Nach langem poste ich hier mal wieder eine FF von mir.

Diesmal jedoch nicht von LotR, sondern Beyblade.

Disclaimer: NICHTS gehört mir, weder Orte, noch Personen. Ich verdiene auch kein Geld damit - aber Kritik und Lob ist doch eh mehr wert als Geld ;P

Würde mich über Kommentare freuen!

Und jetzt viel Spaß mit dem Prolog!

1. Black Winter Day

Ein unerträglicher Schmerz durchzuckt meinen Kopf, als mir Boris mit seinen Stahlkappenstiefeln einen Tritt gegen die rechte Schläfe verpasst. Ich spüre, wie die Haut aufplatzt und helles Blut aus der Wunde quillt. Traumatisiert beobachte ich die zähe Flüssigkeit, wie sie von meiner Stirn tropft und den Schnee unter mir langsam rot färbt – ich brauche etwas, an dem ich festhalten kann. In meinem Kopf dreht sich eh schon alles. Ich muss mich auf etwas konzentrieren, um nicht das Bewusstsein zu verlieren.
Mein ganzer Körper besteht nur noch aus Schmerz, aber Boris denkt wohl gar nicht daran, aufzuhören. Immer weiter tritt er auf mich ein, während ich wehrlos und mich windend vor ihm am Boden liege. Ich stöhne gequält auf, als der nächste Tritt meine Rippen trifft und mir durch ein knackendes Geräusch signalisiert wird, dass wahrscheinlich auch etwas gebrochen ist.
„Aufhören…", wimmere ich und krümme mich nach einem Tritt in den Magen zusammen.
„Ich soll aufhören?!", brüllt Boris mich an und verpasst mir gleich noch ein paar Tritte. Mir rinnt bereits ein dünner Blutfaden aus dem Mundwinkel und ich weiß, ich halte nicht mehr lange durch.
„Du wirst bekommen, was du verdient hast, du dreckiger Köter! …", brüllt Boris weiter, doch ich bekomme gar nicht mehr alles mit. Die Schmerzen sind zu groß und drohen, mich zu verschlingen. Da kommt die erlösende Dunkelheit gerade recht, die mich gnädig umschließt und mir die Schmerzen wenigstens für kurze Zeit nimmt.

Als ich wieder erwache, liege ich allein im Schnee. Es ist bereits dunkel. Niemand ist mehr da – kein Boris, der grundlos auf mich eintritt. Aber dafür kommen die Schmerzen wieder.
Wenn ich hier liegen bleibe, so bin sich mir sicher, werde ich sterben. Oder es kommt jemand, der mich zurück in die Abtei bringt. Nein! – Alles, nur das nicht… Keine weiteren Experimente, keine weiteren Vergewaltigungen und Schmerzen…
Doch einfach sterben, das will ich nicht – es wäre schwach, feige und unwürdig für einen stolzen Russen wie mich, der schon so viele Jahre in dieser Hölle ausgehalten hat. Außerdem ist das Letzte, das ich will, hier auf dem Abteigelände zu sterben.
Also schiebe ich mich, all meine verbliebene Kraft sammelnd, durch den Schnee zu einer verdeckten Lücke in der Mauer, die das Abteigelände einfasst. Vor einigen Jahren habe ich es gefunden und mein kleines Geheimnis seither gut gewahrt. Es ist uns Schülern der Balkov-Abtei strengstens verboten, das Gelände zu verlassen. Wir alle sind Gefangene, Sklaven der Biovolt. Schon viele haben versucht, zu fliehen – sie alle wurden getötet.
Was werden sie mit mir machen, wenn sie meine Flucht bemerken? Werden sie mich suchen und ganz umbringen, wenn sie mich finden?
Doch um mir darüber Gedanken zu machen, habe ich nun keine Zeit – und auch keine Kraft. Viel wichtiger ist es, erstmal hier rauszukommen – auch wenn es mir nicht ganz leicht fällt:
Etwas hält mich zurück – oder besser gesagt, jemand…
„Es tut mir Leid… Aber es muss sein!", flüstere ich mit erstickter Stimme zu mir selbst – du, für den diese Worte eigentlich bestimmt sind, bist nicht da…
Endlich habe ich es geschafft, mich mit größter Mühe und Anstrengung durch das enge Loch zu zwängen, was meinen Verletzungen auch nicht gerade gut getan hat.
Das Atmen fällt mir schwer, als ich auf dem Gehsteig vor der Mauer liege, und ich drehe mich schwerfällig auf den Rücken – noch einmal möchte ich die Sterne sehen, die mir auch in den vergangenen Jahren immer Trost gespendet haben, bevor ich sterben muss. Dann schließe ich die Augen und denke ein letztes Mal an dich, bevor die ersehnte Dunkelheit mich umfängt und mir die unerträglichen Schmerzen nimmt…