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8. Eine "schlechte" Idee ?

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Carissa lehnte sich mit dem gesamten Gewicht ihres Körpers gegen die Schlafzimmertür. Mühsam versuchte sie ihren heftig gehenden Atem zu beruhigen, was ihr nicht gelingen wollte. Sie fuhr sich durchs Haar, das sich augenblicklich aus dem Knoten löste, und fragte sich, was nur in sie gefahren war, sich auf ein solches Vorhaben eingelassen zu haben. Gerade erst war sie den gierigen Blicken der Rowdies entkommen, die sie im Pub vernaschen wollten, und dann, nur wenige Stunden später, erklärte sie sich dazu bereit, womöglich noch nackt vor fremden Männern und vor Sirius zu tanzen.

"Carissa, was hast du dir dabei nur gedacht?", murmelte sie leise.

" Natürlich gar nichts!", beantwortete sie sich ihre Frage selbst.

"Hast du keinen Verstand, den du benutzen kannst?", schimpfte sie weiter, machte eine Pause und stöhnte.

"Offensichtlich nicht, sonst wäre ich jetzt nicht in dieser misslichen Lage!"

Carissa schüttelte den Kopf und stieß sich von der Tür ab. Als sie das Klappen der Badezimmertür vernahm, warf sie einen Blick durch das Schlüsselloch und sah Sirius energisch in das Wohnzimmer gehen. Er hatte eine dieser legeren Hosen an – entgegen der vorherschenden Mode –, die er früher schon zu tragen pflegte, nur dass die Rückansicht im Vergleich zu damals wesentlich spektakulärer war und Carissa schlucken ließ. Puhh war das ein Anblick. Motorradfahren schien doch gut für die Gesäßmuskulatur zu sein oder Sirius trainierte heimlich. Carissa richtete sich auf und sah sich lustlos im Schlafzimmer um. Das Bett war gigantisch im Vergleich zu den Schlafstätten, auf denen sie ihre Nächte hatte verbringen müssen.

Weinrote Bettwäsche auf dunklen Laken aus schmeichelndem Satin stachen ihr ins Auge. Der einzige Luxus, den das Zimmer scheinbar zu bieten hatte. Doch Carissa sollte sich irren. Sie ging einen Schritt weiter und ihre bloßen Füße stießen auf eine fellige, weiche Bettumrandung. Carissa staunte und stellte sich auf das Fell. Die weichen Haare kitzelten sie an den Fußsohlen. In der Nähe des Fensters stand eine leere Staffelei und auf einem Tischchen davor befanden sich Maluntensilien. Irritiert wandte Carissa ihren Blick ab.

Seit wann malte Sirius? Als sie noch für seine Eltern gearbeitet hatte, hatte sie ihn niemals einen Pinsel in die Hand nehmen sehen.

Carissa richtete ihre Aufmerksamkeit auf dieses phänomenale Bett und testete mit der Hand die Weichheit der Matratze. Sie fühlte sich gut an. Für einen Moment überlegte sie, ob sie sich der feuchten Kleidung entledigen sollte und einfach unter die verlockenden Laken schlüpfen sollte, doch dann hörte sie den Aufschrei aus dem Wohnzimmer.

"Und dann lässt du sie aus der Torte springen?"

Ihre Augen weiteten sich und sie fuhr sich mit der Hand an den Hals. Was wussten Sirius' Freunde? Was hatte er ihnen erzählt? Wussten sie etwa, aus welcher Situation er sie gerettet hatte? Sie kniff die Augen zusammen und überlegte. Die Zeit, die die drei alleine miteinander verbracht hatten, bevor sie mit dem Handtuch für Sirius auf den Flur erschienen war, war zu kurz gewesen, um sich darüber auszutauschen. Also musste Sirius ihnen etwas in der Vergangenheit erzählt haben.

Meine Vergangenheit! Sie schloss die Augen und schluckte. Wie hatte er nur von ihrer Erniedrigung im Hause Black berichten können?, schoss ihr durch den Kopf, denn über etwas anderes hätte er nichts sagen können. Oder wusste sie davon, dass sie ihn entjungfert hatte?

Ein Entschluss reifte langsam in ihr. Sie würde ihm schon zeigen, dass sie sehr wohl dazu in der Lage war, zu tun, was sie sich vorgenommen hatte. Er würde dafür büßen, dass er sie unterschätzt und auch noch über sie geredet hatte. Mit mehr Entschlusskraft, als sie sich angesichts der unabänderlichen Tatsache, nunmehr eine Tortenfüllung zu sein, zugetraut hatte, schritt sie zur Schrankwand und riss die Türen auf. Sie wusste genau, wonach sie suchte und fand es.

Noch während sie sich aus dem T-Shirt schälte, den feuchten BH abstreifte und den Slip notgedrungenermaßen folgen ließ, versetzten sie ihre Gedanken in Rage. Sie hatte geglaubt, er hätte sich gefreut, sie wiederzusehen und sie hatte sich eingebildet, einen Hauch von Gefühl in seinen Augen wahrzunehmen, doch er hatte sie wie eine Trophäe vorgeführt.

Dass das im Wesentlichen nicht so ganz der Wahrheit entsprach, ignorierte sie, schließlich fühlte sie sich verletzt. Der einzige Grund für ihre Wut war, dass er überhaupt über sie geredet hatte. Das genügte, um ihn diesem Augenblick zu hassen. Sie fühlte sich enttäuscht.

"Na warte Blacky!", zischte sie.

Sie langte nach einem der schwarzen Seidenhemden, die in Sirius' Schrank hingen und streifte es über. Als es zugeknöpft war, saß es genauso wie sie erwartet hatte. Es flatterte um ihren Körper und bedeckte knapp ihr Gesäß, sie durfte sich weder bücken noch hastige Bewegungen machen, es sei denn, sie legte es darauf an, ihren Slip blitzen zu lassen. Carissa schluckte. Das Höschen lag feucht vom Badewasser auf dem Bett, wohin sie es geworfen hatte. Das Für und Wider abwägend, nahm sie ihn doch wieder an sich und streifte sich das klamme Ding über. Schließlich wusste sie noch, was Schamgefühl war. Zudem wollte sie Sirius' Freunde nun auch wieder nicht zu sehr reizen. Natürlich würde sie alles ganz unabsichtlich machen. Beugte sie sich vor, so lagen im Schatten des Hemdes verborgen ihre Brüste, doch für einen aufmerksamen Beobachter würden die Schatten nicht wirklich etwas verbergen, sondern im Gegenteil lockender sein als nackte Tatsachen. Das hatte sie gelernt. Weniger Haut war manchmal mehr als gänzliche Blöße; die Fantasie der Männer tat das Übrige. Die Seide fühlte sich himmlisch an und hatte den herrlichen Nebeneffekt, dass Carissas Knopsen durch die sanfte Reibung des Stoffes auf ihrer Haut hart wurden.

Sie würde Sirius vor den Augen seiner Freunde verführen, ihn zum Äußersten treiben, an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Zufrieden lächelte sie, strich sich durchs Haar, leckte sich die Lippen, so dass sie glänzten und biss ein wenig hinein, um sie noch röter zu machen. Nicht dass es notwendig gewesen wäre. Von Sirius' Küsse sie bereits leicht geschwollen. Ja, die Küsse waren nicht zu leugnen.

"Ich kriege dich, mein Schatz, und dann wollen wir mal sehen, ob du hältst, was du deinen Freunden vorgegaukelt hast."

Er wollte der Macho sein? Bitte, aber sie wüde die Spielregeln bestimmen. Sie eilte zur Tür und glitt hinaus. Mit wiegenden Hüften kam sie auf die jungen Männer zu, griff sich Peters halbvolles Glas – die Herren waren mittleweile vom Kaffee zu eben jenen obligatorischen härteren Sachen übergegangen – , ohne diesen näher zu beachten und ging mit leicht gesenkten Lidern auf einen sichtbar paralysierten Sirius zu, der noch kurz zuvor in ein heftiges Streitgespräch mit dem größeren seiner beiden Freunde vertieft gewesen war. Worum es dabei gegangen war, war Carissa egal.

"Hallo, Sirius!", hauchte sie und nahm lasziv hinter ihm auf dem Sofa Platz. Schlug ein Bein unter das andere und quittierte seinen glasigen Blick mit süffisantem Lächeln.

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"Sirius kannst du mir mal sagen, was für ein Spiel du da treibst? Du kannst sie am Abend doch nicht vor dem Haufen gröhlender Zauberer auftreten lassen, den wir zu James' Junggesellenabschied eingeladen haben."

"Na hör mal, Lupin, wie sprichst du über unsere Freunde!", empörte sich Peter, kippte den Kaffee hinunter und schnappte sich ein Glas mit Whisky.

"Ich rede hauptsächlich von dir. Dir läuft ja der Sabber noch immer den Mundwinkel hinunter", konterte Remus und registierte belustigt, dass Peter sich mit dem Handrücken über den Mund fuhr.

"Und ist dein Blick etwa nicht glasig geworden?", stichelte Peter. Remus errötete, erwiderte aber ungeniert: "Sirius hatte überzeugende Argumente. Ich möchte mal sehen, wie du reagierst, wenn dein Exlover sich in voller Pracht der Öffentlichkeit präsentiert."

Das brachte Peter zum Schweigen. Er wollte gar nichts über die gemeinsame Vergangenheit der beiden wissen. Sirius versteckte sein Grinsen hinter der Hand und schwieg lieber.

"Also Black, wieso lässt du zu, dass sie das tut!", giftete Remus weiter und stämmt die Hände in die Seiten.

Sirius reagierte empört.

"Achja? Ich lasse es zu? Halt du sie doch davon ab! Bitte, versuch es! Die Frau ist ein Sturkopf ohne gleichen!", fauchte Sirius und blickte den etwas größeren Remus fest in die Augen. Remus schüttelte den Kopf.

"Das hat mit Sturheit nichts zu tun, und wenn es das hätte, dann nur mit deiner eigenen! Warum sagst du ihr nicht, dass du sie nicht willst", argumentierte Remus und versuchte sich seinen Zorn über Sirius' Unfähigkeit zu begreifen nicht anmerken zu lassen.

Sirius lachte bitter auf. Er balancierte sein Glas zwischen vier Fingern und deutete mit dem Zeigefinger zur Tür. "Du willst wirklich, dass ich ihr sage, dass ich sie nicht will? Ich dachte du wärst mein Freund und nicht... mein Henker!"

Remus grinste und revidierte sich: "Du weißt, was ich meine. Dass du sie sooo willst, das weiß ich auch. Das war nicht zu übersehen. Ich meine, sag ihr, dass du sie nicht in der Torte willst. Das willst du doch nicht, oder?"

Der ehemalige Geliebter musterte Sirius kritisch. Als jener die Lider senkte, sich räusperte und nicht dazu in der Lage war, dem diesem in die Augen zu sehen, stöhnte er auf.

"Beim Merlin, du scheinst nur aus Hormonen zu bestehen!", zischte Remus und verdrehte theatralisch die Augen. "Dann macht das, wenn ihr alleine seid! Wir werden nachher mit fünfzehn Zauberern und einem zu groß geratenen Wildhüter unten im Lokal an der Ecke sein. Glaubst du, dass du das durchhältst? Sie sooo zu sehen und uns dabei zu beobachten, wie wir auf ihre Reize reagieren?"

Sirius zuckte trotzig die Schultern und hatte schon eine böse Entgegnung auf den Lippen, als Remus ihm einen Hand auf den Oberarm legte. Lupin ignorierte sowohl Peters sensationslüsternen Blick als auch das leichte Prickeln, dass der Hautkontakt in ihm auslöste. Eindringlich wisperte er: "Tatze, willst du wirklich, dass wir sehen, wie die Liebe deines Lebens für einen anderen strippt?"

Sirius schüttelte verärgert die Hand seines Freundes ab. "Sie ist garantiert nicht die Liebe meines Lebens." Die heiratet morgen, setzte er in Gedanken hinzu. "Ich brauche deine Ratschläge nicht. Sie wollte mir helfen, bitte, dann soll sie doch. Wenn sie begafft und bestaunt werden will, dann habe ich doch kein Problem damit, sie bedeutet mir nichts mehr!", gab er bissig zurück und wich Remus' teils skeptisch teils amüsiertem Gesichtsausdruck aus. Black wollte sich gerade einen Schluck genehmigen, als die Person, von der die Rede war, aus dem Schlafzimmer auftauchte.

Sirius vergaß zu atmen. Er blickte auf ihre schlanken Fesseln, die schönen, langen Beine, das Hemd, das ihre Schenkel umschmeichelte und in leichten Falten über ihre Brust strich und schloss die Augen. Er schluckte hart. Er ahnte fast, was sie nun vorhatte. Er fühlte sich, als trüge er eine zu enggebundene Krawatte.

Als sie Peter, dem der Speichel tatsächlich noch immer – oder doch schon wieder? – die Mundwinkel hinunterlief, das Glas aus der Hand nahm, Remus anlächelte und ihm einen – man konnte es nur einladenden Schlafzimmerblick nennen – zuwarf, blinzelte Sirius mehrmals.

Seine Ahnung verwandelte sich in Unverständnis. Wieso warf sie Remus einen Schlafzimmerblick zu, wo er doch der Ansicht war, sie würde ihn verführen wollen? Was hatte dies Frauenzimmer jetzt wieder vor? Er wusste nichts mehr. Als sie ein verführerisches "Hallo Sirius" hauchte, ohne ihn anzublicken, und hinter ihm Platz nahm, musste er erneut die Augen schließen und bis zehn zählen, auf Italienisch, um Ruhe zu bewahren. Erst danach hatte er sich gut genug unter Kontrolle, um sie, wie er hoffte, neutral ansehen zu können. Doch Sirius beginn den Fehler und warf zuerst einen Blick auf Remus, der die junge Frau amüsiert betrachtete. Beide nunmehr im Blickfeld fühlte er sich unbehaglich, als er sich bewusst wurde, dass sein Freund, sein auf Männer stehender Freund, sein Exlover, offenbar von dieser Dame angetan war.

"Sie sind wirklich die Tänzerin, die Sirius für den Junggesellenabschied unseres Freundes engagiert hat?", hörte er Moony vergnügt fragen.

Carissa schenkte ihm ein reizendes Lächeln und begann ungeniert mit ihm zu flirten. Sirius' fühlte, wie seine Kinnmuskeln zuckten. Sie war ihm offenbar auch nicht gerade abgeneigt. Wie Sirius feststellen musste, ging das Muskelzucken mit einem Anfall unerklärlicher unsinniger Eifersucht einher.

"Nein!", fauchte er ihr zuvorkommend. "Sie ist eine Freundin damit basta!"

"Wie, verstehe ich das richtig, dass du eine Freundin aus der Torte springen lassen willst? Also mein Lieber, das tut man Freunden doch nicht an!" Remus fühlte sich wohl in seiner Rolle.

"Ich meine, sie ist nicht engagiert worden! Ich habe sie nicht eingestellt!"

Remus prustete beinahe den Schnaps aus, den er gerade in den Mund genommen hatte. Mittlerweile saß er auf dem niedrigen Tisch und amüsierte sich königlich, als Carissa Sirius einen unschuldig verdatterten Blick zuwarf und meinte: "Ach, ich bin nicht engagiert? Willst du mir eine Lüge unterstellen oder willst du mir damit zu verstehen geben, dass ich aus diesem Ding da" – sie deutete auf die Torte – "gratis klettern soll, Blacky?"

In diesem Augenblick begann Peter schallend zu lachen. "Blacky? Sie nennt dich Blacky? Dich? Sirius Black? Spross einer angesehenen Schwarzmagierfamilie? Dich? Dem ganz Gryffindor..." Peter verschluckte vor Lachen den Rest des Satzen und kriegte sich kaum noch ein.

"Ein Missverständnis!", brummte Sirius und setzte sich zu Carissa auf Sofa. Er änderte die Taktik, wenn man ihn offenbar absichtlich missverstehen wollte, dann musste er eben deutlicher werden. Er langte nach Carissas Knie und tätschelte es sanft.

"Du glaubst doch nicht, dass ich dich aus diesem Pappdingens hüpfen lassen mit nichts an als einer Zofenuniform!" Er biss sich auf die Lippen. Er hatte Carissa nichts von einem Zofenkostüm gesagt.

"Ohhh also eine Zofenuniform. Wieso nicht? Die bin ich doch eh gewohnt. Früher mochtest du es doch, wenn ich darin herumgestöckelt bin", gab sie unterwürfig zurück und kuschelte sich an seine Brust. Remus verbarg mühsam ein Kichern hinter dem Glasrand, ihm gefiel diese Vorstellung außerordentlich.

"Vor wenigen Stunden noch hast du dich an meinem kurzen Rock gar nicht satt sehen können. Ich habe doch deine Blicke gespürt, wie sie mich verfolgten", säuselte sie und registierte begeistert, dass Sirius die Sitzpostion wechselte und nach ihr greifen wollte. Bestimmt entzog sie ihrem Gastgeber das Knie und auch sich selbst. Sie erhob sich, beugte sich vor und stellte das Glas neben Remus auf den Tisch. Überlegen lächelte sie, als Sirius hörbar nach Luft schnappte. Was konnte sie dafür, dass das Hemd, nun ja, eben nicht alles verdeckte?

"Achja? ... Aber du bist es nicht gewöhnt, sie auch.. auszuziehen!", konterte Sirius in merkwürdig hoher Tonlage. Dabei war er stolz auf sein Argument und zog triumphierend eine Augenbraue nach oben.

Carissa lachte und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie drehte sich Sirius direkt zu und meinte belehrend: "Und wie soll ich mich deiner Ansicht nach umgezogen haben, wenn ich es angeblich nicht gewöhnt sei, mich dieser... Uniform, wie du sie nennst, zu entledigen?"

Seine Kinnlade klappte nach unten, Remus unterdrückte ein lautes Auflachen und Peter war offenbar ganz angetan von ihrer hinteren Ansicht.

"Aber da schaut ja auch niemand zu!", protestierte Sirius und erhob sich ebenfalls. Zufrieden stellte er fest, dass Carissa zu ihm aufsehen musste. Doch sein Zufriedenheit verflog, als er sie lächeln sah. Das kleine Biest leckte sich die Lippen und begann mit leichtem verführerischen Lächeln ihre Fingernägel zu betrachten.

"Oder?", hakte er nach.

Schweigen.

"Carissa?"

Keine Reaktion.

"Ich will eine Antwort."

"Ach, so ein Mist, jetzt ist mir ein Fingernagel eingerissen", seufzte sie theatralisch und steckte den kleinen Finger in den Mund. Leicht nagte sie am Nagel. Mit Entsetzen registrierte Sirius, dass sie leicht an dem Finger saugte und er mit einem sanften Plop wieder zwischen ihren vollen Lippen auftauchte. Konzentriert mustere sie ihren Finger und wollte das gleiche Schauspiel noch einmal wiederholen, doch Sirius ergriff ihr Handgelenk und meinte streng: "Es reicht!"

"Was denn?", fragte sie sichtlich irritiert und zuckte so unschuldig mit den Schultern, dass es aus Remus herausplatzte. Laut begann er zu lachen und schlug sich auf die Schenkel.

"Du findest das wohl lustig, Moony!", mokierte sich Sirius und warf seinem Freunde einen bösen Blick zu.

Remus nickte, zwinkerte Carissa zu und meinte lachend: "Du benimmst dich wie ein eifersüchtiger Emir. Carissa, Sie sollte wirklich nicht aus der Torte springen, sonst ist Lily noch vor der Trauung Witwe, oder hat Sirius Sie engagiert, damit dieser Fall eintritt?"

Ein wütendes Knurren war die Folge und Sirius stürmte aus dem Wohnzimmer in den Schlafraum.

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Carissa sah ihm schuldbewusst hinterher und wollte ihm folgen, doch Remus ergriff ihr Handgelenk und hielt sie zurück.

"Lassen Sie ihn. Es tut ihm ganz gut, sich über seine Gefühle einmal klar zu werden."

Doch Carissa schüttelte den Kopf. "Ich bin zu weit gegangen", murmelte sie. "Und Sie auch!", setzte sie hinzu und stellte befriedigt fest, dass er nickte.

Sie waren beide über das Ziel hinausgeschossen. Nur eines verstand Carissa nicht. Was hatte Remus mit seinem Einwurf, Lily wäre vor der Trauung Witwe, würde sie aus der Torte springen gemeint? Sie hoffte, irgendwann die Antwort darauf zu finden.

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°tbc°


Nen - oopps, blöder Fehler, sollte eigentlich Nacken heißen. Mir sind Buchstaben verloren gegangen °heul° Danke Rosifer °kuss° fürs finden. ;)