Weasleymännern keinesfalls langweilig zu seien schien. Denn Ron und Arthur hoben gerade ein weiteres Glas in Richtung Mund. Und die Tatsache, dass beide ein breites Grinsen im Gesicht hatten, zeigte Harry, dass es nicht das erste war.
Ginny´s Mutter hingegen kniete vor einem Sofa und war damit beschäftig Luna zu zeigen, wie man ein Baby richtig wickelte. Als sie jedoch ihren Fast-Sohn sah, sprang sie aufgeregt hoch und kam zu Harry herüber. Schnell trat der Gryffindor die Flucht nach vorne an und beschwor ein Tablett mit Gläsern und einer Flasche Champagner. Und bevor Molly ihn löchern konnte, sagte Harry voller Stolz und Freude,
„Molly, Arthur, ihr habt einen wunderschönen und gesunden Enkel."
„Oh Harry", brach es aus Ginny´s Mum heraus, eine Träne der Freude lief ihr übers Gesicht und sie drückte den Schwarzhaarigen so fest es ging. Dann gratulierte auch Mr. Weasley, gefolgt von Ron und Luna. Letzterer flüsterte Harry dann auch noch ein „Danke" ins Ohr und beide lächelten sich gegenseitig an. Bei Ron wiederum hätte das Wort sich nichts gebracht, denn seine Augen glänzten vom Whisky. Ihn umarmte Harry nur und klopfte seinem Freund auf die Schulter.
„Ich muss sie sehen", sagte Mrs. Weasley, doch Harry, von ihren Worten hochgeschreckt, schüttelte den Kopf.
„Später, sie schlafen gerade. Die Geburt war doch für beide sehr anstrengend gewesen."
„Echt ?", fragte Ron ungläubig. Worauf Harry grinste und meinte, „Ja, habe ich mir jedenfalls sagen lassen."
„Sagen ? Wieso da.."
Weiter kam Ron mit seiner Frage nicht, denn im Gesicht des Rotschopfes breitete sich zuerst Erkenntnis und dann ein Grinsen aus.
„Du auch ?"
„Jepp, kurz nachdem deine Schwester den ersten lauten Schrei ausgestoßen hat."
Im nächsten Moment lachten alle im Raum lauthals los und Mr. Weasley meinte, dass wohl alle Männer gleich seien. Beim Kindermachen dicke da und beim Kinderkriegen, die ersten auf der Matte.
Mehrere Stunden später jedoch, war es dann soweit und sie durften Ginny und das Baby besuchen. Harry hatte ihnen auch die Geschichte mit dem Phönix erzählt, und so war die Neugier auf den Kleinen immens. Als die Weasleys, und ich zähle Luna jetzt mal mit dazu, dann schließlich im Kreise um das Bett von Ginny herum standen, da fühlte Harry ein weiteres Mal in seinem Leben, was es heißt, eine Familie zu haben.
Nun fehlte also nur noch Hermine. Sie war schließlich die letzte ihrer Gruppe, der das Wunder, oder vielmehr der Schmerz einer Geburt bevorstand. Der Lockenkopf sah dem Ereignis jedoch mit gelassenen Gemüt entgegen. Zumal eine Last, in Form eines Briefes, von ihren Schulter genommen worden war. Dieser Brief kam drei Tage nach der Geburt von Adrian mit Jupiter, Vicky´s Falken, und er berichtete vom reibungslosen Auf-die-Welt-Kommen einer gewissen Agneta Sofia Granger, Hermines neugeborener kleinen Schwester.
Scheinbar war diese Nachricht so erfreulich für den Lockenkopf gewesen, dass er beschlossen hatte, nicht mehr länger zu warten. Denn keine drei Tage später kam auch ihr Sohn zur Welt.
Die Geburt verlief ruhig, wie bei den anderen auch, allerdings geschah auch genau das, was Chris schon angekündigt hatte. Poppy leitete alles und der Blonde ging zu Boden. Als er aber eine Stunde später seinen Sohn in den Armen hielt, da sah Harry schon von der Tür zum Krankensaal aus, dass sein blonder Freund, die ganze Welt umarmen wollte. So glücklich war er. Aber das waren sie ja alle, die jungen Väter. In der zweiten Nacht, nach der Geburt geschah es dann allerdings. Dunkle Schatten durchzuckten den Himmel um Hogwarts und laute Schreie durchhallten die sonst so friedlich daliegenden Ländereien. Hermine sah besorgt zu Chris auf und hielt den kleinen Nicolas Alexander fest ihn ihren Armen. Chris zog vorsorglich seinen Zauberstab, doch schon im nächsten Moment war im Nebenzimmer ein gewaltiger Knall zu hören und Holz zerbarst...
