9. Spürbare Geständnisse
Carissa betrachte Remus' Hand auf ihrem Handgelenk und wollte schon protestieren, weil er sie noch immer nicht losgelassen hatte. Doch dann fiel ihr Blick auf Peters versabbertes Gesicht. Angewidert rümpfte sie die Nase. Mit einem Kopfnicken schickte Remus Peter ins Bad. Carissa wollte gar nicht wissen, was er dort treiben würde.
"Warum wollen Sie das tun, Carissa?", fragte Remus und legte den Kopf schief.
Sie sah ihn verständnislos an.
"Tanzen, Strippen, was auch immer. Warum wollen Sie das tun?", wiederholte er und musterte sie intensiv.
Carissa schwieg und senkte den Blick. Sie kam sich nackt und bloß vor, so von ihm betrachtet zu werden. Es war, als würde er mit seinem animalisch anmutenden Blick bis tief in ihre Seele hineinsehen. Das behagte ihr ganz und gar nicht und sie errötete tief.
"Selbst mein Blick macht Sie schon verlegen und dann wollen Sie sich einer ganzen Meute stellen? Antworten Sie mir bitte, Carissa."
Doch sie schwieg.
"Sie haben ihm helfen wollen, weil er Ihnen geholfen hat. Richtig?", beantwortete er seine Frage selbst.
Sie nickte. Sie kam sich wie ein kleines Kind vor, so von diesem, wie sie wusste, drei Jahre jüngeren Mann über die eigenen Motive aufgeklärt zu werden.
"Und jetzt sind Sie nicht nur darüber verärgert, dass er Ihre Hilfe nicht will, sondern er es Ihnen auch nicht zutraut. Habe ich Recht?"
Sie nickte wieder. Remus gab ihre Hand frei.
"Es ist ja nicht so, dass ich nicht wüsste, worauf ich mich einlasse", begann sie und begriff, dass es geklungen hatte, als hätte sie nicht zum ersten Mal den Part einer Tortenfüllung übernommen. "Nicht, dass ich das schon einmal gemacht hätte, aber ich kenne Typen wie diesen Peter" – sie flüsterte – "und weiß, dass sie unverschämt, aufdringlich und alles andere als rücksichtsvoll sind."
Dann schüttelte sie den Kopf. "Das ist aber nicht alles", druckste sie herum.
Er legte ihr den Finger unters Kinn und zwang sie sanft, ihn anzusehen.
"Das", meinte er, "dachte ich mir. Sie brauchen es gar nicht auszusprechen. Sie nehmen an, dass er über Sie geredet und etwas preisgegeben hat, das Sie lieber vergessen möchten."
Carissa schluckte. Wie konnte er das wissen? Ihr Schweigen musste ihm als Antwort genügen. Denn er nickte, ließ sie los und begann die Gläser und Tassen einzusammeln. Schließlich balancierte er den Stapel geschickt in den Küchenbereich. Es verwunderte sie, dass er nicht sagte, ob Sirius geplaudert hatte oder nicht.
"Sie werden eine Entscheidung treffen müssen", rief er ihr aus der Küche zu. "Peter und ich wurden schon vor Wochen eingeladen, diese Nacht bei Sirius zu verbringen, wegen der Party. Schließlich ist noch so viel zu tun, bis die Gäste um zehn kommen."
Verständnislos musterte Carissa seine Silhouette, die sich durch die verglaste Durchreiche abzeichnete. Was wollte er ihr damit sagen? Mit einem Mal blickte Remus in den Wohnbereich und sah sehr ernst aus.
"Sie haben die Wahl. Entweder, Sie versöhnen sich sofort mit diesem Kindskopf, oder Sie sind gezwungen, hier, im Wohnzimmer zu nächtigen, mit Peter und mir. Also?"
Carissa schluckte trocken und rang sich ein gequältes Lächeln ab. Remus nickte und zwinkerte ihr zu.
"Vor mir wären Sie zwar sicher; ich mache mir nämlich nichts aus Frauen. Aber Peter? Ich glaube, dass sein... ähm... Aufenthalt im Bad nicht so erschöpfend sein wird, wie es Ihnen in der Nacht lieb wäre."
Sie unterdrückte den aufkommenden Ekel und murmelte nur: "Zu viel Information ist auch nicht immer gut!"
Als Remus laut auflachte, musste auch Carissa grinsen. Dann setzte sie sich Richtung Schlafzimmer in Bewegung.
"Sie dürfen ihn ruhig ein wenig zappeln lassen. Das mag er!", feixte Remus weiter. Doch glaubte Carissa einen bedauernden Unterton herauszuhören.
° ° ° ° ° ° °
Sirius warf sich aufs Bett und musterte wütend die bunt bemalte Decke. Wenn er eines richtig gut konnte, außer zaubern natürlich, dann war es malen. Es hatte ihm Spaß gemacht, den Bereich über dem Bett mit Szenen ganz spezieller Natur zu verzieren. Er kannte jede Frauenfigur genau und die eine erinnerte ihn sehr an Carissa, obwohl er die Einzelheiten bei diesem schummerigen Kerzenlicht kaum zu erkennen vermochte. Hatte er vor einem Jahr, älter war das frivole Gemälde noch nicht, unbewusst an die zierliche Dunkelhaarige gedacht, als er diese Figur malte, und sie so verewigt?
Das musste es sein. Sirius drehte sich seufzend zur Seite. Irgendwie machte er heute alles falsch. Erst hatte er Carissa nicht rechtzeitig geholfen, dann hatte er völlig vergessen, seine Freunde für diese Nacht eingeladen zu haben, und schließlich war er unverständlicherweise in die Rolle des eifersüchtigen Emirs geschlüpft. Remus hatte Recht. Er war eifersüchtig. Nur auf wen, das war die Frage, die ihn beschäftigte.
War es James, den er hasste, weil er Lily hatte? Oder war es vielleicht so, dass er ihm lediglich sein Glück neidete? Letzteres wohl eher, wie er einräumen musste. Er hatte Lily scherzhaft immer als die Liebe seines Lebens bezeichnet, dabei war sie eher sein Schwarm gewesen, bis auf diese kleine Affäre, doch die lag lange zurück. Doch würde er für sie noch immer durchs Feuer gehen und jedem mindestens die Leviten lesen, der ihr Leid zufügte, einschließlich James. Das hatte er sich geschworen.
Doch nun war Carissa wieder in sein Leben getreten, wenn er so wollte. Sie beschäftigte seine Gedanken, stritt mit ihm, reizte ihn, lachte mit und über ihn und all das innerhalb nur weniger Stunden. Und was das Kuriose an der ganzen Situation war, er genoss es. Insofern hatte Remus gar nicht so unrecht. Wenn Carissa sich wirklich vor den anderen entblößen würde, würde er jeden niedermeucheln, der einen Finger nach ihr ausstreckte, einschließlich James.
Sirius drehte sich zur anderen Seite und zog die Beine eng an den Körper. Ihm war nach Schmollen, also schmollte er. Sollten die anderen doch draußen sitzen und sich über ihn lustig machen. Na und?, trotzte er.
Leise wurde an die Tür geklopft. Sirius ignorierte das Geräusch.
"Sirius?"
Es war eindeutig Carissa. Er schaltete auf stur. Sollte sie doch bei den anderen beiden schlafen. Ihm war das doch egal. Vielleicht brachte sie Remus auf den Geschmack Frau. Sirius biss sich bedauernd auf die Lippen. Das durfte nicht geschehen, schließlich könnte das ihr Tod sein. Sirius hatte noch nie von einer Beziehung zwischen einem Werwolf und einer Frau gehört, die nicht irgendwann mit dem Tod der Frau endete. Sirius bekam eine Gänsehaut und versuchte seinen Gedanken eine andere Bahn zu geben.
Vielleicht stand sie dann ja auch auf Peter. Nicht, dass er Peter als Freund nicht zu schätzen wusste. Normalerweise war auf den Jungen Verlass und Peter war immer bereit, Verantwortung zu übernehmen, mal abgesehen von dieser Junggesellenparty, die Sirius und Remus allein organisierten. Nur war Peter nicht unbedingt der Mann, auf den Frauen wie Lily oder eben Carissa standen. Hatte er Peter eigentlich schon einmal mit einer Frau gesehen? Das passte nicht zusammen.
Igitt Peter! Black biss sich auf die Faust. Er mochte sich Peter mit Carissa gar nicht vorstellen und versuchte krampfhaft die Bilder, die sich dennoch in seinem Geiste formten, zu vertreiben.
Peter, der Carissa die Zehen leckte; Peter, der ihren Nacken liebkoste; Peter, der sie wild küsste; Peter, der sie überstürzt aus ihren Kleidern schälte; Peter, der seinen Kopf in ihrem Schoß vergrub... Peter, der... Beim Merlin, was für widerliche Bilder, dachte Sirius und kniff die Augen zusammen. Irritierender Weise machte sich ein warmes Gefühl in seinen Lenden breit.
Nicht schon wieder, dachte er stöhnend. Noch eine unerfüllte Erektion würde er nicht schadlos überstehen und er lehnte es kategorisch ab, selbst Hand anzulegen.
"Sirius, bitte, ich muss mit dir reden!"
Er zuckte die Schultern und murmelte: "Ich aber nicht mit dir!"
"Ich... ich kriege einen Schreikrampf, wenn du nicht sofort reagierst!"
"Na und?", brüllte er nun trotzig zurück und setzte hinzu: "Dann werd' doch heiser! Seit wann tanzt man denn mit der Stimme!"
Schweigen.
Ha!, dachte er und ein herrliches Gefühl von Triumph machte sich in ihm breit. Doch es hielt nicht lange an.
Hatte er sie vergrault? Wieso sagte sie denn nichts mehr? Er richtete sich halb auf und fixierte die Tür. Er hörte Gemurmel im Wohnzimmer. Gerade noch rechtzeitig registrierte er, wie sich der Türgriff langsam nach unten neigte.
Sie kommt, dachte er erfreut. Dann warf er sich rasch mit dem Rücken zur Tür aufs Bett, nahm seine Schmollposition wieder ein und wartete. Er würde nicht nachgeben, da konnte sie lange warten, schließlich war er der Beleidigte. Jetzt schloss sie leise die Tür und... drehte sie tatsächlich den Schlüssel um?
Sie war wirklich bemüht, keinen Krach zu machen. Sirius grinste in sich hinein. Wäre er kein Animagus, hätte sie ihn sicher überrascht, so heimlich wie sie ins Zimmer geschlichen kam. Doch so entgingen ihm selbst die Schritte auf dem weichen Teppich nicht. In diesem Augenblick betrat sie das Fell, nun war es selbst für ihn unmöglich, zu hören, wie nahe sie ihm bereits war.
Dann spürte er ihre Hand auf seiner bloßen Schulter. Seine Härchen sträubten sich. Wie leicht wäre es, sie einfach zu packen und sich mit ihr wild auf den Laken, unter den Laken, neben den Laken – wozu überhaupt Laken? – zu vergnügen.
Die Matratze neigte sich leicht zur Seite. Obwohl sie nur eine kleine, zierliche Person war, nahm er diese minimale Veränderung seiner Liegestatt wahr. Ihre Finger malten Kreise auf seinen Rücken. Doch er blieb eisern und verfluchte seinen Körper, der nur aufgrund dieses sanften Streichelns bereits reagierte. Wieso schwieg sie?
Ihr Körper rückte näher an ihn heran. Jetzt spürte er ihre Lippen direkt in seinem Nacken. Gänsehaut. Black unterdrückte das Bedürfnis, sich umzudrehen und ihren Lippen ein anderes Ziel darzubieten.
Ihre Liebkosungen machten es ihm schwer, zu widerstehen und weiterhin den Anschein von Desinteresse zu wecken. Ihre Hand strich über seine Seite, verweilte auf seiner Hüfte, glitt über seinen Bauch hin zu seiner Brust. Wie die Berührung sanfter Schmetterlingsflügel waren ihre Zärtlichkeiten. Mit erstaunlicher Beharrlichkeit zwang Carissa ihren Arm unter seinen, um ihre Hand auf seinem Herzen verweilen lassen zu können. Sirius wusste wirklich nicht, wieso er nachgegeben hatte; das war ein Eingeständnis von Interesse, wie er zugeben musste. Verräter, schimpfte er mit seinem Körper.
Er brummte. Ihre Lippen erkundeten seine Wirbelsäule. Seine Sinne waren dermaßen gereizt, dass er genau fühlte, wie sich ihr Mund zu einem Lächeln verzog.
Bei Merlin, war das ihre Zunge, die seine Wirbelsäule entlang glitt und erst am Haaransatz wieder verschwand?
Puhh, dachte er. Ihr Kichern verriet ihm, dass er es laut von sich gegeben hatte. Er brummte erneut und rückte von ihr ab, wobei er die Beine anzog, um bequemer zu liegen.
Doch sie blieb unerbittlich. Sie zog ihren Arm unter seinem hervor und begann mit federleichten Bewegungen seine Seite zu streicheln. Verdammt, das Biest wusste genau, wo er kitzlig war. Er zuckte unkontrolliert zusammen und rutschte ein Stückchen nach oben.
Ein fataler Fehler. Sein Freund, dieser klei... große Verräter, reagierte prompt, als Carissa die zärtliche Erkundung seines Körpers bei seinen Schenkeln fortsetzte. Ihre Hand strich über sein Gesäß und massierte es leicht. Dann glitt sie seine Kluft entlang, rutschte zwischen seine Beine und schon spürte er, wie ihre geschickten Finger seine Juwelen durch den Stoff streichelten. Sirius rührte sich nicht; doch ballte er seine Hände zu Fäusten, um nicht in Versuchung zu geraten, die raffinierte Verführerin zu packen und über sie herzufallen.
Hogwarts, begann er eine gedankliche Litanei, wurde vor mehr als tausend Jahren von den vier berühmtesten Zauberern der damaligen Zeit gegründet. Von Hellllgaaaa – aiaiaiaia – Hufflepuff, Rowena Ravenclaw – uiiiii –, Salazaarrrr – aaaaaaahhh – Ssssssssslytherin und Gooooooooodric... Gryffindoooaaar – rrrrrrrrroaarrr.
Es half nichts. Die Hose wurde zu eng. Er schloss die Augen und versuchte gar nicht mehr Desinteresse vorzutäuschen. Irgendwie schaffte es sein Körper, sich ihrer Hand entgegenzustrecken.
Er fühlte ihren Atem an seinem Ohr und schluckte. Sie nahm ihre Hand aus seinem Schritt und schon bedauerte er, dass sie ihn verließ. Doch wie überrascht war er, als sie sich an seinem Gürtel zu schaffen machte, um dann langsam – Knopf für Knopf – die Hose zu öffnen. Carissa hielt verzückt den Atem an, als sich der kleine Sirius ihr erwartungsvoll, neugierig und voller Leben entgegenreckte.
"Er hat mir schon vergeben, Blacky", säuselte sie und ließ ihren Finger über seinen entzückenden Spielgefährten mit Eigenleben gleiten, der sofort reagierte und sich ihren Liebkosungen weiter entgegen streckte, wenn es überhaupt noch weiter ging. "Und was ist mit dir?"
Was? Wer? Womit? Sirius war irritierte. Was redete sie denn da? Er knurrte. Er knurrte? Sirius riss die Augen auf, jetzt gelangten ihre Worte von seinen Ohren zu seinem Verstand. Schon hatte er ein "Wieso sollte ich dir vergeben" auf der Zunge, als sie etwas Unglaubliches mit ihrer Hand anstellte. Sie umfasste sein Entzücken und begann es so sanft und quälend langsam zu massieren, dass er glaubte, ihm würden die Sinne schwinden. Er stöhnte und drängte sich förmlich ihrer Hand entgegen.
"Ich hatte Angst, du hättest deinen Freunden etwas über... über meine Vergangenheit erzählt. Du weißt schon, mit deinem Vater und so...", erklärte Carissa, ohne die herrliche Tortur einzustellen.
Sirius hörte sie reden, doch er begriff nicht, was sie sagte. "Mmmhhh", brummte er und umschloss mit seiner Hand die ihre, um dem Ganzen mehr Druck zu verleihen; doch vergebens. Carissa ließ sich nicht zwingen. Dann lachte sie auch noch verführerisch auf und verwob ihre Finger mit seinen, sodass sich Junior nun der Freiheit ungeniert offenbarte und schutzlos der Kühle ausgesetzt sah.
Vergeblich versuchte Sirius sie dazu zu bringen, ihre warme Hand wieder um sein zitterndes alter Ego zu legen, doch Carissa ließ sich nicht von ihrem Spiel abbringen. Sie beugte sich vor und begann hingebungsvoll an Sirius' Ohrläppchen zu lutschen. Sirius verdrehte die Augen und keuchte. Eigentlich stellte er sich vor, sie... Was tat sie nur mit ihm? Verdammt, das musste aufhören.
Schon fühlte er ihre Zunge in seinem Ohr. Lange würde er seine Passivität nicht mehr durchhalten können. Ein Geräusch ließ ihn erschaudern; dann drangen Kichern und Gackern an sein Ohr, welches eben noch so hingebungsvoll liebkost worden war.
"Was ist?", fragte Sirius irritiert und sah Carissa über seine Schulter hinweg an, doch er erhaschte nur einen Blick auf ihren Hinterkopf. Sie lag dicht an seinen Rücken gekuschelt da, ihre Hand hielt seine noch immer umfangen und ihre Schultern zuckten. Wieso lachte sie nur?
Sirius fühlte Ärger in sich aufsteigen. "Wieso lachst du?" Er fand sich alles andere als lachhaft. Er blickte an sich herab und stellte wieder einmal fest, dass er eigentlich ein gut gebauter und vor allem ganzer Kerl war. Nun gut, im Augenblick kam er sich doch etwas lächerlich vor, da er und der Genius zwischen seinen Beinen sich nahezu Aug in Aug gegenüber standen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Sirius wandte den Blick ab und starrte stattdessen Carissa mit hochgezogener Augenbraue an. Mittlerweile hörte er sie nicht nur, sondern spürte sie auch. Ihr Lachkrampf ließ das ganze Bett vibrieren. Ein süffisantes Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Nun Vibrieren war gar nicht so schlecht, wie er einräumen musste. Doch ihr Lachen ging ihm auf den Keks, zudem musste er miterleben, wie sein Schatz langsam den Schwa... an Stehvermögen verlor.
"Carissa, wenn du mir nicht auf der Stelle sa...", begann er.
Doch schon hatte sie seine Hand losgelassen und sich auf den Rücken gerollt. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und fächelte sich Luft zu, während sie atemlos meinte: "Du hast geschnurrt! Geschnurrt!" – sie kicherte – "Du, der große böse Sirius, schnurrst wie ein Kätzchen, ausgerechnet du!" Schon wieder wollte sie eine Welle der Belustigung fortreißen, doch sie beherrschte sich und schloss die Augen.
Sirius saß mit einem Male aufrecht da und schaute amüsiert auf sie hinab. "Ich habe geschnurrt?", säuselte er nun seinerseits. "Nun dieser Kater ist ein Tiger, mein Herz", fuhr er fort. Seine Abneigung gegen Klischees war mit einem Schlag vergessen. Blitzartig befreite er sich von seiner Hose und einen Wimpernschlag später lag er halb auf, halb neben ihr. Sein kleiner Mann wurde wieder ganz groß und das nur, weil er Carissas Haut an seiner spürte.
Sirius' Lippen ergriffen von Carissas Besitz. Seine Zunge stieß kaum auf Widerstand, zu willig war der zu erobernde Mund. Ungeniert ging sie auf Erkundungstour und Carissa ließ sich willig erforschen. Saugen, Schmatzen, Beißen, Lecken ließen Carissa die Sinne schwinden und Sirius zum wahren Tiger mutieren. Was wild begonnen hatte, setzte sich wild fort.
Sirius taste nach ihrer Brust, knetete sie und freute sich wie ein kleiner Junge über einen zweiten Nachtisch, als Carissa lustvoll in seinen Mund stöhnte. Ihre Hand legte sich auf seine und geschickt verstärkte sie den Druck seiner warmen Finger. Die Seide raschelte leicht und schmiegte sich verlockend an die Haut. Doch nun bestimmte Sirius das Spiel und übte sich meisterlich in Geduld. Er hielt einen Moment inne; nun verwob er spielerisch seine Finger mit ihren, während er sie weiter küsste. Bevor Carissa wusste, wie ihr geschah, hatte er jedoch ihre Handgelenke gepackt und hielt sie über ihrem Kopf mit sanftem Griff gefangen. Carissa wehrte sich halbherzig und erreichte nur, dass Sirius den Druck um ihre zarten Gelenke erhöhte. Sie war ihm ausgeliefert und ihr gefiel ihre momentane Hilflosigkeit.
Derweil nestelte er hektisch an den Knöpfen des Hemdes, das Carissa trug. Ihr Knospen zeichneten sich erregt und fest unter dem Stoff ab. Als Sirius den ersten Knopf in der Hand hielt, warf er ihn ohne Bedauern hinter sich. Es war ja eh sein Hemd, also waren es auch seine Knöpfe und mit denen konnte er machen, was er wollte. Binnen eines Augenblicks fanden sich die sechs letzten Plastikplättchen verstreut auf dem Boden liegend wieder. Ein süffisantes Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er das erstickte Keuchen Carissas vernahm. Ein letztes Mal saugte er hingebungsvoll an ihrer Unterlippe und ließ sie mit neckischem Plopp ihrer sanften Gefangenschaft entflutschen.
Carissa bekam kaum noch Luft vor Erregung. Ihre Wangen waren gerötet und ihr Atem ging hektisch. Ihre Brust hob und senkte sich in rascher Folge. Sie schmeckte Sirius auf ihren Lippen und wusste, dass sie seine Küsse vermisst hatte, was eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit war, schließlich hatten sie nur ein einziges Mal ein solch intensives Zungenspiel veranstalten können. Doch die Erinnerung daran war geblieben.
Sie spürte das Objekt ihrer Begierde heiß an ihrem Oberschenkel vor Verlangen zucken. In ihrem Unterleib breitete sich eine Wärme aus und brennendes Verlangen, dessen Therapie in greifbarer Nähe neben ihr zu finden war. Sirius sah sie begehrlich an und berührte sie nicht länger. Seinen Blick ließ er forschend über ihren Körper gleiten, so dass Carissa sich entblößt fühlte und sich schamhaft zur Seite drehen wollte. Doch fast automatisch schob sich sein Knie zwischen ihre Beine, was sie seine Erregung noch deutlicher spüren ließ.
"Bleib!", forderte er mit sinnlich heiserer Stimme. "Ich möchte dich betrachten!" Nur ein Flüstern kam über seine Lippen. Er ließ seine Hand unter die Seide des Hemdes gleiten und strich mit dem Daumen über ihre Knospe. Köstliches Erschaudern machte sich in ihr breit. Ihr Körper wölbte sich seiner Hand entgegen, ihre Augen schlossen sich erwartungsvoll und genießerisch gruben sich ihre Zähne in ihre Unterlippe.
Sirius lachte leise. "Ich soll dir vergeben? Warum soll ich dir vergeben, mein... Kätzchen?", wisperte er und schaffte es geschickt, ohne die Liebkosung ihrer Brust zu unterbrechen, mit einer einzigen Drehung des Unterarms, die Seide von ihrem Körper gleiten zu lassen. Sie schwieg und zog nur zischend die Luft ein.
Es war frischer im Zimmer, als sie es vermutet hatte. Die Kühle jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Ihre Härchen richteten sich auf, ihre Knospen wurden härter. Es war sicher nur die Kühle und keineswegs die Erregung, die dies bewerkstelligte, redete sich Carissa ein. Sirius sagte irgendetwas, doch sie bekam es nicht mit. Sie fühlte nur, wie er die Zärtlichkeiten von ihrer Brust auf ihren Unterleib verlagerte.
Sie schwankte zwischen Bedauern, dass er nicht länger ihre Brust liebkoste, und Entzücken, dass sich sein Finger zielstrebig auf ihren Schritt zu bewegten, hin und her. Geschickt schlüpfte seine Hand in ihren Slip und liebkoste ihre äußere Weiblichkeit. Unnachgiebig, zart, doch gleichzeitig fordernd, rieben, streichelten, huschten, glitten seine Finger durch ihre Scham, derweil Sirius' Mund sich weiter hingebungsvoll um ihren kümmerte.
Carissa wollte nach Luft schnappen, doch sein Kuss ließ es nicht zu. Sie wollte sich wegdrehen, sich aus dieser reizvollen Folter befreien, doch sein Körper hielt ihren gefangen. Irgendwann machte es Ratsch, ein Stofffetzen flog über Sirius Schulter und landete neben dem Knopfhaufen.
Der zweite innerhalb von vierundzwandzig Stunden, dachte Carissa, doch sie verspürte lediglich einen Anflug von Heiterkeit, wenn sie daran dachte, dass diese Art des Ausziehens mit der Zeit sehr kostspielig werden dürfte.
Kräftige Finger kneteten ihren Schenkel und gruben sich fordernd ins Fleisch der Innenseite. Carissa stöhnte auf. Wieso tat er denn nichts? Wieso berühte er sie nicht da, wo sie es wollte? Sie versuchte sich seiner Hand entgegenzuschieben, doch es war zwecklos. Er beendete den Kuss, nippte an ihrem Hals und Carissa seufzte nur vor Verlangen.
"Willst du mich spüren?", säuselte er. Carissa nickte hektisch und bot sich ihm in schamloser Weise dar. Sie drehte ihm die Brust zu, schien ihn mit den Augen anzuflehen, er möge sie doch endlich von dieser süßen Qual erlösen. Und er schien sie zu erhören. Unerbittlich, einer kampferprobten Armee gleich, stürmte seine Hand vorwärts und fand ihr Ziel. Carissa keuchte auf, als er mit einem seiner Finger den Vorstoß wagte und in sie drang, sich bedächtig vor und zurück bewegte, aus ihre herausglitt, über ihre Perle fuhr und erneut den Weg in ihr Innerstes fand.
"Mehr!", flüsterte Carissa. Und Sirius gab ihr mehr.
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